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- Erscheinungsdatum
- 1888-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188806151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-06
- Tag 1888-06-15
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Monat
1888-06
-
Jahr
1888
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0» Glnia! 8. 8.' 5.2» l' »en der Welt. >8klieii" l iWlveiz). ckiiitzte Lage. 830 AuSflugopunkle. Ton- Prospekte I . bi« 4,1«««. liillissr: sxtM «. Bremen re. atetz- n. Kolo- »n»«a«uu ^ »»acht-Telegramme. Am: in einem Tkeile der «i«Na,».> «»rIIn.l4.Jun«. ra»«»m,d« 4>,,»dr »u«»e»»»»»e«uU»1In laute«: ,gm Manie Er. «iaj. de« «aller« ha« li« l« Lanle de« rage« keln« weientliche «erinderun, ,e,el,t. Li, «ratze L«>v«»e Ilt andauenid «>» erreg« ernltlich» Velor,nltz.' — xmch artridlüller wird «lta». «de«», »atz am Nachmittag eine coeralion de»»«« «adni««««nla». nm« »»««enommen wurde und »atz sich jeluvelle Ltznwachien e«u,et«rUl t»dr». Wildpark, l4. Jim«. «beird» S Udr l» Min. Der Zustand de« »aliera ill unversindert. p. llavrlvi sowie die «rolrllarr» Le«,»,,, und 33. Jahrgang. Aufl.4k,VOV Exempl. »rmN» »a« 8 Uhr nach Berlin L a ü d o ». 14. Jrmt. Im Unler- hanle «heilte der erste Lar« de« Sch-tz-mle«. Smith, unter tlelstei» vedauern ein heute Nachmittag 3 Uhr «u Berlin aulsieaebenes Dele- «rawm über de» wem« b-stnuu« «wLhrrnoeu Zustand de« Sa Ilers Krtei"'" "" Dresden, 1888. ledrich mit. Nach Rrdactionsschlnf;. — Das Cornii« des Dritte» Drutlche» Slaikanarelles delchia«, inlolac der höchst unnünfti. «eil Nachrichiru über das Bestude» Sr. Maj. »es ilaiicrs de» lür de» >0. bis 18. üs. w!ta. auberaumlcn Langreh zu vertageu. tt E „DrssLnsr?rLNön-2situn§ Pr»8t>»c8« 2»ir»oiu>k> Mr Li» 1I»»»kr»a ccnL k.milio. ^ 8 Ial>»It: 2»«i kiirtstlan«»». m.besr» Xrtill«!, lllln.i. n»a»»irth»vb»tt- »i>°b»», 11»a<t»ri>»it»ai>>llUu»t«ea, Uum»rt«U»ck«», tla.ikbail»«». illw »danaitt kür SO kteaoi«» 8»i Z»9sr Uuvbb»a<iI>u>L, ro«taiu>talt «ul ^ chs L»r Lepvilllian Vr«»«lv»« 14» N<»ll»er»»tpa«8v I». IV. s»lm. Omir- II. krilM-4»8tillt. 8psoL»1-^»drik ssvprltetvr vnä zummirtor Vsr«vklu8»- uuä 8oklltrwnrtl»n ?I»U«I» d. vr., Lailrorntr. 17. Oeaelliittalociil: orsdllen, Narienatr. 8. 2», gotAii««» »oocktaa« siio«,» crusvoiN von 8i^nie-iiek»l>Inn«n in 2inll, ^ ! bimmln« nuL liuptor, »ovl« »ll"r 0»ttun^-s» Aulldfurblkriilttrl nnL . I Ht»rnpa1'Apt>>rrate, un.l KIM «iok zur Luüsliinnnlr von oZLavtr Arlietteir Zoilor Xrt boslan» «mptaiiion. IlSLsDWLS.rsn-Lxeeig.1itLt! ! Xvtlksitou io Vamon-Dasekon, kbow^rsplriö-^ldiun« oto.! empfiehlt rur hilli^en uuck prnktwohen lieists IVvItev-R U4iri»l^r- sisidtlvr ul» IIiücum clor iZ-iesttisi-Icoit, Lolstlilüt unck Llopistn^. ^rül»«!