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- Erscheinungsdatum
- 1888-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188806094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-06
- Tag 1888-06-09
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Monat
1888-06
-
Jahr
1888
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Avesörrev McrOi?r<L-Len Entwurf ist in der Thal außerordentlich berechttat. denn. wird der selbe io. wie er als Entwurf von der königl Polizeidirektion ge kommen. in Kraft gesetzt, so erleidet daS Radfahren in Dresden Einschränkiingcn der empfindlichsten Art. ES folgt hier der Ent wurf im Wortlaut: .gm Hindlick darauf, datz daS Radsabre» in hiesiger Stadt nenrrdinaS bedeutend im Zunehmen begriffen ist und auck schon zu nianchcrlei Unzutriiglichkeite» und Beschiverben Veranlassung gegeben hat. sieht die Unterzeichnete Königliche Poli- zeidircktion zur Verhütung von UnglückStäüen im Interesse der Sicherheit des allgemeinen Verkehrs sich veranlaßt, die für diese Fahrart durch die Bekanntmachungen vom 7. April 1870 und 29. Marz 1883 bereits getroffenen sicherheitspolizellichen Bestimmungen zu ergänzen und zu erweitern und hiernächst Folgendes anzuvrdne» : 8 I- Jeder, der aus hiesigem Stadtgebiet östentlich »nt einem Fahrrad fahren will, mich mindestens 10 Jahre alt sei». 8 3. DaS Nadiabren bleibt verboten aui den Trottoirs. Promenaden und Fußwegen der Stadt, sowie aus allen Fußwegen des König lichen Großen Gartens, einschließlich des von der Burgerwirse nach der Großen Wnlhschast führenden Dammweges. 8 3. Weiter nnrdcn für lännulticheu Radtahrerverkehr. also sowohl iür Zwei räder wie für Dreiräder, gesperrt die AugustriSbrücke, die Schloß- nraße, die Wilsdrufsecstraße, der Altniarkt und die Secstraße. Insbesondere iiiit Zivelradcrn zn fahren, ist verboten auch ans allen übrigen Plätze», Straßen und Gassen der rnnereu Altstadt, ein- ichließlich alio des Schießplatzes, deS an der Nordieile der katholi schen Hoikirche beginnenden, an der Hanptwache und am Zwinger vorüber bis zniii Postplatz sührenden. niit PierdebahngcleiS belegten Straßcntraktes des Postplatzes, der Wallstraße, der Breiteslraße, der Wal'enhalisstraße vom Bictoriahotel bis .rum ltzeorgvlatze, der Iohannesstraße. des Pirnaischen Platzes, der Amalienstraße, der Zeiigliausstraße. der hinter dein Belvedere gelegenen Fahrstraße und der Derrassengassc, ferner auf der Annenstraße vor» Pvstplatz bis zur Hun.b>'!dlit>aße, ans der Pragerstraße, auf der Pillnitzerstraße von der Amalienstraße b>S zur Albrechtsstraße. ant der großen Mcißneistraße, der Rhänitzgasse und der Heinrichstraße. 8 1- 2m Allgemeinen darr nur mit mäßiger Geschwindigkeit gefahren und muß ein rücksichtsvolles Verhalten gegen den übrigen Verkehr, insbesondere beim Ueberholen oder denn Entgegenkommen von Wagen lind Reitern, beobachtet werden. Venn Passiren von Skraßenkienrnngen ist langsam zu fahren und sind jederzeit etwaige Passanten durch lauten, gedehnten Heemui zu warnen. Falls Wagen- oder Reilpserde durch bas Radfahren scheuen, bat der Radfahrer sofort anznhalten. abzusitzen und sein Fahrzeug den Augen der Pferde, soweit dies angängig, zn entziehe». Bei größeren Militärzügen. Leichenbegängnissen oder sonstigen feierlichen Um zügen oder großen Menschenansammlungen dürfen die hiervon be rührten Straßen nberhanpr nicht befahren oder gekreuzt werden. 8 5. Es ist stets rechts zn fahren und auch rechts anSznweichcn. Vsiniereinandersahrcn ist iinr in Abständen von 2 Metern, daS Nebeneinander»»^» gar nicht gestattet. 