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- Erscheinungsdatum
- 1888-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188807030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880703
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-07
- Tag 1888-07-03
-
Monat
1888-07
-
Jahr
1888
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D»,ed1att ,iir Politik. UnterftalUma, «6»Lfl«vrrrrbr. vörln»»richt. vrrmdwlrsti. -.Anlrrale NSiÄL nnWi'ff>«Nai^nd,ü WWWWWie Ilvalii« «»«>«. WW>!N>! lllnn! >5M,. slirs ,aa2 oder na» üeMaakii 7 Unlknu Lin» iltiusclaudii . M RkNamen, aus der Inserate u»rd nicht aeaedsn. «»»» ivartiae JnIertumt-SuNraa, ae^nl LmnumenmdoinlNuim durch Brief- t marteii cd -tz0»«u/al>lm>0 Jnlerntr »ebme» iauimillwe irnammmeMM iiviicen-SrprdNione» an. nür M -ade einacl. Manutcrwtc keine M .:2 33. Jahrgang. Aufl.4L,ÜVV Exempl. Dresden, 1888. >eneftevSrsen«rcle«ramme. »«»>««», 2 galt, «ftrireide«.» wet«e» seft. I-e- i«u—l88, »r, Juli.Nua. >87,90, Skpi..c>ci. liiSA«. «»»!«» seft, l»e- U7 >22, pd.Jnli« «uaust >29,8», Sevidk.Lkt, >29.00. «»m-ierscher H-ser ,vc- UN ,22. Atidut seft, »er Juli 27.00, Se»I.. vtttr. 28,90, Sdtiilu« „«chättslos, l«c» -d»> »oft90r 9>,'20, 70r 22.lu. ^ro'n G ^'"0° detroleiini « i. I»"- '«elretde. »«»rrt,> epiiiiui- ,na »-,r, >i«-/» I A'j: d« M, 2<erl»>„,n>oada»bk per Juli-Aua, 29,8". August.Sei». 90,80, vr»«..L«i!n. 91.0», dn,7»M, Juli- I öv-dn. Ntvaaen prr Juli-Aua. >20,000, Stpldr. ciib-,. i >.nn, Lf, . «-». >21,0". Rubcip« Juli 28.90. « LoLviouii- Hülldsa, krwdossolo vto. 8 IN. V. LI»««, « >V8»eds-k»drlb u. Marlen«tr. L » unck korttan«, pnrt. nnä I. Lts. 'kslopkorr 1382. N Z Iiöäörv7SLrs2-8xseiMtg.t! r I l Xoubviton in Vamvu-Issclrv», IRvt-icriniihiL-AIHnnis etc.! 8 L Sonldarck ß Hl-ritr LI * —_ - «wptistrlt rur billigvu uuck pruittinviron Ikvi«» »» «4... 2(1- siM 'ffß- s« Lals Voivmu äer I-aiM.izrIcsit, ZuliciilLt unck LloMwr. 1» «I» ^ ^ »W U ^ ESrü««t« von 'L »fttt «te. «II- v«»vr»»r^). 1 Knipst-s' Frankreich nach außen und im Innern. Präsidentenwahl i» Nordamerika. Handwerks- und Kunstgewerbe-AuSstellung. LandesverralhS- > 2» Prozeß, Gerichtsverhaudlunaen, „Die Nachbarinnen". Plandcrtaiche. !7 ftZ. v«rm»worlll»er Redakteur Mr PvIiliiihtO ve. «mit viere» tu Dresden, Die bevorstehende Zusammenkunft dcS deutschen Kaiser- mit dem Selbstherrscher aller Reußen sängt an. die Franzosen zu beunruhigen. Sie ist das unverkennbare Merkzeichen der gänz lichen Vereinsamung Frankreichs. Der als Krönung aller Hoff nungen jedem Franzosen vorschwebende Gedanke eines französisch- russischen Bündnisses löst sich damit in Nebelflecken auf, Wenn sich die Kaiser Rußlands und Deutschlands freundschaftlich umarmen, wo bleibt da der Doppelangriff von West und Ost auf das verhaßte Deutsche Reich ? Bismarck hat seinen Zweck erreicht, seufzen die Franzosen, er hat Frankreich aus den europäischen Jsoriirschemcl gesetzt. Dem russischen Kaiser wurde die Annäherung an Deutschland aber nicht bloS ausschließlich durch den Berliner Thronwechsel erleichtert; der Blick auf die inneren Zustände Frankreichs selbst mußte ihn warnen, den LiebeSwerbungen