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- Erscheinungsdatum
- 1888-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188803091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-03
- Tag 1888-03-09
-
Monat
1888-03
-
Jahr
1888
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r-sikbiati endenän.,,, Ni >N>I>'isc»nNck hm» die Pell M s,7k. - ^nikrat« Manenslr is vis Anchmitl. s Ill,r. Loimiaa« bis irMiii InNkiiliadt: lti, llivsiria k»»nnitrtecl>k»ü'»i-ub>- S lliii Niichi». Die iwalliqt Pui». «kil» «cu. S Diidein ib Pia. <u> Mon> taot >>d«l nndi Nesilpaeii so Pia. uiiikim Linch <ll»,aelaiwi> llkile «o LI, Aeliamkn aus der Privat- stiis .-jeiie 30 Pia Sine älamnile mi da- in>a'Ma»lae Elicheineii der, tzaiesaic »vttd mmi aeaetie» A„» s i>«ziiae Aniriiiaiie Siniicäae aeacn> Piaii»»ikra>it>M>.ä„na diiilli -Hnes niailkn od Pviirunntiliina Jniemie nelimrn iämmlUaic rcnenimsite Sjn-, nomen Siprdiiione» an gs,r Rück f aadr cinqei. Manuicnpir lerne iindNMeN tzeri»vre<I, Lielle« U All!,., oss Kensi.-Tie-den. Jahrgang Ausl.46,000 (Lxcmpl. SeiMLvll «errrvlck. Mdt». Allmriil. «MpKolUt LNItt ssrv«»«» I^sr vc»n Irlootagen ^ , sjL'MlVtllo äen, nz'k'^Oin 311^05 I.vn, 2.2ü. Nninkini.lstr, cioul. 0.7<». O.W. 125. 3iwkyn k. llorrvn u. Oamou (-.65, 1» 7b i. 2 75. L. I.Kl), 2 1«». 2.50. I.2L. 1 50. 1.75 4. 4.50. 5. S.50, 4. 4 50, 5 S b». 2.7b. 3. Dresden, l<888. Rruriir toii-Lrli „> nmiue. steIt 1 tt. 8 Mürz. l(»1li»etde»u.1 Wrlzeo dr!,n»iplrl. Inet' vr« i.-l.:.,». ^m.l.Hnii »i'iiN'U unu.. l»rv >09 U.t. pr. Oliai 1,150. Imii.Nnll >I9.oO. P»'!«,,, rrtl. er Hn«t» li'ev 102 109. PudOl ,'nv .'?»>.,»«.Ni,o 11.5»«». rept.« 11» I.-15,20. tZnniu»§ bt'li«nrpi.. lueu o»!i,s »zuuüO» 1i,.3i». 7»,l .Z.Z«'. Np,il- N.ni «nr2!»^n. Pci»l,lc»uit loco orr« zoll« 13.0«». , »> » o », 1 f » r i a. M.. 8. Mllr,. ^bil.lnft ) tt.ed.i 210.4.Ltnt,«c.t'.,l!„ I'I.»iO. vomb. i?,!'«». «Val,'.Ikt l.',I,60. « </«>». tpioz «^otdrcntc 76,.',. Tkeonto 186,9o. Sltll i !VNi,.i. ,-,-.anft.> lnrdii Liaoicch»!!!, .Ni.l», omim. 7i.7 ,. II-lowiswuli» > - i.I',, ^ Wi->>kuvl-u !!nq i>>cdi>,7„,i -I, »°k,n: iirsi ^ l'oillii iiiilixlcii-^^clu; ^ « ^ A in ^iisw.slil. « L O. I >. i ^ ^ N'äsvlio-I'nl»! Ik II. ^n»8<n<1ui>!ki«.<»<>8o>>lil't, Nnilonntr. 5 ^ nncl I'nitioii.i, >>ni1. iimi I. Mi;, ^'oloplinn N« .^« «liii otn tlii ^m.v>»n-^"IIn 8 -!,lr ^ii1oi-l.j8nnk von U«u, K'tx-'ON. V,»r1nr;f,n «)1o. zur oliou I'oililinusit'ttM'i. l'fiina-l^unIiUit, ki lu'iuo, öl.in/i-oii'tin >V-inro. Ä? tt )1lr. 2.^0, doi I^iN.nnIimo krtt'knror I'o^Um no<t» tiUIi^o^. /ur^ ^ ' >L VsM86§!lT Lv^AMMNQLüLtz Z u V7e4'4'ic1,-)l.'nltt^4evvi. «»»» ».nlibl,,,. sXii-oU f«ir l»o,nn». Ä ir» unoi»^t'I»llo!>. uue-i, »riotl». I> OlUloill. j'numlirto 4,^r»irpfm»r^lv. ^ « kktüok I.l»«». .no'it.m - Vorln^i » in t'nnovn' t)illii<ü^. ^ ^ik!^^yr>un»«-d«o ror- iu^ouninmon. M /I I NUicr »^. n.Vor>nn4i. * A ^- »-vuir> »^III^II, Ml-U»dvu. .Vi-li.-il. n.r 1>ppi<7--Iinil,.,un-i. N von äor »iU /liiir.., 2»S- liuvi'. >loko.I,kni,mvi>jn!