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- Erscheinungsdatum
- 1888-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188802265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-02
- Tag 1888-02-26
-
Monat
1888-02
-
Jahr
1888
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r,«e»l»tt für P-ltt». UMlpltzin», Aeilkäft»v»rl»br. Ivbr>k»bkUkI», yscnidinlm«. " piikinrm pteiit'NOinittl» K. s« < Poil M-,75. - Inlniii, ».HL.« lloucru.rmrra»? 'illchm, Dir M. »S»bt,i>>L M,, I am drr >a. Sine Da,au»i« He krrickemen der Ir^te^vtrd »ichiLcoehsn. Nus' Nt- >n- «i nvat» »kNaml ML. P>l liir da» nLümiiiip vlrd »ichi acneb 3»'«No»1-Ä»ittc>ae a«ae> lannmerandvinulmia durch Bnes. vqm» ob. Pviieiuraliluna. Hnleraie aeinne» mmmtlicke renviittiisrie yn- Ekn Erpcdll>oncn a». Fgr Nua- «abk chiaei. Maiinlrrivle te»ic Bcr btndNwictt. - Neniwreck-Dtellm U Ätt» . «2 Neu«.-Dresden. 33. Jahrgang. Aufl.46,000 Exemps IvLX ILvobl, 'KAÄL'KÜ?' I ^Ä7 Anftrüge nach auorvär» worden pronrpt effootutrt. Dresdkn, 1888. SicurlirVörscu-rrlrgianiiue. vieiil», Li.Febr. tSleireidein.l Wetze« ruhig, l°cu 157—NU, Oimtl- «lat t05„50. Juni-Juli >00.50. «<-»,.»»»».. lucu l'iO 1,3. Npitl- w<a> iis-'O, Juni - In,, I2U.M, Pammertcher H.Nc, ,»cu 102 108. 2 »»»'«tndcri. . .b,„u,. 33,5». «Mi, . -Mai c,.50 8v„ ,„.s u„h.. >>»uel,,nu'!l »0,5», mi, WM. »»»„nustrur, 37,du, mi, IuM. «»nsu,n„r„trL0.3». Peieoienm toeo ueezuiii ,u.,u. P » e s i u n . 2.» Fc5r. idiettetde- Niarft,. «rptitlns vr. >uu L„. in»»/. ''0 M- Bei braun,cuduuUc per Fcd>. 30»t», Bbril-Mai 3>.i,u. Lin,. S""j.d».7»M. Fe,x».„ 28.3». «Peil-Mat —. Nviiucu Fchr..'3i!arz >>UM, Othrii >M»i Nu.Uu. Mai-Jnni , Rbbb, mr Jcbruar iu.,0. «iiril-M», 35,5». >p,tt „msavluü. — We, er: 2«'>u. I'srL. SsrlLcd. ULckk. ^sinlirrnlNnnA mit ?roI>ioi studon lflorilrstr. 4. ssernZpreeil,teile 32!. Os^a-^iee Sä „/i'/orcr" Ä Lrr«««v <MvtI,iKvI-^u88teII,ii»x ^ -—— ^/ovALir /«(Lkep 2'«A. Luskükilietw kroislistvn vsrsanilo trvi. OsvLdr kür reinv Uatuiiroins. Muter- u. IIiMii-t!ilr<!er»>)o I. ItiiiM LsrtliL 5trsn§, 8«!li!«Wti'. 21, II. (m-ä-m Il« >ii> Ilvi-l!«i>ilit»r äll-uii). Avluvm ulten ILnk« getreu grUsiite 8»ultvlli«lt un<I .teeuiiit«^«. t'iiulitllellv Nv^oi^un^ naed uu8>vHrt8. Z-o>»ii»»8 lu «olnvurx un<l euuleurt. Rr. 5,7. Spiegel: Vogelschubaesch, Bekämpfung der Trunksucht, bulgarische Dinge, .tzoinachnchte», Laiidteigsiiachrichleii, das Jlvch'sche EckijauS. Gerichtsverhandlmigen. TonkünstlerriereiiiSevilcert. ! Sonntag, 26. Februar. LrraniworNillier Siedakteur kür PvIittsNlcA vr. EmN Alerev In Dresden. Dem Vogelschubgesch winkt ein srendlickercs Geschick, als dem Ärbeilerschutzgeseb. Es wird gleichsam im Fluge angeiwmme» Schon am 1. Juli d. I. tritt der Schub der gefiederten Sänger unserer Wälder und der sonsligen nnblichen kerbchiersressenden Vögel in Kmlt. Ter vom Bundcsrathe ausgegrbeilcte Entwurf l>gt im Reichstage einige Veränderungen erfahren, die recht zweckmäßig sind und nnt dem sich auch der Bundesrath einverslanden erklärte. Die Bcrathungcil nahmen der Natur des Gegenstandes rntiprcchend, keinen sehr hohe» Flug; einige Vorschläge zu weiterem Schutze der Vogclwclt erfreute» sich leider nicht der Zustimmung des Reichs tags. Es handelt sich um die Wachteln und Kramnietsvögel. Das Vorhandensein eines Wachtelbestandes ist, wie der Abg. Meyer- Halle sinnig