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- Erscheinungsdatum
- 1888-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188803071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-03
- Tag 1888-03-07
-
Monat
1888-03
-
Jahr
1888
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r«ßkdl«r« alwn. A ss. ck> kji taaen b»- ski nam hclliaarn P Ps«. Unttim »irlL 'itnioktandt' NtUe «o «I, RMimk» aui dki Pnvas- R'Ä.L.L. nlsrat» wirk' man acacOfn Au» s inar änlrnivus Ä»>na«e aeoeut «lv,u,„>kn>nbv»»,>l»nii durch Driel- mark» öd Pvslkm/aliiuuo Jniewie «knie» lamm lliciie reuomnnUk «n> «oucki, «krukduuxikn au ^r Niia «üu ciiiaek Maiiutcnvle tklne Brr-, Md»ch(ni, - Skmwrech xl-Ue» u M»- oor Nmli.-Drk»veu. 33. Jahrgang. ^ Au5 46,000 Exenlpl. 8 «Ii I a t r 6 « >t « von It> Mit. an, ^ oI» pvI» von 8Vr Mil. LN, - 8 a « va«, von S'/« Mk. »n. MM MckMM8. MM jU, M«Ii» 4 i, j. «vvvr'8 Dresden, 1888. Nrn,»«» ainnik . '»u. «, «irz. «irllj. «pirlius pr. iuo L,r. ,00°/- kk^- Zrrbri»,u><>ai,ustlie Pc» «ü^ <d.7N, Tipril-üi/ai 17.,x,. Mai- Amii «7chd, »u.7l>M.»>.v,ä'z2/,7u, s-i»»oc» Pc, Mürz li«,0O, »r. -,p,n- »,ai mp. Mai-gum U3.0u. uiüd»I »rr Marz ,>>M. »lpr„.Ai,, z^L,. Lmiumiapioo, Wriirr: Kail. Man. "'"' ,^ärz. tGrirrideu,.: «rizknunmrind.. >»cu 107-163, p>. «Pril-Mai 160,Ou, Iuui-Zuli mo.ou. pixus>I> »lan, locu um ,,3. n, «Pr».Ma, >10.00, .füll IlS.P»^ ^m'ncriUier .yair, Ia>» ,02 ,00 viüdol ikft. Oiarii-Mai ll.ou, Sc«,. V-ibr. iü.20. spi„„u> ftau. ^LvU, 13.00. Prtrvleum loro vrr» SvIbwLlln's vaeao mit ksinstem 2uckor, kkä. 1^« ktx., (lboeolarlva-kadrlll Z llresäsu-Ik., LrMLäisrstrLM 5. 8«l>«InvMi'e» HV. »«ttsit, !<xl. 8it6l>8. u. XZ1. I*i6U88. Dresllvn, Kuut'kinus, 8v«8li«88v >v. 10. A ^ N«i ltu, i.elprljrerpUdl» >2. ^ in dexter 1»xlÜl» iiNK" lMr» nivt-t «mpüoblt in grosser H,uijVichI ru «oliävll ?rei8SN k. V. Müller, 8«li»!>nil>«-iiemeixter, ß 17 HH«ttt»«r 17. Ae vr. ZM 8 vriKi»Ll-AlormLl-I.«idvL8edv 6Mptl6>l1t 7s2.n Zcliisins Hackt., Nr. «7. Ncichstagswahl im Kreise Greifsenbera-Kniiintt», Krieg in Abessinien. Hoinochrichten, Slllersrentcnbank, Landiagsverliandlungeii, Wittcruiiasvurgänge. Gerichtsverhandlungen. Gura-Coiicert. Mittwoch, 7. März. keraniworllicher Rkdalleur >Lr Pültttsülkü v,. Emil Blrrrv >n Dresden Dem verderblichen Antrag aus Beseitigung dcS itrspmngsnach' wciles für Getreide bat der Reichstag ein Begräbnis; erster Klasse bereitet, d. h. dieser Antrag wurde nicht, wie er es verdient hatte enitach. sondern mittelst einer „mvlivirten" Tagesordnung abge- lctint. Diese ist mit Eiwägniigen gestuckt, wie die Sache »och nicht spruchreif und sehr schwierig sei und wie es daher am besten wäre, der geehrte L>?,r Bundesrath ihr seine A»>merksamkcit ruwende und über seine deslallsigen llnteisiichnnaen dem nächsie» Reichstage eine Miltheilung mache Ein ganz überflüssiger Beschluß! Ter Bundes- rath bedarf keinen Rippenstoß, daß er der Iraae seine Aufmerlsam- tcit ruwende, und was bei bundesräthlichen .Erhebungen" horans- komiut, bat man bei de> Soiintaasruhe zur Genüge kennen gelernt. Obwohl uns eine