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- Erscheinungsdatum
- 1888-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188803251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-03
- Tag 1888-03-25
-
Monat
1888-03
-
Jahr
1888
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r«fitt»latt für Politik. UiMIialtun-. Äklchüilsvkiledr. Bbrlkiibencl-t. tzr>-mdriiiiite. 1lbv»»ctti«il «lcricliululich M, r.60. diinti dir Voll iv! 2,76. Jnicmtr Maric-nln 13 di» Roclwii». 3 lllir, Doimlaas di» 12 Mi» üu Nrnilodf: Gk.gll-iiclä.zmiiouWoäuuNaäkubiS r Ui» Ruck»,,. Dir >wa»i,>r Priil- «ilc üo. »SNbeni >!i M . nn Mon- taliS oder noci» grt»a«en r» P-u Uiiirn» Lliiki, >ll»iacla,idt< Ieile 40 Vlä SIkliaiiicn aus drr Prn-aZ- Ixilc Zcilr 20 Pgi öuir ig>nattl>e Iür da» näctnNäüwe Emiwnien der/ Ii>ic,alk wird iiiMi ocäci-rn. Sin»- t warUae tzi,lerno»,3 Aunuiar u/ueo BmiiiinirlMidoMliiiin diiul, 'ffnei- niailrii od Poiiciiiwlii»»», Auirratr iiclimc» mniiiilliLr miommzNr Sjn noiicr» Srpediilüiirii au »ur Ruck aabc cinftri. Maiiuicril-ie iriur Per- dindiiäilcn. »einnnech - LieUr» n Aii» , »3 Neuü..Drc»den, 33. Jahrqang. Aufl.46,1100 Exen.pl. GIet11», 24 Piärz. iiüeireldem.l Wci.rrtt u«vc>ä»d., lvc« >67—166, «r. Aprll-Mai a.7,u0, guu>.F«N i70,6U. R-6«-» uu«erä,,d„ iucu N»I 112, «r. «pril-Mni Iguni-guli ,2N,««0. Poimnrriärr iurv n» I<«. Ru«ui urschSiiewZ, A«,i,.M0i4i.70. ^rdi.-Ocl.Il,,7ii. z-«i,iii,o wall. Iura »dnr Fui, 60r 17,1'», 7ur 29,1», 21«,11- »mi n-r 30,30. Pctrulelli« irr« «er- zoiii 13,30. «real.,,, LI.Mär.,. iÄrirrldr. «wrki». L«»ii»o «,. iu» Nr. wo--/,, ^' Acii-iuiilwai-aulic «rr März 46,20, Ariu-Piaiio,»,»,, MM. »uni 47,,.0, du,7<-Ai. «>.,Piä»z28,20. Ruu»ikn «rr Muiz »,o.ttii. «r. Llvrtt- M«i »Ni. Lmt ^uni n.i.ou, Uliiiiol . «rr Marz 46,6», Lidril-Mal 46,6-, tt»ik: iimfaijloä, - Scho». Dresden, 1888. dra. ^srls-cli MM. ^VsinIiuncNung init ni>i6r8tzudoii lülorilrstr. 4. ssonnspstveklütkllk 321. ^uskükrlicdg Kroi^liston vor«c>nciv trei. EorvLflr kür rein» Mtnrzvoina. «?Il«t»zi lipliie s»ü st. <!»'. Ilillii, stellt'. at^v»Nr»ui«d>t»»«»«« ttl, K U »Leli8t riei» DippalcliZivulitiror Klatr. 8>>eeil,Iit3teiii Itlmler- mul <,!iui>i>d«..Vi>l'lit»I>me», Roiiro- « ciuetimieii, Veri?rü.>i.-»!r»tti;i»i nneli >erleu> lrilij m IrtiuLlI. « Ä LVu8lüIiiu»»r I»8 I.elieii^iü^sv. I SssLUsbüvdvi-, mir uml «oliilss I>'al»iki»t, von I Lllc. M khr. »» Ui« r.» clen l'eiimto» 8ort«n in I'IUsek l^vävr, 8el,n»»ol«i.»<'l»vn < «iitti s i r j»oi8ivorUi, ^itt. unä in roieker ^U8>viil>l, e»i>ilieiilt Nr. 85. V. L. KvoürvlLK«, »rm!r»)!., ^ 25 ÜLiixtsdrLW 25. Stellvcltrctung dcs Kaisers. Pater und Solm, Die Franzosen über Kaiicr Friedrich, Handstreich ans Spezia. Hvsnachrichtm, Landta»s- ^7» silllllir? verliandlunizen, Palinsvnnia», Koiitlvlversninnilunnen. Tn>zcsli>lletpreise. Eichendorss-Feier. i r^»v» aus Aborrrrerr^errl. Die geehrten auswärtigen keser der „Dresdner Nach richten" (mit humoristischem Beiblatt) bitten wir das Doillleincill sjjr i>li5 zivcile ^ttlnlill IM baldigst erneuern ;u wollen, damit die Nummern ohne Unterbrechung weiter geliefert werden können. Alle postanslalten im Deutschen Reiche, in Gesterreich- Ungarn und im Auslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei der Expedition (inel. Bringerloh») 2 Warst 50 H'f. vierteljährlich, bei den Aaiserl. j)oslanstalten im Deutschen Reichsgebiet 2 Warst 75 Af., in der Gesterreichisch - Ungarischen A conarchis 2 Hiltde» 20 Kreuzer ercl. Kgiozuschlag. Mil'üliioil l>er .MMer ^uuhllAeil". venmnoor«!»er Rrdatlrur tür Politische- vr. <k,nll Nie rev >» Dreddr« Zwei Tage Zeit hat e? bedurft, bevor der Erlas; dcs Kaisers Friedrich an seinen Sohn betreffs seiner Stellvertretung a» die Scssentlichkeit gelangt ist. Tenn dieser Erlab trägt das Datum dcs 2l.März. Es ist, als gäbe es für gewisse Ereignisse gar keinen Telegraphen. Während das Coremonicll bei der groben Traucr- Eour, welche die Kaiserin Victoria anbesohlen hat, mit allen Einzel heiten in fliegender Eile verbreitet und allen Hofdamen hastig verkündet wird, dab sie dabei in bis auf die Stirn reichender Flcbbe, Doppclsrhlcicr und glanzlosen Fächern zu erscheinen haben, schweigt sich der Telegraph 43 Stunden lang über ein so wichtiges Ereig nis wie den thcilweilen Uebergang der Negicrungsaeschilste ans den Kronprinzen, auS. Ucbcr ,edc Audienz, die Kaiser Friedrich erthcilt, wird gewissenhaft Blich und Rechnung geführt: das; aber das prcnsjiiche Gesamnil Ministerium am Freitag zum Kaiser Fried rich besohlen war, erfährt die Welt nur so beiläufig. Der Stell vertretungs-Ellas; ist nach zweitägiger Vcischwiegcnheit an die Oeffcntlichkcit gekommen. Er unterscheidet sich in mehreren Stücken von dcinjenigen, mittelst welchem derselbe Prinz Wilhelm, der jehige Kronprinz, am 17. Nov. v. I. von seinem Grobvater zur Stellver tretung dcs Monarchen berufen wurde. Zunächst sticht er sich ans einen anderen Beweggrund. Der greise Kaiser Wilhelm gab zu, dab ihn „Wechselsälle der Gesimdhcit vorübergehend zur Enthaltung von Geschäften nisthigtcn"; Kaiser Friedrichs Erlas; vermeidet die Be zugnahme aus die Krankheit und stellt an die Spche den Wunsch, daß sich der Kronprinz „mit den Staatsgcschästen durch unmittel bare Bctheiligung an denselben vertraut mache". Kaiser Wilhelm beauftragte seinen Enkel mit seiner Stellvertretung in allen den Fällen, „wo ich einer Vertletung in den lausenden RegiernngS- geschätten und namentlich in der Unterzeichnung von Lädrcs zu be dürfen glauben werde". Kaiser Friedrich beauftragt seinen Sohn mit der „Bearbeitung und Erledigung derjenigen zu niemer Ent scheidung gelangenden Negicriingsgeschästc, welche der Kaiser dem Kronprinzen zuwetscn wird". Der Thäligkeil des Kronprinzen ist damit scheinbar ein geringerer Spielraum gegeben, als die dcs Prinzen Wilhelm sein sollte. Tenn während weiland Kaiser Wil helm seinem Enkel die volle endgiltige Entscheidung über die lausen den Rcgierungsgcschäste bei seiner eigenen zeitlichen Behinderung übertrug, behält sich Kaiser Friedrich noch die besondere Zuweisung der betr. Regierungsgeschäfle an seinen Sohn vor. Darin stimmen aber beide Erlasse überein, das; es sich blos um eine Stellvertretung, nicht um eine Mitrcgentschast oder Negentschast handelt. Prinz Wilhelm hat von dem Erlasse seines Großvaters keinen Gebrauch gemacht; wenigstens ist kein einziger Fall dcS Gebens seiner Unter schrift bekannt geworden. Der Kronprinz wird jedoch durch die Bedülfnisse des StaatSlcbcns von selbst dazu gedrängt, Negierungs- Handlungen