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- Erscheinungsdatum
- 1888-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188805064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880506
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880506
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-05
- Tag 1888-05-06
-
Monat
1888-05
-
Jahr
1888
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> bi» >2« K 8'r Klö^'ra' «uür^nÄvP,itäEd>< » »>" Nachm. Dir iwalliok Pellt- uilr ccu. » Sildeil» I» Pl»., ttn Mon- aa» ober lioüi geuiaaen M Pla na» ober ilalll »elllaaen ?o Mo. Inl.nil Sllich (t!iiiaclaiii>t> Üeile « öl». Reklouic» au! der Pcrvat- nle Keile 20 Ply Eine isocanti« li> ba» llliiillllialae Lllilielilcii der Zviemle wird »iml aeacben. «»»' worlioc Äiileilwn» Auinaae ae^lell Pn»»ii»cra»8oco>iI»»u durch Brief- »>a>le» od. Pallen,»allluna Foieral« „clillie» ionmilliche rciioinmille An- noaceil Srucdillone» an. mir RUlk- aabe emacl, Maiiulcrlvie teiiic Ber- bllldllchlcll. - ^cu^viech L teilen It ÄNir, b»2 Neuil.-Lresdeu. Aufl. 4L ,! ^.sMilvsiv, ÄMsr Usltsrsi «r«r c>,->s,ve>e.»ee. II ewpOolilt nntOiorontlo »öllixer Ueinbeit ll.UNt«. ä s.it 4 l o.». LM^rc-deiiA., -IN ill, inUebincien billiger iat^ann« I an/? ^Ilum»lti'.i88c>.) Dresden, 1888 «r»rstrlv»»skn-LcItn»a»«mk. eietil,,, 8, Mai, «Äclrelteu,., W-cceo «»»., lac» >72-17«, »r. Mal-»«», 177.0». Iimi-Iuli >77.80. Ee»i-Ocldr. 178,00, 0!a»a<„ malt, Im» 112 II«. »e. Mal-»,»,! llS.l», Innig,,» 121.80. eeul.-vet. 126,Im Vamlucilcher Haler loc» «8-l2c> tUübvi nllUcränd., Mai-Innt <7.00, kepl.-Orl <7,oo. eplciln« dkl,., loe» al-»c gas, :>«r :,0..!0. 70r:i<,20. Mal- »««1 70r 0.1.80. R«o,-Se»ldr. 08,80. Pelrolcom loe, veczaiii 11.80, « > eo 1 au . 8 Mat. «Siclrcldc- «oortll. Sptlilno »,. >00 Lir. llM-/. er<>. Oll M. li>erdil>»>»lr«b»abe Ul» Mai-gnni 81,20, Inni-Iu» 82.cn,, «nonli.s,»,. 80,00. 70 Mt. Mai. »m„ 02,ol. 7l„»,.SeUt. . . !«»». O'U per Moiguni >22.0ll, Inni-Iul« I2l,!>», Levlbr. ctl. lOO.OO. »Ilido, °" Mai-Iuni ,8..->o. »m,: umsao- lot>. Ivcllrr: Lcha», I'orL. Lsr1g,cL ÜLclik. ^oin1ian6Innx mit I'rodiorstudsQ H Ss»rlt/8tr. 4. I>rn8pr6«I»8lo11v 321. N Luslilkrlicbo l'rviölistvn vorsoncko troi. Oowültr für roillv s> Mturvoiuv. k<L» V ^ I vsrclvn 2U8!>mn>o»t-o8toUt unc! vvrmittslt ünieli <>«-» I»r<7e,«Ivn, 8vvl>fl. Ü, l. A ----77-7—. N 1Vl-tt«U'l'l>8<<> o« Inkitzti I< Iik'ni >»'II I kür unä HlkUtoi svvrL. k'Lrdnntrifttlit mit 16 ^ÜLitoon Lr.-vti» uuü krLncv. -»»»^ Oarl VteUvittUnn, u m k«r^nt IZi ^'iH^üt: U^ri<mi8trL»-iO 27. U». Uoinri(ü>.';tr.'Ut50 Ottrlii/). LLMvowLsr-vsoLvu, Nr. 127. MB: Zieichs l Bicrarskbncblln», Jtnlirn und Fmiikicich, Bcrwclichnlili Südtnrvls. Ge!>. »i.ill, Weis;cndach I-, Unser Lutherseslspiel, Ter Hall Tcchvw, Smiiltaliönnsfliine, ErvlvsiiNl in Melken, Geuchtsveihnndliliiaeii. Cisendalinsalnpian (10. Seile). WI . 