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- Erscheinungsdatum
- 1888-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188805050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-05
- Tag 1888-05-05
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Monat
1888-05
-
Jahr
1888
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r«z,blatt für Politik. duick ch Po Marieolü. i: MO, . . ruck M °s> PU -.7» - stoi-rai« -arikiilir. rr tu» NmUmilU s Ilbr. Loiniiaa» biö 19 Mitt, (tu Nc»s>M: ö!l z»M»> «imrunr-ockkutliuku tu« ,!><» Aockii, Di- sivamos^kiil. t,I- >c>>. » SilOeni r» P>» - iuv 4)>o»- a»t> E «och Hrl>«aa«>> W Pio. TMck isma-laiiim Zette « P,a Slcllaincii aul der Vrivai- 7,>c ffett« so Pi»- tzu»> ütaiantte sj, dlik »ottijlluiiuie Suckchikü dcr, giitccoic wird nicht aeucde». A»L s iviMoik -uikl»louü.Atts,ruae o-oc» «tauumemudotolilunu durch »mci- inarku tch Policintutckiua. ffn'kr»i- muuneu iiiuimitlcke rriiomnigl-An-, »ou-cu SrpcdMonci, on. äuc Ruck.« -adc ciuuet Mannicrwl- keinx Idrr-7 kuidliilikca. - Scriiwnch-SleUen " »r SNIÜ.. bss Neun-Dresden. 33. Jahrgang. Aufl.4ir.000 Exempl. Horm. I1vr/kvl<1, I)r08l!vn, (troüsv» Or*o1.I»isnr, xuto i^auUltiivn, dillix» l^rrn^«. NrvUenrn-t mit drvitvn k?oiii^n«v 1 öl., 6<?iinmc„,'c,ri,ot ! 51. 50ps., 2 51.. 2 51. 50 ?f., I'ut«k>te<»r»«t, KoUit.nen ,um ilorn'^Nt'iimin, 1 51. bv I'k., 2 51. bv Drollt-nrsvi mit b'i»nf.d«ri»» niut tti'uln kmiitkt 4 51., 0osknu1tioiv.zonist 3 51. 25 1'l., Our»<1ok«riior 1 51. 40 Dresden, 1888. Neueste Bö» sr»-rele„, m,,»ie. «Icitt», » Mit. iGeireid-m.» weit«» »uv., loco 179 -177, Mai-tzn»« ,78.00. gnui-gnit I79.LO. L-pt.-Lltdr. >80.00. Utnunt» nnu., lor» II-' liti. Nr. Mni-guni >19.00, ttnut-gnil 122 0». e-pi.-Lki. I27.U», PlimmrrlNier H»Icr loco HO >20. Illti'iul uuuriänd.. Mni-gun, 77,m>. k-üt-Lct 77.00. Sntilluo irsl, loco «litt, itus, 00c i-2,80, 7ur 97,00, Mat- 5>ii»l 70r 99,00. Auo.-SclUbr. :I7,90. Pttculkum loco »ozoiit II7,0. c !v > e s > o n . 7. M»>. 'Gclrcidc- ' niorlii. koiiiino t>>. >"0 vir. >oo",„ errl. :o> M. BcrliiouNi.'avuulic tue Moi-Funi 00,90, gntti-Iuli.,i,:o», »ioonilE.PI. 09.0». 70 MI. Mai. Nu»! II,!>i>, >!,»u.. . „,au- ne» t'cr Mai-guot 121.00, gnoi-gnii >29.i>0. LepiNr.-cil. >91.00. -I!«U»I l loco Mal-Iilni 79.9". jZ'oI: UI»I»8> 'loO. 'ütctirr: Schon, klL8VLLrv» Msr ^rt nun äon dottoutonttston OInsIiIMvn äos In- nnä ^ ^uslilittlos, vmplvlilon in rviolil>:ütj-;or 7Vu8M>IiI 5VNI». IMll L 8oim, Z ^oomn^Ut 1>. I?«I «-I»,« oI»Mt«»Nv ILI». L IiSäsrii7Lg.röu-LxsciLlitLt! ! Xouln-iton in Vimwn-'l'iiselivn, I'l>ow^>7>l>l>io-.VU)IIM!I vto.!! Z54 S84 18844 I. NerollLra NüaiZer," i.nitHi'Iiut il. vVitlNi'iIZ. öt--x e!« ^ «V '/r «»»«r -It-« .s.>r - - ^ LI>'ü«8t« ^U8tv!tl,l, l»UllL>tt« ttlidr I'v^tv ?l'oixe. I^I'LLStlL Z Iin II« Ue» rsil -1. L.QSess»Lrs8«s- <!. KosljiiliüAljel'. .^'jloüol^l'rl^o ^t. ill .1Ü6I, M0i!i>l',!6ii k'ru?)0N lim! LvIiriäsMts, A LL^WNI.b V/Lensr u»l! LN§1i3c1i6 Üüte. 7eäs WWL.' 4!l' 1^1» §>Ilit'iIt'I" Jinanzen R»l>lmids, der PliiiolciviSiiins. Hvsiiachrichlni. Unser LullieneUs>>ici, !