vorzunehmcn. Im Anfänge vielleicht kleinere, weniger wichtigere Angelegenheiten. Es wird sich bald Herausstellen, daß dieser Kreis nicht so eng gezogen werden kann. Kronprinz Wilhelm ist viel zu streng in monarchischen Grund» sähen ausgewachsen und erzogen, als das; sich auS der unbestimm ten Abgrenzung der ihm künftig obliegenden Geschäfte Storungen oder Reibungen ergeben könnten. Man weis; auch, daß zwischen Vater und Sohn das ungetrübteste Vertrauen obwaltet. Kron prinz Wilhelm kennt seine Sohnespflichtcn, und die Pietät nimmt darunter die oberste Stelle ein. Es ist ja nur menschlich, daß über Einzelheiten im Thun und Lassen Väter und Söhne verschie den urtheilen. Sv ist's >m bürgerlichen Leben, so auch bei den Fürsten. Daß unter seinem Sohne Friedrich Manches sich ändern würde, darüber täuschte sich der entschlafene Kaiser keinen Augen blick. Man kennt von mehreren früheren Anlässen her dessen Aus spruch : „Ich mache es so. Mein Sohn mag cS damit wohl anders halten." Es wäre auch ein Unglück, und wo bliebe die Entwicke lung und der Fortschritt, wenn die wechselnden Menschengeschlech ter immer und in Allem bei derselben Ansicht verharren wollten ? Aber bei den Grundsätzen und leitenden Gedanken kann es kein Schwanken geben. Die Gesetze der Religion und der Sittlichkeit sind unerschütterlich, und ebensowenig ist ei» Wechsel in denjeni gen Grundlagen denkbar, auf denen ein Siaat aufgebaut ist. Kron prinz Wilhelm wird sich also im Sinne seines Vaters und in der Ucbcreinstimiiiiing mit ihm an der Negierung betheiligen, gerade so, wie Kaiser Friedrich gar nicht anders konnte, als das von seinem Vater überkommene Vermächtnrß zu Pflegen. Kaiser Wil helm'- Hinterlassenschaft mußte den Grund und Eckstein drS poli tische» Wirkens Kaiser Friedcich's bilden: es wird, nubcschadel der fortschreitende» Eunrnckelnng, stets den Magilah nir die Benrthei- lnng der jeweiligen Zustände abgeden. Da zu einer wirksamen Bethälrgnng die Kräile des kranken Kaciers nicht ausreichcn, so hat er sich in seinem Sohn eine Sintzc und einen Hefter berufen. D>c ganze Perion des Kronvunzc» bürgt dann, daß er seine NenicrnngS- lhätigleit nicht blos »n Smnc dcs Vermächtnisses Kaiser Äilhelm's führen, sondern auch seine kräftige Hand bewähren wird. Festigkeit in der Negierung thni überall noch, bei einem so junge» Nciclt, wie dem denischen, ist sie ganz iiiientbehrsich. Das Ausland uiiis; wissen, daß das Stanisruder Denftchlands in fest.'» Händen ruht, daß es da leine Schwäche, kein Schwanken oder Herumtastcli giebt. Im Auslände darf unter olle» Umständen nicht der lBmilie anftonime», das; an der obersten Stelle im deutschen Reiche verschiedene Einflüsse sich kreuzen. Nach dieser Richtung giebt die Person des Krvnpunzen dem deutschen Volke volle Büigichait. Seine Nccheiligung an den Neglcmngsg>fchäs- len wird wohl die letzte Illusion zcistöreii. welche die leichtgläubi gen Franzosen an den Negienlnasauftift tes Kaisers Friedrich knüpften. Es ist iinglaubtich, aber doch Tbaftache. das; dien.' wetter wendische Nation sich steil u„d lest embilbete, Kaiser Friedrich habe gar nichts Eiligeres zu thn», als ihr Elsaß-Lothringen heranszu- geben. Tie Franzosen jauchzten dem Kaiser Friedrich deshalb zu, weil sie einlütlig genug