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- Erscheinungsdatum
- 1888-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188806129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-06
- Tag 1888-06-12
-
Monat
1888-06
-
Jahr
1888
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lim. Mr, t»ie ic» .. IM. >» Sreuliab»: 2,«»>»««, ins mlii^c Mtil >»«>«. »mira» lamm. Li« « Luhrni ui V>». uir Dlxn- aa» oder nach sZeliiaacu 20 P'a. Unmm Llnch iSmsclandl» ^kile « 1>js, NeliaiiisN aus der Bnvai- skue 8"lk,N, Ps-. Sine Y!a>a,m« das »aiiiiiiaPai: rri'ciumen ocr Smnalk ivnd '»au acaktzr». «tu» iraumc Suic»io»8 Aivlruae arsr» xwnumkrani'l'zaUittNg tm-.M Brici marl^i 08 Peucunaiilmia zuvcmir «„«»r» imnmilillic rcnoumizric A» ««mk» Limd'iwm'i, a» Nur Nu-t aol-i rmaci. Uamacrir»« Ie„ic >Uct- hl>'2it»'It»I. - ,)c»Nmx-1,-TI-l!m u null.. 232 NeuIl.'Drcrdeii. 33. Jahrgang. «ufl. 46,000 Excnqil Vontobüvdvr-rLbrlk V.U.lloiM L8ol!N HvU8l»ät: 24 llnoptstr»«»« 24. Dresden. 1888 NturstrViirsrn-Teleniauime. »re» ln». II. Juni. («e,ri,»e. »melt.> «»»>»»<> «>. 18» Lt«. 188"/» »sll. 2" M. !verd>a»ch»odn>>dr Pkr Zuiil-Nuli 21.88, 21,28, «»jlttsi.Scp,. 22.1.18 do. 7» M. Zimt. Au!, »IM, A»o.-Sc«I. -, . >ii«o, O'N ver Juiii-J»,, 124.88, Null-»,»,. »48.88, SrpIV>..OIt. 128,88. »tiib.l »«> J,,ni48.»8. Sepidr.-Oktbr. 48.2». n'>» „mmyllw. Wrtirr: Schön. Stellt», l> I»,i. I«rtrr«»eiU.I döder. ioc« 187-172, »r. ZlmI.I»» 171,88, SkV,..c,lt.I7k,l,ll. !tt»lMl„ dellauötk», >-'l' >20, »«. Jnni-Jttli 127,»N. Sllll Auo, . . Sctlt.-drt. 1»».«,,. «onllllerlcher Hnikt I»co 128 >2«. »tltbol öcdauptci, «crJii,„.Juli 48.28. Se»,,l,r..Lc,br 17.2», S«lF,„s »ott. Ivkv oll„r Noö 1,8« 22.2", 7», 22,28. Jtmi-,,»i> 7»,' 22M, Allo.-Seiitör. «,8". Pkt««!,„II, loco «rccolir NM. 7l4»,s;4ttI«I«kll4I 21»1>>iü'», Nlsosso, I^I»ne»I»tII«n, ! äio oeusstvu kÄyvlis für ä.rs Urüiijubr, mir oixvno saliäc, « UorotvIInnx. ? D>«r»lVr, 'ÄS u«»^ r-er-e^- /'E 2». 14, N»« «Snls Znidcii-N.. Kamklljtljlr. Ä. IIoritL ILli«Kn - 26i.^V6ltink;n ji>»'« ^.>V«.-«»«ö)»« chl« .v»jlt>-lt kmptil-KIt rur dillikou uoä pn»ktiRrk>!» Itvi»« Itvinv ul» l^iiieum <!»r I-l'ielifilllniit, 8oIi>iiii^ mul ^It^ii»'/.. ^Kii«H» nI»I von ^ i^< In »i-^t lt 8«r«ni»« vt« . 8! empfwdlt vlrnlro-, Lnrvlr,»-, IIun»i»«r- !?? . 2n >nlliie»tvn I'roijjvn. « V inn »r« r- «r.I«1. Kpiklikl: Piittkamcr und doS Ccntruni, Eröffnuna der öslcrrrichisch uiig>'rHchen Drirnntionrii. Hosimchrichtcn, ^rrirncvlonicn. Ncschäd>a>mac» PolttischkS. von Tclcuroplien, Vclvrdnunn über Nndslchrc», Echnllericn, 6)ruchisvcrl>nndllmncn. ab, dah dieselben innigen Bciiebungcn, die il»> mit Kaiser Wil helm verbanden, auch zwischen il»n und dein Kaiser Friedrich be stellen, und das: dieselben dem zwischen den beiden Nachbaricichen Haben". Plaudertasche. ^.U§ULiULZtrL22S Ar. 4 <»»«»»' «I« Tieustüft, IL. Juni. Die Erwartung der Freisinnigen, dab nach dem Nlicktritte Pntt- kamcr'S