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- Erscheinungsdatum
- 1888-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188805135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-05
- Tag 1888-05-13
-
Monat
1888-05
-
Jahr
1888
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r,ßk»l,tt für Politik. "elibüti»v«r<«l,r. M>.«. OM In Kenliodt: itochittioacupG ilpaiiiiie Pelit- lcu. « L-aoei» is PI-.. iln Dton- ,-a» oder imc>> gclNoaci, 20 Pia. U>»c>»> Lind, >zti»,e!a>ldn lleNe 40 Via ReNamen »i>! der Privat- teile Me L> PI- Kitte iür da- »achlila-iae Lochemei« der tzuIkMie mud »ich! acaede». Au»> MUae Julorlio»» AulUaae ae-en Älan,u»nanda,uu>u»a durch Brief- inaNen ad Poiiemzaliluiia Iulcral« nklimen !a»i»»>,che reiiomimlie An- iwuccn tkrpeditione» cm. gstr Ruck' -ade em-er Ranulcrwle keine Ber- tmdlichkcn. - lZeriiwree» - Hlellcn U Attii > bar Peuil.-Liesde». 33. Jahrgang. Aufl.46,000 Exempl. kk«t«Zr»pI»v<H. Oßr. Ililli» Ilitklis. »1, oLedst cksw Vippoläis»«ilä!ivr I 8poe!»1ittlton: Llniker- und Orapi»eii-Illsni»tin,vn, Ropro- äuctionov, Vvr«rÜ«sori>nxi-i» naeu jsüvw IZilä in lellustl. ^usiaiininx bis Uobousxrvuss. Uvrm. Uvr/kckl,1)ro86o», ^Itmnrlet. eiruLso» Oe>n>dU»a»r. -ut« «juiiUUUau. dUUzv I'eoio». Veollvoniot mit droit«» 8oi,i«n«» I » , 8od»nrono«r»«t I dl. 50 Pf., 2 u. 2 LI du l'k.. ?»to»ioo,»««, 8(!>,i.„>o» -um Ilvi-lUünk-iimvtt, I »I. LN l'k., 2 dl. LN l'k, I>,«IIe»r»»t mit l-i-edd.-in »uü 8e>iün dnniNN 4 dl., 6v,o»4d«Uocor«ot 2 dl. 2L l'k., üneiulelmitor I dl. 4N l'k. Dresden, 1888. 0tt«i'stkVü»sci>-rc1ra» «imine. vtettt». 12. Mai. («ciieldein.i Hielte« iiilua, ixt» tio->78. i». Mai-Iuui iid.Ol,. Iuni-Iuli >77,8«. Sepidr.-Oct. 18>».0tt. ittvnae» rnAq, loeo 117 121, p>. Mili-tzttni I2I,"o, 5fi,u!-I„Ii >22.»». Scpt.-Lct. >27,nn. Pomitterlchcr Haie, Ixe« I2n 12-'. »tübOI füll. M.,i - gm,« 47,00, Sept.-Vei 17,NN. Spuiin.' fest, loe» xilttc gal, 59r 52,50, 70, 33,50, Mai- Juni 7Nr 33,2». «»n.-Sepidi. 3o,»0. Prieoleui» loeo »'»rzolit 11.50. vreaia». 12. ipiol. czNrirelbc- I»a,kii. Spirliiio Pr. Inn Lir. inn"/„ rrel. (4> M. 2>erO>««ch> ai-nnb, per Mai-Juni I>I,!>n, Iuni-Iuli ?.2,nn, iilu-ttst-SePt. 53,50. 7N Lik. ivlai- Au»i 32.NN, Siiia.-Irpe. , „Ina- aru per Mai-Iuui >21.09. I,,,» Juli I2N.NN, Sepidr.-Oki. 130,09. »Indol ieco Mai-Innl 45,50. jjink nmloiiloö. Weiler: 'jl ^Vi'IU'rki'nt«! 0,1»ii8l, I< Iit'iii Iil'i, 1 . > ' - '» für AlolltU nuil Lluuorn ork. k'urdonlnfoln mit. 10 ddUüttctn ^raUz franco. »»»-»» Larl Vt«4lvu»u»n, II llivkorun I»I «>«»!«», ^Iiiri«iN»,1ra8ti0 27. ^imUio>rk1i.'l?i!;o 19. dlonLlLät: Hoini-iokr.tr«ri»?o (8iü«1t OHrlrt/). Z SlaUn»;'«, Maasieii, D It»nldIIt»II>vn, 2 äio llöuosivli Aieons für (bis 1'iiiliiubr, nur eilkvlio solide ^ ^ HorstoIIuii-d. L m bentnr 2VustijI,ruo§, emOeljll in Uchr AüMiljl I'. UMsr, 8kIl»!l»!»kIltzl'MM«r. »VIIllllVLLrvU mekt RLLäLrl-dit. zu Mc» j'ttiskli 17 17. 