bemerkte, bereits sehr bei uns in Frage gestellt und doch gehört der Wachtelichlag so gut wie der Elchbanin und der Lindcnbanm im Garten zu den charakteristischen Eigenthnmlich keilen der deutsche» Landschaft. Es war jedoch nickt möglich, die Dachtel aus der Neihe der jagdbaren Thiere zu streichen. Die Ver ehrer fetter Braten hatte» lcidcr zusammen mit dni leidcnjchail lichcn Wachmännern die Mehrheit über die Naturfreunde. Tenn ebensowenig ließ sich ci» hinlängliches Verbot des Krammetsvogelfungs durchsetzen; die Zeit ihres Fanges wurde aus vom 2l. September bis 31. Tczcnibcr beschränkt. Wenn »ran doch den Beginn der Fang zeit erst ans den 1. Oktober festgesetzt hätte! Denn in den letzten 10 Septembertagcn bleibt auch gar mancher in dieser Zeit dem Süden zufliegende Singvogel, uns den es die KrnmmetSvogel- siinger ursprünglich nicht abgesehen haben, in den Dohnen hängen. Aus höchstens 4 Proz. veranschlagte ein Redner diele in Nvßhaar- schlmgen erwürgten Singvögel! Das ist doch mehr als genng. Ei» richtiger Schutz der Krammetsvögel wäre von vielem Nutzen für den deutschen Wald. Gerade die Wachholderdrossel vertilgt eine Menge schädlicher Käser, zu deren Vernichtung der Staat eine Masse Geld nuscrigebcn hat. Trotz dieser Mängel deS künftigen Vvgclichutzgesrtzcs freuen wir und dessen Zustandekommens. Mögen die Pvlizcibcainteii, namentlich ans dem Lande, scharf hinter den unbefugten Vogelstellern. Nesterausnehmern und Brulvcrtilgcrn her sein! Sic nuichcn sich dadurch ui» die Allgemeinheit weit mehr verdient, als wenn sie einen armen Teufel von Fechtbruder beim Schlafittchen nehmen. Ter Reichstag überwies sodann die auf Bekämpfung der Tnmlsncht gerichteten Eingaben mehrerer hochachtbarer, gemein nützig wirkender Vereine (deutscher Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke, Centralvorsiand deutscher Arbeitcrkvlonien und Berliner Ceutrulausichiiß für die innere Mission) dem Reichskanzler als Material für die Gesetzgebung. Daß man zur Bekämpfung der Trunksucht mit der Freiwilligkeit nicht auskomint, hat sich zur Gcwikhcit ergeben. Cs bedarf dazu gesetzlicher Mittel. Solche sind i» Ausarbeitung beim Vuirdcsralb. Man will möglichst die Quellen der Trunksucht stopfe», scharfe Maßregeln gegen gewohn heitsmäßige Trinker und die Errichtung von Trinkerasylen Vor schlägen; die Gemeinden sollen die Eonceisionen der Brannt- weiiiscbäuken selbst erwerben und dadurch einerseits eine weit wirksamere Controlc des Verkehrs in demselben erzielen, andererseits die Zahl der Aniskapellen selbst vermindern. Es wird steilich in der Ausführung viel Schwierigkeiten haben, wenn dm Gemeind«» selbst den Branntweiuhandcl übertragen bekommen; aber dem immer mebr um sich greifenden Lasier des übermäßige» Schnapsgennsses muß eiitgegcngelrclen werde». Hierzu geben die jetzt dem Bundes- ralk empfchlungswcise überwiesenen Eingaben allerhand beschleus« irerlhe Unterlagen. DieieS Schnapstlinkcn-Lhcma bringt uns zu den Verhandlungen über das jetzige Sviriiussleucrgcsktz. Von einer günstigen Einwirkung aus die Verminderung der Trunkenheit hat man nirgends etwas veispürt. Ter Schnaps ist ja nicht thcurer geworden. Zwar hatten die Tenlschsieisinnigen und Sozialdemo kraten seinerzeit bei der Bekämpfung des Gesetzes diese vertheuernde Wirkung prophezeit; aber diese Prophezeiung hat sich ebensowenig «stillt, wie die andere auf UnznfliedeiihcitScrrcgung der Vvlks- mossen berechnete Aerkündigung, daß die Getrcidczollerhöhimg daS Bwd vcrtbener» würde. In beiden Fallen ist cö ganz anders ge kommen. Die Uiiniassc des immer zu billigere» Sätzen in Deutsch land cingcsührtcn russische» Getreides hat den GctrcidepreiS niedrig «halten; der SpiritnspreiS aber ist ebensowenig gestierren, da auf dem Weltmarkt der Spirrluspreis gesunken ist. Man erwartet so gar noch ein weiteres Sinken. DaS Spiritusstenergesetz hat inso- lern seinen Zweck verfehlt; die Brenner haben zu einem großen Theil ihre Produktion nicht eingeschränkt. Das wird zwar bestritten, ist ober dock wahr. Namentlich die große» oslpreußischen Kartoffel« brcnncrrien haben, um die Vorlbeile des neuen Steuergcsetzcs aus'S Lcußrrsle ariszuniitzen, übermäßig gebrannt: sie konnten billiger pwdliziren, als die kleinen Brennereien. Diese klage», sehr über die riachlhtlügen Wirkungen des neuen Gesetzes, das die großen be günstige. Selbst aus dem kartoffelgescgneten Osten kommen solche bewegliche Klagen; wie mag da erst un Westen die Lage der kleinen Vreimcrcicn bedrängt sein I Auch die große» Brenner sind mit den Wirkungen des neue» Steuergeictzes unzufrieden; theilweise hat Lies an der fehlerhaften Auöiührring gelegen. Eine Revision deS Geletzes wird als unvermciolich betrachtet. Sehr berechtigt waren die vorgcbrnchten Beschwerden über den Stänkergeist^ den daS neue Gesetz rn Gestalt deS sogenannten denaiunkte» VpiiituS in alle Hnushalümgen gebracht hat. Ter schlechteste Juiel und unreinste Holzgeist sind noch wvhlricchendeS Kölnisches Wasser gegen rhn. Verpestete dieser denaturirte Spiritus nickt so lehr die Lust, so würde zehnmal mebr davon verbraucht werden. Der BundeSrath bcschäktigt sich damit, einen weniger ^ denn die chemischen Sachverständigen haben in der Regel recht ab gehärtete Gerurhsuerven. Der russische Vorschlag betreffs der Gesammterkläruug Europas in Sachen Bulgariens gilt als beseitigt. Rur Deutschland geht in seiner Unterstützung der russische» Politik io weit, sich der einseitige» Vorstellung Rußlands beim Sultan anznichüeßeu, wonach der Ko- bnrger. der „Räuber der Gewalt", vertragswidrig in Bulgarien sitzt. Ter Sulla» »>i>d sich dem Andriugcn Rußlands nicht entstehen, dies den Bulgaren bekannt zu geben. Zu etwas mehr wird sich der Sultan aber nicht vccstehcn. Rußland selbst hat erklärt, daß es keine Gewalt zur Verdrängung des Koburgers anwcnden wolle; wie käme der Sultan dnzn, bcwnssnet ennuschreitcn? Nachdem Rußlimd die türkische Hemchnst aus Bulgarien bmausgeworsen hat, wird die Türkei leine Lust verspüren, ans freien Stücken den rnisischen Gendarmen in Bulgarien ru spielen. Daß die Türkei iin Emile wieder sich Bulgariens bemächtige, damit ist ihm selbst nicht gedient Der Sultan aber wird Nichts ihn», um die Russen »ach Bulgarien zu bringen' er könnte triuc Nacht mehr ruhig schlafen, wenn nicht mehr die Bulgaren, sondern die Russen dieBulkanpüsse besetzt lnelten. Bulgarien, frei und nnabbängig, bildet nun cmmnl nebst Rumänien eine starke Schwelle gegen de» ruisiichen Vor marsch. Fällt cs in rnjsiiche Hände, so wird >r»cb die Stellung Rumäniens unhaltbnr und diejenige Serbiens immer ichwicriger. Ist cs Rußland ernst mit der erklärten Absichr, die Frerbcit der Bulgaren nickt bcemlrächligcir