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- Erscheinungsdatum
- 1888-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188804251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880425
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-04
- Tag 1888-04-25
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Monat
1888-04
-
Jahr
1888
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annebmbar bekunden wurde, da dir «n demselben »ekordertrn Lohn- mtzr nutzer iedei» VerhiUkniß stehen zu de» ,n anderen Betrieben gecahllen Löhnen und namentlich viel höher find, als die in allen andern,, auch den englischen. Häfen übliche» Tchal,ettöhnr Lrtteereich. Zuin Cinpsang der Königin vo» England traf der Kaffer von Oes«iereich Mmrlag vomuttag >v Uhr in Innsbruck rot. Die Königin von England ist mit einem Separat-Hoftuge Nachmittags argen 2 Uhr daselbst angelangt. Der Kan er. in «ober MarschnUSuuiröror. erwartete dieselbe am Perron de-Balin- o'es. Dir vegrüßung Ihrer Majestät er'vlgte in der herzlichsten eil«. Noch eve der Zug vollständig stille hielt, hatte sich die öninin schon rum Brüh« erhoben. Der Kaiser küßte der Königin r Hand, reichte ihr den Am, und lührte st« in di« ru», Enrpsange de, Henichaftr» glanzvoll auSgriiatteten Appartement» de» vahn- hoteS. wo da» Ueieunsr ckinatoim eingenommen ward. In Be. oleilniig der Königin befanden sich Piinzrssi» Brairiz. Prinz Hein- rich von Battenberg nnd der zur Dienstiristung zuaechrilt« Ebren- Cavalicr Oberst Prinz Liechtenstein. Nach nur 72 Minuten Auf enthalt setzte die Königin ihre Reste sott. Al» der Hoirug den Bahnhof verließ, zeigte sich die Königin Viktoria am Fenster und dankte sieuudlich nickend für die Hochnpr de» sehr zahlreich am vahnboiplatze versammelte» Publikum». Der Kaiser mittelbar hieraus nach der Jnn»bruckrr Hofburg zurlick. Frankreich. Die Beratimng über die Wabi FlourrnS in der Tcpnllilkntoimiirr wird aus nächsten Donnerstag sestgetttzt. Daraus brachte der Depultrie Martimbwy eine Interpellation, betreffend die Ernennung einer Civilperson zum Krieg-minister. ein. Er«ührt, au», Zloqnkt habe, indem er eine Civilperion »um Krieg»niinister habe einennen lassen, eine» revol»Iio»ären Akt begangen, der einen peinlichen und bekiagen-werthen Eindruck auf die Armer gemacht hob«. Daraus erklätte der Ministerpräsident Floqnet, daß unter der früheren Monmrbie ebenso gut Eivstperionen Kriegsminstier orwrlen seien, wie Militän>erio»en. Martimpreh beschuldige dir Regierung revolntlonärer Alte, wirklich revolutionär aber sei e«. wenn ei» General sich in eine politische Agitation dränge. (Leb basier Beifall der Linken und »» Eeittrirm). Die Regierung sei der Ansicht, daß inan i» einem Augenblicke, in welche», »ran an da» K,>eg»niinstlkli»ni io erhebliche Anforderungen i» adniinistraiiver. wissciischnitlicher und rnaierieller Hinsicht stelle, eine Persönlichkeit au! dicie» Posten Hernien müsse, die einer solche» Ausgabe gewachsen sei. Der Redner wie» bann schließlich aus den hervorragenden Patriot,»nius hi», welchen Frryeuirt im Jahre 1870 Mammen niit Gambetta bekundet habe. (Lebhafter Beifall). Freue,net erklärte, er habe de» Posten, ans den er berufe» worden sei, nicht gesucht, er habe dem lebhafte» Drängen nnchgegrben und werde aus die erhobene Anklage der Unfähigkeit mit Thaten antworten. Wo» seine Halinug während der nationalen Verthridigniig angehe, so bade er »ur ganz und gar dasselbe geleistet, wie die rrpnblikaniiche Partei