24Uinnrkt i>. Sonntag, <». Mai. «eranlwortNcher Ncdaktein lür PvüttschcA Smll vlereu ln Dresden. Zn einem Reichsgeseke über die Bierbercituna ist schon wieder holt ei» Anlauf »cmacht worden. Es ist bekannt, da» die bayrischen Biere Nns »nd Lseltslellung dadurch crlanat haben, das; die dortige Gciehgebung streng darauf halt, das; Bier nur ans Wasser, Malz, Hopsen und Hefe hcrgestellt und zedwcdes Surrogat uncr- bittllch ausgeichlossen wird. Diese geichlich gezwungene Ehrlichkeit ist nicht nur vom Standpunkte der Gesundheitspflege äußerst löb lich, sie hat auch den Massenverbrauch dieses für die Volkser- nährimg so wichtigen Lebensmittels so gesteigert, daß der Staats kasse Bayerns minier steigendere Erträgnisse Zuflüssen und gleich wohl blieb das Bier dort billig. Ein solch' „ideales" Gesetz lockt zur Nachahmung in der norddeutschen Bierstenergcmcin- schast. Scho» 1879 ging dem NcichStage ein Gesetzentwurf zu, welcher das Berbot sämmtlicher Malzsurrogate enthielt. Ein Gcictz kam nhcr nicht zu Stande, weil gleichzeitig eine Er höhung der Bierstener selbst verlangt worden war. Seitdem ist die Sache, d. h. der Ausschluß von Surrogaten, beim Bierbcauen wiederholt parlamentarisch angeregt worden: der Reichstag bc- schräiilic sich immer daraus, seine diese» Ausschluß fordernde Wil- lcilsüimnmg mittelst einer Resolution anszndrnckcn. Der Direktor deS ReichSgcsnndheitsamts, Tr. Köhler, machte noch IÜ8l> allerhand wulhschasüichc und sinanziellc Bedenken gellend, erklärte aber die Sache iür wünschenswerth. AlS im vorigen Jahre ein neues Brannlwcinsiencrgcsctz erlassen wurde und gleichzeitig die außer halb der Sluulnsslencr-Gcmcinschast stehenden süddeutschen Staaten ihr deslallsigeS versasslingsmäßiges Reservalrecht nnsgaben lsie winden dailir vom denischen Norden höchst anständig entschädigt), tauchte auch die Frage nach einem allgemeinen Reichs-Bier-Geietze auf. Sofort erhob sich der bahcische Finanzministcr v. Riedel und cikläric dem Reichstage, daß Bayern und die anderen süddeutschen Staaten nicht daran dächte», ihr durch Art. 35 der Rcichsversassnng gewährleistetes Neservaticcht bctlefss derBicritcucr aufzugehen und der norddeutschen Vierstenergcmcinschaft bcizulictcn. Niemand wird beriuchcn, sic hierzu zu zwingen: was sie aber nicht hindern können, ist. daß auch der deutsche 'Norden ein sich mit drin bahmchcn Ge setze deckende? Gesetz über die Bierbcrcitnng erläßt. Es wurde denn auch ein Ausschuß (Evminissivn) vom ReichSgesundhcitsamlc bcrliicii, welcher die Grundlage für ein solches Biergcietz anS- albeilcic. Er bestand ans Brennern, Bieihändlern und Ehcmikern. Seltsamerweise waren die Herren nicht einig, die Surrogate ganz zu verbieten, sondern nahmen sich der Petition eures Thetis der Landwirthc au, welche wegen ihrer Erzeugung von Kartoffel- und Stärkemehl solche Snnogate zugclasseu haben wolle». Der Ausschuß schlug Bestimmungen vor über die einzelnen Bestand- ihcile, Hilssmittcl »nd Verfahren bei der Herstellung uud Aufbe wahrung, sowie dem Vertriebe des Biers, Es heißt, sic haben. A. auch