>,'N'>ioi !I!l>:>i!i.<'I <I>>i>»iniin, violtiivli i'i'iiniiivl, olsonrl. «lio cVoin!i-ii>i>I>in^ von Ü».VN, !(S>:>il!l L 8«>i». Vorlianf in Onpiniillii^Ion sn iso Ovciscln. Gnlt schütze inneren Kaiser! letzle .... unser Kaiser.. ausgeht, soll mau nicht ver-! TrosSsllsr VonüvkeimlKL-^llslLit »<>» OUv l'.uii'aaü' Die Krankheit des Kaisers. Thrrmsalge, Mgenischash LteUriertreluim. t.'a»dlii>rsverha'id!uugr», Liter» am l 4» tssaslspict Echweighaser's, i^rntz Schulue-Prntrag. . Baterlaud seit Jahren vvrbcreilet: jeden Kaisers l^eh'ntslag be- ... » j gnihle das Br'lk als ei» neues Gnadengeschenk der Prniennng. i iLermiiworiNcher Stedatlenr lür PoUNiNlkv Nr. Emil Bicrcr, in Dresden ji-oneh auch niit der Erwägung, daN es viellcicht der8letzle.de»'. thenren Planar che» bescherte sei. Nach aber lebt Zwei Schwerkianke im deutschen Kaiseihanse aus ciinnal — wo lange cn> chlbcinzug ei»- »nd das ist ein hartes Geschick. Aber auch dieses soll mit männlichem Mutbc ertragen und wird, Io Gott hillt, überwunden werden. Eine Zelt lang durste man hasse», das; unser Kaiser Wilhelm, der alte tnpserc .Heide, das Leiden zu meistern die Krait »och besitze, das ihn ani das Krankenlager gewirrte» hat. Leider habe» die günstigen Eischeiiinngcn nicht lange angchaltcn. Der Ges»ndheits;nsland des bald Mjälnige» Kaisers ist ernst geling, sodaj; eS nicht gegen die schuldige Ehrerbietung vcrslvhen beißt, wen» man die staatsrecht lichen Folge» erörtert, die cinzntrelcn haben, wenn Kaiser Wilhelm dem Irdischen den Zoll jetzt entrichten sollte. Zudem haben vrenßische Walter schon seit Monaten wiederholt, wenn sich das trübe Geschick des Kronprinzen rascher zu erfüllen schien, die verschiedenen Fälle nach de» Erledigung des Kanerthrones besprochen. Sie lhaten dies znni Theil in leidenschaftlicher Weise; je nach der Parteislellnng. da ja an die politische vc>scl»ede»c Richtung, die sie dem Krvnpri»;«», und dem Punzen Wilhelm znschreibc», ganz entgegengesetzteMulh- masnwgen sich knüvien lassen. Wir, gleich uns, der Ansicht ist. das; der lnintige Kaiser Deutschlands, fei cS der Sohn oder der Enkel dcS letzigen Trägers der Kaiserkrone, im Wcientl chen dessen Politik nach Außen wie im Innern forlsetzen wird, kann die in Figge kommenden slaalsrechilichen Fiage» mit vollkommener Unbefangenheit windige». Verlasse man sich daraus, Th>vnslrc>tig- keiten werden sich nicht einstellen; das Persassnngsrecht wird von allen Betlieiligten anf'S Geivissenhnstcstc beobachtet werden! Man hat zweierlei zu unterscheiden: die Thronfolge und die Re gentschaft. Ersierer Fall läge beinr Ableben des Kaisers Wilhelm inigehener emsach. wen» der Kronprinz gesund, seiner Körper- »nd rsleisieekiäsle völlig mächtig und wenn er im Reiche wäre. Dann bäte er sofort nach dem Tode feines Paters die Regierung an. Ebenso einfach wäre es. wenn der Kronprinz noch vor seinem Pater gestochen wäre; dann ginge die Krone vom Großvater ans dcn kaoerlichen Enkel über. Verwukelt oder wenigstens umständ licher