Nbrrhanpi, welche vom Kaiserreich ein entivassnetc» und ver stümmeltes Frankreich übernommen habe. Der K,iegs»iinisler kenne seine Pflichten nnd iverde sie alle erfüllen. Seine Energie und sein Pal>ioti-mu» sei allen Eventnatitälcn gewachie» und er rechne auf da» Vertrauen der Kammer, uni seine Aufgabe bis zum Ende durchzifführen. Hierauf wurde mit 877 gegen 175 Stimmen eine TagkSoldnung angknomine». in welcher dem Vertrauen am die Energie de» Kriegsminisler» Ausdruck gegeben und d,e Ueber- zcuauag ausgesprochen wird, daß er c» verstehen werde, die natio nale Veriheidigung zu sichern und die militärische Disziplin aiifrecht zu erhallen. I» dcr Mv»tag»>Sitzn»g des Parlier Munizipalratbs kam rs ui äußestl heiligen Scenen. die sich an dieDisknision über die hoiilangisti- fchen Agilaiivncn knüpfte» und den größte» Theil der Sitzung auSiülUeii. Ein hefvnderS heftiger Konflikt fand zwilchen den Mini,cmalriitl,cii Huinbert und Ballat statt. Die Verfainnilnug inibi» enie Tagcsordnnng Jvssrin'» an, welche das An'trrte» und die Agitationen Bonlanger's tadelt: im Amchluß an die Tages ordnung wurde dann eine Resolution genehmigt, in der sich der Mmucrpalralb bereit erstatt, sich an die Spitze der Bevölkerung zu stelle», in» die Repnblik und die Freiheit zu retten, außerdem sprach der Mnmcipalrnch «ein volles Vertrauen zu dein Ministerium Floguet aus. Der Mnnicipalrath hat außerdem eine Erklärung de» Polizei-Präfekten entgegengenoniinen. in welcher derselbe sich vor jeder Begünstigung der Bonlangisten durch die Polizribeamle» verwahrt nnd erklärt, daß er alle Volksversammlungen, sowie da» llncheczichcn lärmender Bande» verhindern iverde. Der Muiiicivai- ralh nahin Akt von dieser Erklärung und richtete c>» den Pvlizri- Präiekkcn die Aufforderung, alle antirepnblikanischk» Beamten ans seinem Personal zu entfernen. Es folgte alsdann die Beralhiing eine? Antiages Hvvelacgnes, i» welchem die sofortige Beseitigung der Präsidentschaft der Republik, sowie des Senats verlangt wird. Dieser revollmonäre Antrag wurde an eine Komminion verwiesen. Tic boulangisliichen Studenten von Paris hielten im Salle Iuilicu eine Bmannnlung ab und beschlösse», gegenwärtig von irder öffenlsichen Manifestation abznstehen. jedoch energisch Stellung zu iiebnicn, ialls die Provocalioneii erneuert werden sollten. — Das nimbvnlaiigstiiithe Ermitre der Aibciterparlei hat die beabsichtigte Mnnoestnlivn misgegebkn. -- Tein „Figaro" zufolge beabsichtigte Prmden! Carnet in Bordeauz zu Gnnste» der bettchrnde» Ver sah»»» zu iprcchen. Dasselbe Blatt versichert, der Gras von Paris werde sich für Revision der Verfassung ansspccchc». Paris. General Bogdanowltzsch, weicher von der russischen Regierung vor zwei Jahren wegen seiner deutich-ieindlichen Ge sinnungen zur Disposition gestellt wurde, ist kürzlich als Mini» slcriokalh wieder äugest« llt worden. Der General, bemerkt der „Figaro" hierzu, steht seit zwei Jahre» in lebbaster Correspondcnz mit Bo»la>ign und zählt zu dessen Jnstnic» — Die kürzlich eiöfsnrte Carrikalnren-Dliisslellun ringt Poijakow'» Tod hiermit m Zu>an»ne»hang Letzterer hinter- lirß eine Broschüre, worin er die finanzielle Lage Rußland» al» günstig ichildert. Vukgarir«. Urder di« Unruhen au» Llchirpan verlautet au» offizieller Quelle, daß die Baueni, welche sich den, Vollzüge der gerichlllchen Entscheidung über dir Admessung ihres Grund- besitze» widettrtzten mit den Gendarmen den Kamps begannen. Auf beide» Seite» gab