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- Erscheinungsdatum
- 1888-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188805129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-05
- Tag 1888-05-12
-
Monat
1888-05
-
Jahr
1888
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Nacht rTclrftramme. «Nur tn «iiieni Tlirile der AnNaae.) tverll». U.Mal. Der «-»er tollt dkuie eint» n»tr„ La« und derweMe di« 8>,tt »dr im tlrbeit». zilillllkr »i« Villlcltn itt morgeu wadrichcinlich nicht erworldor. Bert in. II Mol. «iie de««,, tcildtl, Speiltovrike» traltn der Svtril>i«do»k drl. auch die Allsten- Iuno«k>»ilintiitj»> vo» Pole». Mailand. II. Mal. Die Mt- tiulillilotiliousiiimdiomt deaUailer» voll lviatMe» iiliden ilch vermin- der!. Die alllitmeine Lchiviiche istj andauernd. Donner. tt.Mai. Ditlruvvkn des Lutum« winden vo» de» Aut- lländlichen neiiilinnrll. 2td> Man»! iilld „kiuilcn. Der Otmiverncnr vo» Mramuez ward «elädiet. ReiirsteV-rsrii-rclentiNttme. «>e«««». ».Mal. «tlelirideu,., «rlzr» feft. loeo 170—>76. »>. Wat-Zuni l77.dll. Annt-Iult I7ll.n«. «evidr.-orldr. 180.00. »loa«'» «es,. I-cv >14 >>>,. Pr. M,,.Inn> >2l.OO. ZmiI.Jnl» 122/,0. SePt.-cei. 128.00. «ouimericher Haler loco >4« >27. viiidOI rnvia. Mai.tzunl 47.00, «rvt -Ort 46,50. evlrttno teft, loco «llnr gas, l,l»r d'.'/Ul. 70r/ci.OO. !via>. 33,20. lNug.-Lr^idr. 3i,V0. elrolenm lor» lier.luU, il/,0 >>. Mai. B» e S l » » 33. Jahrgang. Aufl.46,OVO Excmpl. Norm, ttor/fvlll, Urvsäon, ^Itm.rrkt. (ir<u««lj vur.«U»Pvr. xul« ijnaUmion, dUU^v l'ruui«. DinUcnrovt mit drollv» tiedion«» > dl., ticl,nur«,l dl. bO ?5., 2 öl , 2 öl 00 l'l.. I'ul/'Ntr«i>«l, k«dj«n«n rum llor»n»kwt,mvu. > öl. 80 Dl., 2 öl. 00 I'k, l)r«ilcur»vt mit Ni-iNN,«,« u„0 8«jä« t,«ulti,t 4 öl., 0vm>n0l>«iv,«or,vt 2 öl. 2k> I'k , <ivruU.l>»Ilcr l öl. 40 I'k. Dresden, 1888. , Ion, ll. Mot. liiiclrelde. l enarkll. evlri««« v> >a<> I/ir. lü»»/„ nrl. 1,0 M. 2<rrb>a»»sadaadk Per Mot-Inni 01.00. Iunt-Iuli 01,80. Vlunus» SePi. 03,00. 70 Mk. Mai. ,,mit 02,0«. «»«.-StP,. , . ,„uo- s'" d" Mai-Jnui 12» l»l. >20.00, SePIdr.-Lkl. luo.oo. liludul Wcn»^ÄÖ,1 uu>>-«!>°o. ?rsnss L LrsnLscks, IN'/öHllnn iliiolx ^ohl»nn»trl»88«> », IN ö uNt il, runüvl>8t dom ^Itniiirlit. K und K»«»i»Lv » mul all« H I>LI»nrlU4«I »»«>«>«»« L1«>>>I«r,<oi-,«kt^,Ki»ttrvu. I2n >rr«»». Hn (!«i>i>»iiiiilms« kiiiitlleinellillek övvtdvn LUOiUUMONM'Sv'llt und vermittelt diiroli «lei» ..I I»r< ««Ion, tjeviiti. 6, l. N NlLdMo j>! 3Ü6N IMlMIOIl ^illdoil >Il!i> LMäsMts, Msver liiitl 5säs Lllt-kadrik 1 ! i lütltöllöl'' Külte Witterung und Äetreidrureiie. P»vst und der nilchc ^kldjttM'lnu. ^ Fpttgt«. Schiiiicdctag. Bad Elster. Escrichtsverliandiuligeu kerantworlllchcr Nrdaltenr liir PvlNlslÜtü vr. Emll Biere» in Dresden Die Kälte, brr. die Kälte! Ein Frühling ist dies scheu nicht mehr, svndcrn nur ein grün angeslrichener Winter! Frühling und Eeiiuncr werden vurbei sei», ohne daß wir ihrer überhaupt recht aewahr geworden sind Was dieses außergewöhnliche Wetter dein Blhage» und