der Republik Gehör zu schenke». Die Ver wirrung und Zerfahrenheit dorr hat wieder einmal einen Grad er reicht, daß sich Niemand mehr auskennt. Mit dem BoulangismuS ist eS, seit der jüngsten Niederlage DeroulüdeS, der es nicht einmal zur Stichwahl brachte, reißend bergab gegangen. Die Gefahr, welche der Ehrgeiz des Generals Boulanger der Republik brachte, erscheint glücklich beseitigt, wenigstens vorläufig. Man nimmt den Reklamcbelden nicht mehr ernsthaft. Niemand fürchtet ihn mehr. Er hat seinen Zeitpunkt verpaßt, „den Anschluß versäumt". Statt sein Land aus einer Ueberraschung in die andere zu stürzen, seine Landsleute nicht zu Athcm kommen zu lassen, blieb er nach kurzem Anlauf thatenlos stehen und Der, welcher sich vor Kurzem noch einbildete, als Ernst I. einem neuen Kaisergeschlechte den Namen zu gebe», erscheint jetzt als eine abgethane, halbvergessene Größe. Boulanger war vor einigen Monaten im Departement Dordogne zum Deputirtcn gewählt worden, er lehnte aber dieses Mandat ab, da er Abgeordneter des Norddepartements werden wollte. Bei der Nachwahl müßte, falls Boulanger noch auf die Stimmen seiner Anhänger rechnen sollte, der von ihm empfohlene Eauvwat durch dringen. Statt dessen hat ein bonapartistischer General Du Ba ratt alle Alissichten. Er entfaltet offen das kaiserliche Banner, verliest in den Wahlversammlungen Briefe des Prinzen Victor und rust denselben alsZukunitskaiscr auS. Darob entsetzen sich die Orlcanistcn und schreien über Verralh. Die Republikaner ihrer seits find ebenso gespalten, die Wähler wissen beim besten Willen nicht, wem sie ihr Vertrauen schenken sollen. Die Dcputirtenkammer bietet auch einen höchst unerbaulichen Anblick. Soeben wurde dieCom- mission für das Budget gewählt, das der Fiiiauzministcr eingc- bracht hat. Der Wahl gingen in jeder Abtheilung der Kammer lange und heftige Auseinandersetzungen voraus. Nur 14 der ge wählte» Mitglieder des Finanzausschusses sind der Regierung günstig gesinnt und auch von diesen drei nur mit Vorbehalt; 19 sind Gegner der Regierung. Sie bestehen zumeist aus Gemäßigten (Opportunisten oder Frrryisten). Diese finden, nachdem die Bou- langer-Gefahr überwunden ist, die Zeitlage für gekommen und die Umstände für angethan, um das radikale Ministerium Floquet zu stürzen. Die Monarchisten stimmten für die Gemäßigte», um den Sturz der Negierung herbeizusühren; sie würden, wenn ein Kabinet der Gemäßigten am Ruder wäre, schlankweg für die Wahl eines radikalen Finanzausschusses gestimmt haben, lediglich um ebenfalls die Regierung zu stürzen. Sie wollen die Republik nicht zur Ruhe kommen lassen. Diese besteht nur noch durch ihre eigene Schwäche und weil Niemand weiß, was nach ihr kommen würde. Die Volks- thümlichkeit der Republik ist einer Auffrischung dringend bedürftig. Diesem Zwecke sollten die Reisen dcS Präsidenten und mehrerer Minister nach den Provinzen dienen. Er ist augenscheinlich nicht in dem gewünschten Maße erreicht worden. Daher soll am Gedenk tage der Erstürmung der Bastille der gcsammte republikanische Heerbann aufgehoben werden. Die Bürgermeister der 3000 größten Städte der Republik wurden