Ablehnung des Antrages von kurzer Hand lieber gewesen wäre, als dessen vorläufige Einscharrung mittelst schäuer Redensarten, freuen wir »ns doch, dass auch damit die Gefahr einer Bwdvertheucniug beseitigt worden ist. Diese wäre unweigerlich cinaetreten. Der Antrag hätte zeitweilig zur Eniblökung Deutsch lands von Getreide geführt, die Borsenjobberei mit dem nokhiveii- digsten Lebensmittel gesteigert und einer Minderheit grosser Ge- treidebaucni im deutschen Osten aus Kosten der übrigen Landwirth- schast und des gesummten Publiknms große Vortbeile i» die Tasche geleitet. Mit der Einbringung des Antrages ans Beseitigung des Getreide»rspr»»gs»achweises halte» die ostpreußischen Ritter gutsbesitzer eine große Tho>beit begangen. Sie haben auch schon in Vomiiiern dafür eine deutliche Quittung bekommen. Du dem Wahlaufruf für ihren Kandidaten von Koller wurde diese Maßregel höchst nachdrücklich gefordert. Die poinmerschen Klein bauern und die sonstige Bevölkerung in Stad und Land sagte sich aber, daß diese Maßregel ciixig und allein de» Rittergutsbesitzern Nutzen bringe, aller übrige» Menschheit aber zum Schaden gerei chen müsse. Sie bereiteten daher der preußischen Junkerpartei eine empfindliche Niederlage. Der Ausfall der Wahl im poiniuersche» Kreise Greisfeuberg-Kammin ist ein in der deutsch?» Miblaeschichte beispiellos dastehendes Ereignis;, folgendes sind die Verhältnisse Jener Wahlkreis bat seit 1867, solange es überhaupt einen Reichs tag giebt, stets ultra-konservativ gewählt: Versuche von Hreikonserva- tiveii und Nalionalliberalen. in diese.Hochburg eiiiiudringen, wurden stets u»d mit leichter Mühe abgeschlagen. Nicht einmal der Mini ster ssalk tand in den Auge» der eibgelessenrn Junker dort Gnade, sondern fiel, als er als Kandidat ausgestellt war, mit Glanz du>ch. Noch bei de» große» Wahlen im Februar v. I. siegte der dortige Laiidrntli v Köller mit 8279 Stimmen leicht über einen freisinni gen Zählkandidaten. der nur 1471 «rbielt. Vor einigen Monaten wurde »un der Abg. v. Köller ans den Posten des Polizeipräsiden ten von ssranki'url a. M. be'vrdert: er legte sein Nkichstansmandat nieder. Die Konservativen beginge» die Nnklugheit. den Bruder des bisherigen Abgeordnete» aufzustelle». Damit stiegen sic viele Par teigenossen vor den Kops. Ei» Tlieil derselben stimmte ttir eine» Herrn v. Norman», obwohl derselbe gebeten hatte, von seiner Wahl abziisehen. Bei der Wahl erhielte» die beide» konservativen Kandi daten v. Köller und v. Norman» zusammen 5949 Stimme». Die Deutschfrelsiniiige» hatte» einen Stettiner Advokaten, Dr Kohli. ouigesiellt und hicinnt beginnen die Ueberraschunge». er erhielt im ersten Walilgang« 3609 Stimmen. Binnen 1 Jahre batten sich also die deutschsreisiiinigen Stimme» mehr als verdoppelt. Eine S ticbwahl mußte ausgcschriebe» werde». Der Polizeipräsident von svrnnksurt, P. Köller. nah!» Uilaub und bereiste seine» früheren Wahlkreis, um ih» tiir seinen Bruder zu retten. Vergebene Mühe! Seine Reise nach Pommern führte teinein Bruder nur lächerliche 500 Stimmen zu während Dr. Kohli