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- Erscheinungsdatum
- 1888-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188803091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-03
- Tag 1888-03-09
-
Monat
1888-03
-
Jahr
1888
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ü k - -tzs s p § H - P -« N L ^ " -« 8) o ^ - p Z Mächte noch den d>c-lNtzttgen «»nahningen ein MNieven unv neuen im bürgerlichen Meietzbnche beslmnnle Verordnungen. wie e» mit dem Umzüge und Dicnllbvienwechsel zu haltcn nt. wenn Ostern wieder auf de» I. April »ällt. — Die schwere Erkrankung de- Kaiser- Wilhelm bat, wie im nnnzcn Reiche und außerhalb desselben, auch in Die-' de» die hoffnungsvollere Ctimmmig, die aus Anlab besserer Rach- richten vom Kronprinzen sich einznttellen begann, wieder zerstöit. Man sali gestern auf allen Gesichtern ichiverr Sorgen: die Extra blätter mit den wechnInden Nachrichicn aus Berlin wurden eimg gekausl und geleie». Wir werden i» de» nächsten Tage» wichtige telegraphische N achrichten solvri nach idrem Einiressc» fortgeietzt inittelst Extrablätter zur Keuntnib de- Publikums bringe». — Der Neichstagsabg. Jnstizrath S ch n e ider-MIttwclda. bisher Hoivckant der Nationalliberale». ist jetzt dieser Partei als wi,kl,chesMiIglicd bcigelreten. Man zählte ch» bisher schon dazu. — Se. Exccllenz der Herr Obcrkaiiinletherr Gras Vitzthum v. Eckslädt Hai sich vorgrstcrn »ach Sibyllenort behüt- Brsichli- guiig der dort ve'raenonuiicne» Baulichkeiten begeben. — Proiessor L i e b e r n> e ist e r gehl nicht, wie gestern gemeldet wurde, an die Leipziger Universität, sonder» bleibt in Tübingen. E>» schwerer Schlug traf ihn. Er iand seine» hoffniiiigsvollc» Lob» todt ini Bett, der Abends vorher von einem Ausflug aus den Hohclizvllem gesund zurückgekehrt war. Die Theilnahme ist allgemein. — Bei seiner Durchreise durch Chemnitz erkundigte sich Sr. Majestät de, König bei de» zur Begrünung erschienene» Vcttreteru der städtischen Behörden eingehend nach dem Stande der TyphuS- epideinie. — In, volkSwutlstchastlichen Dhcile de-Blatte- findet sich eine von der Abüiestuug Dresden de, deutschen Evtonialgeiellschast aus gehende Darlegung der Bcrhältnisse de- S ü dw e st a s r i ka rr i > ch e n v l d r » n d i k a t S. — Durch Auslug de- Worte- „nicht" ist in dem gestrigen Bericht über die T,eiäla,i-Versammlung de- Allgemeinen M ielh b e w o h n er - Vcrei n s eine Sinnentstellung verursacht worden. Es war daselbst bezüglich der Einrichlnng eurer Mieth- ziuSiparle.sse gesagt, das; eine solche trüber und sicht von dem Ber eu» deshalb abgcl.hnl worden ist, weil der Bereu, »reist an- arme» Leute» bestehe. ES musste pdoch rungekchrt beiben. dah die Ab lehnung »ul strii.kslcht daraus eriolgt sei, daß die Mitglieder de- Bereuid nicht arme Leute seien, welche sich an einer derartige» Euuutstung belheitigen würden, und daß für der Unterslützuna be- düuiige Perivuerr von anderer Seite rn völlig genügender Weise in dieser Beziehung genügt würde. - ES ist vorgekommeii, bau durch dcn Genuß vvn sogenannten JNorcheln. die a>i-s getreckneten Pilzen zum Essen zubereitel werden, Erkranknngen ciiigeiretcir sind, welche allem Ailscixliic nach ans Beimengung zu alter, lhellweise saulrr Pilze zu der trockenrn Waarc znrsickzulnlnc» sind. Es ist daher rathsani, auch bei der Ber'eudnug gUroeknelcr Pilze nach dem Wiedcranffrilchen derselben durch kechendeS und kaltes Wasser die Pilze wie irische Maare an-zulesen und ungesund an-sehcnde Exemptare zu entierircil. ES ist nämlich kaum möglich, die getrocknete Waare vor dem Ge brauch genüaend sicher zu konlroliren. es kan» vielmehr die Kon- trvle beim Gebrauch nur der signier ausstihrc». Auberordenttich gcsährlirh löaneu getieckucte EhampiguoiiS werden, wenn denselben der in iruchc» Zustand v't nur der» Ebamvigno» vcrwechielie Aeaiieu« pliistaulez (Knollenblätterlchivamln) beigciiriicht ist. Bei getreeknetr» Ltcmpilzen ist die Geiabr gering. da das fleuch des eßbaren ff»!