«tv ^iiWHVnI»! von V«»»4« I»vi»-Hvov«8i»lrv!!» vtv. Nr. 167. z»ic»cl: Krankheit des Kaiseis, Entwickeluna des Jiliilingswesens. Dosnachrichtcn. Jubiläni» des Tumlchrervercins, Stadtcolonicen, Neisebrief. Politisches. Trüb, trostlos trüb lauten die Nachrichten von dem Kranken- -ctt des kaiserlichen DntdcrS. Man muh stündlich daraus kiriabt sein, dak die erschütlernde Tragödie, die im deutschen Kaikerhaute spicll, ihre» Abschluß findet. In lakonischer Kürze meldet das acsicrn Bormittag aiisncgebcne Bulletin: „Der Zustand Sr. Maje stät hat sich seit Mittwoch Abend wesentlich verschlimmert. Die Kcalte sind im Sinken." Würe daS mit cheiliichmcnden: Bangen die Entwickeln»« der heimtückischen Krankheit verfolgende Volk auk diele — vielleicht aus Rücksicht ans den Patienten — so kurz ab- gcsahlen amtlichen Krankenberichte allein angewieien.dann würde man über daS Wesen der nrneidings eingelretenen Verschlimmerung noch im Dunkeln tappen, >'o ober liegen den Berliner Blättern noch andere authentische Mittliellungen vor. Es ist als feststehend an- znichen, daß die Krankheit den oberen Thcil der Speiseröhre cr- giissc» und eine Verbindung zwischen dieser und der Luftröhre ge schaffen hat. Lnerdurch ist cme selbslthäligc Ernährung des hohen Patienten zur Unmöglichkeit gemacht, »nd die Svenen müssen durch eine Hohlsonde, welche über die erkrankte Stelle der Speiseröhre hinalneicht. in den Magen cingrführt werden. Nachträglich wird bekannt, daß der Kaiser bereits am Dienstag Nachmittag und in der ersten Hälfte der darauf folgenden Nacht sehr schlimme Stunden verbracht hat. Nicht nur Schling-, sondern auch Athmungsbe- scbweiden der heftigsten Art, verbunden nrit hochgradigen! Fieber, riete» die schlininislen Besürrhlungen wach -, man stand vor der Eventualität eines erneuten operativen Eingriffes. Dann war wählend des Mitiwoch's eine erhebliche Besserung eingerrrten, das Fieber hatte nachgelassen, und unter der Einwirkung der küusllicheii Ernähinng halte» die Kriilte wieder zugenoninien. sodah cS dem Kauer sogar möglich war, den König von Schweden aus einige Minute» zu empfangen. I» der Nacht zum Donnerstag aber sind die beängstigenden Erscheinungen i» erhöhtem Mnße ausgetreten. Man befürchtet daS AllerschliMinste. Nach '/»N Uhr soll eine kleine Besserung eingetrete» sein — ein schwacher Hoffnungsstrahl, ein Hauch kann ihn verlöschen! — Es ist rein nienichlich. daß unler dem Eindruck dieser schmerzlichen Nachrichten über das Befinden des Kaisers die Erörterungen über die neuesten politisch,n Vorgänge in den Hintergrund zu treten haben. Von einer Mrnistcrkrisis darf, so lange in der Krankheit deS Kaisers der bcsvrg'>ißencgc»de Zustand nnhäll, nicht mehr die Rede sein. Persönliche Empfindungen und Veislnninuiigen. die den Anlaß z» einer Krise gebe» könnten, müssen bei dem Ernste der Lage zurücktreten, daS erfordert das einfache Gebot der Menschlichkeit. So sind denn auch mit einem Schlag alle si>iirn-Geiüchte verstummt. Es wird von dem Leibblatt ves Kanzlrrs, der „Norddeutschen," auf's Entschiedenste abgcleugnet, daß zwischen dem Fürsten BiSmarck und dem JustizmiNistcr v. Friedverg Meinungsverschiedenheiten bestanden haben. Ob dieses Dementi die Wahrheit trtsfr, mag dahingestellt bleiben, jedenfalls loht es die entschiedene Absicht erkennen, unter de» jetzigen Ver hältnisse» keinen