gestaltet cs sich, sobald benn Ableben des Kagers der Kron prinz mchl bloS außerhalb des Reichs weilt, sondern auch durch schwere Eikicmknng verhindert ist, selbst zu regieren. Dieser jetzt nahegc- leglc Fall ist ausschließlich nach der preußischen Bcrsassnngsnrknndc ,n entscheiden. Tenn kraft der NeichSverfassiing ist die kaiserliche tÄewnlt nnnnslöslich mit der Krone Preußens verbanden: der König von Preußen ist jedesmal und ohne Weiteres auch der Kaiser von Trntichland. Wie steht'S also mit dem Thronwechsel und der Thronfolge in Preußen? Laut der einschlagcnden Beriassnnas- cnlibl erfolgt »n Augenblicke der Thronerlcvignng der Uebergang der Staatsgewalt ans dcn zur Thronfolge bercchtiglcii Kronpiinzen pan Rechtswegen und ohne Weiteres (i>>8o .jrrio und oo ipsas. ohne daß irgend eine .Oandtnng, eine Antretung oder auch nur die Kenntnis; des Aiiialls von seiner Seite erforderlich wäre. Die prcnßache Verfassung bestimmt zwar in Art. 5l, daß der neue König .in Gegenwart der vereinigten Kämmern" das eidliche Gelöbnis; ani die Vec'-'ssnng zu leisten habe, aber sie ist darin sehr mangelhaft, daß sie dem Thronfolger kür diese Ablegung des Versassnngscidcs keine bcsinnnttc Frist setzt. Die sächsische Bersassnngsurkande enthält in diesem Stücke ganz klare Vorschriften-, sie bestimmt, daß der Thron folger ..bei dem Antritte der Regierung, in Gegenwart des Ge wurmt Ministeriums »nd der beide» Piäsidenten der letzte» Stände- vcrwimnlnng bei seinem Fürstlichen Worte" zu veripiechen habe, die Vcrsassnng zu beobachten, ansrcchl zu erhallen »nd zu be schützen. Darüber ist eine Urkunde auszunehmen, i» der Gesetz sammlung abzndrncken und den beide» Kammerpräsidenten einz»- kwndigen. die sie dem landsländischen Archive cinzuverleiben haben. In Preußen jedoch ist der Fall möglich, daß der neue Herrscher, dem k-ast der Ertrüge die Negiernngsgewalt zugeiallen rst, sic anS- iibe» kann als aln iltttisincher Fürs!, nämlich ohne vorgängige Ali- legnna des Beriassuiigseides. Die Verfassung besagt ia nur, daß der Eid ans sie ahznlegen ist „in Gegenwart der vereinigten Kam mer»". Lasten sich nun der durch dcn Tod seines Vaters König gewordene pieußnebe Kronprinz und die vereinigten preußischen Kammer» belmis Ablegung des Versaslnngscides zusgmmeiibriiigcn? Darmif spitzt sich zunächst Alles zu. Die Verinssung Preußens ragt nicht, das; die Eidesleistung in Perlt» erivlgen muß: sie bc- slmiml nberhniipt nichts über de» Sitz des Lrindtags. Der neue König könnte mittelst einer Eabinetsordre den prenßiichc» Lnndlag auch nach einem anderen Ort, selbst in's Ausland, znm Zweck der Eiiigeaennnbme der EideSleislnng znlammenbcriitcn. Ist nun der Kionpijnz übersülirbar nach Berlin? Und wenn nicht, würde er den geiainmten Landtag mich Sun llieino entbieten ? Em bei der Durchsicht dieser Dailegnna eintlkssrndes Telcgränim hetehrt unS, daß man das Elftere beschlossen Hai: der Kronprinz reitl, trotz seines tclnvere» Leidens, nach Berlin ab. Stirbt der Kaiser, to wird