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- Erscheinungsdatum
- 1888-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188807095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-07
- Tag 1888-07-09
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Monat
1888-07
-
Jahr
1888
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Nacht-Telegramme. Mur in einem rbetle der kluflaae.» M, riet Ile. Beim »euti««, «rbeitermeeiiua «e«e» die «elchll- tikim, °u»Hin»tlcher «rdeiier kam e« »et der vurraudilduna . wobei sich ««ttoiiaiiftr» »mb Sazlaliftea »e-eickbkr stand«», »u «u»u»I»arts«en vorhin,«« »nd rbSllichkeile,-. Di» Polizei mimte bei, Tool riiumen. Mehrere vrrw,m«u„ne» kavieu vor. « « m. Italien trat der Lue», rouveution bei. 33. Jahrqang. Aufl. 46.000 Exempl. Il»ui^obLun8tr.1k. 1». !I. üolilolt! ^ 8o!ill dlvuslacit: L4 «»uptstruaav 24. Dresden, 1888. VLPvtSll. !»W«e«LAM«r«r«H vrA»«t« ^usvLk!, vtlNtr^t« aber O«st« kreis«. 1a» Oar« Holt« I«»I»e»uuv»8«,»«»«. ^ BargouSöhne.K LZ LLI»»« Mä ««ll»I«SV - -ß kritr »rriisoo r Hs « 8vk1««!^tra8»e« 8, I., Lek« König .loinrnnstraoso. I « Z I-Imptohlo» von I)r. meä. 'I'rosling. « 4s A linittnet«» ei«^«n, t4«^i»nr»»tarvn. U»IoiaIZ«a. HI. II. '"d E»» »» Vo^titn.Ix-Äitglioä äc/3 intmiuftion-rleu Md» L«i»o<re»f' Neueste Tclearamme. Hosnachrichicn, ^lriiicckvrpskvnnnando und Kriegsnimisterinm, Deutsche Generalseldmarschälle, Erlangmig von Alk. MMt. " ^ Aerztcn. Mvdebries. Brn-skasien. H i-. SLL t »8«»Ä, II n i vor^lllnotivoroins. 8ir>:Irvvr3t.ii>äig« slntoetigting uncl gw38c« stugor nllor soliäon Tlrton Itrucli-1ta.utlug«»l, I.oiliiiliul«», »rliiniiüillsd»» tlorsols, karucl» Inrltnr, t'i»88»»i»8<:I>ii»o», kiinstl. Ulli iiv»-, ^»llicel t,1r lllrlrurgle, Ortbapüäi,', Krrriilcvupllvxc! «No. Montag, Ä. Jnli. Telegramme der „Dresdner Rachrichken". Tannwald b. Jungbunzlau. Die hier »r Anlas; des25jäh- riaen Jubiläums des hiesigen Turnvereins ..Berggeist" restlich ge schmückte Turnhalle und Ehrenpsorten sind in der Nacht vom Sonnabend aus Sonntag von czechischen.Händen in schändlicher Weise mit Thecr besudelt worden. Rom. Wie es heißt, bereitet der Papst eine Encyclika über die Trennung der Kirche vom Staat vor. Moskau. In dem sensationellen Prozesse wegen Fälschung bedeutender Summen von Coupons der russischen Anleihe »nd Psandbriesen der Landwirthschaftlichen Bank link das Schwurge richt folgendes Urtheil gelallt: Rvsenthal zu 8, Benin zu <!, Miterski und Klinienitzer zu 4 Jahren schwerer Zwangsarbeit nach Sibirien, Stevanvw zu einfacher Verbannung nach Sibire», Marwin zu 15 Monaten in die Straskompagnie eingcreiht. S o N a. Die Telcgirien der Regierung, Tencss und Belschcff, sind anr Sonnabend nach London abgereist, »m eine endliche Re gelung der Angelegenheit betreffend den Bau der Eisenbahn Varna- Nustschuk herbeizusühreii. 