waren, sich vorzngaukclii, er würde ichtcn- nigst die dcnNchc» Truppen ans Eftaß-Lothringe» znrückriisen. Der Dichter Franz Covpbc hat dieser kindischen Wahnvorstellung sogar in einem „Traum" einen schwungvollen dichterischen Ans- driick argebeii. Das ist schon kein Traum, sondern Nachtwandelen Der Erlas; Kaiser Friedrich's an die Elsässer und Lothringer zer störte zuerst grausam dielen Wahn. Er nannte die Vereinigung dieser Länder mit Deutschland eine „nnverjährharc" afto miwidec- nisftchc. Mit diesem Worte hat cs Kaiser Friedrich gründlich bei den Franzosen verdorben. Man konnte deutscherseits über die Kindlichkeit der französ. Anschauung lächeln, wäre sic nicht der Ausdruck der nnzerstöibarcn . .HerrichastSgelnste jenes Voiles. Es will nun rwmal dieser Nation > Enftchcidnng in der Bvulanger-Affaire Nicht »i den Kovb das; andere Böller auch ihr-, Einheit haben und > wartet. kathoiiiche 1800 Mk. betrage, für Erstere auf 3600 Mk„ für die Letzlcren aus 2100 Mk. nach 25jähriger Amtsdaner steige, ferner, das; tü> die Aufnahme der Baudenkmäler und der Denkmalspflege l-5,000 Mk. im Ordinarium dcs nächstjährigen Etats cinzusetzen seien. Tie nächste Sitzung ist unbestimmt. Berlin. In den städtischen Hanshaltsetat sind 400.000 Mk Kosten für die anläßlich dcS Leichenbegängnisses Kaiser Wilhelms slatlgehabie Ausschmückung der Tcanerstraße und 500.000 Akk. zur Deckung der durch den ungewöhnlichcii Sclnieefall entstandenen Mehrausgaben eingestellt. — Die „Post" betont die Noihwendig- keit, den deutschen Markt vor neuen russischen Papieren zu behüten. Die Piorte möge ansangcn, was sie wolle; sie werde in den Augen Rußlands immer etwas verbrechen, darum habe sie schon lange die Unthätigkeit als bestes Theil erwählt. Rußland aber habe gleichzeilig das starke Bcdürunß, alle Kriegsbesücchtungeii zu zer streuen. denn woher wolle es sonst Geld bekommen ? Man möchte nun den deutschen Maitt für russische Papiere wieder erobern und wenn maii auch aus die Unterbringung der »eilen Anleihen in Teutichland verzichte, so wolle man doch die Ausstoßung der älteren Papiere aus Deutschland um keinen Pieis sortgehen lassen, denn wie tonnte inan da»» bei einer unveiineidlichen Entwerlhung der- seM'n eine neue Anleihe crliattcn, wo es auch sei. München. Die iür den 15. Mm projekticte Eröffnung der deaftch-nalionalen Kilnstgemerbeausstelliing ist auf den l. Jnin ver schoben worden, da die umsassenben Vorarbeiten die Einhaltung des früheren Termins unmöglich machen. Pest. Senialion macht das Duell zwischen zwei Abgeord neten, von denen einer, Pulsln, schwer verwundet wenden ist: im Zusammenhänge damit steh! die Thatsache, das; die tragische Lieb haberin des Nationaitheaters Enufte Markns-Ptilskn einen Vcrgif- liiiigsvelsiich gemacht hat und nunmehr zwischen Leben und Tod schwebt. Paris. Die Klmdgcbiingen bei der gestrigen Ankunft Bau» langers waren unbedeutend. Es kamen keine Ruhestörungen vor. da die Polizei ausreichende Vcnkehrnngcn getroffen hatte. Die wrrd nicht vor Montag cr- behalten wallen. Sic haben keine Achtung vo.z den Rechte», and-p.^ rer Völker. Sie jammern stcts über die Bei?