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- Erscheinungsdatum
- 1888-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188803134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-03
- Tag 1888-03-13
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Monat
1888-03
-
Jahr
1888
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», tstvher d»z "cffer er vo„ >»tcn- ou„tr ivivie "'iien-, ». ^ Mark, rr «nd o neuen ^ clcgan- Mark. lbskide Nacht-Teltflramme. Berlin. Dir Abendaus gabe des „Reichtzanzeigers" bringt die von hrule datirte Proklama tivn drS Kai sers. worin es heißt: Sicher in eigner Kxffl ruliend steht Deutschland geachtet i»i Rath der Völker und begehrt nur. der gewonnenen friedliche» Entwickelung irvh zu werde». Das, dem so ist, verdanke» wir den, Kaiser Wilhelm. Durch drungen von der Giöße der Ausgabe, wird cs mein ganzes 33. Jahrgang. Aufl.46,0VU Exempl. Bestreben iein. daS Werk in dem Sinne sortzusührcn. in dem es begründet: Deutsch land zum Hort des Friedens lieb Hvruiimii Nor/-foI<I,vro8siov,^.IlwLrtt. SSrünnt«», vonDi-ieott-iillan.xliltt euo 2,2öL!..nont»edir1 von 3 dl., mit ksrlsinmtr von üdl.an. kür lLinäsr -rllaOrSsssn. Vi-lootdl«,,»«» 6 un<j 7chO Llarlc. MMM»SSWW>S^^W»»^mME»»iSMSSSMWMESrWMWiiSSiWWWWWS zum zu machen und i» lieberem stuninung mit den verbündeten Negierungen. sowie mit den versaffungsinäßigk» Organen des Deutsche» Reiches und Prcui-ens die Wvhliahrl des deutschen Landes zu pflegen. Heute Morgen mcheint ein ELtia-Blalt. d>, nolliiändige Proklamation den Kaisers an das deutsche Polt cnll,altend. Dresden, 1888. K Vlltirv VoUkommonstor seldsttlrStiMr, Mrltusehlouor Kn It IO«ro«i»irevI»-ft>>. Lt««. ' kionpoeto zrrati» »nil fiunco. >«,<»«« btlü, le In» Vol», »ooli. Lurt Lswr'me, »». llmtlnei- I!ll<le8tillilv, ? dillixston Ladk-svstom, omptioklt « IH'.lMM, Ksil Kosklelnpner Z divuntarlt, UiruptriteirKso 4, kl'6U88 L kl'tzNllvel^tz, ^ Lönlze.Ivl>unn8bill«8«, 3, K S^I^VStztvH, rnnticlnit ckvm Fltrnnrltt At I*nn»m«nt«n rin I I4«48 p» ^ ttv-roniilior ckom It.rtkliaus. Ä!K Hi» «»'«»«. kl»» «Ivtnil. K ,vir<> nLeki-tan I n«It»8 rvio<i,-r <liv8om Illatto koi-.'olo/-t soin. >Vir bitten «tin .4III,I.I»«IIo»x a» I,v»««i' aus ä r «r««!«,» 8«Itv ffiosor Xummvr oinar irütiMll vnre.I,«jetzt reiiiäiosn '/.» »vollen ! Die „Vrosänor 1-' rau on 2 o i t » n x/" k^tot pro tjiiartal nur 60 ttkonniM. U>I« Lxp» «Ittlni», I>i«»»Iv», tlnIUe'tttKtna^^«! IN. Amkimst des Kaisers Friedrich Hl. in Berlin, s Gerichtsverhandlungen. „toll« nnä »II« »je „Vrosänvr krLuviiroiwnK" Nr. 73. Die Kaiierreise. Stellung Russlands und Frankieichs zrmr Tode Kaiser Wilhelms llebertülirung der Leiche Kaiser Wilhelms »ach dem Dom. Neue Mffitär-Ausrüstungsgegcnslände. Dienstag, 13 März. ktrranlworlNchtt Redakteur tür PoltklsthtS vr. lkmll Biere» »i Dresden Eine Kaiserreffe, wie dir soeben von Friedrich III. vollendete, hat die Welt »och nicht gesehen. Noch niemals iah sie auch eine solche Trauer. Tie Volker der Erde bilden eine einzige Traner- geniemde. Der Erdtheile verbindende, Meere durchguerende Tele graph ist gleichsam ein Adcrgeslecht, das die Blutwcllcn gemein samer Empsindung der Menichheit von einem groben Mittelpunkte überallhin und von' überallher wieder zu ihm zurüclsührt. Der