7. ÄuII. Waar-nb-richt. BaumwoU- In Rew - «lork io)/,«. do. in Ncw-Orlea»s S-«, Noii. Petroleum 70»/o Mel Lest in tstew-Aork 7'/., do. in Pdiladelvbia 7st«. eoües Petroleum m Nem-'.stvrk — D. «V» <!.. do. Pips Uns <!vrtlS°»'o!i — D. 78'/. C,. fest. Meb! 3 D. L. Polster 'wmier- wci,cn loco so-/., do. ver Änl, ss'/-. ver Auaust KSV». ster Dcc. 93. Mai« 55-/,. ninkcr <e»>r roll IN» Uu.vurirlt»») 4'/.. .Uastce Ist»r lü»> lioni. Ni» dir. 7 iov cmi>n»r> ver August 10,07. do. do. ver Oktober g,«2. S-iimaiz (Wttcor» 8.40. do. Nairb»' kd s.35. do. Roste and Vrolstcro 8.40 Zluvser ver August —. Leireidcnaibl 2>,. Lokales und Sächsisches. — Ihre Mas. der König Und die Königin von Sachsen besuchten in Kovenhagen um Sonnabend mit dem König und der Königin, dem Kionpriiizcn, der Kronprinzessin und ittinnitlichcn Minnlern die Ausstellung. Die Herrschaften durchschritten zunächst die schwedische Aiisstcllimgsabtheilung. Sodann stellte der deutsche Gesandte die deutschen Ausstellungskoiumissarien vor. Die Ge mahlin des Vicekoniuls Fabcr du Four überreichte der Königin von Sachsen, sowie der Königin und der Kronprinzessin von Däne mark Blumensträuße. Hieraus wurde die deutsche AusstellungSab- theilung eröffnet. Das Arrangement der deutschen Ausstellung und die ausgestellten Gegenstände von Silber und Porzellan, sowie die Erzeugnisse der denttclien Kunstindnstrie i» Eisen. Porzellan, Glas und Leder fanden allgemeine Bewunderung. Alles vollzog sich ganz zwanglos: die Könige trugen schwarzen Anzug, ebenso die geladenen Besucher; irgend eine Absperrung war »ich! erfolgt. Ansprachen sande» nicht stait. Der königliche Zug wurde überall von den dichtgedrängten Besuchern ehrerbietig, aber nach LandcS- sitte stumm begrüßt. Die Herrschaften beinchien bieraus die russische Abtheilung, in welcher der russische Gesandie dieselben willkommen hieß, unv zum Schluß auch alle übrige» Abtheilungen. — Aus Warnemünde schreibt man uns unter dem 6. Juli: Ihre Majestäten König Albert und Königin Carola sind heute Mittag 1 Uhr 15 Minuten — nebst hohem Gefolge — mit dem Berliner Schnellzuge glücklich hier nugckvmmeii. Die Aller höchsten Herrschasleu wurden aus dem Bahnhöfe von de» hier an wesenden Sachsen, denen sich eine große Zahl der Einwohner und der übrigen Bodcgäste angeichloszen hatte, chrfurchtvollst und mit lautem Lebehoch, welches der Reichstagsabgeoronete kür Dres den-Neustadt, Geheimer Rath K l e in in. ausbrachte, begrüßt. Tie Ucberiahrl nach Kopenhagen wurde sofort angetreten. Ihre Majestät die Königin geruhte zuvor von mehreren aus dem festlich geschmückten Bahnhöfe erschienenen jungen Mädchen Blumensträuße cnlgeaciizunehmen. Beide Majestäten dankten wiederholt in huld vollster Weise. — Vorgestern Mittag 12 Uhr. als Se. König!. Hoheit Prinz Georg zur Erledigung der lausenden Dienstgeschästc in dem Bureau des Generalkommandos cintras, fand er dort die Generali tät der Residenz vor, welche nnler Fühlung der Generalleutnants von Rudorfs und von Hoücbcn erschienen war, um die Glück wünsche zur stattgehabten Ernennung zum Geiieralieldninrschall zu ubcmifttclu. Hieran schloß sich die Gratulation einer Abordnung des Kriegsministeruinis — Generalmajor Schnrig, Oberstleutnant Trcssurth. Major Zerener —, sowie einer Deputation des Schühen- regimcnts. bestehend ausdciiiRegimentskomniandcur.demeiatmäßigen, dem überzähligen Stabsoffiziere und mehreren Offizieren, nnler denen sich der als Premiericutnant dienstihuende Prinz Johann Georg, Königs. Hoheit, befand. — Nachdem Se. Königl. Hoheit Prinz Georg nicht blos z»m GencralseldmarschalI, sondern gleichzeitig auch zum Inspekteur der 1. Acinecinspektion ernannt worden ist, wird mehr- tach die Finge crörlrrt, ob Se. Kgl. .Hoheit künftig noch die Füh rung des kgl. sächs. 