der Kronprinz als iein Nachwlger mich die Kämt besitzen, vor dem Landtage, der zum Glück p tzt ve>s-»ninelt i», den Eid aut die Ver- tassung zu leiste». Hieunil vereinfacht sich Alles; der neue Herrscher iß em vollkommen Pcrsnssn»gsniäßigcr Fürst. Er kann auch vom Anslande aus regieren. Sein Ansenthall i>» Anslmide isl tür die Voraghme von Negierungshgndlnngc» unerheblich. Kaiier Wilhelm hat jährlich wochenlang von dem österreichischen Gaslein ans die wichtigsten R'kgikrnnnshgndliiiigcii vollzogen. Bündnisse mit anderen Reichen abgeschlossen n. s. w., >n die Erwcitcrnng der prcußiichen Königs- j„ die deutsche Kaiserkrone erfolgte im icindlicheii Aus lände. in Bcrimlles. Soviel über die Thronfolge. Nun ober zur Regentschaft. Eine solche ist vom Kaiser Wilhelm bereits eingesetzt und zwar schon gm 17. November v. I.. also zu jener Zeit, als die Krankheit des Kronprinzen eine sehr schlimme Wendung zu nehmen schien. Dminlls beonitragte der Kniier seinen Enkel, de» Prinzen Wilhelm, mil seiner Stellvertretung in den lcn,sc»k>c» RegiernnnSgeichgtte». Diele Bcgiiftrggnng tritt jetzt mil dem Abdruck des betr. Befehls in Kraft. Ohne Weiteres ist mizmiehmc». daß die Beauftragung des Prinzen Wilhelm in völliger Ucbeieinstinimung »nt dem Kwiipinizeii schon im vorigen November erivlgt ist. Piiin Wilhelm wnd wghricheinlich bei seinem Aufenthalte bei seinem Batcr alle diese Dinge z» allseitigem Einbeisländniß besprochen hoben. Ter Vundesrath hat sich allem Anschein „ach am Mittwoch »nt dieser slaalsreclitl chen Frage beschäftigt und das Vorgehen, wie es jetzt erfolgt ist, tür rechtmäßig erklärt. Es sind dies olles schinerzhgste Betrachtungen. Auf daS Ab lauten der Lcbenöuhr dcS gleisen Heldenknisers ist das dcn siche ^V»77»r-»sc--<rr»^r-.,- isr°!- Apiil, Gerichlsverhandlnngcn 1 ^rcttai^ ^.Mär;. -ieurslk reieiuaiiimc der ..Dresdner Nackir." vom 8.März. Berlin. Sc. Maseslät der Kaiser ist erst Moigens 4 Uhr eingeschlafen. Ats er gesiern diachmittag ans dem Zustande der Bewußtlosigkeit, in dem er sich ieit vorgestern befunden, eiwachte, wi»de ihn, zunächst etwas Milch nm Run, ciiigeslvßl. Dann, iiachdem die Kinite cinigermaße» znriickgelehrk waien, verbmale er Bouillon, dcrcn Genuß eine weitere .Hebung der Kräfte zur Folge batte. Seitdem nehmen aber die Kraite mir ganz allmählich zu, jg es wird sogar berichte!, daß ei».- weitere Abschwächwig einge- ! treten sei. Dem Vernehmin nach ha! der Kaiser dcn Schluß dcS ! Reichstags noch leibst nnlersihricbeii. Berlin. Die ..Nnt. Z!g." meldet: Der Kronprinz wird, so viel bis jetzt seslsleht. beule Abend von San Remo abrcnen. Ec könnte also Sonnabend Abend i» Berlin sein, doch gilt es als mchl ! ausgeschlossen, daß er behnks eines langsamcren ktimatiichen Ucber- ! gangS in Wiesbaden Station macht. Demselben Blatte ivno ans ^ Sun llienio gemeldet: Der Kconvrniz itt von Berlin ans ansgctor- ! decl worden, sich zur Heinireiie beccit zu Hallen. Er hat sich ohne Zögern bereit erklärt, sobald eine wertere