Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188807071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-07
- Tag 1888-07-07
-
Monat
1888-07
-
Jahr
1888
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nacht-Telegramme. cR«r ln «inen, Tkielle der «uklaoeä Rovriidanr«, «. Juli. Da« »»»«chk «»»«»»paar ist 7 Ubr 20 «In. hier elnaetroftn, und wurde a« Vahnhofe von der »Untschen «L- »«»«ismtlie. dt» «Ilullten,, dem dtutlche» und dein ruMIchen «e- lendten und de» Spitzen der Slvtl- nnd «Il«t»rdel>ür»ei> emvsanqen. «achdeni »er »Snlg vo» Sachsen mll dem Söntqe m», Dllneuiark «le Jrour der Ulireukumvaaiile adpe- ichrltle», deaabe» llch dlk hohe» Herr- schattr» »ach Schloß «nialleiibura. Mel,, «i. Juli. Die bütten- delltzrr »archer und Weltennan» l» «r« lind iulalvent. Tle Pasllden betrage» lider I MUIisiik». 33. Jahrgang. Aufl. 46,«00 Exempl. <-ro«»etkpitzI«. kvIMilbl«, I»iiärei8tzli«ll«i-, Nnn8«m»<t«u ompüalrll ö. Lvbvssi», Lmliliemti'.«, llMMr. I. Dresden, 1888 «eiiriir r>v«irii-<rienrammr« «»riilu. «. Juli, <Ge«re»d»«.> wcize» left. io«» Ui»->67, pr. JIIII-A»». „ir.bu. L^i.-c>r,. na.aa. N»,I„,U I.si, ,»«» 117 122. Juli. Auau» 121,56, Scpipr,.Oci. 126,0», Po„„„rr,,l,cl Haice Io«v 116 -tl». tiliidvl lllll, per Juli 17.»u. Skpibr.- vciobk, Ils.isn Spiritus scs», loca opne Jas, 56p 51,6», 7„r 52.1». Ilua. Srpide. 7,„r S2,6a. Pelraleuu, loco verzaU« N.LL. Vrcoiu», « Juli. ,«»,relde. warst.» Spiritus pr, IW p,r. i»»°/„ excl. du M. r>rrii,i>„u,snds>>pc per Jnli-Aua. 5»,»6, A„n„i, Lrpi.ü„,7l», Sept.-Olkbe. 51,»», po. 7» LI. Juli- »lu». III,AI. Illsaneu pcr Juli-Ann. 12».»«. «eptbr. Qkibr. >L .m>. 0k, - Slov. 128,0». »iiidolvcr Juli 16,5», Septtr.-Ort. 1,1.5!,. ßink,„„ia»IoS. Setter: Brwölkt. (Ivmlmiii'diti'e kmiöi«iM>»iII«t8 vorclsn ruMmmonxsstollt unä vormittolt ckureh ckon ..lnv.llil!«n<1rlnk", Hre««I«n, tivonti. <1, I. «inpsislrlt »ein Lnidgas' Deutschfrcisiimige Hofcamarilla, Politik Engllttids, Trntiähcnhrm- in^Bclnieii.»osiiachrichtcn, Feldmarschnll Prinz Georg. Dom- ^^^ kieuzgäuge in Freiberg, OierichISverhaudlnugen. Die Orgel. l Vlvsg LroselrUro ist Icostonl'roi 7.» bv/ävlum von " 2 prltoütonvvillt ILuä. Leluriiät. 5 > Ilurncru tlir IRuirlinng' cksutnelmr nmi läomckor Lrrlonkc!. ^ 'I'L»U«>I'DllI'Ali>W«' TonnaOenV, 7. Juli. verantwortlicher Redakteur lür Pyltttschks vr. Smil Bierev ln Dresden. Der dcntschfrcisinnigen Hofcamarilla, welche die Krankheit des Kaisers Friedrich auSzubeutcn verstanden hatte, ist nicht wohl zn Muthe. Ihr lichtschencs Treiben wird seht Stück für Stück ent hüllt. Bei jedem Zusallswörtchen sannen die Matadvre des dcut- schcn Freisinns an zn schwitzen. Das düse Gewissen treibt sic zum Selbstverrath. Kaum war das Wort „.^nnbschrislcnvcralcichuna" im „Reichsbotcn" nkdruckl, da plaudern einzelne Blätter dcr dcntsch- ircisinnigen Partei a>r»zc Geschichten nnS. die Äklemand vorher be hauptet hatte. Selbstverständlich süacn sic sofort die Bersicheruna hinzu, das; daran nicht das Gerumste wahr sei. llmiv besser sür sie! Einstweilen ist sicher, das; eine sehr acwisscnhaste Untersuchu»» dar über einizeleitct worden ist. wie es sich denn eiaentlich mit dem Briese verhalten hat, den Kaiser Friedrich an den Minister v. Pult- kamer richtete und der letzteren zur Einrcichuna seines Entlassunas- kiesuchcs bewog. Zugeaeben