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- Erscheinungsdatum
- 1888-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188807051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-07
- Tag 1888-07-05
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Monat
1888-07
-
Jahr
1888
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Nacht-Telearamme. Mur tu einem Llieile der lffulla,«.» v»rItn.4.I»lt Murnenvur- «ttta, lindet unter «ortttz de« «,I> »er« im dieftien Schlolle rin «ran- rath statt. «um. «. Juli. DI» .««niita ««rftmi- melde», dal, die »o» S«a> Ne» t» Maliaiilid ri»uelül,rte tzrnn- »enlieucr die Italiener ebenlo treffe. Die iNeelamattmie» leiten grank- rrich« und des vlklandte» «riechen- Ion»« wnrden in 8»>ae »eilen ein- geitrU«. 33. Jahrgang. Aufl.46.VOtt Exempl. Ilnsoro ^tMOllosll-Lxpväitioll bsünckvt sied 4S HV»8ariiIkeD8tra88v 4S (llvbvll ävr ürssänor Lank unck vio-L-viu Howl golckner 8e»»i>>«u»»t«tii» 4c Voxl«r, Vrvgcken. Dresden. 1888 NellkstrivS, skii-rrlcff»,««uie. SIktttn. 4 Aull. Iwrtreideui.l Wriz»» unprrnnd . Inro >>,» - Iti», px. Attii-'-iilN, IK7,ttli. Lkpe. Okt. Iti!>,f>ü. Lin.»,-» ma». lv>» >17 >77. gutt- »>»«»» >,->, », S.n,!p,..Oct. 178,».», Ponnncrichc. .Hnict in,» >>7 >7». Lttiböi s,i». p.-r Füll 4?,»>, Leu- Iknidkl-Oilobc: tti.f,». spiiitnö slill, I.lv >Nnu iins. !.»r f.I.tt», 7»I 87,tp>, lltu». S.PUN, .»rr 87,4u, PlirntkNt» Ittln vc>znil, II,4P. r>>,s>.>». >. ßt,I>. «ffeleeidc. nin>l>.> Lpt.iino p>. Ltr, vtü°/„ er-l. c» M. 7<c>btn„chp„p„nbc pr» Iuli-A»». N»au>,-Se,»..' !,<>», Sepl.-Lkipr. 7.i,7.n, e^>.7>, >»>. »»>». 7I.7>. Pu,,.,.- l7n,»'t, «Scp»i.r,.Otn -. >77,.in, Olt» 7tnp. >7I»M. ptüdolp.i 4»,7,t», Lepldr.-Oct. 4i...'»>. uN >»»s»l>Ioö, Weller: Brocffl. össlssHsok-u.^n- iriscrkunASsssIrZnk, orurvdt bei Unxtan, ttol5ltr»nlz- Ztazev u. Ula«eu^»t»rrk. in 2iv»»kllbt-f>ULk»lGln b. Karlatracl. iil«t«KMi»!>ie >°° O.Hlii'. Ikkii^wlll., oLekvt ckom Vippolckivvalckavr klalr. ^ Kpooialitktton: Xlnckvr- unck 6rt»pl>on.4nr»allmsll, llopro- S cknotionon, Vvrt,'«-S»!»«'run8>>» »»vli smloni Ililck in kiliwtl. « ch»8>1»>runx: d>8 4,vkan8^i Ü88v. H«I II«1«i »ii- >Dr»«»i lül «St« «1« »V «L1. <»« ^riiuelvt 1848. 8».d«»»it»'«««ffi«, ^vtz'onnhoi' Vintcilin-IIotiZl. 1«!« 1848. Nr. 187. «'rsi/kN Kviescl: Kaiser Wilhelms Besuch i>> Russland, Ärenzmaßregeln in E>iaß-Lothri»geii, Minislermm Flognet und die Kammer. Hosnachrichten, Kaiser Wilhelm und die sächsiiche Armee, Reisebrief, Laiideöverralhsprozeß, Gerichtsverhandlniigen Die Tmmer?tKge 5r>. Juli. «ernnnvortUcher Nedatieur iür Politisches l)r. lkmil Bieren «» Dresden. Am 13. Juli dampft Kaiser Wilhelm mit einem Geschwader van Kiel nach Russland. Sein Bruder. Prinz Heinrich der See fahrer, befehligt dieAbtheilung der deutschenZlotle, welche de» oberste» Kriegsherrn der Streitkräfte des Reichs zu Wasser und zu Lande nach dem AuSlandc trägt. Kaiser Wilhelm wählte zum Besuche des verwandten Zarcnhofs den Wasser- und nicht den Landweg. Elfterer gestattet ei» glanz- und eindrucksvolleres Erscheinen des dcnlichen Kaisers. Ein Fürst kann mit einer ganzen Flotte einen ansländüchen Hafen, aber nicht einmal mit einer Kompagnie Sol daten eine ausländische Binncnsladt besuchen. Rußland wird durch Entfaltung einer großartigen maritimen Schaustellung den Gruß erwiedern. Wo? ist noch nicht bekannt. Ans naheliegenden