12. Armeekorps als kommandirender General beibehalten wird? Dies wird mehrfach verneint. In Berlin nimmt man, wie uns von dort geschrieben wird, an, daß Se. kgl. Hoheit das Kommando abgchen und Se. Excellenz der Herr Kricgsniinister Gras v. Fabricc zum kommandirenden General des kgl. lächs. Armeekorps ernannt werden wird. An seiner Stelle solle der Ebcf des Gencralstabes dieses Armeekorps, Generalmajor Edler v. d. Planitz, kgl. sächsischer Kriegsministcr werden. — Wir be merken dazu, daß wenn auch inkolge der Ernennung Se. Kgl. Hoheit zum Gencralseldmnrschall in den höchsten Stellen des vaterländischen HeeieS wichtige Persoiialvemndcrungen wahrschein lich sind, doch hierüber augenblicklich noch Nichts bestimmt oder gar bekannt sein kann. Zur Zeit weilt bekanntlich Sc. Majestät der König Albert im Ansiande und die beiden obengenannten hoch gestellten Militärs. Se. Exc. der Herr Kriegsminister Graf v. ' " " fG. - — . Preise der landwirthkchastliche» Produkte aus dem Wochcumarkte sachverständige Landwirlhe zuzuzieheu. Der Sladiralh hat diese Forderung abaelehnt uud der laiidwirthichastiiche Kreisvercin ist nun mit einer Beschwerde au die Krcishauptiiiaimschait gegangen, deren Entscheidung noch ansstcht. — Um dem Ucberhandnebmen der innerhalb des Stadtbezirkes wieder bemerkbar gewordenen Blutlaus wirksam entgegen;,itrelcn, hat der Stadtrath die anderweite Untersuchung der ing.hiesigen Gärten bcsiudlichen Obslbäume durch Sachverständige angeordnet. Die Gaftenbesitzer und Pächter haben daher nicht iinr diese Untersuch ung unweigerlich geschehen zu lassen und die Beamten dabei, svwei! nöthlg. zu »»tersintzen. sondern auch die ihnen behnis der Vertil gung der BlullanS auszugebciiden Maßregeln alsbald in Ausfüh rung zu bringen. Etwaige Zuwiderhandlungen, sowie Unterlassung der' zur Vertilgung des Ungeziefers nothwrudigen AuSsüiirungen werden mit Geldstrafe bis zu 30 Mk. eventuell Haftstrafc beiegt und die uothweudigeu Arbeiten aus Kvstcn der Säumigen zur Aus führung gebracht. — In Fvlge einer Anordnung des sächsischen KriegSmimsters wird seit Aniang d. I. der B edärf des sächsische n A rmee - korvs an Roggen, Ha'cr, .Heu und Stroh von sämmtüchen Pro viantämtern sasi ausschließlich anö erster Hand gedeckt. Wie die ..Leipz. Zig." »ns laiidwiitlpchaftlichen Kreisen, Ivo man natürlich diese Maßregel sreudigst begrüßt hat, cisährt, profitircn die Land- wirthe, welche seitens der Proviantämter mit Aufträgen bedacht werden, in Fvlge dieser Maßnahme an je 1000 Kg. etwa 4 bis 8 Mk., welche sonst dem Zwischenhandel Zuflüßen würden. — Tie Störung der Andacht von Personen beim Gottes- dienst in der Kirche re., ist »ach einem Urtheil des Reichsgerichts jedoch einen offiziellen Charakter haben 1. Strafsenats, vom 10^ April d. I. als Störung des Gottes-! betreffenden Aerzte von Amtswegen geschehen, dieirslcs ans 8 167 des Strafgesetzbuches zu bestechen, auch wenn eine Unterbrechung der Funktionen des Geistlichen rc. nicht dadurch herbcigeftihrt worden. Die Mitwirkung an der Störung durch lautes Plaudern mit dem Bewußtsein, daß dieses Plaudern in Ver- bindung mit dem Geplauder anderer an der lauten Unterhaltung > Jahre hinter uns liegt — besaß die preußische Armee