einen Zuwachs von über 2000 erhielt, sodaß er Mit 5597 gegen 5375 Stimmen über Herrn v. Köller siegte. Diese Niederlage ist für die preußischen Ultrakonlervativen nmlo schmcrzl chrr, als die Bcthciligung an der Wahl von 50Proc. vorm Jahre diesmal aus 74 Proc. stieg. In Hellen Jubel aber ist der denliche ^ieisiiin ausgebrochcn. Wer wollte cs ihm verdenken ? Nach so vielen Niederlagen endlich einmal gesiegt und zwar glänzend. Die Tkat- sache ist »uht abzuleugnen, und es wäre das verkehrteste, sie zu be schönige». aber man soll auch ihre Bedeutung nicht übertreiben. Eine lächerliche Uebertreibnng aber ist cs, darin eine Abwendung des VolkswiÜens von der jetzigen nationalen Rcichstagsinehrhcit zu erblicken und von einem Zerfall des Kartells zu sprechen. Ob in jenem poinmerschen Wahlkreise die Freikonierpatioen und die Ratio- iiaUibrralcn cs bei der Wahl etwas an Elter haben fehlen lassen, läßt sich ans der Ferne, mangels näherer Unterlage», nicht beui- Iheile», So viel aber ist bekannt geworden, dnß. wenn dies der Jall gewesen sein sollte, sic darin nur dem Beispiele ganz guter Konservativer in jenem Wahlkreise gesoigt sind. Die prcrißuchen Junker trieben es in Pommern eben Io toll, daß sie eine große Anzahl Konservative vor den Kops gestoßen haben. Der frühere Abg. v. Köller zeichnete sich in seinen ReichsiagSreden durch eine» junkerliche» hochmulh auS, der ihn m Sachsen von vornherein mimönlich gemacht hätte und schließlich auch den Pommer» uner träglich vorkam. Als er dann noch z»m Polizeipräsidenten in Frgnk- lurt bcimdert wurde, erblickte der Wahlkreis darin eine Belohnung des Slieberlhlims. und wie dann sein Bruder den erledigten ReichS- tagssitz begeh, te, wurde» viele Kvnscrvniive siutzig. Ein Reichsiags- sitz ist eben kein Falnilienbesitz. kein Fideikommrß, das in derselben Familie vererbt wird: vieles Venrauensamt will vom Volke frei vkigebe» werden. Auch manchem adeligen Rittergutsbesitzer, also den Standesgeiivssen derer v. Köller. wollte es. wie Aeutzerungkn bewiesen, nicht in den Kops, daß in dieser Familie daS Reichstags- Mandat vereibl werden solle. Ob»ehm übt diese mit etwa 30 Rilter- aiiiern im dortige» Wahlkreise niigr'iesseiie, aber srhr wenig beliebte Faiilibe eine» Andere drückenden Einfluß auS. Ihr »iiikerliehel hoch- mnib kam jetzt zu Fall. Die erwähnte» persönlichen Gründe sind in erster Linie nuS'chlnggebtiid für die Nledettage der Köllrr'sche» Fa- nul,e giwcien. Daß jedoch aiirk sachliche Giiinde miigrwirkt haben, eiwälmien wir >rl>o» oben. Die bcd uirnde» Neichsziischüsse kür die großen preiißischen Brennereien sind von einer füblbaren Ber the,ieiung des Schnapses begleitet gewesen. Einer richtigen Heran ziehung zu den direkten SlaatSsteuern widersetzen sich ober die ost- preußischen Junker sehr lebhaft. Wenn »e min in ihrer Be gehrlichkeit so weit gehen, durch Anträge wie den betreffs des GcIreidcur!prungsnnrt»vciseS. sich große Geldvortheile verschaffen zn wollen, nnhekumnierl darum, ob dem übiigen Volke das Brod vcrtheucrt wird, wer will e- dann de» schlichten Wählern