beschlossen, daß diejenigen Biere, welche zwar nicht schädlich, aber sin die VvlkSernähcuna wcrthlos sind, besondcis kenntlich ge macht werden sollen, also als Rcisbier, MaiSbier oder Maliose- luer Tie Angelegeicheit schien damit eingkschlasen. Neuerdings aber bat das Eentrum Im Preußischen Abgeordnetenhause sic wieder in Fluß gebracht. Namentlich am Rhein und Main klagt man sehr s!a,k über die „Tividendenjauche". Zahlreiche Brauereien verwenden beim Brauen besonders ein Surrogat des Malzes, die sog. Maltose, welche in großen Fabriken erzeugt wird, sowie den Stärkezncker; Beides, häufig genug in schlechter Be schaffenheit hcigeinischt, gefährdet die Güte des Biers: der rhei nische Branclbnnd führt gegen diese Bierpantschcr schon lange einen schnrien Kamps, kommt aber doch nicht recht vorwärts, so lange nicht Snnogate überhaupt verboten sind. Der Antrag des EcntrnmS ging nun nicht blos ans den Ansichlns; dieser, sondern bestimmt auch, welche Klärnngs- und Jüldcmittel allein angc- wendct werden sollen: er verbietet auch den Zusatz irgend welcher Stoffe, z. B. von Ealicilsänre zur Haltbarmachung des Bieres. Ta jedoch die Nolhwci>dialeit borliegr, nicht bloS in Preußen »ui wort des „Nomanismnö". der die Franzosen und Italiener aus einander anweue und gegen den Germanismus vereinige» solle, zerstörte Erisvi schonungslos. Die Praktischen Italiener wollen von solchen NehclcedenSarten Nichts wissen : sic wollen ihre nationale Ein heit und Großniachtstellung aufrecht erhalten wissen — beide sind aber von den Franzosen trotz der romanischen Blutsverwandtschaft bedroht, während sie in den germanischen Nordländern ihren natürlichen Schutz finde,>. Selbstverständlich weist Erispi jeden Gedanken, Frnnkreich nuzngrcisen. zurück. Aber, wird Italien ruhig znsehcn, wenn sein deutscher Bundesgenosse von Frankreich angegriffen wird? Diese Frage beantwortet Erisvi nicht direkt, aber doch dcutlich genug, Er liihcle einen Brief Bismarcks an Arnim an, in welchem es heißt: ein monarchisches Frankreich würde wahrscheinlich Italien angreisen, was wir nie dulden könnten — und fügte hinzu: Das gleiche Schicksal habe Deutschland und Italien aneinander gekettet, »i seiner Einheit verlheidigc Deutschland auch die Italiens, daS heißt also, der BerthcidigiingSkncg Deuischlands gegen Frankieich bedeutet auch die Vcitheidigiing Italiens. TaS genügt. Wir wissen jetzt, woran wir mit Italien sind und — die Franzosen wisse» es jetzt auch ganz genau, Gedanken anderer Art erweckt cS jedoch, wenn man einen Blick aus die Gebiete wirst, wo Tentschc und Italiener sich berühren, also in Cüdlirol, Wir erheben keine Anklagen und Beschwerden Das Abgeordnetenhaus nimmt die zweite Abstimmung des Schnl- lasleugeietzes am 1t. Mai vor. Die HerrenhanSkommissivn bält die 2. Berathuna derselben am 15. Mai ab. Das Herrenhaus tritt am 16, Mai wieder zusammen. Berlin. Ter Vcrein der Spriffabrikanten Deusichlands gc- iiehmigte den Vertrag mit der Soiritnsbank. 