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- Erscheinungsdatum
- 1888-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188806094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-06
- Tag 1888-06-09
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Monat
1888-06
-
Jahr
1888
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Nacht-Telegramme. Sk« 1» einem Lbtil« der Sulla«.) «,r IIu. S. 2>«I. »entr«a». «itt-, I«nd »e« de« Set«4kim»I«, «inisterranlell statt. Der «I» oiller ». Vuttk,»er «atzltte dna- lelden nicht d»I. vra,I»I. 8. Juni. Sn »«»st. ^n d«i,,»nrtlstll«n> «reisen «Ir»/ »ie dep«rktel>e»de Ausltim«»« der) tttttn Pttnjt« Ravolron an,r» »n»i,t. 33, Jahrgang. Aufl.46,000 Exempl. L L»6«rs, 8p««ii>I-l!Mlillst M 1'liitiMplne, Vr»ai»«p»tr>»»»v I« (Ilintorbllns). Del«pl»«i» 47». rkousst« Fmurt«ur- uaä vilsttkmton-äpngrzto, Apollo - TroalcallDlzttsii. »II« l?r»p»r»t« unä VI>«i»I«aIIv>» kür I^I»oto«r»pI,1«. Dresden» 1888. ReuestrV-rsen»re1en,ai»me. «»e«»I», 8. Juni. ««ettelvem.I. Weizen mutt, l«e» li»—l7>, »r. J«»!-Jull MM, An».««,. Sepil». Oct. 175,91. kluu«,» matt, l°'° >70 IÄi, pr. Jnni-Jull I2i..'-,,, Nu»-««,. Sepi Oel. litt.5«, lvuiumrrlchrr H«k»> I.r« IM IÄI. »illdil still, prr Jnni-JnO 18.M,. Skplvr-Orldr 17,LN. Spi'ttnä Nun. litt» »dm ft.d -lip k1-.5U. 71r ii.i.2". Jmil-Jul, 7ir AM. «u„.-«-»>dr. oLM. Pkl,»ttm» lok» v«rz»ltt ii.ül. viedia», 8 Jnul icNelicidc- lunrll.» Kpiili»« pr. lun p„. rxrl. k" P>. AerdiunMdabuade »><r Juni-Null 51,11 JnliAua. 5l.,!u. Aunnst Scpi. L7M, do.71M. Nmii- Null 81,LU. Aun.-S/Pl. , . 9i»q> «st» »kr Junl-Jnii 127.11. Juli-stug. >29,11. Scplbr.-c l,. lii-lu. !iiud"l »er NunU8.NN, Srpilir.-Lcidr. 18.5». «0»' umluhlo». Wetter: Aukllär. I 4. ItmiK» IkSnIs, Aitt/m-zi.. Kimciizerllr. N. «mpü-stit VIr»ir«-, Lnrvlt»., IIumI»«r- uuä 8I»««p'l« 888 - I^»>»r»L«I«l' ru billiMv» I'roisoii. ML8VLLrvN unä ßl. II/WviWelmeli, Xrt »ns ävn doäantonclsten (lllwliütton äos In- ^uslalläos, vmpl'olilcm in roiolikalti^or ^uszradl IVMi. MIll L 8<»liii, Ns«u>»arltt LI. >»»ppvel>«tvll« III» (!»in>»i»ii>»!u<! kmiäi'mekillbü veräen rusn-mninnlsnstellt unä vormittalt äareh ä«n ..lnviiü^ntliUik", I>rO»i«I«n, Ilinvstr. <!, I. zch-'ch.^.- N WI»I SSN8lr»«8V 1^» . SLL »»««laLtnt V»«I vr»I>op/t«Itut, «1«t»II, I I8«l». Vorstanäs-ülit^Iioä ilo» üitorniltioimloa Univorsnltitelivvrojns. Äctnni-ftMnkliM ^ufolti^nnli »mi grosses I»ixer allor s»Ii<jen ^.rtn» Nrudl-Unnäa^on, i.oi>»l«Iu<>«», oftliuiliriiluelin üorsets, »nrnil- kLltvr, t'nssmasvlila«,», KUustl. tjllnttnr, ^rtistsl 5ur (!I»lr»«'i5lv, OrtI>«»i»ü<Iln, Itrualioilpllox» vte. Nr. 1«1. Ziiiclicl: ».» Zollerliiiliun^cn sür russisches Äetreide. Hvfiiachrichtcn, Preikbewerbung zum Trvubadour. Volttisches. ES war höchste Zeit, daß in die unfruchtbaren Erörterunacn über die Unter,richnuna oder Nichtunterzeichnung, über Veröfsent- lichuiu, oder Nichtveröffentlichung des Gescbes betreffs der Ver- ldnaerung der preubischen Legislaturperiode endlich Klarheit ge bracht wurde. Bereits war von den Gegnern der jetzigen Regie rung ans Grund der unterbliebenen Veröffentlichung des Gesetzes ein ganzes System von Verdächtigungen und Wahlschlagwörtern ausgestellt worden, welches nun durch die erfolgte Bekanntgabe deS Gesetzes in Nichts zusammengesallen ist. lieber die Ursache», welche die Genehmigung des Gesetzes