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- Erscheinungsdatum
- 1888-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188806220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-06
- Tag 1888-06-22
-
Monat
1888-06
-
Jahr
1888
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U m R. alleruntertbänigste» Wunsch: Möge das Gottvertraucn. da» Ew. Kaiserliche Maiestät bisher im Leben aeschinückt bat, auch in dielen ichwerc» Tage» Ew Kaiserliche Majestät aulrecht balle»! Wohl »ach niemals zuvor hat ein Volk so zuversichtlich zu seinem neuen Hcrrschereinvvrgeblickt, wie zu Ew. Kaiserlichen Maiestät das deutiche Volk in diesen Tagen. Samens der Btitgliedrr unsere» Vereins neben wir auch das Gelöbiuß der seslen, unverbrüchlichen Zugcbörig- teil zu Ew. KaiferlicheiiMairilät; gemäß dem altbewährte» conler- vativen Wihlspruch: „Mit Gott für Koma und Vaterland, sür Kaiser und Reich" werden wir und unsere Rachkommen unS jeder zeit in der Heercsfvlge Ew. Kaiserlichen Majestät befinden, sei e» iin Frieden, lei eS im Sturm! Darum flehen wir inbriinstin zu Gott; Möge es der 'Allmächtige in Seiner Gnade Ew. Kaiserlichen Majestät neiviihren. lange, janne Jahre der mächtige Schirmherr und allezeit Mehrer uuiereS lunne» Deutsche^ Reiches zu sein! «sielt schütze, Gott erhalte, tsiott tröste Ew Kaiserliche Majestät und das ganze Kaiserliche Haus! In tresster Ehrfurcht verharrend. Dresden, am 17. Juni leiert. Der Geiainnitvvri'Iand de» conser- vouven Vereins zu Dresden. c Folgen R, Unterschriften.) - Kaum ist das Tranergelänte verstummt, da» uns mit jedem Tage ani'S "Renc an den Theuern erinnert, der, vor wenig Tagen noch der Höchst., ii» Reiche, un» gleich andere» Staubgeborrnen. die der Tod eirecht, in seiner stillen Kammer ruht, da richten sich >m Angesichte des nächsten Sonntag fallenden I o h a n n i S k e st eS nniere Blicke und Gedanken »»willkürlich nach unseren Friedhöfen, zu den Gräbern nuscrcr hciingeganacnen Lieben. Schon setzt, in den Tage» vorder, sind gar Viele in unserer Stadt dasür besorgt, die letzten R'ndesiatteii der Verstorbenen zu erneuern und mit dem Shinbote der Bede und Dankbarkeit, »nt Blumen zu schmucken, lind gar manche Willwe, die am Tage durch die Sorge und Arbeit niii daS tägliche Brod adaehallen ist, den weiten Weg nach dem Gottesacker anznlreten, geht noch am späte» Abend, von ihre» Kindern begleitet, zu der Ställe, wo der Gatte und Vater ruht; und wenn sie auch nicht kostbare Blumen bringen kann, die jetzige Jahreszeit gestaltet cs. auch mit geringem Auilvande daS Grab zu ichinncken. Ja. der Grabereultus hat nicht blvS eine historische Berechtigung, er ist m unserer, »i vieler Beziehung so »rate riellen Zeitrichtung von nicht zu unterschätzendem Einflüsse. Oder, wer wäre ,e vom Fin'dbosi' von einem ihm theuere» Grabe tun- weggegangen. ohne nicht wenigstens einen Moment der Andacht gehabt, von e i » e in Funke» des Göttlichen erwärmt worden zu iem ? Und wenn auch die Wellen des Lebens uns umbrauscn: uns Asien wiiikl ein Hasen der Ruhe! — Tie schone Sitte, am Johannistage die Gräber zu schmücke» und eine Wallfahrt nach de» Zriedho'en, zu begehen, war vor einigen Jahrzehnten in Dresden noch nicht üblich. Im Jahre 1861 war es der vor zwei Jahren verstorbene Ho> tnriler Serisarth. welcher im Vereine mit einigen Jrennden nicht nur die eisie Anregung gab, sondern auch für die Tchmiicknng der Fiiedhosi-ponale besorgt war. Diese Anregung mud allgemeinen Airklang Im nächsten eine Aiidachtsslunde an' dein Friedhöfe Johanniciage in einer R'.'