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- Erscheinungsdatum
- 1888-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188805204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-05
- Tag 1888-05-20
-
Monat
1888-05
-
Jahr
1888
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«lM-Ttlkliramme. Mir i» «lnrni Tliellk der «uttaie.) B«r11». Iv- «»>. ker «aiier krdrtt «v, lttir vo» rliirr «vazier- fotiri Uttiick >»,!> luuror brl »„ stiidrl -u>L iib»rlone»b»r« van »er diailarvrSiilitk» P>r»>chem,ie»i>e mit purraliniN» »»d viirch va« iildting«, »er ri,»tel»ii»»e dcnnZi,!. Leine MairINN beaad «tili nach »er «tiuk- kt» ii> den Park >,»d machte eine «»mdialirl in» vem Painmiaaen bi« 7> , »iir. Die SNui»»i»g und da» Pctinor» lind vorlreiiiich. znnsvriick. lli.Mnt. Seilern drack et» Waioinand rmiichen Ien- dach nnv dem 2,1,lotse Irmchera aus. der eine rieliae «»sdeiumna nniialim. «»„er ralilretilikn O»»«knien, von der llmncariid itud ><>l» Vandes- tchiitien und 288 Eatdaieu in» der 33. Jahrgang. Aufl.46,000 Excmpl. Nvrm. Ilor/sold,I)w8tlou. Fltmnißt. ürasso» l>,r,vt>«x»e. »utv y»«i>Mt<,ll, d>Ui8» I'roiss. ve»»c«iB«t Mit dr«»«o 8vi>i»n«n I dl.. 8ei,n»ro»cor,ot I dl. Sy?k., 2 dl . 2 dl. d(i k'k I'Ltanienrnnt, 6<.til«ne» enm Ilorkn-nk-iimon, I dl. dv l'k., 2 dl. Lk> l'k, vevlicoiAol mit vi-etikoin mul 8r>j8» kmitkt 4 dl.. ü«»anU>i«»-ic»r»ot 2 dl. 28 l>s.. ci«r»4v>i»!,»r l dl. 40 l'f. >i r iii>„--i - i, i , »« nr,-, Dresden, 1888. Bekümvliina des Brandes detchöf. tial. Nolls die lieultae nnnkiiaere Süiiidrtchluna aut»'». itl die Beict- »ia«»a der luimiltkil'ark» u«ekat»r lür Nenda», »»0 Lchlotl Iroi;t>cra >u erijoften. Prui iel. »». Mai. Die «am- mcr »aliin niil lil arnrn lg LIinuiir» die tiredile iur die mtlildriichen De lrnsivmtltel eiiiichlicillich -er Maas- detetliauna an. Sie,11». IS. Mat. iwrkretdem.i Weid«» rudig. iarv 174—17», vr. Mai-Juni 178.58. I„,ii.I»lI I?»,?>". Eevidr.-Oci. Mi.!»,, di»»»,» ruiiig, I»eo I-.-8 128, t>r. Mni-Jun: 12.',..->«>, I«»i-I»li >25,..58. S«»>I.-Lci. 128,78», Vomncrichki Haler loco 12» 124. 8ti»i>»l srit, Mai-Juni 17,88. -cvt.- Oiivder 47,7,8. Si-iriins lesi. iaea oiiue gnsi 58r52,8», 78, 88,88, -uiai- ^unt 78r 88,i». «»a.-SelNdr. 21,88. ?srä. üsrlLed Haedk. V^sinlinnklluvx mit krodior8tnb6ll ZI<»r1t/8tr. 4. b6rn8provI»8t«Nv 32L. Lnskükrlickv Lroisliston vgrsanffo krvi. Ooväkr kür roins Katurvoino. ß Ovilibiiiirlm« kiniiliMtchilltck k vordon iiUiiitNlmonMk'tnIIt um! vvrmitkvlt äiinlli ffc-n § UrOixlon, tive-to. (t, l. -LÄ2A ti »t» Ot-IiMeckl I< Ilt'iN I>, I> ^ Nir Holr, LlokB'l un,1 >1k»>rorvor!». -»»-»» k'nrl.ontttkoln mit Ul Xür»n>''»n krrrtiy un,i sr»neo. «-«»», Larl u „ la s > Idi v»»!«», ^.t«i»<1t: >1nrit'N8tr»«:8« 27. ^malion.'Urttä'jS ^vu^Ul'lt: IIoinri<'1i5trLd'8S (Hiaäl. Oörlitr). SorwLim JunK, Mitliilii<I liliüeU. LS Lövlß Jodrum-LIrLsso LS. Nr. 141. Kpieliel: Koloniiilbeivcauna. dliiöwnndenina mik ihre Gcgncr. Lwsncictnichle». Psiunslirst. Pn»nslvc<lcl>i, Gdridiiüvcrliandlmincii. Loltrrieliste, !c» ^ Nr den Uonlil Juni werden Abonnemenls aus die „Dresdner Nachrichten" für Dreöde» in der Ervedition, Marienstraße Nr. IS. zu 00 Psenninen, sUr auswartS bei den Kaiser!. Pastanslalten im Deutschen Reichs- gc> iete zu 92 Pscnirigen, in der Oesterr -Ungar. Monarchie zu 77 