8 0. Das Fahrrad m»ß niii einer das .heran na he» desselben deutlich und fortdauernd an zeigenden Glockenvorrichtnng. mit einer Laterne, welche vom Be ginn der össenilichen Straßenbeleuchtung an zu beleuchten ist, ferner mrl einer Breiiisvorrichlimg versehen >ein: es darr nickt glänzend volirt sein. 8 7. Am vordersten Thcile des Fahrrades ist cur beim Fabren jederzeit sichtbares Schild aiizubrincren, aus welchem »ui deutlichen, unverwischbaren, schwarzen, mindestens 4 Eentmicler bobcn Schrisrzcichen ans weißem Grunde Name und Wohnort des Elgenthümers angegeben sind. Hält Jemand mehrere dergleichen Fahrzeuge, io muß dieses Namensschild überdies »och init einer besonderen Nummer bezeichnet sein. 8 8. Wer sein Fahrrad leih- oder micthweise einem Anderen überläßt, hat über Name, Stand und Wohnung des Empfängers der Behörde ans Erfordern jederzeit Anslnnst zn geben. 8 0- Etwaigen Anordnungen von Pvlizei- Eixeniivbeamien hat ieder Radfahrer unweigerlich Folge zn reisten, insbc'tondcrc bat er ans Verlangen derselben sein Fahrrad sofort anzuhalten. 8 IO. Obige Bestimmungen treten, soweit sie nicht bisher scbon Geltung haben, am . . . Juni dieses Jahres in Kraft. Zuwiderhandlungen gegen dieselben werden gemäß 8 300 Nr. lO des Reichsslrasgesetzbuches mrl Geldstrafe bis zu 0t> Mark oder »nt Hciitilraie bis zn 14 Tagen geahndet werden." — So der Entwirrt! lieber denselben erstattet der Rechlsansicimß dem Kollegium Bericht. Ter Re'creitl. Sl V. Dr. Unruh, leg! in klarer Kürze und ohne sich in Allgemeiichciien über das Radfahren zn verlieren, welcher Abschweifung cm Lause der Berathung einige Redner sich lnngchen, die Grunde dar, welche den Ans'chuß bewogen haben, dein Kolle gium vorznichlagen, der königl. Polizeidirektton gegenüber sich dahm anszutprcchcn: ..daß es den Erlaß eurer Fahrvrdnnng iür die Rad fahrer in Rücksicht aui die bereits besichenden Verordnungen von 1070 und 1803 zur Zeit nicht für geboten erachte," sich aber, „daiern die Königl. Poltzcidireklron den Erlaß einer solchen doch beschließe, wie folgt über den vorliegenden Entwirrt giilachthch anszulasscn: Zn den 88. 2, l. 8, !« und 10 wird imcin- geschrän.'tc Billigung ausgesprochen, dagegen möge man den übrigen 88 etwa folgenden Inhalt gehen: Zn 8 >, daß von jeder Alkcrs- grenze insoweit abgesehen neide, als nicht das Radfahren schul pflichtiger Künder iw Firner» der Stadt verboten werde. Zu 8 3: Mari möge den Aus .bln» sammilrcheti R'adüchrvcrlehrS nur sirr die Angastus'orücko, den Ausschluß nur dec hohen Zweirädcr ohne Kettenübeclragunq aber inc Schloßstraße. Altmarlk, Wilsdruffer- slraße, Köiiig-Iohaniisiraße nnd Sreitraße anvrdncn. Zu 85: Ära» möge den Abiland zwischen den Fahrrädern auf 5 Meter sestslellen. Zn 8 0: Man möge die Worte „nnd fortdauernd" ebenm die Worte „es darf nicht glänzend polict sein" weglassen. Zn 8 7 möge inan nur eine Nummer am Fahrrad genügen lassen, welche von der Königl. Polircidirektioir anszugchen ist. — lieber diese gesammlc Vorlage cntspiniil sich nun eine lang? Berathung; es wurde von etwa 15 Rednern -12 Mal gesprochen. Als Einleitung hob der Referent zunächst hervor, daß das Kollegium hier durchaus nichts zn beschließen habe, sonder» daß es sich nur »m eine von der königl. Polizeiduektion erbetene gutachtliche Auslassung handele, deren Beachtung oder Nichtbeachtung der bez. Dirckiion gänzlich rreistehe. Tie Einwohncr'chaik Dresdens müsse im Allgemeinen der königl. Polizei iür die musterhafte» Emnchtnnge», die sie zimr Schutze Aller lederzeit getroffen und ansrecht erhalten hadc, dankbar >ei». Diese Dankbarkeit entspringe zugleich dem in Dresden hervor ragend vorhandenen. oit gcriilimlen smu für