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- Erscheinungsdatum
- 1888-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188807104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880710
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-07
- Tag 1888-07-10
-
Monat
1888-07
-
Jahr
1888
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s» « Majolica Vase» der Königl. Berliner Pvrzcäaunlaiiusaktur und oiit Blattpflanzen dekorirt. Diesen Tenipeldau begirnzen ringsum Schranke mit galvanvplaslischen Nachbildnngr» de- Lüneburger RathssilberzriigeS von Lollgold u. Svlm in Berlin, zahlreichen Kuilstgegemiände» in Gold, Silber und Edelsteinen Berliner Ju weliere und Prachtstücken der Königl. Meisrner und Königl. Berliner Porzellan-Mennsnttm. In den beiden Seitenkallen finden wir gleichfalls rn lehr harmonischer und geschmackvoller Weise Einzcl- und Kvlleltiv Anssieltiingen deutscher Kunstgewerbe, darunter vrin der Wurzencr Teppichsabrrk. Hier wurde auch der deutsche NeichS- kvmmissar. Geb. Obciregiernngsrath Lüderö, samNit den übrigen Mitarberlecn : Präs. Schutz ans Berlin, Liretlor Eramer vom Germaiuscheil Mriienm zu Nürnberg. Hosratb Graff-Dresde» u. A. den sachmche» Maiesläten vorgcstellt. während die Gcinnhtin deS preußischen Bicekr'niulü Frau v. Kader de gaur der Königin Carola ein prachtvolles Rc'scnbviiqnet überreichte. Tann schritten die Herrschaften die säninitlichcu Räume ab, wobei ihnen die Fachleute die erwünschten Crtänterirngen gaben. Besondere Ansinerkianrleit widmeten die Könige noch der Heer» und Marinc-AnSsleÜMig. in welcher höhere Fechi.ssiztere die hochiirteressanrcn Megenslände er klärten und durch Abwuerung kleiner Lündkörpcr die snrchtbari: Wirkung der sesien und schwinnnenden Seeniinen zur Änschaunirg brachten. Erst gegen l Uhr verliehen die hohen Herrschaften »nie» den Klangen der Jauiltcharenmnsik die Kunst- und Industriestadt. — Sc. Exe der Herr Staatsminister Dr. v. Abele» ist von seiner UttaubSreise zurückgckehrt und hat die Leitung deS Justiz ministeriums wieder übernommen. — Heute wessen mehrere cgyp tische Prinzen, von Wien kommend, hier ein und steigen im Krand-llnion-Hvtel ab. — Oute es noch einen Zweitel, daß der Sladtrath damit um geht. eine Pserdebahnlinie D r es d e n - G r u n a zu cvnccssioniren, so zeigt dieRichtungderGkleise,welchederStadlrathaus dem Pirnaische» Platze als Vertängeruiig der Geleise der König-Johannslrake nach der Giiinaerslrahe legen läsit, daß das Endziel kein anderes als daS Lort Grnua sein kann. Die neue Linie D r eSd en - 0) r u» a würde bei der alten Schanze vorbei zu dem künftigen AusstellungS- gebäude und längs der Nordseite dcS Groben Gartens aus ocr Plrnaischeir Eoauffre nach Grnna führen. Gleichzeitig wird, wie wir hören, mit dem Durchbruch vom Johannisplatz nach dem Gr oben Garten vorgegangcn werde». So. Kzzl. Hoheit Prinz Georg hat in den Verkant eines Thciles icurcr Besitzung ans der Langc- straße gewilligt: die Kaufverträge sind abgeicdlosse». TaS sog. ZimendorfS gehl ein; die dort besindlichc prinzliche Gärtnerei wird nach der Südseite deS im Besitz des Prinzen verbleibenden Areals verlegt. Tie nach dem Großen Garten führende neue Strake wird nur dort, wo jetzt Zinsendolis ist, mit Häusern bebaut: diesen gegenüber läßt Se. Königl. Hoheit in seinem Garten keine Häuser auimhtt». Tic vor dem Pirnaische» Thvre bis zur Lennöslraßc reichende Wieso, ans welche der englische Fußballklub ,m Winter üch ergötzt, soll in eine allgemeine Gartenanlnge rinigewandell iverden: die