Kr. cxct. Agio-Zuschlag angenommen. SU oimciitcn, die die „Dresdner Nachrichten" noch den Bädern oder nach anderen Kur- oder Ausentl>alt«orten nackgesandt wünschen, baden die ersordcrliche UeberweisungSgebUbr (im 1. Monat deS Kolcndcr-VinteljabrS 60 Pfennige, im 2. Monat 40 Pfennige und im 3. Monat 20 Pfennige) nebst etwa noch zu entrichtendem Abon nement vorster an uns einzuschicken. Monatliche Neise-Abonnements (Kreuzband-Sendungen bis 50 Nrmiiin) im Deutschen Reiche, Oesterreich und Ungarn zu 2 Mark 4) Pfennigen, sowie nach den Ländern im allgem. Weltpostverein zu 3 Mark mit täglicher Abscndung werten von Unterzeichneter Expedition gleichfalls entgcgengenommen. Expedition der „Dresdner Nachrichten". kiiamworMLer Nedakleur kür Politisches Lmil Blerev In Dreiiden. Herrliche Frühlingslage hat uns daS Pfingstfest gebracht. Welch' ei» Wilteliingsuinschlng! Stoch zur Hiinnielsahrt ein ninrk- -mchdlingcnder schneidiger Wind, am Psingslsonnabeiid aber eine Wämie, wie sic etwa im August in der Ordnung wäre. Jäh hat der Lenz die Pelzmütze, die er bis in die Mitte des Maimondcs trug, mit dem blumcngeichmückten Strohhut vertauscht. Menschen und Pslanzenwelt seuizt nach Regen! ciholiiligsbedüriiigcr Menschen, die sich seit gestern in die blühenden Gaue» crgiehcn, drängt sich lediglich der Wunsch nach Abkühlung aur; der Landwirth jedoch und der Bvikswirth vernnschlagt, welche Wiikung der Mangel an befruchtender Feuchtigkeit aus den Saatcn- stand audübt. Nur noch acht Tage diese Hitze und man mutz die Hossauiigen aus einen reichen Ernlcaiisfall merklich hrrabskimnie». Doch von solche» Belrachiungr» lässt sich heute» wer Gottes schöne Natur durchwandert, Niemand beirren. Kommt Zeit, kommt Rath. Jeder Tag hat seine Plage und darum soll man die Tage der Freude, wie sie das Pfingstfest für die überwiegende Mehrzahl u i'kicr Volksgenossen mit sich bringt, sorgenfrei genirhen. DaS Pfingstfest ist das Stistungsscst der christlichen Kirche. Der G ist des Christeisthiims wurde aus die Häupter der Apostel aus gegossen k sie empfingen die Mahnung, hinauSzugchcn in die Welt, zu lehren alle Heiden! Der Wanvertneb hat durch das Pfingstfest seine Weihe er halten. Tic Gegenwart, mit ihren gewaltig gesteigerten Verkchrs- gelegrnhcitcn, verwirklicht die Mahnung der Heidenbckchrung in ihrer eignen Weise. Die christlichen Kirchen werden nicht müde. M fsionäre in unbekannte Theile der Erde hinauszuseiiden. Mit diesen, bald gleichzeitig, bald ihnen voraneilend, bald nachfolgend dringen Kaufleule und Forschungsreise»!)? in die von Heiden be wohnten Länder. Erst in den letzten Jahren hat sich unser deut sches Vaterland daraus besonnen, welch' ein Anthcil auch ihm und ihm gerade an dieser Kultivirung herrenloser Erdthcile gebührt. Tie Kolonialbcwcgung ist die erfreuliche Folge dieser Erkenntlich. Sie ist keineswegs im Abnehmen begriffen, wie unsere nette deutich- sreiiinnige Partei immer gehofft und prophezeit hat. Ihre Presse fallt niit wahrem Hechhunger über jede Unglücksbotschait aus unseren Koionicen her, um daraus für ihre traurige Feindschaft gegen die Kolonialbewegiing eine Stütze zu schnitzen. Alles, was in unseren Koloniecn geschieht, wird von dieser freisinnigen Presse bstritrlt und geschmäht; die Leute, welche sich dieser Bewegung