e» B-rwundete. Nach Verstärkung der Polizrimacht ward der Streit beigelegt. Au» Sililtria wird ge meldet. daß dort drei flüchtige rumänisch, Unterthanen ausgegrissen find, welch« an den Bauernunruhen tdeilnahmen: dieselben gaben an. russische Agenten hätten den Aufstand vorbereitet und einen Ausruf verbreitet, worin die Bauern ausgesordert wurden, die Guts besitzer »u ermorden um deren Grundstücke zu erlangen Unter den U»rüdeststiem waren ai» HrUigenbiider-Haustrer verkleidete Russen. Der Prinz von Koburg brätelst sich am Donnerstag in Beglei- tung von Stambulow und Natschowlstch »arg Tirnova, wo er während de» Osterfestes zu verbleiben gedenkt. — Dle aus etwa 14 Vage berechnete Verhandlung de» Prozesse» gegen Popow begann Montag früh. ^D>c Vertbeidiger beantragten eine viertägige Vcr- «rbanviungen: da der Aerichtsbof dies ablehnte, rrthridigung nieder. Popow wird sich selbst ver> schirbuna . 'F legten ste Ansslelluiig wurde an, Sonntag derartig besucht, daß inan gegen 5 Uhr die Thiiren schließe» mußte, da iämmtliche^Säle gefüllt waren. — Auch in Lvon fanden am Sonn- > M. " ' zum Eionicke» tag sludcnlischk 'lAanffestalionen gegen Bvnlanger statt. Mehr ai» 660 Studenten durchzogen lärmend die Stadt und gaben ihre Ge sinnungen namentlich an den Stellen Ausdruck, wo iür Bvulauger Propaganda gewacht zu wcrden pflegt Obgleich cs hierbei öfter zu auSgedclnrle» Schlägereien kam. wurde doch Niemand ernstlich vetwiindci. Italien. In Neapel landeten die ersten aus Massauah zurück kehrenden Truppen, 700 Mann. Dieselben wurden von der Be völkerung bewillig begrüßt. Schweiz. Advokat Dedual in Chur, der Untersuchungsrichter des Bnndesaeuchls nir die deutsche Schweiz, ist schon in Bairl, um gcgcn das Fastnachtsichmähgedicht amstich einziischrciten, dessen Minister Eh. Schill gegen eine Bürgschgst vo» 10,(l00 Fr. cinf sicirn ,rnß belassen ist. Der in dieier Sache zum eidgenöisischen ljsencigstigalsanwall ernannte Dr. Z»tt lst bereit» vom Bundes- rath vereidigt. Die Polueidirektvren der Cantone Genf, Basel, Zürich, Thürgan, Dessin. St. Gallen und Bern treten unter Vor sitz des BnndeScnIHS Rnchvnnet zur Berathung einer besseren Ein richtung de» poliliichen Polizei zuiammen. In Bern und Zürich haben größere Demonstrationen seiten» der Arbeiter gegen die jüngst von, Bnndesrathe beschlossenen AuS- weistlngen von Sozialdemokraten stattgcfundc», dir als Verletzung de- Aiylrechts erklärt ivnrden. Spanien. Nach in Madrid ringeaaiigenen Nachrichten aus Palmas «Kanarische Insel») griffen die Eingebvrenrii die englische siakiorei Eabo Lnbn. nn der a>r>ka»iiche» Küste, an und lödtrlen enngc Brnnilen derselben. Unter den Getödlcten befindet sich auch der Dsiektor derselben. Moore. England. Gladtlvne kündigt im Unterbau» an, die Oppo sition weide bei Gelegenheit der Sprzialdebatte dr» Eiiniahme- budgcl» gegen den neuen Wcinzoll vroiestiren. Für die zweite Lclung des Einnahmebudgets hat Gicidstone einen Unteranlrag gstlellt, welcher vcilangt, daß, nuchdem da» Parlament di« Lvkal- abgabcn erleichtert habe» iverde, dir Erhschastssteurrn derart sestgc- slcllt werden solle», daß die Lasten au» bewegiichei» und undeweg- hchein Brrinögen gleichgestellt werden. Diele» Unte»ci»Ir»g wurde von den Vettrelrrn der Nrnicrung als ein gegen letztere» gerichtetes Mißtrauensvotum bekämpft und nach siet>r»slü»digkr Debatte mit !10 gegen 217 Stimine» abaelehnt. Tic Bill über da» Einnahme- dudgel iviirde hieraus in zweiter Leimig