mignnstigc Mclamig er- svlgt, »hznreisc». Dr. Riackenzre erachtet die Reise sür de» Zustand nicht als voilheilbatt, hat sic aber zugegeben. Ein Separat,ng ist in Bcieilscbafi. Die Aerzlc sahren »nt. B eili n. Die Ordre, welche die Ermächtigung zmn Schluß der llseichslagsicision citheill, ist vom Kaiser, wie man erzählt, »och mit fester Hand gestern unterzeichnet worden. Wie es nnt dem Schluß gehalten weiden wird, steht aber noch sahiii. Die Geschälte dürsten unter Verzicht aus Fonnalitäten rasch erledigt werden können: ob cs aber sür angemessen erachtet werden wird, den Reichstag bei dieser Lage der Tinge nnseiuandcr geben z» lasse», darüber bestehen Zweifel. — DaS Abgeordnetenhaus hat sich heute Mittag I Uhr mit Rücksicht ani die traurigen Nachrichten vertagt. — Der Kronprinz van Schweden ist heute Mittag 2 Uhr 10 Minu ten aus dem Bahn! o> Fricdrichitraße etngetrofscn. Der Klonprmz iah ungemein ernst aus. Berlin. DaS „Tagcbl.' berichte!: Gegen Morgen verfiel der Kaiser in einen siamnähnlichen Znsiand. ans dein er ab und zu mo mentan erwachte, m» einzelne Worte zu sprechen, welche auf große seelische Erregung schließen ließe», ein Zustand, den die Aerzie als ein bciorgnißerikgcndcS Swnplom beirnchleten. Berlin ll Uhr 15 Minuten. Der Kaiser liegt in den letzten Zügen. Die kgiielliche Familie, der Reichskanzler und die Minister sind nm ihn vericimmell. Berlin 7 Uhr R) Minulcn. Im Befinden des Käiiers ist eine Besserung cmgeircten. Tie allgemein herrschende große Auf regung ist durch die Berhreünng von Extrablättern nnt der falschen Nachricht vom Tode des Kaisers gestriger!. Berlin 8 Uhr 27 Minuten. Das Abend 7 Uhr ausgcgcbenc amtliche Bulletin lautet: Die Schwäche dauert noch in bisheriger Weise fort. Ter Kaiser nahm ab und zu etwas Wein und flüssige Nahrung zu sich. Im Ganzen ist der Zustand am Abend ruhiger. nosscmchailsgetetz und die Revision des Kiantnisaisengeietzes »och vor Beginn der nächsten ReichStagsscisioii veröffentlich; werden sollen. Eni- besiiimnte Zusage wegen Einbringung des neuen PalentgesctzeS in nachher Teision vermochte er nicbt z» geben. — Benn Etat de-s Reichsheeres ertlärie R'ckerl. daß seine Frcnndc in Rücksicht ani die Gesibättslage an« eine Bcwrechnng des Faltes Hinze verzichten. Benn Etat der Justizverwaltung wurde die Re solution Kusenia»». die Regierung nm Borlegnng eines Entwurfs über die Revision des GenchtsfostengeietzeS »nd der Anwalts gebühren zu ersuchen, angenommen, desgleichen der fliest des Etats, nbgeseben von densemgen Positionen, welche nnt dcm Nachlragsetat in Verbindung sieben. Tw Re'olution betreffs Anstellung von Unlernichnngen über die Mutung der Oelzollposilionen wird mit IN gegen I<>2 Stimmen angenommen — Morgen: Nachtmgsetgt und Beinhignngsiiachwcis. St ras; bürg. Gcstcrn Abend wurde» bei dcn Erdarbeitcn am Fort „Grvßhcrzog von Baden" bei Lbechansbergcn acht Eivil- arbeiler durch Erdrutsch verschüttet, füllt sind lodt Parts. 