Zucht und Ordnung. Bezüglich des RaoiahrcnS cristirte» Unzrilräglichkeiien m der Hörenden Llrt nnd Menge, wie die Polizei armchme, nicht. Gewisse Unznirüglichkeiteir geringer 'Art wie» wohl vorhanden nud auch nicht zn vermeiden nnd zu verhindern: es seien das eben Lasten, die der wachsende Verkevr imt sich bringe. Dieter Verkehr aber durch nicht gchemntt werden, im Gcgentheit ihn zn fördern, das sei die Aufgabe großer stickte T ic FahrniHr dienten langst nicht mehr nur dem Vergnügen, sie 'eien, namentlich gelte daS von den Drei- :avern. dci' übrigen Beü rderliogsniittcln ganz gleichwcrthtg ge- worden. ja sie seien in den Ge>chäiksbetrieb nutzbringend eiiigckrcken; ihm cll-ngroke Schwierigleiten in den Weg zn legen, sei nicht gc l oten. Dr 'ckst'ilhold gievt sich, in gleicher Meinung, der Hoffnung bin, daß die königl. Polizeidirektion den Aenßcrmrgrn ein geneigtes 'Ihr 'chrnkcn werde, die beule in dieicm Saale laut werden. Daß durch die Fahrräder namhafte Unglückssälle veranlaßt würde», da von ici ihm nichts bekannt, und wenn Jemand durch ein Fahrrad bc-ckädigt worden sei, io wäre es stets nur der Fahrer iclbst ge- weten. Nicht mir die Dreiräder, auch die Zweirädcr dienten zum Tlieil nicht nur dem Vergnügen sondern auch gctchastlichcm Zwecken. Es genüge vollständig, z» den schon vorhandenen Bestimmungen über das Fahren i» der Stadt ein durchweg langsames Tempo an- znocdnen dann könne der 8 3 überhaupt ganz in Wegfall kommen. Si.-V. Dlnel ist der Meinung, daß mit dem Entwurf dein Rad- wort mit einem Mai daS Lebenslicht anSgcblasen werde. Tie Polizei nbeine gar nicht zn wissen, wie beschränkend sie dadurch ani Handel und Wandel wirke, und wie sie damit die nn Flor be findliche Fahrräder-Fndnstrie schädige. Man solle doch auch der vielen Fremden gedenken, die hier in Dresden dem Fahrspvrt hul digen! Die Fremden be'chwecicn sich so schon über viele Be- ichiänlungen. nnd nun wolle man auch noch diesen gesunden und harmlosen Sport hemmen. Er halte das für nicht praktisch. St.-B. Vicevorsleher Wehlich warnt auch vor dem Erlaß dieser neuen, so lehr verschärften Fahrvrdnnng, zumal man gerade jetzt in den großen Städte» Wien, Berlin :c. die Fahrordnunaen be hördlich erleichtere. Er >st mir iür eine Beschränkung des Fahrens auf den lwhen Zweirädern in den asphaltirten Straßen. Hier handele sich's nur um Svort, nnd dessen Ausübung gehöre nicht in den Kreis regen Verkehrs. St.-P. Tr. Osterloh ist auch gegen den Entwurf und bcharivtcl gleichfalls, daß Uaglücksialle durch Fahrräder gleich Null leien. Die »leisten Klage» erhöbe» sich gegen das borgeichuebene fortwährende Klingeln. Das mache förmlich nervös. Man könne daS recht wohl e,»schränken. In verkehrs reichen Straßen müsse man eben die Augen aushalten. Bon einem Rad drohe Niemandem ernstliche Gefahr; da sei doch jede Eguipage weitaus gefährlicher. Nun wolle man die Radfahrer zur An bringung von Sehilvcm zwingen l8 7); die leien aber weit nöthiger eben bei den Eguipagen. Wie ost würden von solchen Leute an- die Ecke." ohn" daß man"wisse, Ä^de r Besitzer ist. Sr beantragt unv daun diese Wagen um überhaupt, da» Kollegium solle einfach erklären, daß e» die Aul steüung der nrurn Fahrordnung für nicht geboten eracht« und aus rine Besprechung der einzelnen Punkte derselben gar nicht weiter eingehe. Diesem Antrag wird indessen rine ausreichende Unter stütznng nicht zu Tbrll. mit 86 gegen 19 Stimmen wird er abge lehnt. St.