Bruch herbeizuführen. Ueber die übrigen, gerücht weise gemeldeten EntlassungSgesuche verlautet heute »lchtS Auch von ihnen gilt daS eben Gesagte. Lede Erörterung des InnungSwesens ist für unser Sachsen von ganz besonderem Interesse. Wir haben in Sachsen nicht wenige, als 1186 Innungen, von denen 1016 als Fachinnunge» zu bezeichnen sind, während die übrige« als gemischte Innungen mehrere Gewerbszweige umfassen. Außerdem besieht in Sachsen ein Innungsveibnnd, welchem I58Jn»n»gc» mit 7193 Mitgliedern angehören. Es geht hieraus die erfreuliche Thatiache hervor, daß der sächsische Haiidwcrkcrsland den Corvoralionsgedanken voll er laßt hat und die Vorlheile. welche ein Ziiiammciiwiikeii der Kralle in dem Kampfe gegen die Großindustrie den Einzelnen bietet, zu schätzen weiß. Ueber die E>fahru»gen. die man bisher in Sachsen »nt dem neuorgnnisirte» Jnnungswrsen .gemacht, liegt unleies Wissens gegenwärtig noch keine umfassende Darstellung vor. Um so gioßeres Interesse dürfte» desbnlb die nachstebeiiden Bcmerkuiigen beansp,»che», welche die „Deutsche volkswirthichastlichc Korre- spondenz" an den Jahresbericht der Gewerbeknmmcr zu Bremen über die in demselben enibaltenen Daten über die Entwickelung des Jiiiuinasmesens in der zw,nt bedeutendsten Scehandelsstadt Deutsch lands knüpft: „Der Bericht bemerkt, daß in Betreff des Jittiungs- wciens in Breme» aus de» Jahresberichten Derselben erhelle, baß die Innungen fortdauernd bemüht sind, den ihnen durch die Gc- weibevrdouna gestellten Aufgaben gerecht zu werden. Unzweifelhaft gehe die Absicht der Gesetzgebung und der NeichSregiemitg dahin, die wichlinsten Lebens-Interessen des Handwerks kräuig zu unter stütze». Allerdings wird bedauert, daß die bezüglichen Bestrebungen der Gcwerbccndnniig unzureichend seien, da es in jedem einzelnen Falle dem Ermessen der höheren VerwalluiigSbchörde überlassen bleibe, ob sie die den Jununaru zugebachte» Rechte deusrlheu auch überlragcn wolle oder nicht. Trotz der Versuche, welche von Seite» deS Herrn Reichskanzlers gemacht worden seien, bat sich in den Einzelstaaten eine einheitliche BerwnltunaSpraxis noch nicht IieranSgebildet, und so komme es, daß die Innungen, was als lieb,Island bezeichnet wird, noch immer nach verschiedenen Grund sätzen behandelt werden. Zweifellos können ohne ein thalkräiiigcs wohlwollendes Entgegenkommen seitens der höheren Verwaltungs behörden die Innungen nicht erstarken: allem wir sind der Ansicht, daß dicicS Entgegenkommen im Allgemeinen nicht bestritten werden kann, daß vielmehr der Grand, weshalb trotz aller Fürsorge der Behörden die Innungen nicht in dem wünschrnSwertkc» Matze ge deihe», i» demjenigcn Umstinde seinen Grund hat. der auch in offenster Weile von der Bremer Gcwerbekammer als bestellend zu- gcstandcn wird. Die Handwerker lassen eS. nicht leiten übel ve- ratlien, an dem rechten Einigkeitssinne, an dem rechten Verständ nisse für die Vedevluna der Innungen und den Werth derselben iür das soziale Lebe» der Grsanimiheit wie de» Enizelnen fehlen. Mit Recht liemerkt