nbelneh« mru. wenn sie de» Sprossen der Familie v. Köller den Louipaß grbcn? Die Kvuservativen in Pommern mußten der Junkerpartei einen Denkzettel geben »»d sie hatte» dalilr Nne andere Möglich keit, als tiideni sie zur Hältte Herrn v Köller im Stich ließen und zur anderen Häme einen Spaziergang in'S dentschsreisinnlge Lager machten. Denn in einem Jahre ändert sich die Stimmung emeS W'hlkieiwS nicht so jäh »m. Bo» den 8279 Stimmen, die der ollere v. Köller 1887 erhielt, blieben 1688 bei der Wahl seines jüngeren Bruders gegen 3000 verdrießlich zu hau e, weisere 3000 aber wurden ins denlicysrcisiniilgc Lager geradezu vcrpreltt. Wird man diese Elsahrinig beherzigen? In Mnssänal, irheint »n» wirklich der Kriegstanz loszugeheu. Die Armeen des Maus von Abessinien haben sich mit katzcnartiger Vvrsicbl und Schlauheit an die ilalieniichen Slellniigeii heran- gelchlichrii. Die Italiener vernahmen wohl allgemein Gerncliie von diuen Rahe», vermochten aber trotz aller Auskundichaslunucil und Recognosiniiigcn nichts Kcwisscs zu erfahren. Die Märsche des Nrgus vvllzoaen sich in einer geheimuißvvUe» und iür die Jtalie- ue> völlig unsichibaicu Weise. Dagegen wurde der Negus von den Stellungen und den Opernliouspläne» der Italiener auf's Genaueste »nlerrichlet. Ten» Tcbcb, sei» Schwager, der z» den Italieuern ubergegaugcu war und mil ihnen de» Bruderliiß wechselte, hat sich nun »nt seiner Bande aus dem Staube gcniachl! Damit ist zurGewiß- heil geworden, was Femslehende längst vcrmulvcke». daßTebeb ein Einschlcicher und Verräthcr war. der allerdings zuiu Voribeile sriues Landes und des Regus alles Wisseaswcrlhe ii» ilatiei»schei> Lager aiisspionirtc, dasselbe jetzt dem Negus berichtet und als verläßlicher Wegweiser der adessiuischcii Ammen dient. Be»ierkenswe>th er schein! auch der Zmlpnnkt, den die Abessinier zu ihlem Vorgehen gewählt habe». Jetzt ist bereits der Sommer an dem User des Rolhen Meeres a»geb>ochcn, eine brennende Glnth lagert auf der steinigen Niederung von Masfauah, welche die Beweglicnkeit der europäisch egnipirlen Italiener bedenleiid eeschwett, den Anfeiilhalt in de» enernen Tdürme» ihrer Forts zur Qual markt und bösartige Fieberkraukheiten in ihren tlieihen erzeugt. Tie Abessinier haben also mit der ganzen Schlauheit der Naturvölker nicht blos ihr Vor gehe» zu verbergen und die Stellungen der Italiener auszilkund- schatte» gewußt, sondern anch geschickt die Jahreszeit zu ihre» Ope rationen gewählt, i» welcher sie durch ihre halbe Nacktheit jeder europäische» T>»vpe bei Weitem überlegen sind. Da »nii die Abeisiiiier und Sudaneien anch bereits Proben ihrer Kühnheit und Tapseikeil abgelegt haben, so kann man die Situation der Italie ner als keine bene>de»sw?rtbe bezeichnen. Es hat sich hcransgeslellt, daß der RegnS zwar langsam und bedächtig, aber stetig und offen bar nach einem wohleuvogeiien ftiategifchen Plane vorgerückt ist. Den» wie das italienische Hauptgliorticr »unmchr plötzlich zu melden sich Pemnssigt sieht, fleht die abcssinische Armee >n zwei Kolonnen gegliedert, bis aus zwei kurze Taaemärsche