Gründen wird der russische Ostseehafen, wo sich die beiden Kaiser begegnen, vorläufig noch geheim gehallen. Tie Bermulhuiig spricht für Kronstadt, von wo aus der Besuch von Petersburg am leichtesten zu bewerkstelligen ist. Daß die Presse der russischen Hauptstadt Len Beinch des deutschen KaiiciS an''s Freudigste be grüßen wurde, ließ sich erwarten. Aber auch Deutschland hat, ohne sich ausschweifenden Erwartungen hinzngebcn, guten Grund, sich dieser Kaiserbegegnung zu ireuen. Fürst Bismarck begleitet seinen Sonverain nicht nnt auf die rnisische Reise, obwohl er sie ihm osfenhar angcrathe» hat. Er durste dies khnn, da er sich davon die ersprießlichsten Folgen für den Weltfrieden versprach. Es kehren die alten Zeilen guter, Iceundschaftlichcr Beziehungen zwilchen den beiden Nachbaneich--n wieder. Nicht, daß Deutschland seinen treuen österreichischen Bundesgenossen gegen Rußlands Frennbschaft um- tanschtc, oder die Zeit der Mißverständnisse, die in den leisten Jahren das Verhältnis; zwischen dem Berliner und dem Pctershurger Kaiserhose trudten, ist vorüber. Obnc Mißtrauen sieht Oesterreich das Wicdererstarken der denisch-russischeit Freundschaft an. Auch Italien suhlt sich dadurch nicht beunruhigt. Beide wissen, daß Deutschland den Russen nicht die Balkanhalbinsel auslieicrn wird. Etwas Auvo.es ist die Zu friedenstellung der berechtigten Wünsche Rußlands auf Grund der abgeschlossenen Verträge, welche auch der Stellung Oesterreichs ans dem Balkan genügende Rechnung tragen. Die Bulgareniragc wird ihrer endlichen Lösung entgcgengehen. Unbehaglichkeit verursacht die Kniserbegegnnng allein den Franzosen und Engländern. Bei den Franzosen weiß man, warum. Alles Liebeswerben um die Gunst des Zaren ist umsonst gewesen. Die letzte Anstrengung Frankreichs, um vom Zaren zum Abschluß eines sranzösiich-rlisttschen Bündnisses zu erschmeicheln, war, wie der rohalistische Schriftsteller Cornclh spottet, „ein Schinken mit Spinat" gewesen. Ihn hatte der Polcnfreimd Floguet, damals noch nicht Minister, sondern Kammerpräsident, dem russischen Botschafter Baron Mohrcnheim angeboten. Mohrenliciin aß Floquct's Schinken mit Spinat, Floguet durste Minister werden, aber ans dem französisch-ruisiichcn Bündniß gegen Deutschland wurde doch Nichts. Die Engländer wiederum wittern aus der Kailerbegegnung deshalb Unheil für sich, weil sie mit gutem Grunde annehmen, daß, wenn Rußland ans seine Eroberungspolitik in Europa zunächst verzichtet und im Ein verständnis; mit Teiitichtand, Oesterreich und Italien die Bulgaren- sragc zu einem Abschluß bringt, es freie Hand bekommt, seinen Ehr geiz in Asien zu befriedigen. Das kann nur auf Koste» Englands geschehen. Das Ergcbniß aus alle Dem ist: allgemein erwartet man aus der Kaiserbegegnung die Wiederherstellung herzlicher Be ziehungen zwischen Deutschland und Rußland: die Bundesgenossen Deutschlands sehen Dem ohne Mißtrauen, sogar mit frohen Er wartungen entgegen — mit umso größerem Acrgcr die Franzosen, mit schlcchtberhehltem Mißbehagen die Engländer, Das genügt. Deutschland wird mit stolzer Genugthunng in Kiel am 13. die Kaiscrslandarte auf der Dacht „Hohenzollem" zur Kaiscrfahrt nach Rußland hissen sehen! Nicht eine Milderung ocr Grcnzmaßrcgcln für Elsaß-Lothringen, eher eine Veischärsting derselben ist zu erwarten. So hat die „Norddeutsche" in einem lesenswerthen, unter „Dgsgcsch." mitgc- tlieilten Artikel angekündigt. Es liegt hier nicht eine Privatansicht der Redaktiv» dieser Zeitung vor; d>e klare Gliederung und strenge Schlußfolgerung der Gedanken und die Schärfe des Ausdruckes lassen eine Veriasserschaft durch den Reichskanzler selbst annehmen. Die Auslassung kehrt sich nicht gegen die dentsch-sreisiiniige oder klerikale Presse, die ja ihrer ganzen Gesinnung nach Alles, was von der NeichSleglerung ausgehl, bemäkelt, selbst wenn sie damit die Geschälte der Franzosen und sonstiger unversöhnlicher Feinde des Deutschen Reichs besorgt. Nein, da cs ein hervorragendes Mundstück der Nativnalliberalcn, also derjenigen Partei war. auf deren Unterstützung in nationalen Fragen sonst unbedingter Verlaß ist, welches über die Belästigungen des Verkehrs als Folge der Paßiperre lamenlirte, so hielt es der Kanzler für nothwendig, ihr das Verfehlte dieser Klagen vorzuhalten. Daher das Gereizte im Tone der „Norddeutschen". Sie reißt die Elsaß-Lothringer sehr unsanft aus dem Traume, als ob man's wieder mit der berühmten .Milde" bei ihnen versuchen wollte. Einsichtige konnten sich sagen, daß eine so einschneidende Maßregel wie der Paßzwang nicht alsbald wieder zurnckgenommcn würde. So Planlos verfährt d>'e Rcichsrcgiemng nicht. Es kann ja sein, daß sich Diejenigen, gegen welche die strengen Paß-Vorschnsten gerichtet sind, sich doch der Ueberwcichiinazil entziehen wissen. Aber das Gewimmcie über die leerstehenden Fremdenzimmer in den Gasthösen von Metz und Straßburg hätten sich die NationalliberMtr wirklich ersparen können. Wir dcnken auch nicht gering davon, daß in Straßburg ein deutschgesinnter Reichstagsabaeordneter, der Rechtsanwalt Petri, gewählt wurde: aber dieser treffliche Herr isr lroch nur ein weißer Rabe; die Neichslande sind im Uebrigen durch lauter verbissene und erbitterte Gegner des Reichs vertrete». Keinesfalls iolltei deutsche Politik« sich noch in dem Gedanken wiegen, die Elsaß' Lothringer du« Wohlwollen oder gar dnrch Verhätschelung ge winnen -u kvniM. Dieser Versuch ist als «in völlig verunglückter zu betrachte». Die neuen Reichsbiüder müssen begrciien lernen, daß sie von Frankreich Nichts mehr zu hoffen haben; dann werde» sie sich, wen» auch nur sehr allmählich, in die neue Lage kruden, wie sic sich ja auch in die Verbrüderung mit Frankreich langsam und schwer gesunden haben, lieber hundert Jahre hat es gedauert, bis sie sich als Franzosen fühlen lernten. So lange werden wir an ihrer Wiedergewinnung hoffentlich nicht zu arbeiten haben, den» sie sind Deutsche, und zwar Deutsche von besonders reiner Stammcs- art. Mit dieser Tharsache haben wir etwas vor den Franzose» voraus, was uns für alle Zeiten zu eigen bleibt. Bemcrkenswerth ist übrigens, das; die „Norddeutsche" ansichließlini militärische Gründe für die Wiedergewinnung Eliaß-Lvlhringens ainninbern weiß. Hiernach scheint cs fast, als hätte Mutter Germania ihre geraubten Töchter nicht wieder in ihr Haus nehmen sotten, wenn nicht zuiällig ihre Lande als Festungsglaeis gegen Frankreich von äußerstem militärischen Werthe waren. Einem offiziösen Blatte mag es wohl misleheu, die nationale Seite des Erwerbes alter Neichs lande z» ignvriren, damit nicht die Feinde Deutschlands dieses auch des Getüsts ans andere deutsche Lande, die außerhalb des ReichSverbmids stehm, verdächtiaen. können. Im deutschen Volke aber wurde der Erwerb Elsaß-Lothringens deshalb m,t solchem Jubel begrüßt, weil damit cm werthvolles Besitzt!»»» n-iedergc- wonnen wurde, das wir uns in den Zeiten nationaler Schwäche und Schmach hatten rauben lassen müssen. Das Ministerium Floauet hat eine Vertranenskmidgebnng er halten. Der frühere Minister des Auswärtigen, Flvucens, brachte in der Kammer den schmachvollen Umstand zur Sprache, daß der radikale Maire in Earcaseonnc trotz Wahlbet'.