70 Prozent der Svrillabriknnten haben bereits die Beitrittserklärung unterzeichnet. Sturm Nordbansen erklärte, daß die Veibaiidlnugen zwilchen den Nordhäiiser Brennern »nd dem Gründungskomitee durchaus noch nicht gescheitert seien. Nordhauser Pribaltclegrammc sagen dagegen, die Mehrheit der dortige» Brenner sei gegen den Antrag. — Es sind Versuche im Gange bei der leichten Kavalcrie, vorerst bei den Hu saren, außer dev- Säbel und dem Karabiner, auch noch Lanze ohne Fähnchen cinziisnhren. Die Verstiche, besonders die Erwägungen, der wievielte Theil einer jeden lL-chivadron nur mit dieser Waffe zu versehen wäre, sind noch zu keinem entscheidenden Alüchlussc gelangt. Wien. Ter Svczialansriistnngskrcdit der Kriegsmniisters beanwrncht für das Landhcer 52 und für die Flotte 2 Millionen. Ein Tbcil des Kredites soll cndgiltvz. der Rest dagegen in Form einer Erinächiignna für den Fall dringenden Bedarfs verlangt werden. Bologna, Der Emw'ang de? italienischen KönigSvaarcs, welches znr Eröffnung der Mnsik-Anssiellnng hier cingetrosscn ist, war überaus glänzend. Die Bevölkerung brachte dem KönigSpaare Die gegen unseren italienischen Verbündeten, wir lassen nur Tbatsachen svrechcn, die wir beklagen müssen. Tic italienische Bevölkerung ist »i! sowie auch dem Kronprinzen und Erispi begeisterte Ovationen Lüdinol aus Kosten des Tenischthums im beständigen Vordringen. I Ausstellung ist noch unvollkommen. Cchmiitzjg und unglaublich bedinsnißloS, gewinnt der italiennche § Tic Berliner Börse eröffnet«: fest und belebt. Ersteht Tagelöhner und Pächter dcm unter den Edelkastanien lebenden^ die Annahme, daß die gcgcmvärtige politische Situation zn keinen „golhüchen". d. h. denischen Bauer den Boden ab: der Großgrnnd- > Befürchtungen berechtigt. Im Vordergründe standen Kreditaklie», besitz ist größentheilS schon in italienische!» Besitz und wohin die „Herren" gehen, folgt in jenem stets aristokratisch regierten Lande langsam der Bauer nach, '.'ln sich ließe sich der Kamps für das die in großen Beträgen steigend gehandelt wurden. Deutsche Bank- papiere waren fest. In deutschen Bahnen ward ein reger Verkehr erzielt.^ Für Lübecker bestanden Verstaallichungsgernchte. Ocster- dcr Manlschelci und Pantschcrci aufzuränincn, sondern die Wvhl- thaien einer nnversälschten Branrreigesetzgebnng allen übrige» Denlschcn zukommen zu lassen, so war es sachgemäß, daß daS prcnß. Adg. Han-S über den Antrag des EcntrnmS zur Tagesordnung überging, icdvcli mit dem Znsatze, daß nunmehr ein Bictgesctz, daS Hand und Fuß hat, von Rrichswegcn zn Stande kommt — uubc- schadet der süddeutsche» Viergeictze. Ter italienische Ministerpräsident Erispi gab betreffs der abessynischcii Politik schwankende und widersornchSbollc Aus lassungen: nm so klarer, fester und unzwcidcniiacr lauteten seine Erklärungen betreffs der europäischen Politik Italiens. Seitens Denlschlands und Oesterreichs hat man alle Uisachc zu lebhafter Gcmigthiniiig über diese Nede EriSpiö, In Frankreich