wird auch von dcutschireisinniaer Seite, Las; nur die Uiileischriit vom Kaiser Friedrich hcrrübrie. Tein In halte des BricicS selbst soll Kaiser Friedrich aänzlich fern gestanden haben, so behauptet ein Blatt, das es wohl wissen kann, die „Post." Hur Heit des Nnterschreibcns rang Kaiser Friedrich bereits mit dem Tode. Diesen Umstand bciinhteu gewisse Personen für ihre Zwecke. Was darüber schon jeht ieststcht, ivll vollauf zur Ucbcrsührung Derer ausreichcu, die dem todtsterbenSkrankcn Kaiser den Wortlaut eines Schreibens in die Hände spielte», das von dcntichsreisinniger Seite entworfen war. Damit würde die Bcrmuthung zur traurigen Gcwisjhcit, das; eine Hoicamarilla sich aninaktc, mit den Interessen des Deutschen Reiches ihr Spiel zn treiben. England brauchte ein freisinniges Ministerium in Berlin, um die Kräfte des Deutschen Reiches in den Dienst Englands zn spannen und Deutschland mit Russland zu verheben. Der deutsche Freisinn, bedientenhast wic cr ist, bot sich als willkommener Helfershelfer dar. Durfte er doch hoffen, an seinen bisherige» Feinden sein Müthchen z» kühlen! Mit dem Sturze Puttkamcr's ging's au; wie lange wäre noch Bismarck Reichskanzler geblieben ? Was das deutsche Gemüth bei diesen Machenschaften ani meisten empört, ist zweierlei: einmal die Niedrigkeit der Gesinnung, die Erkrankung dcS Kaisers sür nichtsnutzige Zwecke ansznbeutcn, sodann die bcdicntcnhaitc Rusländerei, gepaart mit unglaublicher Verlogenheit, Bcrhelzuiigssiicht und Frechheit. „Wer irgendwie, mittelbar oder unmittelbar, auf freisinniger Seite oder ans anderer Seite dazu tnämlich zum Sturze Putlkamer's» beigctragen hat, hat sich um das Vaterland wohlverdient gemacht." so schreibt mit Ent- iuchcrung aller Scham die von Eugen Richter begründete „Frcii. Ztg." Es ist ihre — Nachtausgabe, in der sie dieses Jesuitcnstück- chen leistet. Ter Zweck heiligt das Mittel! Schiebt einem todt- krankcn Kaiser ein Schriftstück unter, dessen Inhalt er entweder nicht kennt oder über den man ihn täuscht, ergattert die kaiserliche Unterschritt, nur zu! — wenn nur der Zweck erreicht wird, daun verdient Ihr eine Bürgerkronc! Etwas Chnischercs hat man kaum erlebt. Um aber die Empö rung aller ehrenhaften Bürger über das Treiben der freisinnig-eng lischen Hoicamarilla während der 9l» Tage der Regierung Kaiser Friedrichs von sich ab und auf falsche Spur zn leiten, sascln die dcutscksrcisinnigen Blätter von einer Hetze gegen Kaiser Friedrich. Was wird heutzutage nicht Alles als „Hetze" bezeichnet! Wer srei- inüthig die Wahrheit sagt und dabei den Machthabern aus die .Hühneraugen tritt, der „hetzt". Sv sprach man von einer „Mackenzie- Hetze." von einer „Hetze gegen alles Englische." Die Beispiele liehen sich unschwer häufen. O. gehl uns doch mit Eurer faden scheinigen Tugendbeuchelci! Dieses Laster hat einen entschieden englischen Anstrich. Die ganze auswärtige Politik dieses Insel- reiches. die Verkörperung der unersättlichen Selbstsucht, hat von jeher verstanden, sich mit einem tugcndsamcn Mäntelchen zu umhül len. Stets schützte England die „Humanität" vor, wenn es einen Hauptschlag aussührte, der seinen Handclsintcressen dienen sollte. Großbritannien hat meisterhaft verstanden, die Welt darüber zu Der Verfasser kommt bei seinen Erörterungen zu dem Schlüsse, das; England der