größten Sorge, mit welcher Deutichland leinen neuen Kaiser die schmerzliche und traurige Heimfahrt über die Alpen antrcten iah. ist cs durch die Ankunft desselben an seinem Reiseziele Charlottcn- Lurg ledig. Die Reise scheint sogar den Kaiser weit weniger ange griffen zu haben, als man besürchlen mußte. Die Berichte sprechen von einer verhältnißniäßig icsien Haltung, günstigem Aussehen, gutem Appetit und der Vornahme einer Anzahl erster, nothweubiger Regierungshandlungcn. Aul dem geschichtlichen Boden von Leipzig trat der Kanzler drS Deutschen Reichs und das Ministerium der preußischen Monarchie zuerst vor ihren neuen Kaiser-König. Kaiser Friedrich hat de» Kanzler Bismarck dreimal herzlich umarint und geküßt — diese Begegnung und diese Art der Begrüßung ist ein Akt von ge- ichichtlicher Bedeutung. Er spricht, io stumm cs auch sonst dabei hergegangcn sein mag, mit nicht mißzuverstchendcr Beredtsamkcit de» Willen des neuen Kaisers aus. sich von dem Kanzler seines Vaters nicht zu trennen. Das war zu erwarte», aber die rasche Bestätigung dieser Erwartung wirkt in diesen schweren Stunden dovpclt wohltbätig. Auch die Begrüßung der Kaiserin Victoria mit dem Fürsten Bismarck war herzlich. Wenn panilavistischc Blätter die Hoffnung ansgelprochen havcn, daß „der bekannte Einfluß" der Kaiserin Vicrona die „poliliiche Allmacht" des Fürsten Bismarck veikürzen werde, so liegt die Absicht einer solchen Ber- hepuiig deutlich aui der Hand. Zum Heile des drulichen Bolks und der Welt lauicn auch ferner noch wie bisher die Fäden der euro päischen Politik in der mächtigen Hand des Fürsten Bismarck zusammen. Kaiser Friedrich übernimmt ein Reich, mächtig durch seine eigene Kraft, wie durch die Bündnisse, die ihm sein Begründer ge sichert hatte. Ja. es vererben sich sogar die Bande der Freund- schast, die Kaiser Wilhelm mit seinen Bnndcügeiiosse» verknüpft hatte, aus seinen Sohn. Die Begegnung des Königs Hnmbert von Italien mit dem heiinkehrcnden deutschen Kaiser aus der kleinen Eisenliahnstation San Pier d'Arcna bei Genua ist ein Beweis daiüe. Der Fricdcnsbund Mitteleuropas wird auch unter dem neuen Kaiser ein Friedcnsbrnrd sein, nur gewappnet zur Abwehr, nie lauernd aui den Ueberlall. Kaiser Friedrich findet keine ichönere Ausgabe vor, als das Vertrauen der Fürsten und Völker der Erde aus Fortsetzung der Friedenspolitik seines verewigten Vaters zu stärken. Aus der Dbeiliiahme des Erdballs a» dem Tode des Kaisers Wilhelm hört daS aiiimerkiame Ohr vor Allem den eine» Grundlon heraus : Ja, Kaiser Wilhelm, der Siegreiche, war doch vor Allem ein Friedens- siirst. Er selbst war eine Fricdcnsbürgschatt. An 'eine Fiiedens- liebe glaubte alle Welt und nicht zum wenigsten Tie. welche sich io stellte», als hätte» sie doch nicht io recht daran glauben können: die »ranzösiichcn Rcvanchcpatrioteir und die panilavistvcheir Kriegs hetzer. Auch sie wußten ganz genau, daß es ieincr Person, seinem Elnfluß möglich war. einem sich vorbereitenden Unheil noch im letzten Augenblicke Einhalt zu tkun. Ein Wort, ein Brief von ihm oder gar ein persönliches Dazwischeirtreten von ihm ver mochten stets eine sich schon ausbäumcnüe KriegSluric zurückzu- 'chcuchen. Wohl cxistirt jetzt eine Person von solcher ausschlag gebenden Stellung nicht mehr, aber das Werk, das Kaiser Wilhelm geschaffen, wirkt in seinem Sinne und Geiste über das Grab hinaus und hält seine Erben und Nachfolge r an diesem Vcrmächtiriß fest. Ties um so sicherer, als der neue Kaiser wie sein Sohn, der jetzige Kronprinz, von selbst dazu entschlossen sind. Auch in Rußland und in Frankreich, wo inan in den letzten Jahren aus taktischen Gründen immer behauptete, von Deutschland bedroht zu sein, trägt ma» dem neuen Kaiser das volle Lkrtraucn entgegen, daß er nur der Fortsetzer der Friedenspolitik seines Vaters seit' werde. Doch unterscheide» sich beide Völker ganz scharf in dem Ausdruck ihrer jetzigen Empfindungen. Die Art, in welcher die russische Presse über den Tod dcS Kailcrs Wilhelm spricht, verdient olle An erkennung seitens Deutschlands. Soviel kann nicht blos durch Be fehle von oben erzielt werde», daß die russischen Zeitungen dem Kaiser Wilhelm so warmcinpNnrdcne Nachrufe widmen. Angesichts der Bahre, ans welcher Wilhelms Heldengestalt ruht, geben auch diese sich sonst nicht durch Wahrheitsliebe sich auszeichncnde» russi- fchrn Zeitungen der Wahrheit die Ehre und bekennen unumwunden, daß in ihm der wärmste, aufrichtigste Freund des Zarenreichs dahin- gejchieden ist. Ander? die Zeitungen Frankreichs. Niemand kann verständigcr- weiie von den Franzosen verlangen, daß sie in dielen Tagen em pfinde», waS die Herzen der Deutschen bewegt Niemand wird auch nur erwarten, daß sie trauern, wenn der Mann stirbt, dem sie all' das Unheil zuichrciben. daS sic betroffen hat. Es ziemt sich auch für »ns nicht, u»S bei den oft würdelosen Acußcruiigrn aus zuhalten, die wir in der französischen Presse finden, oder uns aul- zurcgcn wegen der GcinhlSrvhhcitc». in denen sich einzelne Pariser Zeilimgen um den Bcisall der Menge bemühen. Wir rechten auch nicht mit den Franzosen wegen der Geschichtsfälichungen. von denen ihre Leitartikel strotzen. Aber cs. ist doch ichmerzlich. daß sic darin daS Bild des Verstorbenen mit einer gewissen Beflissenheit ver unstalten. Wohl sinden sich Ausdrücken von dein großen zur besonderen Gemrgthunng. diese Stimmen zum Abdruck zu bringe». Ein gewisser ritterlicher Zug geht nainenllicb durch die nivnarchüche Presse Franlrcichs. Nur ivltten die Franzosen sich dieser anständige» Geiühlsüiißernngen nicht beionders »och rühme» und sich deshalb vergöttern. So meinte der ..Ganlois": ..Frank reich legt noch einmal eine Prove von dem säst göttlichen Privi legium ab. das dem französischen Nationalcharakter zuertheilt worden ist und cS beweist, daß es die Leiden, die eS erduldet hat.! dem Unglück gegenüber vergessen kann." Großinnth verlange» wir! nicht von den Franzosen bei niiierci» Schmerze, sondern »nr An- > stand und ein wenig Gerechtigkeit. Und daran hat es Frankreich dem todlen Kaller gegenüber fehle» lassen »nd es läßt sich darin bei Weisem von dem »barbarischen" Rußland übcrlressen. Die französische Kammer mar beim Eintreffen der Todesnachricht versam melt: sie war das einzige Parlament Europas, das des Ereranisses nicht gedarbte. Das sei hiermit scstgeitellt. Der Monarchist Sitzung wurde mit eincin drciiachc» Hoch aut den Kager acnkloiscn. Hieran! ging ein Andienzgcinch der Präsidien beider tzäuicr an den Kaiser ab. Tie Audienz findet Mittwoch statt. Berlin. DaS „Beel. Tgbl." gicbt das hinterlassenc Baar- vermögen Kaiser Wilhelms auf 54 Millionen Mark an. Der Aufenthalt des Kaiserpanres im Charlotteiibmacr Schloß wurde für etwa l l Tage in Aussicht genommen. Das Schloß wurde wegen leichter Hcizbarkeit und ans sanitären Rücksichten gewählt. — König Albert von Sachsen wird mit den Prinzen Georg und Friedrich August morgen hier erwartet. Kronprinz Rudolf von Oesterreich reist morgen von Wien nach Berlin. In Begleitung des Prinzcn von Wales kommt der Kronprinz von Dänemark nach Berlin. Berlin. Der Anblick in dem Tom war ergreifend. Ueber den Boden des weiten Mittelschiffs war eine sankt ansteigende schwarz bekleidete Ebene gelegt, ans welcher riesige Kränze von Cassagnac beabsichtigte in der' Kammer anzurcaen. ein Zeichen der Lorbeer und weiße» und rothcn Rosen liegen. Der ganze 'Raum Kundgelnmg nach Berlin zu sende»: er stand aber davon ob. weil er befürchten mußte, daiür in der Kammer keine Mehrheit r» sinden und weil das Scheitern eines solche» Versuchs noch peinlicher ge wesen wäre als das gänzliche Untertanen. So bildet die emit durch ihre Ritterlichkeit berühmte iranzösiiche Nattm, di'e emsige Ausnahme in den Kiindgebniigeu der Kulturvölker der Erde. Ver liebten die Franzosen, mit etlichen ehrenvollen Ausnahmen, nur schlecht ihren Groll gegen den tvdten Keiner, io nibel» sie um so stärker seinem Nachfolger entgegen. Kaiser Friedrich gilt ihnen nun einmal als ein viel stärkerer Hort des Friedens, als es sein Vater war. Sic schreiben ilim mit Vorliebe eine bewndere Fran- zoscnsreundlichkeit zu. Sogar, daß er den Namen deS !!. Friedrich annalmi. deute» sie zu ihrem Vortheil. denn darin liegt tür sie der Anschluß an den franzosensrcnndlichen Friedrich II.. und diese Namenswahl sei ein Ausdruck der Shmvatliie des Kaisers siir Frankreich. Die Franzose» sind eben unverbesserliche Kinder, leider auch 'ehr nnacberdigc! Alle Weit lebt des festen Vertrauens, daß Kaiser Friedrich an der Friedenspolitik keines erhabenen Vaters nichts ändern wird. In welchem Geiste er die innere Politck leite» wird, darüber werden seine demnächstigcn Maßregeln wobl alsbald Att'ichlub geben. In der nicht-coniervalivcn Presse begegnet ma» Andeutungen mid An spielungen a»s einen Umschwung. Vielleicht oder wahrscheinlich ist hier der Winsich der Vater des Gedankens. Warten mir es ruhig ab. Die höchste Gewalt im Reiche ist nicht einem '.inerprobten Fürsten zugeiallen. Auf Schlachtfeldern wie durch niannig'ache Staatshandlnngen, Dhatc» und Reden hat sich Käiier Friedrich im höchsten Grade des Amtes schon längst würdig gezeigt, das er erst jetzt antrilt. Vertrauensvoll dar» ma» ieincr Herrichait und den Bekundungen seines Willens entgcgcnsehen. Er wird der würdige Soli» seines großen Vaters sein. Zunächst aber wünsche» wir. daß der Uebcrgang anS den sonnigen Gärten der Villa Zirio zu der halbwinteilichcn norddeutschen Tiefebene seiner Gesundheit keinen Nachtheil zusüge. Re,teste Trlearamwk der „Dresdner Racvr." vom 12. März Berlin. Ter Kaiier verblieb heule iu Charlotte»bürg. Die .Kaveri» kam Vormittaas »ach Berlin und stattete der Kaiserin- Mutter Angusta emcn längeren Bestich ab. woran» sie sich an den Sarg des .Kaisers