die „Kartellbrüder" über den beiciiigten Minister berlallen wurden, bat sich nicht erlüllt. Herr b. Pntlkamer ist aus deni rechten Flügel der drulschkonservatwcn Partei bcwocgegaugcn, in dem das Kartell wenig Neigung findet, wie Jeder ans der „Krcnz- zeitung" erleben kann. Es versteht sich van selbst, das; sich die Natu'iialliberalen und Flcilvnservaiivcn nicht ohne Weiteres mit Hcr»> v. Putikamcr identifizircn. Sie haben das früher, so lange »ungen der beiden Monarchen er Minister war. nicht gcthan; wie sollten sie jetzt dazu kommen ? Wenn es zwischen den drei beun Kartell belheiliglen Parteien keine Meinungsverschiedenheiten gäbe, dann hätten sie sich längst susio- »irc» müssen. Diese Mcinungsvcrschiedeuheitcn sind vvihandcn, und sie sind auch beim Nncltritte Puttkamer's zum Ausdruck gelangt. Mit Necht; die Bevölkerung mich wissen, wie sie mit den einzelnen Mnleien daran ist, und was sie von denselben zu erwarten hat. Mer weder die sreikonservative noch die natiaualliberale Presse hat Richter den Gefallen gelhan, dem scheidende Minister Steine nach- zuweiten. Dagegen erleben wir ein anderes Schauiviel. Der rechte otügel der dentschlonsc>vativcn Partei ist von jeher für ein Zn- smiliiiengchcn mit dem Centn»» gewesen, weil dasselbe hvchkonser- bcslchcnden Frenndschasts- und Friedciislnindnis; auf's Vottkvmmenslc entsprechen. Bo» nicht »linderer Bedeutung sind die in demselben Sinne abgegebene» und von den Delegationen mit ziillimmendcin Beifall nnsgeiionnnenen Erklärungen beider Präsidenten. Sie geben uns von Neuem die Gewahr, d.ch das Bundesverhältnis; zwilchen Deutschland und Oesterreich nicht nur au! den persönlichen Gcsin- bernht, sondern tief ui dem Herzen des Volkes Wurzel geschlagen hat, welches in dem Viindnch die sicherste und beste Wahrung seiner Lcbciieinteressen erblickt. „Un- zerrechbar" nannte derPräsidcnt der österreichischen Delegation dieses Bündnch — und fürwahr, nur ein solcher, aus den gemeinsamen Interessen zweier Völker begründeter Bund verdient diese Bezeich nung ! Ei» glückliches Znsammcntressen ist es, das; zu gleicher Zeit ! auch wieder euimal ans Nnsiiaud ei» friedlicher Wind weht. Sv hätte nach der bereits i»i«gctbei>tcn Meldung der „Kreuzzeitnng" >u der rnssilcne» Hauptstadt gegenwärtig die friedliche Strömling l wieder Oberwasser, und es waltete dort die Absicht ob. Frankreich im > Falle eines Krieges allein zu lassen. ES wäre sanguinisch, aus eine solche, vorläufig durch nichts erwiesene Mittheilnng Häuter bauen ^ . ö" wollen, aber cs liege» auch Thatsachcn vor. welche auf ei» Ein- rmwc Elemente rrntchlicsst. »nd ivcrl ein solchesZu'ammengchen eine! NusgandS in friedliche Babneu deute». So betonen die reichere Jöidernng des Ausbancs der Jnnungsgetetzgebling. des so-! neuesten Pfeldnngcn ans dem russisch-österreichischen Grenzgebiet jUiiMinlcn ArbeitertchntzcS (Einschränkung der Sonntags-. Frauen-! H»e erireulichere