Friedensliga beitreten sollte, und zwar unter solchen Bedingungen, das; Indien und der Britische Handel geschützt würden. Eine solche Politik wäre zugleich am besten geeignet, die immer mehr anwachscnden Lasten Indiens zu erleichtern. Wir glauben gern, daß England nach alter Gepflogenheit bereitwilligst die Sorge tür den Schutz der eigenen Interessen fremden Schultern aufladen möchte, glauben im Gegentheil aber nicht, daß dies ihm heute wieder gelingen könnte. Die Zeiten haben sich geändert und die Festland- staatcn huldigen jetzt der nach englischen Begriffen jedenfalls inhumanen Ansicht, daß dos Jnielreich die „anwachsenden Lasten In diens" und den Schutz seines Handels aus eigene» Mitteln zu tragen habe. Der Bund der drei Eentralmächte hat allein den Zweck, den europäischen Frieden zu wahren und die Theilnehmer in ihrer Existenz zu schützen. Das wäre in der Tbat kein schlechtes Geschäft, welches England durch ein solches Bündnis; machte. Die Hoffnung Englands, daß es selbst nichts zu thun brauche und das; wir seine Schlachten schlagen sollen, ist doch gar zu — englisch! Zwei Stadtverordnetenwahlen in Berlin, die soeben vor sich gingen, werden i» der freisinnigen Presse nicht mit den Tumtani- schlagen begleitet, die sonst regelmäbig nach Berliner Wahlen erfolgten. Ganz kurz und trocken wird berichtet, daß in dem einen Be zirke ein Jnnungsobermeister, in dem anderen ein Sozioldemokrat gewählt worden ist - - - ihren Besitzstand bc Werber, Namens Berliner, schlug, im erster«» F, die Konservativen, die einen sozialdemokratischen Sitz eroberten. Der deutsche Freisinn ist gänzlich leer ausgegangen. Selbst in seiner Hochburg, Berlin, fängt es mit ihm an rückwärts zu gehen. Thun die Konservativen, die durch die Wahl eines um daS Innungs- Wesen verdienten Obermeisters zeigten, waS sie können, auch ferner ihre Pflicht, so könne» sie mit gutem Muthe der im >i. Berliner Wahlkreise über kun oder lang bevorstehende» RcichStogswohl ent gegenaehe». Derselbe war hixiher durch den geisteskrank gewordenen .Hasenclever vertrete». Die Sozialdemokraten waren lange uneins, wen sie als leinen Nachfolger kandidice» liehen. Gegen Liebknecht wurde cingewcndet, das; er viel zn gemässigt (!) sei; eine starke Strömung ging nir die Wahl Vvllmar'S, der weil revolutionärer sei. Schliessiich aber drang die ersterr Richtung durch. Den hclgiichcn Zeitungen ist cs gar nicht recht, daß ihnen neuerdinas wiederholt vo» nationalgesinntc» deutschen Blättern ihre große Franzoseisirenndtichkest vorgewvricn worden ist. Unser dcnt- irhcr Freisinn stellte sich natürlich ans die Seite der belgischen Zei- tllnaen und sprach von einer „Hetze gegen Belgien." Er untersuchte nicht, ob die deutschen Klagen hegrünoel leien: ihm genügte, das; in Deutschland sich der Uninnth über die Parteinahme der betgüche,, Zeitungen sür Frankreich regle, um iviort am die unkenlirhe Seite za treten. ES ist nber Thnliache, das; gegen eine verschwindende Minderheit dm belgische Presse, voran die „Indepcndance," den srnnzösischen Standpunkt vertritt und Deutschland so viel Schaden zusügt, als sie mir vermag. Das; ist kein Wunder, wenn man weiß, das; die meisten der Zeitungsschreiber, welche die helgsiche Presse redigier»». Franzosen sind. Ihr Streben gebt offenkundig dahin, das bclgiiche Volk mit Haß gegen