ü»s eciulis getrocknet weih bleibt, während der lehr gi rige Loletci^ Lalanas nn Fleisch getrocknet blau wird, ebenso icine verdächtigen Nebenarten Uoletcrs luriciu» und Loiobu» 1'aelivp»« - In der gestrige» Nummer de- ^.DreSd. Jonrn." veröffentlicht da- sicn rgl. lsulkii-n iiiistestuiii die Zioainmensetzniig der vis zum Schlüsse de- lausende» Jahre- anilireudeu Pädagog »scheu Prü > u n g - k o in m > ssiori an drr Universität Leipzig. — Estie der beliebtesten E>schei»»»aen im Eirtns Herzog ist der Elown Pool, dessen breiter, sächsucher Dialekt seinen vielen Schwänken einc nuwiderslehsich koriiische Wirkung sichert. Er hat Heine Abend lein Benefiz und das daiür entworsene Pivgramm ril allcreiaaS ein besonders glänzendes. Die neuesten Esseklnnmmern sowie die Eonenrren; -iviichen Irl. Rosita nur Herrn Ganner. die Eoncnrren; zwischen den Geschwister» Belling aus dem Draht seil. die Borsuhrnng der l Goldinctrsiirugsle durch Herr» str'ob. Renz re. sin rnren ans demielben. Pool selbst aber, der Hetd des 'AbcndS, nihil sich, in drei neiien, zweifellos wieder drastischen Picecn ein. nIS ,.H iniet". als „Pepita" und als „Schulreitec". - „Das deutsche Bolk ist eiii grobes Bolk. eö kann nicht untergeben, es Hai eine Znknust, denn c- ist ein ehrliche- Bolk". Mit di,sen Wvrien, »r imuirr nenrn Ahrvechscln»a>'». instliin euiluiiinslaw ivudcrholt, vr,ab>ck>iedct: sich vor einigen Wochen cm Amerikaner, als er eme Aiursstabe der skönial. P o l i z c > d , r e k- lion verlub. Ter Gcnilcmni! kam au- dem Waarenlager von gefundenen und aus der Polizei abgcliciertcn Gegen- st ä II d e n. Seine Gattin hatte, von einem Ball der Ressource brimbhrcud, eine weuhvolle Brosche verloren, sie war bereits am Bouuittage von dem ehrlichen Finder, einem schlichten Arbeiler, beim Negislinlor Sclianzc abgrlnsert worden, der sic nach wenigen Slnuden dem Gallen der Berliisltiägenn wieder einbändigen konule. Dir zst nkec war nicist blos hecbc>s,cnt über die Wieder erlangung der Tiamantbroiche. sondern sprachlos erstaun!, als ihm der obgenamttc Polizeibramle d,e Unmasse der von anderen ehr lichen hindern abgclieierlcn Gcgcuslände zeigte. Sic stellen einen förmlich.» Bazar vor. Es ist unglaublich, wie viel und ivaS Alles verloren wird, Em gcräuniiger Schrank reicht n»k icmcn zcihl- reicben Sc! iib>äck.crn iiocb nickst aus. alle die Portemonnaies. Uhren, Gold- und Sittcrickn ucksachcn. die gesunden und getreulich adge- lieicrl werden, ai:szr.ne>'men. Bei der Einliciening vor: Portemon naies nid Baargeld isi d:e Elnlulkcil geradezu rührend; sie wird w" -. , cm siailsle» aus d:--Probe gestellt, denn eineKundnutcr« rchlrgiing >si hier in den seltenste« Höllen nachzuweisen. Alljähr lich n eiden in T'ekdcn gcgcn W<l Geldbeniel zPortkNionnareS) mit mehr oder wcnigcr reichcni Inhalt verloren und ahgelikicrt. sWie »iel Inas verloren und nicht abgeliewrl werden, entzieht sich natür lich a .i Berkcku-iioaJ. Beionders zahlreich sind diejenigen Gcld- rä hchc". d c e,s cbtt ck> de» Damen gehören. Man darf annehmcn, das; sie wem beim mcist richtigen Eiusteckcii in die linbcgnciii an grbrack'r» sileidcrta'che» verloren geh,». In einigen Geldtaschen finden sich auch Bettaac nul mehreren Hundert Mark. Aber auch einzelne Geldstücke und Banknoten werden verloren und abgesieiect. Sv nemden voi siaizem 2 E»ckumdertmarksche»ie ans dem Tivttoir lieg-i,d. ari'orhoben und der Polizei nb>»bracht. Die Dresdner Ticttl.siickiit cbcr. die ;n de» rlulichllen Leuten der Welt gehören, liest!': jährlich eliva ttst Goldsliicke ah, die sic »r ihren Drvichken voisliidc i. h. c !i so cm einzelnes Goldstück Nicht von den Ber- ' ei.iii vcrm.'.l und verlangt wud, so girvt cS daiür verichiedcue -ä k... i .me; aber tatz sich >m vorigen Jahre der Bcclicicr einer gm m Parrie von ül>-Marlichei»r» nicht meldet, grenzt docl .i ist h lähoir an's klnbcgrriiliche. Im vorigen Jahie wurde cm di" .. .itmeist '.stiark gemudeues Haares Gelb abgcliclcrt. Au stleinb der», die sich daun in drr Prstizei lammet», veilieren die n durchschnittlich 70 Stück, es sind A.mbänder von (Bst un. Silber, von Korallen und Emaille und aus Haar gcfloch! n, im! und ohne Porlruits. Dab die Nachträge «ach ver- lo en.» A inl Gin und Bivicheu nul Poitrastö nicht reger ist, lasst die Gr Berlnsttiäacr als nicht sehr grob erscheinen. Diu.ci de > ui Uh'c» in Gold >md Silber. (Mshütler und Schweizer, Aiilcr und stscmoiiloicS. lagern in de» Schubkästen der Polizei, ncbcu clma 50 einem Jahre gemistene»Ringen. Unter lrhteren befanden sich auch, o weh! zwei Trauringe. Wir nehmen gern znc El,>e der Mruschheit an, dab sie Wilstvcrn oder Wstlwcn vom Goldfinger glitten. Der Schrank, in welchem alle diele Schätze lagern, onlhält die weclhvollslen der veilorcnen Dmge. UiMang- reul.er aber und mehrere große Schränke siillend, sind die anderen Hundäustke: grobe Packele mit dem maimichsaltigsten In- hall, ganze silei. er und Äläntel. Stoffe, Z-»ge, Srbnhwerk. Hand- weikszeug — cs gicbl SUckstS. was sich »ich! verlieren l,es;e. ,Jm März v I. fand ein Trv chkeuknlscher III jeinei» Wggcn einen machligcn Bclzpaletot. der von liegen gelassen worden war. Diesen sollst drr Be,Orrer doch vermissen! Es scheint aber nicht io. er harrt immer n ch seines Besitze,-). Die Herren verlieren mit Bvr- licbe Plaids, die Franc» Müsse. Ei» ganzer Schrank voll EigarrcueluiS, Fächern. Dpcrngln'ern und Büchern zeigt aber, daß sich beide Gcichlrclstcr Nickst- vvizuwenen haben. Em Lager von Schirmen und Llöckcn, meist in Droschke» liegen gelassen, reichte aus. eine Landpartie von viele» Thcilnrhmcrn, iowie für schönes Weller wie Regen ausznstatlcn. Ta- Alles waren bisher Gcacn- stände, die von Lrnlcn ans dem Bolle einzeln geinnden und avge- lstscrl wurden. Tie meisten Funde werden in dcn trüben Morgen stunden gemacht und zwar sind, abgesehen von den Nachtwächtern und Polizeibcamten. die ehrlichen Menschen, die sich nicht an ihnen die schon beim TaaeSgrauen nach der Arbeit gehen, während die Verlierer sich noch m den Federn wiegen. Nun aber kommt »och eine ganze Abliieiluna solcher Funde viiizu, die von den C'iscnbahn- deamten in den Waggon- gemach» iverden. ES «zieht da vor Allem grobe Partien von werihvollrn Reisrdecken, Taschen, Damenlkicher» und Müssen, ganze St ätz« von Koffern. Kasten und Schachtel» aller Grüben »nd mit dem manuichsnitigsten Inhalt. ES «lebt eine aanre Garderobe von Heuen» »nd Tamrnmäuleln. Edarakle« ristiich sind die Hauten von Kvfferichlüslcln; auch Geldschrank- srhlüssel giebt cS. A»t der Eisenbahn ist vri der Eile, mit welcher der Reisende seinen Waggon verläkt. schon eher die Masscnhnsltg keit des Berloreurn zu erllären; auch begreitt eS sich eher, warum der Verlierer nicht bei der Polizei ansragt. Er hält sich vit nur kurze Zeit in Dresden ans und ist längst werter, wenn er sei»»'» Berlnst bemerkt. Aber bei den in den Strotzen drr Stadt und dcn Droschke» verlorenen Gegenstände» kragt man sich doch: warum da- Publikum so säumig ist und de» kleine» Weg und die Anlrnge ans der Polizei scheu« ? Was wird min aus de» au? der Polizei alS verloren abgeliestrien Dingen f Darüber geben die Art. 239 und iolgeiide de- biirgerilche» Gesetzbuches AuSkumt. D»e Polizei ver öffentlicht vo» Zeit zn Zeit ein Berzrichnib teuer Jnndlklickc »nd waztet »nn. b>S sich der Verlierer meldet und gehörig als der Be sitzer au-wri». Meldet sich jedoch binnen einem Jahre vom Er lasse der öffentlichrn Bekanntmachung a». Niemand als BeriulD träger, so bekommt der Finder de» gefundenen Gegenstand alSdan» als 'ein woblerworbenkS Eigenst»»». Der Amerikaner, dessen wir am Eingänge erwähnten, iagte: mau würde ihn drüben jcnseilS der groben SaUpiütze alS er»e» Allsschneider erklären, wenn er , zählte, dab m Dresden die Leute so ehrlich wären, haar Geld, a der Slrabe grsundc», ahzuliricr». Arhnlich drückte sich ein Russe an-, de» sein verlorene- aoldgeivickteS Portemonnaie mit Jubel von der Polizei abholte. Er meinte: wen» der Russe Etwas ans der Straße findet, io schlägt er ein Kreuz drüber, miuinelt: Da- Hai Tu Gott aeichickl I uird steckt rS ein. Ländlich, sittlich. Uns gefällt die drutlche Sitte. Fortsetzung de» lokale»» Tlieile» Seite ». r»kr-i,csckichte. Trutselie- Neiel). Am Mittwoch Abend gegen Uhr machte der Prinz Wilhelm dem Kaiser einen viertelstündigen Besuch, ebenso der Kaiserin. Ter Kaiser nah», etwas leichte Nahrung z» sich. Da- Morgen-Bulletin vom Dvmrcrstag, unterzeichnet von Dr. v. Lauer» meldet: Ter Kaffer hatte eine uiirnhige Nacht. Da- Befinden ist sclir schwach. Mittags 1 Uhr war im Befinden des Kaiser- zwar etwas mehr Ruhe ringeircten. eine merkliche Hebung der Kräite hat aber nicht statt gesunden. In der Zeit von V»l bis I Ubr war der Oberholprediarr Koeael bei dem Kauer. Piinz und Prinzessin Wilticli» wäre» seit 8 Unr im PalaiS. Füisl BrSmaick crichic» um l2 Uhr und koiffcrirtc längere Zrit mit dem Prinzen Wilhelm. Die in Berlin aniveienden Prinzen de- Königs- hanieS waren cbeniallS ini PalaiS anwesend. Der Grubber;og »ind die Großherzogin von Baden reisten ans Karlsruhe inittrlsi Extraznges »ach Berlin ab, wo sie am Toiinerstag iriih ei»tra>en; »nt ihnen ihre Tochter, die Kronprinzessin von Schweden. Der Kronprinz von Schweden leibst trat am Nachmittag rin. Weitere telegraphische Nachrichten im Lanie des gestrigen Nachmittags be- iagle»: DaS Brsiuden des Kaisers gestattete sich am Bomnttag tnivlgr weiterer Krästeabnnhme beiorgnißvollst. Da- Ahgevrdneien- huus brach deshalb seine Berathnng ab. Der Reichstag beschleu nigte die dritte Leluug des Etats. Seit 1 Uhr ist iudesse» eine Kräsleznnahiiie hcincrkbar. Nach Mittheilungen von 1 Uhr Mittags ist im Befinden Sr. Majestät des Kaisers zwar etwas mehr Ruhe eiugetrricn, eine merkliche vebnug der Kräfte hat aber nicht ttatt- geiunden. In der Z it von hrl bis 1 Uhr war der Obrrhos- predigcr Koegel bei dem Kaiser. Prinz »nd P>i»;cssin Wilin ln, sind >rit 8 Uhr im PalaiS. Fürst Bismarck erschien um 12 Uhr und kvnscrirle längere Zeit mit dem Prinzen Wckhrti». Ter Kron prinz von Schweden trifft »in ff Uhr hier ein. Die hier amveirndcn Prinzen des KönigshaiffcS waren ebeiitalls im Palais anwesend. Der Reichstagsabgeordnete Bebel mnßle am Mittwoch Mittag iin Pcoabiker Ki>i»iiialgcr>chl erscheinen, »in sich vor dem Unier- suchiingörichler als Zeuge in ciiiei» Landes- und HochverralbS- prozrsje vernehmen zu lasse» Einer Lokalkorrelpondenz znivlgc Handelle cs sich um cm Verfahre» gegen de» vielgenannten Ha»v>- inann Ehienberg, reip. um Entgegennahme des Bewcwm.'.tcrinls für die seitens des Herrn Bcbrl gegen Ehrenberg >m ZreichSlage auSgeiv»ochrnen Beschuldigungen. In Rr'nenSbiirg ist eine anS 6 Personen bestehende Faffch- münzerbande verhaftet, w, lche Zwciniark- und Zwanzigpfennigstücke sabrizirte und in den Verkehr brachte. Grai Heibcrt Bismaick soll, wie ans bestunterrichtetster Quelle »litgetheilt wird, aut der Brnntsnrbe die Reise narb Dublin, von welchrr er gegen Ende der Woche znrückeiwartel wird, »nlcrnom- nicn haben. Höchsi>vahr>ck>eiutich düitte drinnächst die Verlobung deS Grasen niit ci»er im Hanse des LordS Londvndcrry zu Dublin lebenden jungen Dame, eurer Verwandten des eben genannten Lruds. erfolgen. Nachdem schon vor Kurzem einem Schnhmachermeister in Spandau d>e Anseriignng von ca 300 Paar Mckitärslie'rln über- lragen worden, will jetzt da- Kommando des 4. Garde-Regmienis zu Fuß der Iuiiuug der Schuhmacher die Lieferung von 1000 bi- >500 Paar Soetcln übergeben. Feiner hat das Trainbataillon den Lpandaucr Schuhinacherincistern ca. 1000 Militärsticiel in Arbeit gegeben. Ueber die Frage, ob in den Gesetzentwurf, betreffend den Ver kehr mit Wein, der Drklaraiioii-nvang. d. b. der Zwang, Wein cils remcn Wein ohne Zulützc zu erklären, ansznnrhmen icr, haben sich Jnkereffentrn ans sümintliche» weinbautreibendcn Geacnvcn Denlsch- iands in Petiiionen an den Reichstag ausgesprochen. Ans der Uebersichi über diele Petitionen, welche dem Konnniisionsbcricht bci- cu'fngl ist, crgrrbt sich, daß die Moielgcgcnd vorwiegend für die Dekiaralion eiiilritt, dis ?cghelbal gegen dieselbe, das Aurthal da- tnrz Rheinhcssen und ckthemga» danegen; das „übrige Ruemgcbict" dglur; das Maingrbiet nngeiähr gleich gecheckt; Württemberg da für; Bade» daiür; Guinbcrg. Halle. Hnschberg dagegen; die Handelskammern von Breme». Thor», Kolibris, Bochum, Göttingen. LvPtüii, Frankinrt a. Q., Soran, Leipzig» NegkiiSburg, Murburg. Minden, Osnabrück, Dnffeldv'f dagegen. Tie Gchtiln eines rhciiiiichcn Landtagöabgcordneten. welche ihrem Gutkcn während der Dauer der Tagung m Berlin Ire» zur Seile zu bleibe» vflegt, bat ihre Muße daselbst zu Berechnungen über das Turchichiiittsalicr der Landtags- nud Reich-kagsabgevrdncten bc- iiutzt. Ta- Ergebnis; dieser Berechnungcn geht dahin, daß das Tui chschiuttsnltcr der Mitglieder des preußischen Abgeordnetenhauses jicmlich genan 55 Jahre beträgt, und zwar bei den Freikonlrrva- tive»5Mc, bei den Konicrvalivrn 51, bei den Nationallibrralen 55'/», bei dem Ecnlnim und den Palen 46".« »nd bei den Tentich'reisin- nigcn 57' 2 Jahre. Die Mitglieder des Reichstages erfreuen sich einer größeren Jugend, indrm deren Dmchichntttsalter noch nicht an; 51 Jahre errricht. Die geringste Altersstufe zeige» hier die Sozialdemokraten mit 45 und die Polen niit 48 Jahren. Es folgen dann di: Ellaß-Loihringer mit 51' « Jahren, die deriiiche R'eichsvartei niil 52, die Tentlchsrcisiimlncn mit 5ff'/«, die National- liberalen mit 53"/« und endlich die Terttschkvmervaliven mit 55"/« Jahre». Die Kunde von der Erkrankung deS Kaffer- verbreitete sich in Berini nach und nach, so daß sie im Reichstage jedes andere Interesse znrnckdrängte. Der KiiegSmnuster, welcher zur Vertretung der NachtragKsoidcrung tu» die strategnchen Bahnen im NcichSiage erschienen war. kam aus dem Palais und kehrte nach kurier Anwesenheit im Reichstag dorlhin zurück. Der Reichstagsiaal selbst war trotz der dauernden Sitzung wie ver ödet, während die