.chmirtao.sslnnde der Kreazebor sowohl aus dem Elias, oll auch am dem Trinstolis Fricdbvfe Trauer-Arien a'ig. Indes; der allzngroße Andrang führte zu Unzulrüglichkeiten. iodasi man water davon obiehen mutzte. Diesmal, wo daS Jehannisiesk SonnIagS sallk, lvird der Besuch der Friedhöfe lim «o zahlreicher sei». Erinnert nnS der Joll.iiiiislag Mlt ieliiem Blniiiensihinncke an das ernste Wort: „Mitten nur nn Leben sind von dem Tod nimaiigen". w ist es am «Lonnlage der aUgcincincn Todiensisicr tim November) der Tod in der Natur, der uns die Bahnung gievr: „Alles Fleisch ist wie Gras und wie des GraseS Btnme!" a n S den Alpen, Welches wird HIosser sein, die König Lndiv lg hinter- e Tr. Gndoen den Tod nn Stam- ?en dicielben in eurem halben Jabr- nr im Augenbliek nicht ^anz genau silietzniigen dre Kämgl. Eoninnisioii, Tode ihres Erbauer- dessen Schlosser viel erinnere ich mich aber — nnd daS das; beschlossen wurde, das zu Hcrren- ine siehcir zrr lassen, den Liuderhot in n und den "N'enschw'Niicln »ach dem cen and zu vosieirden. Am leriigsien ne Schlaigemach bedan noch der Voll rnclik die varrliche Unterhaltung des der Liirdcrlios rst am slneusigsten gc- zeigen schon jetzt viele Risse und » I!. >;. : ' eifehriese ** /> -X dos Si lief;, al bcro.."r Uckm - er i der drei Prnnki nt tem Jrcenarz nchte? Wie weit Hunde"! an-S! eben? E-S i't n °e gegenw die enn artto. ... .i>-. zu welchen Enl> ocinn noch dem -»« nnlcr'n ble.^ ,ek mimen nst. So '-2 lein- ctnem'e nh de e als i "Anoen'chein — unvollendete "Ru s baulich em Z nttonde zu erhalte nrsi;n> icsiicn n Vllme am-»;'»'. — ist der Lmdettiv', nur dec- ne ne endnno . UN Uc'Vruzen veon'v » Sciilos e-S best'.ichstiches, denn stt » s baut. Mau ^.weck nnd <ttpl i Sprich ae. Ter dikiotoriiche einem veNanntten wage eine mutzte, rächt sich setzt an dein vorzeitigen : uverhaster onsge'übner Bauten. Ans dem ist noch ein ziveiker hoher Thurm von vier Kai.tte in baneii, chrino sind die Zimmer zu feiern, da zu intriguirrn. ... dem Hosleben og« gebürte. Wie bohl und heuchlerisch aizch diese» höfisch« l war. e» war aber voch ein wirkliche» Leben und «» füllte die prächtigen Räume von Versailles mit dazu passenden, geputzten, lächelnden und fick vergnügenden Menschen. In Herrenchiemsee aber — die lödtlichste Einsamkeit I Da wandelt ein melancholischer königlicher Jüngling einsam durch diese prunkenden Hallen: vie un- zädllgen KrhstaUichetben spiegeln nur ein einziges Bild wieder — das de» menschenscheuen Ludwig in — bayrischer Joppe. Wehe dem Diener, den der Besitzer all' dieser Herrlichkeiten auf seiner Wanderung angetrofsen hätte — die Dirnstentlnssung war ihm gewiß! Die 2506 Kerzen^ von 23 Krystall-Lüstem und 44 Kande labern. durch welche der ispirgeliaal erhellt wurde, warfen einzig aus diesen einsam die Bracht Genießenden ihr Licht. Es bedurfte stets einer Stunde Zeit, um alle 5000 Kerzen des Schlosses anzu- zünden: »mir die» geschehen, so mutzte sich Jedermann aus dem Schlosse entferne» — der König war in seincm Glanze und (so füge ich hinzu) in seincin Elend allein. ES speiste auch allein. Dabei latz er an dein berühmte» Speiietischr. der das Märchen vom T ischlcin-Dccke-Dich verwirklicht. Er verschwand durch einen Druck mit der Jeder in der Tiefe, um dann, mit neuen Speisen beladen, wieder a»S der Versenkung unhörbar empoczusteigen. Und wenn der König die seltenste» Leckerbissen auigetafell bekomme» hätte (man siigt, er sei ei» grober Gvnrmand gewesen). Wer beneidet ihn wohl um solche Taselircnden? Jetzt steht aus den, Speisetisch ein riesiges Bouanct von beweglichen Blumen a»S Meißener Porzellan. Von gleich schöner Ausiührung ist auch rin prächtiger Kronleuchter von Meißner