dem Genießen der Menschheit Eintrag lhut, ist nicht gering, aber es steht zurück gegen die üblen Folgen, welche die Be> kleidiings-Jnduslrieen und Alles, was mit der Mode zusammen häng«, perlpiiren. Neuanschaffungen verlchicbt das Publikum io lange wie möglich und das merken die Industriellen und Kauflente ganz empfindlich. Die Reiwzeit verkürzt sich ebenfalls und die E icnbahuen werde» den Ausfall einiger Neiicwvchcn in ihren Ein- nihnic-Abschlüssen zum Ausdruck bringen. Was Bäder. Luftkur orte und die unrähligcn Soii»ncrwoh»ung«drirser durch die ab sonderliche Witterung für Ausfälle haben, kann Derjenige leicht crniesscn, der die vollswirthichaltliche Bedeutung dieser Gesundheils und Echotungseinrichiunge» für die Neuzeit kennt. Welchen Ein fluß aber übt das Wetter auf den Saatenstand und die heurige Ernte aus? Tie Ernte an Obst, dessen Bedeutung für die Bolks- crnählung und den Volkswohlstand erfreulicherweise immer mehr erkannt wird, bleibe hier zunächst außer Betracht. Es handelt sich um die Fetdirirchte. Hier liegen die Verhältnisse Inch der Kälte durchaus nicht ungünstig. In Nordamerika zwar besorgt man eine ungnnsiigc Ernte. Hingegen melden die Berichte über den Saateu- stand in Tcuiichtand und Oesterreich, daß die Winterfrüchte in gniem Zustand überwintert haben. Auch für den Anbau der Sommers,ächte ist die Witterung günstig. Die außergewöhnlich große Masse von Bodenfeuchtigkeit, welche der massenhaft gefallene Schnee und der fliegen zurückgclasscn haben, sichert ei» ferneres gutes Gcdciheii alter Saaten, wen» nicht die Kälte die Entwicke lung zurückwüst. Tie Getreidespekulation scheint anzuirchmen, daß Deutschland leine besonders gute Ernte machen wird. Denn die Getreideprerse find in den letzten'Wochen, von einzelnen voriibcr- gchcnkcn Schwankungen abgesehen, im Anziehen begnsfen. Aber hänge» denn die Getreideprerse wirklich so sehr von der einheimi- schcn Ernte av? Ganz ohne Einfluß bleibt der EmIcailSsaU da heim nicht aus die Gctrcideprcu'c: ausschlaggebend ist er aber schon lange nicht mchr. Unser valerlündischcr Ackerbau besäht nicht mehr die vollswuthschasllichc Bedeutung, die er unter geiunven Vcrhült- nrsscii buchen sollte. Ob der Segen des Himmels, den die F>ld- slclier ans Felder und Wiesen herabflehen, ihnen wirklich auch zur» Herl oder Unheil ausichlägt, bedarf unter dem heutigen, d.: Natur irnd dem Volksivohlc widrigen Wirthschaslsiuslem erst noch der Zrriliminiliig anderer Mächte. An sich ist dem Landwirth »och gar nicht damit gedient, wenn er im Herbste ieiue Scheuern füllt: der Lairdmann braucht heute, um bestehen zu können, die Gab.» der Natur erst uls Mittel, um Geld zu erlangen. Und ob er DicscS für die vo» ihm erzeugten Nährstoffe sür Mensche» und Hanslbiere in ausreichendem Maße erhält, das hängt von dem Kavi- lali-inuS, der Börse und der Spekulation ab. Eine reiche, oder auch nur eure gute Ernte erschwert sogar hculigen Tages häufig den Umiah der laiidwirlbschaitlrchcn Erzeugnisse in Geld. Aus das Verkanten