ügerrieit von der Regierung im Amte gelchützt worden ist. btos, weil er ein strammer Anhänger der Regierung war. Die Kammer fand aber dies ganz in der Ordnung. Skandal! Nach diesem Vorgänge darf man die Anstrengungen der gemäßigten Rennblikancr, das Mini sterium Floguet wegen des windigen Budgets, das es cingebracht hak. zu stürzen, als aussichtslos bezeichnen. Ohne Rücksicht ans die trübselige Finanzlage schlägt der Finnnzminister Pchiral eine Er höhung der Ansgaben, die Beseitigung des Reservefonds und die Vermehrung der schwebenden Schuld ohne die entsprechende Deckung vor. Die regelmäßigen Ausgabe» sind um !>4 Millionen ans 3 Milliarden erhöht worden: dabei werden noch große Posten ver schwiegen ; die schwebende Schuld wird ans!M Millionen, nahezu 1 Milliarde, vermehrt, und trotzdem verzehrt der Minister auch noch die IO» Millionen des Reiervewnds. Hieran hing man immer mit einer Art abc>gläubiger Vorliebe. Es war allseitig stillschweigend zugegeben, daß dieses Kapitel die ersten Mobümachnngskredite, eine Art Kricgs'chatz, sozusagen den Jnlinsthllrin Frankreichs, darstcllke. Den» die Beilage, die dieses Kapitel enthielt, waren zur Einlösung von fälligen Schahscheinen bestimmt, diese Schatzscheinc konnte der Fiiranzmllüsler ader immer erneuern, ohne einen Centime haar zu bezahlen, und so blieb das bewilligte Geld für unvorhergesehene Bedürfnisse, etwa für die Vorbereitung einer Mobilmachung, ebe noch die Kammern das erforderliche Geld bewilligt hätten, zur Ver fügung, Dieses Kapitel ist aus dem Voranschläge des Herrn Peptral ganz verschwunden. So schreitet die Republik ans der Bahn der leichtsinnigsten Finaiizwirthschait unbekümmert weiter. Nach der Weltausstellung wild schon der StalltSbaiikerotr kommen. Reuesle Telegramme ver..TreSduer Nackr." vom 4. JuU. Berlin. Der Aufenthalt Kaiser Wilhelms in Petersburg, wohin er sich in Begleilniig des Staatssekretärs Grafen Bismarck von Kiel ans au' der Nacht „Hohcnzoll?rii" begiebt, wird sich auf 3 vis 4 Tage erstrecken. Der offizielle Besuch des Prinzen Heinrich a» den nordnrhen Hö'en dürste vor der Petersburger Reise des .Kaisers erfolgen. In Kopenhagen wird Prinz Heinrich mit dem sächsischen Kvingspaare zusammen treffen, welches zur Eröffnung der dcntichcn Ahtbeiluvg der dortigen Ausstellung daselbst iein wird. Zn dieser Eröffnung hat sich gestern bereits der Geh. Obcrregic- rnngötalh im Handelsministerium Liideis alS Regiernngs-Evmmijsar für die deutiche Abibeiluiig »ach Kopenhagen begehen. — Ter Be such det'KciiierS am öslcrreichiicheii und am italienijcheiiHofe erfolgt der „Kreuz-Ztg." zufolge an August. — Im September wohnt Kaffer Wilhelm den großen Manövern des Gardecvrps und des 3. Arinee- eorpS bei Frankiurt a. O. bei. — In Wien erwartet man, daß die Begegnung des deutschen Kaisers mit dem Kaiser von Oesterreich dort'clbst und nickst in Gaslein stattsinden werde. — General