-B. Zelsing anerkennt, daß ' " ' ' ' dem Bestreben »nd der Pflicht der kör . der Entwurf immerhin au» »igl. Polizeidirektion hervor anz verboten werden müsse." Er Irosst auch, daß auf dir Wünsche diele» Kollegiums von Seiten der königl. Polizeidirektion einiger Werth gelegt werde. — Diese Ausführungen werden dann noch von mehreren Rednern vauiet und weiter cmsgcsponnrn. e» werde» auch dem Kollegium einige besondere Anträge vorgelegt, die in dessen keine Unterstützung finden: ,. B. wollte St.-V. Thiel die Auguslusbrücke nur für daS „hohe Zweirad" verboten wissen, St.-B. Dr. Lehniaiul dasselbe vom Verkehr m der inneren Stadt über haupt ausgeschlossen »eben, und St.-V. Goltichall die Sperrung der Straßen für Zweiradkahrrr, von früh 8 Uhr angeordnet, daö Langsniiifahrcil inu Dreirad aus der Augllstusbrücke gestattet wissen, jeden Radfahrer, gleichviel ob aut Zweirad oder Dreirad, bezüglich seiner Befähigung zum Fahren geprüft sehe» und endlich eine Laiidessnhcocdnuiig errichtet wissen. Während diele Wünsche alle nicht ausreichend getheilt wurden, gelangt der Antrag, de» gc- sainnilen 8 3 des Entwurfes zu streichen, ohne dafür irgend welche andere Bestimmungen anszustellen. durch; nian erhob dielen An trag mit 26 gegen 0 Stimmen znnr Beschluß. Auch der Antrag des St.-V- Vicevorsteher Wetzlich auf gänzliches Streichen deS 8 7 erhielt nicht Beschlußkraft. Die Abstimmung ergab 23 gegen 23 Stimmen. Da sich aber der Vorsitzende unter den Verneinenden befand, so gab dessen Stimme den AnSschlag. Somit ist dieses K ollegium mit dem Entwurf mir insofern einverstanden, als er die schon be stehenden Bestimmungen reproduzirt, und es ist anzuiiehiiie», daß der Rath, dessen Gulachtcn auch eingeholt wird, sich in derselben Art dem Entwurf gcgeiiübersteUt. Was wird nun die königl. Polizei- direktion gegenüber den vielfache» Wünsche» thun? — Der übrige Tbell der Verhandlungen bot nur noch einige Mittheilnngen des Vorstandes über bauliche Herstellungen r» den Räumen der Stadt verordneten und über den Voranschlag für den Kanzleiauslvand. der wiederum, wie in den Vorjahren, ans 10,570 Mk. fcstgestellt wird, lodann die Zustimmung zur Herstellung einer Trennnngs- mauer an der zur Vergrößerung des SiechcichauscS »»gekauften Parzelle, wozu »ran 4381 Mk. bewilligt, und die Milvollziehiing eines Aecal-Anslansch-Vectrages mit dem Kau'ingnn Envpers, hier. Dcrwlbe will auf Neullädler Flur Wohn- und Fabrikgebäude er richten. ici» Bangennd wird aber von einer den össcntiichc» Nvs- »inrinweg bildende» Parzelle dnechschiritten. Um dies wieder in's Gleichgewicht zu bmigen. tanichlc ec nnd die Stadt Arealslnckc», und Envvcrs stellt ans einem Trcnnstück einer Parzelle einen Weg zwischen dec Gcoßeichamerslraße und denn Nosmariniveg ans seine Kvilen her und übernimmt auch dessen Unterhaltung. — Die Ehrenpreise und Ehrenzeichen für die am Sonntag Nachmittags 2 Uhr in Btasewitz stattsindende 3t nder - Reqa t! <> sind heute ini Schanseiisler des Herrn Juwelier Paul Kämpffe, Secsiraße. ansgeslellt; am Negaitatage könne» dieielven auf de, Tribüne in Augenschein genommen werde». — Die Preise sind bei de» hiesigen Juweliere» Herren Paul Kaiugsse und E. Hindcrberger (I. Hold Wigand) angetauit. die Ehrenzeichen in sehr geschmack voller Weae von einem insbesondere in Rndecsportskrencn ivvhlbe- kannke» Bildbaucr cntwvrse» »nd zur'Ansiülirnng gebcacht worden; die Ehrenzeichen sind ebcnialls i» Silber hcrgestelli lind slcllen ein Steuer (vergoldet) mit tthwacz einaillicter Jiischmt, »mgeben von eineni Lorbeer- nick E>che»kra»zc dar. Tic Weltfahriinaiinschastcn der auswärtigen Elnbs sind bereits sect einigen Tagen lner cnnge- trofsen und kann maii deeen Fa ln len ans der Rennstrecke Wachwitz- Blasewitz icho» beobachten. — Die Billetverkanisslellen werden am Svnnavend <> Uhr eingezogen ivcrden; am 'R'egnltalage treten an den Kassenilellen aui dem Feswlatze erhöhte Billetpreiic ei». DaS Eoneert beginnt bereits ' .