angenommen. Rußland. Da» AvprllativnSgk'icht m Wilna hat de» Spruch de» ristsiichen Genchte» erster Instanz, durch welche» da» Testament de» verstorbene» Fürsten Peter Wittgenstein für ungiilig erklärt Korden war, in seiner am Freitag abgehaftcnrn Sitzung verworfen. Ta» Testament ist aiio rechtskräftig und die Frau Furstm v. Hvhrn- lode, die Gemahlin de» kaiserlichen Staftbaiters von Elsaß-Loth- !'n. im Besitze der nissi'cben Gitter bestätigt. Au» Petersburg wird telegraphirt. daß über daS binteremandrr tsto!gie Ableben drei Milcher Grvk'pckulanten: Hvrwitz, War- 'Lairski und Poijakow, di« nierlwürdigsten Gerüchte eirculrren, iuii' omrhk. ai» alle drei mit einander verwand! waren und War- der die iheidiaen. Oerbieu. Mehrere radikale Abgeordnete der Skupschiina stellte» den Antrag auk Einsührung rmer Luziisfteucr: sie wiesen ans dir stet» höher steigend» Putzsucht und Modetdochelt hin und wollen diele ru einer Quelle der Staatseinnahmen machen. Das Packet Spielkarten sollte, um dem Spiel-Laster entgeaenzuireten, mit ll) Francs lresteuert werden. Schmuck aus Gold Silber. Eoci steinen ic. mit 6 Franc» Per Perion jährlich, wenn der Werth aber 100 Franc» übersteigt, sollen 20 Prvz. des WeitheS eingetrieben werden! Eine beiondere Abneigung scheint jedoch der biedere Antragsteller Gjoka Brncnac argen da» Tiagen der Tonrnüre zu haben, denn er verlangte, daß ,ede Trägerin dirlcs Modcgegen- standeS für das Recht, sich damit zu schmücke», jährlich 20 Francs Steuer entrichte. AIS der Antrag vorgclesen wurde, zog heiteres Lache» über die Gesichter der Abgeordneten, und rinstiminig wurde der Antrag dem Skupschtina-Anslchusse zur Begutachtung zugc- wiesen. Man ist begierig, zu erfahren, ob auch brr Ausschuß der Skuvlchtina sich so keindselig gegen die Tonrnüre verhalten wird, wl- der Antragsteller, nnd wie den» tiariitlich kenntlich gemacht werden solle, daß eine Tonrnüre besteuert lei. und welche Koiftrole über richtigen Eingang der Steuer cliigrftibrt werden ivlle. Rumänien. Aus Bessambien (Rußland) wird die Ausweisung aller dort n»scstsigen fremden Juden gemeldet. — Die rumänische Negierung hat einen großen Tinil der ftir dieses Jahr beabsichiigten Forlistkgtio»»bn»te» ans bas nächste Jabr verschoben. Afrika. Nachrichten von der Westküste Attikas zufolge fanden dort anläßlich des Todes des Sohnes des Königs von Grand Jack barbarische Menichenopfer statt. Tie Ov'er beiderlei Geschlechts wurden genöthigl. ein vergiftetes Getränk zu trinken, nnd dann in die Brandung des Meeres geschleudert. Wen» die Wogen die Leichen au s User trugen, wurden die Körper niit Mrssern zerhackt. Aknilletou. 's Im Königs. Hoftheater (Altstadt) gelangt morgen Goldmarks „Merlin" zur Ausführung. Interessente» werde» gut thun. sich bei Zeiten mit BilletS zu verlebe», da sich ,.Merlin" in 'einer musterhaften Besetzung bekanntlich vor ausverkauftem Harne ab- zuspielen pflegt. s Im Residenztheater geht heute ein erprobter lustiger Schwank „Die Spatzen" von Labiche und Schönihan in Scene. Herr Schweighvsrr spielt darin den Privatier Wisthaler. s Das König!. (! o » i c rv a t or i n in veranstaltete vor gestern, zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät de» Königs, eine Musik-Aufführung, welche »ul dem „8->lr uin liw rezzuni" vo» Haupt mann, von den oberste» Chvttlnise» gesungen, eröffnet wurde. Das weitere Programm bildete» Sologesangs- und Jnslrninenlalwette von Beethoven, Händel. Mendelsivhn, Liszt rc.. welche alle mit lvbeiiSwerthcm Gelingen zum Vorftag gebracht wurden. 