Deutichlano zn criuüe» und ihm da für die lebhaitestc Svnwalhie inr Frankreich ciiiznslößen. Dadurch ist die öffentliche Meinung Belgiens derart mit falschen, ungesun den Anschauungen in Bezug am Teiitschtand durchleucht worden, das; mau in Deutschland dazu gedrängt wird, in Belgien un Grunde nichts weiter als eine französische Provinz zn erblicken, die sicherlich die erste von ihr >ür günstig gehaltene Gelegenheit wahrnehmen würde, nm ihren Shmvathieen für Frankreich, ihrem btinden Haß gegen Deutschland thasiächlich Ausdruck zu verleihen. Das; solche Ansich ten, wie sie durch die Haltung der gekennzeichneten belgischen Presse hcrvvrgerufe» werden »iüssen, die moralsiche Kraft des Grilndfatzes der Neutralität, nu> dein Belgiens politisches Taicin beruht, erhrb- lich abschwächen müsse», ist ich m mehrfach gesagt worden und kann — im eigenen Interesse Belgiens nicht ost genug wiederholt werden. Daß der Könia der Belgier selbst von delilicbircnndlichel Gesinnung beseelt ist, weis; Jedermann. Aber die von Franzosen geschriebenen Zeitungen seines Landes hindern ihn. im Interesse seines Staates feiner Gesinnung de» entsprechenden Ausdruck zu geben. Nenefte Telearamme ver „DreSvner Mckir." vom 6. Juli. Berlin. Nach der Aushebung der gestrigen Fänulieniafel im Marmorvalgis geleitete die Kaiserin die Königin von Sachsen zur Kaiierin-Wittwe Vielvria nach Schloß Frledrichskron, von dort nach der Wildvark-Station. Von hier ans kehrte die Königin von Sachsen mittelst Exlrnzugs nach Potsdam zurück. Aus der Station Potsdam schloß sich der König seiner Gemäht»! zur gemcinschaik- liche» Rückkehr narb Berlin an. Ter Kaiser veralnchicvetc sich von den sächsischen Majestäten am dem Balmhof Potsdam. Heute früh 8 Uhr 20 Nim. reisten die sächsischen Majestäten nach Kopenhagen weiter. Berlin. Ter Besuch des Kaisers Wilhelm beim Zaren findet, der „Kreuz. Ztg." zuiolge, nicht in Petersburg, sondern nn kaiser lichen Hoflager zu Peleihvi oder in Gatirhina Natt. Ans Wien wird demselben Blatt berichtet. daßKaiier Wilhelm gleichzeitig mit cinerAn- frage beim Beinchc oes Kaisers Alexander den Wunsch ausgesprochen habe, den Kaffer Franz Ioievb im Dezember besuchen zu dünen. Wnhrichcialich dürite sich ans dieser Anregung cm längerer Besuch des Kaisers Wilhelm nnv eine »ege Thcilnahme cm den Jagden in Gvdöllö und im Hochgebirge entwickeln. — Unter dem Vorsitz Bis marcks fand heule Mintslerralh statt. Ter Reichskanzler bcgiebt sich noch diese Woche zu länaercm Aufenthalt nach Schloß Fried- richsrnh. Auch die übrigen Mattster trete» Soimncmrlaub an. Die Minister v. Bötticher und v. Goßler treffen morgen in München ein und werden Gäste des Prinz-Regenten sein. Berlin. Der „Voss. Ztg." zufolge erfolgt die Abreise des Kaisers aus Potsdam erst den ltt. Juli, die Abreise ans Kiel zur Begegnung imt dem Zaren dementsprechend später. Wie eS heißt, würde eine von Eontreadimral Kn-orr befehligte Manöver-Flotte den Kaiser nach Rußland begleiten. Die Begegnung mit dem Zaren findet vielleicht schon ans offener Sec statt. Die näheren Dispositionen darüber werden vorläufig noch streng geheim gehalten. Berlin. Die Reichstags Ersatzwahl im hiesigen 6. Wahl kreise für Haicnclever findet Ende August statt. — Der Anschluß der dänischen Eisenbahnen an den mitteleuropäischen cvmhmirten