aiüchliekcn. werden als Abenteurer hingestellt, ihre Unternehmungen werden als unüberlegte, aussichtslose Abenteuer verdvchtigt. Tie Pioniere, welche in Afrika neue Gebiete erforschen, für Deutsch land erwerben und fruchtbar zu machen suchen, müssen aber, wie jeder Verständige cinsielst, unternchiinmastüchtige, furchtlose und waghalsig-kühne Männer sei»; der echte freisinnige Philister ist dazu nicht zu gebrauchen. Nichts ist io widerwärtig und nichts stellt die Armseligkeit dieser kletiigeistigen Rörgeler in ein so trübes, armseliges Licht, als gerade diese ihre Haltung in der Kolonial- beivegung. Jedermann weiß, dcist ein so reich bevölkertes Land wie Tcutichland Abzugskanäle für den Uebcrflust a» Volk haben muh; bisher war cs Amerika, aber die Auswanderung dorthin wird setzt crjchwcrt, ist auch bei weitem nicht mehr so auösichtsvvll wie früher, und Tausende gehen dort elend zu Grunde. Sollte da das Deutsche Reich cS nicht in's Auge fassen, Unternehmungen zu begünstigen, welche auch andere Kanäle für den Strom der Auswanderung a»s- suchcn und zwar solche, durch welche es möglich wird, Wanderer mit dem alten Vaterlande in Verbindung zu erhalten? Bisher ist unsere Auswairderung lediglich fremdcn Staaten und Ländern zugute gekommen. Wir liehen unsere Arbeiter fortgehcn in den Dienst fremder Länder, wie wir unsere deutschen Maaren sorlgchen liehen, um sie drauhcn als englische oder französische abstcmpcln zu lassen, sodah der Vorthcil davon den Ausländern znfloh. Das lieh sich nicht ändern, so lange Deutschland keine po litische Existenz hatte, sondern eine Vielheit von machtlosen kleinen Ctaalche» darslcllte; seit wir ober daS Teutlche Reich haben, ist das anders geworden und dieses hat die Aufgabe, Mittel und Liege ausznsnchc», durch welche unser Rcichthum von Menschen und Arbeit zum Nutze» deS Vaterlandes Verwendung finde» kann. In Afrika können wir freilich leine Ackerbaukvlonicen gründen, wohl aber Handelskoloiiicen. welche uns grohrn Vorthcil gewähren wcrden- N' Eiicnbahniahrplan (S. ll). Akademische Kmistnilsslellniig. Münchner Kilnstgeiverbe.-Ansstelliiiig Es giebt aber auch »och ausgedehnte Gegenden, wie in Südamerika, wo für deutsche Ackerbauer noch etwas zu machen ist. Das sind freilich keine herrenlosen Länder mehr; allein das Dnilschc Reich kan» doch durch seine Verbindung mit denselben und seinen Einfluh sehr viel dazu Ihn», dah de» Dcutichen dort Raum geschasst wird, und sie in Freiheit und Sicherheit sich ein neues Vaterland er werben können, das ihnen gestattet, die Becbnidnng »ist der aste» Hcimgth zu erhalten. Sehr mit Liecht verlangt der „Reiche-bote", dah in dieser Beziehung seitens der Rcichsregiernng kräftigere Schritte geschähen, »in die Unternehmungen unserer Pioniere, wie die des Dr. Förster und der Leipziger Kolvnialgesellfchasi in die Höhe z» bringen. Lasse man sich doch durch die Verdächtigungen der Kolonial- hewcaung seitens der Freisinnigen nicht irre machen! Je dicker i» Deutschland die Menschen auskinalidcisitzen, so dah einer den an deren gewerblich aufsrisst, desto lieber ist es dem richtigen frei sinnige» Lvvosilionsmaim; dem: ans der Erwerbsnoth erwächst Ilnznirirdcnhcit und diese Niiziisriedcnhclt ist daS Element, m welchem cs den richtigen Freist»»!