angesichts der Italiener. Dm italienische Krmgtiihruna >n Attika dasirt demnach aut einem Ktiirdschaftsdiriism. welcher ros gerade Gezentheii davon ist, was er sein sollte, indem durch dcniclbeii die Abessinier aus das Ge naueste über die eigene Verhältnisse der Italiener unterrichtet, diese Letzteren aber über die Abessinier systematisch irregeiülirt wurden. Dieser gewichtige Umstand läßt uns auch die letzte Meldung des Generals San Marzano. daß er für Dienstag dem kombliiirtcn An griffe der Abessinier enigcgemebe, nur sehr mil Zweifeln auiiiehmeii. Wir wnlde» den Italienern ans ganzem herze» wünschen, daß sich die Abessinier zu einem übereilten Angriffe aui die ivohlbeicstigten italienischen Positionen bei Sahati verleiten lassen möchten, aber leide, vermögen wir nach der bisherigen Taktik dcö Neaus kaum daran z» glauben Wir sürchlen vielmehr, daß dm Abessinier die Italiener so lange hinbalten werde», bis atrikaiiiscke Somiiierglnlh die Italiener zwingt, entweder Sabati ohne Kamps prriszugebeii, oder sich nach der Kn»e. hinter die schützende» Fvrts von Massauah, diiichztihaucn. Es wiederholt sich da von »bcssiiiischer Serke im Große» genau dasselbe Spiel, wm es im Januar des vorigen Jahres Ras Allnia gegenüber de» Italienern bei Sabati und Togali un Kiemen ausgeslihit hat, Nnn hoffentlich wird sich der General S»» Maizano der nbessiliischen KucgSknnsl dcS Negus überlegener erweise» als im Vvrjahle General Gens jener des Ras Acknia, Aui alle Fälle ist aber die italienische Expedition gegen Abessinien i» ihre kritischste Phase getreten. -renkfte Tetegramme vrr ..DrkSvner Racklr." vom 6.März. Berlin. Der Erkältuiigszustaiid deSKaisers ist noch nnvcründert und anhaltend, weshalb der Kancr im Laute des Tages weder Vortiäge noch imliläuschc Meldungen enlgegennehinen konnte. Der „Rat. Ztg" zufolge handelt es sich um das olle Nierenleiden, indetz itt schon Besserung eingetreten. Der Kaiser hat die Nacht gut ge schlafen und ist nur einmal autgewacht. VoianSsichtlich wird der Kaiser Nachmittags autsichen. - Das Bulletin über de» Kron prinzen hat allgemein übeiraicht. Tie „Nat. Ztg." meldet: „Der Kronprinz promciiicte mit Dr. Mackenzie Vormittags im Garten zum ersten Male seil der Operation und fühlt sich soweit wohl, daß er alsbald wird ausfahren könnrn. Die Thatsache ist geeignet, die alnrmirrndc» Gerüchte der letzte» Tage zu entkräften. Die letzte Nacht war recht gut» husten und Äiismnrl nnbedeutciid. Die Kräftezuiiabme schreitet fort. Dr Waldeyer rci» heule ab. Das Ergebniß seiner Untersuchung wird noch geheim gehalten. Peinz Wilhelm »isst niorgcn trüb ans San Nemo in Bcilin ein. — Die Budgctkommissio» des Abgeordnetenhauses lehnte sämmtliche znm KuttuSelal gestellte» Anträge, welche vom Plenum an die Kommn- siv» zur Vorbcralhnny verwiclen worden waren, ab und schlägt dem Hause vor, die Regierung zu ersuchen, für die Verwendung des Fonds von 4 Millionen zu den Atterszulagen an Geistliche teste Grundsätze auizustellen und solche im nächsten Etat ausznnchmen. Berlin. Ter „Reichs-Anzeiger" veröffentlicht