Porzellan, der dein König bc, seinen einsamen Mahl zeiten Licht spendete. DaS wahre Gluck aus Erden besteht doch nur in dem Beglücken Anderer. Wer nur an sich und sein Behagen denkt, der ist. wenn er sich auch alle Erdcngenüss- verschaffen kann, doch nur ein armer Mensch. König Ludwig gönnte aber keinem zweiten Menschen auch nur den Anblick seiner Schöpfungen; er wollte sie allem genießen und er betete sich zuletzt darin an und hielt sich inr einen Halbgott. Ennüdet von dem Anschauc» so vieler todtcr, überladener Pracht, entrüstet über die Verherrlichung eines RrichS- icindes durch cmen deutschen Hülsten verläßt man nach andcrthalb- slündigcr Wanderung das Schloß, um draußen im Freien Auge »nd Gemütl, zu erguicken im Anichaucn der ewig schönen, nnvcrgäng- lichen Reize der großartigen Nalur! Ein Blick über die »maragdnen Wogen dcö Ehicinlccs und aut die grünen Verginge der bayrischen Voralpen ist schöner alS cm Blick m die öde Pracht jenes Schlosses. — Nach Beschluß deS köiiigl. Ministeriums des Innen, soll aller 5 Jadre eine große AuSstellung der acsmmnten sächsischen ge werblichen Lehranstalten slattsinden, deren Zweck es ist, nicht nur — den Lehrern der verschiedenen Anstalten Anregung zu geben, sondern Jahre versuchte man namentlich auch die während dieser Zeit gemachten Fortschritte der u schicen. iiidein am einzelnen Anstalten an den Tag zu legen. Tw erste dieser Ausstel lungen fand im Jahre 1883 zu Zwickau statt, dieselbe umfaßte aber nur die Lehranstalten des Regierungsbezirkes Zwickau. Zu Michae lis d. I. soll nun in Dresden eine Ausstellung der gelammte» ge werblichen Anstalten dcö Landes statlffnden, welche voraussichtlich ein anßervrdentlich inkeressanteö und anziehendes Bild des regen Lebens ans dem Gebiete des gewerblichen Schulwesens hriiiac» wird. Tie Anzahl der auSstellcndcn Schulen beträgt 119. Die Ausslcllnng sindct im Dresdner GcwerbchauS und dem königl. Orangericgehäude statt. — Tie Petition der R adsahrcr bat sich vom Dienstag nun Mittwoch bereits mit mehr als MX) Unterschriften gefüllt. ES finden sich darunter die klangvollsten Namen, die angesehensten Bürger unserer Stadt, besonders viele Aerzte. Rechtsanwälte. Fabrikanten, KaNflente, Beamten, Lehrer :c. Auch Tieiciiigeii. welche bisher der Radsahrsache ganz glcichgittig gegcnüberstandcn, begrüßen es mit Freude, daß man n. A. auch um die Abschafiung des „imiütterbromenen" KlmgeinS bittet. In der Tbat werden durch diele Klingeler Publikum und Fahrer unnütz beläiligt. Tie Pferdebahn klingelt auch nur im Bedarfsfälle und an Straßen ecken. Ties würde beim Radfahrer ebenfalls genügen. — Tie Fcrittprcchverbindnng Leipzig-Berlin hat in innerer Schwcslersladt große» Bciiall gesunde» und wirb sehr zahl reich benutzt. Das Sprechen mit Berlin geschieht von de» Privaten durch Milwvlwn. welches den schall viel stärker fvrtvftanzt als das gewöhnliche Telephon. Der von Leipzig aus Sprechende rust, wenn er mit Berlin spreche» will, zunächst das Amt an und meldet demselben seine Absicht. Hierauf wird bas Sprechamt sür Berlin Vefeiil -es Königs, wonach bis. zu § hiervon benachrichtigt und dieieu» giebt nun der Privatiprechende beücllte "Arbeit »»bedingt lenig sein ^ den Namen Desjenigen an, mit welchem er in Berlin zu sprechen I» ca. 16 bis 15 Minuten wird ihm sodann die Mel- § düng, daß er »nt Berlin verbunden sei, und nun kann cs sofort loSgchen. DaS Gesprochene hört man in seinem Zimmer ganz deutlich, auch wen» inan 16 bis 20 Schritte vom Mikrophon ent fernt ist, >a, man ist leihst »n Stande, die feineren Schatkirungen deS menschlichen Sprcchoraans genau zu unterscheiden. Wenn