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- Erscheinungsdatum
- 1888-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188805102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-05
- Tag 1888-05-10
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Monat
1888-05
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Jahr
1888
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Nacht-Telegramme. rNur in «inem Llirile der «uNaae.» Berlin, v. Mcii. Der Kaiser batte beute einen recht besriedigende» Tag und blieb bis bald!> Ubr Abends außer Bett. DaS Fieber war Nach. miltagS gcring. 33. Jahrgang. Aufl.46,N00 Exempl. Dürers ^onorroon-Lilpoditioll bosindot «ick 4S HVIl8Är,iIker8ti ««8v 4S (uvdon der vrosdner Lauic u»cl vis-a-vis Hotel ^olcinvr Lnz-vl). « Dresden. Dresden, 1888. Neuks<eB«>»se»-rrle,i»am»ic. Stellt», », Mai. gtieieeidei».! Welle» ikft, Ipeo I7tt—175, p>. »Ini-IlIIii 177.»». Ililil-giiN 178,5». Skpibr. ccllir. 17»,:»,, M»na<» Oft. tu«. >17 >18. Pr. Mal-Im» 17».»», F«»1 I«i> 177.»». Sepl.-Olt. 177,»». Pp»„»eriche>- Haler lacii 118 177. tltiUial inliia. M»i - I»u, 17.»». Lepl Lei 16,5». SpiiiinSinatt, lvc» «I,»e gai, 5», 57,»», 7»> U.7», M»i- I«»i7»r»,>,»». 7Iun. S,I >b>. 51,5». Priialcum i»>» ucicaiil II:»». 7 711 c o > a » . !>. Mal. >»lei>eldc- >»arli>. kpiciiua p> >»» Ll>, >»>>»/.. ezel. :.» LI. Lirtbiamliaadaalie per «N»'-Iu»i 1,1,7». JuaiIuIi ,1.7». «>»a»li Sk»». :,:>...». 7» MI. Mal. v»»> 77,7», -.>>„»..Zep». , . »,a». »e» per Mai Juni >77..',», Juli Zrp,bl.-cii, 171,»». »lab», »lora Mai-Zuni 15,5". uu»NIii»L. Meller, Skräuüerlirli. Mil. MM. 8ck«W8lr. 34 'luck- und Luokskln-LandlunA § »mpüelilt min grösste» siaMr <lsr vsuvston Tkvl»« rLtoNer-, ^ ^uruL-, «ovk- und A KN»«».«»«»««»««« Lsslesl'isoli-u.^n- fi-isvtiuntzsxsli-ünk, »ivl Hunten, Ht»Inkr»i»lL- »!l,»il.cki«!> tn OiOiTkobl-k'uckötGln d.KsrIsbsd. ? ÜLinsslliLLr-vseksn, A wollonv ^olllnfdvolittn, ^ AM' Nl»8 zxrZtuSl« I»n»r«i »i» L >»trv, "H T 7.U billigsten b'ilkriliinvisv». ß HV. ««tLlei-,!» KliNirU t>. ILIinKner, «mptieblt, 7.ur billigen und praletisvlieii Itvise IK« i««««nirilier- als Ilnieiun der I,eiobtigltoit., Kulidilüt, und Illlegan?.. Eirrül8»stv^n«AV»I»I von Vn^iLldt tt« 88i»irv8, «te. Himmciiabrtstaq, Stich wahlen, Wöhlfahttsciiirichliiilgen in Sachsen, Deutscher Schnuedclag, Gerichtsvcrliandlungcn, Lotterieliste, Eisenbahnsahrpla» (U). Seite). AIS Sdiriitsleller 9!l' 4 H ^^^^.SrdcnSaiiStcichmmneu und die Densichireisinnigen, Boulanger und „Der deutsche EiiiiaU." Hoinachrichlen ^.n^ustnLstrLLLS 4 «I« TÄnerstaq/I^.Mtti. vnamworiliSier SledaNeur Nir Pvlttlschts ve. Emil Bieres i» Dresden AIS neulich in einer deutschsreisinnigen Versammlung in Berlin ein Redner mitthcilte, daß der Oberbürgermeister v. Forckenbeck de» Stern zum Rothen Adler erhalten habe, brach ein jubelnder Beifall aus. Die stolzen ManneSscclen, die sonst über sürslliche Gaadcirbeweiie sich nicht gerade sehr respektvoll zu