Wilhelm nach dein Dom begab. Nachmittags keime die Kaiserin nach Cbarlottenburg zurück. Kronprinz Wilhelm begab sich Mittags zum Kaiier nach Schloß Charlottenbnrg. - Der „RcichSaiizeiger" veröffentlicht nachstehendes Bulletin: Der Kaiser hatte trotz der angreiscnden Rriic und dcr Gcinüthsbeivegnng eine sehr gute Nackt und kühlt heute keine Beschwerden. Die Respiration ist unbehindert, die örtlichen Erichcinunacn sind unver ändert. Weitere Bulletins werden nu» Allerhöchsten Befehl von Zeit zu Zeit ansgegcbcn. — Die erste Ordensverleihuna des Kaisers galt der Kaiserin Victoria, welcher der Schwarze Adlerorden ver liehen wurde- Aach Juslstniinister Friedberg erhielt de» Schwarzen Adlerorden. Fncdbcrg war bei dem Tode Friedrich Wilhelm IV. dem jetzigen Kaiser, dem damalige» Kronprinzen, als Bcrallier bei- grgeben worden. — Der Kaiser hat, wie die „Krcuz-Zlg." hervor hebt, bei der ersten Begegnung in Leipzig >m Besonderen den üteichskanzler. aber nickt minder alle übrige» Mitglieder des Staatsinimslerstnns auf's Gnädigste »nd Huldvollste empfangen. Der Reichskanzler begleitete den Kaffer weiter an» der Jabrt. wohl behufs Vortrags über dringende Geschäfte. — Tic »Nordd. Allg." berichtet, daß sich der Reichskanzler in Folge der Aniregung der lctzlcn Tage m sehr angegriffenem Zustand befindet. Der Verlust seines lgiigjälmgen Herrn hat de» Kanzler nicht nur seelisch tiei ergriffen, leider bar sich auch wieder daS alte Vcncnleiden emgestelll. Mit Rücksicht daraus begleitete gestern Tr. Schweninacr den Kanzler »ach Leipzig. Ruhe und lhiinlichslc Beschränkung der Ge- schästc sind nach SchweiungerS Ansicht dringend geboten. — Tic feierliche U c b e r i n h ru n g der Leiche Kaiier Wilhelms findet definitiv Freitag Mittag 12 Ubr vvm Dome zu Berlin nach dem Mausoleum zu Charlolteiiburg statt. Der Sara wird bis zur Sieges-Allee getragen. Die Mitglieder des königlichen Hauses und deren Gefolge begleiten bis dvrtbin den Sarg zu Fuß und besteigen dann die Wagen. In Charlottenbnrg defiliren sic vor dem Fenster, an dem sich Kaffer Friedrich authallc» wird. des Cbors vor dem Altar ist zur ernsten Buhne verwandelt, au» welcher der Katafalk steht. Der offene Paradciarg ist mit rothcm Sammet bekleidet An» demselben ruht die Leiche, Mütze und Uniform des l. Garde-Regiments tragend. Ein grauer Soldaten- mantel ist über den Unterkörper geschlagen. Die Hände sind im Schaoße übereinander gelegt. Köln. Moicl, .Lieg. Wuvpcr, Ruhr und Saar sind über die Hier getreten und haben viel Schaden anacrichtet. Ter Rhein ist seit Sonnabend säst l Meter gestiegen. Eine Nbcinüberschwem- iiinng ist wahrscheinlich Kaiiel. Fulda, Werra, Eder, Schwelm und Lahn sind aus- actrelc». Oberbalb Kassels ist das Hochwasser onsgcbrochcn, die Unlccneustadt Ibcilivciie überfstllhcnd. Tie Pferdebahn nach Bettenhauscn stellte den Betrieb ein. Der Verkehr erfolgt aus Kähne». Bresla u. Der Bober ist in Folge ThanwetterS und der Regengüsse kolossal gestiegen. Die Fabriken sind außer Tkiätigkeit. > Brießnitz und Tsthierne sind über die Uler getreten. Die Um gegend von Sciga» ist überschwemmt. N ü r »der g. Wegen des Hochwassers wurden inmitten der Stadt Nothstcqe errichtet. B r e in c n. Bei Cartagena lColumbia) explodiite ein Jluß- dampscr, wobei 