doch auch Dresden Haid dieser Wvhlthat theilhattig würde. Tic Svccch- vcrbiiidnng Berlin Leipzig, für welche jetzt nur auf der Strecke Bitterleld-LcipZig besondere Sprechlcitniigen bestehen, während aus der Strecke Bilteneld Berlin zwei Teleg>aphcnlcitnngen mit benutzt werden, beabsichtigt die Reichstelcgraphenverwaltung auf der ganzen Strecke eine besondere, ausschließlich zu Fernsprechzioeckei, dienende Telcgraphcnliiiw mit Leitungen aus Bronwdraht Herstellen zu lassen. Man hasst dadurch allen möglichen Stockungen und Sto rungen fernerhin vorzubengen. — In Anbetracht desHeimganges weiland Sr. Majestät Kauer Fricdrich's wird das Soinmcncst des P.-G.-V. „Erato" in diesem Jahre nicht abaehalte» werden. — Wie sehr die sächsischen Knnstlerstungen auch im weiteren Auslände Anerkennung nnden. beweist neuerdings die Thatiache. daß ein Schüler der hiesigen Kunstakademie, der Historienmaler Guido Richter, »r dielen Tagen als Professor an eine könig siche Knnsigewerbeichule in Portugal berusen worden ist. Die „Psyche" des jnnaen KünsttcrS steht noch bei allen Kunstfreunden nn besten Andenken — Die zu den Bci'etznngsseierllchkeiten in Berlin eingetrosjcne Deputation des königlich sächsischen 2. H u i ar e n - R c g , m e n tS Nr. 19 Kaiser Friedrich, König von Preußen, ist in ihrer Garnison wieder eingetrosien. — Dem Vernehmen nach hat vorgestern und gestern Herr Dr. Mo reit Mackenzie hier verweilt. Im Concert des Königl. Belvedere wurde eine ganz bestimmte Person als dieser „beliebte" Arzt bezeichnet. Anderen Nachrichten zufolge sollte der Herr von Berlin nach Holland gereist sein. Jedenfalls wünscht nian ihm allerseits in Deutschland recht glückliche Reise, lieber den wissenschaftliche» Werth dieses Herrn findet man ein eingehen des Unheil ln der Tagesgeschichlc. — Ter bekannte Schachspieler Zuckertort, welcher vor mehreren Jahren anchZsiec in Meinholds Sälen und zwar ans Einladung des hiesigen Schacdkluhs. öffentlich eine erstaunliche Probe seines ganz aiitzcrgeivvhnlchien Könnens gab, indem er gleich zeitig zcbn Parlieen ipielte, ohne si» zu sehen und von denen er sieben absolut gewann. ,st jetzt in London gestorben. — Der NeicbstagSabgcordnete Bcdet wird voraussichtlich auf Reklamation der Anklaaedehorde in dem großen Elboscldcr Svziallslcnprc'jessc als Belastungszeuge a»ttieten müssen. Bereits ist derselbe in Dresden m dieser Angelegenheit vernommen worden. — Von dem Striiinpsivaarenhaus Herin. Mühlberg, Dresden, wurden nnse>er Expedition 6 Dutzend Strümpfe und 2 Dutzend Tücher sür die I e r > e n k o l o n i c en überwieien. — Tie Vezirksversanimliing der Militärvereine des BundeSbczirkS Chemnitz bat kürzlich de» Brichluß gefaßt, daß die Cinzelvereine bei etwaiger Abänderung der Statuten ebenso wie neiibegnmdcte Vereine von der Bundesleitung angehalten werden sollen, in ihre Satzungen eine Bestimmung aufzunehmen, dahin gehend, daß die Sozialdemokraten weder in einen Militcirvercin ausgenommen, noch in einem solchen geduldet werden dürfen. — Der Chemnitzer S t a d tm n s i kd, r e k t or Scheel ist am 17. d. mit seiner 42Mann starken Kapelle in Riga cingetroffen, um im Badeorte Majorenhof während der Saison zu concertireu. Gestern cvncertictc er in der Rigaer Domkirche. Die dortige Orgel ist bekanntlich die größte der Welt. — Seit 13. ds. ist aus der elterlichen Wohnung in der WilS- dnisicrstraße der 1I'„ jährige Knabe Rudolf Grestlrr spurlos verschwunden. Derselbe war bekleidet mit grauem Anzug und trug weder Kopfbedeckung noch Schuhe. — Wir erhalten folgende Zuschrift: Am Stammtisch deS Ratskellers m Geyer wurde die Landgerichtsverhandlung