Pla.tanenaUee, >og. Kegesdehn. wird sieh da srcff.ch iürht in der jetzigen Gestalt batte» lassen: Lasur wird cnic prächtige Gau .nnrlggc Eru'ehaL'.guna birlelt. In derMitte wird ein reizendes Nuiwüieil geschaffen: von diesem aus soll eine Radialslrasjc »ach dem Eingänge des Groben Gartens gelegt werde». Jedenfalls wird durch den JvhaniuSplatzdnrchbrnch der Große Garten den Bewoh nern Dresdens ein gutes Stück »ühergebracht. Das ist auch sehr notliwcndig. denn es iit eine beklagenswert!»: Thatsache, das; der Besuch dieses herrlichen Stückchens Erde von Jahr zu Jahr ab nimmt. Tresdcrr weiß wirklich seinen Groben Garten nicht gebüh rend zu schätzen. An der Vermmdcnuig drs Besuchs des Groszen Gartens hat der Umstand nicht geringen Antheil. Latz er durch die Pferdebahn nicht bcgnem erreichbar ist. Das wird sich ^cüvas besser», wenn künftig ans dem Herzen der Stadt anbei der Streb lener Lnue auch noch eine Gumaer Linie längs des Gartens lnn- snhrt und den Zutritt ;n dcmielbcn erleichtert. Ter Grobe Garten selbst würde an> diese Weae umgangen und die von einigen Seiten gehegte Erwartung, eine Linie in den Garten ietbjt zu bekommen, sähe sich gelärncht. Es besteht nämlich noch anbei dcr Linie Pir naische: Platz, Grunaer Siraße. Grrma ei» zweites Projekt. Dasselbe geht dahin, eine Lime vom Johaiinisvtatz-Tiirchbrnch nach der Lennöstcaße und dem vormaligen Gartenbau-AuS- stellurrgsptatz nach der Groben Wirthschair zu legen und sie in der Allee weiter nach der letzten Wirtbschait und endlich nach Grnna zu legen. AlS Vorzüge dieses Projektes führt man an, das; aus diese Weile sümmttichc Wirthschasten Pserdebahnverbm- duirgeir erhietten, und w.cder Wagen, noch Reiter, noch Fußgänger beeinträchtigt würde». Wäre es aber nicht möglich, vom Johanms- dnrchbrnch aus direkt den vormaligen Gartenbau-Ariöställuiigsplatz zu erreichen, so gebt der Vorschlag in zweiter Linie dahin: die Bahn die Gninaerstraße h'nans bis nach dem künftigen Ausstcl- lrmgsgebäude zu legen, sie aber nicht auf der Pirnaische» Chaussee nach Grnna weiter zu lühren, sondern nach der LemMcaße abzu- zwergen und über de» Garleiibauansstellungsplatz, wie oben beschrie ben, durch den Groszen Garten iclbst nach Gmna fortzuietzcn. Wir verhehlen uns das Kompftzirte dieser Projekte nicht, wollten sic aher, da sie bestehen und mit Eiter betrieben werden, nicht vcrichweigezr. Jedenfalls ist es nolhwcndig, dab die mittlere Hauptallee des Groben GanenS vom Eingänge bis zum Ausgange von der ersten dis zur letzten Wirchsch itt »cm von dem gcrauichvollen Pserdtzbahnbetriebe gchnl-en werde. Der stille Fcicden dieses Thciles nM unbedingt gewahrt bleiben. Tab dcr Grobe Garten erst danieder Hnupt- erholiingsoit der Dresdner Bevölkerung werden kann, warn er nicht blos durch Pwreebahn ihr naher gebracht wird, sondern mich Wasser und Gasbelc.ichlung erhalt, sei nur dcr Vollständigkeit halber bei- geiügt. — Das Urthcil des Reichsgerichts im Landesverraths- vrozcb lautet gegen Tictz aus !0 Jahre Zuchthaus, gegen dessen Ehefrau ans -1 Jahre Zuchthaus und gegen Appel auf 9 Jahre Festungshast. — In dcm gestrigen ersten Termin in Klaaeiachen des Con- cursvertreters der Leipziger DiScontogeselljchast gegen die Auisichtscäthe und dcr Actionnre gegen die Anssichtsräthe wurde ein Vergleich vorgeschlagen. Darnach wollen die Beklagten zur Eoncursniasse 700.000 Pik. und auf jede Aetie 30 Mk. oder 10 Prozent zahlen und sämmtliche Kosten übernehmen, unter der Be dingung, das; beide Klagen zurückgezogen werden. Der Prozeß ist in'olge dieier