-2 Uhr nnd wird von der gemimnten Kapelle des Schützemegiments s>»r. 108 unter Leitung des Herrn Mnsikdirekior Keü ansaeiühek. — E»r falsches E in t>>alerstü ck wurde am 0. d. Dt. bei der lltathssporlelkasse zn EbreniriederSdori beanslandcl. Dasselbe lrng die Jahreszabl 10«>7 nnd das Münzzeichen T. — Gencke - W a gner' s 'A lpe n - Extraiahrten. Der ausführliche Nesieplan. von Hnnderlcn llteiselcistigeir sehusnchtig er wartet, ist nunmehr erschienen nnd wird wiederum vielen allen und neuen Alpensreunden »ls kundiger Begleiter dienen. Seit 21 Jahren ist es die .33., 31. und 35. Erlrasichtt, welche die b'währten Unter nehmer veranstalten, Beweis aenag ftcr den großen BeisirU, den diese alleewäris veüeble» Aipeniahrten bei allen Reiselustigen ge funden haben. Die erste Fabel findet diesmal schon am 14. Juli statt, gewiß Bielen hochwillkommen, welche nickt bis »u den großen Ferien warten wollen. Tie Preise sind ungewöhnlich billig. — Bei dem 3. Dent > chen Prei s K egcliest zn H a m- bnrg siel?» iolgende Preise »ach Saclncn : l Teppich, Fnische, 3!», Leipzig, „Thüringen". 1 Bowle. Böttcher, Leipzig. „Säge böcke". 2 schwarze Lenchlcr. Müller, 37. Dresden, „Emsina". 1 Eisierviee, Schmidt, 37, Marknevliechen, „Temperenzler". 1 Fi'ch- besteck, Liidvli, 37, Lei>>zig. „Uigemüthlichen". 1 Pokal, Rohr. 37, Erimmitschau, „Die Verkappten". 2 Lampen, Döring, 30, Dresden, „Nebelhorn". 1 schwarze Uhr, Siebecke, 30, Leipzig, „Hania". I Bowle mit Tiich, Schiiltze, 30, Chemnitz „Ratte". 1 Necessaire, Schöne. 30, Leipzig, „Sägebock". 1 Ehienkettc, Müller, 30. Leip zig „Mogler". 1 Album in Ständer. Strvbert, 30. Leipzig, „Wilde 0." 1 Eigarreiischrcmk. Behr, :30, Leipzig. „Kegelschützcn". t Bicrkrug. Sprenger. 35. Leipzig „Ralle". 1 Weinbowle mit Gläsern und Kupferplatte. Kluge, .35, Dresden. „Schrumm". I Wein- bowle mit Glasnnteriatz, Vogel, 35. Leipzig, „Gute Männer". 1 Eier- beslcck, Assiiig. 35, Leipzig, „Tburmgia". 1 Liaueur-Serviccs-Schiff, Hcmpel. 35, Leipzig. ./Lägevocke". 1 Fischbesteck. Beck, 34, Leip zig, „Stecher". 1 Trinkstiewl, Grashofs, 34. Dresden, „Elaria". 1 Uhr schwarzes Hans. Mockel. .31, Leipzig, „Sägeböcke". 1 Dtink- stiercl, Zinke, 34, Leivzig „Thüringer". 1 Römer, Auerwald, 34, Erimmitichnu, „Tic Vcrkapvtcn". 3 Blumemchale». Ehrentraut, 34, Dresden „Mumpitz" 1 Cigarcnkasten. gelullt, Beuge. 34, Leip zig, „Hamburger." 2 Enivrepoli-Kanncii. Heinrich, 34^ Dresden, „Tngendbniid". 1 Fruchkichaic, EbertS. 34. Leipzig. „Spartaner." 1 Pokal. Munkelt, 33. Leipzig. „Urgemülhlich." 1 Visilenkarlen- lchalc. Grosse. 3-, Leipzig. „KlammMücke". 1 Seidel, Hempe, 33, Dresden, „Rothe Mütze" 1 Thermometer, Müller. 33. Leipzig, „Familie Pumpe". 1 Thermometer. Hans, 33. Glauchau, „Radau". I Eiermencuzc', Köhler I, 33, Dresden, „Tugcudbnnd". 1 Pokal, Werner 33, Dresden, „Rothe Mütze". 1 Album, Engelhanpt. 33. Dresden. „Ciiriosa". 1 Etui Flcischgabcln, Heiser, 33, Leipzig, „Elana". 1 Uhr. Rech, 32, Leipzig. „Kobolde". 1 Eigarenständer, Rothe, 32, Leipzig, Klammersiicke. l Album, Schmidt, 32. Dresden. „Naiiienlos". 1 Schreibzeug, Schnnke, 32. Dresden, „Sandhasen". 1 Pokal, Ulrich. 32. Leipzig, „Urgemniblich", 1 Kartcnpressc, Hof mann, 32. Dresden, „Schrilium". 1 Trinkglas, Scmdcl, 32, Leip zig. „Kaiseeschntzen". 1 Schnittglas. Kausniann, 32, Leipzig. „Fide- lio 1," 1 Schniltglas. Wilniami, 32. Dresden, „Vollmond." 1 Etui, Stöckel. 