in dieser Beziehung der Bericht folgendes: „Sie begreifen nicht, welche Siärke in der Vereinigung liegt: wie nicht nur daS Letirlingswesen. daS Gesellcuwelen, die Tüchtigkeit des geili»,wie» Handwerkerstandes am besten durch das Zuiammen- wnkcii Aller gefördert werden, wie die Innungen da« beste Mittel für die Selbsterziebung de« Handwerkerstandes bilden, sondern wie auch die Ordnung der inneren Angelegenheiten dcöHandwerks, die Selbstverwaltung, nur durch die Jnnunaen gehoben werden kann. Aut allen mirlhtchaltlichen Gebieten geht der Zug der Zeit darauf dm, und die Gesetzgebung träg« demselben nothwendia Rechnung. Veieimnuiigkn zu schaffen, die mit größerem Nachdruck und Erfolg, als cs der Einzelne lm Stande ilt, desitmmte Ziele verfolgen, an dem allgemeinen Wettbewerbe sich belhritiarn, die wltthschastlichrn Gerichtsverhandlungen. Nibclungenring, Acadennsche KnnslauSslellung. und soziale» Ausgaben löse» können. Das Handwcik inSbeioiidere hat Ursache, der immer mehr vordriiigendcn Großindustrie gegenüber »Ni vercinlen Krä'len und Mitteln sich zu wehren. Trotzdem aber airbt cs noch niimer viele Handwerker, die nicht mir von den Innungen, den gesetzlich anerkannlen und geschützten Körperschaften, sei es aus Beqnemsichkeit und Träaheit, oder aus irgend welchen, nicht zu rechtfertigende» Beweggründen, sich scrnhalten, sondern sie sogar anfemden und ihnen enigcgrn»rbe>ten. Auch in den Innungen selber floßt inan oft aus Zwiespalt und persönliche Eifersüchteleien. Tie traurige Zersplitterung und der Mangel an KorpSgcisl und Gcmeinsinn. dre sich darin knndgcven, schädigen aber nicht allein und hinver» die Bestrebungen der beloimeren Elemente, sondern sie setzen den Ha»dwe>kersraiid auch in der Ach tung anderer Kreise und Bensisslände herunter, und eS wird daraus zum Dheil erklärlich, daß man mich seitens der höheren Behörden den Handwerkern oit nicht die Eigenschaften znerkennt, deren sie zur selbstständigen Wahrnehmung öffentlicher Pflichten und Rechte be- düisen. Deshalb richten wie immer wieder die Mahnung an den Haudwcrkersland, durch Einigkeit und festes Zusammenhalten sich in die Lage zu bringen, »nt Nachdruck und Erwin für seine eigenen Angelegenheiten cinsieten zu können, und »nt den Interessen der Gciammlheit zugleich die des Einzelnen zu fördern". Tic Novelle vom 6. Juli j887. betreffend die fitz ioot' — 100m. wird als eine würdige Ergänzung lür den Handwerkerstand angesehen, die wohl geeignet erschien, die Interessen desselben, soivie dasJmmngswcsen kräftigst zu sordern. Freitag, 15.Juni. Neueste rrtearamme der „Dresdner Nrxdr." vom 14. Juni. Berlin. Die Königs. Theater sind heute geschlossen. Der besorgnißcrregende Zustand deS Kaisers war um 5 Uhr 15 Min. NachniiltagS im Ganzen unberändcrt. DaS Abhnslcn ist erschwert. Ter Kronprinz nahm liiS ans Weiteres seinen Aufenthalt in Schloß Friedrichskron. Der Reichskanzler und der Kifegsmiiiiiler sind nach Berlin ziirückgekelnt, der Justizminislcr ist noch hier. Der russische Militällievollmächligte Kutusofs war Nachmittags