gegen Semmetrath in Nr. 166 Jbrrr ge- Wenn auch die Angeklagte rechtmässig Griängnißstrafe verurtheilt worden isb so ist doch vom menichlichen Standpunkte aus daS arme, unerfahrene und vielleicht in die Verzweiflung getriebene Mädchen zu bedauern und noch mehr ihr Kind. Für letzteres ist ein« kleine Sammlung sofort veranstaltet worden, welche den Betrag von 25 Mk. (er folg» ' ' " Jbnm mit der Bitte ub«. durch ^ Mitteln, ii leller. t 'Hz. Zriichi.,wersen einzelner j beahsichsigi. Scl'losic R'enschwansieiii ^' Slvck:ve»ken, sowie die der Königin, die jetzt i nur nn niohlline siniig sind, mit Malereien und koslbaicin Hans- > gerat!, aiic-zmchmnckeii. Ec- ist verwunderlich, das; der Weibcrhasser Ludwig iM'ih.ttipl nur daran gedacht har, siir die künftige» Köni ginnen Vaveciis Woimgemacher zu schaffen; er verichvv abepK wei'iziwns die Ans'chmn.knng der eibcn bi? zuletzt. Das Schloß! Herrenclnen ee aber wird nur Ruine bleiben. Von >h»> isi nur der iAiiieM'ii so ziemlich fertig und im Innern auSgcslgtter;! der eine Seitenflügel ragt nur als »»vollendeter Rohbau in die Lime und sollte so 'chllmm^ wie möglich wieder abgetragen werden; von dem nineien Seitenflügel sind nur die Grniidnirgen gelegt. Die Wasser ivüngen schon lange nicht inehr und werden nie mehr springen. Wer wll die Tausende non Mark zur einmaligen Jnbe- tricv'c'vnna der Waise'.knnst zalüen? Herceiichiemsee sollte bekaiinl- lich ein zweites PersinUes werden. Tie Ehrgier Ludwigs U. von Bayern ging aber »och höher, nämlich dahin, sein Ideal. Ludwig XIV. von Jrankreich in denen siolzc'Ic-m Bauwerk noch zu überlressen. T,cs i'l ihm i» eim'äic» Stucken denn auch gelungen. Der Sviegcbacü des Schla gs ans der bayri'chen Jisiel Einemsee über trifft'dre berühmte 6 .-rio äoz > llne-.-s in VeriaillcS nicht blos in der Z?l>!Sde!>!»!i!g sie >si >i>'> 3l> Bieter langer als letztere, nämlich sie) , wildern auch an Vrnnk und Glanz der "Ausstattung: ge räumiger und prächtiger zugleich in eben' ills das bayrische .Vnti- eliani'ao als der iranzvsihche 8!>I"N äo s'Oeil >b> lloonl, d, h. das Wartezimmer der von Ludwig XI V. zum Morgenempfang zngc- lainnen "Adeligen Diew Heiden Ornnme, nicht minder auch das Treppe»!',an-S, in welches der Wanderer znc>st eintritt, mir seinen hc'ttlichen Wandinaiereien sind aber auch die einzigen, die wohl- lhncnv irsirken und erhebende Erinnerungen zurncklasseu. Alle übrigen und das Schlln; als Ganzes ist vom Standpnirkte des Kn isiae'chinack-s »c'.'elilt und vom Standpunkte des Deimchen und noch -arn eines dentich n Fürsten aus geradezu empörend. Wohin das geblendete "Auge 'a v!'ckr. sin eS im Parade- oder im Be- raih»»' m!. oder in den kleinen Salons und Galerieen oder gar n S ".' zeniach — übei-ll tr sisi man mir an> Gold, (tzold und iviedernm t"".ld Vergoldete Ti'che und Sinble. ein goldiiber- -dcneS sicsie'enbelk, oera. ädete l^änlcn, golddiirchwirkte Stickereien, rgoldcte Kandelr' er. gBdstrotzende Kronleuchter und Spiegel, old ienchtet von Tecie» >,nd Wanden. Ter König lechzte »örmsich ich ccsi'It, er i't auch 'chsictztich ans Mangel nn Gold zu Grunde ge- .anaen, nachdem m Aüesi >oas er am Ebn'msi'e beriihrle, wie einst der Jabec >so, M'kc.s >» «vr'ld nmgewrndett batte. DaS Auge ',ent »ch iorini'. b. ivemi e-s einmal an» einen anderen Stoff als aas gelbe, siarie Msi-talt Irisst. Die ttzoidsncht dc-S König? hat sich mit der Zei! ersichkiich gesicsigert. Während »och in dem trüber gebauten Linde,hm eine rinzeiiie golddnrchwirktc e-gimnctgardine höchstens 2 Eenliier wog. sind die in dem späteren Ebirnnee ledc 4 Ecnlner icbwer; so inKh und diel mutzte die