>iech>e-anwnlt slioNert Uriiiucl v, Stndlvcrmdiictcu-1 FtUrgt,!. sismnn, Gerlchisvcchandliluneii. Meislersinger vmi s)Ulr>ll)eln. "lkiideiiuschc.^luislnue-slcUuttn. !o»»alicii>>.Mai. vemnlworMcker Redakteur Mr PolittschkA vr. Emtl Miere» In Dresden. In den lebten Wochen ist die vsscntliche Mcimmn so stark und fast ausschüesilich durch die Krankheit des Kaisers und die damit in ^erdindung sichenden grauen in Anspruch nenoinmen worden, dah sie sür die ionstiacir Erciunisse nur eine fliichtiue Auiinerksai»- kcit llbiia hatte. Allmählich kommen nun auch diese wieder zu ihrem Rechte, üu einem Theile der sich als ossiziss ueberdenden Zeitungen wird ei» neuer Feldzug gegen Nichlaud eröffnet und zwar wird sowohl die Politik, wie das Finanzwesen NichlandS scharf angegriffen. Wahrscheinlich erfolgt daS erstcre nur zur Verstärkung des lehteren, d. h. um sinanzicllc Zwecke desto sicherer zu erreiche», nach die Politik wieder herhalten. Wahr ist, dah die russischen Finanzen eine» trübseligen Anblick gewähren, daß ihr Periall ilii- auihalliam svrtichreitet. Ruhland muh die grähten Aiislrciigiiiigcn niachcn, ui» nur die Zinsen seiner Niescnschiildeu zu bezahlen. Cs hat zivar iocbcn die Mittel zur Bezahlung des MaieouPouS seiner Ltaatsschiilden pünktlich bcschasst, aber nur unter Opfer», die zu diesem rcgclmäbigen .Halbjahr-Geschäfte nicht häufig wiederholt werden können. Alle Bersuche zu neuen Anleihen scheiterten an der Vorsicht der verschiedene» europäischen Geldplähe. Man kennt in Paris,Amsterdam und Brüssel so genau wie in Berlin ruidLondon den Niedergang der russischen BolkSwirthschast. Welches sind die Haupt Einnahmcauellen des Zarenreichs? Die Steuer», die eigene Goldgewinnung und die Eingangszölle. Tie einträglichste der Steuern, die aus Branntwein, rst bereits Io hoch gespannt, das; eine Crhvliiiug nicht mehr augeht. Man will bereits ein Sinken derselben wabrgcuominen haben. Die direeten Steuern gehe» in Folge des LacuicderliegenS von .Handel und Verkehr ebenfalls zu rück. Ter Ertrag der Goldbergwerle im Ural ist seit einiger Zeit cbcmallS gesunken, zumal da der Bergbau noch auf veraltete Art und ohne Berwerthung der neue» technische» Fortschritte betrieben wird. Tic Emgangszölle endlich sind so hoch geschraubt, dah die Eiuiiilsr selbst zurückgeht. Bersiechcn somit die Haupt-ElN' uahineguellcn des Zarenreichs immer sichtbarer, wie kann da der RubclkurS sich von seinem tiefen Sturze wieder erholen? Wen» in der jchigcn Zeit, bei der Flüssigkeit des Geldstandcs, bei dem un- bcschästigten Liegen vieler Millionen in den curvpäischeii Banken, cs Ruhland nicht möglich ist, seine Finanzen aufzubesseru und vor Allem: ihnen eine gesundere, feste Grundlage zu geben, wann in aller Welt soll dies dann ausführbar sei»? Bci dieser Trostlosigkeit der russische» Finanzen ist daher die Mahnung an die deutschen hapilalislcn, ihren Besch an russischen Werlhcn seht noch, bevor ein Zusammenbruch erfolgt, abzuslohen, wohlbeicchligt. Auch