sreilich wird man ziemlich scheel sehen zu dem Aussprüche: „Das Msttcliiiccr >st kein ilalicniicher See, es sott auch kein französiicher See sein". Um die Bedeutung dieses Wortes, das ein gn»;es Programm in sich schließt, voll zn würdigen, muß man sich vergcgenwärligen, daß noch Niemand behanpict bat, das Mittelmecr sei ein italienischer See: wohl aber hat Napoleon III. einstmals erklärt, das Mittel mcer sei ein sranzösiscbcr See. Damit hatte er nur die Gedanken vmaihcn, die auch hcntc noch in den Herzen der Franzosen leben. Erispi hat also den Math gehabt, gegenüber dem französischen Ehrgeiz in jenen Gewässern di? gleichen Machivcrhäliiiissc sne Italien zn beanspruche», die Frankreich erhebt. Erisvi erklärte dann weiter daü Bündnis! Italiens mit drn beiden Kaiscnnächte» als „das einzige, welches den festländischen Interessen Italiens entspricht". Er bewies aber auch seine Entschlossenheit, für dieses Bündnis; eiiiznirelen, indem er Deutschland aegcn die Anschnldignna üder greifender alldenlschcr Pläne, und Ocsterreich gcgci^dcn Vorwurf einer Erobcrnngspvlstik im Oriente vertheidigte. Sodann stellte Erispi das Secbündni» Jtaüens mit England als eine ziemlich »nzwejselhaite Sache hin, so daß man anzinnhinen hat. die Flotten beider Länder werden sich bei einer kriegerischen Verwickelung auch nbnc vorheiFganacnc Verabredung jnsgiiiincniiudrii. TaS Schlaa- Tcuischtlinm mit guten Aussichten führen: selbst die Stadt Trient reichliche Bahnen waren fest und besser, fremde Renten anziehend, ist noch nicht völlig vcrwclscht: die an den Elschacländcn südlich besonders Russen, Montamverthe waren dagegen matt. Später von Bozen liegenden deutschen Vnipvstendöncr Hallen sich wacker und empfangen ja auch vom Reiche literarische und pckmnäre Unterstützung, Hierin hat sich der vor Kurzem dahingegangcnc Ludwig Steub nnverwclklicbe Verdienste erworben. Aber der Kampi wird aussichtsloser, je lanei die Negierung sich bcrbäit und je mehr die Geistlichkeit mit den Italienern gemeinsame Sache macht. Jetzt wurde eine neue Emtheilling der Wahlkreise des Großgrund besitzes von Tirol beschlossen. Derselbe hat künsiig seinen Mittel punkt nicht mehr in Innsbruck, sondern wird in 3 Bezirke Inns bruck, Bozen und Trient geweilt. Tiff Abtrennung Andtirols leistet tiotz der vielleicht von Le. Regierung iür bclondecs klug ge haltenen Zweithcilnna auch dieses LandcSlheils der Berwelschnng desselben nalürlichen Bvischub. Bisher trat wenigstcns die katho lische Geistlichkeit mannhaft kür Erhaltung dcS TcntschthrimS in Südtirol ein. Damit ist cS jetzt ans. Sie arbeitet ersichtlich da raus hin, daß die deuiichc Stadt Bozcn ein „Bolzano", Briren ein „Bressauvne". Klarsten ein „Elstrsta". selbst daS iirdcittiche Mühlbach ein „Milbaccv" wird. Daß die östmcnhischeii (klerikalen der italienischen Propaganda in die Hände arbeiten, ist eines der Näthsel, welches sie dem gesunden Mcirschenverstande zu losen aus geben. Es scheint aber, daß der