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- Erscheinungsdatum
- 1888-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188803144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-03
- Tag 1888-03-14
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Monat
1888-03
-
Jahr
1888
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K o» u««I»rvtU- ^I,iol»>ui4» lVil. 2L0V A L?Mr> I'raspveta xmtis »nä kraneo. ^ 1^,00«» kliivit »IN Q!t'I,raueI». l'i vf. v>'. .IiiW'8 liilNi^IIiLHi-I>oeIi«ii, Lurt Ü2M8M3,1'."^!-»^«'L7.L «I Ü88V »v<» 24,5 Vitt. 17.5«. 2«.«.». 22.«"^ » « 4»«, 27.««. V.- Q ^ -f ,<!«> 225 VI,.. :»«.<»<» unä »2.««». ^ V«-H ^>>1 »r««.,«»,»«««. »»»»iE. M, ^ I Proclamation Kaiser Friedrichs, .»II,«'»» APUfivb. Nothsiaud in Krummheimsdorß Erlaß n» de» Fürsten Risiuarci. Hoinachrichteu, 'Rlliisecregulirungcii, Bekämpiuug der stkeblaus, ', Jahrmarkt, Gerichtsverhandluugrn. Kuuitvercin, Fritz Schultze-BartiM. Mittwoch, 14. März. «iemnlwl>r<»a>rr Redaticiir kür Polltllchtü vr. Emil Bliriii I» Driidtn Kaiser Friedrich hat am ersten Tage nach seiner Ankunst aut vaterländischein Boden die ersten Herrschen»orte als König von Preußen gesprochen. Seine Majestät richtete eine Ansprache an sein preu ßisches Bolk und einen Erlas; an den Reichskanzler und Präsidenten des preußischen Staalsminisleriunls. Beide Schriitstücke sind ohne Gegenzeichnung eines Ministers. Den» abgesehen davon, daß sich in ihnen der persönliche Wille und die eigensten Anschauungen Sr. Manscht auSsprechcn und daß der Erlaß an den obersten Bcrathcr der Krone diesen erst von den Grundsätzen iintcrrichtkt. nach welchen der Kaiier und König regiert habe» will, so ist zur Zeit Friedrich III. zwar rechtlich und thatsächlich deutscher Kaiser und König von Mußen, aber bis zur Eidesleistung aut die Verfassung noch nicht versassuiigsmäßiger Fürst. Ihn unigiebt zur Stunde noch kein ver antwortliches Ministerium. Diesem Mangel wird am Sonnabend abgeholsen sein. Nach der Beisetzung weiland Kaiser Wilbelm'S am Freitag steht dem Schwur auf die preußische Versassung Nichts mehr in, Wege. Tie Ansprache Sr. Majestät ist über schnellen „Au mein Volk"! Es ist damit das preußische, nicht das deutsche Volk geincint: den» andernsalls hätte Fr>corich III., wie cs sein Vater bei der Annahme der Kaiscrwürde 1871 i» Veiiaillcs ^ Beamten thak, die Proklamation mit der Anrede: „An das deutsche Volk" rrne man eröffnet. Die beide» Urkunden enthalten in großen Umrissen das vollständige Programin, welches er in seiner Toppcleigen- schaft als deutscher Kaiser und König von Preußen bei seiner Re gierung auszusühren gewillt ist. Beide Machtsphären gehe» in den beiden Urkunden vielfach in einander über; die Grenzlinie» zwischen ihnen treten nicht überall scharf hervor. ES finden sich Sätze, die ausschließlich aus preußische Verhältnisse Verug haben, etngeichoben zwilchen Sätze, die sich aus die Rcichspolilik und die Stellung Teutschlcwds in, Nathe der Völker erstrecken. Nicht minder stößt man in dem Erlasse au den Fürsten Bismarck aul Stelle», die in der Ansprache an das preußische Volk sehr gut Platz hätten finden kemien. ivo dann auf sic das Licht stirer europäischen Bedeutung voller gewilen