zu wollen, mm, jo wird auch der etwaige Fccma» deS Sullcrns, der den Bulgaren zürnst: Euer Ferdinand ist nur cm Räuber der Gewalt! wirkuugsloö verpuffen. Daß aber die Bulgaren großes Mißtraue» in die Wocte Rußlands setze», darob kau» man sie naht schellen. Rußland gictt ihm den Nnlb, den vor 7 Monate» eiusluuiiiig gewählten Kobnrger über Bord zu weste». Tein Zaren zuliebe haben sie sich von eurem ge liebten und gefeierten Fürste», wie der Balienbccger war. getrennt und der Dank dafür war das schändliche Regiment des Generals Knulbars. In ihrer Verzweiflung, da Rußland keinen neuen Fürsten in Vorschlag brachte, wählten sic den Kobnrger. lieber diesen .Herrn mag man m ibesten, wie mau wolle, für die Bulgaren hat er immer d>c wcrtlivolle Seite, daß er sich in icbwercr Zeit i» den Tieust der bulgarischen Sache stellte. Wenn ihnen mm Rußland den Rath giebt den Kobnrger zu benagen, wenn es ihnen dmür Strustosig- teit zmichert und (es ist dies cm Fortschritt gegen früher) dieNccht- innß'.gccst ihrer Volksvertretung zngestehl, io wird man nbzmvarten habe», ob sie diesen Lackmien Gehör schenken. Früher wurden die Regiernngsmänucr Bulgcrriens als eine Bande von Abeuteucrerii, als freche Vmksansbcnter gevrandmarkt: jegt erkennt Rußland sie an. Das ist eine Milderung des ruisiiche». schroffen Standpunkts. Hätte Rußland früher, wo aanz Europa e» darum bestürmte, den Bulgaren endlich den Fürste» benannt, den cs selbst wollte, so brauchte es jetzt nicht den Sultan zu bitten, den Bulgaren zrizn ruscn. daß drr Kobnrger „ein Räuber der Gewalt" iei. Das bat i» weuiaer grobe» Worten der Solkau schon früher getha». Die ganze neuerliche „Auregmig" Rußlands hat den ihr von Rußland zugeschriebriie» Zwrck verfehlt. Tie wahre Absicht ivar wohl auch eine andere, nämlich eine Verstimmung zwischen Deutichlcmd einer seits und Oesterreich, Italien und England andrerieils z» errege». Auch Dcis wird mißlingen. Im Allgemeinen erhält man de» Ein druck, daß die Jricbcnsilrviiimigcii auch in Petersburg die Obcr- herrichail brbauple» und die Lage beherrichcu. Das Wort, welches Kaiser Wilhrlm am Neujahrsinge z» seinen Generalen iprach, daß deren Haiipiaistiiikrliaiiilcil in diesem Iabcc den Manövern zuge wendet scui würde, hat bis jetzt noch nichts an seiner Bedeutsam keit emgcbnßt; es wird sich Herausstellen, daß dicjcmgcii, welche die Ausiprüche miieres Kauers und die Darlegungen des Fürsten Bis mai: als leitende Punkte zur Vcurtheilung der Lage festgehalten haben, der Wahrheit entschieden näher gekommen sind, als die- jen'nrn, die sich von der Flumnerbeiveguna der wechselnden Tages- nachrichtcn hin- und herziehen ließen. stinkenden denatnrirte» Spin« ... tus he,stellen zu lassen. Es wurde ihm der sehr verständige Rath land-. Italien habe die rrtbeilt. zu diesen Berathungen einige HauSsraue« hinzuzuziehert. England nähere sich ihnen. Sirnesle Telegramme vrr „Dresdner MAr." vom Lö.Febr. Berlin. Der Kaiser hatte Nachmittags eine längere Kon ferenz mit dem Reichskanzler. — Der „Nat. Ztg." wird aus San Remv geschrieben: Tie Nackt war gut. Der Kronprinz hat fast umintcibrocben gstchlascii. Keine Kvpsschmerzen und kein Fieber, Husten und Auswurs bestehe» kort. Dr. Mackenzie bezeichnet die Meldung des „British Medical Journal" als unwahr. Es seien sowohl deutsche als englische Canülcu abwechselnd