Rundreiseverkehr ist perfect geworden. Greiz. Die hiesige „Landcs-Zcitung" erklärt, sie sei ermäch tigt, mitznthcilcn. daß an dem Nichterscheinen des Fürsten von Neuß-Greiz zur ReichStagS-Erösfiiung politische Gründe nicht Vor gelegen haben. Wien. Die von dem Minister v. Gautsch abgeänderte Pm- sungsordnung für die czcchffche juristische Facultät zu Prag ge stattet den czechischc» Juristen die Erlangung des Doktorgrades ohne Nacbwkisnng der Kenntniß der deutschen Sprache. Paris. Aufmerksamkeit erregt ein Leitartikel des „TeniPS" über die Folgen der Reise des Kaifers nach Petersburg. Es wird behauptet, derselbe lei nicht in Paris geschrieben. Der Artikel be sagt, die französiich-rnisische Allianz fei ein Gedanke, der mir aus beiderseitigen Svmpathiccn beruhe, aber durch die Geschichte und die einander abiolut feindlichen Interessen der beiden Nationen widerlegt werde. Ein Bünduiß mit Oesterreich würde den franzö sischen Interessen dienlicher sein und ein stärkeres Gegengewicht zu den deutsch-rnisiichcn Tendenzen bilden. Dieser Gedanke sei in einigen Kreisen Wiens schon weitverbreitet, wo man die Zukuifft, die man in Berlin Ocsterrcich-Ungarn bereiten wolle, ganz anders aniehe als im Wiener Kabinet. Die Berliner Börse setzte schwach ein. und zwar aus matte Wiener Cvnrse und ungünstige politische Gerüchte. Letztere fanden indeß wenig Glauben und als bessere Londoner Notirungen eintrasen, befestigte sich die Tendenz auch liier. Der Schluß brachte indeß »nieder Schwankungen bei sehr beschränktem Geschäft. Spe kulative Banken wurden leicht abgeschwächt. Von deutschen Bahnen waren nur Marienlniraer und Ostpreußen zn besserem Eonrs belebt. Bon österreichischen Bahnen erfuhren Duxcr auf günstige Mel dungen über die Offeggcr Gruben namhaste Besserung. Fremde Renten und spekulative Montanwerthe wurden schwächer. Im Kassaverkehr waren Bahnen mäßig belebt und ziemlich fest. Banken ruhig. Auf dem Jndustriemarkt waren vorwiegend Courserhöhunaen. Solvrich gingen 1'/« höher, österreichische Prioritäten waren sehr still Privatdiscont l'/r Prozent. Var«». «. «Uli. <««,«»., «e»,k8Z.-I2. «Mrilie»«>.«.1. Jial. 97.LN rzcl. V»a««»al,n 177M«rkl. «°»,»iir»k» IM,7.-> exc,.. da. «r. «»anirr 7D/.rzcI. „»»«er Ei», ouamaaen L»,.!U r«cl. «rxe «n». r»rtr, vehaupirt. rioiioon. «I. Juli, üiormiilaas >1 Ndr w Mi». >r,omVia !!'.»>/,„ M7i!rr iUuiirn !»7-!,. JlMiriirr SIN'.,. r'oml>»»dl» II"/,,. Nonv. Luttci, IS. »iiroc. iunsiric Nuirrikanrr IS!N/„ «vroc. Nnaar. >«o»>keme ütt . Orkirrr. >«ol«» remr !M. r>>c»h. vonlal« nun/,. Eauvrcr iei. Sleur ceaavirr >«>» ,. Garant, G.IM'icr ML/,. Oinuuandaul NN,. S»c,-Arttcu KP ,. Svanicr 7N, 6 °/„ Mcttlaurr 91-/,. Slcuc GiN/pi. Slilicilic —. — DlinnnuuH: Nnhia. Wrnrr: Rcqnciisch. Pari» <Pral>»kirn». 1. Juli. ITchlulf.» Wri.re» »kr Juli M,!>0, »>cr Navcnchrr LäM. scs». Spiritus pcr Juli ri.7 >, pcr Januar 'April 11,75, ruijiu. Stüvul Pcr Juli 56.59, pcr Jannar-piprU 57,25, ruply. 71 m I! e r d a u,. 6. Juli. Vrvdulic» iSchlufp. !Ä.i',c» pcr Ropenibcr ISZ, stkigrud. Nouiien per !7c>udcr lul, stciqcnp. p u » s o n . 