daS Misstrauen gegen die politischen Pläne Rußlands entfuhrt nicht des guten Grundes. Es ist Thalsache, daß Rußland ganz gewaltige Summen darauf verwendet, die Ordnung in den Länlec» der Balkanhalbinscl zu erschüttern. Der Rubel ist fort während auf Reisen und rühriger als seit Langem. Brau findet iciue Spuren und Wirkungen in den Unruhe», von welchen Bul garien und Serbien, Ruiiiänicn und türkische Provinzen bald >eihum, bald gleichzeitig geplagt werden, sowie in der Bcrschlcchtc- rung der Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei. Ruhige, geordnete Verhältnisse auf dem Balkan kann Rußland nicht gebrauche»i kräftigen sich die einzelnen Staaten daselbst, so schwächt sie Rußland stets durch Ministerkrisen oder Er zeugung von Vandcnbildungcn und Anzettelungen von Aufständen, je nachdem die Umstände das Eine oder Andere als augenblicklich aiigczcigt erscheinen lassen. Uebcrall verfolgt es dabei die Absicht, im Trüben zu fische». Die Unsummen, welche Rußland seit Jahren zur Ilulettvühluiig und Beunruhigung der Balkanländcr ansgiebt, würden ausrcichcn zu einer durchgreifenden Besserung, zur Her- slcllung gesunder eigener Finanzen. Eine Aendcrung dieser Politik ist nicht zu erwarten; der Panslavismus schriebe sich willst sein TodcSnrthcil, wollte er daraus verzichten, in den mit flavischen Bcstaiidlheilen vermischten Balkanvölkcm die großslavischcn Gedanken fortwährend anzusachen. Ter Panslavismus erfreut sich nach wie vor der Gnade des Zaren. Nicht ohne Grund bat man dafür in der Wirdcranstcllung des Generals Bogdanowitsch einen Beleg gesunden. Dieser General, einer der heftigsten Feinde des Tculschen Reichs und einer der rücksichtslosesten Befürworter des russisch-französischen Bündnisses, mußte vor Jahresfrist den Staats dienst verlassen, weil er seine Zwecke mit allzu großer Offenheit verfolgte. Er Verbündete sich mit dem Rußland durchreisenden Rcvancheapvstcl Tcronlede. Jehl wird dieser kricgSwüthcnde Pan- slavijt wieder in alle seine Aenrter mit Ehren eingeieht. Diese Maßregel schließt sich der Auszeichnung anderer hervorragender Pauslavistcn an. Man folgert daraus, daß der Panslavismus wieder mächtiger geworden ist, als der Zar. Derselbe kann sich eben der Zninnthungen dieser Richtung nicht erwehren. Eine un- miltelbaie bedrohliche Wirkung ergicbt sich daraus »och nicht. Der Zar ist nach wie vor ein überzeugter Anhänger des Friedens. Er weiß am besten, waS sür Gefahren sür ihn, seine» Thron und Dh- naslie ein Krieg in seine», Schooße trägt. Deutschland wird daher »ach wie vor kin scharscö Augen merk ans alle Vorgänge In Rußland halten, aber sich in-der Pflege möglichst guter Beziehungen zu seinem russischen Nachbar nicht irre machen lassen. Am allerwenigste», um blos eng lische Interessen zn fördern. Nach der Versicherung deutschfrci- siimiger Zeitungen hat die Aiiwescnhcit der engliichen Königin in Berlin daselbst „Wunder gewirkt" und einen vollständige» Um schwung der deutschen Politik vorbereitet. Dielen pflichtvergessene», in