ümunlang Fm», reichs durch Abtumnung von Eftah-Loihnngeadaß sie uns avc'c diele Länder erst selbst geraubt Hanen, diese gesctzichtftche Thatsache besteht nicht für sie. Sie selbst wollen eine große, starke und ge achtete Nation sein; das; aber Teuiichlaiid und Italien auch einig, unabhängig und stark sein wollen, begreifen sie nicht. Oder viel mehr, sie begreifen cs recht wohl, aber sie wollen es nicht dulden, weil die von ihnen Jahrhunderte lang geübte Vorherrschaft und Bevormundung Einvvas zur Voransietznna die Z-rrissenheit und Schwäche DentlchtandS und Italiens hatte, Dielen Zustand wolle» sie wieder heibeftnhre»; sie Manien ihn das „Gleichgewicht" En ropas, Nw hat Deutschland im Laufe der ganzen Weltgeschichte Frankreich angegriffen: immer wurde cs von den Franzosen über fallen. beraubt und zum Fußschemel französischer Größe gemacht. Diese Zeiten kehren aber me wieder. Wir mußten die alten Reiehs- landc uns wiederaelimen, um unS gegen immerwährend drohende Nrnbzüge der Franzosen zu schützen. Seitdem haben uns die Franzo'cn genötnigt, unsere Welulcnft fortwährend zu verstärken, damit wir hehnlkcn, was wir besitzen, damit wir bleiben können, was wir sind: ein einiges, ein staikes Volk. Ter deutsche Kaiser mag einen Namen tragen, welchen immer: er da>f den Franzosen kein Fußbreit Landes Herausgaben. „Nicht einen Schornstein!" sagte einmal Kaiser Wilhelm. Je eher sich die Franzosen Das klar machen, desto besser tür sie Tw Zumnllmng, ihnen blankmeg Elsaß Lothringen ausznlieteru, ist allein schon eine Beleidigung. Für was halte» »ns denn die Franzosen? Freilich an den Versuch, unser Eigenthinn wegznnehmen, wagen sie sich nicht' wessen sich aber minder starke Völker von der ge meine» Raubgier der Franzosen zu versehen Hahr» Vorhaben ihres Handstreichs ans Svezia. Svczia ist mit seinen Marme-Elaliftssemenis iür Italien ungefähr Das, was Kiel oder Wilhelmshaven kür Teiitichhiud ist. Mitte» im Frieden wollten die Franzosen sich dieses Marine - Bollwerks bemächtigen. Der französ. Admiral Krantz hatte erklärt, das; zwei Flotten, wie die französische und die italienische, nicht zugleich im Mittelländischen Meere exisftren können, »nd daß die zweite binnen wenigen Tage» bnnichtet sein werde. Wäre es ihm gelungen, dort die italienische Flotte zu vernichte», so wurde Italien jetzt einem Fisch ohne Flossen, einem Vogel ohne Flügel gleichen und käme beim Auf rollen der orientalische» Fraqe nicht weiter in Betracht Znm Glück kam Italien hinter den inchtswürdigen Anschlag, es rüstete Hals über Kops seine Flotte aus, und England ließ die seinige vor Ge nna und Spezia kreuzen. Daraus hi» verzichteten die Franzosen aus ihren teuflischen Plan, den sie ja jetzt selbstverständlich ableug nen. Man weiß aber auS guter Quelle, daß die Stelle der Reichs- tagSerösiiinngsrede Kaiser Wllhelm'ü von der „unchnstlicheii Nei gung einzelner Völker zum lleberlalle ihrer Nachbarn" sich in erster Linie aus den Spezia-Plan der allcrchnslftchsten Nation der Franzose» bezog. Die Friedensliebe der Franzosen wurzelt, wie wir sagten, i» der Furcht vor Niederlagen: daneben aber hat die Raubgier i» ihrem Charakter auch ihre Stelle, und gegen diese wirv Europa noch lange aus der Hut und in Waffen sein müssen. Brüssel. Prinz Viktor Napoleon unterstützt kräftigst sdic Agitationen zu Gunsten BouiangerS. Er cinpsahl seinen Anhängern, bei der morgenden