seitens des Kaisers ver zögerten. ist Mancherlei berichtet worden, was mit den thatsächlichen Äorgängrn nicht iibcrcinstlmmt. In Wahrheit dürsten sich die eilige ungefähr so verhalte» haNir: Die Deutschfreisinnigcn, welche Gegner des Gesetzes waren, hatten nach zwei Richtungen hin ma- növcrirt. Sie hatten zunächst ausgesprengt, der Kaiser sei gleichfalls Gegner des Gesetzes, und hatten dann den recht geschickt gewählten Tiunipf ausgespielt, die Unterschrift deS Kaisers und die Publica- tio» deS Ge'rtzes darum als gewiß zu prophezeien, weil der Kaiser befürchten müsse, Fürst Bismarck und das gcsammte Ministerium würden den Abschied erbitten, wenn daS Gesetz nicht publicirt werde. Auf diese Weise wurde der Anschein erweckt, daß der Kaiser unier dem Drucke eines Ministeriums handle, mit dem er zwar nicht überrinstimme, dem er aber bei seiner Krankheit nicht ent- gegcntreten könne. Noch ehe der Zweck dieses Bangemachcns aber erreicht war. noch che am Hofe Kaiser Friedrichs darüber eine Ver stimmung auikomnien konnte, daß man in der Bevölkerung an- iiemiicn könnte, der Kaiser sei durch irgend euren Einfluß in seiner neu'' Entschließung, in der Bethätigung seines Willens gehindert, hielt Fi-'ü Bismarck selbst beim Kaiser Vortrag in der Sache. Der Royalist Bismarck handelte dabei treu seinen Lebensprinzipien, daß sür die Ausicchthaltung der Würde der Krone kein Opfer zu groß ici, als er srlbst dem Kaller rieth. unter so bewaudten Umständen sein Velo geltend zu machen. Aus dieser Darstellung ergicbt sich am besten, daß eS sich t» letzter Zeit erstens kcineSivegs um eine MinisterkrisiS Hand.ln konnte, und zweitens, daß dir BnblicaUsn des GrutzeL nicht durch eine Verstimmung über angebliche Wahl- bkemflussiingen verhindert wurde. Fürst BiSmarck hat, indem er sich von icnen Prinzipien leiten ließ, die er in erster Linie als sloatseihnliciid betrachtet, die Machinationen seiner Gegner z» Nichte gemacht. Der Coup, eine Grgnerlchaft zwisclzrn dem Kaiser und dem Kanzler zu constatircn, ist somit als mtßlungcu zu betrachten. Auch das Frohlocken über den Erfolg, die Annahme des Gesetzes hinrcrtrieben zu haben, kam zu früh, denn da man im Schloß Jriedrtchstron hinter di« Jntrigue gekommen war. stand der Publication deS Gesetzes nichts mehr im Wege. Wäre die Publicalivn des GesHeS unterblieben, so hatten die Gegner des Gesetzes ihren anderen Trumps ausgespielt und der Wählerschaft vor- geiedct.der Kaiser billige den von der Opposition gegen das Gesetz cmgciwmmenen Standpunkt und habe dem Ministerium durch seine Ablehnung ein Mißtrauensvotum ausgestellt. DaS Manöver der Fred sinnige» war daher er» wotilberechneteS und gab denselben, wie die biilichcidung a»ch auSfallen mochte, «in Agitation-mittel gegen die Negierung sür die im Herbst bevorstehenden Wahle» zum preu solchen Abgeordnetenhaus m dle Hand. Durch das Einschreiten des Finster, BiSmarck ist ihnen diese Angrifsswafse aus der Hand gewunden worden, denn durch die Verzögerung der Bekanntgabe des Gesetzes mußte die Aussprengnng. atS wenn der Kaiser dem Miniilclluin gegenüber seine selbstständigen Ansichten nicht zur Gkllung bringen könnte, ihre Widerlegung finden, andererseits ist aber durch die erfolgte Genehmigung de« Gesetzes die Behauptung himSllig geworden, der Kaiser befind« sich nicht in Nebereinsiirm inimg mit leinen