v. Pape, welcher zur Notisizirniig des Thronwechsels sich nach Peters burg begeben hatte, nberbrackste außer seinem offiziellen Schreibe» noch ein privates Handschreiben Kaiser Wilhelms an den Kaiser Alexander, General Pape weilte säst dreiviertcl Stunde bei dem Zaren, während sonst deuntinc Audienzen in 5 Minuten abgemacht sind. Aus dein uiigewöbnlich auszcichnendem Verhalten des Zaren gegenüber dein General wird geschlossen, daß der Zar von den mündlichen Mittheiluiigcn Pape's in hohem Maße befriedigt worden ist. General Pape ist auch der Träger eines Handschreibens des Zaren an Kaiser Wilhelm. — Ter König von Dänemark wird »n letzten Drittel des Juli zu einem mchrlvochciitlichen Curaufcnthalt in Wiesbaden ciwcirlct. — Ter langjährige Erzieher der Söhne Sr. Köiiigl. Hoheit des Prinzen Georg von Sachsen, Major Frei herr Ernst v. Ocr, ist dem clcricalc» wcstplittlische» „Merkur" zufolge am 1. Juni als Novize in das Bencdictinerklostcr zu Bcnron ein- getrelcii. Berlin. Dem „Hann. Cour." zufolge sei die Scheidung des Königs Milan von Serbien und der Königin Natalie von der Sy node am 2. Juli cndgiltig genehmigt worden. In Folge dessen habe der Minister des Auswärtigen, Mijcidowstsch. seine Entlassung eingcrcicht, dieselbe jedoch aus Ansuchen des Königs zurnckgezogcn. Der Kriensininisicl Prolisch begäbe sich nach Wiesbaden, um der Königin die Entscheidung der Dhnodc mitzutheilen und den Kron prinzen nach Belgrad zu bringe». In Belgrad soll große Auf regung herrschen, da die Königin scbr belicht ist. — Das sächsische Königspaar trifft morgen Nachmittag 1 Ubr 20 Min. hier ein und reist übermorgen frnli 8 Uhr 25 Min. über Warnemünde nach Kopenhagen. In Begleitung der Majestäten befinden sich die Gräfin Einsiedel, Gencraladiuiant v. Carlowitz, Oberhofmeister v. Lüttichau, Geh. Rath v. Metzsch und Flügrladjutant v. Schimpfs. London. Der Nebellenhäuptling Jschiiigana im Zululande ist nach Ostiindigem Kampfe von den englischen Truppen total ge schlagen und seine Mannschaft ausgerieben worden. Auch englischer- seitS gab cs schwere Verluste. Die Berliner Börse letzte ans die Rachricht, daß Graf Herbert Bismarck den Kaiser Wilhelm nach Petersburg begleite» » . wc^e. fester ein als sie gestern geschlossen. Bald machte sich aber Keinesfalls sollten Realisalwnslnst geltend, infolge dessen die Cnrse nicht unerheblich zurückginaen. Gegen Schluß hörten die Realisirnngc» auf und konnten die hauptsächlichen Spekulationspapiere die Ansangskurse wiedergewinnen, thrilweise sogar überschreiten; besonders gilt dies von spekulativen Banken. Deutsche Bahnen waren ohne einheit liche Teiwenz, österreicvische wenig belebt. Fremde Reisten waren abgeschwacht, vrositirtcn aber gleichfalls von der gegen «chlus; eingetrctcncn Besserung. Im Kassaverlehr waren Banken gut be achtet, Bahnen still. H»pvtheki»sti»ite bevorzugt. Von Industrien waren uameiiblich Banir-reien beliebt. Oestencichffche Prioritäten zeigten sich gut gefragt. Prioatdiskont Itz Prozent. F r a » t s » r l n. M., 4. Juli, ckredit 77>l,ü". Llaatsbaim Lom barde» 78.7,0. '»allricr >70,77,. E>,,r,'cr 8:i.I7>. 4»roc. Uaaar. Oiaidrcnlo 8»,W. LtSronlo 7I7,,M. Drcod». BI. - , . Haiidrloa, . Laura —. gcst. Wir». I. tzult. Oredtl ,117.00. siaaisvabu . Loiubarveu —.