in seiner heu tige» Nummer folgendes Bullet!»: San Remo, 6. März. Gegen über den in der Presse ve>breiteten Gerüchten von MeinunaS- veischiedenheiten unter den behandelnden Acizten Sr. Kaisers. Kgl. Hoheit des Kronprinzen erklären die Unterzeichneten, das; hinsicht lich der Natur und Beintheilnng der Krankheit eine solche unter ihnen nicht besteht. Ebciiwwciirg ist von ihnen die Nahe einer ae>ährlichc» Ärndung drS LeidenS behauptet worden. Die einheit liche, verantwortliche Leitung der Behandlung befindet sich in den Händen des Si> Mackenzie. An die Zeitungen richten die Aerzte in, Interesse des Holm» Kranken und der Volker, die ihn hvchachten, lieben und verehren, die Bitte, sich jeder Diskussion über die Krank heit oder die angewandte» Methode» und Instrumente zu enthalten. Die örtlichen Stiftungen im und am Kehlkopfe haben »eh wesentlich nicht verändert, die Wände ist geheilt, die Kanüle» liege» gut, die Lunge» sind gesund, husten und AnSwms wurden geringer. Der Kräsleziistand ist besiiedigend, der Appetit im Zuiiebmen, Schmer zen beun Schlucken und Kopfweh sind nicht vorhanden. Der Schlaf hält stundenlang an. Geh. Rath v. Bergmann wird demnächst ab- niscn. Mackenzie. Schräder. K>auie. Hvvell. v. Beigmann. Bramann. Berlin. Reichstag. Der internationale Vcrlrng zur Unterdrückung des BranntweinhandelS unter den Rordirefitchern aui hoher Ser und die Handelst»rlräqe mit Ecuador, Guulcmala und Honduras wurden in zweiter Lri»ng angenommen. Die allge meine Rechnung für 1884 85 ward der NechiiunaSkommission über wiesen, ohne daß diese deshalb verpflichtet sein, solle, ihre Arbeiten noch vor Schluß der Session zu beenden. — Dps Gesetz, betr. die Rechtsverhältnisse in den deutschen Schutzgebieten' ward m S. Lesung mit dem Amendement Slruckirian», nach welchem die Führung der Neichsslagge durch Schisse von Eingebvrencil nicht rvninna mnen soll, daß das betressende Schiss als nnsallversichcrnngspslichiig gelten soll, angenommen, — Die Wahlen der Abgeordneten OeU>en(Palchi»>). Seydcwitz (Ost-Breslau) und Dr. Kulniiz wurden nach langen De batte» iür gillig ciklärt, Ter Antrag Rickert, die Behörden darauf hinznweisen. das; nach den bestehenden Gesetzen Wahlstimnizettel und Wahtslnablätler der polizeilichen Geiiehniigniig nicht unterliege», wnide der Wahlprniungskonimiiiion überwiesen. — Morgen: Nach tragsciat. mchl-vssentliche Gerichtsverhandlungen, SonntagSnchc , und Befähigungsnachweis. Berlin. Das Abacordnetcnhaus berieth heute noch Ablauf der verfassungsmäßigen Frist, nach welcher Anträge aus Äersassungs- ändernnge» abermals zur Abstimmung gelangen müssen, die Ver- , länger»»» der Legislatnrperivde aui 5 Jahre. Abg. Rickert und Windthorst erblickten in dem Ausfall der Greiffenberg-Kamminei: i Wahl einen Beweis daiür, daß dem im vorigen Jahre so arg ge- ^ läuschten Volke die Augen aufingehe» begannen. Der Letztere > kündigte iür den Fall der Annahme des Antrags einen Antrag ! ans Einführung der geheimen Wahl für die preußischen Lairdtays- j wählen an. Abg. »' E»»ern (n.