's Dem Direktorium des König!. E v n i c r v n t o r i u m s wurden für das Studirnjabr 188880 von Seiten des Ralhes zu Dresden die Mittel für 7 Freistellen (in summa 1500 Mk.) an Scdiiler der Anstalt bewilligt. f Pie weiteren Berichte über das .Rigaer Äastipici unseres Wagner-HcroS Gndehus lauten ganz'gleich de» bereits nutge- theiftcn. „Glanzvoller, alö durch Herrn Gndehus," meldet die Zciliina für Stadt und Land, „kann de» Ravnl („Hugenotten") in liinsikailscher Hinsicht kaum gedacht werden. Schon dir im ersten Akte, denn Eintritt in Nevers Haus, erklingende Weile fcsselic das Obr in ganz besonderer Art, die bald darauf folgende Romanze aber wurde von Herrn Gndehus in ganz grandioser Wene vvrge- tragen. Abgesehen von der hierbei entfalteten stimmlichen Pracht, wurde dem Musikstück eine so tjeskünstlkrische Behandlung zu Theii. daß der am Schluß losbrrrhenoe, nunnlenlange Applaus vollständig zercchlirrtigt war. Dir Scene mil der Königin und die Kainpies- cene im 8. Akte wurden seilens des GaslcS niit anberordeullichcr Verve behandelt, aber de» großartigste» Eindruck des Abends brachte jedenfalls die große Scene des 4. Aktes mit Valentine her vor. Gndehus-Raoul wußte i» dieser Duoicene geradezu blendend Trüinp'e nriszmpiele». Beim Fallen des Vorhanges tobte ei» Briiallssturni durch das Haus, Orchesterlnsch schmetterte darein, immer wieder mußte der Vorhang sich öffnen." s Die Dresdner Eoncert-Canipagne 1887—1888. Das Material zu dieier Cvncerl-Statistik stamnil aus denkbar bester Quelle, auS der RieS'scke» Hosmusikalienhandluiig. durch welche be kanntlich mit wenigen Ausnahmrn das Arrangement aller hiesigen Conccrtc von Bedeutung ausgeiübrt wird. D ie hier verzeichne tri, Eoncerlc hüben i» der Zeit vom 3. Oktober >887 bis zum 17. April 1888 slgttgesundeir, also in der eigentlichen Eoncert-Soison; was vor dieser Zeit musicirt wurde und bis zum Eintritt der beiße» Jubres.zeit noch inusicirt werden wird, zählt in dieser Aufstellung nicht mit. In dem genannten Zeitabichnitte wurden 72 große und größere Concerte abgehalten. für jeden der 'cchs Winker-Monate, attv durchschnittlich zwölf eine. Zahl von Mnsikaennssen. mit der rwiß irder sein monatliches ninsiknlOches Bedürsniß decken konnte. 2en Ncigeii clössnetc der ainetikaiiiiche Oinanisl Mr. Whitney Eombs, den Schluß bildete das 0. Philharmonische Eonccrt unter Milwittnng von Hermine Spies und Herrmaim Scholtz. Daziviichcn laaen die 5 übrigen Pbilhariiionischcii Concerte mit den Solisten Moran-Olden, Thereie Zerbst, Halir, Eugen d'Albcrt, Stavenhagen nnd Diaz-Aivrrtiiii. die sechs Sylnphonie-Eoncerte der Kvnigl. Ka pelle. vier Produktionsabrnde des Tonknnfllcr-Vcrems, vier Con- certr des Fra»encrwrrt>Sve>ri>i-, drei desDileilanien-OrcheslcrvereinS. dann die Concerte von Marrella Senibrich, Mary Krebs. Man, owe, Natalie Hänisch, Nikita, Hermine Spies. Elotilde Klecberg, osa Papier. Miß Hare, Pauli»« Lucea. Miiller-Bächi, dieienigen von Rvb. Hrckniann, Lehniann-Osten. Johannes Schubert, Ivb. Smith. Pablo de Sarasair, Engen Gura, Ferd. Laminond, August Wilhelinj, Pani von Iankv, Bertrand Nvlb, Elavicr-Huinvrist Lam- borg (mit 5 Eoncerten I), lklndreades Böhme, die Cvneertc der Gesang vereine „L'rdergruß.' „Orpheus." „Liedertafel," .Lehrcr-Gcsaiiavcr- rin," „Männergesangperein," des „Wilsdruffer Bczittsvereins, deS Vereius „Viola," die Trio-Sonee von Toris Böhme initFeigcrl nnd Böckmann. die Aufführungen des „Paulus" und des „Mcisias" der „Matthäus-Passiv»." dir zwei Cviicrrte im Kgl. Hvsthcalcr, das Evncert z»»> Besten des .Vincenttns-VereinS," das Eoneert des Ber liner Doinehorcs, da» Evncert in der Aniiciikirche, die Evnccrte der Drevßig'ichr» Singakademie rc. Zu den von Ries alraiigirtm Ev»- ccrteii wurden Biüet« für 28.600 Sitz- und 6o60 Stehplätze zum Verkauf qebrachl: lhatiächtich benützt wurden 20.830 Sitz- und 2M8 -Stehplätze, »»benutzt bliebe» also <839 Sitz- und 3322 Stehplätze. Be, dieser letzten Zahl tritt ein interessanter Umstand zu Tage, der einen ä»bc»st günstige» Schluß au» die Wohlhabenheit Dresdens zutäßt. Während von de» nummerirte» Sitzplätzen last drei Viertel genommen wurden, blieben bvn den Stehplätze» mehr als dir Halite " cDreS« im Tivoli-Tool. ES fehlen ferner in dieser Statistik auch genaue Daten beilpiriSlveise über den Betuch der lech» Sinsonre-Eonrerte der Königlichen Kapelle, den man anntthcrud mit 16,000 Besuchern !,ire Ävicuiumme von ca. lÄ-.uoo rveiucher»! uevei das inalerleue Lrträgniß ist wie ichvn erwähnt, eine ÄuSkunst nicht zu erhallen, »ie 'Thatsache wird aber nicht verschwiegen, daß die Mehrzahl der Künstler eine» ganz anständigen, theilweise vorher garanIirlen Ectrag Königliche anschlagen kan». Weiler da» Alchermittwochs-Eoncett und die WvhlthätigkeitS-Matinse (litt die Ueberschwemmlcn) st» könlgl Hoftheater mit etwa 4000, die Concerte des Tonkünstier-Vereine» mit etwa 8000, da- Lucea Evncert und die Oralorien-Aussührungen mit etwa 6000, die auserlesenen, aber leider auch io ezklusiven Küiistler-Eoncctte der vornehmsten drei Gelellichailen in Dresden: Hacuwnie, Neustädler Casino und Ressource mit wenigstens 4500 und schließlich einige kleinere Eoncerte mit etwa 500" Besuchern. Rechnet man noch die l06 Concerte der Gewerbe!,aus-Kapelle mit durchichnittlich nur 500 Besuchern pro Abend — also mtt 52,000 für die ganze Saison — so ergicbt sich bei etwa 250 Eonceclen eine Totalsumme von ca. 125,000 Besuchern! Ueber das inalerielle Ertrag di« Künstler ... . ..... auS ihren Concerle» mit sich nehmen konnten, was z. B. die Künst ler vo» Wien »rcht immer behaupten können, wo eine Lucea, eine Arma Senkrah ihre Concerle wegen Mangels a» Theünahme des Publikums jabsagen mnßlen, ei» anderer großer Theil — wie mau zu sagen pflegt — mit emein „blauen Auge" davon kam, und nu-. ein verschwindender Binchlheil zu der Einnahme wohl Einiges Hin zuthun mußte, nur die Koste» zu decken. Ja die Kosten! Las ist der einzige dunkle Punkt aus dem sonst so heiteren Himmel des Dresdner Evuceri-Hnnmels. I» keiner Stadt in Deutschland und Oesterreich sind die Kosten einer Concertunternehmung relativ so enorm, als i» Dresden, lind wenn trotzdem hier so viele Concerte ltattfinde» konnte», so ist das em weiterer Beweis, daß Dresden »eben seinen sonstigen Schmeichelnamen auch noch den eines „Cldo- rado der Virtuosen" verdient. -s Leip»i g, 24. Avril- Gestern Abend eroffnele im Neue» Theater zu Leipzig Frl. Constanze Donita vom Stadltheater zu Köln (deren kurze Verlobung mit dem Tenoristen Cmtt Götze io viel von sich reden gemacht) em Gastspiel mit Vorführung der „Mignon" in Ambroiie Thomas' gleichnamiger Over, wie es heiß!, in der Absicht, m den Verband des hiesigen Sladtihcalers cmzn- tretcn, das zur Zeit i» der Oper an weiblichem Blendwerk »ich! eben reich ist. Die noch junge Künstlerin ist thatsächlich vou blendender Schönheit, nnd mit der Anmnlb der ärmeren Erschei nung verhindet sie ein