wäre. Das gilt inionderlieit von dem Schlußsätze beider Slaalsichrstien, in welchen Friedrich III. den letzte» Gedanken seiner Regikrniigsgrnndi'ätze in de» Worten nuSipricht: „Unbekümmert um den Glanz ruhmbuiiaender Gioßtbatcn werde Ich zufrieden sei», wen» dereinst von Meiner Negierung getagt werde» kann, sie sei Meinem Volke wolilthätig, Meinem Lande nützlich und.dem Reiche ein Segen gewesen!" Dem neuen Herrscher war eS ersichtlich Bedürfnis;, die Auf fassung darznlcgcn. zu welcher er in 'einer sangen kronprinzlichen VvchcreitniigSzcit bezüglich seiner künftigen Slcllnng, ihrer Rechte und Pflichten gelangt ist. Tie beiden SlaaiSschristen sind in- iolge dessen wohl auch etwas wortreich geraihcn. Die Knappheit lapidarer Sätze, weiche an den Proklamationen weiland Kaiser Wil helms sich mit znsammengesnßter .Krast nno damit erhöhter Wirk samkeit an die Volksmasscn wendete, feilst auch nicht den ersten Kundgebungen seines Thronerben,- aber man muß sic hcruiisfchälen ans der Fülle anderen Beiwerks. Doch, da? Alles sind nur Acnßcr- lichkcitcn. Entichcidend ist der Inhalt. Und da entnückrst der neue Inhaber der höchsten Gewalt im Reiche und in Preußen Anschau ungen über die Führung seiner Regierung, die das Vertraue» boll- aus rechtfertigen, mit welchem das Volk ihn begrüßt hat. Vor Allem ist hier der Satz hcrvvrziihchen, den man namentlich im Ans- lmde mit dein höchsten Interesse leien wird: „Eicher in seiner eige- n>'n Krall ruhend, steht Denstchland gcachiei im Natlie der Völker und begehrt nur, des Gewvnncncn in friedlicher Entwickelung sroh zu werden". Wir Huben hier ein vollesFnedeiisprogiaml». zu welchem sich Kaiser Friedrich, darin seinen Nistncnnen rechtfertigend, bekennt. Ver stärkt wird dieser, allen Arawohn des mißtrauischen Auslands beseiti gende Eindruck durch den ichon oben ansgetührten Schlußsatz: „Un bekümmert um den zylanz rnlimbringender Großtha len". Hrerin spricht sich ganz die herzgewinnende, vertraneneiirslößeiidc, edle Menschensrcnndiichfcit des Kaisers anS. „Des Ruhmes lockender Silber,stanz" hat stau den Blick tür die Gräuel deö Krieges und die Leiden, die selbst der glücklichste Krieg auch über das siegreiche Volk verhängt, nicht nehmen tonnen. Auch Kaiier Friedrich kennt der Preußische Staat sicher richte. Ein gleiches Maß von Schutz wird der neue Schirmherr des Reichs auch den Rechten alle» an deren Bundesfiirslen und -Staate» angedeihen lassen. Weis; er doch, daß schon bisher die Fürsten und dw Regierungen und Vviks- slämme Denlichlands nie gekargt, von ihren Rechten zu opfern, wenn daraus den sich erweiternden Anigabcn des Reichs ein Vor theil eiwnchS. Kaiser Friedrich gelobt, dessen versah sich Jedermann ohne Wei teres von ihm, die Bestimmungen der Reichs- und der Slacitsver- fassung gewrssenhait zu beobachten. Er bekennt sich nicht minder unumwunden z» dem Grnndiatze religiöser Duldung. 