UlliamvnIaniSmiis im deutschen Wesen allenthalben seinen geborenen Widerpart sieht. Die öster reichische 'Negierung glaubt klna zu handeln, indem sie sich zu den Bestechungen der Italiener entgegenkommend verhält. Sie ver harrt in ihrem allen Fehler: den einfach deutsch gesinnten Bauer z» vernachlässige», um dafür durch allerlei materielle und sonstige Zugeständnisse die „Herren" zu gewinnen. Eine rein vergebliche Mühe, schon weil, von der natioirglen Gesinnung abgesehen, der gebildete Italiener scine Cnltnr der deutschen, wenigstens in deren österreichischen Gestalt, iür weit überlegen hält und darin, wenigstens in formaler Hinsicht, leider Recht hat, Zn bessern ist da nach jahrhiiiidertlanger Ueberlicseuing natürlich nicht so schnell etwas, und von der jetzigen österreichischen Regierung hat daS auch Nic- mcuid voransgcictzt. Daß sie aber gar »och selbst die italienische Propaganda m Cüdücol eimurhige» würde, trotz Allem und Allem bat man das bisher doch noch nicht erwartet. Aber freilich, der Mensch lernt nie uns. trat auf den übrigen Gebieten vorübergehende Abschwächnna ein. Ter Schluß war seit. Im Kassaverkehre zeigte sich vorwiegend feste Tendenz, nur Monlanwerthe waren crngcbotcn, sonstige Industrien ruhig, doch übcrwoaen Knrsbesscrringcn. Von österreichischen Prio ritäten waren besonders Silbcrprroritäten sest. Piivcstdiskont 1"/< Prozent. Nachbörse steigend. krants « r « M., 8. Mol. Lre»it «i,»U»«II» I8d-/,. «»». borden rum. Golizier I68>/,. Eiti>»in 8t,18. «proc. Ungar, «olarent» 78,08. »iOronto 102,80. Dirodn. Bt. . Hondr«»,. —. Laura —. Arft. « tr ,. ir. Mot. «rrdl, 282.00. «taotldad» 200.80. »,«d,r»e» 77.». «ardwcttb. 18». Martnotro «2.22. U,„. yredlt 282.00. Kcstrst. Port«. 5. Mat. lSONuh.r «rntr 82.40. Uniriür 108,78. Atalieuer S6.68. eiaalOdad» <70,00. Lombarden >77.80, Ibo. Brioriiittenr —. eoauirr V8'/,. «gybier <08,01 excl. Otiamancn 82l,00. Neue 7>«leide —. Türken —. Fest. London, 8. Mat. ivormilt. N Nbr !0 Mt». Sousol« »»'/„. l870er iitoile» »< «. Italiener »8V,. Lombarden «»/>,. ktoud. Türken 11V». <droc. sundiric Amerikaner 12»v«. <proc. Unoar. töoldrentr 77'/,. Oefterr. iSold- rcnic 87. Vrrn». Nonlol» lO«. Egddler 7»'/,. ritciic Egddier I0O'/,. Baraol. ikavdter l»2>.,. Lllvamnba»» I0'/„. r:k«c<-!tlei>c» 880«. «donier 67«/,. 6 »7, O-ons. Mexik. ü„8c,cI2Inl. «V, 2lo>o. Rene Egypl. Sliilcide I>/„ Proc. Agio. — Stimmung: Jett. Weiter: Echo». Pari» <Prvdnk«e»>, 8. Mal. tSchlull.» Weizen der Mai r<,S8, per Sept..Tee. 20.78. brlmuplel. Sdiiitu» der Mai «.00. »er Scdl.