überhaupt bethciligter Personen die Störung herbeiführt, macht jeden der nur noch einen Gencral-F-eldmarjchall, und das war Papa Wränget. Milwirkenden strafbar. , Fnvkenszeüen und Friedens!haten erzeugen cbpn keine Fcldmcn- — Der Abgeordnetenlag des Verbandes deutscher K unstge -! schrille, und bis ans die verhältnißmäßig unbedeutenden Scharmützel werbe vereine mit dem sich anschlicßendcn allgemeinen Kuiii! der Revoliftionsicchre 1848 und 1849 hatten wir damals friedlicher gemerbeiag beginnt am 5. August. Am Abend des 8. d. wird der! Zeiten uns crsrent seit dem glücklichen Abschlüsse der Freiheitskriege, baherische Kunilgewerbeverein die Feier feines Gitdcsahrtagcs mit also seit beinahe 50 Jahren. Diese 50 Jahre hatten aber begreiflich Prelsvertheünng abhalicn. Der Abend des 9. d. soll die Tl>c>i- mehr als ausgercichl, nin nach und nach alle die Helden, welche nehmer am Kuustgewerbeiag zu einem gemeinsamen Abendessen in durch ihre Thatcn in den Freiheitskriegen sich den Marschallstab der Restauration der Kunstgewerbcausstellung vereinigen. errungen, zur „großen Armee" abzuruscn. Die Blücher und Gnei- — Am Sonnabend Abend rüstete man sich im Tivoli-Saale senau, Bork, Boven, Müisling u. s. w. waren alle längst dahinge- zu einem zweiten Preisskat tournier, an welchen! sich! rafft. Scharnhorst und Lülow so frühzeitig, daß der vollverbienle 80 Herren bethciligtcn. Rechnet inan diese zu den 210 Theil- s Marschallstab sic nicht einmal mehr erreichte. Graf Dohna (ff 1859) nchmern des ersten Wettkampfes, so erhält man eine Geminmtzahl > war der letzte gewesen, wenn wir nicht als den allerletzten eben von 320 Spielern, von denen einige die Kunst des edlen Skates j Wränget betrachten, der sich schon seit dem Jahre 1807 in den bis zum Sonntag Morgen nach 7 Uhr in größter Beharrlichkeit i Freibertskriegen ausgezeichnet, neue Lorbeeren aber im Jahre 1818 gepflegt haben. Im Allgemeinen wird man sich in Bezug auf die! sich dazu erworben hatte. 1856 wurde ihm der Marschallstab zu Betheiiigung am Lsiitkongreß arg verrechnet habe», da beim ersten ! Theil und 1864 erhielt er noch den Grascnrang dazu. Zwei Jahre vor 1856 batte König Friedrich Wilhelm IV. indeß seinen beiden jüngeren Brüdern, den Prinzen Wilhelm (nachmals Kaiser) und Karl, militärische Titel verliehen, welche den Feldinarichallsrang cr- , Mi . scheusten Männer unserer Stadt/ ivcnigc Stunden nach ihrer Ent bindung; es war nicht möglich gcwcsen (obgleich cs am Vormittage vor sich ging), trotz aller Bcmühnngen eine»Arzt hcrbeizuschassen; und als es endlich gelungen war, konnte derselbe nur den eingetretenen Tod lonsialiren. Bor Kurzem erkrankte eines Sonntags, von einem Abendspaziergange hciinkcbrcnd, ein hiesiger Beamter. Es war noch nicht zur Nachtzeit, als man nach einem Arzt schickte. Während die ausgesandirn Bote» ohne Erfolg ilmhenrrtcii, verschlimmerte sich der Zustand des Kranken zusehends; erst nach Verlauf von Stunden war ei» Arzt zu beschaffen und der Tod trat kurz nach Mitternacht ein. ES kau» also Vorkommen, daß an jedem Vor mittage. wo bekanntlich die Aerzie biS 1 uud 2 Uhr ihre Patienten- tvur mache», ferner an jedem Sonn- und Feiertage Nachmittags, w» bekanntlich kein Arzt Sprechstunde hält, ferner in den späteren Abendstunden jede» Tags, sei