«» und Sozialdemokraten allein wohl ist. Also bleiben wir Alle hübsch wie die Heringe in Tonnen cinaepökelt in Teulichlnnd „bei Mutiern" und überlassen die große Welt draußen den Engländern und Franzosen und wer sonst Lnsl dazu hat. So lange die dänischen ForichungSrcisciidcir lcine andere Siniittirg, 20. Mai. Eommaudit waren bevorzugt, deutsche Bahnen meist etwas besser, hcwnders waren Mecklenburger und österreichische still. Franzosen später steigend, Dnxcr AittangS schwach, später erholt, Bergwerke gut behauptet, fremde Renten wenig beachtet und teil. Im Kassa- verkchre waren Bahnen schwächer, Banken recht seit, Jndustrice» belebt und fest, deutsche Fonds recht fest und meist besser, öfter« rcichische Prioritäten gut behauptet. Privatdiskont lb-' Prozent. ISien, 18. Mai. Ercd» 277,75. Staaisdalr» —. vomvardkii —. Nort-wrftb. —. Marinote» . »na. lvold 8>>,8a. GrschSftSloö. B a r t a . 18. Mai. ,s>1i>«8.> iilentk !>2.72, »luleilie il>z,7«. guattenn 37.-8. SlnaiSbad'i 47L,7ä. pombardcn 172,.',», da. Brlortlitle» —. Spanier L8/^ Ea>lt»cr 488,48. Ollo-ua-en 5,22,88. Neue Tiulrtde —. Türken —. Fes», vaudon. i8. Mai. illarmtit. » Mir 18 MI». Soütol» 88>/„. iRZer Rügen 84«,',, Italiener !iü'/,. vonibarde« 7"/„. Nana. Türken I4>/>„ 4proe. i»»d«rie »tmerilaner 128. 4proc. Nnaar. Gaidrenle 77'/,. Oesterr. «old» renic «7««. Preuü. ConialS —, ikainaer ?!>»,. Reue-Eanvlcr 188><„ Garant, idannier I8I«>». Oitamanbans 18»/,. Suez-Rrtlen X5><, Spanier S8 « „. e> ftous. 'Mexik. Sitsicre N»l. «i«/, 2>alo. 8Ic»e 4«EalN't. '.«Inlc»>» — Proe. Agio. — Stimmona: Sehr rnliig. Weiter: Warm. Lokales uuv LächsischeS. — Ihre Mascstäieu der K ö ni g und die K ö n i iigln werden such Absicht verfolgten als der W'ssenschast zu dienen, die Länder giifzn schließen, in welchen sich dann die Engländer scslsetzten, solange sic statt wie jctzt mit Hcrrschastsoerlrttgen mit de» eingeborenen Flickten bloS mit Herbarien und ausgestovsten Vögel» »ach Hanse kaine», solange wurden sie von der freisinnigen Presse gepriesen, jetzt aber, wo sie nicht blos ein paar seltene Pflanze» nno Thiere als Frucht ihrer Reffe mitbringcn, iondcrn Verträge, welche die von ihnen durchforschten Gebiete z» deutschen Koloniecn mache» .und sie unter den Schutz des Tculschcn Reiches stellen, werden sic Den raliNaten Schanren ! ots Abenteurer, ja nicht selten als gefährliche Versührec hingestellt, ^ ^ ' welche Teulsche verleiten wollen, in jene heißen Gegenden zu reisen. Professor Virchow, welcher ans seiner egmstiichen Lieise ein mal in eine kleine Bed-üngniß kam, wird als der kühne Mann der Wissenschaft gefeiert; die Gefechte unserer Kolvniasrciscndcn stund und Tnvpcnbt'ck in Kamerun hingegni weiden als abschreckende Folgen der Koloniaspolitik aeschlldeit. Es ist vom wissenschastlichen Standpunkte aus recht verdienstlich, daß Virchow a'.'S de» eg»p- . tischen Oiräbeni eintge Sudansthgdci n.itgebracht har. Aber der >4 Nutzen für das Vaterland, für das Wohl und Wehe unserer Pro- '< duktion steht uns in einem Anaenblick höher, wo die dringende Frage auf »ns lastet, wie wir für unsere arbeilcnde Bevölkerung genügende Arbeitsgelegenheit und damjt Brot schaffen. Unsere kühnen Kolonisatoren hctsen an ihren, Theile, de» heutigen Verhält nissen cmgemcsse». dns Pfinastwort verwirklichen: Gehet hinaus in die Welt