zu einem Niesen banket nach Paris entboten. Mit solchen Aeußerlichkeitcn fristet die sich dem Zustande der greisenhaften Erstarrung nähernde Republik ihr Dasein. Als der jüngst in Chicago abgehaltene National-Con vent der republikanischen Partei den Rechtsanwalt Harrisson von Indiana zum Präsidentschaftskandidaten der Vereinigten Staaten ausrief, befolgte man damit daS wiederholt dort und in anderen Republiken übliche Verfahren, sich den unbedeutendsten unter den zur Wahl gestellten Männern auszusuchen. Die Parteien glauben mit einem geistig oder als Character nicht sonderlich hervorragenden Manne daS leichtest« Spiel zu haben. Die Parteiführer als Draht» zieher können ihn dann als Puppe tanzen lassen und brauchen nicht zu besorgen, daß er sie in der Theilung der Beute sonderlich stört. Für einen starken Candidaten sehen die Republikaner der Vereinigten Staaten ihren Auserkorenen selbst nicht an, destomehr Hoffnung setzen sie auf die beschlossene Plattform, d. h. daS Partei programm. insbesondere auch daS entschiedene Schutzzollbekenntniß, das den Hauptinhalt der Plattform bildet. Käme es blos auf die Personen an. so wäre der Candidat der Demokraten, der jetzige Prä sident Cleveland, seinem Nebenbuhler Harrisson um «in gutes Stück voran-. Die Unantastbarkeit seine-Charakter- ist anerkannt, sein edleS Streben, di« nordamerikantsche Republik von der Ver derbtheit im Aemterwesen zu reinigen, wird sogar von seinen Gegnern nicht geleugnet. ClrvelandS bisherige Amtsführung liegt der Nation wie ein aufgeschlageneS Buch vor und trotz begangener Fehler gereicht eS ihm nur »ur Empfehlung. Er hat mit großer Sorgsamkeit, soweit die- seine Stellung zuließ, darauf geachtet, daß die Rechte des Einzelnen geschützt wurden gegen die Hebelgriffe großkapitalistischer Bereinigungen, der auf Ausbeutung au-gebenden „Ringe". WaS das Aemterwesen anlaiigl, so ist er nicht immer und in allen Fällen so streng gewesen, wie er cs beim Antritt seines hohen Amtes zu sein versprach, und kein braver Bürger wird ihn deshalb in Schutz nehmen; trotz alledem hat kein früherer Prä sident so oft und so energisch Angegriffen, wenn arge Mißstände im Aemterwesen zu Tage traten. Reiner hat in dieser Beziehung in Wort und That zum wahren Besten des ganzen Volkes so refvrmirend gewirkt, wie er; sein Muth ist in dieser Hinsicht durch viele seiner Amtshandlungen erwiesen. Aber bei der Wahl eines Präsidenten kommt in der nordamerikanischcn Republik die Ehren haftigkeit des Charakters erst in zweiter Linie tu Frage. Auch die politischen Unterschiede spielen diesmal nicht mehr die Rolle bei den Wahlkämpfen wie früher. Der Kamps ist um die wirthschaft- lichen Fragen, um die Entscheidung: Schutzzoll oder Freihandel'? entbrannt. Die Republikaner, einschließlich der Gruppe der sogen. Mug- wumpü (zahme Ente») sind Anhänger hoher Schutzzölle. Tie De mokraten vertreten in gemäßigter Weise eine bedingte Herabsetzung der allerdings sehr hohen Eingaugszölle. Elcveland hat dazu einige Anläufe genommen, ist aber nicht weit gekommen; in seinem eigenen Lager hat er damit manche Anhänger vor den Kopf gestoßen. Die Republikaner