Anerbietung, über deren etwaige Annahme sich Gläubiger und Aktionäre der Gesellschaft erst noch zu entscheiden haben, bis znm 19. Nov. d. I. vertagt worden. — Gleichfalls vor dem hiesigen Landgericht begann die Prozeßvcrhandlung gegen den früheren Bankier Sandbank aus Leipzig. Angeklagter ist be schuldigt, lll Wechsel im Betrage von nahezu 3 Millionen Mark gefäl'cht zu haben. — Der Verein der sächsischen Staatseisenbahnbe amten, welcher sich über das gesammte Skantsbahnnctz verbreitet, hat einen raschen Aufschwung genommen. Nach dem vom Hauvt- vorslande, welcher seinen Sitz z. Zt. in Chemnitz hat, erstatteten Jahresberichte zahlt der Bcrem bereits über 2100 Mitglieder, wovon 791 dem Bezirks-Verein Dresden, 623 dein Bezirke Chemnitz. IM dem Bezirke Lewzig, 282 dcm Bezirke Zwickau und 246 dem Lausitzer Bezirke angeboren. Am stärksten ist hiernach der Dresdner Bezirk vertrete», wie den» auch in dcnrelbcn die größte Rührigkeit aus geistigem Gebiete herrschte, gliederbeiträge sind doch ganz erbet zwecken angesammclt und bez. verw für eine allgemeine UntcrstiitznngSkc bestand von ca. MIO Mk. nach, ui lassen befanden sich ebenfalls 4500 Verein verdient jedenfalls die B» guten Zwecke seitens aller Berufs»« — Wir werden ersucht zn dem aus der Terrasse am Sonntag w von 11—3 Uhr im Belvedere gespicl ist freilich sehr weit getrieben Spazierensabren dnrckden ÄroßenÄ spwlt, auch Abends spielten drei H m denzthrater? zwischen dem 1. und l — Aus dem Kons»lard > srrilr -moz geringen Mit- unterslützungs- Tcr Grundstock inen Vermögens- kSunteistützunas- Bcständc. Der Förderung seiner e> v Skatspieler nd Kirche, sondern ifer des SpielenS i Sonntag beim a Vagen wurde ae- efoher deS Rest- Lire »c» e n wurden vom >>: criks 1. Juli 1887 bis zum 30. Juni 1888 sollende WertlGim-'»'' noch den Vereinigten Staaten von eben erschienene Zusammenstell besagt: Künstliche Blumen 739 28.074 Dollar, Porzellan um Cigaretten und Tabake 6543 Dollar, Eiweiß und Eidotte, 47,277 Doll.. Glaswaaren 359, 13LS3 Doll., Leinen und La Instrumente 19.647 Doll., Bil Papier und Papierwaaren 6: otti ..eenr KonluL Je i.Mai"» Bacher Sk.T4'.> rv. .'.n,aaren 1A, - in ' SioUoc. A: w chekenc. ,9,77' rt'le ' all.. S.atze,, rcn-! es':', K-«.74S Toll.. uns Phokogeapvie.^ ^70 7^/', 1. Doll.» Phvtogr^h Rapiire 'ascea... ,6' ' 385.4Ä Doll., Lumpen ILA« Doll. Dtrohgeflechte 2820 Doll, tlhceuuerülh« MS Doll.. Wollene Waarcn 268.262 Doll., und diveise 37.KS Doll. Diese Mnzrlvvslen ergaben ein« Gesammt- sumine von 2,011,669 Doll., gegen l.ö92.0I3Dvll. >m entsprechende» Borjahre, was einem Zuivachs von 41S.856 Doll, alelchkvinmt. — Zum 1k Male traten am Sonntag in Dresden die Ver treter von 1017 Muilärvrreüieil mit 1 i2,48l Mitgliedern, welche da» grobe Institut von Sachsen» Militär-Vereins-Vund repräsen- tirren. zusammen, und das VersammlungSIvkal — Slegei'S Säle — war dcr Bedeutung deS Tages enitprechcnd geschmückt. In Milten einer Gruppe von Kahne» und Standarten waren die Bülten des Kaisers Wilhelm und König Albert, umgebe» Vvn Blattpflanzen und Blumen, ausgestellt und daneben hatten eine Rcrhe mitikärischer Ehrengäste, die Herren Generalleutnant v. K»nSe a. D.. Ezc.. Oberst a. D. v. Gabtenz und Odctst rlrichkei. Lindivetnbcziikskominandeur. Rittmeister a. D. Stammer, Otendacineric s7der Jnipektvl v. Heygen- dorsf. Hanplmanii a. D. v. Metze,.dt .