Goldstickerei ansfallen. ES fehlt nicht an edlem Marmor, kostbaren Krystallen, herrlichem Meißner Porzellan n. n w. über "Alles wird vom Golde niedergedrückt, Niedergedrückt ober wird auch das deutiche R'atioiialgesühh Das Schlotz in N'ch!s als die "Tsi'rhcrrlichnna eines Frcmdkönigs. der '.'ine tärcn.e nnt de>> "Riederlagen des Deutschen Reichs ausbante und den llieichtlmm zu ieincr üppigen Hollialliing sich außer von 'cnici' ansgevcei len Uvte> .Hanen durch leine Raubziige >» Deutsch land ver'ctat>le. Ten genieinen s),'ä»ver deS deusichcn Straßbnrg oerheniichte ein denttcher Fiirtt! Er. der dem König von Preutzen die dculicbe Kasietkronr antnig, ließ die Siege des 14. Ludwigs über die Heere der Deutschen und seiner Verbündeten, seine Er oberungen deutscher und niederländischer Städte, die dcinüthigcndcn Empiange dcntich kanettichcn Geiandten am OZemälden verewigen! h'lut den Scsisiin »nd Thiiren eines deutschen Fürftenschlosscs blüht die Lille der iianzösiichen Bourbonen; die Bcarmorbüste deS Be siegerS und Betchiiiipters Deutschlands leuchtet den, Beschauer aus last icdtm Gemach entgegen. Das ist eine beschämende Wahr nchninng Aber cs tritt nach ein anderes Gefühl verschüttend Hinz», um das Grniidvcrkehrle des Gedankens, ei» bayrisches Versailles zu erbauen, recht deutlich zu machen. Das Versailles des 14. Lud wig wurde belebt von Tausenden geputzter.Hofleute; dort knisterten die SkidcMchicppcn üppiger Frauen, dort verlumnielten sich Dag für Taa in ihren Allonaeperrückcn berühmte Krieaer. Staatsmänner, mciriisrencis >n rs r » e r > daS Dienftmädcden < schätzten Zeitung gelesen, z» einer ^monatlichen Gri ergab, de» wir ^ . elbe aniulegm. Der Stammtisch im RathS- , .nnatvitz.) m Dienstag Abend wurde im Saale de» Restaurant» -Bellevue" in Leipzig eine von etwa IM Personen besucht« ossentiicke Schuhmacher-Versammlung abgehalten. Zum ersten Punkt „Unsere Lage" führte der Vertrauensmann Richter au», daß mit dem Streit zwar Etwa», aber nicht Da-, was erzielt werden sollte, erreicht worden sei. und daß dies immer noch nicht h»«reiche, um ein mrnichenwürdigcs Dasein zu sichren Da der Streik auch für die Meister eine Erhöhung der Preise ihrer Maaren mit sich aebracht bade, so sei eS Pflicht der Gehilfen, an dem vereinbarten Lohne sestzubaltcn und unter keinen Umständen sich eine Lohnvrr- kürzung gefalle» zu lasse». Dagegen müsse dahin gestrebt werden, daß in der besseren Geschäftszeit w viel verdient werde, um auch tu der schlechteren leben zu können. In der sich anschließenden DrSeussivn wurde noch über die Nachcheile des BorgjyslemS ge sprochen. unter welchem besonders die kleinen Meister zu leiden hätten. Es gelangte dann der zweite Punkt der Tagesordnung: „Wie stellen wir uns zum ArbcttSngchweiS" zur Besprechung. Sämintliche Redner sprachen sich in abfälliger Weise über de» von der Innung eingerichteten Arbeitsnachweis aus und einviahle» dringend die Benutzung des von den Gchilfcn eii,gerichteten "Arbeits nachweises. AlS dritter Punkt wurde die Organisation besprochen. ES wurde da die Vereinigung aller Entlegen und der Anschluß an den Hachverein als Mittel zur Verbesserung der Lage bezeichnet. Die hierauf vom Vertruncnsinann vorgelegte "Abrechnung über den Streik wies eine Einnahme von 1297,37 Mk. eine Ausgabe von 997,25 Mk. und einen Ueberschuß von .'Mt,12 Mk. »ach. Der aus der Versammlung gestellte Antrag, dein Vertrauensmann eine Ent schädigung von 55 Mk. zu gewähre», winde angenommen, doch ve»zichtcte derselbe ans diese Gratisieation zu Gnnsten der Unler- stiitzungscasse. Schließlich wurde eine Resolution von der Ver sammlung