gutaeschnltes, modulativnssahigcs und in der Höhe wie in der Tiefe gleich klangvolles O'gcm. Sv war es denn kein Wunder, daß Frl. Donila hier gleichsam im Sturme alle Herze» gewann, zumal die Künstlerin auch schanspielecijch selbst hochgespannten Erwartungen entsprach und. wenn man ihr einen kleine» Vorwurf machen wollte, — so im 2. Akt m der Scene am Kamin — ,des Guten eher zu viel, als zu wenig Ihat. I» ge sanglicher Hinsicht erregte Frl, Donila schon durch den rührenden, innige» Vortrag der Romanze „Kennst Du das Land?" einen Simm der Begenlernng. der sich auch bei ihrem Liede „Ihr Schwalben in den Lüften" wiederholte und sich am Schlüsse des 2. Alles in dreimaligem, am Schluß des 3. Aktes gar i» vierfachem lauten und wohlverdienien Hecvvnus Bahn brach, sodaß man ich»,, nach diesem einmaligen Gastspiel das etwaige Engagement dieser Künstlerin als einen wirklichen Gewinn für unsere Bühne bczeich neu kann. (Wäre es den» nicht möglich, daß wir Fri Donila antt. hier in Dressen einmal zu sehen und zu hören bekämen, da wir gerade iür das Fach, welches sie reprüsenlirt, seil Jahren Bedar haben?) Die Ttadtverordirrte«.') Stadtverordneter zu sein, — Diele Ehre ist nicht klein. Doch branchl's einen guten Magen — Um das Alles zu ertrage», Was im vuntesten Gemiich — Dock kommt aui des Hanies Tisch. Lang ist oft die Speiiekarle, — Doch der Inhalt öfters Harle, Nnmmernreich ist das Menu — Aber fragt mich nur nicht „Wie?" Tie verichiedenllichsien Dinge, — Deren Zahl ist nicht geringe Müssen, eS >sl eine Pein — In den armen Kops hinein. Sei vergönn! nur, z» besingen, — Was da Alles zu verschlingen Von den Speisen, die der Rath — Kürzlich Vvrgcietzet hat. Duftend vor der Nase steht — Mir die Eicctricilä!! Oft noch schwirrt es vor den Ohren: — Accum»!-, Transformatoren. Wech-selftröme ... gleirhgeipannte, — Brettesiraße ... arg verkannte I Ziperiwwsty, Schwaizkopi, Der» — O! die Aktien falle» ichci! Gegennder dem Herrn iLiemenS! — Von dem Faden seines Rühmens Schneidet keinen Zoll die Parze! — Und gesieal hat Bcrihold- Schivarze! Doch der Schmerz, er wird gelinder — Denk' ich an den Puurp- Culinder! Zu ergründe», was der solle - Bringt den frömmsten Mensch in Wolle! Was wohl will man mit ihm pumpen? — Etwa Gold und Cassen- Lnmpen. Weil die vielen Millionen — Der gepumpten Toppelkronen Fast wie Schnee im Sonnenbrand — Uns unbenutzt, was demnach beweist, daß die Dresdner in der Mrbrzabl bei ihren Kunstgenüssen sich auch eine» »»»»»enrten Platz z» bieten >n der Lage sind. Wie viel iür verlauste Pillet» an Baarcm ein- ging, das ist Rirs'iches Gcschäft-gebeimniß. da» m lüften wohl kttnrm Sterblichen gelingen wttd. Auch über die Zahl der Frei- billetS. die auch nicht gering sein soll, schweigt unsrres Gewährs mann» Höflichkeit. Doch wie eben alle» in der Welt, ist auch die hier gegebene Stntistik nicht ganz vollkommen. Wie schon oben erwähn,, sieben nn», was die Kvntrole des BciuchrS aiibelttfft, »in die Auszeichnungen der RikS'schen Hosmusikaiiendaiidlung über ihie Concerte Z»r Brrfügunch da» find durchweg Concerle. dir in den Sälen des Gewerbebanse» und de« leider nun zu den Totsten gehör- ildcn Hokri de Taxe stattgefunden baden: e» fehlen also die Concerte im Börirnsnair, in Lieget'» Sälen, in Braun » Hotel, zerschmolzen in der Hand ? Doch crkläit es uns znm Heil — Gas-und Wasserrohr-MenschKcyl; Daß ein wässrig Clement — Mau mit ihm mir pumpen könnt'! Dieier Täuschung Schmerzgefühle — Folgt die Pumphäriichen- Idvüc. Torten