'Auch dieleS Fürstenwort erwartete ninn von ihm: cs gehört in dgs Ncgieruiigs- programm jedes neue» Monarchen. Etwas lebhaitcr gefärbt hätten wir die Stelle gewünscht, die sich ans die sozialen Ausgabe» der Zeit bezieht. Eme ausdrückliche Erwähnung der herrlichen unuer- geßiichen kaiserlichen Botschaft seines VatcrS würde ein Schmuck des Erlasses gewesen sein. Doch zweite!» wir nicht, daß der neue Träger der Kanergewalt dnS thcnrc Vermächinis; seines Vaters, wrmach daS Königlkrun der »alürliche Anwast und der Hort der Annen und Bedrängten lein soll, kräftig svriictzt. Der kaiserliche Erlaß wendet sich sodann der Unterrichts- und ErzichnngSirage zu und tpriclst daher wahrhast goldene Wahrheiten anS. Eigenthümlich aber ist Ort und Art ihrer Verkündigung: sic gehen au' Ernzei- hcilcn ein: die nächstiolgenden Stellen des Erlasses Ihn» dies »och in höherem Maße. Sie entwickeln über Finanzccfonn. die Proviinralvcrsasjnng Preußens, die inil Selbstverwaltung nnsgestat- teten Behörden deS Landes, über die Zah! und Besoldung der und über die Lebensführung einzelner Bürger Ansichten, ihnen bisher niu in Thronreden zu begegnen gewohnt war. Sie überraschen umsomehr im ersten Schriftstück eines Monarchen bei seinem Rcaierungsanlrist. Ten meisten dieser Gedanken wird inan gern beislinrmen können. Was der Erlaß über einc verändcitc Behördenorganiianon spricht, wobei die Zahl der Beamten vermin dert. ihre Bezüge aber erhöht werden soll,», wird in Bezug ans seine Ansnihrbarleit viele Erörterungen Hervorrufen. Tie Ansprache und der Erlaß des Kaisers und Königs werden uns noch öfters beschäitigcn. Wir fassen, soweit ein Urtheri jetzt möglich. eS dahin ab, daß Kaiser Friedrich nach mißen hrn die fried liche Politik seines erlauchten Vaters rortietzen wird. Auch in der innere» Politik wird er aus de» Grundlagen, die er vorfindel. weiter bauen. Em Bruch i'stt dev Vergangenheit erschein! »nS ansge schlossen, ebenso ein Lasten und Ezpcrimrnlirer,. Der Geist und drc Tradition des preußischen Königshauses zeigen ihm unweigerlich den Weg. de» auch er ruhmvoll wandeln wird. dem Russen- und Rcntcumarkt belebter. Auch später blieb die Haltung seit bei ichivachem Verkehr. Von Banken waren deutsche Bank erholt. Bahnen still und gedrückt in Folge der Schneever wehungen, Bergwerke nachlasscnd. Im Eassaverkehr waren Bahnen und Banken ruhig, Indnstriee» steigend, deutsche Fonds lest, öster reichische Prioritäten still. Privatdiskont IVs Prozent. — Am 16. d. bleibt die Börse wegen der Beisetzung geschlossen. verlt». Ja der likutrakil 2il;ri»g des Vcrmailau-ic>r»llics der Deutschen Wirk wurde au> Vorschlaa der Direktion, vorbediillltch der 0!k»chi»!guicg der lveiieralverlommiunk, eine Ttvideude von !» Pror. tür 1887 testgesegt. Fra » riIIr « a. M., IN. M-irz. Uredil 2,3.80. siamsonuu ,72,0». row- bn,Sl„ !,7,2i>. Oacrocr Iü2,80. E., u"cr 78,10. «vroc. Nno», wotlceuie 77,10, Disconlo 182,60. 80er iltuor» —. Handels^. Laura —. Fest. w I t II. 13. -LILrz. Ueedi» 288.60. siaaredaiin 214.00. rwmdardrn 72.00. Nordwcstb. 137,00. Markiwtea 87,37> I- Uug. Eeesit 260,ÜO. Fest. Pari«. 13. März. Schludo Olenle 82.82. rriileUik 108.8». ItaUklirr S4.2S, Slaaidbad« 430,00. Lomva-»,n 181,23, do. Lrloriiaieii . Svauier 87,70, ckavver 388,23. c»ta»»mc» 301,87. üicuc ernIrNic —. Türke» —. Fest. Uou » ° . 13. März, ivoruiiit. ri Nur l» Mt«. Eoulol» 102 /„. 1873er »lugen !!00,. kriaiicncc 02'/,. LlNUdarSr» 8'/>. ikouu. Türke» 13'/,. 