äußern gewohnt sind, ändern ihre Ansichten sosort, sobald ein Strahl der Gnaden sonne einen der Ihrigen trifft. Ui» jede Mißdeutung auszuschlicßc», als gälte die Ordensverleihung dem Politiker v. Forckenbeck, wurde ausdrücklich von amtswegen verkündet, daß seine Thatigkeit für die Ucbcrschweininlcu höchsten Orts halte belohnt werden sollen. Was die Vater der Stadt Berlin nach dieser Richtung hin geleistet haben, verdient wirklich alle Anerkennung. Dieser Eifer sticht ausfällig ab gegen die Unthätigkcit in Sachen eines Kaiser Wil helm-Denkmals. Wenn irgend eine Studt die cillcrdringendsle Ur- lachc hat, dem Wiederaufrichter des Deutschen Reichs ein Denkmal zu sehe», so ist cs unstreitig das zur Kaijersladl von Kaiser Wil helm erhobene Berlin. Dasselbe hat sich aber nicht nur von einer Reihe anderer Städle de» Rang ablaufen lassen, es scheint sogar, als widerstrebe der durch und durch freisinnige Magistrat von Berlin ans politische» Gründen, der Dankbarkeit der Bürger Ber lins gegen den große», unvergeßlichen Kaiser einen sninsällige» Ausdruck zu verleiben, Kaiser Wilhelm hat freilich das unverzeih liche Unrecht begangen, den dcutschfreisinnigcn Oberbürgermeister Berlins, v. Fvickeubeck, welcher gegen die Wehlhastmachung des Vaterlandes sinniule, nicht mehr zu Hoffesten einzuladen. Daher der Jubel der Dcutichsreisiiinigen, daß derselbe jetzt, wennschon aus anderem Anlaß, die Brust besternt bekam. Uebrigens ist bei dem befruchtende» Manegen, der seht aus Anlaß der Thronbesteigung Kaiser Friedrichs niedcrging, außer dem braven Forckenbeck kaum »och der eine oder andere seiner Parteigenosse» bedacht worden. Tic dcnlsclnreisinnigc Presse verschließt jedoch sorgfältig ihren Unmulh wegen dieses Uebcrgchcns der Ihrigen, denn Alles, was seht ge schieht. muß schön und herrlich sein; eine beschränkte Begeisterung ist ja schon der halbe Hochverrath. Ter unsichere Gesundheitszustand dcS Kaisers Friedrich »öthrgt das Ausland zu einer durchaus zuwartendcn Haltung. Dies gilt ganz besonders von Rußland. Dieser vorübergehende Zustand wird sich, falls nicht unvorhergesehene Ereignisse cinlrctcn, iivlhwendiger- wcile solange erstrecken, als die Krankheit des Kaisers andaucri. Rußland legt sich aus'S Beobachten und enthält sich einer festen Stellungnahme umsomehr, als auch Frankreich durch seine inneren Schwierigkeiten bis zu einer neuen Ordnung der Dinge verhindert ist, enic ausgesprochene Rolle in der großen Politik zu spielen. Die Boulangistiichc Bewegung lähmt zunächst die auswärtige Po litik FianlrcichS. lieber den Ausfall der Gcmcinderathswahlen, die am vorigen Sonntag in allen 36,000 Gemcindc» Frankreichs vollzogen wurden, hört man nur dunkle, verschwommene Redens arten. Doch geben die Gemäßigten bereits zu. daß sie vielfache Einbuße erlitten und daß aus ihrcKostcn die Monarchisten und Radi kalen Erio'ge davongetragcn haben. Man läßt die Wahrheit nur tropfenweise in die Oessciitlichkeit sickern; die