-c.. sowie ulS Vertreter dec Kgl. AintShauptinannichast Herr Oherregicriing-scalh v. Weisseird.rch, Platz gcnominen. Auch daS älteste Chreninitglred des Bundes. Herr Oberförster KoSinahl-MarkerSbacb und die Direktoren drs jüchsiicben Militär - LebensversichernngS - und Kcner - Vcrsichcrungs - Vereins Richter-Dresden und Hosrnann-Zwickau wvhnten neben den säinmt- Ilcheli Bundcsdlrektvrialmitglicdcrn dcr larrgandanernde» Grncratver- sammluna bei. Dcr Sängrrchor des dcuttche» KriegervereinS linter Leitung deS Herrn Eichler widmete mit dein Weihegesang von Abt den Ülmveienden eine harnwnlrche Begrüßung und die darauf svl- gerrde Ansprache des Bundesvorsitzenden klang in einem jubelnd ausaeuommencn Hoch auf de» crdabenen Protektor von Sachsens Muitär-VercinS-Bilnd. König Albert, und das gelammte Königs haus a»S. Nach dem Grinng der Mehul'schen Krsthhmne stiininlc man begeistert in ein Hoch aus den Schirmherr» des Deutsche» Reichs, Kaiier Wilhelm, ein. Mit dcm Vortrag und der Richtig sprechnng deS Kassenberichts wurde hierauf tn die Tagesordnung cir.getreten. Das Vermögen der Brrndeskasse beträgt 7457 Mk. und der der vom Bunde mitverlvaltetcn Wilhesm-Augusla-Stiftung sind 10.233 Mk. vorhanden. Dem Antrag des Bezirks Oichätz, Gewäh rung einer Ehrentafel für diejenigen Mitglieder, welche 4t> Jahre ununlclbrochc» einem Bundcsvrrern angehören bctt.. wurde zugr- sttninrl und betreffs der Verthcilirng deS disponiblen Kriegergräber- schmückungSsonds — Antrag des Bezirks Dresden — beschloß man, für diesmal nur 100 Mk. nach Metz, 200 Mk. aber nach Weißen- brirg-Wörth-Saarbrücken-Korbach einznienden. Dieser Beschluß recht fertigt sich durch den Umstand, daß bieder fast alle Beiträge für die Schmückung der Soldatengräbcr »in Metz Verwendung fanden und nur wenig sür eine würdige Instandhaltung dcr übrigen Ruhe stätten der Kämpfer von 1870/71 ans deutscher» Bode» geichehen konnte. Dem Antrag des Bezirks Klvha. den Statuten sämnrllrchcr BnndcSvcreine einen gleichen bestimmten Wortlaut Uber die Nicht abnahme rcsp. den Ausschluß von Sozialdemokraten ernzuverleibcn, stimmte man unter HinwerS aus die schon vorhandener, ausrercheiidcn Bestimmungen ruckt bei. Fernerhin wurde in Rücksicht a»i die Schwierigkeiten, die sich der Veranstaltung vvn eurer einmaligen Wanreir-Lottcrie zu Grinsten der Brrndeskasse «Anima des Bezirks Zwickau) eutgegenslellten, von Weiterem adgcscaen. Wredergewäbtt in das Direktorium des Bundes wurden die Herren Schatzmeister Bever. Kläh» und Lipvotd, irengewählt die Herren Harrptniann der Landwehr a. D. und Sekretär u» aincrrlarirschrn Komulat, Drnck- mallcr als Vrce^räsidciit, Lottccic-Kollektcur Lrmhäcker und Birch- druckcreibesitzer schütze, lieber die Erncnniuig mehreren Ehrennut- gliedcr des BrurdeS wurde geheim verhandelt und nach Erledigung einer Reihe von internen Anträgen und Mrttheiirrngen, die sich am die ev. Ausnahme außersächsischer Mriitärvererne in den Bund, ans die Abgavc von Ehrensalven sür solche Kameraden, die außerhalb ihres Amenthaltsvrtes sterben bez keinem Militärverei» angehören und ans Wünsche bez. dcr Redaktion des Bundcsvcgan's „Der Kamerad'' :e. beziehen, ging die Generalversammlung Abends? Uhr zu Ende. Sowohl an Se. Majestät den Kaiser, als auch an Se. Maiesiä! de» König wurde» Telegramme des Inhaltes : „Die heute veriammellen Vertreter von SachieiisMllitär-VereinS-Bund versichern Ew. Majestät ihre unverbrüchliche, uirwandelbare Treue" abgesen- del und dem langjährigen verdienten Schatzmeister des Bundes wurde MS Anerkenn»»» sür ausopfernde Dienste ein Diotom nebst goldener Uhr überreich!. — Gestern Nachmittag '/»2 Uhr wurden die Bewohner dcr König-Johann-, Moritzslraße und Krohngasse durch eine einem