und lehret alle Heiden! Gott segne ihr Werk! Nrnrfte rkle«r«mmt »er..Drrsvner Na«1>r." vom 10. Mai. Berlin. Das Befinde» des Kaisers ist dauernd gut. Die Nackt war allerdings durch Husten und Absonderung »nterbrochen, der Appetit sehr befriedigend. De» Vvrmittgg verbrachte der Kaiser wieder im Parke und unternahm Nachmittags einen Ausflug nach Grunewald. Ter Aufenthalt im Charlottenburger Park ist durch MückcnschwSrme sehr aestött — Ter Kronprinz erhielt das Groh- krcnz des Brasilianllche» Ordens vom Südliche» Kreuz. — Die Prinzessin Irene reist Mittwoch in Begleitung ihres Vaters, des Großkierzogö vonHessen unddesPrinze» »»dderPmizessm Ludwia von Battenberg vo» Darmstadt ab und wird in Frankiurt durch dir vom Kaiser zum Ehrendienst befohlenen Grafen Perponcher, Vitz thum und Lüttichau enwsnngen und nach Charlottenburg geleitet. In Kassel ist großer Emvsang vorgesehen. — Die „Nordd." tritt den Auslassungen Panier Blätter bezüglich der Littguer-Affatre entgegen und sagt, dns Wort „voihcrgegangene Plackereien" (seitens der deutschen Grenzbehötde») trifft nicht zu. Dagegen ist cs nicht unwahrscheinlich, daß den französischen Provokationen Repressalien folgen werden. Jedeniglls wird man in Frankeich nicht das Recht haben, sich darüber zu wundern, geschweige denn zu beklage». — Die „Krzztg." widmet dem gestern im 78. Lehensjahre in Dresden verstorbenen Geiiernlleiitnants z. D. von Hauenield einen Nachms. Hancirfcld war während des französischen Krieges stellvertretender GeneralstabSchcs. Berlin. Zum deutschen Militärbcvollmächtigten in Bukarest ward Hariptman» Müller vom große« Generalflabe ernannt. Wien. Die heutige Nummer der „Reuen Freien Presse" ward wegen eines Artikels konfiszirt, der die Negierung heilig cmgreifl, weil sie nicht energisch genug gegen den Antisemitismus vorgehe. Der Artikel führt aus, es sei beschämend, daß die antisemitische Demonstration erst durch das Organ Bismarcks habe gcbrandmarki werde» »rüsse». Die österreichische Negierung habe kein Wort ge sunde», die Entrüstung der Bevölkerung über den begangene» mo ralischen Verratl, öffentlich anszudrückcn. Die Passivität der Ne- aicning erkläre sich aus der Thatiache, daß der wahre Cher des Antisemitismus Prinz Alois-Liechtenstenr sei, der eine vollständige Revolution durchführen wolle, ui» die Henschast des Feudnt-AdelS z» begründe». Liechtenstein sei aber der Präsident eines Pmla- me»tS-Ctuhs ohne dcir keine Negicrnnc(Si»nivrstät zu Siande komme» könne. Die Kräfte, die den Liberalismus vernichten sollen, können dein Staute selbst gefährlich werden. Wenn die Funken sprühe», kann das Bürgerhaus wie der Fürstcnpalast in Brand ge lächen. — Eine von Montenegro anS gebildete Räuberbande wurde von österreichischen Streffkorvs aufgehoben, mehrere Mitglieder, da- runtcrder BnndenchesMrlutin. nieoergemgcht. Die Amante» rissen die Aus- > »»weil Wremja die Schienen der neuen Bahn nach Scrlomchi ans. Der Lck>adcn wird rcparirt und die Bahn militärisch bewacht. Die Fahrgäste werden von Wremja durch de» türkischen ans salonichi kommenden Zug abgeholt, uni anzudeuten, daß der Orient der west lichen Criltur freiwillig entgcgenkomme. Paris.» 