des Gctrerdec-, also einen künstlichen Prozeß, kommt es dem Land wirt!, heulrgeiilags bei Weitem mehr an. als auf den nalinlrchen Prozeß des Wachwns. Gedeihens und Einbringens der Ernte Sollte die Kälte wirklich der Ernte im Vaterland«: Abbruch thnn- so wird tchvu durch Massenzusuhren dafür gesorgt werden, daß es seiner Zeit dem Landwirth nicht zu wohl wird. Fn der englischen Presse und im wcricren Verkauf auch in der seslländische» ist ein ledhatier Streit darüber, ob die Ein mischung des Papstes in die irischen Wirren dicielbcir einem irieklichen Ende entgcgeiriübrt. Die englische Negierung, ans deren Betreibe» der Papst sich über die irrsche Be wegung anssvrach, verspricht sich davon Wunderdinge. Andere halten dnsür, daß die päpstliche Erklärung nur ein Schlag ins Wasser lei. Gleichgiltig ist der Zwiichcntall keineswegs. Es ist den Führern der irrsche» UnahhängigkeitSbewcgung zum Min desten höchst unbeguem. daß sie dem Obcrhauptc der römische» Kirche »ichl die Bcrnainen beilegen könne», mit denen sie Engländer und Irländer, Mirrrsler »»d Abgeordnete, Beamte, Grrindhcsißer und Pachter beschimpfe», sobald diese sich unterstehe», das Treiben der irischen Nativnalliga i» irgend einem Pnnklc zu tadeln. Und min Hot eine Autorität wie der Papst sich gedrungen gctühlt, den „Feld- zngspln»" als »»moralisch »nd daS Bvhcolte» (Vernehmen) als der Gerechtigkui und der christlichen Liebe nicht entsprechend zu bc- zcichncn. Dieses Urtheil des Papstes ist erst »ach reiflicher Ueber- legnng aller Verhältnisse nno Zustände «flössen, nachdem der päpstliche Gesandte Pcrsrco ein Jahr daraus verwendet, diese Zu stände z» stiidiren »nd ei» der nochen Sache mit Leib und Seele ergebe»« Mann wie der ErZlnschoi WM, von Dublin dem Papste eine bewudcrc Darstellung gegeben hat. Gleichwohl lehne» die Irlän der dir Eiirmirchung dcS Popstes ab. Man wirdcrboli das bekannte Wort: Unsere Theologie holen wir uns vom Papst, untere Politik lieber vom Sultan! Der Papst bat freilich klugerweise zwbchen der nationalen und moralischen Seite der irischen Verhältnisse unterscheiden versucht. Sei» Ausspruch in der irrsche» Frage rst nicht vom Slaalsiekrctauat, sonder» vo» der Behörde auSgegangc», welche nur der Ueberwachnng des Glaubens und der Moral be- E vlLSVLLrM k A Mer Frt nun (Ion bocloutemlston (Uanlrulton «los In- uncl L A ^uslunclos, ompl'olilon in roielilrnltixor Auswahl iß Z null. Illlll L Kolm, L K lV«IIN,N» Itt LI. L^v, n«p, 4 l l,jch<4öllv LIN». ^ Ml C). i. LvIriUirrnn, K. Milllililljjcr, 8e!!<;!soI^l'itW6 Lonnabend, 12. N!ai. «,»»« ». ». Mai, «ormilt. ll NI»-lo MI», »kouiol» l«72cr. itlngkn SlIlalikner Nü/,. vombaroe» ü"/„. Ikon». Turlrn >»'». 4vroi. innöirie «merikancr 122. «vroc. N»oar. Goldrknle 7S. Oeilcrr. «old- renle S7. Preutz. ckonsoio lük. EoOtN" 80. Ilteur ckgrrvier lOO'/». Äoroi», ck«vl>ikr 102. Oltomandaiif 10'/«. Sucr-Actle» 8','/,. svanicr >20 .. 0"/ Uons. Mrrik. iiniicrc A»l. ov. '7>l>io. ritkuc >' (Sgyso. Anlcilic — Proc. Agio — Klimm«»»: Niilrio. wrtlrr: Schön. Paria <Prod»ltc»,, li. Mai. rschlttst., Wcizen Per Mai '24,l!0, pcr Scvrbr. Dccör. 