4proc. iimdüir 'liuicrtkaiicr I28V,- Iproc. Nniiar, Äoldrcule 78'/,. Ocstcrr. ÄolL» leine 8i>. '1>rcutz.cro»soio >03',. Eool'ler 73"> „. '.Neue Eoovlrr ror7«. «Aaranr. c»>iUrier 101. O»o>ua»batt« 0>/„. Suez-'IIeNcn 8.N/,. Soanier 87'/,. — LUoi-- muini! Nuliig. — Wetter: Kali. A NI nc >- Xa o,. <3. MSr,->. Produtten !Schl»S>. Weizen per Novbr. 108 istoaor» per Miirz 108, per Mai 106,23. Barls ,'zzrvonkren'. 13 März. lSchlnti.« Wriicn ver März 23.S0, rer OKoi Olnauii 73.78. still. Swr'ins per März 47.25. ver Levtbr.-Dccdr. «.La. ruliia. Oiiwoi per Deürz si.oo. per Sevlbr.-Lccbr. 53.7S. fest. -iknkfle Tklegramme Ver „Drrsvuer Nackir." vom I.D März. Berlin. Der Kaiser verbrachte eine gute Nacbt. Das All- gcmeinbesinden tvar besriedigend, sodaß die Acrzte Brmnann und Schräder von einer näheren Inspectivn Abstand nehmen konntcn. — Der Großherzog und die Großherzogin von Baden statteten heute dem Kassei-paar einen Bcinch ad, iväter auch der Kronprinz »nd die Kronpriiizessin. Heute Abend empfängt der Kaller den Besuch der Kaiserin Angnsta in Eharivttcnhnrg, deren Befinden ein zu friedenstellendes ist. Die gestern iimlmllenden ernsten Gerüchte bestäti gen sich sonach nicht. Vormittags emvfing daS Kallerpaar eine Dcvn- tatio» der Stadt Berlin, wobei Oberbürgermeister v. Focckenbeck eine Ansprache hielt. — lieber die Bciheiligung des Kallers an den BciietzungSseierlichkcstcn ist noch keine Bestimmung getroffen. Ter fortgesetzte Schneeiall läßt bctürchten, das; manche der von auswärts erwarteten Fürstlichkeiten verspätet cintressen werden, und dieierhalb eine Hinausichrebniig der Beisetz-.,ng errorderlich werden dürste. Die Trauer,cier rm Dom soll von der BclletzungSseicr im engeren Sinne iiisosem getrennt werden, al-Z nur die erslcre einen offizielle» Eharakter tragen wird. Der Weg vom Dom bis zum Mausoleum beträgt eine Meile, sodaß eure Belheüignng der mellt hvchhetagten höchsten mis-täillchen und politischen Beamten zu Fuß ansgeschiossen ist. Diele Srbwiengkriten werden durch Tbeilniig in einen msiziellen und nichtvifiriellen Thcil umgangen. Die offi zielle Bclheiligung deS Reichstags an der BciietznngSseierüchkeit erfolgt durch den Gefammivvrftmrd. — Der Kronprinz hat heute Vormittag die Offiziere der Gardchusme» und einen Thcil der Mannichmten an der Leiche des hochseligcn Kaisers vorübergefsihrt. Die „Post" vernimmt, die Damcii vom OffiuerseorvS der Gardc- in Worten von größter, sich selbst er sich zu sagen, daß er zufrieden sein werde, wen» dereinst von seiner Negierung gesagt werden kann, sie sei ieincm Volke wohllbälig, sei nem Lande nützlich und dem Reiche ei» Segen gewesen". Doch rübmt und Meist der lgllerlicbe Sobn die weltgeschichtlichen Thatc» seines edlen Vaters. Er gelobt, dessen Werk in dem Sinne sortzusühren, m welchem Kaiser Wilhelm es begründet hntke: nämlich Tenllch- land zu cincin Horte des Friedens zu machen. Nicht minder machen die herzlich anertannten Worte, »nt welchen sich der Kaller an den Fürsten Bismarck wendet, seinem Heizen alle Ehre. ..Ihnen bin Ich und bleibt Mein Haus zu warmem Danke verpflichtet". Der kaiserliche E> laß hebt, bei aller Betonung der Friedensliebe deS neuen Trägers der Kaiserwürde, doch mit aller Schälle die Nothwclidigkcrt hervor, die Wehrkraft des Reiches und seines