-l.) hielt Wnidthorst entgegen, daß , er ttülicr selbst für die Verlängerung der Legislaturperiode cinae- ! treten sei. Abg. von Minnigerode sprach die Hoffnung aus, daß der Wahlanstnll in Grcifsenberg-Kammin seine Freunde zu größerer Rührigkeit veranlasse» werde. Die 5jährige Legislaturperiode ward schließlich mit de» Stimme» derCurtellparteien gegen die Stimmen des Freisinns, des Centrums und der Polen angenommen. — Morgen: Cultusetat. Berlin. Zn dem Beschlüsse der italienischen Deputirten- kam iner dem deutsche» Kaiser, dcin Kronvrinrenpaar und dem Deutschen Reiche Namens der ganzen italienischen Nation die iiuiigste Theil- nahme und die herzlichsten Wünsche für die Wiedergenesung des Kronvrinzen auszusprechen, bemerkt die „Nordd.": Diese spontane und einstimmige Kundgebung von Theilnahme ist umi'o erhabener, als sie den Beweis liefert. daß unsere Beziehungen zu Italien nicht nur aus der Wahl der Regierungen ruhen, sondern aus den natio nalen Smnvalhien der beiden Völker. — Am 1. Avril erscheint unter dem Titel „Deutsches Wochenblatt" eine neue Wochenschrift in Berlin als Organ der Vereinigung der nationalen Parteien. Herausgeber ist der bekannte BimetalUst Arendt. Paris. Das neueste Manifest des spanischen Putichunter- nehmerS Ruiz Zorilla ist ans London datirt, während Zorilla Paris keinen Augenblick verlassen hat und hier den innigsten Verkehr mit alle» Nolabilitäten der republikanischen Partei unterhält. London. Der Kronprinz von Oeiierreich wird am 17. März z» eniem Wlngige» Betuche am hiesigen hvie erwartet. — Gca,- Herbert BiSmarck ist am Svuntag aus Dublin liier eiiigctrvsfcn nnd hakte heute eine Unterredung mit Salisbury. Graf Bismarck reist morgen nach Berlin zurück. — Zn den silbernen Hochzcitsfeierlich- kcile» des Prinzen vvn Wales trifft der Gcneraladjutaiit des deut schen Kaisers Fürst Nadziwill ein. Die Berliner Börse eröffnet« zugleich fest aus Ge rüchte der Besserung im Befinde» des Kaisers, Das Geschält war eng begrenzt, später befestigte es sich aus eine Depesche der „Agcnee havns" aus Konslantinvvcl über das Vorgehen gegen den Kvbilrgcr weiter, ohne daß die Umsätze lebhafter wurden. Das Interesse der Spekulation blieb vorzugsweise aut Berliner Handclsantheile und Lnnrahüttc beschränkt. Von deutschen Bahnen waren Ostpreußen und Maricnbtiriler schwach. Im Kassavcrkehre waren Bahnen wenig vciändcrt, Banken ruhig, Industrien ziemlich fest, Solbrig 1.15 niedriger, deutsche Fonds fest, österreichische Prioritäten schwach. Privatdiskont lV" Pro;ent. Frankfurt a. M., k. Mürz. Lre»tl iNZM. klaa>«»alil> I7L.bc>. U»a,- bindc« d8,ir». Gaitzirr i.->2,4i). i^aovcrr 717,20. 4vr»c. lluaar. Voldrrutr 78,70, DiSionio 180,00. xi>» Riiliru —. HnndriK». Laura Fest. wr « » . 8. MLrz, Srrotl 268 00. Siaa'Odaav 210.00. Lamdardeo 7Z.7S. Nordwrftb. 108,00 Martnolc» 62,30. !>»«. lsredtt 260.70. Fest. P a r i « . 6. März. >SLIub > «enie 82,60, «nlrNie l06,7L. ItaNenee SZ.6L, Siaaiebaitti —, Lombardrn 163,70, da. Oiorilltlk» —. Tränier 67 /», ikouvier 381,20. Otiumanen 108V.. »cue Anlriiic —. rürtcn —. Fest. L » n o a « . 8. März, «arinilt. 