2N,l>o, fest. Svirilua vcr Mai 1»g8>, per Erpl.-Derbr. 42,7ö, scsi. »liiböl vcr Mai 02,2«, vcr Scplcoibcc-Drccmbcr 0»,00, scft. 21 01 sl e r d a m . ll. Mai. Produlic» «Schluß,. !wri,en vcr Mal lüö, Pcr Novcmbcr 108, steiac»!,. »loaoe» vcr Mai >0:',. vcr Oclolicr 108, matt. >! o n » o n , ll. Mai. Prodnktcn, SaNilst. Wc!,,c» r»l,ig, ftrtio, Mrhl, Gcrsrc lriiac. alicr Mais ictr. »cucr z» oirmstrn dcr Uiinscr, Halcr ancirlrcnd, russischcr ti!äUa, via '/» Sch. aeoc» vorigc Woche vcsscr. — Weiter: Schön. Hoinachrichlen, Otto vo» Erdmannsdorsf Lottcrieliste. „Die drei Pintos". Feldzugsplans und der Vehrnen liegen in unzähligen Verbreche» zu Tage. Es ist nur löblich, daß dcr Papst eine solche Wir»,schaft streng rügen läßt und seinen Priester» die Theilnahmc und Unter- slüsmng dieser Schändlichleitcir verbielet. Aber cs fragt sich doch, selbst wenn man annimml, daß die kalholüche Geistlichkeit hierin Gc'Iiorini» leistet, ob mit viesem vcroammcndcn Urtheil viel erzielt wird. Denn die irische Bewegung slchr und rällt mit dem Feld' zugSplane und der Vehmc. Die Irländer erblicke» irr der» Urtherlc deS Pavsles doch eine Einmiichrrug irr die Politik selbst. Der Papst bat zudem erklärt: an sich billiae er ja die politischen Bestrebungen der Irländer. Durch die religiöse »nd moralische Verrrrllierlrina jener Zwangsmittel wird sich Irland wahrccheriilrch in Znkn»,'! ebensowenig von ibrcr Anwendung abhatten lassen, als bisher, indem sich dcr irische Kalholik ja auch für die in dieser Beziehung bereits begangene» Sünden mit der» Beichtstuhls z» tröste» wußte. So hat der Papst mit seinem Schreibe» den Scher» gewahrt, die Reli gion »»d Moral sind anscheinend gerettet, aber die Sache selbst ist unberührt geblieben, die englische Negierung wird ihr Entgcld zu zahlen haben — und die römische Karre hat wieder einmal mit billigen Mitteln einen Erfolg errungen. Sic erhall vielleicht die Gcnugthuung, daß England seine ieit der N'ciormalion mit dem Papste »iiterbrvchene Verbindung durch Veilälrguiig eines Ge sandten beim Vatikan wieder herslellt, oder baß die englische Ne gierung die Mittel zur Errichtring einer katholischen Universilüt in Dublin darreiclir. Und die englische Regierung? Sie hat das neue Odium a»> sich geladen, daß sie die Hille des Papstes gegen ihre eigenen Unterthcmen ausgcrufcn hcrt, wciS dieselben besonders empfindlich berührt. Deutscher Lokales nnd SiichjUches. — Gestern Vormittag empsrirg Se. Majestät dcr König im König!. Residenzschlosse den zum commandirendcn General des 4. Armeecorps ernannten General dcr Inianterie v. Grolman, sowie den Eommaiidcur des Eisenbahn - Regiments Oberstleutnant Knappe >,r Audienz; beide Herren, sowie der diesseitige Gesandte . . erg« waren zu der um ö Uhe in dcr König!. Villa zu Ltrchlcn slatt- sindrridcn Hoftasei geladen. — Ihre Majestäten der König und die Königin begeben sich beute Vormittags 10 Uhr MMin. zu einem mehewöchculltchcii