ungünstigen Wahl- aiisfällc kommen noch zeitig genug zur allgemeine» Kcnntniß. Daß die Arbeiter in der staatlichen Waffcnfabrik von Tnlle durch frei willigen und einsliiiimigen Beschluß den abgeschten General Boulanger zum Gcmcindcralh wählten, will an sich nicht viel sagen. Tie politische Wirksamkeit dieses unruhigen Herrn sorgt von selbst dafür, daß die Wafscnfabrikcn immer starke Ansträge und Arbeit habe». Bedenklicher ist schon, daß 3 Gemeiiiden von Lozörc sich um die Ehre rissen, ihn in ihre Vertretung zu wählen. Diese Wahl er'olgte allerdings, bevor Boulangcrs neueste D'eistung, das von ihm geschriebene Buch „Ter deutsche Eiusall" bekannt wurde, das eigentlich seinem Ansehen eine» tödtlichcn Schlag versehen müßte. Die Pariser Verlagsbuchhandlung Roufs bezahlte Bou- langer für das Absassen dieser Schrift einen Ehrcnsold von 200,000 Francs: sie wird unentgeltlich in einer Anzahl von 2'/» Will. Ab drücken im ganzen Lande cmsgethcilt, nämlich nur das erste Heft inil der Vorrede. Es soll bet seinem Leser die Lust erwecke», sich die folgenden Lieferungen z» kauten. Je nachdem mm mehr oder weniger massenhaft die Bestellungen auf die Boulaugcr'sche Schritt einlanfen. erhält mau einen Gradmesser sür die Slärkc des Bvu- laiigisnnis im Lande selbst. Findet das Ding nicht viel Anklang, bleiben die Bestellungen aus, so hat nicht blos der Buchhändler sich mit seiner Spekulation vcrgoldpupiert, sondern Boulanger er hält eure nachdrückliche Mahnung, einzupacke». Nach den Auszügen und Proben, welche französische Blätter ans der 1. Lieferung veranstalten, muß man allerdings glauben, daß nur eine sehr bescheidene Zahl Menschen Verlangen tragen wird, sich die Jortichmig zu kaufen. Und zwar sowohl seiner Form, als seines Inhalts wegen. Etwas Oederes, Langweiligeres. Unaus stehlicheres als die ellenlangen, nichtssagenden, verworrenen Sähe gicbt cs wohl kaum. Es kostet Ucberwindung.Boulanger's Salbade reien bis zum Ende zu lesen. Ueberall wichtigthucnde Gemeinplähe schlindigstcr Art und ein Wortschwall, hinter dem. wenn man sich mühsam drrrch ihn hindurch gearbeitet bat, man keinen Inhalt findet! Höchstens zwei Gedanken fischt man aus diesem Sammel surium heraus: erstens verlangt Boulanger, das Heer soll nicht stumm gehorchen, sondern Politik treiben und sodann erklärt er, daß ei» Krieg in allernächster Rahe sei, den natürlich Niemand Anderes als er zu führen hätte, weil er der Einzige sei, der ihn siegreich führen könne. Boulanger mag tausendmal den sehnlichsten Wunsch aussprechen, Frankreich möge von der „furchtbaren Kriegs eiben, es glaubt und zu gehorchen. Als Schriitsteller verkündet er genau das Ent- gegcugeichie. .Ma» maßt sich au." so schreibt er, „umereiu Laude die Lehre cinzupflanzcn, daß die Armee leine andere Mission hat als die. zu schweige» und sich z» schiage». Aber wen» es die Armee ist, welche den Degen trägt, so ist cs die Politik, welch» ihr bestehlt, ihn in der Scheide zu lassen