Schuß ähnelnde D-c tonatron erschreckt und zu Hunderten waren rin Nu Anwohner und Passanten in dcr Krohngciffe und vor dem hinter» Eingaiijzc zu Mernholds Sälen versammelt, da, wie es all gemein hieß, Schüsse in selbstmörderischer Absicht gefallen seien. Bald stellte sich indes; heraus, daß die Detonation vvn dein De fekt, eines UenachdarrPi Gasmotors, hcrrührte. — Besüglich dr» vorgestrigen'Artikels über das große Gehege werden wir ersucht m.tznthcilcn, daß die Anlagen auf der Brüh l- ichen Terrasse 'nicht unter städtischer Leitung stehe», wie da selbst gesagt war, sondern daß sich dieselben vielmehr unter Leitung der Königl. Hmgartendircktion befinden. — Ein seltsamer Bettler trat gestern Mittag in einem hiesigen Restaurant der 'Neustadt auf. Derselbe kam, an zwei Krücken gehend, in das Restaurant, hielt eine lircnnende Cigarre im Munde und sprach drc anwesenden Gäste um „einige Groschen" an. während vor den« Lokal eine Droschke ans ihn wartete. Ter dreiste Mensch wurde von den Gästen allerdings nicht ganz mit leidig behändst. -Leipzig, 9. Juli. Ter Besuch unseres gestrigen ersten Sommer-Meetings batte unter dcr seit einigen Tagen herr schenden trüben Witterung zu leiden und blieb etwas gegen die sonst bei schönem SonntaaSwettcr zu erwartende» Eindrücke zu rück. Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August zeichnete die Rennen wiederum durch seine Anwesenheit aus uud aus dem Sattelplatzc hatte sich ein zahlreiches sportlustigcs Publikum emge- sundcn. Tie Reime» Verliesen ohne ernstlichen Unfall und boten den CportSsccuiiden viel des Interessanten. Das Schiedsgericht war zusammengesetzt anS den Herren Gencralniajvr v. Rostiz- Trzewiccki. Bors., Rittmeister d. fff. Kind. W. Lücke, Ad. Roß bach, K. Weiß: Stellvertreter: die Herren N. Aicsccke, Rittmeister а. D. v. Hanßen, Pcoi. Dr. Heubner und Obrmann. Schatz meister: die Herren Roßbach und K. Weiß: Richter: Herr W. Lücke: Starter: Herr Rittmeister a. D. v. Auerswatd; die Waage hatten: die Herren Rittmeister d. N. Kind und W. Lücke: die Ver waltung des Totalisators: Herr Giesecke. 1. Lokales Flachrennen, Preis 500 Mk. und Ehrenpreise für die Reiter des ersten und zweiten PierLeS; Distanz 1200 Meter. 1) Henri H. Nuppels braune Stute Locket (Reiter Herr Gust. Adler): 2) Herrn Lauterbachs Theokrit (Reiter der Besitzer): 3) Herrn A. GieglcrS dunkelbr. St. Miß Booth (Reiter Herr Fieotcr). Miß Bvoths und Locket gingen bis zur halben Bahn säst Kopf an Kops, bis die Nüppcl'sche Stute, welche sich bald als weit überlegen zeigte, ihrer Eoncuncntin davonaing und »ach Gefallen siegte. Lei Totalisator zahlt (sür 10 Mk.) 31 Mk. — II. MorS-Rennen, Preis 600 Mk. dem erste», 200 Mk. dem zweiten, 100 Mk. dem dritten Pferde und je rin Ehrenpreis sür den Reiter deS erste», zweiten und dritten Pferdes. Dieses stärkste aus 7 Pferden bestehende Feld drs Tages wurde sofort vom Starter entlassen. In flotter Fahrt ging es mit Arabi an der Spitze dem Wald zu. welcher in full pace erklommen wurde. Am großen Graben (am Sattelplatze) versah es Paulat (Besitzer Premierlrutnant Ihr. v. Wilkau, vom Besitzer geritten) beim Landen und trennte'sich von seinem Reiter. Am Schleußiger Weg ging Herrn Lenin. Scharnke's Fuchsst. Freiin (Reiter Rittmeister v. Boddien), Fuhr. v. Erlangers schwarzen Wallach Arabi hart an die Gurte, mußte sich aber bald wieder auf den zweiten Platz legen. Arabi siegte mit drei Längen. Herrn Leutnant v. Arnims II braune St. Bo tz (vom Besitzer geritten) arbeitete sich aus den drittcnvPlatz, w wend Leutnant tzupfrld FuchSw. Machell Zweiter wurde. >D«Toi Üsator zahlte (für 10 Ml.) 30 Mk. — III. Lokales Hürden-Remren. Preis 5<ß>Mk. und Ehrenpreis für die Reiter de- ersten rwff iweitei Pferdes; Distanz 2000 Meter über 5 Hürden. 