Aufenthalte nach Schloß Sibnllenort. Obcrkammerhcrr Wirk!. Geh. Natt, Graf Vrßlhum v. Eckslädr, Kammcrhcrr v. Minckwilz, Flügeladiulaut Oberstleutnant v. Schimpfs und die Hofdamen Gräfin Einsiedel und Frcrin v. Milli!) befinden sich in der Be gleitung. — Gestern Vormittag 8 Uhr erschien Se. Köiiigt. Hoheit Prinz Georg in Begleitung des Chefs des Gencralstabes Ge neralmajors v. d. Plarirv aus dem Eavalcricercrcierplahe und wohnte dem Excrcicre» der I. Infanterie-Brigade Nr. 45 hei. — Plemierleutiraut Graf von Seebach im Gardereitcrregi- ment ist unter Erucmiung nun Rittmeister zu den Oistjieren der Reserve dieses Regiments üvcrgctreten. — Den nachgeuannten Offizieren und Untcrosfizieren des I. Jäger-Baiaillons Nr. 12 wurden von Sr. Hoheit dem regierenden Herzoge Ernst von Sachien-Altcnbnrg folgende Ordens- re. Dekorationen verliehen: das- Ritterkreuz I. Kl. des Herzog lichen Hansordcn;: dem Hauptmann Sehrcitcr; das Ritterkreuz 2. Kl. desselben Ordens: dem Sckondelentnant Emert; die zu diesem Orden gehörige silberne Verdienst-Medaille: den Vicefeldwebeln Böhm und Hübel, sowie dem Sergeanten Beißert. — Hauptmailir a. D. von Göß wurde mit Pcnsionsanspruch zur Tisvositivn gestellt. — Der in vcr Rost'tchen Gießerei, Maschinen- und Dampf- kcsselsabrik über 80 Jahre lang beschäftigte Schmied August Ferdi nand Walther anS Löbtau erhielt vom königl. Ministerium des Innern als Auszeichnung die große silberne Medaille „Für lang jährige treue Dienste" verliehe». — Am Hiiumcllahrtstag ist ein früher im politischen Leben Sachsens vielgenannter Mann gestorben: Herr Kammcrherr Otto v. E r d in a n » s d o rf f. Er erlag einem langjährigen und schweren Leiden, gegen das er in böhmischen Bädern wiederholt und vergebens Hrste gesucht hatte. Herr v. Erdmannsdorff trat in iirugeu Jahren, nachdem er einige Jahre in der Eavalcric gedient hatte, in die Ocstentlichkeit. König Johann berief ihn. den Be scher des Rittergutes Schöillcld bei Großenhain, ,kraft Königlichen Vertrauens" in die erste Kammer, der er bis zu seinem Tode an gehört hat. Er war, bis ihn seine Krankheit daran hinderte, eines ihrer eitrigsten und nrbcitscimstcn Mitglieder. Seine Arbeitskraft war niiertchöpflich; seine Eiscnbahnberichte genossen in beiden Kammern einen verdienten Nus. Seiner politischen Gesinnung nach gehörte er zur äußersten Rechten, aus kirchlichem Gebiete war er ein Führer der Orthodoxie. Die streng conservativc Richtung Erdmannsdorffs machte ihn zum entschiedenen Gegner aller libera- lisirender und demokratischen Bestrebungen; das hinderte ihn nicht, ein aillnchtigcr Anhänger dcr Verfassung zu sein. Nie ist von ihm auch nur ei» indirccter Verstoß gegen die verfassungsmäßigen Rechte dcS Volkes versucht worden, io sehr er als „Reaktionär" verschrieen war. Auch von junkerlichen Neigungen wußte er sich frei zu Hallen; für diele ist in Sachsen kein Plast. Wohl aber war Herr von Eldmaniisdoiss ein Royalist vom Scheitel bis zur Sohle; er war einer dcr überzeugteste» und milchigsten