'Bourgeois, ein Tcvuritter deS Departements Marne, ward zur» Unterstaatssekretär des Ministeriums des Inner» er nannt. — Von den MunizipnlrathSwalilen sind setzt die Resultate auS 2570 Hauptortcn von Arrondissements und Kantonen bekannt. Darnach haben die Republikaner 1702 behalten und l2l ne» gewonnen, die Eomervative» 526 behalten, IlO neu gewonnen.— Der Sch>i>tslellc-r KarlMonielet ist gestorben.- Frcr-einet bringt eineNacbtragsiordmuig von 6 Millionen ein für die Herstellung von Lebel-Patronen. London. Es cirknlirt das Gerücht, Rußland beabsichtige Khoraffans kiiizuuehmeir. England würde alsdann Buschir und Schiraö elirnchinen. Die Berliner V örse war sehr still. Bald nach der Er öffnung trat Befestigung rin, besonders sür Banken. Diskonto- auf der Durchreise nach Schweden euren kurzen Besuch in Kopen hagen adslattcn. Die Reise von Kiel wird mit der Kaiserlichen Uachi „Hohenzoltern" eriolge», welche von dem Panzerschiffe „Fried rich der ouoße" eskoriirt werden soll. Das Königspaar wird mög- iicherwcise von dem Punzen Heinrich von Preußen begleitet werden ' — Ter in Sachse» staalSangehörige (steh. Regicrniigsrath Seid 1 er in Potsdam erhielt den Rothen Adlcrorde» 4. Klasse. — Fabrikant Oskar Schöppe in Leipzig erhielt das Prädi kat „GroßherzogÜch Sächsischer Hoflieferant" vom Großhcrzog von Sachien-Weimar. — An Stelle des z»m Amtshauptmann in Marienberg ernann ten Regicnlngsraths v. Wilucki wurde vom Ministerium des Innern der Regicrnirgsrath bei der Kreishauvinramrschast Zwickau v. Burgsdorfs zum Stellvertreter des Vorsitzenden der Schieds gerichte sür die Sektion 8 der Sächsischen BmigewerkSberuss- aenoffcnschaftcn mit dem Sitze in Zwickau und die Sektion 4 der Sächsischen VallgeweiksbemsSaeiioffenschcist mit dem Sitze rn Chemnitz ernannt. — Psingsten feiert heute die große, über die ganze Welt vccbrciicle Christengemeinde. Ist es doch das schönste unter den drei großen christliche» Festen, ans welches die neu auflebcnde Menschheit sich am »leisten gefreut hat. Kirchlich wird das Fest 'uw,A«denlen an die Ausgießung des heiligen Geistes 50 Tage pentvIcWtv — fünfzig) nach Ostern gefeiert. Zugleich gilt es auch alS SliituiiMcjl der christlichen Kirche, da nach Apostelgeschichte 2 nn dem jüdischen Wochciifcsle sich die erste christliche Gemeinde um die Apostel schaarte, da sie zum ersten Male mitte» in Jerusa lem sich laut und öffentlich als Bekenner des Auferstandenen kund thalc». Wie man heutigen Tages noch von einem kraftvollen und begeisterten Redner zu sagen pflegt: er spricht mit feuriger Zunge, er spricht Flanimemvvrle — also berichtet die biblische Urkunde von den Jüngern, daß man au ihnen die Zungen zerthcilt und feurig sah, das heißt, daß ein jeglicher von ihnen wunderbar er griffe» und voll deS heiligen Geistes ward. Meiiichc» aller Natio nen. die sich damals in Jerusalem befanden, Paithcr und Meder, Phrygicr und EgM'ter, Asiaten und Römer fühlten sich bewegt von der Macht der Rede der Jünger. Sie Alle glaubten in ihrer eigenen Muttersprache die Thatcn Gottes zu venrchmen, denn sic verstanden den wundrrbarc» Ausbruch der Begeisterung und sahen und hörten die enlznckieii Beier. Etwas Außerordentliches war hier geschclien. Hier standen Männer, Jünglinge, Weiber, die von göttlichen Dingen mit einer ungewohnten Begeisterung und Klarheit lehrten. Hier standen Männer. Jünglinge, Weiber, die bisher ängstlich vor den Versorgungen