8. Mürz. «SchUtsrZ Hiente 52.17. Tlnlcibe ^ta!ielre< 03.40, Llaukstbalili -130,00. t.'o»ibcn'ru"ri 1li2,50. Vv. ^riiirtlütru —. 8-t'anicr 67,25, (ksNivter 379.68. L?rtl"nanr'i' 499,37. Ncuc Aulclde —. Türlen TtUl. Ä m st e r v a rn . 8. März. Produkten sHchlufi). Weizen ver Otovür. 197. Otooocu per Mürz 105, pcr 02iai —. 9!ac!>ts ein^eflnttflette Tclecdralume. Jscrli n. DaS Bulletin hernhrgl die Bevöllernng, ivelchc durch die Ertmblätter mit der tatsche» Nachricht vom Tode des Kaisers sehr erregt war. Tic Extrablätter wurde» polizeilich konfiszut. Die latsche Nachricht wurde dadurch veranlaßt, daß der Kaiser Nachmittags m eine» todähnlichen Schlaf vergällen war, weshalb auch die nnniittelbarc Umgebung in den schmerzlichen Gauben des Versch'-idens versetzt Ivmde. M n n ch c n. Sc. Maseslät der König von Sachsen ist henke Abend t> Uhr 55 Mm. nach Dresden abgcrcist. Am Bahnhöfe veeabschiedetc sich der König von dem Prmzcegcnten und sämml- liche» Prinzen. Tie zahlreiche Volksmenge brachte Hochrufe ans. t Rom. Der Senat beschloß, den Mitgliedern des dcnliche» Kaiserhauses die lebhafte Anlbeilnahnic für das so konbare Leben des Kaisers und des Kronprinzen und die innigsten Wünsche für die Wiedergencsnng lelegrgphisch anszuiprechcn. Berlin. Tic Straßen, iiamenllich die Linden, sind trotz! strömenden Regens dicht mit Ibeilnebmenden MeMchen bedeckt, i Tie „flrordd. Allg." sagt: Im Aeiißerlichen tennzcichnet sich die! Erkrantiing de§ Kaisers in einer Art langwieriger Somnolenz lSchiciffnchl), ein Zeichen und eine Folge der vorbandenrn Schiväche,' nicht durch Mvrpbuimaiiweiidnnq becanlaßt. Diorphinm ist, wie! »ns bestimm! versichert ivird. überhaupt nicht gebcancht lvvidcn. j Während der Nacht hatten die Leibärzte Dr. Lenlhvld und Tr. ^ Timon» bei dem Monarchen verweilt. Der Generalstabsarzt Dr. v.! Lauer hatte das PalaiS erst i» später Abendstnnde verlassen und war heule früh nach 8 Ubr wieder im Krankenzimmer, in dessen Nähe der Oherstkännnerer Gral v. Slollbcrg-Wernigerode, die ober-j sie» Hotchargcn, die Ebels des Militär und Eiwltabmets, die ge lammte Adjnta»tnr. der Reichskanzler, Gencraltelvmarichall Gras v. ^ flNoltke, die flNinister, der Oherhosprediger Dr. Kocgel n>id andere! hervorragende Peiiönlichkeiten verweilten. Der Rcichstanzler hatte! tientc.fliacbmittags 2 Ubr auch die Möglichkeit, einige Zeit »nt Sr. j flNajeslöt zu konteriren. Im Palais und INI Hofmarichgllamrc langen aus alle» Kwise» fortgesetzt dringende Frage» nach dcm Befinden? Sr. Majestät an. Die erlauchten Mitglieder der kgiierlichen Fa milie vriwritcn sorldanemd bei Sr. Majestät, ebenst' die heule irnh 4 Uhr 45 Minute» mit der Kronprinzessin von Schweden cingc- lrvssenen grvßherzvgliche» Herr!chastcn von Baden. Der Kronprinz von Schweden trat heute Naclnniltag 2 Uhr 12 Minute'» hier em. Pciu; Heinrich wird morgen sinh erwartet. Ter Kronprinz reist heute Abend von San fllemo ab. dagegen ist daS Gerücht nnbc gnlndrt, daß die troiipiinzsichen Herrschaften in Bcilm einirrfsen werden — Prinz Wilhelm ist während der