hoffen nun, daß die Bewegung für Schutzzölle, unter denen Amerika so groß und mächtig geworden ist, auch stark genug sein wird, um ihrem unbedeutenden Harriivn Len Sieg über den trefflichen Cleveland zuzuwenden. Ob diese Hoffnung nicht täuscht, vermag im Augenblick noch Niemand zu sagen. Soviel ist indessen gewiß, daß die Republikaner damit eine sehr mächtige Jntercssen- verbindung schaffen werden, welche sich aus der ungeheuren Mehr zahl der Großindustriellen des Landes zusammensetzt und die durch die ihr zu Gebote stehenden außerordentlich bedeutenden Geldmittel auch noch andere Thcile der Bevölkerung mit sich ziehen werden. Ob die Demokraten für die Freihandelspolitik Elevclands die ent sprechenden Jnteressentengruppcn werden in Bewegung setzen können, ist noch fraglich. Sie sind trotz des in Sk. Louis gefaßten Be schlösse in diesem Punkte nicht ganz einig unter sich, und es könnte sein, daß die Gegner hier nicht ohne Erfolg einsctzten. Dem Aus lande und sonderlich unS Deutschen, die an der Ermäßigung der ungebührlich hohen Einsuhrzölle Nordamerikas großes Interesse haben, müßte der Sieg des Demokraten Cleveland unter diesen Umständen willkommener sein als der des Republikaners Harris»». Da man aber schon oft die Erfahrung gemacht hat, daß cs mit den Zvllcrmüßigungen doch nichts wird, so können wir der Entwickelung der Dinge vom zollpvlitischcn Standpunkte aus mrt großem Gleich niuthe zuschcn. WaS bedeuten denn überhaupt die Parteipro gramme und Plattformen? Sie sind nur das Rüstzeug im Wahl kampf, Lückenbüßer für die Wahlrcdncr und Zeitungen. Nach der Wahl bedeuten sie nichts. Cleveland hat sich nach der Plattform von 1864 nicht gerichtet, die von 1888 wird im Falle seiner Wieder wählung auch nicht seine Richtschnur sein. Abschwächung ein, doch schlossen die Kurse immer noch höher als beim Beginn, auch blieb da? Geschäft sehr rege. Im Kassaverkehr war feste Tendenz bei lebhaftem Geschäft vorhanden Oester- reichilche Prioritäten gaigcn prozeistweiie höher. Privaldiskoilt IV» Prozent. Die Nachbörse war abgcichwächt. r - nrsurt a. M.. 2, Juli. ürrdit 292. Sia<a»b-l,n >»9,22. i!»«- dardru 79,90. Gattzier l?<>,12. Ga»»!« KI,10. «droc. Ungar. Goixreuie 89.79. DiSlonIo 212,00. Drrodn. Bk. —. Handels,. —. 2aura —. Schwach. Wien, 2. Juli, ilredit M0.Ü0. Staat»»,»,» tiomdardea —. Nordweftb. —. Markuoie» —. Ung. Gold 102,80. Malt. B a r i S . 2. Juli. 'Schluff./ Beute »2.20. «nlrtdr lut>,i>0. Jtattenrr SS.0S. klaatddab» 281,2.,. Lomdardeu 201,29, do. Nriorittiicn —. Sdanter 72,79. ilgddter 228,98. Oilauiauk» 929. Neue Anletve —. Türken —. Schwach. ü o n d o a, 2, Juli, Bormiltagff » Uffr 10 Mi», itonlol» 99'/,,. 1872« Buffe» 98-/,. Jiaiieucr 90'/,. Lombarden u. Nouv Türke» I2>2pror. kuudirtr Nuierikaucr I2!N/.. tvroc. Unaar. Goldrcnie 82' ,. Lekirrr. 8old- renie 89-/>. Breuff. Soniol» 107'/,. Gauvicr 82'/,. 9!e»c lkauvlrr >01'/,. Gar. ikadvter 102'/,. Lllomandauk 10"/,. . Suez-Aclteu 82-.,. Sdanter 72"0°/, Kons. Mkxilan. äufferc Aul. — Vroc. Agio. 9!euc 2',"/, lkffydi. ülnieilie —. — Stimmung: Sehr scsi. Wetter: iltegen. Baris iBrodukte»/, 2. Juli. <Schlus,.