6. Juli. iPrvpukicnt SÄlup. Wcizc» scsi, anpckommrncr Wclzcu firauun. euqlnchcr Weizen Sch., fremder Wcizc» >/, sch. Ihcurcr, .Illiufcr jedoch zurückpniieud, L!rl,l sowie Mais Lch., Hafer >/, bis sch., Gerste '/, Sch. tsteurcr. — Weller: Rene». Lokales und Sächsisches. — Se. Königs. Hoheit Prinz Georg, kommandircnder General des kgl. iächi. l2. AriiierkoN's, ist lochen, wie wir aus zuver lässiger Quelle erfahren, von Sr. Majestät dem Kaiser Wilhelm znm F c l d ni a r sch a l l ernann! worden. Das ganze iächsiiche Heer wird sich durch die hohe Auszeichnung, die seinem cilonchten Führer zu Theil geworden 'ett'fl im höchsten Grade geehrt fühlen. Nickst minder nimmt das sii'hsffche Volk an dein freudigen Ereignis; herzlichen Anlheit. Ist dasseltw doch ein neuer Beweis für die innigen Beziehungen zwischen dem deutschen Kaiser- und dem sächsstchen Köiiigshailie. Prinz Georg übernahm, wie erinnerlich, im 'Lonnncr !87<>, als der damalige Kronprinz Albert die Führung der MaaS'Armee erhielt, das Kommando des 12. Armeekorps und iiigte den schpn errungenen Lvrtieeren desselben neue hinzu. Nach Beendigung ocs Kriegs hat Prinz Georg a!S kommandirender General sich der Ausbildung der Truppen nnnntcrörochen mit der grüßten Sorginlt gewidmet. Se. Königl. .Hoheit Feiomarschall Prinz Georg wird sich in den nächsten Tagen nach Berlin begeben, nm sich in diestr Eigenschaft bei L>r. Majestät dem Kaffer zu melden. — Honekretar Aiig. Mayer erhielt das Ritterkreuz des ita lienischen Kroneu-Ordens. — K opcnhage», 4. Juli. (Originalbericht unseres Spezial- Korreipondenten.) König Christian von Dänemark hat den komman- direnden General des l. General-Kommandos, Generalleutnant v. Kallffmaini, zmn Ehrendienst bei dem König Alvert von Sachsen und zn dessen Gcmalstin den Hoichcs der Kömgin Luise, Kammer herrn Eatlenfkivid. Rittmeister n. Löwenscldt und Premicrieutnant in der Leibgarde Baron Gersdon, befohlen. Diese Cavaliere be geben sich znm Emvfavge des sächsischen Königspaares am Freitag nach Hjcdzcr. wohn, sich auch der deutsche Gesandte Frhr. v. d. Brinke» zur Begrüßung begiebt. Die Paläste der Amalienburg, in deren ciuem die hohen siichsischen Gäste wohne» werden, umgeben den achteckigen „Frederiksplads", in dessen Milte sich eme Rerter- statnc König Frcdrrik's V. befindet. Der Palast rechts wird vom Könige und der Königin bewohnt, während der durch die Colonnadc damit verbnndcnc Palast nach dem zweiten Brande dcSEnristians- hnrger Schlosses 188» zn Fest- und Empfangsräumen des Könias- paares bestimmt worden ist. In diesem, dem ehemaligen „Christian VII. Palais" wird König Albert mit Königin Carola von Sachsen wohnen. Zu den Wohngemächern der Königin Carola führen von de» Eolvnnadcn aus, an de» Wachtzimmem der Garden vorüber, wenige Stuten hinauf in'S Parterre. Sümmtliche Salons liegen nach dem Garten z», und Altane führen zu diesem hinaus. Sic bestellen ans dem Schicstgemach, dessen Möblcmmt in Grün gehalten ist, einem kleinen Boudoir, dem rvlhen Salon, in welchem in einer Fensternische der Schreihliich sicht, einem Emvfaiigsfalvn und einer Reihe Zimmer für die Dame» der Königin. Gegenüber dieser Flucht vo» Gemächern liegen die des Königs Albert, mir Aussicht ans den Platz und daS Reiterstandbild Frederik'S V. Von der Mitte dieser königlichen Gemächer führt eine breite, in Weiß und Gold gehaltene Treppe in die erste Etage zu den Prunkgemächern, in welchem das Königsvaar etwaigen Empfang, Cercle, Soupers und Tiners ahhalten wird. Hier zeichnen sich durch ganz besondere Pracht der große