Mariciller Wahl für Boulanger zu stimmen. Seit dein Austauchen der Boulangcr-Frage war der Prinz dreimal in Paris, wo er geheime Zusammenkünfte mit bonapartistiicbcn Parteihäuptern Halle — Belgien stimmt bedmgnngstos für Ab schaffung ocr Znckervrämien. Tie Londoner Znckerkonfercnz tritt am 5. April zusammen. — Der „Nord" kündigt den bevorstehenden AuSbrnch einer Revolution in Bulgarien an. Tie Berliner Börse übte in Folge der Ultimo-Neguli- mng und der hervorgetretenen Deckungsbedurfnisse eine» günstigen Einfluß aui den Eonrs ans. Auch der große Erfolg der mexika nischen Anleihe, sowie die steigende Bewegung aus dem Monian- nimkte trugen dazu bei. Für Bergwerke trat indessen gegen Schluß eine leichte Atnchwächung ein. Svckulativc Banken waren durch weg höber, belonders deutsche Bank, was mit der Betheiligung der selben an der Ucbernahmc einer neuen Serie 4prozent>gcr Obliga tionen der Stadt Rom in Verbindung gebracht wurde. Oestcrrci- chischc Bahnen waren still, Elbeihal angebote», deutsche Bahnen lest. Im Kassavcrkehrc waren Bahnen und Banken still, aber vor wiegend recht fest. Für Industrien bestand rege Kauflust. Bevor-, zugt waren Berg- und Hüttenwerke, sowie Brauereien. Deutsche Fonds und vi'.crr. Prioritäten war-:, fest. Privatdis'ont l'/sProz. Frankfurt a. M., 2k. März, clre»» all'/,. -Staarsoagn —. vom- darrc» !>7-Slalizicr »i!!,7ö. Eanuter 77,30. tnroc. Uniiar. Goldrruie 76,7ä. LiScoiiio I9l,!>i>. 8»cr iliuiteu —. HandelSa. —. Nauru Fest. W i r «. Lt. MSrz. ikrrdit 370.66. LiaalSdalia 214.00. LomLirden 72.7S. Slordwcftd. 167,70. Marknotcn 62,37. »,,,. vredit 272,00. Fest. Paris . 21. März. 'Sinus». 62.02. Uulciiie 107,07. Ftallenc- 94,36, Staatabadu 430,00. Nombaiscn 163,76, do. Prioritäten —. Suanier 67,81, Egllplcr 392,60. Ottomanen 604,06. Neue Aulciiie —. rücken —. Ruhig. London, 24. März. Pormitk. li Udr In Ml». Contol« I0l"/„. 1873er Ruklcu !»>/,. Ataiirnor 93-,«. Lombarden 6-/,. «o»v. rüeken 13>». 4pror. !»ni>i>le üiuierlkancr 127-,. 4vroc. Unaar. Goidrenle 76-/>. O-tterr. Gold» rcuir 870,«. Prcu«. »onsoiä —. Egnvier 77- ,. Reue Eaaplcr 102-/«. Garam« tr.ivi-ier »>:>>/,, Ollomanbruk 10. Sucr.AcNc» 84-/,. Snanlcr 67-/,. Kons. Mrxik. äuiicrc Anleihe 2-/, Agio. — Stimmuna: Ruhig. — Wetter: Trübe. Amtter 0 a n>, 24. März ivrobnklc» cSchlußs. Weizen per Mai 191. Roaar» «er März —, «er Mai 104. Paris 'Produkieni. 24 März. iSltiinfi.» Weizen «er März W.sa, «er Mai Ainnili rs.«r. kill Lv-rnus »er März 47.2s. «er Sevldr.-Dccbr. 44.76. weichend. Nüliöl «er März Si.oo. «er Scvlt-r.'Dccbr. 62.25. ruliia. Pkurttr Trlearammk der „Dresdner Kackir." vom24.März. Berlin. I» den lokalen KrankheitSerschcinnngcn dcs Kaisers ist, dem „Tagebl." znsolae, seit Donnerstag eine überaus günstige Wendung cingetrcten. die von den behandelnden Aerzlen als die erste entschiedene Besserung seit mehreren Monaten bezeichnet wird. Der Schlaf war in der vergangene» Nacht nur wenig nnlerbrvchcn, der Auswurs geringer und weniger blntgekärbt, als in den vorlicr- gegangenen Tagen. Dos Projekt der Uebersiedclung des Kaisers nach Wiesbaden ist definitiv fallen gelassen worden. Sobald cs die Witterung erlaubt, siedelt die Kaiserliche Familie nach Pots dam über. — Eine Reihe von Gnadenakten inßFvrm von