Abwcscnhcit des Kron prinzen »u>?dcr Vcrirclnng des Kaisces in Civil- und Miilärsachcn beauftragt. Berlin. Der Reichstag nimmt den internationgleii Vertrag! zur Unteidnlcknng des Brannlwcinhandcts unter den fliordst-e-! sischern ans hoher Sec, sowie die Handelsverträge mit Eciigdar. > Honduras und Giigtemala »»verändert m dritter Leiiiiig an. j Dlinn wird eine Petition dcS Vereins gegen den Wucher im Saar- achiel »m Erweitccnng der reichsgesetzlichen Vorsthiitlen zur Ver- ! bindernng drs Wuchers benfthen. Die Commission tRei. Abg. j Hegel) degntiagt, die Petiliaii dem Rcichskniizler zur Erwägung! zu überweisen. Abgg. Bormann (nat.-lil'.), v. Helldori lEons.) ^ und v. Ennff (nai-lib.) sprechen sich im Sinne der Petition ans. während Abg. Schräder lsier!.) daS beste Mittel zur Betänipfniig des Wuchers in der Belehrung, namentlich auch in Fortluldnngs- schnlcn, erblickt. Ter Eommissivnsaii trag wird migenonnnen. nach-t dem noch Abg. Dr. Vöckel erklärt, daß ihm durch Schluß der De-! batte das Wort abgeichnrllen worden sei. — Es folgte dritte Be-! ralhung des StagtShanShallS für 1888 8ll. Abg. v. Birrlach <eo»f.) ertlärt, Naincns lenier Frennde auf die Tiecussion greßer wirll»- schgitspolililchcr Fragen »nt Rücksicht ans die Geschäftslage ver-ft zichlen zu wollen. Llaalsiekrrtär v. Böllichcr lagle ani Vexm ! lassiing der Al'gg. Strnckmaiiil und Hitze z». daß die Grsetzenlivürst- ! betr. die Allcrsversichcruiia der Arbeiter, die Novelle znm Ge-! LnkalcS nnv SijchsiiivdS. — Se. Majestät ver Koni» tc.fst heute Vormittag 0 Uhr 40 Minute» ans dem Böhnusthe» Bahnhoie von München wieder ein. — Ihre Majestät die Königin ist vorgestern Nachmittag bei Prächligstrm Wetter in flilva eiiigetrosfen und »n Hotel de Lac ahgestiegen. — Dcm hiesigen kais. rnisisthen Gesandten, tvirll. Staatsrath Baron von M cngdcn, wurde das Großkcen; des Alvrcchtsordens vciliehen. — Die Inhaberin der zu Lcivzig nntcr der Firma Hermann Allihn beslehcnden Kunst- und HandelSgärtnerei. Friedecike verchcl. N a b e!, erhielt das Präüikat „Köriigl. Hoflieierantm". — Landtag. Die gestrige Sitzung der2. K a in in e r verlics ohne jede Debatte. Gemäß dein Tcp.-Antrag lBerichterst. Abg. Grahl) nahm die Kammer den Nachtrag zu dem Ge'etzc über die veründenc Einrichtung derAlterscenlenhank in nachstehender Fassnag , an: Tie zur Deckung iiiivvrhecgeschencr Ans'ällc und als Aegni- valent säe den vom Staat übernommenen Verwaltungsaiiffvand geordnete Herabsetzniig der Renten hat bei allen nach Enftritt der Wiitsaniteit dtests Gesetzes erworbene» Renten, deien Laus später als mit dcm vollendeten 55. Lebensjahr des Versicherten angelst, sür jedes Jahr, nm welches der Rentenlam später als mit dcm 55. Lebensjahr beginnt. 1 Prozent mehr zu bclragen, jedoch mit der Beschränkung, daß der Iaheesbetrag einer Rente nicht unter dcn bisher tür die mit Eapitalvorbcbalt erworbenen Renten gewährten Rentensatz dcisclbcu Alleesllasse bei Beginn des Rcntenlanfs binabsink!." Zugleich crllürle ffch die Kannnee mit dem Bericht über die Ergebnisse der bei der Altersrente»!'»»