deutscher Sprache geschriebenen englischen Blättern znfolae Hütte Deutschland gar nichts Nvll»vc»digcceS zn ihn», als zu meh rcrem Vvrtheil Englands sich möglichst icindselig gegen Rußland zu stellen. Diese Zcilunge» wissen wohl, warum sie zu einer iv verderblichen Politik ralhei'.: sic bilden sich cm. sich eine» gewissen Tank zu verdiene» und der deutichfreisiuuigc» Pattes zur Regic- rungSiähigkeil zu vechelicii. Ist Jemand wirlluh so kcudijch zu glauben, daß die einslüudigc lkittcrceduug der Königin von Eng land mit dem deulschcn Kanzler den Fluiten Bismarck von seiner wohldiuchdachtcii, in jahrelanger Zähigkeit lielriebeneu Polctit gegenüber Rußland abgchracht hätte? Hat die Königin Victoria dem Kanzler die Zusage erlheilt, Rußland de» englischen Eapilal- inarkl zu verschließen, sallS rS ihn sür eine Kriegsanleihe in An- svrnch nehmen wolle, dann hat sic sich allerdings um den Frieden in Eurova ein Verdienst erwarben. daS auch durch den.Hinweis nicht verkleinert werden soll, daß die Erhaltung des Fnedrns wie allen Kulturvölkern, >o auch England zum Vorlhcil aercichl. Diesem Frieden dient auch eine Meldung, die am de» ersten Anblick krie gerisch klingt: Rußland hat an Stelle des bisher überschwänglich gelobten BerdailgewchicS die Einsührnng dc-S Revctirgewchrcs für sein Heer beichlvsse». Ui» die Fabrikation, Einführung und Ein übung der »ciicn Waffe fertig zu bringen, bedarf es eine» Reihe von Jahre». Auf so lange hätte die Welt dann Ruhe vor einem russisch-französischen Bündnisse. nncuacwieieii. mrr eipveur iiepr »oa> muei der Bewegung, ist aber befriedigend. Tee. Heren Theil des Tages außer Bett im Lch stüssigcn Nahrung nimmt der Kaiser seht -ikurste rrlegrammr ver..Dresdner Nachr." vom 4. Mai. Berlin. DaS Befinden des Kaisers ist,' wenn cS auch häutig durch Hnstcil und Answnrf iinterhrochen wird, ziemlich gut. Er sühlle sich nach längerem Schlafe am Morgen recht wohl. Ter zu weilen auftrctcnde stärkere Hustenreiz wird meist durch etwas ver- mchclc Ahionderniig hcrvorgcrnse», welche in den letzten Tagen eher ein wenig ahgeirommen hatte und lediglich ans der Wunde, nicht aus den Liuigen hcnülnt. In lehlecen ist bisher keine Erkrankung nachacwiefen. Der Appeiit sieht »och miler dem Einfluß mangeln- Kniicr brachte den grü- Lchnstiihle zn. Neben der ,t n»ch Pnreespeffen ein. Dem „Tagcbl." zufolge verkehrt der Kaiser jetzt mit den Faniilicn- angchörigcn und Acrztc» last nur mündlich: wenn die Stimme auch ganz keile ist, so sind doch die Worte nicht nur durch die Lwpcnbcwcgiing, sondcin auch phonetisch wahrnchmhar und ver ständlich. Im Abgeordiictenhaiife wollte man wissen, der Kaiser werde, wenn eS oaö Weller gestatte, versuchen, sich einige Zeit un Freien 'anszuhalteii. BerIi n. D e Hochzeitsscier des Punz-n.Hei;»ich wn P-.,-s-e>r mit der Prmze-tzä Irene von vxsscn, welche ursprünglich au, den 2t. Mai beabsichtig! war, ist bis zum Eülttttt dauernder Besserung im Befinden des Kaisers Friedrich verschoben worden. — DaS .Herrenhaus nahm die