oder ihn zu ziehen. Wenn man aber in unserer Zeit, rvo die Armeen nichts Anderes sind als die Völker selbst, bereit, sich aus einander zu stürzen, Menschen die entmnlhigeirde Verpflichtung auierlcgt. stillschweigend mit ge kreuzten Arme» dem traurigen Schauspiel von Jrrlhiimciii und Fehlem riurischaucn, von denen sie glauben, daß sic dem Valerlandc höchst gefährlich seien und ihnen dann am Tage der Gciahr Zu rufen : „Wir rechnen jetzt aut Euch, um uns aus dem Verderbe» zu ziebc»; wenn wir dar!» uutergchcn, so werden Eure Namen, Eure Ebre, Eure Würde die erste» Ovier de- Zusammensturzes sein!" Ich sür meine» Theil weigere mich, diese Rolle des Süuden- bockcs zu spielen," Welcher iinlilärNche Geist spricht ans diesen Zeile»! Weiche Selbstlosigkeit! Welche Valeriandsiicbe! Man könnte cbcnsnlls begreifen, daß ein Schuster oder Schneider, der seiner Dienstpflicht »och nicht genügt hak, sie iiiedergcsclmebe» hatte. Aber daß ein Rekrut, der nur 3 Tage die Uniform getragen hat, solche Gedanken hegen könnte, das hat Jedermann bis jetzt stir unmöglich gehalten. Und »nn ist es sogar ein ehemaliger KricgSniinistcr, welcher zwei Jahre an der Spitze der sianzösiichen Armee gestände» hat, der den Generalen zürnst: „Widenpiecht. wen» man Euch befiehlt, den Degen zu ziehen; falls Ihr glaubt, daß Euch die Tuiumhcitcu der Minister dazu zwinge»: Ihr seid nicht die Sündenböcke der Nativ»! Laßt die Gesetzgeber selbst sür ihre Luinnihcitcn büße». Und Ihr, Regiinentscvinmandeurc, die Ihr mit der Politik des Ministeriums nicht einverstanden seid, weshalb wollt Ihr Eure Haut zu Markte tragen? Lcrßt den Mi nisterpräsidenten selbst an der Spitze srincr Abgeordnete» an die Grenze ziehen!" Indem Boulanger daS Heer seines Gehorsams enlbindet und zur Entscheidung über Krieg und Frieden ausrnst, letzt er scheinbar die Militär-Anarchie i» Frankreich rin, aber er verlangt khatiüchlich I die Mililärdictatnr, d. h. die scinrgc. Tenn, meinte er cmsiiich, daß jeder General, jeder RrgimenlSconnnandeur, Subalternvssiricr uns io muß sich cm tolle- der Bürgerkrieg ist serti von Aktien der ungarischen Wasjcnsabrik, Auch Eiediiaklien waren steigend. Von dculicheir Bahnen waren Ostpreußen und Marien- burgcr ans günstige Verkehrsnachrichten und Aussichten ans Tarii- ermcißignngen sür Ezvortbalinen steigend. Desgleichen bestand für airdece Eiicnbahnwerth? reges Jnleresse» beivnderS für Galizier, Buschliehrader und Duxer. Bergwerke waren vcliiachlässiat, auch sreinde Renten still, nur -1 Proz, Egvpler waren aiiziebend. späler Ercdilatrien durch Realisimnae» gedrückt. Tee Schluß war still. Im Kassaverkehre ersuhicn Eisenbahnen und Banlcn wenig Ver- ändernnaen. Von Industrien waren besonders Ecmciitwerlhe hoher, deutsche Fonds ohne einheitliche Tendenz, vsterrelchischc Prio ritäten gut behauptet. Privatdiskonl 1'.> Prozent. Ar «Inks » rI a. M.. !1. Mai. NrcKll 771,7.'. Sl laisvalin lpii.KS. POM. larde« vi,71>. GaNgcr N»i,7.'