der Jnoen im Verborgenen gelebt. — Pfingsten ist aber auch unser Frühlingsiest. Tie Empfindungen des Christen im Frühling beim Anblick der wiedererwachenden Natur können nur Entzücken und Bewunderung der göttlichen Größe. Güie, Weisheit und Macht sein. Und mit dem Auflcben der Welt soll auch unser Gcnrüth zu neuer, heiliger Kmtt auflcben, die neuen Wohltholcu, mit denen uns der Himmel überschüttet, sollen uiiS auch entflammen zu neuer Tätigkeit. Der Frühling ist sür de» fleißigen Landmcmn die Zeit »euer Hoffnungen und gewiß auch für dos christliche Geinüth. Lin den Wundern der Schöpfung richtet sich unser gesunkener Mnth wieder aus und sieht heiter drnch's Lebcn. Ja, beute jauchzen fröhlicher die niislhuldlgen Kinder, die spielend in oc» Blumen der Gärten und Wielen tändeln. Verklärt durch ein schönes Gefühl tritt der Jüngling, die Jungfrau in die lächelnde Schopsung hinaus. Gatte und Gattin vergessen deS dunklen Winters und der häuslichen Sorgen, der Anblick der prachtvollen Schöpfung läutert ihr Her; und füllt es mit Ruhe und reiner Lust. Der Greis selbst will sich verjüngen, tritt hinaus zum Sonnenstrahl und läßt sich von der elgnickonden Wärme über- sttömen. Der Bedürftige verläßt die armselige Hütte: heute ist Pfingsten, da baut ihm Gott einen Palast, welchen Kaiser und Könige nicht herrlicher haben. Wenn daher die Menschheit die Wunderwerke und ihren göttlichen Zauber empfindet, den neuen Geist in ihrer Seele auiniimnt, wenn sie der Glanz der weilen Natur aiilruchlet, der Athen, dcs Frühlings sic diirckdringt, der Jubel der hochbcscliglcn Schöpsting sie nmrauscht und sie die Freude der Meiiichc» und dcs kleinsten Wurms wahrnimmt — dann feiert sic Pfingsten in rechter Art. Haln: daher heute rin Jeder ein offenes Auge, einen ei»psä»glichcii Geist und ein dank bares Herz, der durch Gottes schöne Nntnr wandelt I — Ein Leben war gestern in der Stadt und auf dm Bahn linien, wie es nur an ganz außergewöhnlichen Tagen stattzufindcn pflegt. Ein Pfingstfest ist cS, wie man cS sich nicht schöner denken kann. Pfingsten ist das Fest der Lustrcisen in Gottes schöne Natur. Bkicils am Freitag herrschte ein Wogen und Drängen in den Straßen, nach und von den Babnhösen und gestern hatte der P s ingsiverkehr seinen Höhepunkt erreicht. Beim Militär hatten zahlreiche Beurlaubungen stattgesundm und die braven ValcrlaiidSvcrlhcidiger eilten in die Heimath zu der liebenden Mutter. Die Pscrdcbahnwagcn waren b>S aus den letzten Platz besetzt und die Droschken wacker in Anspruch genommen. Zahlreiche Schüler, deren Psingstsenen am Freitag begonnen, eilten nn Sturm nach den Bahnhösen. um im schnellen Flug zu den Ihrigen zu eilen. Das Bcamtcnvcrional auf den Bahnhösen, die Billeteure, Schaffner und andere Beamte warm mit voller Kraft in ihrem Berufe thätig und der Schweiß triefte ihnen vom Antlitze. Es herrschte ein Wogen und Treiben nuf den Bahnhöfen, daß starke Nrrvcn dazu gehöre», um an demselben leine Lust zu finde». Hier erblickte man die verschiedenartigste» Reitekostüme in dc«r Hcrrcn- wie Damengardrrobe. Den Operngucker nuiaehängt, das Rclicptnid und Reisegepäck in der Hand, sah man Reiselustige »ach »nd von und aus drin Bahnhosc enchcrstolzircn. ..Wo ist dcr Eztrazug nach
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