er probten Heeres ungcsch'vächt zu erhalten. Zur Sicherung ihrer Lcislungssähigkeil will sie der Kaiier ans der Höhe ihrer Ausbild ung und in ihrer vollendeten Organisation erhalten. Das deutsche .Heer durfte ein solches Wort vom oberste» Bundesscldhcrru erwar ten; eS dankt ihm tür die Entschiedenheit, »nt der er es sprach. Bezüglich der Stellung Preußens und der andere» Bnndes- staaten im Ncickc und z» dem Reiche bekennt sich der neue Herr- Icher z» durchaus anerkennenswertben Grundsätzen. Zunächst spricht der kaiserliche Erlaß von der Nothwendigkeit. die versnssrinasmäß!- gen Rechte der Bnndesstaalc» ebenso gewissenhaft zu achten, wie die des Reichstags: von beiden aber erheischt der Kaiser auch die gleiche Achtung seiner Rechte. Wer also etwa erwartet hätte, daß Friedrich III. das parlamentarischc Regierniigsstistem in Preußen und in Deutschland einzuiühren trachte, d. h. leine Minister nach den Abstimmungen der wechselnden Mehrheiten entlassen oder wählen werde, der ist jetzt eines Besseren helehrt. Sodann betont der Erlaß, das; „neu bervortretenden unzmeiirlbasten nationalen Bedürfnissen stets in vollem Maße Genüge geleistet werden müsse." DaS scheust Erwciternnge» der Bestigntfse des Reiches über die Bundesstaaten rniznlr'intstgen. Doch scheint cs nur so. Denn der Erlaß betont nachdrücklich, daß die Förderung der RkichSausgabcil die scstcn Grundlagen unberührt zu lassen habe, aus denen bisher Husaren würden heute Nacht 1'/? Uhr in den Dom geführt, und lnnpst daran die Hoffnung, daß auch für die Mitglieder dcc Landes- verlretnng die gleiche Möglichkeit gesunden werde. Berlin. Dcis Brsinden des Reichskanzlers giebt zu keinerlei Bedenken Anlaß. Fürst Bismarck ist heute früh zur gcwöhnlichcn cmen Rill-,nF der l,aller ist, als dcr'Sclniiiick hiiiHncr Lärheemi'üiid Zs't an,gestanden, konnte sich auch den lausenden Gcschäkte» widmen. heschränkenderBeschndenlicit hegnügt j Die Venen-Ent;»nd»»g ist mcht 'chwcrcr Natur, doch ist die Therl- nahme deS Fürsten Bismarck an den Gesnmmtseierlichkesten in Frage gestellt. Mittags empfing der Reichskanster die beiden Prä sidenten des Landtags, wie verlautet, zu einer Besprechung über die Eidesleistung des Königs. - Der Reichstag dürfte in seiner erstell Sitzung nach der Bestattung einen Dank an die auswärtigen Par lamente für ihre Theilnahmsbezengungen votircn. Köln. Ter Rhein ist an verschiedenen Stellen über die Uier getreten. Das Wasser ist noch schwach steigend, steigt, während Wupper und Nichr stark sollen. Lokale« nnv Sächsische«. — Se. Majestät der König und Ihre König!. Hoheiten Prinz Georg und Friedrich August wohnicn vorgestern Abend mst der Generalität »ad zahlreichen Offizieren in Siegels Etablissement einem lehrteichen Bonra.ze bei, den Herr Major Grat Vitzthum über die Kriegführung des Marschalls Bazaine hielt. — Ihre Königl. Hoheiten die Prinzen Johann und Max, welche am 1. Mai im Schützen- bcz. 2. Grenadier-Regiment als - Offiziere cintrclcn, »in praktisch Militärdienst zu thun, unterziehen sich zuvor in Gegenwart Sc. Majestät des Kölligs und Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Georg einer Nellcprüstrng in Latem. Griechisch. Marhemarik, Äeichichte und Literatur. Der