Gestaltung der Beziehungen zwischen beiden Reichen, und Kinderarbeit wie der Fabr.karbeit überhaupt» und eine wc-iter- ! ^aten^in'P!v»7oVnn^tNew"e.riM^^^ hiilivickelung der Agrarzölle oersprlcht. Man rollte incrne», das Een-> Kciegszivecke dieser Tage aufgelöst wvrdcn seien, w I k », rr. Juni. Kredit 282.7». siaoiödsvn —,—. Uomdarden —- Slordwcsib. —. warkuolc» . u»st. Gold 28,27. Still. Paris. II. Juni, ischiuil.l Mente 82.22. Aulelvc Ulä,8!i. Jtalirnrr 88,»a. VtaatSb.lön 428,72. Lombardrn 17»,»», öo. Prtoritärcn —. Svauier 71'/.. riststincr 4»2,»». Lttomane» 22),»». Arue Sluleilir —. Tiirle» —. PcilauVtcl. »! o » o o u , N. J»»i. PorwM. li Udr l» vliti. kauioiS 38'/.. l872cr illuge» 84'/,, Jtaiienrr 87>... 2o»ibardr« k'/,. Itrun, Türle» 14'/,. 4droi. luudli 'c TruirrNaucr > 8». 4r>roc. Uiistar. Galdienie 78 Orlirrr. Gold» ikiiic 88'/. Prrnß. ckoiisol« . »stOdtcr 78 Nrur Gstliracr >»» ',. Garant. Idstlltnrk i»2'/,. ctio'uauba'ik I»V>. S»cr-21ctlcn 82',. Suaulcr?»'/,,. » ' ., Kons. M-r>7. äudere 2lni. 8'/. Asti». Neue 4' Eststp«. AlUciile — Proc. Agio. — eilmmnnst PkllaiN'tct. ivrtier: PrachtuoU. Paris < P rsd » ktrn >, II. Juni. lSchiutz.l LScizcn der Juni 24,4», 4>rr Sr0>0r.-Drcl>r. 24,2», rulilg. Spiritus pcr Juni 42,22, per Lc»t.-Dcc. 41,72, deilauplct. Rütwl per Juui 2t>,22, der Scl'lcuibtr-Trcrmi'cr 27,22, ruilig. A m st e r d a u,. II. Juni. Produkten iSchlus/'. Wri<e„ «er Juni -, «er Slooeuidcr 2»», wcils>cud. Aoastcn «er Juni —. «er LeuNier I'Al, bciianvtcl. London. II. Juni. Produklenl Siitlus,. Weizen träge, mltunier > Sch. billiger, Mais sowie Gerlte >/, Sch. stege» vori/e Woche stkwichrn. Haler lchwächcr, ordlnä'cr russifchcr Haler '/, Sch. billiger. — Wetter: PrachNioll. tmu, lei gerade Herrn v. Puttkamer ZU Dank verpflichtet, da er es licweicn lst, der in seiner frühere» Stellung als Kultusminister mit dcr Beseitigung der preuspschen Knllnrkamvsgeietze den Anfang ge macht bat. Noch kurz vor seinem Abgänge war er es, auf dessen Veranlassung hin die Ausführung des Lrumpclnrann'lchen Luthcr- scslflnelcs in seiner ursprüngliche» Fassung im Interesse des konsts- siolicite» Friedens bcanllandet wnrde. Er erfuhr deshalb die wlithcnd- ne» Angriffe seitens der Teutichfreisiningc». Welcher Dank wird ihm »an seilcns des Centrums ? Das Hauvtblatt dcr CentrnmS- parlei. die Berliner „Germania" jubelt: „Puttkamer ist gefallen! Und damit sällr ei» Stein vom Herzen der grosien Mehrheit uns res Voiles. Es lonn wieder frei anfathlnen re." Es ist das dcc- silhc Ton, den die derrlichsreisinnige Presse nngestimmt hat. Bnidci. glcrche Kappen — und dieselbe» Schelle» dnran. was das Eenlrnm will, ist klar: es will unler alle» Umstünden, da es min doch für sich allein die Mchihcit nicht hahen kann, der Eichiaggebcnde Faktor im Parlament sein. Keine Mehrheit ohne tar Eciiili»», das ist dcr Ehrgeiz Windlhorst's. Rc Fu,sinnige» ? Bilden sie sich ein, siir