angenommen, nach welcher die Einrichtung eines Unter- stütziingSsvndS beschlossen wurde, dessen Verwaltung ein Vertrauens mann und ein Evntroleur übernehmen. Dein Elfteren wurde daS "Recht der unbeschränkten freien Verfügung über die eingehenden Gelder übertragen, während die Beitragenden auf alle etwaigen Einreden gegen die vom Vertrauensmann sür gut bcsundenc Ver wendung der Gelder verzichten. Zn diesem wichtigen Posten wurde ein Herr Thieme und als Eontrolenr Herr BonnjeS grwählt. — Vvrverganaene Nacht brannte» in Oberloßnitz die Nebengebäude des Wirthscbastsbcsitzers Simank vollständig nieder; daS Wohnhaus konnte noch gerettet werden. — Seit Montag wurde in Kaditz ei» Zilnmermnnn Namens Häusel vermißt. In der Nacht, die seinem Versihwinden voranging, bat der Mann seine Ehcsian so lliibarinherzig mit einem schweren Stück Holz geschlagen, daß der kurz darauf emgetrelene Tod der Frau wahrscheinlich im Zusammenhang mit de» erduldeten Miß handlungen seitens ihres Mannes steht. Ter Streit, der schon am Sonntag Abend begann, war durch Wegnahme eines Geldstückes seiienS der Frau entstanden. Hänlel ist inzwischen verhaftet worden. T ie Tobte war etwa 40 Jahr alt und Mutter mehrerer Kinder. Hauset arbeitete m Uelngau auf der Schiffswerft. — Wie nothwendig und im eigenen Interesse der Fleischer liegend ist eS, baß dieselben der sorgiälligsten Uniersuchmig des Schlachtviehes ihre vvlle Ansmerlscunkeit widmen, zeigt nachstehen der Fall. Vvr einigen Wochen waren in der Umgehung von Zwickau zahlreiche Persimen nach dem Gemme vv» Bratwurst aus einem Geschälte unter trichinenälmlichen Erscheinnngc» erkrankt. Trotzdem mm dem Fleischer eine Fahrlässigkeit nicht nachzuiveiseil war, auch die Erkrankten i» verhättnitzimitzig kurzer Zeit wieder genasen, verkaufte doch von Stunde an der betreffende Ficischer kein Psiiiid Fleisch mehr. Derselbe war gezwungen, den Ort zu ver lassen und sich anderwärts nicderznlasscn. Fortsetzung -eS lokale» TtzkilrS Seite v. Taficökcsckiichte. DeutfclicS Reick,. Der Kaiser hat genehmigt, daß siir weiland Kaiser Friedrich eine Traucttcicc am 24. Juni d. I. in allen vreußochcn Kirchen slattsindet. Tie neue deutsche Kaiserin Augnsta D mütterlicherseits von bürgerlicher und dänischer Abluntt. Der Stammvater war Küster an einer Kirche Kopcnimaeiis. Wir geben diese» Stammbaum, wie ihn semer Zeit das in Berlin ettcheinende „Deutsche Faniillenblatt" veröffentlichte, hier wieder: Soren Matthnen, Rechnnngssiihrer, Pagc'nmeisier nnd Küster an der Tnnitattskirche zu Kopenhagen, geh. 1653, gest. 1740, war vermählt mit Mare» Rielsdattcr Vamier. geh. 1670, gest. >719. Die Tochter M'rtte Malthisen, geh. 1691, gest. 1770. vermählte sich mit Ulrik von Kaas, Admiral nnd StistS- amtmailn zu Bergen in Norwegen, geh. 1677, gest. 1746. Dessen Sohn Arederik Elmstian von KaaS, geh. 1727, gest. 1803, war ver mählt mit Edle Sofie vo» KaaS. Tochter: Johanne Henriette Valentine von Kaas, ged. 1778, vermählt mit Christian Konrad SovhnS, Gras von Tanncsljvld-Samsö, geb. 1774. gest. I8L). Die Tochter dieses Ehepaares Louise Sofie, Gräfin von Danaeskjold- Samsö, heirathete Christian Karl Friedrich August, Herzog zu Schleswig-Holstein ZLondelburg-Anguilenhlirg, geb. 1798, gen. 1869. Ter Lohn dieses Lateren, Friedrich Ehiislian August, Prinz von Sihlesw>g-Holstcin-i!2vi>derbNig-A»nuste»burg, geb. 1829, vermählt mit Adelheid, Prinzessin vvn Hohcnlvuc-Langeubnrg, war der Vater der jetzigen Kaiserin. Der Reichskanzler hat in Folge seiner Nervenleiden eine Schwache m den Beinen zurnckbeballen, daher kommt cs, daß der Reichskanzler in letzterer Zeit »n Reichslage