40 Personen gelobtet wurden. Die Berliner Börte cröffnete höher als am Donnerstag. Gelchästsmnngel drückte i.ideß bald die Curie, doch brachten um fangreiche Deckungen stn späteren Verlause neue Steigerungen. Dentiche Bank wäre,, aus Petersburger Jniolvcnzen, durch welche das Institut große Verluste erleide» soll, stark angebotcn. Bahnen seit, von ausländischen Fonds Egvpter bevorzugt, Bergwerke still. Im Caffaverkehr waren Bahnen nill. Banken lest, Bergwerke höher. Für Industrien bestand lebhaftes Interesse zu steigenden Cnrsen. Deutsche Fonds und österreichische Prioritäten fest. Privatüiscont 1V- Prozent. Kr » nkf « rt a. M.. 12. MLrz. ««»«> 2lL»V>. I72M. -»«< bardri, :«,W. «all»icr >52,80. »a-OK-r 78.5,0. «»r«c. Ungar «»ixreuie 78.80, LiSconla 188,40. 80cr Rusic» —. Handclsg. Lanka —. Schwächer. lv t e ». 12. März. Eredit 287.78. Slaatäbaim 2I4,öii. Laulliarxen 7Z.00» Nordwrftb. 188.8». Marinste» 82,378. Ung. Crcsii 289,8». Fett. Part». 12. März. (Sanutz.i «eilte 82.88. »nlcide l»8,78. Italiener »1.»8, Slaaiodadn 431,28. Vomdardr» —, da. «riortlaten . Svanter 87-,„ Saavicr 383,75». Ottomanen 8»2ch». Neue Anlrtbe —, Türken —. Fest. >! on » ° 12. Marz, «orwitt. II Ubr 1» Mio. 6o»tol» IN--,.. 1873er Rotte» S»-/,«. Italirner 92-/,. Lomdarde» 8>/,. Kann. Türkrn 14. 4Proc. tuni>trt4 Rniertlanrr 128-/,. «vroc. Ungar. iSoidreuie 78. Oetterr. Goi«. renie 88 Vrrntz. ikoutol» I»8-,. Eavt-lcr 78-/,. Reue v>»>,vtkr VN-/,. Garant. Eainiirr I»3 /„ Otto»,and»,,» I». Snez-Rrtien 83-/,. Svanter 87-— Sttm-- mnna. Fest. — Wetter: Veränderlich. Amsterdam. 12. März. Prodnkten tSchlnhi. Weizen »er Novdr. 193, behauvtet. «sagen »er Marz 106, »er Mat l»2, bedanpic». Pari» -Produkte»-. 12 März. tScht»k > Wcxen »er Mürz 23.75. ver M<»-2luaust 23,so. matt. Lrnrm-S rer März »7.8». der Srvttn -Tcet-r. 44.Lv. teil. Ruvöt ver März sa.2s. vcr Levtbr.-Tcrdr. 53.80. bct-mwlev London. 12. März. Prodnktrm Schlu». Witzen rudig. tüdrussrscher schwächer, angckommcnr Lai-nnge» ftcit». Mehl und Haler träge, rntttschee Hafer fest, Mais und Gerste fester. - Wetter: Veränderlich. Nachts tinstrqangene Telegramme. Berlin. Die Paradc-Ansitelluna im Tome macht einen imposanten, tiefernste» Eindruck, der noch ach oben wird durch die unbewegliche, statuenhafte .Haltung der als Dodtcnwacht ausge stellten hohen Lisi,Ziere und Kaimnerbencn. Nach eigener Beob achtung ist zu koniialiren. daß der .Kops des großen Tobten nach Entteriinnfl der Mütze, die il»i ainangs bedeckte, auffällig klein und sehr ziiiainliiciiaeiunke» erschien. Tie Truppen wurde» abthcilungs- wcffe z» dem Kabffalk gerührt, um dns Antlitz ihres todkcn Kriegs herrn zum letzte» Male zu schauen. Was sc ist and in Lcitmeritz 8 Uhr Abends 412 Cm. über Null, m Dresden 9 Uhr Abends 366 Cm. über Null. s 4S Berliner Turncrichast bat gebeten, Spalier bilden zu dürfen. — Am 22. d. siiit-ct in allen Lchianstaltc» und Selmlen der Monarchie eine Gcdächinißieicr tür Kaiser Wilhelm slalt. - Seil Mittag l Uhr findet die Paradeausstellnng der Leiche dcS Kaisers nn Dome statt. ES herrscht ein furchtbarer Andrang. Die Franc» sind sannntlich in tiefer Trauer, die Männer tragen Flor a» Hut und Arm. Um nr den Dom hinrinzufoininen, ist ei» vielstündigeS Warten erforderlich. Leider