silh allein einmal die Mehrheit zu bilden? Einem Zuiaiiimcngchcn mit den Kartcllpar- K'u'n oder einzelnen dcriclben hat Richter selbst durch 'eine in dcr lchlcii Sitzung des vreichilchc» Abgeordnetenhauses gehaltene Brand- >ck>c cme» Riegel vorgeschoben. Bleibt daS Cenlrui». Man nenne aber mich nur einen Punkt für ein gemeinsames ultramontan-dcutichsrei- siningcs Programm, das über die Negation hinansgrht! Das Cen tn»» will unbegrenzte Machterivelterung dcr katholischen Kirche, die .geinunigeil haben die katbolische Kirche als kulturfeindlich bc- !i»iv>! tdas Wort das g'.'ztt't.tl« , , »nd das; diele Makregel i» Riisnich - Polen alS Friedens Zeichen gedeutet werde. In gleichem Sinne geben Berliner Blnitcrn Mittheilnngcir über die enlgcgciiloinniendc 2>altiing der riiisjichcn Negierung gegenüber österieichiiche» Brschivriden ivegc» Verletzungen dcr Grenze zu, Di> russischen Behörden wlken eine Ikiitersuchung eingeieiter »nd aui Grund des Ergebnisses derselben Verfügungen an die Grenzwachen erlassen haben, um dcr Wicder- hvliiiig solcher Vorfälle Vvrznbcngeir, Auch verdient eine vssiziöic Berliaer Korreivvndenz an den Bester „Llvhd" Beacliinng (vergl. TageSgefchicble), m welcher aiiSaeiülnt wird, das; Teutfchland, ohne dai;Oe»errrich-Ungarn ihm deshalb Misstrauen enlgcgcnbringen dürfe, beim ersten E»tMgenfo»»m» str'nsilands nrncrdings bis zu emein geivissen Giad^in ein rnsscnfrcundiichco Fahrwasser lüniiherzn- ichivcnkcii keinen Anilaiid nehmen werde. Alles >» Allein genommen, hat man alio, ohne das; man Optimist zu >cm braucht, gegenwärtig Gleiche keine Veranlassung, die Weltlage als kricgsdrohcnd anznichcn. Freilich Rk«»kstk Telegramme ver ..Lresvncr Nuchr." vo», N.Juni. Berlin. Die Schlingbeichmc rdc», an welchen dcr Kgi'cr wieder leidet, peraulasie» noch kriiic Bestlichtuiigen. sondern rnliren Aber was wollen vo» dcr Entzündung des Zäp'chcns und der Mundhöhle her, wie solche irüher wiederholt voiübergehend ausgetreten sind. Heute be reits war eine kleine Besserung z» verzeichne». Um die im Habe herporgeruiene Tn'ckenhcit zu befeitigcn, nimmt der Kaber auch 9kachls in kurzen Pausen einen Schluck lanwacine Milch mit etwas Winslest verletzt. — lieber den gestrige» Empfang des Reichskanzlers wi,d noch belichtet, das; die Begegnriiig dcr Kaveri» mit Fürst Bismarck eine überaus herzliche war. Die Kaiierin erzählte viel von ihrer Reise nach dem Ueberichweinniiingsgebiet. — An unter- richtelcr Stelle in davon nichts bekannt, das; Finanzminisicl Scholz gleichfalls sei» Eiitlasstliigsgefiich eingeicicht habe. — Bei dem Reichskanzler fand beute ein Abschicdsdiiicr für v. Piitikamec statt, ... r. ^ ,, woz» fäniintliche Minister geladen waren — Tie „Nordd." erklärt Kulturkampl lst dentschirelsinnige Ecsrndung);! dj,- Meldung drr „Frcil. Ztg." kiir unwahr, das; de, Ka.ier v. Putt- Eentcum will die Schnle in die Gewalt dcr Kirche bringe», der ! kamer am 