>. Egypicr 81,1». ivroc. Ungar. Gold-rnie 78,0». DiSconw N17,I». Drcsd», Ä1. —, Handriaa. . vaiira - . iltuliig, ivie», !1. Mai. Kredit 78N,I1> Siaaiadalm —. . llomdaroe» —. SlordwcsNi. —. Marknoicn —. N»». Wold , . Nlcschäfiolos. P a r 1 i>. !>. Mai. lSWIuy.i Mrnic »7.S7. dinlcliic Niö.Nl. AloNeuck Si>.8.'>. Staaiodabn 17:1,75. vomdardrn 17»,»», do. Lriorilälrn —. Spanier »!>,»», EiNivtrr 1»5,:!I. Otlomancn 57,',,»». üicnc 'llnleidr —. Türke» —. gcst. London, !>, Mai, ivornNIt. II Ndr I» Min. Noalol» !>»',,«. 1877er Russe» »1' ,. Italiener Lombarde» 7. Kon». Türke» I1'/„. Iproe. inndirtc Amerikaner 17»'/,. Ivroc. llngor. Goldicnic 77'/,. Ocllerr. Wold» reine 87. Aren». ConioiS I»». Eguvler 7»",. »lene Kgqpicr 1»» /,. «Laranl, cdqnvrer I»7. Onomanbank !»>'/>„ S„r,.Actie» 85 7,. Spanier »8>/,. » Kons. Mrxik. änücrc An!. »', 'Agio. »Ic»c 1' tSM,,. »lnlcilic 1 Proc. Agio. — Stimmün«: gesi. Weiler: PrachNioil. Paris i P ro d >l k> c» >, ».Mai. ISchlttsi.s Wki.rcn per Mai 71,1», per Scpil»'.-Decbr. 77,75. rniiig. Spiriinri per Mai II.»». per Ser».-Tee. 17,5», rnliig. »lüboi per Mai 57.75, prr Scpicindcr-Tcrembcr 51.5», rubi». A m II e r d a m , ». Mai. Produkrc» iSchinsii. Weirc» per Mai L»L, prr »lovcmder 7»7, weichend. Roaac» per Mai I»5. per Lcioker I»8, mall. London. ». »>!ai. Prodnkiei» Schluß. Wein» rndia. irageft, Mcdl weichend, Werste riiliil. Mais knapp, Hafer Iliätii, srsi, schwedischer Hascr an- ziclicn». — Weiter: Prachibol!. Lokales und Sächsisches. — Ihre König!, Majestäten werden nächsten Sonnabend von hier nach Sibhllcnort abrcisen und daselbst bis 30, Mai ver bleiben. Am Frohnleichnamsiest werden dieselben bei der feierlichen Prozession in hiesiger katholischer Hoikirche wieder zugegen sein und . Tags darauf nach Neheield abreisen, woselbst ein achttägiger . zuletzt auch jeder Aufenthalt genommen werden soll. Darauf wird die Rückkehr nach Soldat da« Recht besitzt, Politik zu treibe», ^ dem Hostager in Pillnitz erfolgen, Turchcmanpcr von Widerwriichen ergeben; , — Gestern Vormittag 8 Uhr traf Prinz Georg. Königl. So ist s aber nicht gemeint, Boulanger; Hoheit, in Begleitung des Ehess des Generalsiabcs Gcneral- der Planitz ans dem Kavalerie-Exercirvlatze r-- cd L' wg ist »ertta. tadelt eS nur, daß die Regierungen Frankreichs b-shcr Frieden mit Deutschland gehalten haben; er fordert, daß der Krieg erllärt werde und spricht den Generälen das Recht zu, die Regierung zur Kriegs erklärung zu zwingen Mit einem parteizerrissenen Heer kan» ihm nicht gedient sein, ans der Militäraiiarchie soll die Bonlanacr'sche Militärdictatnr hcrvorgchcn. Da« ist seiner Weisheit letzter Schluß, .Handelte cs sich nicht um einen Unsinnigen, dem es ein Leichtes ist. zur Befriedigung seines Ehrgeizes Europa in Brand zu setzen, so müßte man i» Deutschland nur wünschen, das die verrückten Grniid- sätze Boiilangers »n Heere Frankreichs Eingang sänben. Nichts kan» io die streilkinst Frankreichs zerrütten, als