sind in Folge des Gedränges Unfälle vorgekommr». Der Katafalk ist mit 90 Kerzen aus großen Skand- lenchlern erlenchtrt. der Sara von zehn Lorbeerbäumen und reichem Blumenschmuck umaeben. Der Reichstag legte einen kostbaren Lor beerkranz am Katafalk nieder mit der Widmung: „Der deutsche Reichstag seincin großen Kaffer". — Das Hostnarschallaint bcichied äst' ' Lokales unv Sächsisches. — Ihre Majestät die Königin hak dem Oberkammerherrn wirkt. Geh. Rnlh Greffen Vitzthum von Eckstädk. Erccllenz. den Auftrag ertheilt, an Stelle des abwesenden Oberhoimeisters wirkt. Geh. Rath v. Lüttichau, Epeellenz, Allerhöchst Ihre Pcrion bei Tie den gedachten Feierlichkeiten z» vertreten. das Präsidium des Abgeordnetenhauses, welches ffir die Mitglieder sidcntcn I n st ans Freiberg ersetzt würde Auch !pn deS Hnulcs Ansnahmc» bezüglich der öffentlich bekannt gegebenen daß der Direktor im Jnilizministcrium, Geh. Rath s Zeit zur Bksich'iguiig der Pamdcaiisstellnng nachgesucht hatte, ab- Geiuiidheitsmcksichtcn in Pension z„ treten gedenkt Gestern Vormittag beaab sich Le. Hoheit Prinz Albert von Sachten-Alteirbiirg nach Berlin — Die Bcdiciistckcn Er. Mnjcstäl drS Königs, der Kammer diener Schließer, tvr Leibjägcr Noack nn- die .Kamiiicrlakcicn Hatten ins und Schäier erhielten von Lr. König!. Hoheit dem Prinz-Regenten von Bauern die silberne Medaille-cs Vcr dienllordens vom heiligen Michael. — Ma» erwartet demnächst die Beförderung des Aopellations- gcrichlspräsidenlen K lcmm zum Präsidenten des Obcrlandcsge- richts an stelle dcS verewigten Dr. v. Weber. An Klemm's Stelle würde, wie cs heißt. Herr Senatsprändent Werner vonückcn. In daS Oberlandcsgericht toll dann Herr Justirrath .Hen'cl ans dem Justiz,n,liistclium übergehen, der durch den LandeSgerichtsprä- ^. .. ...» ^ spuckst man davon, Hcdrich.aus g> . .. ... lehnend, da aus Beschl der Kaiserin Augnsla Niemand in den Dom geführt werden soll. Es geschehe dies, um keine Mißstimmung wegen Vergünstigungen bei dieser so unendlich traimge» Gelegen heit bervvrznrusen. — Die Eidesleistung König Friedrichs ans die Versassung findet boranSsichtlich Sonnabend statt. — Ueber das Befinden der Kaiier,» Angusta lausen bennruhigcnde Berichte um. Die Finanzdeputation der 1. Kammer bat sich in möglichster Kürze über die eingegangenen Eisenbahn-Petitionen ichlüisig gemacht. In der Hauptsache empfiehlt die Deputation Zu- slimninim zu den Beschlüssen der 2 Kammer, nur bezüglich der Linien Dürrröhrsdvri-Dresdcn und Eich-Auerbach. sowie bezüglich der Haltestellen Pieschen, Nenndorf »nd Trachau empsiehlt die Berlin. Das .Herrenhaus dielt heute eine kurze Sitzung ab, > Dcpiltgtw» Ucbergabe zur Keniitnißnahnie, während die 2. Kammer in welcher Präsident Herzog v. Ratibor das Ableben des Kaisers l Ucberweiiuiig zur Erwägung bcschloiien batte. Tyronbesteigmig Kaffer Friedrichs miltheilte. > — Die Vertagung der Sitzungen unseres sächsischen definitiv bis zmn Tag nach der Bei- auch Zcitungc», die in würdevollen! Das Hans ermächtigte den Präsidenten, dem Kaiser die Gefühle! Land tags ist nunmehr .Todtcn sprechen. ES acrcichte uns der Liebe und treuen Anhäiialichkcit deSHanscS anSzusprcchcn. Die setzuna beschlossen worden.
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