Eifenbalmvorlage, daS Abgeordnetenhaus die Kreis- Peovinzialvrdnniig sür Schleswig-,Hc'lüein an. DaS Abgeord netenhaus ging z» dem Antrag Schcben ans daS Verbot dcr Berwen- dnng von Surrogaten bci der Bierbereitiing. zur Tagesordnung über, nachdem die Regierung erstatt, daß die rcichSgcietzlichc Regelung ge plant sei. Doch wurde die Negierung eunchl. aut Beschleunigung der rcichkgcsrtzlichen Regelung hinzuwirken. Die Petitionen wegen Vorkehrungen gegen Wildschäden wurdcn der Regierung zur Berück sichtigung überwiese». — Tie HcrceiihanSkommifsivn nahm das Schullastenaetetz nach den Beschlüssen des Abgeordnclcnhauses a», um das Zustandekommen nicht zu verzögern, nahm aber eine Reso lution mi, in welcher anSgcsprocheii isl, daß die Bcrfassung bci dcr- attigenSiankSzuwendnngen nicht denRachweisderBcbüeiligkeit fordere. Berlin. Dem Abacordnckciihause ging die Odcrvorlage z». welche die Regierung ermächligl, zur Bcibcsscrung der ScLiffiahrl auf der Oder 2l/M,tt00, zur Verbesserung des Spreclauses inner halb Berlins :;.200M> und zur Verbesserung der Slroinvcrhältnrssc der nntemr Oder I.iiOchliOii Mk. zn berwenden, London. Tie neue Wehcvorlage bezweckt weder eine Ver größerung des.HceccS, noch die Erhöhung deS .HerreSbndgets, sondern ühcrträgt mir den Miliiardehörden die Vollmachten iür schleunige Mobilisirmig säiiimllicher Landcsslrcilkräfle i» Nothsällcn. In nächster Woche wird der Schahkanzlcr 2,:; Mül. Piiind sür Bc'esti- gnng von.Hä'en lind Kvhleinlaiioiicn fordern. Die Summe soll durch Ueberweisung der Snezlanaldividcuden sür mrhrcre Jahre be schafft werden. Petersburg, Die Staatsräihin Miklncho Macleh (Tante deS bekannlcn NemGrüncasvrschcrSs und deren Dicnilmagd wurdcn gestern in ihrer Wohnung ermordet. Geraubt sind lö.MO Rubel »nd wurden der Parlier des .Hauses, sowie der Sohn einer früheren Köchin der Staalsiälhiu verhaftet. Die Berliner Börse sctzie ziemlich fest ein und da? Ge schifft war allenthalben lebhaft, Nachdem anfangs die Befestigung zugenommen, trat im spateren Berlaufe für Moutanwerthc eine cm- psindliaie Abschwächniig cm. Für deutsche Bahnen bestand reges Interesse. In österreichischen Bahnen herrschten cmsangS Nealija tivncn. nach derr» Beendigung die Kurse gleichfalls wie acstern waren. Banken zeigten geringe Schwankungen. Fremde Renten waren wenig beachtet. -L-prozentige Eghptcr wurden heute erst malig zum Kurse Po» gehandelt. Jur Kassnverkchr waren Bahnen fest, Banken ruhig, Industrien ohne einheitliche Tendenz, deutsche Fonds recht fest und österreichische Priorilntcn ziemlich be hauptet. PrivatdiSkont 1'« Prozent. Frankfurt a. M., «. Mai. Urei»» M.lii. eiaaisdaon »Si.äil. com- iiarden »I,i<l, Ga»,«irr >c,I.:»i. (»aüVIrr 8»,70. «I'ror. »nqar. «öl»»»!« 77,90. Discon!» 191,90. DrcSdll. Vk. 121,7i1. HandclSa. —. t-aura 29.i». Slttiiist- rvik«, -I. Mai. Crcdi« 278.!,». SiaalSdalm Lii.-ro. riowliakden 78.00. Nordwcstd. lt>9. Maiknolkn 02,2.>. »»». iZredit 279,00. ülutiiii. Var > S . 7. Mai. iNrnic 82.17. »ulet!" l0ä.«0. glailrnec Oki.ro. i Slaa.'