gegen 2 Uhr hier eingclroffen. Berlin Kronprinz Wilhelm und die Frau Kronprinzessin sind seit Mittag im Schloß Friedrichskron. Die Kaiserin ist seit 4 Uhr Morgens am Bette des Kaisers, dessen Befinden sich seit ein halb II Uhr Vormittags e»r klein Wenig gebessert hat. Prinz Heinrich ist von ErdmannSbori in Potsdam eingetrossen und un Sladt- lchloß abgrstiegen. Die Erdprinzessin von Meiningen wird in Friedrichskron erwartet. Justizm-isister.v Frirdberg traf Mittags in Potsdam ein. — Die „Nordd. Allg. Ztg." bemerkt zu dem heute Morgen ansgegcbcnen Bulletin, nach welchem sich der Zustand des Kaisers wesentlich verschlimmert hat und dir Krättealinahme eingelreten ist: Aus demselben gcbe bervvr, daß, so tictschmerzlich der Gedanke auch ist, man mit einer bevorstehenden Katastrophe rechnen muß. Wie die „Nordd." erfährt, haben sich bei dem Kaiser lehr bedrohliche Erscheinungen eingestellt: die Alhmung ist schwierig und mühsam »nd die Aerzie glauben a» das Ucbergrciien des Krank- heilsprvzcsses ans die Lunge. Die Kräne nehmen sichtlich ab und auch die Theilnahme dcö hohen Paiienicn an Vorgängen um ihn her, ist geringer geworden. Andererseits wird bestimmt berichtet, daß während der Nacht Lnngenenlzündung eingeircten ist. Das „Tagcbl." dringt darüber Folgendes: WaS seit Wochen befürchtet ward, trat jetzt unzweffelhait m Erscheinung. Tie Lunge war von dem KkankhesiSpiozessc in Milleidentchast gezogen worden. Tie alnle Entzündung der Lungen zehrte m Verbindung mit dem wieder stärker ausiretenden Fieber an dem Krüslerest des hohen Patienten ln beängstigender Weile, sovaß der Krästevcrfall ein rapider zu nennen war. Dazu kam. daß v>e Alhmuna wesentlich erschwert war. Die künstliche Ernährung fand noch Anwcndnng, aber ohne daß die slciia sinkenden Kräite eine ilciinenswerlhe Hebung crsiibren. Seil liM, Uhr Vormittags wurde das Befinden des Kaiseis e>» klein Wenig besser. Die gefährliche Lage hat sich indeß mehr gemindert. Tie Besserung machte Nachmittags weitere Forlschritte. Berlin. Die Prinzessin Sophie von Preußen beging heute ihren 16. Geburtstag. Der Kaiser konnte die To tzter »och beglück wünschen. — In der Zusammensetzung der 1., 2. und 3. Armee- ttisvcktio» sind folgende Äenderungcn eingelreten : Die erste Inspektion loll künftig das l, 2.. 5. und 6. Armeekorps, die 2. Jiilpekion das 9., lO. und 12. Armeekorps und die 3. das 7.. 8. und It.Anneekorps »»ffasscii. — Tic polnische LandtagSsraktion hatte eine Adresse an de» Kaiser gerichtet. Ter Kaiser beaustragte das Stanlsministcrinm mit Beairlwvrtnng derselben. Tie Antwort toll, wie Gonicc Wilko- pvlski ntttiheil!, für das polnische Ovr nicht angenehm sein. — Als der König von Schweden gestern den Kaiser besuchte, saß dieser auf der Te»raffe. Der Kaiser versuchte zu sprechen. Die Kaiserin glaubte es zu verstehen und theille dem König die Ge danke» des Gemahl« mit. Der König hat aus dem webmülhigen Eindruck, den er davon getragen, seiner Umgebung gegenüber kein Gebeinmiß gemacht. — Dem gestrigen Diner bei dem Könige von