1^1 L„ia,.af-Fürst Bismarrk — r»ssi!chcr',Hilst, vccubikcbl'r Lcindlan. Ctkchcn Ilild Miiiiitci ÄliiMch Hoiiiochrichtün, Fcril'iikliloiiieii. Sedlinseier, 7tt. Zr--»» Aptigdr. PfinastcLtrnzilne, Tcutühcr schiiiicdcbiil. GenchlSociliaiidliuiaen. Loltkiimste, Eisciibtiblisalirpiail (10. S-ulc). LiMiitiill, Ist. Mai. kenmlworilickiei Redakteur kür Pvlittschel vr. Linil Bieres in Dresden Stcppenhuhn oder Ente? Ist cS eine gewöhnliche Zeitungs ente oder flog wirklich dem deutschen Reichskanzler ein russischer Fiirstkiititel zu? Wir erleben ja das seltene Ereignis;, daß sich »ach 2äjädriger Unterbrechung wieder einmal russische Sletwcnhühn.r nach Deutschland verflogen haben. Warum soll die Erhebung deS Fürsten Bismarck in den russischen Fürstcnstand unmöglich sein? Ein russisches Zeitungsunternehmcn, die Correipondenz de l'Est beuchtet eS: zwar nicht als fertige Thatkache. aber als in's Auge gefassten Gedanken. Unterbleibt die Ausführung, so ergiebt sich aus dem Umstande, daß man in Petersburg an die Möglichkeit einer so hohen Auszeichnung denkt, doch soviel, das; man in Rußland ent schlossen ist. mit Deutschland gute Freundschaft zu halten. Man versichert von glaubwürdiger Seite, der gegenwärtige MeinungS- austausch zwischen Berlin und Petersburg habe Nichts Geringeres zum Zweck, als die Wiederherstellung des alten srenndschastlichen Acchältnisses der beiden Reiche auf Grund der Bervflichiung Ruß lands zur Neutralität für den Fall eines Angriffs Frankreichs auf ^Deutschland. Tic Bcrsländigung Rußlands mit Deutschland werde * auch die Erzielung eines guten Einvernehmens mit Oesterreich zur nahen und sicheren Folge haben. Wie weit diese Dinge gediehen sind, entsteht sich vorläufig unserer Kcnntniß noch vollständig. Daß aber in Rußland die friedliche Richtung die Oberhand gewonnen hat, daZ loiinte man schon aus einem Artikel des Petersburger „Rcgicriiiigs-Auzcigcrs" ersehen, den der halbamtliche deutsche Tele graph weiter zn verbreiten beflissen war. Der Inhalt dieser Aus lassung ließ trotz mancher Unklarheit, auf eine Kundgebung des guten Willens Rußlands hinaus, vorläufig wenigstens allen Gewaltmaß- rezcln in Bulgarien zu entsagen und somit den Frieden zn erhalten. Zwar wurde gesagt, Rußland bleibe seinem bulgarischen Programm treu, aber es wurde auch sofort beigcsügt, Rußland erwarte die Durchführung desselben von der „Zeit und Erfahrung". Mil Recht wurde in jenem Artikel ausge'ührt, daß Bulgarien zu schnell und uuveriiiittelt aus der türkischen Sklaverei zu einer freiheitlichen Verfassung gelangt sei, für welche das Land noch nicht reif ist. Wie scharf mit dieser Bemerkung der Nagel ans den Kopf getroffen ist. lehrt der Ausgang der Prozesses Popow. Manche Zeitung schlägt die Hände über dein Kops zusammen wegen der hierbei zu Tage getretenen Verdorbenheit der bulgarischen Sitten und der Rechtspflege. Man kann doch billigerweise nicht verlangen, daß ei» Land, welches ei» halbes Jahrtausend unter dem Drucke türkischer