bereits festgesetzt ge wesene Prüfuugslernriu ist nun aber anläßlich der Tmuerseierlich- kcsten inr de» cnlichloicnrn Kaiser verlegt worden, dürste indes; »och vor Ostern slattfinoen. Die Regimenter, in welche die Prinzen treten werden, sind diejenigen, denen sie seit ihrem 12. Geburtstage angchörcn. — Nachdem im Lause der Finanzperiode I886Ä7 die Regu li r u ii g e n der Elster bei Adorf und der Pleiße in der Strecke Debitz-L/eubcn bis Gaschwitz, sowie die Usercorrcctioiieti der Zwickau« Mulde bei Jens,» und Kertzsch und der Freiberger Muide bei Rothenfirrlh beendigt worden sind, wird gegenwärtig die Ncgulirung dcr Pleiße bei Leipzig vom Abgang des Rödci- wasscrs bis zur Einmündung in das bercikS rcgrstirte Pleißenbctt mit gleichzeitiger Regnlimng der Paußnitzflülhrinnc an der Ver bindungsbahn vom Bayrischen Bahnhof nach Plagwitz, die Rcgn- lirnng der Zwola bis Klmgenthai vom Bahnhof Kiingenthai biS riir >st höhrr als seit M Jahren. Der durch die llebcrschwcmuiimg vernrlachtc Schaden ist lehr groß. In Herbeda ertranken drei Kinder, in Stell zwei Fuhrleute, in Willen ist eine mäunlichc Leiche augeschwommen. London. Die hiesige Presse bekundet besondere Befriedi gung über das gute Einvernehmen zwischen dem neuen Kaller und dem Fürsten Bismarck. „Dasth News" sagt: Ein Bruch mit Bis marck im gegenwärtigen Augenblick würde ein Bruch mit dem deutschen Volke und ein verhängnißvotlcr Jrrlhum sür die ganze NcgiernngSzeit rein. ^Daily Telegraph" sagt: Mit Bismarck au der Seite kan» Friedrich III., auch wenn er durch Krankheit ver hindert sein sollte, tbäligcn, sichtbaren Antheil an der ReichSregie- niiia z» nehme» und zcilweilig zum Schweigen und zur Abge schiedenheit vmirtheilt ist, doch gewiß sein, daß die SiaaiSgeschä'te mst hervorragender Fähigkeit geleitet werden, »nd daß seincir Be fehle» hinsichtlich der inneren und äußeren Politik TcnhchiandS unbedingt Gehorsam geleistet wird. Rom. Der ministerielle ^Pungnllo" erklärt, der Rückzug eines großen Thcils deS asrikanilchen Heeres sei zwar im Prinzip beschlossen, jedoch unmöglich, so lange der Negus in Asmara vor Ginda illhe. Brüsse l. Die Sudanesen znndetcn Snakim an und massa- krirlen den dortigen Gonvernenr. Zwei italienische Kriegsschiffe ^ gingen aus den Schauplatz der Umnhcn ab. Die Berliner Börse erössnrte unbestimmt. .b zur Landcsgceirze uns die Reaulirung der Bcuundöbra von der Vercinigring mit der Steinbach bis zur Ausmünduna in die Zwola in Anguss genommen. In cvmmissalischcr Behandlung begriffen ist: die Regiilirung der Ebemnitz von Allchemnitz-Hilhersdorf bis Stad! Chemnitz und vorläufige Erörterungen sind angestellt über: die Regulirnng der Mnloe von Schmölen oberhalb Wurzen bis zur Landcsgrcnze und die. Regulirung der Elster in der Strecke Großstorkwrtz-Wiederau-Töhll». — Die ilebcrsck, wem in ung hat gestern am Terrattenuscr »nd Eidamst weitere Fortschritte aemacht und sich nunmehr auch über oas E!baiiß<bcn, die Ziegeistraße bei der Gerichtsstcaße, die Feiaengasse, die Chaussee m den Schnsterhänsem und den Sttaßen- iracl an der AngusluSorücke verbreitet. Tie schon vorgestern in den vom Elbbochivasser bedachten Sladtthcilcn crnrksfencn Vorberei tungen wäre» wohl