cmgewendet worden. Augenblicklich sei eine denüche Eanülc in Gebrauch, welche voraussichtlich dauernd liegen bleiben wird. Daß Reizungen durch die Conüle vvrgekomme» icien, wird entschieden bestritten. Ter „Voss. Ztg." zufolge wird Prof. Kußmaul morgen in San Remo erwartet. Kußmaul ist Dirigent drr medizinische» Klinik und Poliklinik in Straßburg und zählt zu den hervorragendsten unter den Klinikern. Berlin. Reichstag. Präsident v. Wedel! tlicilt mit, daß er mit Rücksicht auf den baldigen Schluß der Session und mit Rücksicht aus die nach zu erledigenden wichtigen Geschälte Urlaubs- gemcbe nur »och bei stichhaltiger Begründung bcrücksichligc» könne. Als solche würde er die Tbeiüiahme a» »»deren parlamentarische» Körperschaften und Plvvinzinl-Landtagcn »übt aniehe» können. (Bcitall.) Ter Meistbegiinsttgriugsvertrag mit Paraguay wird in dritter Beratlmng definitiv annenomme». Es folgt Fortictzung der dritten Berathung des Gesetzes wegen Wegfalls der Reliklcnbeiträge. Die Kommission beantragt die Einschaltung solgendcr Bestimmung: Mitgliedern einer Lnndesmistalt, welche gemäß 8 l auf Veczickt wider rufen und gleichzeitig aus der Lairdesanslalt anSscheiden, sind die an die Letztere seit der Verzichtleistung entrichteten Beträge auf die Nachzahlungen anzurcchnen. Staatssekretär von Bötticher kann die Zustimmung des B»nkcSratbs zu dieser Bestimmung zwar nicht definitiv Zusagen, glaubt aber nicht, dag das Gesetz daran scheitern werde. Die neue Bestimmung wird angenommen und damit daS ganze Gesetz. — Die Petition von Cocoö-Tevvlcbsabri- kanten uni Rückerstattung von Zoll werde» dem Reichskanzler zur Berücksichtigung und die Petitionen um Aendermig der Grundsätze für Fixation der Brausten« zur Erwägung überwiesen. — Eine Petition wegen. Ergänzung deS 8 der Stiasprozeßordiiuiig bezüglich der Zwangsvollstreckung, gab dem Abg. Temper Veranlassung, auf die Mängel der bestehenden Bestimmungen binzuwrisen. Tie Pe tition ward dem Reichskanzler zur Berücksichtig»,», überwiesen, ebenso eine Petition von 10,000 Werkmeistern um Regelung ihrer rechtlichen Verhältnisse. — Montag: Novelle zum Blei- und Zink gesetz. Vogelichutzgrsctz. Lölchuna von Firmen im Handelsregister und Nichtöffentlickkeit der GerichlSverbandlungen. Berlin. Die nordische Telearaphenaaentur läßt sich a»S Berlin melden: Die einaeleitetr» diplomatischen Aktionen seien im vollen Gange. Deutschland befürworte lebhaft die Wünsche Ruß- ' ' " deutschen Anschauungen angenommen, Der deutsch« Botschaft« in Wien je, bcaustragt. Oesterreich zu bedeuten, das enröpäüchc FricdenSinter. esse erheische einen aemcuricimen Schutt bei der Pforte, als Svuze" rciii die Wahl des Coburgers als illegal zu erklären. Es perlauic.- iuivlgc der fortdauernden Meinungsverschiedenheiten in der bulga- rsiicheu Frage herrsche zwischen Bcrlm und Wien große Verstim mung. Einer Londoner Meldung zufolge soll sich die Psorre bereit erklärt habe», wenn eine Vcreinbcnuug aller Mächte gegen die Ge setzlichkeit der Regierung des Prinzen Ferdinand erziel! werde, eine bieli'.nf bezügliche Erklärung in Sofia abgeben, aber keine weiteren oder materiellen Schritte nniernehmcn zu wollen. —Der Großkanf- mamr Emil Reumann in Slettur ward wegen Wo Wechselsälsch- iingeil zu 10 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrenvcrlust vernr- theilt. L e m b e