1) Herrn Movers dr. Hengst Pompey (Reiter dcr Besitzer); 2) Herrn B. Jimkurger» jr. brauner Hengst Fluctnation: 3) Herrn H. Augi'L .)S br. Wallach Lord (g«rttten vom Besitzer). Im Ganzen räS-.en 5 Pferde am Start erschienen. Im Anfang hatte Herrn GurckhauS' Miß Hoyth tger. von Herrn Jul. Jäger) die Führung, gefolgt von Herrn H. RüppelS FuchSw. Cbicard (ger. vom Besitzer), welcher jedoch »«"*> k->"kennen erlahmte und UN-'" F! .tu^' er Hürde am Schien» '.2^. ro-' n P!..-.r,<- -r let Voffp rmg gewann, daß er im ' 'e zahlte 21 Mk - > IV. Elstrr.Rennen. k.. ) runi Meter üb 0 Hürden. 1) tzerm i s ,'«"i Aö.n ««hsstoph. res rtter Herr Struve); б, r, r c-,ee-'"o: R'cker Herr Holtmann): Kr- N l ' - ). VU:. i lut« Mett« H«N tzvlll). ^ 7.".,er si-gt - /Pi.iS en »wellen, M Mk. dem dritten Pfeche und je ein Shrenvret» für die ersten drei Pferd«. Distanz 8600 Meter. 1) Herrn vttttmelster v. Boddien» br. St. Sternblume (vom Besitzer geritten): 2) Frhrn. v. Campe'» FucdSwalluch In BonndS (von, Besitzer geritten); 3) Graf Hallwhls br. Wallach Newbcidge (vom Besitzer geritten). Im Ganzen liefen 5 Pferde. In Linie vom Starter entbissen. nahmen abwechselnd Herrn Leut». Wendts schwärzt». Hengst Harald (Reiter Leutn. Hanoo») und In BmmdS die Führung. Sämmlllchc Hinder nisse wurden i» schönster Form üben wunden und waren Harald, In BviindS und Sternblume säst stets in Front. Fast schien cs. als ob In BvundS den Sieg Anbei,»je» wollte, als an der EinlausS- Hürde Sternblume, von ihrem Reiter mit Meiiietichast gesteuert, sich ans den erste» Platz warf und mit einer guten Länge siegte. Ter Totalisator zablte 19 Mk. — VI. Trab Rennen für Mitglieder deS Leipziger Rennctubs: drei Ebrcnpreiie sür die 'Reiter der ersten drei Vierde: Distanz 1800 Meter. Im Gaiizen erschienen 5 Werde am Start. 1) Herrn Mauer« br. Stute: 2) Herrn R. KlinkhardtS br. St. Susanne: 3) Herrn P. H. Huhns br. St. Wildiem-r. Herrn ManerS namknlose Stnte trabte aus und davon und siegle mit un gezählten Länge». — Vit. Soininer-Jagdreilnen. Preis 1500 Mk.. Distanz 3600 Meter. Zn diesem letzten Rennen stellten sich nur Herrn Rittmeister v. Boddiens Fuchsst. Lotterie (ger. von Herrn Holl» und Herrn Snernivndis schivarzbr. Hengst Flottweg (Reiter Herr Holtmann), die ein sehr hübsches Rennen machten, indem von Bride» sämmttiche Hindernisse machtvoll genommen wurden. Flottweg, welcher vom Start weg rührte, siegte mit knapper Länge, da ihm Lotterie auf dcr stachen Bahn so nahe auf den Leib kam. daß es schien, als werde sie ihm den Steg »och entreißen. Der Totalisator zahlte 14 Mk. —t. — Ans Planen i, B- schreibt man uns unterm 8. d.: Heute fand hier unter begeisterter Tbeilnahnic eines nach Tausenden zäh lenden Publikums die Feier dec Enthüllung des Julius Mosen- Tcnkinals statt, des Dichters aus dem Voigtlande, der seine watdarünc Heimath in io viele» seiner Poesiec» verherrlichte. Von den Reden, die am Fuße des von Bildhauer Kietz (Dresden) wunderbar inodellirtc» Monuments gehalten wurde», war besonders die von Dr. Mosen zObelbibtiothekar zu Oldenburg), dem Svhne des Dichters, von ergreifender Wirkung. Zudem waren von den Angehörigen des durch das Denkmal Geseierlen der Bruder, Pro fessor Molen in Zwickau, und eine zwötsjäh.ige Enkelin erschiene». Die Idee zn der nun glänzend verwirklichten