11 lllir w IMn. SoniolS >02»,„. >873kk Nuilen 80'/,. gtaNrncr 02>/z. Loaivarden 6'/>. Sou», Türke» IZ"/,». tpror. kundiite klinerlkanrr 128'/«. , tvroc. Un»ar. <8ol»rrnle 70-/,. Leiterr. Gold» keine 86. Vrcuh. Sonioie I06>Eavdtcr 74'/-. Nene GaUdier lOI>/,. Garant, Eolldter >02'/,. Ottomondmii !>'/„ Suez-?ie«iea 8Z>/,, Ldanier 67'/,,, — Ltiiu- muna Riiliiü. — Wetter: Milde. 71 >» ü r r d a »>, 6. Mörz. Produkten iSchlutzi. Wcioe« per Novbr. ISO. Roaorn per März 100, per Mai —. - ^ km 8" Lokales und Läckisitivr«. — Wir wiederholen hier da? bereits gestern am Kopse des Blattes — aber nur in einem Tbeile der Auflage — gebrachte Nacht-Telegramm ans München: Ihre Majestäten der König und die Kön > gi n von Sachsen find Montag Abend 8 Uhr 25 Min. mittelst Extraznges in München eingetrosse» und von Sr. Könial, Hoheit dem Priiizreaenten, welcher lächsisehc Uniform trug, den Prinzen und der sächsischen Geiandtschast am Bahnhose em- piangen worden. Die Capelle der Ehrencompagnie des Lcibregi- mcnis spielte die sächsische Nationalhymne, wählend der König und der Prinzregcnl die Front abick,ritten. Im Königssalon stellte der Prinzrcgcnt den zum Ehrendienst kommandirten Tivisions acneral Parleval, sowie die Deputation dcS 15. Regiments, dessen Ehe? der König ist. vor. Sodann vcgleitrte der Piinzregent das Königspaar i» sechsspäniiigein Galawaacn unter Eskorte einer Schwadron Chevaulegers unter den Jnbeftusrn des dichtgedrängten Publikums >» das Residcnischloß. Em viertägiger Aufenthalt des KönigSpaarcs ist in Aussicht genommen. — Ans der Reise nach München wurden vorgestern die Königs, Majestäten in Zwickau begrüßt. Ans dem Bahnhöfe hatten l sich kingcsimden die Herren Kreishanptman» Freiherr von Hanicn, : Garnisonsällcster Oberst von Minkwitz. Bsirgermcister Urban, Land- ! gcrichtSpräsident von Mangold!, wie auch einiges Publikum, das I von dieser Durchreise rechfteitig Kenntnis; erlangt hatte, Ihre Majestäten verließe» de» Salonwagen nicht, doch unterhielt sich Se. Majestät der König angelegentlichst mit den erschienenen Herren, insbesondere sich über die Gesundheitsveihältnisse der Garnison leutseligst erkundigend. Nach der vorgcichnebeneii Wartezeit tnl» der Zug weiter, der wegen der Schneewehen einige Verzögerung kititten batte. Auch in Frciberg waren die Spitzen der Civil- und Militärbehörden am Bahnhof zur Begrüßung erschienen. — Rittmeister a. D. v. Zeschw > tz erhielt den Jürstk. Lippe'« scheu Haiiöordcn 2. Klasse. — Landtag. Tic 2. Kammer wies in ihrer gestrigen Sitzung das Dekret über de» Ballzweiniiormalsvurlgcr Sekundär- batmen von Kamen; nach Elstra und von Bautzen nach Kömgs- waitha an dir Fina»»-Dep. 8. Abg. Weigana gicbl hlerbei dem Vrdanern Ausdruck, baß die Vorlage verschiedene Wünsche nicht erfüllt habe, spricht aber seine Weiiugthiiiing ans. daß die Lahnen normal- und,nicht schniaispnrin gebaut werden sollen. Abg. Kockcl sie die dortige Gegend mit einem beschenkt, wenn er auch bedauern dankt der Regierung, daß Zwillingspaar von Bahnen
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