es Sonn- oder Wochentags, selbst in den allerdriiiglichsien 'Fällen keine ärztliche Hilfe beschafft werden kann. Nim haben wir zwar zwei chirurgische Hillsstationen, welche za, wenn irgend Jemandem am öffentlicher Straße ein Unfall zu stößt, für den erste» Beistand und Verband ausreichend sein können. Aber nur von II bis 12 Uhr ist ein Arzt daselbst gegenwärtig. Deshalb wäre es gewiß eine heilsame Maßregel, wofür Viele dank bar sein würbe», wenn von unserer städtischen Verwaltung die Einrichtung getroffen würde, daß in einigen leicht zu findenden Lokalen Mir AllslaLt, für Neustadt und ftir Friedrichstadt) je ein cippro- hirter Arzt die Jour für dringliche ärztliche Hiise hätte. Die Be zahlung würde auü dem Stadhäckel nur bei den Erkranklen ge währt. welche notorisch arm sind, die übrigen hätten nach einer bestimmten Tcu;e zu honoriren. Tie ganze Einrichlung müßte offiziellen Charakter haben und die Besoldung der essenden Aerzte von Amtswegen geschehen. In einigen anderen Großstädten Deutschlands gicbt es schon eure ähnliche Einrichtung. — Unter der Ucberschrist: „Unsere General-Feld- mars ch alle" schreibt der Westph. Merk.: In den 60cr Jahren man vergißt bisweilen, daß deren Anfang demnächst schon 30 in Alrenburg 800 Skalsrucler anwesend waren. Es zoa sich denn auch deswegen durch das gestrige Festdiner aus der Terrasse ein klagender Ton, der namentlich im Anfang die Stimmung wesent lich dämpfte. Doch brach der Skathumor auch hier durch die Wolke der Enttäuichung, die ja ohnedies nur das Kvngrcßkomitec beschattete. Etwa 150 Personen nabmen an dem Festdmcr Theil, dem von Herrn Fiebiger alle Sorgfalt zu Theil geworden, trotzdem er im großen Tonrnier keinen Preis davongetragen. Am Vormit tage bereits hatten sich die Skatbrüder im Belvedere versammelt, aber nicht etwa, um von hieraus die Schönheit des Elbihales zu bewundern, sondern um — Skat zu dresche». Die traurige That- sachc ist nicht wegzuleugnen; au zahlreichen Tischen wurde der liebe Sonntag entheiligt durch eifriges Skatspicl znm Theil um recht hohe Einsätze. Aus dieser Beschäftigung nur mit Mühe anf- gcstvrt. setzten sic sich gegen 3 Uhr endlich zu Tische. Die Festtafel «öffnete das Komiteeinitgiied Herr Nietzold mit einem begeistert ausgenommenen Hoch ans Kaiser »nd König. Ihm folgte die und Obcricldherr nicht wohl dazu ernennen; Begrüßung der Kongreßlhciliichmer durch den Vorsitzenden Herrn ihm seine verschiedenen Armeen zum Siege > Engclhaupt, Fabrice und der Herr Generalstabschcs Generalmajor v. d. Planitz be- finden sich auf Urlaub, den sie noch einige Wochen auswärts von Dresden verbringen. Vor einer periönlichen Rücksprache mit den Betheiligtrn werden solche wichtige Besetzungen und Ernennungen nicht vorgkiwmmcn. Graf. v. Fabricc ist bekanntlich nicht blos Kriegsministcr, sondern auch Minister der Auswärtigen Angelegen heiten. Sollte die Verbindung des letzteren Amtes mit dein aktiven Kommando eines Armeekorps nicht beliebt werden, so würde auch eine anderweite Besetzung dieses Ministerpostcns die Folge lei. lieber alle diese und noch einige andere einschlagendc wichtige Fragen wird, wie Jedermann leicht ermessen kann, erst nach der Rückkehr des Monarchen und nach Erwägungen im Ministerraihe Bestimmung getroffen werden. — Vorgestern