DenkmatS-Errichkung war vom Verein „Voi.illändnche Sind iiteu in Leipzig" angeregt worden. Nachdem im 'Namen desselben sind, theot. Rößncr und für daS Deukmals-Eoinrtee De. Zichoimiiter geivcvchen. tchloß die im bcrrlichstcn Sonaciiglan; verlainciie Feier imr der Austimmung deS Moscn'schen Liedes „Zn Mantua in Banden". gortsetzung deS lokale» LOcileS Seite ». Nicht in die Eo^s-Steez!e-cl Preis am andem und legte solche ,t'o rit gii. und Fatiuitza ihm N Mk - ' otvl'katoi '«m sten. 800 Mk. dem Ti'lleSrikschjchle. Deutsches Reich. Die denticke Flo>title wird den Kaiser nur bis zur Grenze der deutschen Gewässer geleiten, von wo aus die kaiierliche Nacht nur noch von zwei dcuischeil KuegSichissen begicitel Weeden wird. Wen», wie vorläufig beslimiiit ist. die erste Begeg nung zwischen Kaffer Wilhelm II. und E;ar Aicrander III. ans offener Sec stattsindct. so wird zunächst Kai er Wilhelm an Bord der russischen Nackt „Dciiawa" lon.inen. welche »n Momente der Ankilnst Kaiser Wilhelms die dentnhe J.agge bisicii ivird. Hieraus wird sich der rnjsiiche Thcvniolgec a«u die Aaehl „Hohenzvllcrn" begeben, welche wieder d«e ruslilche Flagge anshißt. Minister v. Gicrs wird sich im Oteiolge Kaiier Alexanders befinden. ES ist nalürtrch nicht ansgeirbloffen, daß alte diese Bestimmungen noch im letzten Aiigeubttcke eine Aendernng ersahren. Ei» Redakteur deS „Ftgaro" halte eine Unterredung mit dem augeiiblicklich in Paris weilenden Dr. Mackenzie, den er zutällig l!) bei Dr. Fanvel traf. Derselbe stellte sich. für die freundliche Haltung dcr französischen Presse sciiie» Dank ansspiechen ru können : er begreife das Interesse Frankreichs an Friedrich UI., denn derselbe sei einer dcr liebcnswücdiastcu und besten Menschen gewesen. Ihm selbst seien tausend Veidrießlichlerteii in San Renio bereiter worden, vvn denen dcr Kranke nicktS gewußt habe, die aber die Prinzessin Pretoria zur Verzweiflung gebracht hätten. Wenn die Stunde der vollen Veraniworilichleit gekommen sei. werde er spreche» und ihre Vertheidigung werde zermalmend sür einige 'Andere sein. In San Remo wie in Berlin sei er überaL in einer gewissen Entfernung gehalte» wockcn. 'Ans Beseht dcr Königin von England (also doch die Schwiegermutter!) und des Kronpiiilzcil sei er gekommen und geblieben. Er habe nicht lue Meinungen der dcnlichcn Aerzte gelhcilt und daS habe genügt, seine Wissenschaft und seine Absichten zn verdächtigen. Bereits t»i No vember sei beschlossen worden, dai; die Tracheotomie von einem deutsche» Arzte gemacht werden solle. Nach der Trachcvtomic, die hätte verschoben werden können, habe er de» .Kranken nur zweimal täglich gesehen, aber gar nicht berühren dürfen; er habe ihn ge fragt, wie er sich befinde und mit immer schwächerer Stimme habe derselbe geantwortet: „Danke, ganz gut!" Das sei sein ganzer Verkehr gewesen. Tr. Mackenzie schilderte darauf den übermensch lichen Mnth der Kaiserin Victoria, die alle bedeutende Werke über KretiSleidcii geleien und gewußt habe, daß ihr Gcmahl sterben müsse, aber sie habe am Krankenbett mit Heroismus ihren Schmerz verborge». Er entwarf daraus eine ergreifende Schilderung dcr furchtbaren Schmerze», die der Kaiser erdulden mußte. Durch die Einsetzung dcr gebogenen Eanüle habe er die ErslickungSgesahr ver hindert und durch die Einführung der Kautschuksondc die 'Nahrung direkt in den Magen befördert, aber Zwischenfälle, über die er schweigen wolle, und Unvorsichtigkeiten, die er erzähle» werde, wenn cS nöthig sei. hätten Alles verdorben. Der Tod des Kaisers habe ihn überrascht, denn er habe geglaubt, daß er noch ein Jahr leben würde. (!!) Auf die Frage, ob er gleich Anfangs den Krebs er kannt und aus divlomaliicheu Gründe» verheimlicht habe, ver weigert Dr. Mackenzie die Antwort. (Gerade darauf kommt sehr viel an!) Er erzählte ferner, daß am Tage nach dcm Tode des Kaisers Fürst BiSmarek und Kaiier Wilhelm zn ihm gekommen ierc»: crneree hätte cuien Bericht über die Krankheit gesordcrt und dcr Kaiser hatte hinzugestigt, daß der Bciicht sofort abgcfaßt werden und alle Einzelheiten enthalten müsse. Er, Dr. Mackenzie, habe drei Tage Zeit verlangt. Einige Minuten später sei ein Ordonnanz offizier erschiene», der den Auftrag hatte, ihn nicht zu verlassen, bis der Bericht scrtig sei: darauf habe er einen kurzen Bericht niedcr- geschrieben, der außer den bereits bekannten Thatsachen die Be merkung enthält, daß er Gewißheit über das Leiden erst im letzten Monat erlangt habe. Endlich fügt Dr. Mackenzie hinzu, daß er der Alitavsic mir gleichsam als Eindringling, nicht als zngezogcner Arzt beigewohnt habe. Die Dankbarkeit des Kaisers bis zum letzten Augenblicke tröste ihn über alle gegen ihn gerichteten ungerechten Angriffe. Ern Einwohner Nancys berichtet ein Begebmß, das seinem Dienstmädchen in Avricourt paisirt ist. Das aus Hagenau gebürtige Mädchen erhielt am 1. Juli eine Depesche des Jnballs: „Mama gesährlich krank, wünicht Dich zu sehen, komme schnell. Caroline SIcub." Die siebzehnjährige Effäfferin batte natürlich keinen Paß. Nichtsdestoweniger reiste sie, vvn ihrem Herrn begleitet, dcr ihr bü den Verhandlungen mit der Grenzbchörde beizustehen gedachte, ab. In Avricourt angekommcn, stieß bas i»»ge Mädchen am einen absoluten Widerstand seitens des Kommissars, sie passiren zu lassen. Vergeblich alles 'Bitten und Flehe», vergeblich selbst ein Knickall deS geängttiglen Kindes. Nach Französiich-Abricvurl zurückaekehrt, hatte sie den Einfall, folgendes Telegramm abzutchicken: „An Ihre Majestät die Kaiserin von Deutschland, Potsdam. Ein junges elsäyischcs Mädchen, welches, an das Sterbebett ihrer Mutter ge rufen, daran verhindert wird, die Grenze bei Avricourt zu palsircn, fleht Ew. Majestät uni Allerhöchste Hilfe an." Einige Stunden später kehrte das 'Mädchen nach Teutsch-Aviicourt zurück, um sich zü erkundigen, ob eine Antwort cingelroffcn sei. Sir hatte in der Tbat, Dank der Intervention der Kaiterin, die Erlanbniß, nach Hagenau zu geben, erhalten. AlS sie dort ankam. war ihre Mutter seit einer Stunde todt. Der bisherige Chefredakteur der „Reform" In Hamburg, Benary. wurde wegen wiederholter gewaltsamer Vornahme unzüchtiger Handlungen gegen Arbeiterinnen vom Schwurgericht zu 2'/» Jahren Zuchthaus verurtheilt. Benary ist auS der Direktion oer „Verlag»« anstatt und Druckerei-Aktiengesellschaft, vormal» Richter" bereit» entlassen. Die kürzlich der „Franks. Ztg." entnommene Geschichte, betr. da» Privatleben eine« bayerischen Prinzen und eme damit in Ver bindung stehend« Klagesache, wird von einer Reche von Blättern al» „vollständig unbegründet" bezeichnet. E» fehle »der Umstand, der auch nur den Schein des Anlasses zu dMGegenstände der Jnsmua» tion rechtfertigen würde. Koloniales. Es sind erst wenige Jahre verflossen, seit die Nlgerakte von 14 Mächten verbürat in Kraft getreten ist, um du Wkitbetkelliaung aller Nationen den bedeutenden Handel auf dem Niger und Benuö m Afrika sreizugeben uud diese Gebiete derWoder« nrn Civilisation zu erschlichen, und schon hat sich dort ei« Kustarü»
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