r g. Ter Gesanimtvrrkehr ans den südrussischen Bahnen ist infolge riesiger Schnecslürme neuerdings wieder eingestellt worden. Paris. In Grenoble verlangten 3000 beschäftigungslose Arbeiter, welche sich v»r der Mairie versammelt halte», die Aus weisung der itaiceiiischeil Arbeiter und italienischen Unternehmer. Ter gerade tagende Gemcinderath nahm die Forderung im Prinzip au. -- Tie gepanzerten Küstcmvächter „Fulminant" und „Roland" erhielten den Befehl, eine 3mona!liche Provision und Medikamente an Bord zu nehmen. Die Berliner Börse «öffnete verstimmt auf Rückgang der russischen Werlhe und allerlei damit zusammenhängende Ge rüchte. Spekulative Banken setzten schwächer ein, erholten sich aber später etwas. Nwsische Bank war stark angcbotm. Bahnen waren still. Bergwerke meist behauptet, fremde Renten außer Russen ipätcr «was befestigt. Im Kässaverkehre waren Bahnen abge- scbwächt, Banken ziemlich fest, Industrien ruhig und fest, Lauch- Hammer 2 Proz. höher, deutsche Fonds und österreichische Priori täten still. Privaldiskont 1"/« Prozent. strankiurt a. it'I.. 25. Aclrr. preoit 211,3». lSKratSIrad» 173,25. «oii» 5>>r»«,i 61.M. Gail,gcr 153,00, E.r vier 75,25. 3vr»c. Nuirar Goldrrulr 77,10, Diocoriio 1->!>,2». irOcr iiiusi-u —. Handklsg. —. Laura —. Still. Wie», 25. Februar. Kredit 2,18.75. ütaaisdavir 211.75. Lombarden 77,00. Nordwrsib. 152,50. Biaclnoiea 02,22.5. U»l>. Kredit 200,75. Nutzig. L« 0 rii>. 25. Februar. lS»>u».i Mture 82.15. ilnietrre 100.57. Italiener 03,82, Staatdbadu 131,25, Lombarden 170,00, do. t-rioritäten —.—. Evanler 07M, Eadbtcr 380,00. Ottomanen 501,25. Sieue cilrrlcNie —. Türke» —. Träge. « » » d o u . 25, Februar, Horm. 11 uvr 10 Min. gousocii I025„, I873rr Rusir» 01. Italiener 03. Lombarden iw/,», krono. Türke« 13'V,. Idroe. srilidlrre Amerikaner >20. Ibroc. Ungar. Äoldrcute 70'/,. Oeiierr. Goid- lrnrr 80 4>re.uh. croui-xs >05',. Eguvrer 73>- „. Neue <e»>ibtcr 101'/,, Garant. Kandier 103'/. Otiomanbani 0'/,. Sncz-Aetic» 83'/,. Sdauicr 6ü -/„. — Stim mung! S!ns>ig. — Wetter: Schnees««. N m ft e r d a m. 25. Februar. Produkte» cSchiulp. Weizen per März ISO, per Mai —. tftogge» der 'März 1<i2, Per Mai 100. Paria < Proi> III! en'. 25. Februar. iScbiusi.i Weiten per Fcbniar 21.25. per Mai Aiiausi ri.so. nrbia. Lmntul »er Februar is.oo. ver Mai-Auauii 17.00. ruliig. Rüböi rer Februar io.?s. per Mai Auauil co.7b. bedauvlet. Lokales und Lächsisches. — Wegen erfolgten Ablebens Sr. Großhcrzoglichen Hoheit deS Prinzen Ludwig Wilhelm von Baden wird am König lichen Haie die Trauer auf eine Woche vom 25. Februar bis mit 2. März d. I. angelegt. — Das Befinden Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Georg ist bereits erheblich besser; in wenigen Tagen wird das Uebet gänzlich gehoben sein. — Gestern feierte der jüngste Leutnank der sächsischen Armee, Se. Königl. Hoheit Prinz Albert, seinen Gebnrlslag. — Der soeben zur Ausgabe gelangte, vom Abg. starke er stattete Bericht der Finanzdeputation -4 über die dem Ministerium des Innern unterstehenden Anstalten, rst eine in mehrfacher Be ziehung hochintccesscmle Arbeit. Derselbe beschäftigt sich n. A. in ein gehender Weise mit der Frage, ob dre Pflege für Epileptische künftig Sache des Staates bleiben, oder dem Verein für innere Mission übergeben werden solle. Die Negierung hatte sich lür den lctzlcren