27. Mai nirigesordcit aicisiiin will die Schule jedes konfessionellen Charakters enkklcidel wissen; das Ccntrum ist schutzzöllncrisch, der Freisinn extrem srei- lMdlccii'ch rc. rc. Was wolle» solche Elemente des Gegensatzes ge meinsam zu Stande bringen ? Die Regierung, die sich aus eine solche Mehrheit stützen wollte, müßte ganz wunderbar veranlagt lein. Lie weben erfolgte Eröffnung der Dclegntionen Oesterreichs und Ungarns weist wieder einmal aui eine Erörterung der allgemeinen tze liwehe» x'age hin. Es ist ein charakteristisches Zeichen unserer ncivös bcumnhialc» Zeit, daß bei derartige» Anlässen mit Spannung anthcn- IischeAasiasjnngen von maßgebender Stelle über die Weltlage erwartet werden. DaS nie ganz zur Ruhe gelangende össcntüche Leben bedarf elicn von Zeit zu Zeit eines Bernhigungsinittels, dessen Wirkung frei lich — und mag die verabreichte Dosis noch so stark gewesen sein — Nie vo» langer Tauer ist. Die Kirndgebunge» von berufener Stelle »»IWich der Eröffnung der Delegationen können zwar nicht i» aMvlnl friedliche», Sinne gedeutet werden, tragen aber auch keinen bcuiiriihigcnde» Charakter. Kaiser Franz Joseph betonte i» der An sprache, nirt dcr er die Delcgirtcn in der Ofener Ho>bnrg begrüßte, den fcsien Bestand des zwischen den drei großen Neichen Deutsch land, Oesterreich-Ungarn und Italien bestehenden Friedensbündnisscs, webm er allerdings nicht verhehlte, daß die fortwährende Unsicher heit der politischen Lage und die unnusgeictzte Steigern»»; dcr liiilbäiische» Macht und Schlagfertigkeit aller anderen Staaten auch den österreichischen Staaten die Verpflichtung arrfcrlegt, für die Sicherheit ihrer Grcnzen und die Förderung ihrer Wehrkraft be- dculcndcn Credit in Anspruch zu nehme». Daß irgend welche neue l>cu»riihigrnde Thatsachcn vorlägcn, wurde in kerner Weste angederr- tcl. Gerade dieser Umstand ist als das beruhigende Moment der kaiserlichen Kundgebung anzusehen, denn cs hätte nahcgelegen, daß die außerordentlichen Forderungen für Militärzwcckc mit neuen drohende»Evcittualitätrn begründet worden wärcn— wennsolche that- sächlich bestünden. Mit aufrichtiger Gcnugthlinng »ruß eS gleichzeiiig erstillcn, daß sowohl in der Ansprache des Kaisers als auch in den EwssinmgSrcden drr Präsidenten beider Delegationen der teste Be stand des Friedensbündnisscs alS über jede» Ziveisel erhaben und als die sicherste Gewähr der Erhaltung eines wahrhaften Friedens hin- «cslcllt winde. Kaiser Franz Joicvb gab die ausdrückliche Erklärung habe, sich zu rechtfertigen, lästerliche Handschrcibcn enthalte neben dcr Sanktion der Lcgis- iatnrverivdcn und des Gesetzes nichts als die dman grkiiüpltc VvrcillSietznng. daß die Freiheit der Wähler jorgtältigst gewahrt und im Rcgieruiigsorgan alles vermieden werde, waS als Becin- flußinig dcr Wähler angesehen werden könne, v. Pnttkainer er stattete Bericht, der den Nachweis enthielt, das; in der Mehrheit der Fälle