Paschawirthschaft gestanden, nun a»f einmal sich von den geläuter ten Sitltichkeitö- und Nechtsbegriffen des christlichen Abendlandes leiten lässt. Laß Jemand, wie der Major Popow, ein ausgezeich neter Soldat und zugleich ein unredlicher, bestechlicher Beamter war, erscheint deni Oriente keineswegs als ein unerträglicher Gegensatz: im Oriente ist mehr oder weniger Alles käuflich, ohne daß irgend Jemand daran sittlichen Anstoß nehme. Tie Bulgaren bcdüücn der Erziehung und Leitung noch gar sehr. Erklärt mm Rußland, die Zeit und Erfahrung würden den Bulgaren eine Lchr- nieislerin sein, es selbst wolle sich ruhig abwartcnd verhalten, so wüßten wir nicht, weshalb sich Deutschland nicht mit dieser nstsi- schen Auffassung befreunden und ihr Unieistützung leisten sollte. Ter Minister des Aeußeren, Herr v Gicrs, konnte einen solchen Artikel nicht im amtlichen Negicrungsanzeiger zum Abdruck bringen, ohne der Zustimmung des Ezarcn sicher zu sein. Ob diese siiedlichc Richtung der ruisischcn Politik ihren äußerlichen Ausdruck in der Berleihuiig des FürsientitclS au den deutsche» Reichskanzler findet, stche dahin. Unerhört wäre der Vorgang nicht gerade. Auch der österreichische Fcldzcugineister Gras Nadctzkh wurde 18t9 zum russi schen Fcldmarschall aci bonoros ernannt und aus dem Franzvscn- kricge ist es noch in frischer Erinnerung, daß der Deutichcnfrcund C;ar Alexander II den damaligen Kronprinzen Preußens und Sachsens, Friedrich Wilhelm und Albert, als sie mit der Würde deutscher Feldmarschällc belehnt worden waren, sofort die Auszeich nung der russische» Jeldmaischallwürde hmzusügtc. Wiederholte jetzt Ezar Alexander III. diesen Vorgang beim Kanzler des Deutschen Reichs, so würde daraus ebensowenig wie damals folgen, daß Tciilschland russische Politik treibt, sondem nur, das; Rußland in die Bahnen ehrlicher Freundschuft, die über ein Jahrhimdert be standen haben, zum Heile beider Reiche nach kurzer Unterbrechung wieder einlcnkt. Aus der inneren Politik Preußens liegt nicht viel Bclang- rcichcs vor. Das einzige Parlament, das zur Zeit noch versammelt ist. ist der preußische Landtag und dieser beschäftigt sich mit Dingen von geringerer Bedeutung. DaS HauS ist ermüdet, es brachte dem beim Beginn seiner Arbeiten cingebrachtcn Schulantrage des Abg. Windthorst nicht die gciingste Aufmerksamkeit entgegen. Der schlaue Fuchs verzichtet also darauf, den angeliiiidigten Vorstoß gegen die preußische Volksschule schon jetzt vorzniiehnieil und er willigt gern ein. daß sein Antrag üherhaupt nicht mehr zur Verhandlung gestellt wird. Käme cs zu einer Besprechung, so wüide Windthorst das Ihm in den Tod zuwidere Schauspiel erleben, daß die Konservativen und die Nalionalliberalen sich fest zusammenschlössen. In der Ber- thcidigung der preußischen Volksschule gegen das Streben der .Kle rikalen. die Schule zur dienenden Magd der Papstkirche zu ernie drigen, giebt cs eben auf jener Seite keinen Unterschied; der