—. Nordwtsib. —. Martnolca . II,I». Gold 107,80. girst. P a r > S . t, stuli. i Zavuii.i Be»,r 88.87. -luicive >0i!,«0. Alattenrr S!',8ä. Staalddadn 487,1,0. Lombarden !8ii,77>, do. Briorttdic» —. Sdaoier 74,7d, Ikadvtcr 417,da. Ottomanen 7,1ä, e,rnc Rnlctde —. Tiirlkii —. Bcdauplct. London, 4. stiili, Bormiliaao II Nil, 10 Min. i4ou!ois 7!»ll/,„ 1878er Buffe» S7ll/„, gtaiiene, 7i>>/,. Lombarde» 7>-/,°. Itouu. Türken >4"/„,. 4»roc. sundirtc Amerikaner >77,.',. ipror. n»»ar. Goldrriite 8:0,,. Oeücrr. Gold» rcnic 87. vreuft. trooials 107,. Eanprer 87-,. S,e»c Gandicr IOl>/». Garant, G„»vier !07./,. Liiomondant Zucr-',>lci1eii 8V. ,. Lvanirr 77-i> Mexikaner Neue 0 ,".e, c?a»dt. Anlnhr —. — Siimmun«: Fest. Weiter: Lrrandrilnii. Bari-! «Produkte»!. 1. tznll. ischlus,,) Weizen >>ci tznli 7i,I7, der Oloicindcr 74.77,. >ri!. Spiritus per g„N 44,77>, per Iannar-Üipril !l,7L, fest, ülübol per F»n de>,7ö, per .zannar-'Apr,! d?,7o, pcliMiptc!. ?I „I st e r d a »>, 4. guir. Produkten <sql:G!. Wetze» per Nopcmber lS7» behauptet, iituaae» per Oktober 107, mali, London. 4. Inii. Produkte,» IM«':. Weizen I»bist, sremder Weizen eher fester, Mchl siciip, Hafer softer, acira»irr, russischer .Hafer >/, Sch. Hölter, Mais sowie Gerste ruhst!, stetig. Wcklcr: Wart». Lokales »nd Lischst,'cheS. 7 -- Sc. Majestät König Albert jagte Dienstag den 3. Juli in den Rciiihardsdorfcr und Kuiinelsdorier Revieren am Hoch- - wild. -Nach dem I .gdLiircr, welches in Scndigs Villa Onisiiana »- eingenommen wurde, fuhr der hohe Gast Abends ö Uhr nach Pill- Z x nitz zurück. ist ; --Am 2. d. M. waren sämmtlichc Herren Staats mini- st er mit Ausnahme Sr. Exeellenz des KricgSministcrs General der S: Kavalcrie Grasen v. Fabriec, welcher sich zur Zeit nn Bade aushält, " ; bei Sr. Majestät dem König im Lustschloß Pillnitz zur Tascl gela- Ns den; ebenso halt: der zur Zeit sich aus Urlaub in Dresden aushal- Zst tendc sächsiiche Äciandw in Wien. Herr v. Helldors, und der Ge- Heime Rath v. Metzsch Einladung zur Taffst erhalten. D-, — Bei Sr. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August fand ^,! vorgestern ein Abendessen statt, zu welchem Ihre Kal. Hoheiten Z! Prinzen Johann und Max mit ihren inilnärischen Begleitern und mehrere Offiziere des 1. <Lcit>-) Grciiadrencgimcnts geladen waren' N — NegierungSrath Dr. Apelt wurde zum ständige» Mit- Di glicdc des Landes-Bersicherungsamtes ernannt. U — Kaufmann Max Hast, Inhaber der hicrsclbst unter der H Firma Geißler n. H a st aut der Freiberaerstraße bcz. gr. Kloster- ' gasse bestehende» Gold- und Silber-Manmaitiir- und Militärrfscetcii- Fadeik wurde zum Hoflieferanten Sr. König!. Hoheit des Prinzen Friedrich August ernannt. — Aus Kopenhagen schreibt man uns: Die s ä chsischcn Majestäten werden am 0. aus dem hiesigen Eentralbahnhoi, der Kunst- und Industrie-Ausstellung gegenüber, cintreffen. DaS Jncognito wird insoweit abgelegt, als daS sächsische Kömgspaar in der Amalienburg. und zwar iir den Gemächern König Friedrichs VH., absteigen wird; dahingegen iallcn die beabsichtigt gewesenen großartigen Festlichkeiten, st beut re gnreo ic., sorr, und sind nur Dniers und Ausflüge nach de» herrlichen Sommersitzen des Königs, dem Schlöffe JredenSborg, sowie der Besuch bo» Schloß Fredcricksborg in Aussicht gciwmmc». Tao sächsische Königspaar wird nicht über Kiel, sondern über Warnemünde Gjedave »ach Kopenhagen reisen, da die Wasscrfahrt aus dieser Route kaum mehr als 2 Sinndcn bei