die aiirzcbrachten Beschwerden niibcarüiidet seien und in den Fällen, wo eine r»istattl>afte..lWahlbeeinflriß'.ing nachgewiescn worden sei, die betreffenden Beamten zur Bcranlwvrtrina gezogen »nd mit Stralen, weiche sich bis zur Tienslentlasinng steigerten, belegt worden sind. Es sei ferner Erfindung, wenn die „Freist Ztg." bebaupket. dos; dringende Vorstellungen wrcdeilwtt von andcrer ge wichtiger Seite z» Gunsten v. Putlkamers bei dein Kaster versucht worden sind. Es sei endlich höchst wahrheitSwidrig, daß v. Pntt- kamer sich nn sein Portefeuille geklammert hat. Es trifft gerade das Gegenthcil zu. Schon bei dem Thronwechsel hat v.PnItkamer die Absicht gehabt, aus dem Amte zu scheide» und sich nur ans Verlangen der Kollegen bereit erklärt, vor dcr Besserung der Ge sundheit des Kallers seinen Abschied nicht zu erbitten. Die „Freist Zig." hebt in derselben Nummer rühmend hervor, das; der Sturz v. Puttkaincrs auch dem Ministerpräsidenten ganz unerwartet ge kommen sei. Tie „Nordd." bemerkt dazu, die Thallache ist richtig, aber Bcstiedianna kan» sie doch nur bei der Partei Hervorrufen, bei welcher die Froktionspolitik bereits das staatliche Bewußtsein ge schädigt hat. Bei staats- und rcickssrcundlichcn Elcineirtcn des Landes wird sie eher Besorgnisse erregen. Dies sollte in erster Reibe anch gerade bei Denienigen der Fall sein, welche die Miirisler-Ver- aniwortlichkeit als eines der wesentlichsten Elemente unterer und jeder Verfassung im Stnate anzuiührcn pslcgrn. Berliner Börse. Wie» sandte auf Verstimmung anläßlich dcr Ansprache des Kaisers an die Delegationen schwache Notir»ny«m die die hiesige Börse aber mir ii» Anfänge beeinflußten. Spoier befestigte sicl> die Haltung aus allen Gebieten. Im weitere» Ver laute traten auch teste Wiener Nvli»mgen ein, welche günstig wirkten. Erst gegen Schluß trat wieder Abichwächung ein. Die Nachbörse war schwach. Bauten konnten EvurSbesserungen nicht behaupten. Von deutschen Bahnen waren Maricnbnrgcr sehr hc- lrbt und steigend. Ocsterrcichische Bahnen ruhig, beliebt, Bergwerke beachtet und besser. Von tremden Renten waren Russen abgcschwächs, ancb andere schwach behauptet. Im Kussavcrkehre waren deutsche Bahnen meist besser, ziemlich be lebt und vorwiegend höher, Hartmann 1',« Prozent besser, deutsche Fonds und österreichische Prioritäten behauptet. Pnvatdiskvnt Ist« Prozent. 8 r 0 « k s » r« 0. M., 11. J»i,I. crrtdtt 228,72. ieraoisbahn 181,48. tzsm- »ardei, K8.20. «alligcr 121,72. Vaül'lcr 88,88. 