sie. Die Fran zosen müßten wirklich selbst verrückt sein, wenn sie sich einem solchen Wahnsinnigen anvertrauten. Sv übel es um ihr Land unter der Henschatt der Republikaner bestellt ist — Boulanger eS anver- tranen, das hieße den Teuicl mit Beelzebub auStrcibcn. Man Ivird an dem Erfolge seiner Schritt sehen, wieweit die Verblendung in Frankreich vorgeschritten ist oder ob sich daS Land noch einen fliest von gesundem Menschenverstand bewahrt hat» um sich nicht einem tolle» Hanswurst m die Arme zu werfe». grißel" verschont dick glaubt's ihm doch Niemand. Neirrste Trlkaramint ver..Dresdner Nackrr." vom 9. Mai. Berlin. Der Kaiser befindet sich heute verhttltnißmäßig gut. War die letzte Nacht auch mehrfach durch Answins genöct, so brachte sie doch hinreichend erauickeudcir Schlaf. Die Körpertempe ratur, welche gestern W,3 zeigte, betrug heute früh 37,5, war also normal. Auch Puls und Athinung waren befriedigend. riwaS ruhiger und der Norm naher als in den letzten Tagen. Bei dem heutigen Wechsel der Canüle zeigte sich als crsieuliches Resultat der jüngst veränderten Form derselben, daß die äußere Umgebung des Wnndkanals, welche stark entzündlich gewuchert war. abgeschwollen, benarbt und fast gänzlich frei von ciitzündetec Reaktion ist. So dürsten die Acrzte den augenblickiichcn Zustand des hoben Patienten als günstig genug betrachten, mir die Erlaubnrß zum Verlassen des Bettes und zu ruhiger Lage aus dem Sopha zu erlheilcn. — Die Neste vcr Kaiserin nach dem wcstpreußnchen UebcrschwenniiniigS- s gebiet erfolgt nicht eher, als bis n» Befinden des Kaisers eine . i Dauer versprechende Besserung cingctrelen ist. — Das „Tagebl." erfährt, entgegen anderen Nachrichten, daß Werner Siemens die Erhebung in de» Adelsstand cmnimmt. Richter hatte Siemens in der freisinnigen Zeitung bereits zur Ablehnung beglückwünscht. — Montag findet hier die Gcncralvcrsammtuiin des Ecnlralvcrciiiö der Spirit,isiitteresscn statt, um gegen die Spiritits-Bank Stellung zu nehmen. — Der Bnudesrath will vor Antritt der Svmincrserieu noch die Alters- und Jnvaliditätsversicherrnig erledigen. Bei dem Umsa»ge der Vorlage wird angcnomme», daß darüber noch die Monate Mai und Juni vergeben werden. — Aus dem Luaheliland werden neue Ueberiälle gemeldet. Die „Voss," entnimmt einem Plivatbriese, daß die Somali iviedcr bei Wito und Kan i» das unter deutschem Schutze stehende Gebiet dcS Suahclisiillans einge fallen sind. Der Einfall scheint diesmal nicht rn so starkem Maße und nnt so zahlreichen Mannschaften ausgeiührt worden zu sein, wie im vorigen Jahre. ES ivnrdcn imgciähr ,50 Ninder und 200 Schafe geraubt, womit die Räuber abzoge». Außerdem wurde die Station der Rciikirchcncr Mission in Wapokomoland vollständig zerstört. Die Missionare Küster und Weber konnten nur mit Mühe das »ackic Leben retten und fanden in der englischen Mission zu Golbante bei dem (farbigen) Missionar Düring Auinahme. — Tie Königin Emma der Niederlande spendete