Abgeordneten in bewegte» Gruppen sich im Fviier an'hielten. Während »m l Uhr 90 Minuten daS PalaiS »och ganz verödet lag, hatte» sich eine Stnnde Wüter bereits Ansammlungen gebildet, ans den besorgten Gesichtern las man die ticke Antheck- nahme an der bekümmernde» Nachricht. Dem Kronvrinien ivnrde als bald Morgens von dein Befinden de- Kaisers Nachrichi gegeben. Es wird versichert, daß das jetzige Wiederanstreten des alten Leiden- auch zm» Thcck durch die groge An>rcg»ng. vo» welcher der greise Herrscher i» der letzten Zeit beimgclucht worden »ns dir natürlicher weise große Gemnik-bewkaiiiigrn zur Folge hatte, hrrvorgeruie» wurde, und daß nicht lediglich Erkältung die schntdtragende Ursache ist. Außer dcn betuchenden Nachrichten an- San Reino war es zunächst ja der Tod eincs blühenden Enkclsohnc-, der das Herz des laiierlichen Großvaters schmerzlich verwunden mukte. zumal auch der Bruder de- Lahingeschirdenen ernstlich leidend ist. Zu diele» Schicksaisschlägen tritt nun noch der weitere Kummer, daß die ein zige Tochter unseres Kaiserpaare», die Grotzberzoai» von Baden, Höchstweichc schon bei der letzten Anwesenheit am Berliner Hole an den Augen litt, über eine ernsstich« Verschlimmerung diese-Leiden- „>men "N>, rv ».«7 «a, »cn»«nyr unterem mancyren verrscher» paare keine erfreulichen Nachiickilen zuache». Ein uitramoiitairer Wahlmann »lr die Lairbtag-ivahl ist in Würjlniig plötzlich arstoiben. Veramistich hat bi-her sie Stimmen gleichheit für den liberalen und ullramontanen Kandidairn die Wahl e»ie» LandtagSabgrvrdneleii verhindert. Jetzt ist, wen» ein neuer Wahlaang vorgrnommen wird, die ultramontaire Partei in der Minorität. Der vekähianng-nachwei- wird tm Reichstag nicht mehr zur dritten Lelun.z kommen. Der allerliöchste durch da» „NeiG-gesetzblatt" und die „Gesetz- saminlnna" vriöfsentlichte Erlaß Hai loigenoen Wortlaut: Ja An betracht der Wech'eliälle Meiner Gesundheit, weiche Mich vorüdrr- aeheiid zur Enlhailung vo» den Geschält«» »öihigtc» »nd in An- velracht der Krankheit und verlängerten Abwesenheit Meines Sohne-, de» Kroiiprinze», beallstragc ich Eure Köuiglichc Hoheit, in allen Fällen, wo Ich einer Vertretung in den lauiendcu Rrgie- ruiigSgeschäiten und »anirnliich in der Unterzeichnung vvn Ordre» ru bedürfe» glaube» werde, mit diese» Vertretung, ohne dab cs für die rinzclnen Fälle einer jedesmalige» besondere» Ordre bedach Berlin. 17. November 1887. Wilhelm. Fürst BiSmarck. An deS Prinzen Wilhelm Königliche Hoheit. Qester-retrst. Drr „denischen VolkSzta." in Neichciibera ivird vo» verläßlicher Seite gemeldet, dab eine Dachpappe- »nd Tbeer, vräparate» - Fabrik in Köaiggrätz eine erhebliche Lieferung von Dachpappe iür die Baracken der rnisilchen Armee an der öster reichische» Grenze zur Ausiühniiig übernommen habe In der geheime» Sitzung de- B»agei-A»Sichusse- brachie ein Redner zur Spraaie. daß die Sitleiiiosigkeit iu Wien, sowie in an- de»en Städte» »»mer mehr und mehr a» AilSbreltnna gewmnc. Er nchrte aus. ivie niangelkast in Wie» die Conkrole über »eiic „Damen" ist. deren Beschäftig»»« ir» Spazierengehen besteht. Der Redner erzählte, wir unangenehm cS »»ständigen Frauen fällt, zu gewissen Zeiten über den Graben (die vornehmste Straße vo» Wie») zu gehe». Ein klerikaler Abgeordneter a»S Obelösterrrich, der srübcr Draa- Qffizicr war, verwiinbeite sich, das, die Herren all das wissen; er sei schon lange in Wie», ohne elwaS hiervon bemerkt zu haben. lO, diese Unichlild!> — Ein czcchncher Parleisührrr schilderte die Ver hältnisse in Plag, von dkiwii er meinte, daß sie mindesten- io arg seien ivie in Wien, wen» nicht ärger. Der Polizeipräsident Baron Krank eillgegiletr hierauf, dab die bernsrne» behördliche» Organe ihr Möglichste- Ilm», eS aber nicht möglich lei. alle Personen zn ver folge». An der Debatte über dielen Gegenstand, die 2'/- Stunden dauerte, betlieiligteir sich beinahe sämmtlichr Ansichiißnutglieder. uiid wurde allenthalben die Nvlhweildigkeit betont, die sittenpolizeilichc» Matzregein z» verscdärsen. Ungarn. Eine sehr bedeiiffnme Bemerkung de- Kaisers während der Hosbffel in Budapest wird lebhaft besprochen. Der Kailer zeickineie de» sächsische» Abgeordneten Oskar Meltzl durch eine längere Ansprache anS und drückte mit Bezug ans die Blidgei- rede Meltzl'S icine Beiriedizung darüber a»S. daß nuiimehr zwischen der »liigarischen 9legierung nnd dcn siebrnhürgischeii Sachsen ein brlsereS Verhättnitz angebahnt w»rde. Meltzl brtvnte. daß die Sacbien aus eine achkhiindcttjährige Vergangenheit zurttckblicken, wo>aus der Kaiser eriviederle: „Ja, die Sachsen müssen erhallen bleiben!" Frankreicli. DaS Mittelmeergeschwader. 16Kriegsschiffe stark, daniittcr 6 Panzerschiffe ersten Ranges, verließ, vollkvnnne» auS- gc, listet, Tonion und icgette »ach Villefiaiiche; um der ttebmig nlchl den Eb-"alker einer kriegeriichen Kundgebung zu verleihe», iverden weile Ausflüge tu die Hobe See vermieden und die sian- jösiichen Küstengewässer „ich! verlasse». Die Tochter des Expräsidenle» Grevh erfuhr die Nachricht von der Veiurihrilniia ihres Gatten durch ihre Mutter. Frau Wilion erwiedcrte kein Wort, sie hat nur den einen Wunsch, ans Pari-, das dcn Fall ihres Haines gesehen, zu stieben und mit ihren Kindern nach Amerika zn ubersiedrln. Frau Wilson will nur ihr kleines persönliches Vermögen miliichinen; sie verschmäht Alles, was ihr die Eltern nnd ilzr Gatte zur Beringung stellen. Tie arme Frau, die sehr gealtert ist, brsindet sich in einem derartigen Zustande der Auslegung, daß sie vor einigen Tagen in Ohnmacht fiel, weil man vor ihr vom Elhsre sprach. Die Tochter des Exprasidenteir hat bereits ihre Diene,schaff entlassen: sie erklärt, nichts könne sie zwingen, das Reinltat der Avellverbaiialnila in Paris ahzmvartcn nnd als Fran ones Veiurlheitteii in einer Sladt zu leben, in der sie Jeder kennt. Ta Erlniidigiingen deS Prinzen Jeromr Napoleon bei der ita- lienncken Regierung mit der Versicherung brnniworlet wurden, ein Zusammenstoß mit Frankreich sei nicht zn besürchlen, ließ er seinen -Vvhn Lours nn itilieiiilchen Heere. Pruiz Louis ist an seinen taiidvrk in Verona znrückgekehrt. Die Tcpntirteakammer begann die Beraihnng des Knltns- Bndgeis und gcnehiiiigtc mi> !133 gegen l9l Stimmen dcn eisten Artikel desselben nach den Anträgen oer Regierung, in welchen die selbe» Summen verlangt werden, wie im veigangenen Jahre. Tic Badgetkoiinniffion hatte keinen Kredit kür die Kutte beantragt. In einer Unterredung mit dem Vorsitzenden der Linken nnd der Union Rcpuhllccune des Senats erklärte der Konseilvrasident Tirard cs ffir »nrichtig, daß Gcneial Bonlanger mich Paris gekommen sei. Er (Tirard) sehe in dem Zwischenfall Bvnlciiiger's zn einer Interpellation, doch werde die Reaieriing Berathnng deS Budgets des KriegSimnisteriunlS geben, falls der Senat dies wünsche. Paris. Gelegentlich der Vorlage über den Gesetzentwurf, rck welchen iünf Gencralinipekiorstellcn geschissen werden sollen, wurde weiter vorgeschlage». mindestens 86 Oberstkvnimandircnd. für das stehende Heer zn ernennen und zwar: 5Ari»ee-Kom:ila»danteii. 20CnrP--Kvni»iandanIen. 5 General-Majors. 5 Oberstkvminandirende der Artillerie. 