4»r,c. Nnoor. »«idreoie 79,88. vircom» 184,18. r>«Sdn, vk. —. Hiuidcis«. -. Lama - . vcyonpr»«. Lokales Mid Sächsisches. — Sc. Majestät der König kam gestern Vormittag nach dem König!. Nesidenzichlos; und nahm die Vorträge der .Herren Skaats- ministcr und Departenientscheis. sonne des .Herrn Geheinvath Bär entgegen. Um st-B Uhr erfolgte die Rückkehr nach Stcchlen, von wo heute die Uebersiedclnng nach Pillnitz statisindet. — Se. Majestät der K önig beehrte gestern Nachmittag von halb 2 bis halb tz Uhr in Begleitung des Gcncroiadjnlantcn Exc. v. Emlowitz die akademische Kunstairssiclinng im Albertinum (chc- mal. Zeughaus) »nt seinem hohen Besuche. — Ihre k. k. Hoheit die Frau Erzherzogin Maria Josepha von Oes'.crieich ist bereits gestern von Hvslerwitz über Pirna nach Brunn znrückgercist. Erlrcnlichcrwcisc ist also dcr grstern erwähnte Unfall, welcher die hohe Frau bei einem Ausflug nach Schandau zu Pferde getrosten, ebenso unbedeutend gewesen, olS er gleich ansängiich dargeslelll winde. Ter genaue Vorgang war folgender: Das Pferd, welches die Frau Erzherzogin ritt, machte plötzlich, von einem Hu»de angevcllt, einen Sprung zur Leite, wodurch die er lauchte Reiterin ans dem Sattel geworfen wnrde, dabei aber nur eine icichtc Hautnbichiiriuna am linken EUnboge» und einen unbe deutenden Druck auf den linken Fuß sich zuzog. Ta die Frau Eizherzogin sich nicht im Mindetlcn unwohl nach dem kleinen Un fall suhlte, konnte anch dic Avrciie, wie eingangs erwähnt, erfolgen. — Ter Privaldocent dcr Rechtswissenschaften Tr. jur. Emil Schling in Lcrpsig wurde zum außerordentlichen Professor in der juristischen Facultät der Unwersiiüt Leipzig ernannt. — Es wurden der Feuerwerks-Leutnant Preu sehe, com- mandiit zum Fuß-Artillerie-Regiment Nr. 12, znm Feucrwerks- Premiei lentnant und der Zcngfeldwebcl Lachnil des Artillcrie- epotS znm Zeug-Leutnant ernannt. — Herr Polizeipräsident Schwanß wird am 14. d. M. einen vierwöchige» Urlaub antrclen. Wahrend der Tauer desselben s.i r/r führt Herr Reg.-Rarh Tr. Hausmann die Leitung der Ge schäfte dcr König!. Pvlizcidircklivii. — Tic N c i ch s - T el e gr a P h c n l i»i en sind häufig vor sätzlichen und iahrläisigcn ii! e s ch ä d i g n n g e n, iiainentlich durch Zcilriiinmcrn der Isolatoren mittest Slcinwürien :e. ausgesetzt. Da durch diesen Unfug die Benutzung der Telearavbenansialten ver- luirdcrt oder gestört wird, io wird hierdurch ans Fne durch das Stmigesetzbrrch für das Tcutschc Reich festgesetzten Lliaien wegen dcrglcichc» Beichädigungen ausincrksai» gemacht. Gleichzeitig wird bemerkt, daß Demjenigen, weicher die Thälcr vorsätzlicher oder fahrlässiger Beschädigungen dcr Tclegraphcnanlagen derart ermittelt lind zur Anzeige bringt, daß dieselben zum Ersätze und zur Strafe gezogen werden können, Belohnungen bis zur Höhe vo» 15 Mark in jedem einzelnen Falle aus dem Fonds der Reichs-Post- und Telcgrcivhciivcrwallung werden gezahlt werden. Diese Belohnungen werden auch dann gezahlt, wenn die Schuldigen wegen jugendlichen Alters oder wegen sonstiger persönlicher Gründe gelctzlirh nicht haben bestraft oder zum Ersätze heran gezogen werden können; des gleichen wenn die Beschädigung noch nicht wirklich cmsgesnhrt, sondern durch rechtzeitiges Eintchrettcn dcr zu belohnenden Person vcrliiiidcrt worden ist, dcr gegen die Tclegraphcnanlagc verübte Unstig aber soweit ieststcht, das; die Bestrafung des Schuldigen erfolgen kann. Die Bestimmunge» des Strafnetctzbnchs für das Tenlschc Reich lauten: r; :;i7. Wcr gegen eine zu ösfentlichen Zwecke» dienende Telcgraphcnanstatt vorsätzlich Handlungen begeht, weiche die Benutzung Vieler Anstalt vcchinder» oder stören, wird mit Gciniignii; von einem Monat bis zu drei Jahre» bcstrait. 