! für den Schluß des Jahres 1886 anfgcnvmmenen Inventur tür bcftiedigt. Gemäß dem Dep.-Antcag (Berichleist. Köter!» erklärte die Kammer ihr Em vccsländnjß zu den in den Jahren 1885 und 86 voegenonimcncn Veränderungen am Staatsgnte und citiieilte denselben, soweit dies Verfassungsmäßig »billig. ihre Genehmigung. Schließlich ivnrde »och dem Landtggscinstchnsse zur Verwaltung der Staatsschulden rnckiichlstch dcc von deii'.selbcn über diese Verwaltung am die Jahre 188-5 und 86 abgelegten Rechnnngen der Ittslisicakionsscheiii crkheilt. Druckst crNatlelc Abg. Miillrr Eolditz. — Mit wärmster Antbeilnabmc l>at unsere Dresdner Bevölke rungen! Ln.ist des iienligen Tages die Nachrichten von dem Kranken bett Sc fl.llaicstä! des.Ka iscrs entgegengcnomiiie». Tie Redaktion nnfercs Blattes ivar kanm im Stande, die von ffnh Morgens bis spät Abends an sic ergehenden Anfragen zu beantworten. Na- meiiltich war das Verlangen nach Extrablätter» anßerordenllich groß. Von Seilen der meisten Dresdner Blätter winde diesem Veitangen auch Rechnung getragen. Bereits '.51 Ubr war unsere Redaktion in der Lage, das eiste Erlrablatt anszilgeben. den« >» tnr-eii Zwischenräumen vier neue Auslage» tolgten. Vor der Re daktion, wie überall wo das Extrablatt angehr,tet war, hatten sich Gumpeii bewegter Menüben gelüstet, im! ernsten Mienen dleMit- Iheilimgen debattirend. Wie mehrere ans dem Landhanst an die Redatlion ergangene Aimagen ichließei! ließen, wurde daselbst während des ganze» Tages das ernste Eeeignff; lebhaft diskutirt — Daß Ostern diesmal ani den 1. April lallt, wird in vielen geschäftlichen Beziehungen Störungen Hervorrufen, noch mehr abee in den HanKhnltnngen. Für leider nur zu viele Fgmilien ist der erste Oslefteiertag zugleich der Tanz des Umziehcns: tür vien- andere ist er aber anßeidei» noch der Tag des D,enffbotcnwecbstls. Das wird m vielen Haushaltungen noch mchc Unruhe und Sorge machen, wie dns schon ohnehin gewöhnlich beim Anzüge neuer Tlenslbotcn der Fall ist. Man deute tick' die gelängte Hanstran, welche den besonderen Ansordcenngen deS Osterfestes mit einem neuen Mädchen geiecht weiden soll. Da Ivird manihei Ehemann Nachsicht üben müssen, wenn der Festtagst" aten vestnannt oder die Ostersiwpe veriat-en ist. Das bättc d,c Polizei doch anders cin- rrchten tönnen, Ivird Mancher sagen. Aber die Poluei ist un schuldig: die Kalendernnichec mnssen veranffvortsich gemnchl tvcrden, die das Osteistsl jo nnbegnem gelegt haben. Da aber auch diese die Vemnlwoftnng von sich abwälzc» werden, indem sic sich ans dcn Mond bernsen. dessen nnscbnldiaeS Gesicht nur aehrncheil und der stob ist. dem Unwillen der Hansiranen so weit entrückt zu sein. !o bleibt uns nichts Anderes übrig, als allen Denen, deren Dienst boten sich „verändern", einen Ersatz zu wünschen, der ihnen die Feierlagssiende nicht stört. Vielleicht haben die gesetzgebenden 6
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