Schweden wohnie auch der in Dresden lebende, dem Könige be freundete ichwedffche Dichter Slvilskv bei. Berlin. Pariser Blätter behaupten unter Beibringung zisfemiäßigcn Materials, daß die össenilichc Mildthäliakeit in Paris in hervorragendem Maße von den Tcittschen beansprucht werde und sordem die Einllrllnng des Wohlttiäriakeiis-Uninges. Die „Nordd." bemerkt dazu: Bestände dieser wirklich in dem Maße, io könnte uns die Befolgung jener Unterstellung nur recht sein. Tie Deutschen haben in Paris nichts zu suchen und wenn sie erst wissen, daß man sic dort rücksichtslos verarmen und verkommen läßt, sobald sie durch Krankheit oder Unglück verhindert sind, ihre Ge schicklichkeit zur Bcrmrhrung des französischen Nalionalwohlslandcsans- zuwenden, so werden sie eben das ungastliche Frankreich melden. Die „Nordd." weist gleichzeitig nach, daß an» Tausend in Paris unterstützte Ausländer 447 Belgier und 273 Deutsche entfallen. P e st. Jnr äußeren Ausschüsse der ungarischen Delegation legte Graf Kalnokv dir Situation als eine sehr fried genehmigt. Grat v. Andrasü nieder. Wie eS heißt, ist derselbe mit der Richtung der auswärtigen Politik nicht ie eS beißt, ,t völlig ev verst rung von ihm erinnert: Das Schiff Hut einen güte» Kurs, der Kurs wird aber nicht ernaehalten. Die Berliner Börse stand unter den Einflüsse» der be trübenden Nachrichten über daS Befinden deS Kaisers. Der Ver kehr war sehr gering und melst aus Erledigung vorliegender Auf träge beschränkt. Spekulative Banken waren abgeschwächt, später befestigt, Bahnen behauptet, rusfitche Werthe anfangs niedriger, gegen Schluß erholt. Eben») Ungarn und Italiener. Bergwerke konnten sich gleicklallS gegen Schluß licfestigen. Im Kassaverkehr bestand ziemlich fest« Tendenz bet stillem Verkehr. PrtvatdiSkont 1'/» Prozent. einveistandcn. jüngste Aeuße- ffranksurt a. M., >1. Juni, lkrcdit 227'/». Slixttobalin ttil.K». Lom barde» WM. Galr.rier Ii>I,2i. »ta^plcr bu.bii. a.-ror. Uuaar. «nlbrral« rg.iiit. Dttcomo l92,8d. DreSdn. Bk. —. Haube!,»«. —. Laura 109. grst. w » e II. 1t. Juni, üredtl 282.8». «laaiadadn —Lombarde»-.-. Nordioeftb. —. Mark»»»» Nn». Wold S8,V7. Fest. V a r » « . 11. Juni. ,S«»u«.> «eure 82.SL. Nnletdr I»S.7i>. Jtaliriier 98,1». Itaaiodadn 10»,W. Louidardeu 170,i>», do. Lrtorttdtr» —. svanier 7t. ilodvler E,0i>. Lllomauc» dl 1.09. ilteue »»leide —. Türken —. Besser. London, ll. Juni, «ormitt. ll Ndr l» Litn. ikonlol« S9' „. l87Z» Bussen 91V,. JialUner 9K>/,. Lombarden «ono. Hirten II. Idroe. inndiele »merltaiier 199. -droe. Ilnaar. lSoldeenle 79>„. Qcttcrr. Gold» leine 88. 1'reuh. «tonsoi« >97. ekanvier 79 /„. Nene ikandter l99>/,. Äaeanl, lkaNdier I92V.. Ltloa andank lin/.,. l-«rc-ActIe>, Sdnnier 79N . S-/» Kons Mcxik. iuderr »Ni. 9>/. 9l«io. 9!rue 1>lruddt. ÜInlellie — Proc. Agio. — Siiaiminia: vindig. Wetter: Schön. Pari« «Produkten», ll. Juni. «Schind.» Weilen per Juni 21^9, der Bevr.-Der. 21.5>9. debansnet. SniriinS der Juni 12,7.,. per Sepl.