5 Oberstkommandirende der Genietruppen, 40 In fanterie-Divisionäre und 6 Eavaleric-Divisioiiäre. Außerdem sollen noch 14 DivisionsgencralS-Stellen zur eventuellen Vervollstän digung des Gencralslabs und iür de» Dienst in Algier geschaffen weiden — iin Ganzen also 100 Obcrslkommniidireiide. — Der „Figaro" meldet, daß die italiennche Regierung demnächst Modist« sirnngSverstlche mit verschiedenen Ärmeekoivs machen werde. Zn« nächst sollen di: Corps von Venedig, Piemont und Neavel vrobe- wrffe mobil gemacht werde». — Ei» Comitec mit Alexander Dm,mS und Meist,niier an drr Spitze erläßt einen Anffns zur Grü düng eine- Foods für die E>lichi»»g eines Denkmals zu Ehre» des kürzlich verstorbenen Malers Alphonse de Neuville, — Jn Marleille tödtcte ein blinder Mann unter empörende» Umstäiide» seine Frau, Ei schlich sich 'Nacht- nn das Lager derselben, suchte vorsichtig mit den Fingeripitzen die Hal-Pnlsader, durchschnitt diese »nd hielt sein Ov'er mit den Kissen bedeckend so lange lest, bis es an der Ver blutung erlegen war. — 'Am Dienstag flog die Thnamiffabrik m Figncras (Spanien) in die Luff. Zwölf Menschen wurden getödlet und eine große Anzahl schwer verwundet. Italien. In dem Budget des PavsteS betragen die dem Papste jährlich obliegenden Lasten 7 Millionen Francs. Diele Ausgaben deckt im Weientlichen der Peterspiennig; derselbe ist ur sprünglich ein^ englnche Idee, aber 1661 nach der erste» Zerstücke lung des pävllstchen Staates, dem man von 20 Provinzen nur siiiff beließ, wurde drr PelerSpiennig von Belgien zn neuem Lebe» er weckt; die anderen Länder folgte». Bis zum Jahre 1870 brachte de, Petersvlenoig durchschnittlich 7,4l7,lX>0 Francs jährlich dem Papste cm; seitdem ist derselbe die einzige Emnahine des PaplleS und hat i» keinen, Jahre unter 6 Millionen Francs ergeben, Bei dem jetzigen Pavst-Juhlläum haben die Bischöfe für de» PeterS- p'cnnig insgesamt»! als ankcrardentliche Spende 32,500.000 Francs dem Papste überreicht; außerdem hat die Messe des Papstes 3 Millionen Francs eingebracbt. Somit ist der päpstliche Schatz si tzt heiser gefüllt. Für die Bedürfnisse der Mission dient dein Papste das 1822 in L»on gestiffete „Werk zur Verbreitung des Glaubens"; es hat bis heute 230 Millionen Francs eingebracht, die iür Mislionszivecke verwendet worden sind. Im Jahre 1887 sind iür dieses Werk 6,618,OM Francs cinaegangcn, wobei mit Be dauern hervorgehobcn wird, daß Deutschland nur 409,000 Francs und Oesterrcich gnr nur 80,OM Francs beig steuert haben. Die Gegenstände der vatikanische» Ausstellung, welche eine» Werth von 90 bis IM Millionen Francs haben, sind nicht verkäuflich; ein Theil derselben, der von künstlerischem Weiche ist. wird zu einem bleibenden Mussum, das klebrige für die armen Kirchen verwendet und de» Mi'sivne» rngclheiit. In Mazsanah ist die Lage unverändert. Man erwartet in kür« csier Zeit dcstnnnitere Nachrichten. Tie in den letzten Tagen lgnai,litten kleine» Banden icheine» beauftrag! gewesen z» sein, den Ncgns zu inivrmiceii, vb sich Wasser in de» Brunne» am dem abessinischen Plateau befindet. Die bei Ailct auiqetauchten Abes sinier zogen sich gegen Ghinda zurück, nachdem sie Wasser geholt batten. Tie Gegend nördlich von Asmara ist ffei von Abessiniern. Papst Leo XUI. hat dem Erzbischof vvn Genua, der ihm >eit dem Eintreffen de- deutschen Kronprinzen in San Nemo über dessen Befinden regelmäßige und inSbriondere in den letzten Wochen häu- sige Bericht« Ubeliendet. auiaciordert. ihm von nun an tägllche Nach- keinen Grnnd im Laute der Aufklärungen
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