.'dati» «ii?,t8>. Lomliardcn: l7ä,00, da. rriorlijUk»', —. Sl-anicr 08. iradvlcr -II2.I8. Litomancn ül:>,7S. »icue Tinlribc —. Türke» Ruliig. 8 o u d o n, <. Mai. Ivormii«. II Nvr IO Min. Voniol« 99'/,. I87:!er Russen 9M/.I Iialicucr 9ä'/«. Sambardcu K'V>->. Kouv. Türken N'/„. Iproc. kundlrie iiimertkaner >29. «vrac. Unaar. Äoidrenlc 77',. Oeücrr. Gaid- «ente 87.11 7,'reuki. Sonsol» >06. Eavtilcr >9'/,. Nene edairvter lOOGarani. Ikadvier I02>,. Oltn»,andank I0'/„ Suec-TIelte» 89. Svanier 07>'/,,. «!».. Kons. Mcxik. iinbcrc Ani. 0'/, Agio. Neue t',, ",/> (7g>,>,i. «lnleilic I Pcoe. Agio. — Sliiumn»»: »!ül>ig. Wetter: Schii». Pari« (Produkten!, per Seotl>r.-Decbr. 29 ' fest. Mbl» »er Mai « I» IIerd » I» . «. Mai. Prodnktc» iSchlutz». Wiijk» rer Mai 210, Per Novemder 208. «aaaru rer Mai 100. per Leiader 109. L a n d a n. -I. Mal. ,Produkten! Schind. Weizen rntiin, engklsilier Weizen voNrcclsc aedalten. Hafer rniNa, strlig. Mcdl. sowie Gerste träge, russischer Hafer stetiger, voeamato stramm, - Wetter: Schön. Der Hamb.-Amerik. Postdampscr „»liiaetia" iKapt. Bogelgesaiigi ist am t. d. M. tvolilbelialten i» New-tzsork angckainincu. roduktenl. <. Mai. cSchlnci.f Weizen per Mai 21,10, r. 29,00. ruiiig. SrirituO per ivial tt.oo. rer Sct't,-Lcc. 72,77,, Mat 02,79, per Se»>»k»,dcr-Dcreml'er 97,29, sest. Lokale« nnv Sitktliisches. — AlS Sc. Majestät der König am Dienstag Abend in Zittau eintraf, hatte sich trotz des strömenden Regens ein zahl reiches Publikum znm chrfurchtsbollcir Empfang am Bahnlinie cin- aefundcri. Nach erfolgler Begrüßung der znm Empfange clschieneiicn oisiziellcn Persönlichkeiten n»d einem kurzen Aufenthalt im Separat zimmcr des Bahulws-s bestieg Sc. Majestät in Begleitung des Flügcladinlaiitcn Obcistleiitiiaiit sffc'üller v. Berncck daS bereit- slelicnde 2.>carslallgeschirr: das Publikum brach beim Erscheinen des geliebte» Monarchen in liäilige .Hochrufe aus. Während der lönigl. Wagen nach der Stadl fuhr, stammte von der Burgrcsta»- ralioii 2>olliseuer ans. Tie niideien Geschirre hcsördrrtsn alsbald das Gciolge nach Ohbin, wwclbst Sc. Nkajcstät in Engelinnnn s Hotel abslieg. MvegcnS 3 Uhr wurde zur Jagd im Joiisdorier Revier ansgebrochen. Wie verlautet, ist aber das Ergebniß lein aünsiiacS gewesen. Die Abfahrt von O»b>n erfolnlc am Mittwoch Vormittag. Ans dem Bahnhöfe nahm Se. Majestät ei» Frühstück ein und bestieg 11 Uhr 3ß Min. den Salonwagen, welcher ini Göclitzcr Zuge bereit ttand. Auch hier cinpsing das am Bahnhofe zahlreich vecsammelle PublilniN den .König mit lebhaften Zurmeu. Die Hcrccn Bürgermeister Ocrtel, Garniion-Eominandrmt Oberst Schütter, Aiittshanpiiiiami v. Schlicben und Gchcinirath Dr. .Haöer- lor» gaben Tr. ttNajcttät das Geleit znm Eouper. l l Uhr 37 Min. fuhr der Zug ab. Wie bereits milgetheilt, fuhr der Könia über Görlitz »ach Sibttllenort. wo die Ankunft Nachmittags l Uhr R> tffcm. criolgle. Seine Majestät wurde dabei von der Geistlichkeit sowie dem Kömgl. Wildmeistcr mit dem gcsammten Forst- und Hospcrsvnal bearrißt. — Die