angebracht. Gestern konnten sie sich bewähren, den» in verschiedenen Straßen der Pirnaische»-, Wllsdrnsscrvorstadt und Friedrichsstadt machten sich die Hoizslege und vor Allem die Beschwerung der Schlcnßenschrole mit großen Quadern sehr nöthia. Die vorgestern Abend erreichte Wasscrhöhe von 4 Meter hat vzclc Souterrain- und Kellcrränmc unter Wasser gesetzt und sogar ver schiedene Partecrewalmungen überschwemmt. Am Schritzenplatz überraschte das eindringende Wasser sogar sorglos Schlummernde. Am Elbbcrge verkehrte gestern Nachmittag bereits ein Fahrzeug. Im Blockhansgäßchm hat diesmal der Zwstigcrtcichpächtcr Röder aus scim-n kleincii Gondeln eine Brücke hcrgestellt und sich und seinen Nachbarn damit eine bcgueme Verbindung gesichert. Die GebirgSichänke des Kaiserhoses mußte inan vorgestern Abend von Il Uhi ab den eindringendcn Fluthcn preiSacben, selbstredend nach borheriger Bergung des Inhalts. Da dll Köntal- Wasierbaudirek- tlvn heute einen Wasscmanü von 450 Ecnlimcter über Null sür liier erwartete, wird die llcberschwcminung sonach weiter um sich greisen wie im März 1886 und Ende Dezember i882. Vielleicht wird der Wasscrznfins; durch die seit gestern Mittag eingetrelenc n, : < kastere Luit wieder gehemmt. Nach der Meldung der königl. Auch die Mosel, Wasserhandirektio» waren am gestrigen Tage folgende Nachrichten Auch die Lenne jwe, das Hochwasser e N- - Z «S «r» 2 A- W ?S Lv v» ff K Hochwasser der Eibe eingegangen: Pardubitz 4 Uhr 'Nachim! tag 860 Eenliniccer über Okull; feit mih 8 Uhr Stillstand. Mei nst >2 Uhr Mittags 425 Centnnelcr »her Null, seit früh 6 Uhr Stillstand. Leitmeritz 2 Uhr Nachmittags 456 Centüneter über Null: 6 Uhr Nachmittaas 458 Eentnncter über Rull, seit 4 Uhr Stillstand. Dresden l Uhr Nachmittags W Eeniimetcr über Null: 7 Uhr Abends 418 Ccnlimetcr über Null. Aus Aussig wird ge meldet. daß vergangene Nacht im Gebirge frischer Schncesall statt gefunden hat. — Der große CouP c>n-Diebstahl, von welchem wir vor einiger Zeit berichteten, hat die EnminahPplizei in bolle Thätig- seit gesetzt und soll eS ihr auch gestern gelungen sein, den Dieb ru der Person cmeS jungen Mannes zu ermitteln, welcher einen Theil der Coupons in eine Blechbüchse verwahrt in den Hügel eines Grabes ans dem Annen-Friedbos vergraben halte. Hoffentlich wird dein schwer geschädigten Vcrlnsltiäger sein Gesammwermögen wieder zugesuhrt. — Zn dem Rachiragsposinlai von 200,000 Mk. zur V e- k ä m p iung der Reblaus bemerkt der Dcpntationsbericht der 2. Kammer: Wenn die Negierung die Tbunlichkcit eröffnet haben will, auch Eittichädignngen für gänzliche Beseitigung von R'cb- pflanziinge» gewähren z» können. Io hat die Deputation auch dreS zu empseble», da anzucrkenncn, das; hierdurch wesentliche Ersparnisse zu machen sind, indem mit Entfernung der Rebpslanznugen und dem Verzicht nni Wiederanlage solcher dqs Desinsektionsverfahrcn Die Evnrse sich verüherstistsint und bieiniit die Gn>icl>S8innn>,>-n iüi uno-rx ns Pstc . , . verübelstitisigt und hiennit die Entschädigungen sür andere erholte» sich. daS Geschäft über blieb schwerfällig und war nur auf Wanzen rc. erspart bleiben. Aus Gründen, wie sie bei der Be-
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