kOOO fl. sür die dcuttchcir Uebrrichwemmtcri. — Gegenüber den Angaben Popofss im Prozesse, daß ihm von Kaulbars großartige Gcldaiicrbictungen gemacht wor den seien, erfährt die „Krcuzztq.", daß KarilbarS, obwohl er mit sehr reichlichen Geldmitteln anögcrüstet nach Bulgarien kam, von diesen Mitteln äußerst beschränkten Gebrauch gemacht und sich gerade da durch das Mißfallen sehr einflußreicher Petersburger Krriie, nicht das des Zaren selbst ziigezogen hat. In der That soll er während seines mehrnionatlichen Aufenthaltes in Bulgarien nur etwa 37,000 Rubel Silber ansgcgcben haben. Daß sich damit nicht viel ausrichtcn läßt, ist klar. Dieser Sparsamkeit ist der Miß erfolg seiner Sendung in Rußland denn auch vielfach zugeschrirbcu worden. Wien. Der Liechtenstein'sche Schulantrag kommt in dieser Session nicht »ich' zur Vohandlnng. Die Berliner Börse eröststietc reservirt, obgleich die Char lottenburger Nachrichten günstig wirkte». Später entwickelte sich Klicasminister hatte Boulanger gesagt: Das Leer hat zu schweige» rege Kauflust sür Berliner Handclsanthrile in Folge der Emission majors von der Planitz ans dem Kavalerie-Exercirvlatze ein und wohnte dem Regiments - Exercncn des 1. (Leib-) Grenadier-Neg. Nr. 100 bei, — Ihre Königl. Hoheiten Prinz Georg und Prinzessin Mathilde beehrten gestern Mittag die akademische Ausstellung nn Albertinum mit ihrem Betuche. — Ihre K. K. Hoheit die Frau Erzherzogin Maria Ioscpha ist vorgestern ans Abbazia. wo dieselbe ans Gcsiiiidhcitsiiicksichtcir mehrere Wochen gcivcilt hatte, wieder in Wie» eiiigclroffen. — Himmelfahrt ist heut! Das Feist der Hiiinnelsahrt Christi, seines Wegganges von dieser Erde. Von alter Zeit her ist diese Begebenheit als der Glanzpunkt im Leben Christi auf Erden und als ein Vorbild unserer eigenen Hiiiiniclsahrt betrachtet worden und sromme Dichter haben diesem Gedanken Ansdruck ver liehen in: „Aus Christi Hiiumcliahrt allein" — und: „Himmelan geht unsre Bahn". Seit Anfang des 4. Jahrhunderts, wo die Christen heit ein Weihnachtsiest als Anfangspunkt des Lebens Christi ans Erden zu seicm begann, ergab sich die Feier des wunderbaren Wegganges Ebristi von dieser Erde von selbst und »eiert man seit dieser Zeit das Himmelsahrtsscst am 40, Tage nach Ostern, mit welchem Tage der Osterieslkreis endet und die lOtägiae Wartezeit aus de» verheißene» Geist des Vaters beginnt. Seit Alters haben die verschiedenen Kirchen diesen Tag durch besondere Sitten aus gezeichnet. Die griechische Kirche hält eine feierliche Prozession nach einem uahcgrlegeucir Berge und r» Jerusalem zieht mau hinaus »ach dem Oelbcrgc. dem Berge der Himmelfahrt. Und in der römisch-katholischen Kirche wurde ein EiiriltuSbiid im Nach- »rittagsgottesdieiistc au emeni Seile in den Kirchcirhinmicl hinaus- aczoge» und ei» brciincirdcs Tcusclsbild hcrabgestürrl, um den Sieg Christi über den Tenicl zu versinnbildlichen. Der Pavst er- tbeill von der Galerie der Peterskirche der Gcmcindc