ffüickkchr Sr. Majestät des Königs ans Srbhllenort nach hier wird Sonntag früh 5 Uhr erfolgen. Ten lü. Mai ge denken Ihre Königl. Majestäten mid Königl. .Hoheit Prinz Georg ^ nebsl Iiohcr Familie wiederum sich nach Sib»llenorl zn begeben, i Dcr i'liifcnlhall daselbst soll dann l l Tage wahren und wird hier- j ans von Ihre» Königl. Maicstaleu das.Hoslagcr in Pillnitz bezogen, l — Vorgestern von früh l> Uhr ab wohnte Se. Königl. Hoheit iPrinz Georg den Bcsichlignngen dc-s l. und 3. Bataillons j des Schützen- (Füsilier-) Regimentes Rc. 108. m »telchem Se. Königl. ! Hoheit Prinz Johann Georg als Sckvndelcmiant Dienst leistet, ! hei. Die Bcsichtignng enolatc durch den Brigadckommandcur ! Generalmajor Flechen» v.Hodenherg und in Gegenwart deS DivisionS- ! kominnadeurs GcucrillculnaiilS v. Hollcben, Erccllcnz. — Ce. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August ist Vor- ! gestern 2ldcnds in Raiitcnlran; cmgetroffcn und hat ini sogen. ! Wiescnhans zu Bad RciholdSgrün Wohnung genommen. J»r -Hotel „Zum römischen Kaiser" in Chemnitz hatte Se. Königl. ! Hoheit dinirt. Rach Beendigung des Mahles fuhr Se. Königl. j Hoheit mit scinem Adttitartte» nach den Schlvßteichanlagen und j sodann nach der sächsische» Maschinenfabrik (vormals Richard Hart- ^ »imiiff, woselbst der Prinz gegen H B lrhr Nachm, eintraf nnv geführt , vom Hrn. Direktor Ncith den Lokvmotivbaii. den Damvungschinciibaii, i die Dreherei, die Tischlerei und den Websluhlbau besichtigte. Sc. I Königl. Hoheit nahm die einzelnen Ahlheiinngen mit großem In- ^ teiesse in Angcnschciii. unterhielt sich auch mit mehreren Arbeitern ! anf'S Jremidlichste und würde noch andere Zweige deS umfang- reichen Welt - EtablissemenlS die Ehre seines Vesuchs haben zn j Theil werden lassen, wenn cS die Zeit erlaubt halte. Gestern und ^ beule lag Se. Königl. Hoheit in den umliegenden Forsten der ! Ancrhahnjagd ob. Henke Abend erfolgt die R'ückkehc nach Dresden. — Der hier geborene Schampielcr Eugen Stageingnir, gegcn- ^ wärtig Rtilglicd des Thalig-ThealerS in Hamburg, erhielt das Jütter- j kreuz 2. Klasse des Sachsen Ernesliiiischen HanSordens nnd die hcr-ogl. ! SachjemAltcnburgtsche Verdienstmedaille für Kunst und Wissenschaft. -- Einer Tcvesche aus Cölln a. d. E. zufolge hat gestern Nachmittag halb 5 Uhr in dcr Englischen Sichcrdeitszündcr-Fgbrik von Brückner und Zinke, welche daselbst zwischen dcr Eisenbahn und dcr Zaschcndoncrstraße unweit dein Bczirkskeaiikcnham'e »ich der Einfahrt znm Bahnhof Meißen gelegen ist, eine große E z - vlosf o n slattgcfmiden. Der dadurch angcrichtcte Schaden ist bis letzt noch nicht zu übersehen, dürste aber »ctir bedeutend sein. Leider aber scheint auch eine größere Anzahl Personen verunglückt zu sein: einem Gerüchte zufolge soll sich die Zahl der Verunglückten ans Ist bis Ist belaufen. Nach einem Privattelegramm wurde das .HauplbetnebSgcbäude zerstört, 2Arbeiterinnen verbrannten, 1 ward schwer r:n> st leich! verletzt. Ferner ging uns noch durch unseren Eorrcipondcutc» folgendes Telegramm zu: Bci der Explosion wur den 2 Mädchen getödtct, 2 Frauen schwer und -l leicht verletzt. Ein Flügel dcr Fabrik ist zerstört. Tie Weilerverbreitlinq des Feuers wurde durch die Oilsfenermehr verhindert. Tie Ursache zur Ervlosivn ist nnoelannl. — Unser Lnthcrse sr s p i e I. Als Dr. HanS Herrig !