Modus entschieden und als Unterstützung iür den Verein zur Errichtung und Unterhaltung einer Anstatt >üc Epiicvtüche ein eiumaligeö Postulat von ISO.stOO Mk. und ei» Berechnungsgeid von 18,«Mi Mk. jährlich eingestellt. In der Deputation, die sich in ein gehendster Weile mit dreier Frage beschäftigte, gingen die Ansichten auseinander. Einstimmig gelangte man nur zu der Ansicht, daß der Fürsorge für Epileptische fortgesetzt das wärmste Interesse zu widmen sei, daß die üermaligen Einrichtungen in Hnbertnsburg unzureichend wären, und daß durch eine neue Gestaltung die Mög lichkeit geboten werden muffe, eine größere Anzahl Epileptischer ansznnehmen. Dagegen vertrat eine aus «Abgeordneten bestehende Mehrheit der Deputation die Ansicht, daß cs nicht nne Pflicht des Staates sei, die Fürsorge für die Epileptischen nach wie vor in der Hand zu behalte», sondern daß dieie Fürsorge in der Hand des Staates am besten aufgehoben sei und weiter gefördert werden könnte. Weiter war die Teputationsmehrheit zu der Ucberzeugung gelangt, daß der Verein für innere Mission bei allem gute» Willen gar nicht in der Lage sein würde, trotz eines StaatsznschusseS weder eine Anstalt, wie sie den Bedürfnissen entspricht, herzuslellen, noch weniger aber dieselbe dauernd zu erhalten. Em Theil der Dep.- Mehrhcit konnte sich hierbei auch der Ettvägung nicht verschließen, das; der Verein »ist innere Mission aut einem sehr ausgeprägten eoniciswncllcn Standpunkt steht und daß es deshalb wünichens- werth sei. auch rücksichtlich der religiösen Bedürfnisse der Epilcp- tiirhcil die Fürsorge m den Händen des Staates zu belassen. Eine Minderheit der Deputation, bestehend aus den Abgg. Georg! und v. Oeblschlägel, hat sich dagegen bis zu einem gewissen Grade dem Standpunkt der Regierung angescblosseii, will ledoch nur eine Unterstützung von 100.0M Mk. und einen Zuschuß von 12,MO Mk. bewilligen, während die Mehrheit die gelammte Position abzu lehnen und die Negierung zu ersuchen beantragt, dem nächsten Landtage eine Vorlage für die Errichtung einer >L>Iaatsanstalt für Epfleplischc zilgchcn zu taffen. — Daß sich die Deputation einer Petition des Direktoriums des A l b er t v cre i n s um Bewilligung einer Beihilfe von 300,000 Mk. zum Ausbau des Carola-Kranken hauses geneigt gezeigt, wurde bereits erwähnt. Dicielbc erkennt die weitverzweigte und ausopsernde Tliätigkeit des Vereins sowie dessen verstnndnißvclle Organisation in vollem Umfange an und ist der Ansicht, daß durch oen Verein allgcmeimvichtigc Interesse» des Landes gefördert werden und daß eine solche Tliätigkeit eine kräftige sinanziclle Unterstützung des Landes wohl verdiene. Unter , diesen Erwägungen wird die Einstellung der geforderten 3M.OOO Mk. in den Etat beantragt. — Eine Petition des LandeSausichnsjcs der sächs. Feuerwebren um Erhöhung der Position zur Unter stützung von im Dienste verunglückten Mitgliedern der Feuerwehren und deren Hinterlassenen, sowie zu Beihiiien behufs Ecüchtu'rg und Unterhaltung von Feuerwebren von 30.000 aus 60,OM Pik., soll, soweit dieselbe sich aus den letzte» Wunsch bezieht, auf sich beruhen bleiben, im Uebrigen aber der Regierung zur Kenntttißnahme überwiesen werden. — Eine eingehende Erörterung Widmet der Bericht der Frage, ob die Jreiberger Doinlreuzgängs
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