> Weizen per Juli 2t,29, der November 22,20. ruffiq. Sviriius der Juli 22,29. der Januar-Adril 2l,9», behaupte!. Nüdol der Juli 98,29, der Januar.April 98,79, dcliaudicl. 7l m ft c r d a in. 2. Juli. Produkten /Schlus». Weizen vre Juli —, der Nodeuibee 192. weichend. Roggen der Juli . der Ocioocr la>. behaupt«. t! « u d o » , 2. Juli. /Produklcu, Schiuh. Weizen fest, gehalle». Kauscr zurüikhalicud. Mehl kcsicr, Hafer gesragtcr, '/« dis >/, Sch. argen vorige Woche «efser, Gerste sowie Mais stetig. — Weiler: Kühl. Peurste rt1e«r»m«r 0er..Dresdner Racktr." vom 2. Juli. Berlin. Wie mau vernimmt, soll auch der Prinz Heinrich von Preußen und zwar während der Reise des Kaisers Wilhelm nach Petersburg einen Ausflug an die nordischen Höfe in Kopen hagen und Stockholm unternehmen, dem ein offizieller Charakter beigclcgt wird. — Die nativiialliöcrale Korrespondenz hat die Paß- maßregeln an der deutsch-französischen Grenze einer abfälligen Kritik unterzogen. Die „Nocdo." tritt deiselöen entgegen und sagt: Die Rklchsregleruiig habe die Pflicht, Frankreich gegenüber keine andere Rücksicht zu nehmen, als die am die Sichert-eit des Reiches. Man habe in Elsaß-Lothringen nichts gethan, uni unsere Zuneigung zu gewinnen, wohl aber Vieles um uns abzustoßen. Berlin. Der BuiidcSralh gehl Ende dieser Woche in die Ferien. Ter Reichskanzler beglicht sich zunächst einen Tag nach Schöiihnilsen und kehrt von dort nochmals zu einer Konferenz hierher zurück. Bismarck üöcrsiedelt alsdann nach FriedrichSiuhc zu einem mehrmonatlicheii Aufenthalt. Ucber die Tbeilnahme Bis marcks an der Begegnung uniereS Kaisers mit dem Czaren ver lautet nichts. Berlin. Der langjährige Unterstaatsickretär im Ministerium des Innern, Hcrfurlh, ist zum Minister des Innern ernannt worden. — Nachfolger Caprlvi'ü als Marincmiuistrr soll einer der Admiräle werden. — Tic „Nordd. Allg. Zig." weist die Behauptung Richter's zurück, wonach das Ausscheiden Eaprivis aus der Admiralität auf Differenzen mit dem Staalsickrclär Grafen Bismarck zilrückzusühren sei und konstatirt, daß zwischen dein Auswärtigen Amte und der Admiralität das vollste Einvernehmen bestehe. Der Abgang Cavrivis ciuS seiner gegenwärtigen Stellung würde nirgends mehr Bedauern Hervorrufen, als im Auswärtigen Amt. Berlin. Der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" wird onS Gravelotte berichtet, daß am 15. Juni zwei fraiizösifche Offi ziere der Pariser Garnison die deutsche Grenze bei BillerS-aux-bois überschritten, vier in der Nähe auf dem Felde befindliche Ein wohner Rezonvilles Herbeiriesen und über die umliegenden Ort schaften sowie nach de» dortigen Verhältnissen befragten. Den Leuten soll auch gesagt worden sein: „Ihr werdet seit 1871 sehr von der deutschen Regierung gedrückt, was aber nicht lange mehr dauern wird, denn wir kommen bald, um Elsaß-Lothringen zurück- zuerobern. (Stur zu!) Petersburg. In den hiesigen Hofkrcisen spricht man jetzt so. daß der Kaiser Wilhelm die russische Hauptstadt in der Julihalste besuchen wird. Die Empfangsfeierlichkeiten würden hauptsächlich einen militärischen Charakter tragen, da sich andere Festlichkeiten wegen