Ministern. Vor einigen Wochen tauchte in der Presse mit ziemlicher Be sliminllieit die Minhetlnng auf, die deutsche Regierung sehe sich vcmulaßk. gegen die tu sortwäbrender Verichärfiing begriffene Abipelrung Rußlands gegen die Erzeugnisse Dcutichlands Ärgen- nmjsrcgel» zu e,g,eisen. Jn>onde>heil wurde eine Erhöhung dcö Zolls auf russisches Getreide um KO Piozcnt in Aussicht gestellt. In der Presse fanden diele Ankündigungen rmtürltch die veri . densle Ausnahme. Dir grundsätzlichen Gegner der Schutzzollpolitik er höbe» kw Zrtclmorbio über die neue des armen Mannes, wobei »atürli wurde, daß bei den bisherige» , Slcigening, sondem sogar rin Sinken der Brotpretse einaetreten war. Von vbjectiver und ruhiger urthetlender Seite wurden da gegen die in Aussicht gestellten Maßregeln nicht ohne Weiteres von der Hand gewiesen. ES gehört m der Thar eine LammS« acdnld oder dir ganze Verblendung einer prinzipiellen Oppoüiion dazu, ruhig anzukehrn, wie der östliche Nachbar seit einem Jahr zehnt eine» systematuchrn Zollkrieg gegen unser Laich führt, ganz abgesehen von den immer wtederkrhrenden Urdergrifsen rufsischer Zollbeamten und Grenzsoldaten. Hätten sich solche eklatante Grcn Legislaturperiodengesetzes, -soilerhöhunai AusslellungSgebälide. Stadtverordnetensitzung, Gerichtsverhandlungen der Producent. »amcntlich was die in Folge der Gerüchte außer ordentlich gesteigerte Geireideeiilliivr anlniint, z» tiagen habe». Unter diesem Gksichtsvunkt ist auch die nachstehende Mlilheb lnng zu beiirlheilen. die der hochossiziöken „Polii. Eorrcsp." aus Berlin znaeht. „Die volitischc Lage," schreibt man diesem Blatte, bat sich seit einiger Zeit z» einer etwas unklaren gestaltet. Nach Solluabeild, U. Juni. .. gcs deni in mehreren angesehenen Blättern, deren gute Beziehungen zu maßgebenden Kreisen als notorisch bezeichnet werden können, wieder holt Artikel und Notizen erschienen waren, welche zu erkenne» gaben, daß deuischerletts beabsichtigt werde, gegenüber thntsäcb- Iichen Provokationen des Auslandes. Repressalien niisziiübc». was eine gewisse Beunruhigung der Gcmüiher erzeugt hatte, erschiene» plötzlich an denselben Stellen Kundgebungen, aus denen hervor- Greiu« nicht hei gängen gegenüber >e» ReichSkanzl rr- erau». eine hat leine chStanzlers gegen rignci. so kämen wir un-den .Schriäbete-Affalren Teniichland hat bisher allen diesen Dorgä» Mtzigu,,g gezeigt, dir ihre- Gleichen sucht. Grenzen. Die wohlwollende Gesinnung de» . Rußland ist über alle Zweiset erhaben, wenn derselbe sich aber doch endlich veranlaßt fühlt, gegen die russische Zollpolitik Gegen- mohregcln in ergreifen, jo kann man versichert sem. daß der geaen- wattigc Zustand nicht sortdauern kann, ohne der deutschen Pro- dnciion empfindlichen Schaden zuzufügen. An« andere Frage frei lich ist es, ob e» nicht besser g«>elen. plötzlich init einer abge schlossenen Thatsache hervorzutwten, alt Moiwir vorher Maßreaeln »> Aussicht ru stellen, über de«, Art nnd Durch'llhrung die Re- llierung ietbst iw ' l>0» hierdurch wird schließlich n. io rani g sortdau Schaden Hk besser hervorzut U , ENi WU ^ , . M.. noch nicht tm -kam» w«r. Man hat der Specula- ng. daß derartiae Maßregeln, obichvii es keinem Zweifel unter liegen könne, daß die Regierung dazu ermächtigt sein würde, vor aussichtlich einer unmittelbaren Verwirklichung noch nicht nahe stände». Derjenige Tkcil der Presse, der sich die Ausgabe gcliellt zu haben scheint, prinzipiell einer jeden Beunruhigung, möge die selbe begründet sein oder nicht, entgegenzuircteil und der sich dabei hauptsächlich aus das Argument stutzt, daß der, trotz aller Bcnn- rnhigung fortdauernde Friede der beste Beweis der Wertblosigkett neuer Beunruhigungen lei, hat jene Mitihciluug als einen Triunwh des von ihm vertretene» Optimismus gefeiert und seine Spalte» mehrere Tage lang mit Leitartikeln über den „Rückzug der Offi ziösen", Vas „Ablassen" und was dergleichen Phrase» mehr sein mögen, gestillt. Die Sachen düisten ober doch anders liegen. Es ist nicht zu bezweifeln, daß in den Berliner maßgebenden poli tischen Kreisen die Absicht vorherrscht, daß gewissen Maßregeln, durch welche der deutsche.Handel und die dcntiche Industrie aus das Empfindlichste geschädigt werden, diesseitige Maßregeln rnl- gegcnzustcllen sind. Bei der sachlichen, überlegene» Ruhe, welche die Handlungen der dculschen Negierung charaetcrisirt, war aber sür alle Eingeweihten von vornherein ausgeschlossen, daß man von der Absicht. Renicdnr cstttretcn zu lassen, ohne Weiteres zu über stürzten Handlungen übergehen werde. Wenn inan dieienigen Blätter, welche de» svgenanittcn anli-rlissiiehe» Feldzug mit der größten Energie „estihit haben, obne Voleingenammenbeit aut- merkiam lesen will, io wird »ran sich auch mit Leichtigkeit über zeuge» können, daß in denselben von sofortiger Handlung nicht die Rede war, sondern nur, miler Hinweis ans die Nothwendigkeit vo» Reiorinen, ansgestihrt wurde, daß irgend etwas geschehen müsse und geschehen werde, um gewissen Nebestländcn, die von den Be troffenen ans daS Peinlichste empfunden wurden, abzuhclsen. Diese Absicht hat sicherlich bestanden, und cs würde als eine Pflichtver gessenhcil der Regierung z» bezeichnen sein, wenn sie nicht auch Heine noch bestünde: qbxr mit de'sfibkii Dichtheit ist auzunehmen, daß bei Vor Wähl vöi'l Mtlteln, durch welche Remedoc cinterte» soll, mit üblicher Vorsicht und Besonnenheit vorgegangen werden wird." Noch vorsichtiger und bcsonnener wäre cs freilich gewesen, wenn man von dieser Absicht nicht ebec etwas bäitc verlauten lassen, bevor man sich über die rinzuschlagriiben Wege nicht selbst klar grwcsen wäre. gevoien ici, vcn »aiier onvvn zu uvc»zeugclt, oa» oas wiinnicrui eine Aendemng seiner bisherige» Vrrivallungsgrnndsatze mil Rin sicht auf das neue Gesetz eintrrten zu lassen, keine Veranlasst,, habe, weil dieselben in vollem Einklang »itt dem Erlaß vom 4. Ja Vrnrfte Telegramme ver „Dresdner Rackr." »om 8.Juni. Berlin. Der Kaiser verbrachte eine verhältnißinäßig gute Nacht durch Schlaf und warb vom Husten weniger gestört. Ein Kaniilenwechiet hat nicht statigcsnnden. Eine silbeme Kanüle ist bereits lest vem letzten Wechsel in Anwendung. — Die Kaiserin reist AdendS 10 Ubc nach Westpreußn, ab und besucht Marien- burg. Elbing und Danzig. — Die „Lost. Ztg." sagt: Der heutige Moracnnriikcl der „Nvibd. Ztg", in welchem ansgestihrt Wird, daß der Rücktritt des Ministeriums ans den vorliegenden Gründen dos Verworren unserer denlschen und eurovätschcn Fieunde in der Stetig keit der Negierung erschüttern innyle, trage kam» ciwaS anderes vor, als der vielbesprochene Artikel der „Dresdner Nachrrchleitt, den die „Post. Ztg. lttcherlichcrwcise als sächsischen Trohactikel bezeichnet. Berlin. Der Minister v. Puttkamer hat heute Vormittag sein Enllassungsacsuch eingereicht. Ten unmittclbareir Anlaß dazu soll rin neues Schreibe» deS Kaisers an v. Pnttkauicr gegeben habe». — Die Kreuzzeitung tbcilt mit: ES steht historisch feil, daß der Kaiser das vollzogene Gesetz am 27. Mai dem Vicepräsideitten des St-ink-ministeriums übersandte und zugleich ein Schreiben an drnselben richtete, in welchem die Erwartung ausgesprochen wird, daß künsticz ieilens der Beamten die Wahlsreibeit nicht eingeschränkt werden würde. Die Publikation deö Gesetzes war an keine Be dingung geknüpft. Wenn dasselbe tiotzdem nicht veröffentlicht wurde, so wird daS Ministerium die Ansicht gehabt haben, daß cs geboten lei, den Kaiser davon zu überzeugen, das; das Ministerium Rllck- uiig - .. , Jan. 1882 stehend, ei» Ucbrrgreiieii der Beamten über die ihnen in diesem Erlaß befohlene Haltung niemals zugelassen haben. Das ist durch die schiisiliche Darlegung geschehe». Das Gesetz ist danach vublr- rirt. Ter Kaiser bat sich demnach davon überzeugt, daß. was die Verganaenbeit betrifft, der bisherigen Handhabung der Wahlen seitens deS Ministeriums des Innern ein Vorwurf nicht gemacht werden kann. — Bei dem jüngst in Rustschuk stattgehabten Banket bulgarischer Offiziere wurde Rußland i» unwürdigster Weise be schimpft. Da Rußland keine diplomatischen Beziehungen zu Bul garien unterhält, erließ die deutsche Negierung eine Aufforderung an die bulgarilche Regierung, die Schuldigen zur Strafe zu ziehen und so dem beleidigten Rußland Genugtbiiiing zu geben. Berlin. Die „Nordd. Ztg." bemerkt z» der Meldung, nach welcher sür die kommenden Wahlen ein königl. Erlaß zu erwarten sei. der im Interesse freier Wahle» die Behörden ernstlich aus ibre Pflicht verweist und jede unerlaubic Beeinflussung ver bietet: Urber die Wahlbeeinfluffuna »n Allgemeinen geben am besten die WahtpriffungSakten der Parlamente Auskunft. Von uner laubter Wablbreniflussung durch die Behörden ist aber in diesen Akten tbatsächlich »ur in verschwindend wenigen Fällen die Rede, ab» daß ein vernünftiger Mensch nicht auf die Idee kommen sollte, als « ein Svstem derartiger unerlaubter Beeinflussungen. He st. Der „Lloyd" veröffentlicht eine offiziöse Berliner Sorre- svondcuz. dir Ungarn vor der Bewerbung um Frankreichs Freund- ichalt warnt, »veil Jranlreich zum Zweck eines aggresiven Krieges um die Allianz mit Rußland wirbt. Wenn rS notbwendig sei. so würden unwiderlegliche Beweise hierfür geliefert. Rußland lehne ei hingegen geneigt, Be- senden. Fürst Politik werde Rußlands 20 deutsche dritten bötten. Floguct ordnete Untersuchung an. — In Gcrardmer (Bagcscn) wntdc der deutsche Poiireikvminisjnr, der ausgewiesenc Elsässer dort hin begleitete, von der Beoölkernnglzgemißhandelt. Paris. Tie Negierung erhielt die Anzeige, daß die englische Negierung gestern die Snezkanalconvcntion unterzeichnet habe. Die Berliner Börse war zwar laus nunsttge Berichte über das Befinden des Kaisers befestigt, aber der Verkehr beschränkt. Spcknlattve Banken waren lest. Bon dculschen Bahnen waren Maiienburaer schwächer, sonst überwog Festigkeit. Auch öster reichische Bahnen verkehrten vorwiegend i» günstiger Tendenz, be sonders Tnxer. Spekulative Bergwerke waren höher, voran Laura- Hütte. Von russischen Werlhcn waren Pstindanleihcii bevorzugt, russische Noten still und rückgängig. Gegen Schluß slagnirte Rrs Geschält. Die Kurse wurde» Iheilwene schwächer. Im Kassaver- kehce waren deustche Bahnen meist schwächer, österreichische still, Banken fett, Bergwerke ruhig, Jndustrieen belebt »nd vorwiegend besser, österreichische Prior,täten thcilweise angeboten, thcilweise recht fest. Pcivatdiskont 1"/" Prozent. Frankfurt a. M., 8. Juni. Urrdit MV«. Staatsbayn —. Lom- Lardrn —. G-Iizicr —. «aruirr 8.1,9L. «»r»e. Ilnaar. aioldreut« —. ruco»«» ral.ra. Irr^dn. Bk. —. HaudriSll. —. Laura —. Slill. Wien, 8. Juni, vrrdlt L8L.I0. «taaiedadu —. Lomtardrn —. Nortwestb. —. ilNarknotku —. Nn«. Gold Still. B » r > » . 8. Juni. l«ailu».> «rule 8N.92. Nnleidr lis.s». Jtalieuer 98.52. LtaaiataL» 157,50. Souttardrn —do. VrlorilStea —. Spanier 7i>Vi- SaLvrer 1»l,58. cii-maukll 521,10. »leur «laleiiie —. Türke» —. Fest. —^ It » n » aa . 8. Juni. «arm»». l> Udr IV Min. 99. l879ee^A ttiiffeu 91. Jialiener 97-,Lomdarden 8'/,. Kono. Türken li-/«. IVroc. ^ ttiudirie Niurrttaiikr li». ivroc. N»aar. G»l8r„„e 79-/». Lefterr. «»Id- ^ « len» 88. «-reutz. ttoutolö 117. <kav»!r> 8V. Neu« Saypier lVV>«arant, g- " c»advier 112-/,. Oil-m,«b-»r l»v«. euer-ttriieu 85-/, Spanier 7V-/,. 6» -e ! «mis. Mrxlk. äukcrc A»l. 8-/, Agio. Neue I-.,"/» Egypt. Anleihe — Proc. Agio. — srimainna: Ruht». Weller: Bcründerlich. P a r I s «Bradu Ilcni, 8. Juni, cschkut,.) Welzen vrr Juni 21,11, pcr Skpibr.-Decbr. 21,8». ruhlst. Spirtlu» per Juni 1!,10, per Sep».-Dec. 11,11, matt. Rüdöl prr Juni 58,25, per Eepiembrr-Dccrmber 57,25, ruhig. « «I n r r » 0 «I . 8. Juni. Produlten <»chlul>. Wetzen ver J»»i —, per Stole,über 219, wc-chrnd. tlloaae» per Juni —. ver Oktober H7, weichend. London. 8. Juni. -Produkten» Schlug. Wetzen ruhla, beinahe unver ändert, rukstkcher Hafrr stettgcr. lich. - " nlcdrlger vrrkäukli, mitunter Sch. thcurcr. Wrtter: Rrgneriia,. UrbrlgrS träges», nur Lokales uutz Sächsische». — Se. Majestät der König kam gestern Vormittag in Be- --> gleiiung des König-l. Gencrciladjulaitten von Carlowitz nach dem --a Kvnial. Nesidcnzschloffc und nahm die Vorträge der Herren Staats- 2 minister und DepartementschefS, sowie des Herrn Geheimrath Bär Z" entgegen. Darauf erthcilte der König Audienz an 12 Personen Z aus dem Civilstande, welche kürzlich Auszeichnungen erhalten batten. 8 Um 8 Uhr erfolgte die Rückkehr nach Strehlen, woselbst um § Kalb 5 Uhr Hoitafel statlfmid. — Die Nebersicdelung Ihrer Königl. » Masestäten nach Pillnitz wird nunmehr nächsten Dienstag erfolgen. 79' » Bereits heule werden sümiittliche .Hofivirthschastsbeaiiite niit den Utensilien der Hofküche und Hofkcllerei init Ertraichiff nach Pillnitz belördert, woselbst n»n auch ein verstärktes Militärkvinmando ein- trefseil wird. -Ihre K. K. Hoheit die Frau Erzherzogin Maria Iosepba ist vorgestern Nachmittag '/e2 Uhr >n Begleitung der Markgrnfin Pallavicini und des Kammcrherr» Baron v. Türkheim auf dem Bahnhof Pirna cinaetrvsscn und dort von der gcsamnite» Familie Sr. K. Hoheit des Prinzen Georg auf das Freudigste be grüßt und sodann nach Hostcrwitz geleitet worden. Se. K. Hoheit Prinz Georg hatte sich mit Sr. K. Hoheit dem Prinzen Max um -'/i12 Uhr vom hiesige» Böhmischen Balmboi ans nach Pirna be geben, während Se. K. Hoheit Prinz Friedrich August bereits um 9 Uhr 15 Min. Vormittags nach Teilchen gefahren und von hier aus nach Bodenvach gegangen war, um bei Ankunst des nm 11 Uhr 33 Mi», dort cingetrvsscnen ZugcS die erlauchte Frau Schwester zu begrüßen und auf der Fahrt nach Pirna zu begleiten. Nach mittags fand in Hostcrwitz Fcnnilientascl statt, an welcher die Königl. Majestäten theiluayinrn. Die Heimreile der Frau Erzher zogin, die am Mittwoch der feierlichen Installation der Erzherzogin Maria Sophie als Acbtiisin des Hradjchiner adelige» Damcnslists beigewobnt hatte, sollte bereits geiler« erfolgen. — Vorgestern kam mit der Berliner Bahn Se. Exccllenz deö königl. preußische Cultusminister von Goßler von Berlin in Leipzig an und fuhr auf der Magdeburger Bahn weiter nach Schkeuoitz, um eine Acsichligung der Irrenanstalt in Altscherbitz vorznnehme». Von da erfolgte die Weiterreise nach Halle. — Am 5. Juni '/s2 Uhr Nachmittags fuhr die Großfürstin Michael von Rußland in einem achlcichsigen Schlafwagen der preu- kilchen Staatsbahnen durch Plauen i. V nach Franzensbad. Außer dem Gefolge I. kanerl. Hoheit befand sich noch eine zahlreiche Dienerschaft in dem Schlafwagen. Die Beförderung des Gepäcks erforderte einen besonderen Wagen. — Sobald es die Verhältnisse von Mutter und Kind gestatten, wird Herr Cvnsistorialralh Superintendent Dr. Dibelins die Taufe au der neugeborenen Prinzessin aus Sch l o ß A l b rech ts- bcrg vollziehen. Bekanntlich hat genannler Geistlicher auch die erste Tochter der Alienburg'schen Herrschaften vor zwei Jahren getauft. Ihre Majestät die Königin erkundigt sich angelegentlichst nach dem Befinden der haben Wöchnerin. — Aut die vom Rath zu Dresden am 12. Jan. 1888 unter deuiichcn Architekten ausgeschriebene Prc i § bewerbung über Anfertigung von Plänen zur Errichtung eines A » sste l l u ng s - ge bäudes in Dresden waeen 14 Entwürfe cingrgangen, von welchen jedoch nur zwölf bewerbungstähig waren, da zwei den Anforderungen in keiner Weile entsprachen. Wenn die Zahl der Arbeiten hiernach gering erscheint, so stehen doch dieselben, mit wenig Ausnahmen, weit über de» Durchschnittsleistungen derartiger Konkurrenzen, weshalb auch das Resultat der Preisbewcrbung als ei» sehr eiirculichks bezeichnet werden kann. Die vom Rath er nannte» Preisrichter, die Herren Oberbürgermeister Dr. Stübcl, Stadtbourath Friedrich, Baurath Prof. Heyn, Stadtrath Bau meister H. A. Richter, Sladtratb Teucher. Pros. Fr. Thiersch München), Baurath Wallot (Berlin), haben am Mittwoch, Donnerstag und Freitag dieser Woche in lanadanernden Sitzungen ihres schweren und verantwortungsvollen Amtes gewaltet und nach eingehendster Prüfung mit einstimmigem Bcichluß den 1. Preis <5000 Mk.) dem Entwurf des Herrn Architekt Alfred Hanschilo in Dresden, den 2. Preis (3000 Mk.) dem Entwurf des Herrn Ewilmacnicur E. Scharovsky-Berlin und Architekten Giele und Wcidncr-DreSden, den 3. Preis (Ä00 Mk.) dem Entwurf des Herrn Architekten Max Rose in Dresden znerkannt. — Aus der Tagesordnung der vorgestrige» öffentlichen Stadtverordnetensitzung stand ein Gegenstand, der für die Allgemeinheit von Interesse ist: der Entwurf der königl. Poli- reidirektion zu einer neuen Fahrordnung iür das Radfahren in Dresden. Die Tribünen waren denn auch entsprechend dicht besetzt von Radfahrern aller Systeme; das Interesse derselben an dem
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