31, Leipzig. „Blilzkerlc." — Zur Ergänzung nnserec Mittlieilniig vom 6. d. ivegen der am 10. In»! in Pirkcnhammer bei Karlsbad stattsindende» EnthsillungSteier cincs bronzenen Theodor Körner-Denkmals ist »och hcrvorzuvebeii, daß Here Tr. Peschel, der Director unicrcs Körner Muicums, von dem dortige» Körner-Eomitee ersucht worden ist, die Festrede zu halten. Derselbe wird diesem Wunsch ent sprechen und ist bercikö ans dem Weae nach Karlsbad. Uebrigens vennsentücht der Hosbuchhändler H. Feller in Karlsbad in Veran lassung der Feier nach Schluß derselben eine Festiiummer niit der von Herrn Dr. Peschel gesprochenen Weihrcdc. — Ein Gannerslück che », an einem Pfcrdebahnkviidnttenr in Berlin verübt, möge als Warnung stir Andere dienen. Ein Fahrgast bat den Kondukteur, ihm ein Zmanzigmarkstiick zu wechseln. Der Kondukteur war hierzu nicht in der Lage, weil seine Tasche noch nicht io viel Geld cnlhielt, aber ein Herr, der eben ausgesvriingcil war, erbot sich, zwei Zehnmarkstücke zu gebe». Das wn>.dc angenommen, und der Schaffner suchte nun stir 10 Mk. Kleingeld zusammen und händigte es dem Passagier ans. Sogleich sprangen beide Fahrgäste ab, »nd nun merkte der geprellte Kondukteur, daß man ihm das Goldstück gar nicht gegeben hatte. — Im Monat Mai kamen in Dresden bcidcrKgl.Polizel- direktion 8 Selbstmorde und 3 Selbstmordversuche zur Anzeige; 4 Personen hatten sich erhängt, 1 erschossen, 1 ertränkt und 2 ver giftet. Unglückssälle wurden 139 cingezcigt; 30 wurden schwerver letzt. von denen später 5 verstarven, 109 leicht verletzt. Familien und cinzelstehende selbstständige Personen wurden als angezogen gemel det 1489. abgcmeldet 972. Fremde wurden in diesem Monat 25700 angemeldet und 24332 abgeineldet. Bon Denn Albert Schlesinger, in ynrma .tvamrt nieen zu. — Al» ein übersichtlich geordneter Führer, der reich an wissens- werthen Erläuterungen ist. nnd an dessen Sand sich bequem durch Dresden und seine SehenSwütdlgkeiten wandern läßt, ist der soeben im Verlage der König!, tzosbilchdrnckcrei von C. C. Meinhold u. Söhne hier erschienene Meinhold ' sche Wegweiser durch Dresden, nach der 22. Auflage von Meinbold'S Führer durch Dresden, zu seine» Kuiiilschätze». Unigebuuge» und ln die Sächi - Bübi». Schweiz, bearbeitet von Th. Schäfer, zu empfehle». Das kleine Weckcheu ist durch zahlreiche Illnttratioue» bereichert, sowie durch einen gut ausgeführten Stadtplan vervollständigt. Der Preis beträgt 1 Mark. ^ — In der Ccutealballe zn Berlin galt gestern die Mandel «pargel 50 bis t>0 Pfg.. Gurken 10 b>S 20 Ptg.. Stachelbeeren der Liker 20 Pig.; Kuschen und Erdbeeren waren weniger begehrt. — In arge Betrüblich lst eine sehr geachtete Familie i„ Advrs i. V. gekommen. Am 6. dS. vermißte man die 18jährige Tochter. DaS junge Mädchen war vor einigen Tagen Mittler geivordcn. Ein entsetzlicher Verdacht steigt in den Eltern ani. „Wo ist das Kind k" io wird zunächst geseagt. Man beginnt zu stieben und stndet das kleine Wesen ,u einem verschlossenen Kaffee - alü Leiche. Die 18jährige Mutter ist fort — wohl», wicht? wenigstens bis voeqestcru noch Niemand. Aortfetzuni, de« lokale» rveile» Seite v. TakkSgeschschte. Deutsche» Reich. Der Kaiser hatte zum Freitag eine recht gute Nacht und fühlt sich munter nnd erfrischt. Derselbe stand um 10 Uhr auf und begab sich VoniuttagS in de» Park. Die Kaiserin reiste gemäß den bisherigen Dispositionen gestern Abends nach Westprenßen ab. Der „Bert. Lokalanz." belichtet: „Dir E>tcrabiv»dmmgcn dciuecn m etwas geistigerem Grade noch fort. Das Hauptaugen merk der Aeeztc ist fortwährend darauf gerichtet, die llcsache dieser Eiterungen, weiche nicht mit dem Grnndnbel Zusammenhängen, zu beseitigen. Die Aerzlc