8 llltt. Wer gegen eine zu ösicntlichcn Zwecken dienende Telc- nraphcnaiistatt fahrlässiger Weise Handlungen begeht, welche die Benntznng dieser Anstalt vclhindcm oder stören, wird mit Gefäng nis; biS zu einem Jahre oder mit Geldstrafe bis zu llOO Mark bestraft. — Tic F e r i e n - K o l o »i cc»- Fra g e, die Bestimmungen, wer vo» den ärmeren und armkii schwachen und kranken Kindcrn die unschätzbare Wohilhat eines mebrwöchentlichcn Wald- und Land-Ausciithalts nrilgenießen soll, treten, sobald SommerS-Anfang nicht mehr fern in, ernster an die Männer heran, die über das kleine Kapital zur Vcstreilniia der Kosten zu verfügen haben. Jc- mchr die Zeit dieier drfinilivcn Entscheidung sich nähert, desto ernster werden auch die Mienen dcr Vorstände, denn auch hier kann man im Hinblick ans die kleinen, milleideriegcnden Weien, um die es sich handelt, sagen: „Viele sind berufen, aber nur Wenige aus- crwählt." Leider hat man während des ganzen Winters nur selten an sic gedacht, und von de» vielen Wvhlibätigkciiö-Evnccitcn und wiistigrii Bcncsizaklc» ist nur ein einziger dem Zwecke der Fcrien- Kvlvmeen gcwidmet worden. Die icbönstc und segensreichste Schöpfung »»scres PiirgerlhumS, die Ferien Kolvnieen, die den Armen das höchste Gut iür ihre vielleicht mehr als dornenvolle icrncre Lanshahn die Gciiindhcit erhalten und grden soll, blieb zum grössten Tlieil unbearhlet. Jetzt, wo bereits Hunderte von blassen Kiiidergesichlcrn ansangen, sich fragend aus die Lehrer zu richten in Eiwarlnng einer Ansfvrdcinng: „Wer meldet sich zur Fericii-Kolome?" tritt dcr trübe Gedanke der möalichen A»s- ichließimg deutlicher und anälcnder hervor, und eine sörrnlichc Be klemmung legt sich aus dm Herzen dcr jungen Leidensgefährte». >»«- >>x- k>ie sich womöglich schon im Voraus sagen müssen: „Uns wird das Bnichtebrader Glück, mit hinaus zu ziehen in die schöne, weite Wclk, gewiß nicht zu Tbcil — wir sind ausgeschlossen von dcr Wvhlthat einer Körper nnd Ccelc stärkenden Erholung. Die Freunde und Förderer dcr Ferien Kolvnieen sind während der Wiulermonatcn allerdings nicht müßig geblieben, sondern haben gesammelt nach Kralle» »nd Mög lichkeit. Aber verbältnisstiiäßig sind die Gaben doch nur spärlich und vereinzelt gestossen. und keineswegs vermag der disponible Fonds den Ansvrdeuiiigcn ganz zu aenngcn. welche an die Fenc»- Kolonicen-Vorständc in Kürze gerichtet werden. Erinnert Euch also zehr, Ihr bewährten Wohlthätcr dcr Fericli Koioniecn. erinnert
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