Antrag Wmdthorst würde von der einmüthigstcn Entrüstung der Konserva tiven und Nationallilicralkn zerrissen und in den Pnpierkorb gcivor- sen werden. Das will Windthorst umsomehr vermeiden, da dlcse beiden Parteien leider ans Anlaß des Schullastengeletzes sich m die -Haare gefahren sind. Daran hat Windthorst seine Helle Freude; die Zwietracht wurde «her sofort der Einigkeit Platz machen, sobald Windthorst aus der Bernthung seines Schnlantrags bestünde. Da er nun nicht Lust bat, als „Versöhnnngsbock für die zankenden Brüder in die Wüste geschickt zu werden," so läßt er selbst seinen Schnlaiitrag still unter den Tisch wandern. Auch in Oesterreich ist der klerikale Anguss ans die Volksschule mißglückt. Fürst Liechtenstein verzichtete gleichfalls daraus, daß sein Berduiiunmigsanlrag noch in dem gegenwärtigen SitznngSabichnitl r»r Berathung gelangt. Leicht hätte über demselben das ganze Ministerin» zum Purzeln kommen könne». Fürst Liechtenstein gab dieser ihm durch den Kaiser Franz Joseph in einer Audienz nahe- gelegtc» Erwägung nach und so ist auch der Untcirichtsminister v. Gautsch für die nächste Zeit gerettet. Die Ezechcii erginge» sich wiederum in den zügelloseste» Angrsisen auf den ..Gemianisator" Ganlich. Sie bezichtigte» ihn der Täuschung der Krone; als er durch einen Ministcrinlerlaß die schlechtbesuchten Oborklajscn der crechitchen Obesichulen in Tabor ansgehohen habe, hätte ec einen Rechtsliruch begangen, den Kaiser mit iatichcn Berichten hintcr's Licht geführt und die Ezcchen gemellt: diese autokratliche Keckheit sei nicht zu lmldcn. Der Minister v. Gautsch begnügte sich, ans so wuthcnde und ungcrechtsertigle Beichnldianngcn vecächllich mit den Achseln zu zucken. Jndecthat thun die Ezcchen dem Minister bit teres Unrecht, wenn sie ihm ei» chenrskerhaftcs Gernianisicen vvr- wersen. Sie sichren damit vor der Welt nur ein dreistcs Gamel- svicl auf. Tie Deutschen kommen der Wahrheit näher, wenn sie behaupten, daß die Ezcchen hauptsächlich deshalb ans Herrn w Gantsch so wüthend lvssahren, weis er ihnen ihre Forderungen nicht rasch genug bewilligt. Ter dentiche Äbg. Dr. Kraus führte aus. daß, wen» die Dinge so weiicr gehen wie bisher. Czcchcn und Slowenen trotz Gautsch binnen wenigen Jahren auch ans dem Unwrnchts- gebicte ihre Forderungen im Wesentlichen verwirklicht sehen werden. Aach mit dem langsamen Tempo wüiden sich die slaviichcn Politiker schließlich wohl zufrieden geben, aber was sic erbittert, ist der Umstand, daß Herr v. Gaulich zwischen dem anmuthigen Wechsel spiel deS vorläufigen VerweigcrnS und endlichen Nachgebcns mit großem Nachdruck von den Bedürfnissen des Staates, von den Ansorderilngeii dec Siaalseiubeit spricht. Zuvörderst waren es die böhmischen Neisecindiücke des UntenichlSminfstrrs, die aus seinen Erklärungen heraustönende Madnuiig - „Leint deutsch !" was die Alten und dir Jungen des Eiechenlagers in linen stärkeren Gegen satz zn .Herrn v