der Trauer um Kaiser Friedrich von selbst untersagen. Melbourne. Auf der hiesigen Weltausstellung ist die deutsche Abtheilung am weitesten vorgerückt, die übrigen euro päischen Staaten, auch England und selbst die australischen Kolo nien find noch erheblich zurück. Trotzdem wird der 1. August als EröffnunaStermin festgebalten. Die Berliner Börse setzte mit wesentlich höheren Kursen ein. Spekulative Banke» gingen prozentweise höher. Nach einer vorübergichendcn Abschwächnng zogen die Kurse aus bedeutende Ordres aus der Provinz weiter an, Dasselbe gilt von Bahnen und fremden Renten insbesondere Russen. Gegen Schluß trat eine allgemeine Lokales nutz Sächsisches. — Se. Majestät -er Köni g hat in Veranlassung der von den sämiiillichen sächsischen Reichstagsabgcvronelcn jüngst einge- rcichtcn Adresse siir den 2. Juli Mittags den ReichstagSabgeord- iicteu Geh..Hosrach Ackermann z>: emer Audienz besohlen und dabei in den huldvollsten Worten seinen Dank für die erwähnte Kundgebung der Treue ausgcwrochcii, auch den Abgeordneten Ackermann ausdrücklich beaustragt, seine Reichslagskolleacn davon in Kenntnis; zu setzen. — Am Sonnabend Vormittag besichtigte Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg in Zeitliain im Barackenlager das 2. Feldartillerie regiment Nr. L8 im Beisein des Brigadekommandeurs General major von Schwellige! und nahm dann Tbeil an dem Frühstück des Offizierskorps ,m Kasino. Halb 2 Uhr früh fnhr Sc. Kgl. Hoheit wieder zurück. — Gestern Bormittag ist Ihre Durchlaucht Prinzessin Luise zu Sch leswig - Holsteln nach Primkeuau zuriickgereist. Ihre Kgl. Hrchcrt Prinzessin Mathilde gab Ihrer Durchlaucht daS Geleite bis Bautzen. — Der Redakteur des „FremdenblatteS" in Wien, Schriftsteller Oskar Teubcr, erhielt das Ritterkreuz 2. Klasse des sächsischen Albrechtsordens. — Ter Privatdoecnt Dr. Phil. Rudolf Kögel in Leipzig wurde zum außcrordenllichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität Leipzig ernannt. — Das Königl. Ministerium des Innern hat dem Hausmädchen Auguste Wilbeimine Hübner die silberne Medaille „Für lang jährige treue Dienste" verliehen. — Zur Ergänzung unseres Berichtes über den Besuch des Wiener G e i a u g v e re ins österreichischer Eiseubnhnvcamten sei noch bemerkt, daß die Begrüßung der Wiener Gäste zunächst in würdigster Weise durch den Bezirksvercin der sächsischen Staatseisen- bnbnbcamtcn hier erfolgte, welcher nicht nur die Detoratiou des Fcsllokalcs, sondern auch die Stellung einer würdigen Fest-Musik in'S Werk gesetzt hatte. Der von uns erwähnte Fcstaruß war nicht von den Wienern miigebracht. sondern der von Ehr. Klötzer gedichtete und „n Namen des Bezirksvcrcins den Gasten dar- gcvrachtc Gruß: „Poesie und Eisenbahn." Das sinnige Gedicht ward den Wiener Bcruisgrnossen in geschmackvoller Ausführung als bleibendes Andenken eingehändlgt. Ebenso wie dieser Gruß ward ein von dem Vorstand des Bezirksbereins, Herrn Anders, auf das „schöne Oesterreich" ansgebrachtcs Hoch mit jubelndem Bei fall ausgenommen. — Der Allgemeine Hand Ivcrkcrbc rein unternahm in Anschluß an den von der Kgl. Gencraldicektwil der Staatsbahnen am 