rügt. Immerhin ist cs aber möglich, daß das Königspaar nicht die Postdampscr zur istebersahrt benutzt, ff'ndern die Deutsche Kaiserliche Nock» „Hohenzollcrn" untei Prinz Hciinlch's Kommando. "Auch erwartet man in Kopenhagen zu jener Zeit das Eintreffen der dcuticheii Kricgskorvctle „Sachsen" Bereits üben die Gardchiiiarcii und das Garde Jnsantcrie- Bataillon, die eigentliche Leibgarde König Ehristian's öon Däne mark, fleißig Parademarsch und ihre Janitschareniiiusil die sächsiiche Natioiialhpnine cm. Dieses E!>lc-Batatlloii wurde gegenwärtig dnrch Einziehung von Reservisten bedeutend verstärkt, und ist für diese aut dem Kasernenhose ein Zelllaacr nuigeichlagrii. Die Mann schaften sind wahre Reckengc,takten; sie können sich ebenbürtig den Grenadieren des lächsncheii Leib-Mrenadier-Regimeiils Nr. 100 an die Seile stellen. Durch die kolossal hohen Bärcmiintzeii, die sie trage», ähnlich denen, die früher unsere Sachsen i.ugen, sehen sic 'chicr endlos lang aus. Die Uniform ist sehr geschmackvoll. Im gewöhnliche» Dienst tragen die Gardisten blaue, mit Silber besetzte Röcke und breite weiße Gallons an cbe»iolck>cn Beinkleidern, dazu weißes Krcuzlederzcug, bei Paraden aber rollie Röcke, die Farbe des Königs und des DcniebwgS. Während die geiammte dänische Infanterie nur Hornisten hat, sind bei dem Garde-Bataillon die Tamboiirc bcibchallen worden. Diese Fuß-Garde versteht aus schließlich de» Wacht- und Ehrendienst beim Könige und den hier sich aiislialtcnden fremden Fürstlichkeiten. — lieber Kaiser Wrll, elm' S Beziehungen zu den s ä ch - fischen Truppen bringt das „Leipz. Tagcbl. einen Artikel, in welchem cs heißt: Nur 99 Tage hat das 12. Armeelorps „Kaiscrhniarcii" gehabt, seine „Kcmergreiiadicrc" aber besitzen mm m dem Enkel des »»sterblichen KaiicrS Wilhelm I.. Sr. Majestät Kaffer Wilhelm II., König von Preußen, einen neuen Ehe'. Ter jetzige deutsche Kaiser iil de» sächsischen Truppen durchaus nicht ganz unbekannt, haben sie ihn doch bereits gelegentlich der letzten glänzend verlaufenen sächsischen Kaiscrlagc im September 1882 in Dresden oder bei Riesa, wo die Manöver abgchalten wurde», von Angesicht zu Angesicht gesehen. Damals befand sich der hcnlige deutsche Kaffer ebenso wie sein Bruder, der Prinz Heinrich, im Ge folge seines Großvaters. Kaiser Wilhelm II. war damals iür Alle kenntlich nn der von ihm getragenen Unisvrm des lönigl. prenß. Gardeh»sc>rcn-Rcgi»iciits — rother Attila mit goldenen Schnüren — in dessen Reihen der Monarch im Laufe der achtziger Jahre alle Stufen der Militärischen Lausbahn bis zum Oberst und RegimentS- kvmmaiidcur erstiegen und das er bei seinem Rcgicrmigsaiitritt neben dem Garderegiment zu Fuß zu seinem Lcibreestmcnt ernannt hat. Kaiser Wilhelm II. war auch nach den letzten sächsischen Kam,tagen noch einmal in Sachsen und zwar im Aufträge seines ctzroßvalcrs und bei Gelegenheit des 59. GcbnrlötageS des sächsffchen Königs am 23. April 1887. Ter damalige Piinz kan: völlig nnenvartet und unangeiagt in Dresden an und verfügte sich mit seine» Beglei tern sofort in's königl. Residenzschloß, um König Albert die Glück- - t—» § Wünsche des Hauses darzubringen. Prinz Hohenzollcrn und dessen greisem Oberhaiipte Wilhelm verweilte ganzen . . „ tag sächsischen Residenz und besuchte auch am Abende des 23. April die in der
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