ür die Wormser Lutherseicr sein Festspiel schrieb, war eine dortige Kirche bestimmt, die Stätte der Fcswcr'ammlmig zu sein; und die Heiligkeit deS OrteS musste den Dichter umsomehr dazu treiben, „alles Aenßerlichc auSzuschließen und mit dem Ernste gründlich Ernst zu mache»". Sind wir min auch dcr Meinung, daß in die Kirche rin kirchliches Festspiel nicht gehört, und daß. obwohl die Nawctät früherer Zeilen daran keinen Anstoß nahm, die Majorität d-r bewußten Glieder unserer hcnligcn evangelischen Gemeinden solche Darstellung viel lieber außerhalb der geweihten Statte an- nehnicn wird, so halten wir es doch litt einen entschiedenen Bvr- theil deS Hcmg'fchen Werkes, daß ihm durch dirscn Ursprung eine besondere Weihe z» Theil ward. Und weil cs zuerst sür eure Kirche gedacht und siir eine große Versammlung aller Stände deS Volkes, wie sie die Kirche umschließt, gc'chricbm war, so hat dicS weihe volle Werk noch den anderen Vorzug dcr Eüffachhcit und Verständ lichkeit ; cS ist im besten Sinne volkSIHümlich. Wenn eS nun zn den Großlhcilcn Luthers gehört, daß er seinem Volk daS Evange lium deulsch in die Hand gegeben, wir Hcrcig de» Bauer brinr Anblick drr vcrdcnliclsten Bibel staunend anSiprechcn läßt: „Dcntich Satz sür Satz! — So wie ich selber red' und schwatz'!" und »mein Luther svtff'ahrcil läßr: ..Deutsch, wie Tn's von Deiner Mutter gehört. — Wie Tn Deine Frau Liehslc einst gefragt, — Wie sic Du viel Liebes und Schönes gesagt — Dcntich. lvic Du betcst, wenn'S Nvlh Dich lchrt!" — so mcincn wir. rs soll ein Lulhenesistücl, dcntich sür Jedermann gcichricben, daS West» dcr Rciormation nicht mit hohen und gelehrten Worten, sondern so daislellcn, daß ein jeder Theilnclnner cinen klaren Einblick in dies Gollcswcrl gewinnt. Solchen To» hat daS Hercig'sche Weck ge troffen. Und dies weihevolle, Pvvularc Weck wird unser Lnthcr- scstjpicl sein. Wir möchten mit diesen Worten unserer Schivcster-- sladl Chemnitz nicht zu nahe treten, in welcher das gristvvlle, aus gründlichsten hislorffchcn Studien ruhende Charakterbild Luthers von Otto Dcvricnt gewiß dankbare Thcilnahme findet, wenn es im Theater, wohin auch Decoralion und Sccncrie verweise», die gewaltige rciormatorischc Zeit in gewaltigen, rihcrwälligendc» Wollen hcraussühn. Wir wollen auch dem altchrwürdigcn Toraan es gern zngcslehcn, daß cS ihm gelungen rsi, mit der gcschicklen Trümpclinann'schcn Tichtniig eine protestantische Beivcgnng in größerem Krciie hervorzurmcn. Doch cS schien das letztere Werk trotz seiner machtvoll packenden Stellen schon um seiner leicht ver letzenden Polemik willen weniger geeignet, inrd gegenüber der seinen A-S. Z ? ^ »» ^ rr ^ WW Sr
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