Gantsch gebracht hat. Schon jetzt giebt cS in Böhmen genug Czechcn in ösfenNicheii Aeintcm, die das Tcnlich nur noch radebrechen können. Soll da ein Minister nicht die Nvthtvciidigkeit betonen, daß die Staatssprache im Heer und i» der Verwaltung eben nur das Deutsche sein kann? Wie knltucsenidlich der blöde Haß der Ezcchen gegen die deutsche Sprache ist, brachten ihnen die Polen zum beschämende» Bewußtsein. Die österreichi schen Polen, die doch im Hinblick aus das Schicksal ihrer preußischen Staiiimesgcnvsscn wahrhasiig weit mehr Ursache habe», als die Ezechen, den Gegensatz zwischen ihrem und dem deutschen BolkSlhum als einen klaffenden, »nsiberbrsickbaren zu betrachten, und die doch hinsichtlich der Bedeutung ihrer Sprache, ihrer Literatur und ihrer Bcigunneilhcit hinter feinem Ilavtzchcn Stamme zunickstekcn, die Pole», deren gebildete Kreise längst schon eine Weltsprache eitrig pflegen (die französische), sic erblicke» keine geisligcBerkrupPelnng darin, daß ihre Juaend sich die Kenntniß der dentiche» Sprache aneianct! Unter den Polen und Ruthenen zeigt sich eine wachsende Bewe gung zu Gunsten noch eifrigerer Pflege deS deutschen Sprachunter- richles — im Ezcchrnlagcr dagegen sträubt man sich vielfach rint Hände» und Füße» gegen die dentiche Sprache. Man dacs nicht einmal den Ezechen mehr zürnten: Schämt Euch! Tenn die Wcnzclsknider haben alle Scliam verloren. Pkntste Tklearainmc Ser „DresSncr Rackrr." vom 12.Mai. Berlin. Die „Nordd." schreibt: Das Befinden des Kaisers macht gegcnwäilig ecsieniiche Fortschritte. In Folge deS Fiebcr- abialles findet reichliche Nahrungsaufnahme stall. Die Kräste nehmen zu, das Aussehen ist sriichcr und gesünder Der gestrige kleine Gang durch s Zimmer gelang ohne jede Anstrengung und PnlSbeschleunignng. Der Schlaf ist trotz noch immer reichlicher Absonderung meis'! ticf und ergnickend, svdas; der Kaiser schon m siüher Morgenstunde sich ausgcrnht und zum Verlassen deS Beltes genügend gekräUigt siihlt, was aber erst nach Besuch der Aerztc geschieht. Während das „Tageblatt" die Uebersicdclnng des Kaisers im Hochsommer nach Homburg b. d. H. in Aussicht stellt, erklärt der sogen. Hosbericht, daß an eine Uebeisicdclnng nach Potsdam ». s. w. »och gar nicht gedacht worden itt. — Der „Reichsanzciger" veröffentlicht die Bekanntmachung betreffend die Einrichtung und den Betrieb der zur Ansi'illgiing von Cigarren bestimmten Anlagen, in denen Andere als Familie,laiigcbörige deS Unternehmers bc- ichästigt weiden. Darirnch düisen Arbeitsräuinc. worin das Ab kippen des Tabaks, die vriilertigiing und das Svrtiren von Cigarren staitffndct, weder als Wohn-, r^chtas-. Koch- oder BomithSräume, noch als Lager- oder Trockenräiimc benutzt werden. Sic müssen Mindestens Meter boch und hinieichcnd hell sein. Ans jede be schäftigte Person »liisscn mindestens 7 Kubikmeter Luftraum ent fallen. Die Bestimmungen treten für die neuen Anlagen sofort und für bereits im Betriebe