sind die erwarteten Offiziere der königlichen Kriegsakademie unter Leitung des Oberstleutnant Perthes ä In suito des Genrralstabes und 1. Direktorialmitglied der Kriegsakademie inZittau einaetrvffcn. — Am Freitag Abend sind Se. Excellenz der Herr Oberhofmar- schall Freiherr von Könnerstz und Gemahlin nach Wien gereist. währeno Herr Baumeister Böhme der anwesenden, allerdings sehr wenig zahlreichen Damen gedachte. Mit Spannung wurde die Preisverthc>lung erwartet. Herr Engelhaupt eröffncte unter dem Vorbehalt endgittiger Feststellung, daß den ersten Preis Herr Rönisch in Sebnitz emingen habe. Derselbe hatte von 31 Spielen 24 — die höchste Zahl — gewonnen. Den zweiten Preis hat ein Dresdner.Herr, der nicht genannt sei» will, aus die höchste Zahl der Points — MI — gmivmien. Der dritte fällt Herrn Woif-Ailbach zu, welcher II Spiele gewonnen, ohne eins zu ver lieren. Um den vierten Preis — für das theucrste Spiel — kon- 3 Spieler, welche je ein Spiel mit 112 Points gewannen. Die mit großen Schwierigkeiten verknüpfte Feststellung der Spiel- reiultate laßt cs erklärlich erscheinen, daß die Zuthcilung dieser stelle sowohl, wie der übrigen, mit Sicherheit nur in den nächsten Tagen erfolgen kann. — Die Festtafel wurde noch belebt durch ein fröhliches Tcffellied und heitere Vorträge. Dem Kongreß- Komitee wurde der wohlverdiente Dank für seine Bcniübnngcn ans der Mitte der Tafelrunde durch einen begeistert ausgeuoinme- nen Toast dargebracht. — Herrschaften, welche Equipagen besitzen, bietet sich in Folge Verminderung des Marslalls Sr. Hoheit des Prinzen Albert von Sachsen eine seltene Gelegenheit, ausgezeichnete Kutsch- und Reitpferde zu erwerben. Der primlichc Stallchcs bringt einen dunkelbrannen Vicrerzng (Preis 7000 M.), ein Paar hell braune Wagenpferde (3500 M.)> einen aus England imvortirten Halbblut-Wallachen (2500 M.) und einen Nothschimmcl (5000 M.) zum freihändigen Verlaus. Der englische Wallach ist ein hcllbrau »es, sehr sicheres Jagopferd, der Roti/schimmel hat bereits 3 Ans- steünngspreffc erlangt. Mit berechtigtem Bedauern gewahrt die Dresdner Bevölkerung die durch den Tod der trefflichen Prinzessin vcranlaßtc Einschränkung der prinzlichen Haushaltung. — Unsere großstädtischen Verhältnisse lassen dennoch Dinge zn, die man kaum für möglich halten sollte. Da haben wir z. B. in Dresden weit über 100 Aerzte und eine Anzahl Kliniken thcils offizieller, theils privater Natur. Gewiß werden wir deshalb nicht selten von Auswärtigen glücklich gepriesen, die weder in ihrem Wohnorte, noch i» der Nähe desselben ärztliche Hilfe Huben, und die, wenn sic oder die Ihrigen dergleichen be dürftig sind, oft meilenweit darnach sich mnthnn mimen. Ja es kann leider in entlegenen Gegenden Vorkommen, daß bei srhnellen Unalückssällc» kem Arzt zu belchaffcn ist und daß der Veri»,glückte sterben muß, wo nach menschlicher VornnSsicht ärztliche Hilfe ihn setzen sollten: im Jahre 1854 wurde der „Prinz von Preußen" zum „General-Oberst der Jmciiilecie". Prinz Karl zum „Gencral-Jeld- zeugmeister" oder General-Oberst der Artillerie ,ernannt. Feldmar schall war ein preußischer Prinz überhaupt noch nie gewesen. War das etwa als „traditionelle" Regel zu betrachten, so sollte sie jetzt bald nmgestoßen werden. Der „dänische Spaziergang" des