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- Erscheinungsdatum
- 1888-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188802128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-02
- Tag 1888-02-12
-
Monat
1888-02
-
Jahr
1888
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«acht. Telegramme. Mur tu einem N«>» der »uklaae.) «,,»edur,. tt. Se»r. Der Lcutl«, gu-kererv-Nperklu leimte ls»en »le «rNuduii« »er schon er- «lnntten Llauidatlonetallr ad. vrailel. I>. »edrnar. Der ,«orb- lvrichi leiil« «etrtedtaun, tider den »rievlichen Ton ouo. wel- che« »er «elch«la»jlcr kür» BI«- marck «» «eicheiaae aulchliia. und betont delondrr» da« «erlpreche» de« Aüritcii. a» der Wlederher- «tellnnn de« nillllche» aiiilliille« i» Bulgarte» inttziidellen. Mulilaiid aiaude a» »te «ulrichtlakelt vieler Worte ebenso, wie überlmuvt an dle striedeiitvolilik de« deutlche» Reiche». Da« rulNIche Lrann meint. 33. Jahrgang. Aufl.46,000 Exempl. IdeM-L MckUÄmttWU I. ßUMHL LIM 17, II. un s III. Lt. Nomsnos much nsusston pnrissr sloclollon in prsektvollsn Lbenäk-lsbon. Oostuwos uuk IVunsck usck ülasss. Vorssnät n»ck avkic-ärts prompt. Dresden, 1888. das, nunmeiir einer divlomatilchen «eoeluns der dulgarilche» straqe etaentiich «ich,« ,,,el,r im we«e Ilebe n»b erwartet, dak die eurovi» scheu ttabinelle bald i» ernftiiche Lier- Iianbiunar» darüber trete» werden. Ldes ia, lI. stebr. Laut Pr» - süanna de» »nteriichisininiilers «alt die bieiige Unwersität am t^!. Februar eröttiiei werde». eiriil». II Febr. IGklitidem.i . Weizen ftiu. lara >58—i6i, -tlvril- Mai >65.66 , Juni -Jul, I69.--6 dtongin «»>>.. locv ,65 Mai iili.il». Juni - I„n I26..>6. voimncilcher Haler lvea >62 >»!». «iüdü, unpcrandc,,. ?,ebr»ar 15,6». Rpiti-Mai 15,!«>. Sbi,„iw mail. loeo oliiic Fab vkrslku,,, „7,66, »», diiM. Kin-Ininslknr, 18,-.6. Mil76-M ' liiminmsleuri 26,76 AVlii-Mai 2V illeiroiemi, Io>a nerzvili >2 76. (Irrrl Ileelnmir»,,, I>li!i«. ?»«>!«,. 0«!!r.-tsa sixee» vttktt N I'srL. derlLcli I-Iaedk. ? N ^ ^Voin!iant1Iun§ mit ?iml.>icri-8tul)c;n ^ ^ H lVloritrsir. 4. fernsprecli IkIIe 321. roen-xeociidivllo 261. Ickf«,«, 2 Vnlveckvntrn»«« 2 ch!»«»X vALvlll, s>srt. „ml orsto Ir'taM. ^ Vomlnv» in vvrrli^I. ^nsivalil für Ilorron unä Damen. F »Vuktrtlgv nach anncvtldt« irovcton prompt offoetuirt. - DvI«i»I»«»n IVn. X ^ ilieiiter-». illllsIttzii-Kiillerolse l. IstniM Lsrtds. Ltrsn§, 8«IiIo8Wtr. 2t, II. (m-it-m Iloii-i, II»s-t«»<Iit»i' silginj. Ultlneitt nltvn liul'o stvtlim stnik^stv hinnljcrkelt mul ?ünlitll<I10 lieiitNtiiiiiLi riu^uili'tx. IZttinitt«.»« in ticlruiiix u»>I <?<»iltuii't. Alurionstr. 27, -Vmalioiiklra^bo Ilainrick tr.. k'iidnlr: 2" ioklr«t0>r,tr. lo, D ^usküdrliedo krsiilistsn vorsonäo frei. LeviUir für reine L r? K X.itiiineiiie. Z sl?«. Zf- ^illii'ili'I' Kui„khdit des Kronprinzen, die Kriensnesnhr, Nede Solisburys, Hondelsvertraq niit Oeslerrriii,. Hvsiiochricliten, nenes WchrFeiev. ^ ^ Lnstrührrnschnitt, Professoren Äagner uiid Fleischer 7, Feste der Turnocreine, Fischereiverei», (s)erichtsverhnndl»n>zen. ! Lontttllllr 12 Kebrnar. Leraniwortilchtr Redalteur lür PolttisdikS vr. Emil Biere0 in Dresden. Nächst den Deutschen und Engländern nininit kein Volk so besorgten Antheil an dem Schicksal des Kronprinzen Friedrich Wil- lielni. wie die Franzosen. Cs ist keine Uebertreibung. lvenn nian lagt, dak sie die aufrichtigsten Wünsche für dessen pollständige Wicdcrge- neiung hegen. Nalüilich a»S einem anderen Grunde, als wir, die ticsbeküinmertcn Landsleute des edlen Dulders und als die Eng länder, welche die Verehrung gegen ihr Känigsliaus auf den Tochter- inann der Königin Victoria umso lieber übertragen, als derselbe in England eine außerordentliche Volksthiimlichkeit genießt. Die Franzosen zittern für das Leben des deutschen Kronprinzen, weil sie den Regierungsantritt seines Sohnes des Prinzen Wilhelm fürchten. Gern glauben die Franzosen, daß der greise Kaiser und sei» „alternder" Kanzler, wie sie