Vortämvfce eines starken KönigthmnS nnd wurde nie müde, dessen Nothwcndigkeit als uner schütterlichen Horts gegen die wild brandenden Wogen der Dema gogie hcrvorzulicben. Daß er in den 50er und Mer Jahren bei leincr Bekämpfung des Liberalismus sich etwas unpopulär machte, gcinrle ihn keinen Augenblick; er gab feiner Ueberzeugniig stcrs einen offenen, bisweilen einen rücksichtslosen Ausdruck. Eine na türliche Bercdtfamkeit zeichnete thn aus; seine Reden hatten stets etwas Frisches. Vor der Gründung des Norddeutschen Bundes stand.Herr von Erdmarriisdorff mit dcr überwiegenden Mehrheit Sachsens im parliciilarrstischcii Lager; die durch 1866 geschaffene Lago erkanittc er rückhaltlos an; die Einigung Gcsammldcittichtands 18/0/71 und die Wiedeiausrichtung des Deutschen Kaiserreichs be grüßte er mit hober patriotischer Freude. Die epangciitchc Kirche Sachsens zählte ihn zu ihren treueste» Freunden. Er war eifriges Mitglied dcr Süuvde und nahm an allen kirchlichen Bestrebungen reg sten An»,eil. Das Flctchcr'tchc Scminar zählte ihn viele Jahre zu ferne» Vorständen. Auch die Gegner, die Herr V. ErdmaunSdorsf i» Folge seiner volilllchc» und kirchlichen Stellung hatte und wohl oder übel haben mußte, erkannten seine Auirtchligkcil, Ehrlichkeit und Geradheit an. An ihm war Nichts Falsches. Er war ein treuer Diener seiner Könige, und irren wir nicht, in Folge seiner Autrichllgkeit und Treue dem Herze» unseres Königs Albert be sonders nahe, dcr an ihm einen Ireucrgcbcnen nnd uneigennützigen Freund verloren hat. In den letzten Jahren hatte ec sich von dem öffentlichen Loben ziemlich zurückgezogen. — Im Etiiaangssaal dcr anlikcn Abthcrlnng der Kgl. Abguß- i a in m I u n g, Zwinger, sind folgende neue Erwerbungen ausgestellt: Abgüsse: Rernhold Begas, Berlin, zwei Bildnißbüsten : Kauer Wil helm und Fürst BiSmarck. Bildtafeln: Panorama von Athen Plan und Wiederherstellung des Burgberges von Pergamon nach den »cueslcn Ausgrabungen von 1888 bis 1886. Bcmaltc etrnskriche Thonlarkophage. Bemalte weibliche Marmorslatucn aus den neue sten Ausgrabungen auf dcr athenischen Akropolis- Mnlciirelicf ans dcr Schule des Praxiteles. 1887 zu Mantinca ansaegrabcn. Zwei bronzcne Bildnißflatnen. 1881 i» Rom gesunden. Proicssvr M A zur «traßcn's Wiedelherstellungsversuch dcr Venus von Milo (Gruppimng mit Ares). einiger Zeit veröffentlichten wir die uns znneicndete Notiz, daß ein Trichinenschauer in Remptendorf in einem Regen wurm Trichinen gesunden habe. Durch Herrn Pros. Dr. traut ist, dem 8i»ito Etlioio. Dieses hat erkannt und erklärt cs jetzt dcr katholischen Klerisei in Irland, daß der FcldznaSplan und das Vervehmcn dem christlichen Sittenge'etz zuwiderlaufen und daher zu verdammen sind. Ter Feldzugsplan besteht bekanntlich darin, daß der Pächter eines Landguts den Pachtschilling nicht dem Besitzer, sondern einem Nationalloinitee ablreierk, sodaß dcr Elftere kernen Ertrag von seiner Besitzung mehr bekommt. Das Bohcotte» (Pervelmic») wird dadurch ausgeübt. daß Niemand ein