befindliche nach 1 Jahre lwz. nach :z Monaten in Kraft. Ter „Reichscin:." veröffentlicht ferner die Bekanntmachung, nach weicher öslerre ich siche Scheidemünzen inner halb der Zollgienzbezirke der Hanplftenerämrcr Zittau, Bautzen, iwchandaii, Frcibcrg, Annaberg und Eibcnstock auch ferner in Zah lung gegeben und genommen werden dürfen. Berlin. In den Beiufscvniiilatcn stehen für die nächste Zeit zahlreiche Personalveränderungen bevor. Wien. Beide Negierungen setzten den Termin siir die Ein- bcrisiung der Delegationen ans den 4. Juni ftst. Der Re:chSrath wird bis zum 2. Juni tagen. Nach Pfingsten wird dcr'clbe noch mit Zuhilfenahme von Abendsitzungcn sowohl die Vranntwcmstcner als den Vertrag mit dem Llvhd erledigen. Paris. Boulanger ward in Dünkirchen enthusiastisch autge- »ommen und mit Blumen überschüttet. Einem Manne, der Bon- langer auSpfifs. wurde der Schädel eiiigckchlngen. Vmilangcr em pfing die Fischweiher, deren Fahrerin er umarmte und bcsticlue den Haien, wo er als Frankreichs künftiger Moltkc gesisicr! wurde. Bei dein Festmahle sagte er: „Plan wird Fra»krcich das Vertrauen, dessen es so sehr bedarf, nicht geben, wenn man die Vcrrathcr nur »nt einer Echeinstrafe heiminchte, wie Mgst in Marseille der Feld webel. der Deutschland das Gehcinmiß iimcreS neuen Gewehres verkauft hat. Ist es nicht ungeheuerlich, daß man einem Gencral den Degen entrisse», den er nur zur Verlheidigung seines Landes gebrauchen wollte, während der entsetzlichste Vcrrath nur mit einer lächerlichen Strafe, säst mit Freisprechung geahndet wird?" — Ter „Gaulois" will wissen, das; die Monarchisten bei den Wahlen am Sonntage 2500 Äenicindeiäthe zn dem früheren Besitzstände hinzn- ervbcrt haben. London. „Daily Chronicle" meldet aus Petersburg, dec Stamm der Dhemsheds zivsichen Mcrulschak und Hera! drückte an geblich den Wuisich ans. russisch zn werden. Ter Emir von Afgha nistan sandte cm Negimeitt gegen sie. Nahe der russischen Grenze fand am t». April ein Gefecht statt. Der russische Oberst Alikanoss ging daraus am 15. April nach der Grenze, uni den Dhemsheds Hitze zu leisten. Die Berliner Börse eröffnete reservirt aus ungünstige politische Eomhiiiatconc». Später trat erhebliche Befestigung ein Das Geschäft war belebt. Bon spekulativen Banken waren Eccdit und Berliner Handelsanlheilc bevorzugt. In deutschen Bahnen wurden große Unsintze erzielt, österreichische waren aiigcbvtcn, später theilwejse besser. Fremde Renten waren abgeschwacht, später russi sche Goldanleihen steigend. Bergwerke ansangö schwach behauptet, waren dann gleichfalls besser. Im Eassaverlehre waren Banken und dcusiche Bahnen fest, österreichisch» meist niedriger, Industrien ruhig, densiche Fonds ziemlich belebt, österreichische Prioritäten ruhig und wenig berändrrt. PrivatdiSconl Prozent. Frankfurt a. M., 12. Mal. Kredit 221'/»- SiaalSbad« 18»'!,. rau» barde» —. «»altzier Itvi' ,. e»q:,l>icr 8».8'>, 4r>ror. Ilnnar. cyoideeni» 77,85, Diskont» 1!N,7». Dress». !VI. —. Handrlog. —. raura - . Nnhig. Wie«, 12. Mai. Kredit 27!».2>i. LlaatSdabn —. vomdardrn — Nordwestb. —. Marklinien li»,!. Gold vü.vo. Still. Pari». 