Kat ja ihre,, Sitz. — Reserirt »ns (Bichl- Blochwitz. Ja die Friedrichstädter Schweiz — Deren zniibervollster Reiz Ist der blechern Alpen-Gläden! — Solche Lockung mnßle ziehen. Daß daS Ziehen aus uns wirke, — Taiür sorgte giftigst Türcke. Denn er führte uns zur Sckwclle — Aller LmgkRhe» Happeislälle. Auch ward klar uns die Bedeutung — Ter (Compotl) Compost Bereitung! Pierde-Wageii... Submissionen. — Kutscher, die gcmülhiich wohnen, Wacht- und Schirr- und andre Meister, — Das war Futter für die Geister! Futter auch, s'ist nickt zu spaßen — Gab cs jüngst auch für die Naien! Wär' sie nickt von edlem Stamm, — Die von uns rem Hofrath Damm, Müßte sie der Pflicht erliegen — Solches Gräßliche zu riechen I Und dieweil es so gerochen — Nun . . jo werte durchgebrochcn. Also rnst voll edlem Glimme — Uns'res Carl's gewalt'ge Stimme Doch erst ging ec aus de» Leim.--Denn weil Zeißmg ries. Geheim Müsse statt der Durchbruch finden! — Mußte cs Freund Carl verwinden Duich 5 lange Speisekarten — Auf sein Leibgericht zu warten! Manchen zieht »in »'s vor der Raie — Weg gar! ... siehe: Ukerstraß- Siehe weiter Amtsgericht, — An Ezempeln fehlt es nicht! Ja oft schwebt des Durchfall's Hand — Zwischen Kelch und Kelchcsrand, Zwischen Schnurrbarthaar und Lippen I — Ha! ... da rennt sic» d'rauf das Wippen. Ja das ist verhaßt dem Schnöbe!, — Wie dem Kain einst der Abel! Dieses Wippen sechsmal täglich — Ist em Jammer unerträglich Für die arme Friedrichitadl, — Die io viel zu dulden hat! Nimmt man rhr doch... welch' Skandal — Weg das Bürger Hospital. Doch, zuvor koimnt es zu Blembeln. — All'vo tüchtig umzutrcmpeln ! Dies ein kleiner Balsam sei — Für das Hrrz von Papa Ge»I>! Und nun mach' ich einen Sprung — Ostwärts, wo die Ausstellung Mitiamnit dem botan'iche» Garten - Muß erst aui die Plane warten lieber die, ... bewußt der Pflicht. — Man sich dann den Kopf zerbricht, Ob das jüngst nicht schon geschehen, — Hat man wohl nicht iiackgeichc», Als man gründlich nach Gebühr — 'Durchgestöbert Gruppe V>e- Manchem war'» 'ne harte Nuß, — Doch dem Mathemakicus Zieichner ist das ganz egal — Diesem Zifsirn-Geiirral! Von verlchiedene» Gerichten — Konnte ich wohl noch berichten, Die in krassestem Gemisch — Man scrvlrt, ob alt, ob irisch! Emst »nd beiter, Schnick und Schnack — Pferdebahn, Ammoniak, Hänier-Abputz, Straßenkebrung, — Doppelbrenner-R'lchtvcrmehrunq, Wegen schwerer Koniegnenze»! — Alles doch dal leine Grenzen! Solche Srxoen für de» Mage» — Kann der Zehnte nicht vertragen Von den »ichlgelehrten Christen — Kinderspiel isl's iür Juristen! Aller, daß ich cs nur sage: — Sie und wir sind in der Lage, Falls der Tsich zu reich gedeckt. — Und das Letzte nicht mehr schmeckt, Uncrtappt von Weigandes Blicken — Ans dem Saale uns zu drücke» ! Ader Einer kann cs nicht! — Und ihn sei're mein Gedicht! Einer muß ... es mag ihn schwitzen. — Hungern, dürsten, ... ruhig Ruhig folgen jedem Wort, — Warne», rügen hier und dort! Hak davei noch seine» Aergcr — lieber Schlau-und and'ce Berger! soll eS aiitzcbn ... Kuchen! ja — Sieht er Viele die «ich! da! Und manch Ach! ist chm entrungen — Wegen der Berichtigungen ! Würdevoll —----- — Drum s .'voll nach dentichec Art — Er der Stadt Vertretung wahrt. alS leuchtend Vorbild kann — Dienen „unser Ackermann!^ '1 Bei wklcaciilikit .... man» deraeleao-» vo» drin einer vcttaiiniiluna lm L-a„!c dcS Ke!, Sokralli Niker- Ltadlvrrorduelc» Eiwslovli.
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