-Dec. <2,78. siiii. iiüibol per Piai 82,80, per Lcplemdrr-Dccemdcr 84,28, r»d>o. « n, tterdom , 8. Moi. vrodulren g lechliiiy.: Weizen »er Mat —, »er November 208. Kogge» »er Moi 108, »er Oe,oder —. Heiicste Telegramme ver..Dresdner Aachr." vom 5. Mai, Berlin. Ter Kaller fühlt sich nach gnlverbrachtcr Nacht wohl. Tic Tempera»» war gestern Abend niedriger als je zuvor wählend der lctzte» »»Beit verbrachicn Wochen: die Kräfte nehme» täglich zu. Die gestrigen Gehversuche wurden heute in größerem Umfange fortgesetzt. Der Appetit ist rege und die Stimmung ge hoben. — Die Kaiserin, die schon vor der 'Abreise nach den Elb- libcrschwemmuiigsgcbiet sich unpäßlich sühlie, muß das Zimmer hülcn. — Der älteste Sohn des Kronprinzen Friedrich Wilhelm vollendet morgen sein ii. Lebensjahr. — Der „Frankst. Gencral-Anz." heuchlet aus guter Quelle über dm Besuch zweier hervorragender Ausländer bei dem Fürsten Bismarck: Ter Reichskanzler cuißnte, er bcsücchte keincrlci Friedensstörung in der nächsten Zeit. Er sei vollständig beruhigt über die 'Absichten des Ezarcn, der den Pan- slavisten keinen Eiuslnß mst die guswärtigc Politik gestatte. Be züglich der orienlalischrn Angelegenheiten glaubte Fürst BiSmarck sicher zu sein, daß die österrenhstchc» Staatsmänner keine nervöse Reizbarkeit zeige» würden, falls irgend etwas dort »ns dem gcwöbn- lichcn Gelciie kommen sollte. Man werde immer England bei Be ietznng Konstaistinopclö den Vorlriik lassen. Die bvnlangislischc Bewegung in Frankreich sei sür Deutschland bedeutungslos. — Das HerrcichaiiS nahm die vom Abgeordnetenhause beschlossene» Abän derungen znr Kreis- und Provinziglordnnng lur SchlesiviguHolslein g». Die preußische Vcrwgltnngsrefvrm hgt damit ihre» Abschluß gefunden. DaS Herrenhaus lehnte den vai» anderen Hanse beschlos senen Gesetzentwurf, wonach die Lehrer höherer nicht staatlicher Lehranstalten mit denen an Staatsanstaltcn bcz. des Dicnstein- kvmnnns und Pension gleichgestellt werden sollen, ab. Seitens der Bürgermeister würde ein solches Gesetz als nnbercchtigterEingrisf in die Selbstverwaltung bezeichnet, andcrcrstitS über die Nolhivendigkeit der Regelung anerkannt. — DaS Abgeordnetenhaus nahm gegen die Stimmen dec Konservaliven und cmen Tbcil des Eentuiins de» An trag cinf Erlaß der Rclillcnbciträge der Lehrer an. Die Konserva tiven siimmicn dagegen, weil die sinanziellc Tragweite noch nicht übersehbar ist. Ter Antrag aus Sicherung der Landivirthschnit gegen Wildschaden (Umgallcrnng) ward an die Kommission verwie se». Das Geictz, brir. die Verleihung des Korporaüvnsrechtes an geistliche Orden, ward angenommen. Monlag: Verbesserung der Oder und Spree. Dazu liegt rin Antrag Scborlcmer vor ans Ermäßi gung der von den Interessenten des Rhcin-Wcser Ems KanalcS zn den Grnnderiveidskosten zn gewährenden Beiträge. — Tie Hcrrcn- hanskvmmission iür dciS Volksichnllaslcngcsetz strich die vom Abgeord netenhaus beschlossene Bestimmung, nach welcher neben den scl.nl- geldsrcicn VoUsschnlc» solche mit Schulgeld zulässig sein sollen. Lokales unk» Sächsisches. — Der Geh. Rath v. Koerner ist nicht lange von einem Kol legen überlebt worden, der gleich ihm viele Jahre hindurch Abthei- limaSdirektor in einem Ministerium war. Gestern früh starb, 87 Jahre alt, der wirst. Geh. Nalh Frhr. v. Wcißenbach, zuletzt AbiheilniigSdirektor im Finanzministerium, seit einer Reihe von Jahren im Ruhestand