glauben, daß dieselben von eitler großen oder mehreren kleinen Eiterbeulen (nickst Geschwüre») hennhren, nnd daß dic'er oder diese Ab'cesse etwa die Form einer italieiiiichen tinneo (Flasche mit langem Haste) haben. Es ist leicht begreiflich, daß, wenn der obere Dheil dieser so gestalteten Abscesse wie dec HalS einer Flasche verstopft wird, der Inhast der Eiierbenlel sich nicht entleeren kann. Dieser Umstand trat cuuge Male während des im jüngst verlaufenen 'April acut gewordene» Leidens ein. Wen» nun der Eiter nicht abssteßen kann, so suhlt sich dec Kaiser enahriiiigs- gemäß etwas matt und seine Körpeckeiiweratnr steigt etwis über de» Nnrinaipilnkt. Fließt dagegen der Eiter frei ab, so stih!t sich der Kaiser wohl und leicht. So lange der Hals des Abweges vifen, d. h. nicht verslopit ist, schrumpft auch der Hauptkölper der Beule zusammen, während im Moment der Berstopinng des enien TheilS sozusagen der Bauch der Flasche wiederholt anschwcklt. Aus die Brrbmderung dieser Verstopfung sind mm die Bemühtmgcn der Aerzte besonders gerichtet und dieselben hoffen schließlich daS ge wünschte Ziel zu erreichen. Erschwert wird dies besvndeiö dadurch, daß der Abseeß seinen Sitz tief »r den Gewebe» des Haltes Hai, io daß man nickst mit Begnemlichkeit diejenigen Mittel aiiznwendc» vermag, die z. B. bei einem äußerlichen Abseeß erfolgreich sein wncde». Der verciiigerle Eiierabsliiß ist also nur »sioweil ein günstiges Zeichen, als man vielleicht cmnehmen kann, daß der Abseeß, von welchem die Eiterung herrnhrt, in der Heilung begriffen ist. Anders jedoch ist es, wenn diele Veeiuiiidemng der Eiterung inst einer Verslrwiirng der Abseeß-Mündnag zusammenhängt. Etwas komplicirt wird die Sache auch dadurch, daß auch etwa» Ester von den die Luftröhre nmgebeildcn Schleimhäuten abgcwndert wird, so daß manchmal der Abfluß ans dieser nebenher bestehende» Ester- quelle andanert, selbst wenn der Abseeß geichwssen ist. Alls diesem Grunde läßt sich letzteres »nmer nur lehr schwer konstaticen. Es >e> iwckgnais betont, daß diese ganze Erscheinung mit dem eigent lichen Gltindleioeii direkt mclstS z» ihn» hat. was schon daraus erhell', daß der Sitz dieser Eiterquelle viel weiter nisten im Halse gelegen ist, als dec Herd des eigentlichen lokalen Leidens. Trotz energischer Dementis von deutscher Leite findet sich in Pariser Blättern wieder die Nachricht, von Berlin aus seien Ge heimpolizisten nach Paris entsandt worden, um den Beamten der dc'nischen Botschaft dci der ihnen bei der Paßpsliclst zufallenden Thätigkeit zur Hand zn gehen. Wer mir den Geist der Grenz- maßregel berücksichtigt, nach dem cs darauf ankoiiinit, das Reichs land von den Agenten der Palrioteuliga und anderen Anstiftern Zinn Hochverralhe zu säubern, der muß doch erkennen, daß Berliner Geiieiinpostzisten nicht die geeigneten Leute sind, um Fcaiijosen und Französinnen an» dein Reichslaiite aniznpasien. Woher sollte auch in Be»liii geschulten Beamten diese Perivnalkennlnisj kommen ? Tie deutschen Bemmen in Paris, denen die Püstmig und Enl- sch.id.ing der Ges »che um Gewähmiig ciiics Passes znstelst, haben Mittel nnd Wege genug, um sich nvcc die Oaialitüt der Gesuch slcller Gewißheit zn verschlissen, sie brauchen dazu keine Gehenn- volizislen. Das Ganze ist eine jener verlogenen und voShajten Er findungen, nn denen die hcnlige französische Presse so reich ist. Die Paßvorschriit hat. wie nunmehr vcriauteh doch zn einer vertraulichen Anseinandeisetznng zwischen Frankreich und einigen emopästchen Staaten geführt. Die scanzösischc Regierung hat bei einigen Mächten iiämlich vertraulich iondirt, qb dieselben