wiederholt seine Reden zum Tbeil sitzend gehalten hat. Als »nn der Reichskanzler kurz vor der Beisetzung Kaiser Friedrichs Vortrag halte, erklärte ihm der Kaiser, in dem Beiictziingszngc habe er kemcn Platz für dcn Reichskanzler gcsimden. Damit war in zarter und sreundlichcr Weise angcdentet, daß seine Richtanwcsenheil keinen Anstoß erregen werde, bekanntlich nahm Fürst Bismarck ja auch nicht an dem Lcichenhegänginffc des KaverS Wilhelm l. Theil. lieber den Erlaß einer Amnestie aus Anlaß des RegicningS- nntritts Wilhelm 11. wird niilgetheilt. daß der "Allerhöchste Erlaß sich genau an den Erlaß weiland Kaster Friedrichs aiischiießcn und die in letzteren« Erlaß bezeichueten Begnadigungen aus alle Straf fälle cnlsdehiicn werde, welche bis zum Regierungsantritt des jetzigen Kaijew rechtskräftig geworden sind. Die kaiieri. Vermdiiiiim über die Einberufung des Reichstages ist in der letzt ettcksie»enen Nmmner des "Rcichsgeictzblaltes enthalten nnd trägt wieder die altgewohnten Unterschriften Wilhelm und v. Bismarck. Aber welche Aufregungen und Kümmernisse liegen in den hundert Tagen zwischen der Rcgierunqszctt des ersten und des zweiten Kapers und Königs Wilhelm! Es waren schmerzliche Tage, die das deutsche Volk nimmer vergessen wird, so ungelrüvt auch der Friede wahrend derselben war und so ruhig auch unsere inneren Geschäfte sich abipieltcn! Bekanntlich sind in der letzten Session des Reichstags und des Prcußiichen Landtags 9 bezw. 6 Millionen, zusammen 15Mill. Mark, sür den Neubau zweier eiserner Brücken über die Weichsel und über die Nogat bewilligt worden, und ist der Bau der Brücken bereits in Angriff genommen. Wie nunmehr ans Fachkreisen ver lautet, rechnet man daraus, daß die Brücke bei Dirschan in 4 Jahren, diejenige bei Maricnbnrg in 3 Jahren vollendet «ein dürste. Tie irenc Weichstlbrückc wird 6 Oeffimngen von je 12!» Meter Stütz weite erhalten. Tic Nogatknückc wird imc 2 Uebelhautcii von ,c 103 Bieter Svannwcitc erhalten. Mit der Ausstellung der eisernen Ucherbauten dürste schon im nächsten Sommer der "Anfang gemacht werden. Man spricht von neuen Frietivnen in dcn höchsten Beamten« kreise». Der Einfluß des Generalgriartiermcislers Graten Waldcrsce steht dem des Fürsten Bismarck gegenüber, und cs ist bekannt, daß der Reichskanzler cs nickt liebt, seine Kreise stören zu lassen. Es handelt sich bei dem Widerstreit nicht sowohl um Fragen vvn drängender Aciualttät, als um ein Prinzip. Fürst BrSmarck ver tritt. wie bekannt, das Prinzip, daß man einen Krieg unter keinen Umständen erklären, unter keinen Umständen auch zu einer Kriegs erklärung reizen dürfe, daß es vielmehr oberster Grundsatz »ein müsse, einen Krieg so lange als möglich zu vcrincideu und lnnauS- zuschicbe», selbst wenn man vo» der Uebcrzengung durchdrungen sei, der Krieg werde doch kommen und dann unter ungünstigeren materiellen Bedingungen ansgenvmmen werden müssen. "Roch in der Rede vom 6. Februar entwickelte Fürst Bismarck diesen Grund satz mit einem Nachdruck, dessen Absichtlichkeit man vielleicht jetzt erst richtig würdigen lcmt. Gras Wmdersee dagegen soll zu den jenigen Militärs gehören, welche den Fechter-Lehrsatz, „die beste Deaung ist der Hieb", auch aus die staatlichen Beziehungen mige- wcndet wissen wolle» und dcohaib lieber dcn Zeitpunkt für eine Kriegserklärung sclvst wählen als sich denselben von de,,, Gegner bestimmen lasten. ES iet nochmals daraus hingewicsen, daß cs sich nicht um cstic drängcnde Entscheidung, sondern nm die Anerkcnming eine» Prinzips handelt. Fürst Biömmck will die von thin seit 17
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