-Dcc. 11,99, still. Rüdüi per Juni üii.d». per Sldlcmder-Dceeaidcr r,7,d», ruhig. A UI si e e » n NI, 11. Juni. Produkten «Schluß,. Wetzen per Juni —, per Nouember 199. Bonge» »er Juni —, der Oeioder lOK. Lokale« n«d Sächsisches. — Dienstag Abend traf Ihre Majestät die Königin in Brünn ein und winde auf dem Bnhnhoie von der Fra» Erzher zogin Maria Jviepha empfangen. Die Königin stieg im „Hotel Nctlhämer" ab. Am Mittwoch unternahm Ihre Majestät in Be gleitung ihrer Hofdame v. Miltitz einen längeren Spaziergang durch eie S tadl. Die hohe Frau wurde nur von wenigen Passanten er kannt, loozu hanpisächlich der Umstand beigetrngen haben dürste, daß die Königin eine überaus einfache büracrsiche Toilette, Kattun- kleid und gewöhnlichen Strolch»», trug. Die Abreise nach Schloß Morawetz, dem Jugendausenlhalte der Königin, sollte gestern Nach mittag erfolge». — Ans dem böhmischen Bahnhof trifft heute früh 7 Uhr 40 Minuten die Schwester Sr. Majestät des Königs, die Iran Herzogin von Genu a, ein. Hier erfolgt die Wcltcrsahrt nach Niedersedlitz. Tort wird die Herzogin von ihrem königl. Bruder begrüßt und nach Schloß Pillnitz begleitet, woselbst ein mehrtägiger Aufenthalt genommen wird. — Nachdem Se. Exc. der Herr Staatsminister Freiherr v. Könncritz die Kur in Bad Ems beendet, weilt derselbe seit Dienstag Abend wieder hier — Der Kammerhecr Sr. Hoheit des Prinzen Albert von Sachsen-Ältenburg auf Schloß Albrecisisberg, Herr v. Buchw a l d, giebt am l. nächsten Monats feine Stellung ans, die er seit Be gründung der prinzlichc» Hofhaltung innegchabt hat. — Auf Schloß Albcechtsberg wurde man vor einigen Tagen mit Beiorgniß wegen des Befindens der hohen Wöchnerin Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzess invon Sachsen-Alt« n- burg erfüllt. Erfreulicherweise ist aber in dem Befinden bereit- eine Wendnng znm Besseren wieder eingetrete». — Gestern Morgen hielt in Pillnitz die l. und 3. Kompagnie des Schützcneignnents mit Sr. Königl. Hobelt Prinz Johann Georg Feldrnenstiibung. Inder vekniinte» großen Allee wurde gerastet und de» Mannschaften vom Prinzen Bier, den Offizieren Wein zur Stärkung gespendet. — Polizeivräsidcnt Schwauß hat vorgestern Abend eine Reise nach Ober-Bayern, Tirol, der Schweiz und den Rhein angetreten. — Der Dresdner Turnlehrerverein, welcher morgen sein erstes Jubiläum feiert, kann mit Gcnngthuuna aus sein Wjälmgcs Bestehen blicke», auf die Tbätigkeit, die er in dieser Zeit entwickelt, aus die Leistungen, die er zu verzeichnen, aus die An regungen, die er gegeben hat. Das Turnen gilt jetzt als ein be rechtigter Faktor in der nationalen Entwickelung, ebenso wie in der rationellen Erziehnna der Heranwachsenden Jugend. Nach beiden Seiten hin Kat der Turnlehrervercm segensreich gewirkt und wesent lich dazu bcigetragc», daß in Dresden das Turnen der Erwachsenen wie der Kinder auch in einer Zeit nicht weiter gebildet wurde oder wenigstens verkümmerte, wo, in den fünfziger Jahren, der politische Horizont nniereS denllchen Vaterlandes durch dunkle Wolken ver finstert wurde und wo, znm zweiten Male in diesem Jahrhundert, dem Turnen und