23- Juni abgclnffencn Czirazug einen Benich der Kiüislacwcrbe- ausstkllung in München. Obgleich die iveile Reise den Nahmen eines gewöhnlichen Monatsausfluges überschritt und der nahende Johailiiistermin Manchen abhalken mochlc, hatten sich immerhin etwa 50 Mitglieder eingesunden, darunter mehrere Mitglieder des Central-Ausschusses für die 1890 in Dresden geplante Ausstellung dcS „Sächsischen Handwerks und KuifflgewerbcS," welche oie Mün chner ArrSstelliiiig sehen und von ihr lernen wollten. Bis Reichcn- bach wurde der fahrplanmäßige Zug benützt, von da der Erica,ug. der wohl bis jetzt i» diesem Jahre der stärkste war, der nach Mün chen von hier abgegangen ist, denn nicht weniger als 725 Personen begrüßten an einem herrlichen Soiintagsinocgm mit demselben die schöne Jsarsladt. Trotzdem daß m München kein Mangel an Gast häusern ist, vielmehr wahre Rleienhotels dicht am Bahnhof liegen, konnten doch nur Die, welche Zimmer bestellt halten, dort sogleich Wohnung finden; die Ucbrigcn fanden nichr im Innern der cstadt gutes Unterkommen zu mäßigen Preisen. Der größte Theil der Handwcrkcrbcrcinlcr besuchte schnn am Montag die Knnstgkwerbe- ailSstclluiig. Es ist vier nicht der Ort, über dieselbe «»gehend zu berichten, nur so viel möge gesagt sein, daß wohl ein Jeder, der sich für Kunst und Handwerk mtercssirt, die vollste Befriedigung bei Besichtigung dcrselöcn empfinden muß; eS durste wohl keinen Gc- werbtreibcndcn geben, welcher hier nicht lernen könnte, hier nicht Anreiz und Anregung ru neuem Schaffen und zu weiterer Ausbil dung finden dürste. Wenn vielfach vchauvtcl worden ist, die Aus stellungen hätten sich überlebt, so mag dies i» Bezug auf Allge meine Gewerbe- und Industrie-Ausstellungen vollkommen zutreffend sein, für eine Ausstellung wie diese rst diese Meinung ganz und gar falsch; solche Ausstellungen, zu welchen die kunstfertige Hand ihr Bestes bringt, sind für jeden Gebildeten im hohen Grade inter essant nud anziehend, für jeden Handwerker aber, der es in seinem Fache weiter bringen will, von größtem Nutzen Die anwesenden Mitglieder des Ausschusses für die m Dresden geplante Handwcrks- und Kunstgewerbc-Ansstellung, waren sehr befriedigt; trotzdem durften sie sich sagen, daß das kunstgeüvtc fleißige Sachsenland wohl im Stande sein werde, eine Ausstellung hcrzusteüen, welche, wenn sie sich auch nur aus das engere Vaterland .beschränkt, doch in keiner Weise gegen München zurücksleben wird. Uebrigens war aus der Ausstellung wohl kaum ern Gegenstand, welcher, weim in Sachsen erzeugt, bei der in Dresden geplanten Ausstellung zurück- K kr» gewiesen werden könnte. Möchte recht bald in Dresden die Ausstellungshalle fertig werden, damit die auf einander folgenden Spezialausstellungen den Fremdenftrom nach hier leiten mögen. Biele Vereinsmitglieder unternahmen flcmcinichaftliche Ausflüge nach dem Chiemsee. Salzburg und KönrgSscc, begünstigt von dem herrlichsten Wetter. Jever Theilnehmcr wird aus München eine schöne Erinnerung, aber auch Anregung zum weiteren Fortschritt tn seinem Gewerbe mit nach Hause genommen haben.
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