Standes- elhöhniigr» ist demnächst zu erwarte». Man nennt bereits Persön lichkeiten, die in den Fürsten- und Grascnstand erhoben werden solle». — Der Kronprinz Wilhelm wohnte anläßlich der ihm über tragenen Stellvertretung dem gestrigen Kron-Nathe bei. — Der Kaffer überreichte gestern Dr. Krause das Patent, mittelst dessen ihm das Prädikat Proiessor verliehen wird. — Dei Prinz und die Prinzessin Albrecht kehren morgen nach Brainffchweig Und der Kronprinz und die Krouvrinzeff-n von Schweden am Monlag nach Stockholm zurück. -- Der polnische Geschichtssorscher und Land- tagsabgeordncte v. Jarossowski ist gestorben. Berlin. Das Herrenbans iinlnn die vonsder Finanzkominission bcantiaale Resolution »ach den Beschlüsse'! des Aiigeordneleiihaiffes an, daß das Mindesteinkommen der bereits 5 Jahre amlnende» Geistlichen neben freier Wohnung für evmiaeliichc 24E» Pik.. >ür Lokales und Sächsisches. — Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde beehrte im Aufträge I. M. der Königin, der hoben Protektor»! dcs Pesta lozzi ft i k t e s. bei Gelegenheit dcs Schuiexameiis vorgestern Nach mittag das Stift mft ihrem Betuche und wohnte der Prüfung beider Schutkliisscii mir sichtbarem Interesse bei. — Die Reifeprüfungen Ihrer kgl. Hoheiten der Prinzen Johann Georg und Max haben gestern Vormittag '/^-'/rl Uhr im Palais Langeslraßc in Gegenwart Sr. Majestät dcs Königs und Sr. kgl. Hoheit des Prinzen Georg vor dem Staats- nnnifter Dr. v. Gerber und Geb- Schnlrath Dr. Vogel stattgesun den. Dabei prüften Herr Ho'rath Dr. Jacob im Latein und Grie chisch, Major Fischer in Mathematik, Tr. Flitzen in der Geschichte, die übrige» Lehrer unv Erzieher wohnten dem Examen bei, ebenso der Hosslaat der Prinzen, die vom 1. Avril ab zu den Prinzen kom- mandirten Herren Rittmeister v. Reitzcnstein und Lt. v, d. Decken« vom Schützenregimeiit. Se. Ercellenz der Herr Minister beglnck- wunichtc nach Beendigung der Prüfling die Punze» zu dem glän zenden Gesamiittergclnffssc, indem derselbe der Ueberzengung Aus druck gab, daß die Leistungen der Prinzen die erlangte Reise für den Besuch der Hochscvulc vollkommen vewiesen hätten, Nachmit tags 4 Uhr fand ein kleines Diner statt, zu welchem die cxamini- renden Herren Lehrer eingeladen wurden. — Landtag. Tic gestrige Sitzung der 2. K a m wer war nur von kurzer Tauer. Zunächft berichtet Dr. Schill über eine Petition um Abtrennung der zur Stadl Königstciu gehörigen Stndt- lhcile Halhesiadt uud Ebenheit von der Sladtgcmeindc Konigstein bchuss Bildung einer Landgemeinde und beantragt Namens der Deputation, da die Regierung gesetzlich überhaupt nicht in der Lage sei. gegen den Willen der Stadlgemeinde eine Abtrennung vorzu nehmcn, die Petition aus sich beruhen zu lassen. Gegen dieses Votum wendet sich Abg. Map, welchem Dr. Schill entgcgcnhült, daß die Petenten als einzig Erreichbare? emc Aenvernng dcs Orls- statuteS mfffteben sotften. Abg. Wehner weist uns die Verhältnisse deS Ortes Raichau hin. wo die Verhältnisse noch schlimmer seien i als die der Petenten. Staatsminister v. Nvstitz-Wallwitz entgegnet, ^ daß in dieicm Falle, da cS sich um eine Landgemeinde handle, die - Verhaitmjse ganz anders lägen. Bezüglich der Petition stimme er
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