misgcpsündeleö Gut neu pachtet, derjenige, der Pacht zahlt, in Bann gell,an, von allem Veikrhr ausgcschlvsscn und jcmcS Lebens und des Levens seiner Angehörige» nicht mehr sicher ist. endlich, daß Wer mit einem io Pervehmtc» umgeht, thm ENvaS ver- oder ab kaust, demselben Banne unterliegt. Die entsetzlichsten Folgen dieses -ieiirstc Telegramme Ver ..Trrüvner Nackir." vom I I.Mai. Berlin. Nach dcr „Nordd. Allg." wird dcr Geburtslag der Königin vo» Großbritannien voraussichtlich am 21. d. durch die Hochzeit des Prinzen Heinrich nnd der Prinzessin Irene begangen. Die Vermählung findet in der Schloße,welle zu Eharlottenbiirg statt, und wen» die Besserung im Besindcii des Kaisers, wie sie sich gestern io enrelllich zeigte, unhätt. ist die .Hoffnung nicht aus geschlossen. daß dcr Kaiser bei der Trauring zugegen lei» lanu. Die Braut wird i» Begleitung des GrvßherzogS von Hessen und ihrer bisherigen Umgebung in einem königlichen Exlraznge von Tarm- stadt abgchvlt, a» der Grenze des Königreichs feierlich eiiiviangcn »nd unter dem dcr Braut eines preußischen Prinzen gebührenden Ehren durch die Monarchie bis Eharlottenbura geleitet, wo für sie die Ziminer in Boreitschatt gesetzt weiden, welche die Königin von Giohbrllaiiiiicn jüngst bewohnte. Von fremden Fiirslllchleiteii wer den. wie mn» höri, dcr König von Sächsin als sraiipt des sächsi schen Haulcs und dcr Prinz von Wales als Vcriretcr dcr Königin von Britannien aiiwcicnd tein. Wird die Hochzeit unter den ob waltenden Verhältnissen auch nur als eine solle zu betrachten sein, so wiid daS Brautpaar doch von einem Kreis.' von Hockzeitszeugen umgeben sein, wie sie die hohe Stellung des Bräutigams erwidert, und sich auf ciiva 800 Pettonen belaufen. Der Trauung folgt ein Dejeuner ciiiuitoir,-. Abends reisen die Neuvermählten nach Schloß Erdinniliisdorf ab. Von «virstiaen Feierlichkeiten wi>d in Aubc- irachl der Verhättnisie dcS Ortes dcr Training abgesehen. Seine Residenz uunmt das junge Paar in dem trüberen verzogt. Schlosse zu Kiel. — Das Befinden des Kauers hak sich, wie vo» ärzttichcr Seite berichtet wird, i» den letzten Tagen verhältinßmäßig günstig gestaltet, iiisviei» die Kra»khcitse>ichciiiungcn lnsgeianimk an In tensität nachgelassen haben. So ist das Fieber inst gänzlich ge schwunden »nd der Puls ruhiger und gleichmäßiger. Die Nächte Hungen lieferen, startenden, wen» auch durch den noch immer reich lichen AuSivl»! unterbrochenen Schlaf. Tie Ernährung ifl diuch- aus aut Slärkung undKrätttguugberechne! und wird gut crtiage», wenn auch dcr Appetit noch zn wünschen übrig läßt. Trotz der Zunahme der Kralle sind dieselben jedoch noch nicht ausreichend, Ni» eine sreie Köiperbewraniig und ein Verweilen außerhalb des Bettes oder am einem beitähntichc» Svpba zu gestalten. Außer den gewohnten strittigen Speisen genießt dcr Kaiser jetzt auch cvn- sislcntcre Nahrung, als kleuigeichuitteiies Fleuch und Maisbrod. — Tie Abreise der Kaiserin nach dem Ucbcrichwciiimiuigsgepicl dcr Weichsel cr'olgt. falls das Befinden des