den Turnern ringsum Feinde entstanden. Wir begrüße» daher das Jubelfest dcö Tnrnlehrcrvercms ans'S Herzlichste. Unwillkürlich gedenken wir aber in dankbarer Erinnernng einer Anzalsi Männer, welche in Dresden, sei es vor der Zeit des Turn- lehrervercins oder seit dem Bestehen desselben, das Tunieii gefördert haben. Da war es Ende der 30cr Jahre der Leutnant Dr. Werner, welcher die gymnastischen Stunden der Schuljugend einführte, allerdings nur erst als Privatunterricht, und welcher durch die mit viel Geschick »nd Geschmack alliährlich zwei Mal veranstalteten öffentlichen Prüfungen immer mehr Eltern kür seine Stunden in- tcrcssirtc. Er wurde vom Herzog von Dessau znm Direktor einer gymnastischen Anstalt berusen. Ein überaus beliebter Turnlehrer, ein Monn von festem Schrot und Köm, bieder und derb, war der „alle Gnbner", welcher vom Nathe die Liccnz erlangte, aus dem großen Saale in der 2. Etage des Gewandhauses seine Turnstunden zu geben. Da versammelten sich besonders an den freien Schul- nachmitlagen eine große Anzahl Knaben aus den verschiedensten Schulen und wurden von Gnbner (und seine» Söhne») tüchtig gedrillt. Damals galten die Kraftübungen am Barren und Neck und am Springpferd als dir Hnnpsiache »n Turnen, und wer z. B. bei der öffentlichen Prüfung am Jabrcsichlusse die Bauch- und Riesenwelle mit Bravour »nd Eleganz aussührcn konnte, galt als Sicaer in der ganze» Schaar. Der Allgemeine Turnverein war in de» 40er Jahren zu großem Ansehen gekommen. In de» Jahren 1843 bis 1847 wurde alljährlich am Cviislitulioiisfcste. de» 4. Scpt., ei» großes Tchanlnmcn abgehalten, welc1>eni jedes Mal eine zahl reiche Schaar Ehrengäste beiwvhnte. Der Timilehrcr Hcnsinaer war im Tnrnvcreinc. wie i» mehreren Erzicbllngoinsttsittcn Jahr zehnte hindurch rin begeistcrlcr und mit giiicm Erfolg thätiger Turnlehrer. Großen Einfluß ans daS Turnen in Dresden und auf die Verhältnisse des Turnlelirervereins hatte die 1849 erfolgte Be rufung des Dr. Kloß znm Direktor der neu bearündeten K. Turn- lehrrr-Bildungsanslalt. Durch seine gewinnende Persönlichkeit, durch seinen »atnrgcmäßen Nirterricht und durch seine schristslellcrlschen Leisiungen aus dem Gebiete des Turnunterrichts hat er sich um diesen letzteren wie um unsere Stadt große Verdienste erworben. In frischem Andenken ist noch die Persönlichkeit deS »och nicht vor Jahrcöirist verstorbenen Branddirektors H. Nitz, dem nicht blos in de» Annalen der Sächsischen Feuerwehr, sondem auch in den Kreisen der Dresdner Turnlehrer ein dankhaceü Andenken gebührt. Seine licbenswürdtge Art. auch älteren Herren, auch solchen, deren Beruf und Amt dem Turnen fernab liegen, die turnerischen Hebungen schmackhaft zu machen, wird Vielen unvergeßlich bleiben. Und so schließen wir mit dem aufrichtigen Wnnsche: Möge der ^ rcsdner Lurnlchrervcrcin auch ferner wachjen. blühen und ge deihen l — Die Stadtkoloniccn lMilckvflegeii) haben sich seit Jahren als eine recht nutzbringende besondere Form der Ferien- L L'
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