lebend. Auch dieser hohe Beamte vereinigte in sich die Vorzüge, welche die sächsischen StaatSdiencr schmücken: leinen Untergebenen war er ein sehr humaner Vorgesetzter; von Adclstol; hatte er keine Spur. Herr v. Weißenbach hat noch unter dem Finanzministcr v. Zeschau gedient. Auch dessen Nachfolger, die Finanzminister Georgs, Vehr und v. Friesen wußten seine Wirk samkeit zu schätzen. Kurz nach dem Amtsantritt des jetziacn Herrn FnianzministcrS trat Herr v. Welkenbach wegen Altersschwäche in den Ruhestand. Während des MaiausstandeS 1819 war Herr v. Weißenbach einer der wenigen Beamten, die unbekümmert nm die den Schießplatz bestreichenden Geschosse sich auf ihre Posten im Finanzminisierium begaben, um iür Sicherung der Staatsgcldcr zu sorgen. Sein einziger Sohn ist der jetzige Aintshauplmann von Ncnslndt-Drcsden. — Unser LuthersestipieVon besonderem Interesse iür alle Dresdner dürste in dcm Spiel selbst die Person des Rathsberr» sein, der sogleich am Anfang, aus den Reihen der Zu hörer hcrausirctend. sich der Bühne nähert und den das Festspiel cinlestciide» Herold mit der Frage begrüßt: „Durst' ich nicht Eurem Spiel Zusehen ?" Noch hcntc wird bei dem Dresdner Stadtrath eine Bibrach-Stiftnna verwaltet, deren Zinsen an das Armenaml znr Vcrtlicilnng an Arme unserer Stadt, an das Schulamt für die Alumnen de? Krenzgvinnasiums, und an das Bartholomäihospital für hilfsbedürftige Insassen abgegeben werden. Ter Urheber dieser nach -M Jahren wohlthätig wirkenden Stiftung. Franz Bibrach. war ein begülcrtcr Rathshcrr Dresdens im 15. Jahrhundert. Er besaß das setzt soacnanntc Stndlgnl in Räcknitz: ihm gehörten Weinberge in Kötzschenbroda u. s. w.: aber den größten Theil seines Vermögens verwendete er zn gemeinnützige» Zwecken. Wie er durch kirchliche Stiftungen sich als gelrener Sohn seiner Kirche erwies, so hat er durch das erwähnte, I lV gestiftete „ewige Almosen für dürftige Leute und arme Schüler in Dresden" sich um unsere Stadt ei» bleibendes Verdienst erworben. Er ist eS, der in nniercm Lntherscslspicl als Rathshcrr alter Zeilen austntt, Nack der Aufforderung des Ehrenholds: „Erzähl' uns auch, wer Du ge wesen!" anlwortct er: „Urkunden geben ck Euch zu lesen, Daß ich Franz Bibrach ward genannt. Hab' Dresden viel Gutes zugcwandt, Schenkt' ihm Weinberg, Accker und Wielen." woraus der Ehrcnhold einsällt: „Und wirst deshalb mit Recht gepriesen; Arme Schüler und dürstige Leute Empfangen Deine Gabe» noch heute. Sind durch Jahrhunderte schon genommen. Und wenn hier Einer sic bekommen. Wird es erfreu» ihn sicherlich Kann er nur dankbar begrüßen Dich," Wir hoffen, daß diese Gestalt ans dem allen Dresden sür Alle, die an der Geschichte unscrcr Stadt nicht achtlos vvrnbcraehcn, ein besonderes Interesse haben und dazu beitragen wird, den Dresdnern unser Lnthciscslspiel lieb »nd weich z» machen, — Der Holzbau am Bismarckplatz ist schon durch 'Aufstellung einer Orgel zu einer
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