Kaisers cs gestattet, An fang nächster Woche. — Kronprinz Wilhelm wohnt am 18. Juni der Einweihung dcS Poicner Provinzial-Kriegerdenkmals hei. welches das Bildnis; dcs^ Kaisers Wilhelm tragen wird. — Herzog Ernst Günther von ^chieswig-Hottle», ist von eurer mchriiivualliche» Reise über Dresden hier cuigeliofse». Berlin. Die Ueberiiedlnug des kaiserlichen Hofes nach Potsdam errolgt Ende Mai, falls die Besserung »n Befinden des Kaisers in der bisherige» Weite torlichrcitet. Alsdann dürfte auch Dr. Mackenzie auf 8 Tage nach London reisen. — Ltssaboncr Mel dungen zufolge ist der Zustand des Königs von Portugal derart vcrsiblimmcrt, daß wahrtcheinlich der Kronprinz demnächst mit dcr Erledigung dcr lausenden Staatsgefchäfte beanftragt wird.. Wien. Gestern fand im UniversilätShofe die Enlhülliing des Standbildes des gewesene» Justizminislers Pros. Glaser statt. Zahl reiche Abgeordnete, Personen des Nichlerstandes und des Pivscsfvren- EvllegiumS waren anwesend. Bei der Gedenkrede des Rector- Vogel veranstalteten Studenten eine Demonstration, so daß die begonnene Rede unterhrvchen werden mußte. — Graf Taasse er klärte den Parteiführern, daß das Cabinet, wenn die Spiritnssleucr scheitern sollte, demifsioniren werde. Petersburg. Die Besatzung Kowiios soll demnächst um 20.000 Mann verstärkt werden. — Die Journale veröffentlichen eine» Ukas, wodurch den m Rußland lebende» Inden verschiedene seit 1882 ihnen entzogene Rechte wieder eingeräumt werden. Die Berliner Börse «öffnete fest zu vorwiegend höheren Notirlingen. Im Vordergrund des Verkehrs standen einzelne! Bahnen, dann Banken, von denen Berliner Handels- und Tärm- slädtcr Bank bevorzugt waren. Ein sehr großes Geschäft entwickelte sich in Mariknlmrgern (Schluß 1,50). Russische Werthe eröffiieten fester, gaben aber bald etwas auf große Verkäufe von ruififchen Noten seitens eines elften Hauses nach. Im späteren Verlanie . t»aten auf sämmtiichen Gebieten empfindliche Rückgänge ei», welche i» elfter Linie durch fortgesetzte umtangrciche Verkäufe eines leiten den hiesige» Bankhauses hcrbeigksührt wurden. Im Cassavcrkehr waren deutsche Bahnen schwächer, österreichische ruhiger, Schweizer Bahnen zieinlich fest; Banken sehr still, ebenso Bergwerte, Jn- duslrlcpapiere ruhiger, deutsche Fonds fest, österreichische Prioritäten wenig verändert. Privaldiscont 1^/4 Proz. s r a « ks« r t a. M., ll. Mal. «»«»«« 22M/,. e»oot»»a»n 187',.. «»»- tard«, M,7». «»»zier lOn,oO. »»»Pler 80,80. o»roe. Unoar. Aal»»«« 77,80. »>«coni, Ntl.zo, DreSbn. «k. —, Handel««. —. ttaura - . Rulstg. wie«, N, Mal. «red» 278,bl>. «iaa»«tada —ilomdorde» —. Nordwesib. —. Marklinie« —. U«il. Gold »7,00. vkrohigter. Par« ».».Mal. iSilll«».» «r»,e 82.37. ««leide l,»L/>S. Alallen« M.ilO. Gtaalstadn 470,00. komdaede» 173,7!>, »o. «rlorllilten —. 8p«»ier 68'/,. «Iddler «02,>8. vtlomane» dl8,7d. «,«, »lnleid« —. riirkeo -. Schwach. nroizniiuqnz ousZrs üJ/lnnLogzng -n sssmar^ 8 pnn »L LI V «löiil»»».,»
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