12. Mai. «Süiluft.» Rente «2.4.'>. Tluleiiie lii-,6». Italiens S6.8». -Ztaalsbalm 47:>,7l>. Lombarden >7.'>M, do. Ükrtoritatcn —. Svaniee 68'/,. k-ydlcr 40»,4». Llt»l»aucu 52'>,0<i. -lene Anleilie —. Türke» —. Behauptet. London. 12. Mal. vormit«. II Mir 1« Min. Konkal« M /„. 1873er Riislc» 94'/,. Italiener 95'!,. Lomdarde» «?/-. Non». Türken I4'/>„ 4proc. fnndinr Amerikaner 129. cproc. Unaar. cöoldreine 77/... vrktcrr. Gold» rcnic 87. Vreuh. konlvla INN. a?a>,picr 79-/„. Neue Eüdütcr lü'!'/,. Garant. iS.inptcr 192, Otto,xinbanl 19'/,. Suez-Aktien 8.>>I,. Zvanlcr t>8'/„. 8 o „ Kons. LiNxik. önhcrc A»l. 6'/, A-ia. Neue 4'G-Hpt. Nnlcil>c — Prac. Agio. — s»mn»,n,i' Heft. Wetter: 'T'rachivoU. Paris (Produkte»), 12. Mai. iSchlnft.) Welzen per Mai 84,80, Per Scpibr.-Tccdr. 24,39. sicinrnd. Spiritnö per Mai 41.7!,. per Scpt.-Dcc. 43,00, fest. itindiN per Mal 53,00, per Lcplcmdcr-Dccemlier 54,75, scsi. A »> t» r r » a in, 12. Mai. Probntle» iSailntzi. Wcizcn per Mal —» »rr Nvvrmbrr 208. tlloaven prr LHai 105, per Vciabcr 198. Lvkale« und Sächsisches. — Ce. Majestät der König und Ihre Majestät die Königin haben sich gestern Bonnittag 10 Uhr 20 Min. mit dem fahrplan mäßigen Eilznge über Görlitz nach Slbhllcnort begeben. Aus dem Lichlcssichcii Bahnhoie hatten sich Ihre Exe. die Oberhosineislerin Ihrer Majestät der Königin, Frau v. Gtobig. die Herren KUegv- mmister Grat Fnbrice. Stadlkoinniandaiit Gencrallcnlnant S Bum, Exccllenzcn. Klcishanptili.inn v. Koppensels, Polizcipräsident Schwans;. Gciiclalvircttoi der Slaatsbahnen, .Hoffinan», der per sönliche Adjutant Sr. .König!. Hoheit oes Prinzen Friedrich August, Hanpimaiiii v. Wagner, der Potizclhanptuiann Nelirhoff v. Holder- dcrg und der Platzmajor Haiiptnian.ii v. Haupt zur Berabschiedung i» den KönigSziiniller» des Schlesischen Bahnhofs cingefilnden. Bis Görlitz winde der Zug von Herrn Transporldirellvr Winkler geleitet. Die Rückkehr der Majestäten nach Dresden bcz. Strehlen criolgt am 00. d. M. — Borgcslcrn s»ciltag enivsing Se. Majestät der K önig daSMit- glicd desBorstaiidcs des St. Pclcrshurger Vereins der An- gchöiigcn des Deutschen Reiches, den Haiwtmann der Landwehr »nd Architekten Herrn H n h n er ans St. Petersburg in Audienz. Tcrseibe erstattete über den vor 2 Jahren erst gegründeten denisch- nativnateii Verein Bericht und überreichte alsdann Sr. Majestät den diesjährigen Jahresbericht zur Kciliitiiismahm: des Fortschrittes, den genamitcr Verein seit dem letzten Jahre gemacht hat. Weiter batte Herr Hübner die Ehre. Sr. Majestät eine vom Moskauer Verein der denttchcn Neichsangchörige» ans Anlaß des 90jährigen Geburtstages des höchstsciigcn Kaisers Wilhelm heransgegebcuc, lehr vornehm illustrirte und reich ausgestattete Festschrift „Wie