Jahres 1861 erzeugte ireilich keine neuen Feldmarschülle. Ebenso wenig war das in unniiticlbarer Folge des großen Krieges von 1866 der Fall. Als nun aber der französische Krieg der Jahre 1870 und 1871 mit seinen Großlhaten dazu gekommen «vor, da tauchlen mit dem wiederhergestcUtcn „Eisernen Kreuze" auch neue Felomarschällc wieder am, und die ersten derselben waren Sprößlinge des.Hohcn- zoUern-Stainmes. Sich selber freilich konnte der siegreiche Monarch u ernennen; wobt aber die, welche zum Siege geführt, und ferner die, welche an der Spitze der großen Genecaistäbc die „Schlachtcn- denker" gewesen waren oder als Organisatoren die Truppen so kriegsbereit und siegessähig gemarr/t hatten. Sv gesellten sich dem alt>'» Wränget als lerncre kaiserliche General-Feldmarschälle zu: 2) Prinz Friedrich Karl von Preußen, nach Wränget Oberbefehlshaber gegen die Dänen und Armeeführer in den Kriegen non 1860 und 1870 (ernannt 1870). — 3) Kronprinz Friedrich Wilhelm vou Preußen, der nachmalige Kaiser, Amiceftihrcr 1866 und 1870 (er nannt 1870). — 4) Kronprinz Albert von Sachsen, der jetzige König, Arnicesnhrer im Kriege von 1670 (ernannt 1871). — 5) Graf Moltke, der Generalsiahsches des Kaisers (eruannt 1871). — 6) Hcr- warth von Bitlenield, Armecführer 1861 und I8i>6 (chnraktensirt als Gencral-Feldmarschall 1871). — 7) Steinmetz. Corpssührer 1866 und Arnieeiührcr 1870 (charakterisirt als General - Jcldmarschall 1871). — 8) Grai Roon. de, Organisator des Heeres (ernannt 1373). — 9) Fi.hr. v. Manteusscl, Aunecführcr 1866 und 1870 ierncmnt 1873). — 10) Gras Blumcnthal, Generalstabschcs des damaligen Kronprinzen 1866 und 1870 (ernannt von Kaiser Friedrich 1888). — 11) Prinz Albrccht von Preußen, in höheren Commandostellcn ehrenvoll bclhciligt an den Kämpsen von 18i>6 und 1870. jetzt seit länger als einem Jahrzehnt commandireirder General des Io. Armee- colps (ernannt von Kaiser Wilhelm II. 1888), Seit wenigen Tagen ist noch Se. Königl. Hoheit Prinz Georg von Sachsen den vorge- nannren Hinz»,listigen. Von allen hier Genannten leben gegen wärtig nur nach fünf; der König von Sachse», Prinz Albrecht von Preußen, Moltke, Blumcnthal und Prinz Georg von Sachsen, aus welche sich demnach zur Zeit die Zahl der wirklichen deutschen Fcld- marschälle beschränkt. In gleichen, Range stehen aber, wie schon bemerkt, die General-Obersten und General-Fcldzeugincistcr. Den letztgenannten Titel führte schon seit langen Jahren der) gegen wärtige Prinz-Regent Luitpold von Bahern. lind zu „General- Obersten" ernannte Kaiser Wilhelm I. im Jahre 1873 seinen Schwager. Prinz Friedrich der Niederlande, Königl. niederländischen Feldmarichall, sowie die verdienten Corpsführer im Kriege von 1870: Großhcrzog Friedrich Franz von Mecklenburg-Schwerm und den Eoinmandenr des Garde-Corps, Prinz August von Württem berg. worauf Kaiser Wilhelm 11, kürzlich die gleiche Auszeichnung seinem Oheim, dem Grvßherzogc von Baden, ziiwendcte. Auch von den Letztgenannten leben zur Zeit mir noch der Prinz-Regent von Bahern und der Grobherzog von Baden, so daß die Zahl der deut schen Feldmarschülle mitsnmmt den glcichgradigen General-Obersten und General - Jeldzcugnicistcrn gegenwärtig noch sieben beträgt. L SS
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