feierlich den Segen und bei dem feierlichen.Hochamte, welches anr Hinunelsahris- iestc eelebrict wird, wird beimAbsinacn dcsEvangeliums die Oster- kcrze ansaclöicht. Bei den Protestanten wird durchgängig das Hlniiiicisaurissest als ein ganzer Feiertag betrachtet, I» England wird der Donnerstag, ans welchen das Himmclsahrlsfcst stets fällt, heiliger Donnerstag (iioiv Dlirirsclav) genannt. In Venedig «ciette man seit 1177 bis zum Jahre 1797 am Himmclsahrtstagc das Fest der Vermählung ocS Dogen mit der Adria, dem adriatiichcn Meere, welches de» Anfang zu der berühmten 8oi>>a oder Messe bildete, mit welcher eine Art Karneval verbunden wurde. — Wir i» Sachsen, schreibt man der „Rat.-Ztg.". haben wieder holt die Eciahmiig gemacht, wie so leicht durch Stichwahlen das erste Wahlreiultat vernichtet wird, und wie dasselbe ein ganz anderes ist, wenn cs nicht zur Stichwahl kommt. Von den sechs Sozialdemokraten, welche 1878 ans Sachsen in den Reichstag kamen, verdankten vier ihren Sieg der Stichwahl, und wenn bei den Wahlen von 1887 kein einziger Sozialdemokrat dnrchdrang, so war die Ursache davon die, daß cs bei keiner einzigen Wahl zur Stich' wähl kam, weil dic OrduungSparteien sogleich „» ersten Wahlgangc fest znsammenhietten und dadurch die absolulc Mehrheit errangen. In der iialivnal-lihcmlcn Partei Sachsens herrscht wohl keinerlei Meinungsverschiedenheit über die Schädlichkeit der Stichwahlen. Nach den so glänzenden Reichslagswahlcn vom 21. Februar 1887 erschien ein Flugblatt des iiatiomillibcralen Veccins tür Sachsen und ward m etwa 100,OM Exemplaren in alle Wahlkreise versandt. Dasselbe enthielt „Vor- und Rückblicke aus Anlaß der jüngsten Rcichsiagswahl. Vortrag des Pros. Karl Biedermann in der ge meinnützige» Gesellschaft zu Leipzig." Darin hieß cS mit Bezug auf die Stichwahlen: Ich halte diese für die allcrschicchlcste Ein richtuiig in iinicrcm Wahlstistcm, ich halte sie geradezu für eine Fälschung des Ausdruckes der öffentlichen Meinung. Ich will Ihnen das durch ein einsacheö Beispiel mit Zahlen beweisen. Der Kandi dat A. habe bei der ersten Wahl 80M Stimmen erhalten, der Kan didat B. -1000, der Kandidat E. 4M1. A. und E. kommen zur Stichwahl. Angenommen nun, die Wähler von B, übertrüge» ihre säinmttichcn Stimmen aus C.. im Uebrigcn bliebe onö Stimineiivcr- häliniß unverändert Io wäre E. gewählt, obschon er (von Haus ans) nur Oi aller Stinniicii m. 1 erhallen, A. aber darchgciallc», obscho» er nur 1 Stimme weniger als die absolute Maiorilät er halten hatte. Doch ganz verderblich ist das Stichivahishslem da, Ivo es io viele Parteien gicbt, wie bei uns. denn cs verleitet, ja zwingt beinahe diese Parteien z» unnatürlichen und geradezu nnsitt sichen Koalitionen, m» nur den Kandidaten einer anderen Partei mcht dnrchkommc» zu lassen. Es wäre rin großer Gewinn sür die politische Moral, wen» mau die Stichwahlen abschastste. ZL e- <» s s
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