Rittersaal, der ganz in Rncocv durchgcsiihrt ist und von kaum irgend einem Prunksaal anderer Schlösser an Schön heit ühcrtrosscn werden soll, sowie das Thrvngemach aus. Mächtige, mit MIO Wachskerzen besetzte Krhslallkrvnc» werden eine leenhattc Beleuchtung bewirken. Sobald das sächsische Königspaar in das Palais Ehrislian's VII. cinsährt, wird auf der Zinne desselben die sächsische Königsflagge entfaltet werden. — Am 1. Oktober steht in der Besetzung der hiesigen vster- rcichiich-ungarifchcn Gesandtschaft ein Wechsel bevor. Baron v. H e i b cr t - N a t h kc a l hat ani Montag einen lechswöchcittlichen Urlaub angetrctcn, welchen er in der Schwei; bei feiner Familie zubrlnqt. Er wird water mir zur Ordnung seiner Angelcgeiihciten nach Dresden zurückkchren. Ucber die weitere Verwendung dieses Diplomaten liegen bestimmte Nachrichten nicht vor; als seinen Nachfolger bezeichnet man den österreichischen Gesandten am Brüsseler Hose Grasen Chotek. — Durch die am 3. d. gepflogenen Verhandlungen des Gcsammt- kirchcnvorstaiidcs von Freih erg ist die Angelegenheit der Frei- bergcr Domkreuzgängc in ein neues Lstadium getreten. Die Finanz- dcpulcstion des Gciainmlkirchcnvorstandes erklärte cs für ganz un- Ilmnlich, die nur als „Beihilfe von den Ständen gewährte, für die Nenovinmg der Krenzgäiigc bei Weitem nnznreichcndc Summe von 12.600 Mk. anzunehmeii und eine Arbeit zn beginnen, zu deren Bvllcndung das dortige geistliche Einkommen keine Mittel besitzt und der Stadtrath zn Freiberg mit Rücksicht ans die Verkchrsbcdürs- nisse der Unterstadt jeden Zuschuß verweigert. Die von dein Landcs- consislorinm verlangte baldige Entschließung ist durch einen neuen Zwischenfall unmöglich gemacht worden. Der Vorstand der etwa 14,000 Seelen zählendenFreiberger Pctrigcmcinde hat eine Trennung der Finanzverwaltnng der drei Kirchengemeindcn beantragt, was nm so wichtiger erscheint, als die Domgenremdc und Nikolaigememde nur ic 5000 Seelen zählen. Tie Finanzdcpntation hielt es sür sehr be denklich, jetzt einen Beschluß zu fassen, durch den der kleinen Do denkt ich, jetzt einen Beschluß zu fassen, durch den der kleinen Dom- aemeindc allein die durch drc 12,OtlO M-»ichi gedeckten Kosten für die Renovation und die Erhaltung der Kreuzgänge aiffgcbürdct würden. Die Deputation beantragte deshalb, das Eviisistorimn zn ersuche», die vom Lande bewilligten 12,000 Mk. solange zu reiervircn, bis der Domkirchrnvorstand in der Lage ist, einen selbstständigen Be schluß zn fassen. Stach einer sehr ausgedehnten Debatte fand dieser Antrag gegen 2 Stimmen Annahme. Das von dem Referenten vorgetragcne Gutachten des Herrn Banralh Dr. Mothcs. indem der selbe die Zerstörung mittelalterlicher Bauwerke als „Vandalismus" bezeichnete und auch sonst starke AnSdiücke, wie „kindisch" u. dgl. m. gebrauchte!, die zn renovirenden Kreuzgänge zur Verwendung für daS Altcrtl»imsm»!cum und als Evnsimrandcnstnhc emviahi, erzielte einen jedenfalls nichr beabsichtigten Eindruck. Einzelnen anwesenden Freunden der Erhaltung der Krcnzgänac wurde im Laust der Verhandlungen vorgchaltcn. daß sie als Mitglieder der städtischen Kollegien erst vor Kurzem den Ankauf zweier Privat- -oorzvqugvzorwZls Wcucw.rwgro;-» sssiruiL zouß'losoo-oöclz MV »L LI .iz»u,, »<», x, H»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite