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- Erscheinungsdatum
- 1888-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188806074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-06
- Tag 1888-06-07
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Monat
1888-06
-
Jahr
1888
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Nacht-Ltlenrau,me. l»ur in «>»«»> Tiieile d«r AuNaaed Berlin. ». Juni. Der -oller »alle eine» »nir» Tan. In« «aller- M> kevne 7 Mir von Vllkaclloiu jurnck, wo Her «aller über den amen »ul lelne «allen au»«elühr- ttn «llSienliau »rn Geuieinvebeliür. «en leine Belrievlgim,, dezeuale. Ile «alierln drniedl llch Donnerlla« vier ärrilii« Abend «ach well- «irnlieie W len. il. Juni. »lach Mel- «imaen an» velinje »oben zwilchen ' laonlenearmilcheu unv allianclllchen -lilunnen »lünivle llallnctnnde». 91 o n » t a , <!. Juni. Die Uder/ Sie 0>enze neichrillcnen Manlene- ariinr liallen einen »Inline» ein- lliunneniwk »iil «llnineien. Hinter- 33. Jabrgan;;. Aufl.46,000 Exempl. Unkr-ro ^nnoocöll-Lipl-illtion katindvt «iek 4S 4L (usdsll der vroscluor Umilc und vis-L-vin llotvl g/ulduor Ln^ol). L Vozxlvr, I>rv8«Io». z Vapvtv». ^ Vrü»tv J.»8cvabl, I»1IIitk«tv ildor ss«st« ?rol«x K W> nn» 8« Illnt», ^ L In« < n» I'a»i!,NtLv, Lkoke- I«»I>N»N»,„Kl,,»«««. H KrvLüollvr VsrlliekvIullKL-LnstalL n» OUo MUMr,! Mviick ! Nr.1L9. LeslSSl'lSQil-U.kT- fk'isoliunASFslk-änk, erprobt, bei Ui»«tten, belteu, »»neu- u. UlttKeokliturili. IllilVI'rllll Mll'tt'tl drei» verlilnie vlc inaiilenearliiilchk Arniermln!tierl>all»nae,n Pari«. >l. Juni. Der Tlinanz- miniiler »rinnt einen llielelzenlwnrl ein. luovurch die Pailnebiilnen »iinz lich aulneln>»rn wcr»en Pii> llel. ii. Juni. Der »»rat von Paris wir» l,e»le za Ni re, che ronaliiliiche Lenalore» ruivlanncn. L > ei,« „, Juni, »welreidcm.« . Wci >«., ikNo . lacu il.a.aa I7l!.a>l, »I. ' Juni-Ji.» ir:i.,i.i. Inii-Mna. . . Ke»lb>.-Lcl. l7l,,.'»l. Ntaan-tt leslcr. lae» lü» lAi. »r. Jimi-Jull >2x.i>i>, Juli «NN . . Li»i.L>,. I.i2,:,o. Panin cnchcr Haler Ivca i2u >20. iliniiai nnvri.. »cr J„,„.J„l>4«,.0i, Lt»i»>.-Oi>»r 17.:,a. s»,.i„,o,'csl. ,loc„ ainu gar .2,7 ^ 7a, :u.:,a, - Juni.In» 7>>r ü.i.Oi., Otn«-Lc»I»i. 21,20. Pclraleuu, >a,a »cr.zani «--X «K»At."Ü^Sijki«8rK ? M > I » I» jiti Z ^ in »llan myclarimn b'mbeu und Uaamiü, Lz ltiiiloi ltiüte, 8i! -lit« niiliiitv, ^VI«»«;i und I>><7ul,»zit«i«. ^ ^ Hut-I'LdrL von L.r.LsS^MLll», E Hl ItOnlzzl. II,»l >,ui«i»«»41»«7», >»« l», tt« I^I, 21. Dresden, 188r^. SiliWl: Kaluuetskrffis, Wahlheeinflussuiigeli. iUouI,niger als Kammeireduer. Hosnachricksten, Ferieneoloiiiecn, ffieuuen zu Großenhain, zrii, Ä'liniuiilzrr ms Ztuliimerreuuer. ÄcziclilsUktl>n»dl>maeii. Lntlicriesli Politisches. Man bcciinut ubzuwicacl». Tic Meldunn des Wolssd'chcn Bu- rcaus. das; die Gerüchte über eine KubinelSkrisis jeder Bcnlündunu ciitdelire». in Aerbiiiduiic, mit der neslcm telcaruplüich miturthclUen Anslnssunu der „Vimdd. All§. Zlg." lasse» schlicken, das; die Mci- iluuesveischiedettbeiten zwischen dein Kon in von Prcusjen und scinki» Minisleunin bereits beinelent sind oder nbechnupt nicht Io ichwcr- irienender ?Ioliir waren, als eS AniannS nach den Darslellunaen schembar tnspirirter Blätter — man erinnert sich des Aitikels der ..Köln. Ata." über die Lvlidaritätserkläruna des Ministeriums — den Anschein batte. Die erwähnten Auösührunaen des Kanzler- bl'.ittes aiplcln darin, es lei nicht unbedinlit nothwendig, das; jede Äeuumasveilzbiedenheit zwischen Krone und Ministenum nur durch Ticnnuna beider von einander zur Erlediauna kommen könne, und das; ein Knbinclswechscl ini acacnwärtiaen Anaenblick weder im Iiderrsie der inneren Wohllahrt des Landes noch der auswärliacn Poliiik deS Reiches lieae. Diese Erktärnna hat eine entschieden dciuhiaendc Tendenz. Warum aber crivlnt sie so spät? Warum Mus; die öffentliche Meinnna erst tagelana durch unkontrolicbare öienichte bennruhiat werden ? Warum durfte ein Blatt, wie die .Köln. Ata," von der Jedermann weih, dah sie von dem Trauer tn deutschen Politik sehr häusia sowohl in inneren als in äusseren szmaen als Sprachrohr benutzt wird, den Anschein erwecken, als ob de» beunruluaenden Ktilcuaerüchlc» die ernsteste» Thatsachcn zu <Hmi.de lauen? Dieses unverantwortliche Gebühren kann nicht miders als ein Missbrauch der oisiziöie» Eicicnichaft bezeichnet werden, der '.im so bedauerlicher ist, als die öitere Wiederkehr solcher Bor- MM das öffentliche Leben nie zu einer woblthucnden, so drinaeud iietdwciidiacu Ruhe gelanaen lässt. Gine sachliche Darstelluna der Aoraänge anläsffich des Gesetzes über die prcuffischc Legislaturperiode lmdct man unter „Tagesgeichichte". Hiernach bat der Geietzentwurs die Untcrlchriit des Königs er- bulieii und ist somit Gesetz. Danach lässt sich nach der bestehenden Leiiüssimg nichts mehr ändern. Die amtliche Publikation in den GcietMviinaöblältcrn ist nur eine Frage der Zeit. Es heisch das; die Peiöffciitlirhnng erfolgen werde, sobald der Bericht Pultkaincr's iidcr die amtlichen angeblichen Wahlbeeiusiussungen eingclausen ist. Tie schlechten Geschäfte, welche die „Freisinnigen" bei den letzten Wahlen gemacht haben, werden von ihnen ausschliesslich auf amt liche Aahlbeeiiiflussungcn zurückgelührl. Das; sie sich ihre Misserfolge seihst ziimschreiben haben, duss ihre schlechte anlinationale Politik, m die sie durch den wahnwitzigen Bismarrthas; ihres Führers und denen Fichierehrgei; hmtingetricben worden sind, davon vermögen sie sich iii l,t Rechenschaft zu geben. Was cs mit den amtlichen Wahl- hkcmsluisanacn auf sich bat. geht daraus hervor, das; die Freisinni ge!, sonst das Königreich Sachsen als die schöne Gegend hiusiellten, i> der die Wahlbecinftiissungcn am tollsten betrieben wurden. Na- tüinch, sic haben hier bci den letzten NeichSIagSwahlen eben total Lchost ttich gelitten. Ist cs in Sachsen am schlimmsten, io rniis; cs i» Pceükcn doch wohl minder schlimm sein. Nun haben aber die Llchlprüsuiigen für den Borwnrf amtlicher Wahlbceinslussungcn in Lachien herzlich wenig Anhalt ergeben. Proteste über Proteste »inen von sozialdemokratischer und freisinniger Seile cmgcgangcn. (st- winde Alles sorgfältig durchgesiebt: was blieb übrig? Spreu, nichts als Spreu. Die Anklage gegen den Preuhilchen Minister des chüicrii v. Pntllaiuer li egen Wahlbceinflussung stützen sich auf den kiiien Fall Elbing-Maricnburg. Nun ist zwar gesagt worden: ja, das ist eben ein Fall, in dem es unS gelungen ist, die Fliege noch gmi; ans der Suppe zu fische»; aber es sind »och viel mehr Fliege» in der Suppe, nur sind sic meist schon zerkocht. Aber worauf wird dann m diesem Falle seitens der Freisinnigen das.Hauptgewicht ge legt ? Aul die betriebene Wahlkreisgeoinckric. aus eine Abgrenzung »cm Wahlbezirken nicht nach ihrer natürlichen Lage, sondern ledig lich im Interesse des Wahlaussalls. Und das licke sich nicht jedes mal »cststellen, wenn ein solcher Fall vorlicgt? Wozu wären denn die Landkarten da! Das; sich hier und da einmal ein Beamter als all;u cisrigcr Parteimann erweist, wird Niemand leugnen wollen; aber gä bt cs denn dafür wirklich leine andere Erklärung, als eine Ordre von oben ? ES gehört mit zu den Ueberhcbungcn dcrHerrcn vom Deutsch- lrcismn. das; sie sich embildcn, sic hätten ganz allein eine Ucbcrzcu- guiig, und Lcder, der die Tinge in einem anderen Lichte sehe als sie, gehorche damit einer Ordre von woher immer. Deshalb mutzte auch, wenigstens anfangs, der vielbesprochene Artikel der „Dresdner duichuchien" partout „Ncptiliensabrikat" sein. Alles, was nicht aus dein Richtcr'schru Bureau für gcwohnheitsmäkijle Bcileumdung si imiit oder mit den Erzeugnissen desselben nicht uberciustmimt, ist .R'ptitzeinai'iikat" und wenn, was ja zuw.ilen vvkkommt, mal ein uc sännges Blatt aus Emenem einen vcrnüistligcn Gedanke» ans- sprichi, dann jagen die Richtcrianer, es habe da ein Reptil ein Kiilttkoci in ein deulschsreisinuiges Nest gelegt. Was die Frage der WRlbecinfliissuugen nnlangt. so sollten doch die Freisinnrgen den Palbn im eigenen Auge endlich einmal svüren. Angesichts dessen, was sie darin u. A. in Berlin geleistet Hane», kann man von ihnen wahrlich nicht sagen: dies Kind, lein Engel ist so rem. Nun ei klärt cs sich auch, warum Bonlangcr nicht sofort nach seiner Wahl den nuschemcnd so beredten Mund öffnete, sonder» cS vor firm französische Rede wusste er der Kammer ihr Sündeiireglsler vorzuhalten. sondern müsste sich daraus beschränken, eme Borlesung über iein StaatSidcal zu Hallen: eine trockene Borlesung. wo bei Franzose eine sorlrcikendc, blendende Improvisation hören will! Man hakte sich daö „(juo»8nuo biiuli m." weiches der Diklatnrprätcndent der Kammer ziirusen wollte, ganz anders vvrgcslcllt. Es war ein Schwall von Plattheiten. Ilcberlrelbiiuge». Uuvcrlchämtheike» und Widersprüchen, den inan zu hören bekam. Boulanger's staatsrechtliche Kenntnisse waren stspiel. Kricgsvcrsicheruug. so elementar, das; er die unsinuigslen Behauptungen am'stellte. zum Beispiel diese: ..Bezeichnungen konservativ, witschrllllich. radikal baben keinen Sinn, man kann das eine oder das andere >eiu. ohne Ge,prer des Regimes zu sein, das alle Meinungen und alle 'Bürger in sich ciuschlietzs." Die beabsichtigte niederschmetternde Wirkung war , gänzlich vecsehtt, ja man nahm den ent,ästeten Redner sogar fast aus- schlietzlich von der svaschasten Seite, geivik das Schlimmste. waS einen, »nt Iranischem Pathos Deklamirenden passicen kann. Jeden falls hat Bonlanger gezeigt, das; er nicht daü Zeug an sich hat, um den Franzosen als Prätendent z» imvoniie». Um io glücklicher war sein Gegner, der Ministerpräsident Floguet, in seiner Erwidcciing aus die Angriffe Bvulaiiger'S. Mit beikendem Sarkasniiis setzte er den Gegner vollkommen aut den Sand und rij; ihm die Larve vom Gesicht. „Wer sind Sie," rief er Bvnlauger zu. „das; Sic eine solche Sprache^zu sichren wagen? Welche Schlacht haben Sie gewannen, welche Siege erfochten, das; sie als neuer Eäiac sich geberden? Sic habe» vor allen andern Generalen nur den argen Nut voraus, das; Sie sich nicht einmal der Subordination, der ersten Pflicht des Soldaten, zu fügen verstanden. Wenn Sie übrigens ein so grvker Ret'ociuator sind und so gewaltige Ideen besitze», warum haben Sie dieselbe» nicht knndgegeben, als Sie am Ruder waren und den Miiiistersaiileuil hier einuahmeu ? Bedenken Sie doch, das; Sie weit über die Jahre sind, um solche Narrenpossen zu spielen. Sie sind ein bejahrtes Haupt: in i!»en> Alter war Napoleon I. schon ein totster Mann " Für eine solche Sprache empfindet der Franzose Svmpathie. Eine geistreiche Bemerkung, ein Bonmot, und der Geg ner ist abgethan, der parlamentarische Sieg entschieden. Um so leiclucr war dicscr Sieg, als Boulauger absolut ansier Stande war, durch eine schlagfertige Entgegnung den Angriff abzuwehren. Er stand da mit verschränkten Armen, lies; allen Hohn und Spott über sich ergehen und wusste nichts zu erwidern. Für die Kämmer ist Bonlangcr damit abgcthau — ob auch für das Land ? Der Franzose ist m seinen Smnpathiern unberechenbar. Hat es dem Ergeneral in seiner Popularität nicht geschadet, das; mau ihn ein Dutzend Mal der Lüge übcttülnlc. das; er sich z» wieder Hollen Malen den Fluch der Lächestichkest znzog. so ist cs auch nicht iiiiinöalich, das; das neuerliche Fiasko in der Kammer an seiner Volk.sthümlichlcit abgleitcr. Tmmerslag, Zm«. Pnr « « . I>. gnni. iSchlntz.i «knie ua.L.7. ilimcilir Uie.i,.,. giailcnrr SlnaiSbnim rm.iin. iinmdai'dcu l7i,Ü.',. do. Piiortcale» —. Sü-xiter 71'/,. rknliruc, 4II7.ÜN. einnuuncu »Ä,7'i. iiieuc Anicilie —. Tiirlk» . gcsl. I! » „ d o n , ü. guni, itiormiil. II Mir Ui ivitn. li«»ivi« lmacr >NnNc»D>>'/,. glaiirnrr Ü7'Uuinbnrdru 6° ». »»nu. Dilrlr» II 4vruc. innoirik iimcrifnnrr >:»>. rproc. Nnqar. Äoidrenlr 7!i'>. veiierr. c?»u>- irnie NN. Brenh. cionioi« U!7. »iiiU'icc Mu,. Sicnr EnvlUrr INI. cvnrani. >»»«>'>1, IN2'/,. 0»»nn>»l>onk >c>" .... SuroiNclir» Stianicr 7<u/». ,i g»„s. Picxil. iinkicrc Ani. Anio. Nrnc M EMU. AnlciiN — Proc. ülgio. — Slitnmuini: gkst. Wiiicr: iilconkrisch. P i> r i >c ,P roi> u l i«u >, ii. gn»i. <Tchl»si.i Wrizcn »er g»»i i-'r.Uii, i »er Sc»ibr..Decbr. er.ü'i. rniii». SiUricnS »er gun, 40.:,». »er Lcpt.-Dcc. 4I,7i>, i rniilq. Rüböi »er Juni üii.2:>, »cr Lepicuiber-December!>7,:>ü, fest. A in ii e r d >> in . e,. Juni. Provnrcen isiliiufti. iivetren »er Juni —, per Noiiciiibcr A4, grillend. Rannen »cr Juni —, »er Lciodcc 109. geilten». » o n » o n . ii. Juni. 'Prodnlieni Schlusi. Weizen rniiia. nainineil, Wiclil irSge, Gcrsic, salvic Piais rnlii», ftecii,. H»icr weichen». — Weiter: Trude. iicr rioaiii oeu aiiicueineua io vcreoieii wcnuo vnncie, ivuoerii cs nog, die Kammer wochenlang mit lchivcigciidei Berachlung zu be- aien : Bonlangcr mag Alles Andere sein, ei» Redner, wie ihn das mzosische PaUamenl verlangt, nt cr nicht. Nicht cinmal in freier Prneslr Ttlrgrammt Skr ..TreSvner NaGr." vom 6. Juni. Berlin. DaS Allgcmciiibcsiudcn des Kaoers war heute besser als gestern, »amenllich machte sich eine leichte Steigerung der Kräfte bemerkbar. Für Nachmittag wo che ein Ausflug nach dec P'auenimel ans der Dampi - Aacht „Alczandra" in Aussicht ge nommen. Berlin, lieber daS Ergebnis; der gestrigen Verhandlungen zwischen dem Kaiser und dem Reichskanzler Fürst Bismarck Iheilt daS „Tageblatt" mit. das; ein Eomvramitz au> folgender Grundlage vereinbart worden sei: Keine Beröffenilichiing des Leglslatnr- periodengeletze?. aber auch keine Beröffenilichiing deS Wahlcrlasses, keine Tiniissian des MmistcrinmS, auch Pnitkamer solle voclänsig im Amte bleiben, doch soll lein Rücktcitt im Pnniip seslgestellt und vom Rcichskanstcr zngestandcn lein. Eme Beslciiminng über den Aeiipiiiilt des Iiückitilis und die Act der Begründung bleibe dem Reichskanzler üheclaffen. Berlin. Im Bicto>iutl>eater findet heute die erste Aufführung des Tiümpelmanwichc» Lulheucstipiels statt, nachdem das Eomitec die von de» zuständigen Liaalsmintilern im Interesse des eonfessio- nellcn Friedens >ür criorderlich kiachtetcn Ahändrrnngen hat vornehmen lassen. Die „Nindd. Allg." tritt der Aiisfassnng. das; un Eingreäc» der vhcrslen Behörde eine Beichränknug der Bethätigung eines bc- rechiigtcn cvaiigeiilch - liilheriiaien Beiraikffeins geiiindcii werden müsse, enlgegcii und sagt: Es ici ;»r Wahrung des Rciocinaiions- gedankeiiö nicht »olhwcndig, Jahre »ach seiner historischen Ber- wiiklichiing, die Brelici. ivelche die Welt bedeuten, dazu zu benutzen, m» das Klvstccgelübdc süc Lüge zu erklären, die B'ttchrung der Heiligen lind ffieligiiic» in outcirtester Weise lächerlich zu machen. daS Ablasstcicii in einer kür die heutige kirchliche Aiilchauniig völlig carriciitcn Fvim zu iliveudisiccii, von Mekopicru in uiivaffendsteu Ausdrücken zu rede». die Faste» in einer tür das katholische Be wusstsein geradezu lstasphemischcir Form zum Gegenstand einer burlesken Theaterscene zu machen. Tie preukische Obüglest als eines Staates, in welchem religiöse Gleichberechtigung als erste stieget gilt, konnte sich üninöglich von ihrer Pflicht der Ausrech!- crhalknng und Wahrung des confeisioneUcn Friedens abdrängen lassen. — Die ..Post" schreibt: Das Perbot des studentischen Liitherscst- stucles war von einigen Blattern mit der Person des Kaisers in Berluiidung gebracht worden. Diese Annahme ist »»begründet. Sc. Majestät bat vielmehr sein Befremden über diese Matzregel zu erkennen gegeben. — Freisinnige» Blättern zufolge wäre in den letzten Tagen in den ReichstagsbuieauS angestrengt gearbeitet worden, um für den Minister v. Puttkamer lnincichendes Material gegen die wider ihn erhobenen Anklagen bezüglich der Wahlen zu sammeln. Breslau. Ucbcr das Trstamcut des verstorbenen Fürst bischofs Herzog veilaulct, das; derselbe zum Universalerbe» seiner über 1 Mill. Mack betragenden Hinterlassewchast rinen Jugeiidsreund und Sttidicngcnvsseu. den Archidiacouus Joses Ulrich in Glvgau. der mit seinen Intentionen verstaut lei, eingesetzt habe. Strakburg. In Verbindung mit den schärferen Maß^ nahm,» an der sranzösiichen Grenze wurde die volilüche Polizei m Strasstnirg verstäilt. Ein Berliner Criminalconmiissar wurde be- huss Neuorganisation der politischen und Enminalvolizci im Elsak nach hierher verletzt. Paris. Der Fluanzministcr sagte die Emluingmig eines Ge setzentwurfes zu, wonach die Pässe nach den Reichslai,den ge bührenfrei ansgescrtigt werden sollen. London. Im Znluland ist ein Aufstand auKgebrochc»: die Häuptlinge Tinlzulo »»d Undabuko machten Einsälle und ranbicn Vieh. Bci de» Beifvlgung wurden zwei britische Dragoner ge- tödtet, zwci verwundet. Frische Truppen sind auSgeschickk, dic Ans- rührcr zu rüchtigen. Die Berliner Börse eröffncte fest, doch kchwächle sich die Tendenz in Folge von Neglisiclingen bald ab. Rnssiicbe Valuten zagen weiter an. Auch andere fremde Renten, besonders Ungarn, waren fest. Banken konnten die Anfaogskurse »lebt behaupten, wurden aber später wieder fest. Ein Gleiches gilt für spitnlative Bergwerke und Bahnen. Namentlich in zweiter Börsciihäifte Iva» Schwäche Porhande». Im Eassaverkchr herrschte dnrchweg feste Tendenz. Privatdiskont IR» Prozent. ' ".f «. st»»i. »redll LA.W. Siaattlm»« M,.4o. I'",». »ar»e» kü,9a, lilallzier 101.0». Eq,»tee »l.2i>. r»,i>r. Uuaar. U>oi»,ellie!79.i;o, Di«e»nli> l9l>,lN. Die«»«. Bk. —. Handel««. l'aura —. Fes«. MS.5a. StaalSdadn —, Loiiivaedea . «>»«. Gold Mai». - > Wien, «. Jnnl. ckredll sogar NordwcNb. —. Marlnol«,, —. Lokales iliiv Sächsisches. — Se. Känial. Hoheit Prinz Georg tral am Dicnskun Vormittag nach di Ubr in Bcgleitniig des Gencralinajois v.d. Planitz und deS MawrS v. Liroiwin. ans Leipzig kommend, m Grimma ein und begab sich zur Beiwolmüng der Escadroiibcsichtigimncn der und 5. Escadw» des 2. Huiaren-Negiiiienis nach dem Exerzier plätze. Tie Besichtigung wurde durch den Generalinajor P. Noslitz und m Gegenwart des Divisionskommandeurs Generallenliiant v. Tichwchkv, Ere. nba,'hatten. Se. König!. Hoheit nahm um l Uhr an dem Mittagessen des Offizierskorps in dessen Kasino im Schützenhame lheil und trat mit dem 6 Uhr Zuge die Rückreise über Leipzig an. Hier wohnte Prinz Georg der 'Aufführung der Oper „Die drei Pintv's" bei und kehrte mit dein Nachtzuge nach Dresden zurück. — Se. König!. .Hoheit Prinz Friedrich August.ist in vorvergangener strackst aus Grotzenhain, wohin cr sich der OffiZicrs- reuiicii wegen begeben hatte, hier wieder emgetrvsseu. — Aus seiner schon gestern erwähnten Durchreise von Peters burg »ach Earssbad ist Se. Exc. General v. Schweinitz, deutscher Bolschaster am kais. russ. Hole, hier in Hotel Bellevue ahgcmcgeu. — Am dem Schlosse Alvrcckstsbcrg ist Ihre Königs. Hoheit die Frau Prmzes; Marie, Gemahlin ^>r. Hoheit des Prinzen Albert von A lIenburg, m vergangener Nacht von einer Prinzessin glücklich entbunden worden. — Hosralh B ü t t n e r, Direktor der Laudesblindenänstalt zu Dresden, erhielt den kaiserlich ruisstchen Stanislaus-Orden 2. Kl. — .In der gestrigen Nr. de§ „Dr, Journ.' veröffentlichen die König!. Ministerien des Innern und der Fmanzcn eine umfängliche Verordnung zur Ausführung des Reichsgeieyes vom D Mai 1866 und des LandcSgelctzes vom 22. März 1888 über die Unfall- und Krankenveisichenmg der in land- und s orstwirth scha st- l i chen Bei rieben beichäfliglen Personen. — Es ist eine Lichtteile uiilerer Zeit, das; die Belustigung der allgemeinen Menschenliebe, des Mitleids und der Thciliialmie bei dem Unglück Anderer, lägen wir kurz weg die Huiiiaiiitäisbestre- biingcn, mckit mehr als die Pflicht ei»;clner vom Schicksalsglück be- sondcis bcgiimiigle» Personen betrachte! ivird, iviidem das; man sie ans möglichst breiterer Grundlage kvnslrnirt. Es ist noch nicht sehr lange her, seil man zur Erreichung edler, gemeinnütziger Zwecke niehi in erster Linie die behördliche Initiative anmll, ändern mit vereinte» Kräften lri'ch an's Werk gehl. Und wenn uns ans frühe- >en Jahrhunderten nur die letzlwststgen Bestimmungen einzelner Menschenfreunde überkommen sind, die in Stillungen verschiedener Art noch setzt Segen bringen, so sind cS in den letzten Jahrzehnten eine grope Anzahl Bercine gewesen, die sich das 'Verdienst erworben baben, nach verschiedenen Seiten hin das inakcuelle und geistige Wob! ihrer Mitmenschen zu fördern und insbesondere Noch und Unglück zu Mildern. Diese Bestrebungen sind gewissermaßen die Voiboten der Sozialpolstik gewesen, die jetzt in der Gesetzgebung des Reichs und miiercS Hemiallstandes Platz gegriffen Hai. Unter allen Bereinsbestrebmigen der letzten Jahre hat aber keine so schnell Anklniig gettindcn. man kann sagen in allen Schichten der Bevöl kerung, als die, welche die Ausrüstung von F er i c n k o l a n i een znm Zwecke Val. 'Man muß sich jetzt äst wundern, das; nickst schon näher die Idee dazu sich gefunden und zu» Geltung gekommen ist. Nun sic aber da ist, und nun ihre LebenSlähigkeit sich glänzend hewiclcii Hatz gilt es. sie znm Segen der Schuljugend der ärmeren Slände in immer größerem Umfange wirken z» lassen. Wohl hat anrh in Dresden alljährlich der Anttiil des Eonistecö ein erfreuliches Remstal gehabt: wohl sind ln jedem Sommer einige Hundert hilis- hedürfliger Kinder ans drei Wochen hinausgeichickt worden m gesund gelegene Dörfer und Herbergen, Ivo sic m reiner Lust, umgeben von Wald und Flur, vei gedeihlicher Pflege und Anlsicht viele Tage l>eilel>cii, die wohl alle in der Erinnerung des späteren Lebens als Svimtage crlcheinen. Wenn wir nun aber an die vielen Tausend Kinder »nserer Dresdner Bezirksschuicn denken, da fallt uns wohl in Hmblick ans die Uiizulängiichkeit der Mittel das Wort der Schritt ein: „Woher nehmen wir Brod für so Biele?" Jetzt, wo die Hiindstagsserie» in Sicht sind, wo in mancher Souterrain- oder Dachwohnung und in mancher unbemittelten Familie der heiße Wunsch besorgter Eltern laut wird, es möge de» kränkliche Knabe, das m seinem Wachst!»»» gestörte Mädchen der Woblthat der Ferienkolonie theilhnitig werden, jetzt, wo Lehrer und Aimcnpflegcr nicht selten in Verlegenheit sind, ans der großen Zahl der Bitten de» die Bedürftigsten und Würdigsten aiiszusiichcn, letzt gilt es die Geldmittel inöasichst zu inchien und nicht blvs an die Herzen der Reichen und Wohlhabenden einen warmen Appell zu richten, wndcrn auch die breiten Schichten der Eiittvvhiicrschas! zu einem Beitrage zu bewegen. Nicht Jedermanns Sache ist cs, wegen cinrs kleinen Beitrags die Adresse cmes Sammlers ciiiszinnckien, wvlst aber sind die meiste» Menschen geneigt, bei sieudiaen Veranlassungen ein Schcrflein der Wohlthäligkeit zu spenden. Und hier gilt es der bedüistigen Kmderwelt! -- Ganz imerwarlet tral gestern Ngrhiiiittag die Traucrnach- richt ein, das; Herr Geheimer Kviimierzirnrnth Earl Ko eh ne. Direktor der Sächsischen Bank hierselbst, in Wiesbaden bei seiner einzigen, daselbst vcrhcirachctcn Tochter gestern Mittag sanft verschieden ist. Ter Entschlafene gehörte der Sächsische» Bank seit deren Begründung an, und wenn derselbe auch schon seit einigen Jahren leidend war, so hat er seine ganze Krait doch bis zur leisten Stunde dem genannten JnstilnteMiiit bestem Erfolge gewidmet. - Es ist eine vielgepslogenc Sitte, dgß Gruiidstückseäciilhümer oder Pächter lhetts durch Plakate ans de» Grundstücken, theils durch Bekanntmachungen in öffentlichen Blättern das »icheffigke Begehen von Pnvalwcgen oder Bettele» dec Felder, Wiesen re. unter eigener Androhung von Strafe verboten haben. Derartige S tra s a n dr o h u ii grn sind, wie jetzt auch die König!. AmtS- hanvlmanuichast Leipzig bekannt gicbl, wirkungslos; kein Piwalmaiin hat das Recht, eine Slrate ainudrohen: ob eine Hand" luug stttsthar sei. bestimmt sich nach dem allgemeinen Rechte; nur -»48
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