die Deutschen in Moskau den Geburtstag ihres Kaisers feiern" im Aufträge genannten Vereins darbringcn zu düisen. Se. Maiestüt nahm dietelbe an und ließ den Landsleuten tu Petersburg und Moskau leinen Tank und Gruß entbieten. — Se. Durchlaucht der regierende Fürst Neuß-Gera ist am Freitag Abend mit Frau Tochter, der Prinzessin Bentheim, zn mehrtägigem Aufenthalt auf seiner Besitzung Schloß Thallwitz bei Wurzen cingettoffen. — Die Lutherfestspiele erfreuen sich unausgesetzt der größten Theilnayme des Publikums. Nicht nur, daß die bisher stattgcfuudcucii Vorstellungen stark besucht waren, auch die folgen den weiden die Fcsthalle bis am die letzten Plätze füllen. Nament lich für Dienstag (Anfang 7 Uhr) und Mittwoch (Ans. 5 Uhr), an welchen Tagen die Gcncraldireklivn der StaatSbahneii von aus wärts nach hier Extiazüge abgchc» läßt, ist sehr großer Andrang zu erwarten und cs ist daher den Besuchern von auswärts dringend an z u c m p s c h l c ». sich Plätze durch schrittlichc Vorbestellung in der Hosmnsikaliciihandliiiig von Ries, hier. Kauf haus. zu sicher». — Mit deni „guten Mnthe", den die Uebcrzengung verleiht, für ein ebciisv edles als volkslhüinsiches Unternehmen zu arbeiten, trat vorgestern Abend der engere Ausschuß des gemcinniitziacn Vereins znninmien, um das Werk der biesiahrigeu Fcr > cnkoIo- n i een >» Angriff zu nehmen. Ter Ausschuß ist durch den Zutritt einer Anzahl hochangesehciicr Bürger vervollständigt worden. Nach einer Begnißmig duich den Vorsitzenden, Hemi Bürgermeister Bv- nö'ch, bemerkte Herr Dr. med. Unruh, das; cs Heuer das 10. Mal sei, daß Dresden zahlreiche schwächliche Kinder unbemittelter Ellern hinanSiende. Plan könne unmöglich gegen das Vorjahr Zurückblei ben wollen, ina» müsse »imdestens die Ausscmdnng von 000 Kindern in's Auge fassen. Bor wenigen Jahren hat der Verein nur mit 10 Bczirksichnlen z» rechnen gehabt: jetzt kommen 21 »nd einichließ- lich der kalbvlnchen, der Frei- und anderer Schulen 27 Schulen mit etwa 30,100 Kinder» in Frage. Mit der Zunahme der Kinder über haupt ist auch die Zahl der schwächlichen und hit'shednntigcn Kinder gestiegen, denen durch einen inctnivöchentlichen Sm»me>aiise>tthalt m fritcher Gebirgs- und Waldlutt eine wesentliche Besserung ihres Gesundheitszustandes verschafft werden soll Es kommen also, wenn nur die vorjährige Zahl einer solchen gestindheitsförderlicheii Som- mcrvslcgc thcilhaftia werden soll, am jede Schule immer nur eine höchst bescheidene Zahl Kinder. .Hierzu bcdatt cs des Ausbringens von gegen 12,000 Ml . da dem Vereine nur etwa 0000 Mk. zur Vcr'ügmig stehen. Die anwesenden Herren gelobten ihie Kräfte dein Werk um so lieber zu weihe», als die Fcucnkolomcen auch ein Stück der Humanitären Bestrebungen darstellen, in den sozialen Gegen'ätzeu ausglcichend jzu wirken. Wennschon durch die den Ueberschweinintcii zu Lheil gewordene Unterstützung die Mild-
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