wohl ge neigt wären, die neuen deutschen Paßvorschrlsten bezüglich Elsaß- Lokhcingens i» Berlin zum Gegenstand einer diplomatischen Er wähnung zn machen. Dec Bescheid aber, welcher überall der siaiizösiichen Sondirung zn Theil wurde, hat gezeigt, daß man nirgends Nein»»g zn einer Eiilniischiing empfand, von der man sich auch andererseits keinerlei Erfolg versprach. Es hat bei dieser Ge legenheit nickst an wolsimeincnden Rathschlägen gefehlt, angesichts der Festigkeit Bismarcks und der Lage der gelammten Politik den jenigen Provokationen den Garaus zn machen, welche diese harte Maßregel helvonicsen, inst der der Kanzler eben nur wie bisher Schritt für Schritt deutsche Antworten ans voiansgcgangeiie Tbat- sachen erthcilt. Immerhin hat der Reichskanzler von diesem Vor gehen der sranzösljchen Diplomatie Kenntiiiß erhalten und m Aus sicht gestellt, daß inan bei gebesserten Verhältnissen in Frankreich ine Vorschriften mildern werde. Aber a»ch bei dieser Gelegenheit wurde deutscherseits licroorgehobcn, daß man etwaigen scanzöinchen Gegenmaßregeln ohne irgend welche Beunrnhignlig entgegensetze. Der Vorsitzende des Westfälischen Schützenbiindes hatte beim kaiserlichen Hvimglichatlamte angesragt, ob es wollt im Hinblick aus die gegenwärtige Lage angebracht sei, ans eine Aushebung des pcvjektirten Bandes'chlcßens hmznwirken. Veranlaßt war diele Amroge dadurch, daß der Magistrat m Bielefeld die Stiftung cincS EtzwiimestcS für dieses Bnndesschießeii abgclehnt hat, da cs ihm mit Rücksicht ouf den Tod des Kaners Wilhelm und die schwere Erkrankung des Kaisers Friedrich nicht angemessen erscheine, daß das Fest in diesem Sommer abgehaltcn würde. 'Auf die Anträge ist dem Vorsitzenden durch den Geh. Kabinetsralh v. Wilinowski eröffnet worden, „daß die Abhaltung des Festes keinem Bedenke» unterliegt." Die zweite Wandervmammlnng der dentichen landwirtkichast- lichen Geiclllchast. welche mit einer Ausstellung verbunden lst, wurde am 7. in BreSlau feierlichst durch den Herzog von Ratibor unter Theilnahmc fast sämmtlichcc größerer Magnaten nnd Grund besitzer Schlesiens und der Spitzen der königlichen und städtischen Behörden mit einem Vorträge eröffnet, m weichem der Herzog die Bedeutung und das rasche Änchslhum der Gesellschaft trotz ihres kurzen Bestehens hcrvorhob nnd mit einem dreimaligen Hoch am Kaiser Friedrich, welche«; enthusiastisch ausgenommen wurde, schloß. Der Aufstand der Tischler in Hamburg dauert noch an, obwohl von den etwa 1500, die rmsangs feierten, nach nnd nach die Hälfte zu ihren früheren Meistern znrückgekchrt ist. In diesem Frnhiahr sind mehr als 0000 Menschen in die Lohnbewegung ciiigetrcteii. die wenigsten davon haben irgend einen nennenswertben Vortheil erzielt. Der Reichskanzler hat dem Deutschen Verein für Knaben- Handarbeit eine Beihilfe von 5000 Mk. aus Reichsmitteln gewährt. Dieter Berei» hat sich bekanntlich die Erziehung der deutschen Jugend zur praktischen Arbeit zum Ziel gesetzt, indem er gegenüber der hcirschenden einseitigen Ausbildung der Intelligenz auch der Aus bildung der produktiven Seile der Mcnschemialnr das Wort redet. Die Gründe der Unterstützung Seitens des Reiches liege» in der vollswirthschaftltchcn und sozialen Bedeutung des Arbciismstcrnchts, die der Vorstand des Vereins. — bestehend aus den Herren A. Laiinners-Brcmc», C. Grnnvw-Bcrlin, Dr. Götze-Leipzig. Röggcrath- Hirschbcrg und von Schciickendorsf Görlitz, — z„ Anfang dieses Jahres in einer eingehenden Dcntschcist an das ReichSamt des Innern dargelegt batte. Die Anerkennung und Unterstützung dieser
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