den thatenfrcudigen Fürsten Bis marck nennen, das Erreichte im Frieden genießen möchten; auch der Kronprinz habe genug kriegerische Lorbeeren um sein Haupt gewunden, um nicht nach neuen lüstern zu sein, außerdem würde er. mit siechem Körper, nicht einen Feldzug mitmache», und weil er nicht dabei sein könne, es nicht zu einem solchen kommen lassen — aber der Prinz Wilhelm! Äuf diesen hat sich, wie Franzosen und Nüssen behaupten, der Feldhcrrngeist Friedrich des Großen »icdergcscnkt, noch schläft ec in ihm, aber, an'S Regiment ge kommen, wird er in dem Soldatcnkaiscr erwachen: dieser wird seinem kriegerische» Ehrgeiz die Zügel schießen lassen und die ge waltigste Streitmacht der Welt in Bewegung sehen. Aus dieser Furcht vor dem Prinzen Wilhelm und dem Gefühle der eigenen Lhninacht erklärt sich, warum sich die Franzosen immer tiefer in die Wulh hineinrcden und die mit sittlichem Ernste bcthcucrten ehrliche» Friedenspersicherungen des Fürsten Bismarck nicht glauben wollen. Melancholisch seufzt ein Pariser Blatt: „Am Ende unseres 19. Jahrhunderts hängt das Schicksal der Welt vom Halsleiden eines Fainilienvaters und von den Grillen eines jungen Mannes ab". ES wäre schlimm, wenn's so stünde. Krieg und Frieden hängt aber einzig von den bvlcn Leidenschaften der Völker selbst ab und außer »r Rußland schürt man nirgends so a» den schlimmsten Leibcnschattc», wie in Frankreich. Hätten die Franzosen selbst ein gutes Gewisse», wären sie ruhiger Ilcbcrlegung fähig, so müßte» sic sich beschwich tigen, nachdem der „junge Mann" selbst soeben ein ihn so ehrendes Vekenntniß abgelegt hat. Freiwillig hat Prinz Wilhelm sich in mager ausgefallen. Es ist ein einfacher Meislvergüiisligni'gSver- trag. der hinter den Wünsche» der GrschsslSweil beider Reiche weil znrückblcibt. ES wird stets ein Räthsel bleibe», daß die beiden Reiche, welche die innigsten politischen Beziehungen mit einander emgegangen sind, die sich ihren gegenseitigen BesihNand verbürgen, die eme gemeinsame Kriegführung vereinbart haben, gleichwohl riichl zu einen, benredigenden Handelsvertrag lonmirn können. Wenn man am deutschen Zollvcrtrag erlebt hat. wie die Gemeinsamkeit der materiellen Interessen die festesten Klammern der votiiischen Einigkeit wurden, muß man über die Gleichgültigkeit sturmen, mit welcher aut deutscher wie österreichischer Seite die Schaffung einer ähnlichen Unterlage vernachlässigt wird. Fürst Bismarck wird wohl seine guten Gründe haben, warum nach Ablauf jedes Handelsvertrags mit Oesterreich immer nichts weiter zu erzielen ist. als ein dürftiger Meislbegünsligimnsuerlrag. Aber sie ent ziehen sich der weitereil Kenntnis;. Im iiiigarüchen und neuer dings im österreichische» Parlamente wnide von vielen Seiten die .Herstellung eines denlsch-österrcichinhen Zollvereins verlangt und in de» wärmsten Ausdrücken befürwortet. Im Jahre 188", betrug die Einfuhr von Deutschland nach Oesterreich mehr als VO Prozent ... ... .... der Geiammt-Einsnhr »ach Oesterreich und die Ausfuhr von Oesterreich ! Beratbnng eintraten, wurde die Znlaisigleil abgclehnl. Nach längc- Nacl, kurzer Diskussion ward die Abstimmung ausgeict;!. — Montag Sozialisiengcscß. Berlin. Das Abgeordnetenhaus berieth heute in zweiter Lesung den Antrag ans Verlängerung der Legislaturperiode von t! aus ä Jahre. Dazu beantcaglen die Frcisi»nig-ni dicEinsührnng der geheimen Abstimmung bei de» Wallte» der Wahlinnnncr und Abgeordneten. (Bei den preußiichcn Landtags- und Eoinnmnal wählen ist die Abstimmung öffentlich, d. h. der Wähler nennt den Namen des zu Wählenden laut dein Wahlvorslnndc). Präsident von Koller crttiirte, einen umeren Zniammenhang zwischen den An trägen aris Vcllängcrnng dcr Legislatnrpcriode und ans Einführung der geheimen Abstimmung nicht zu erkennen, so daß die gleich zeitige Beraihrmg veidcr Anträge geschästsoednungSmäßig nicht zulässig erscheine. Er werde indes; die Entscheidung des Harnes herbcisühren. Rickert verlangte, daß. da Zweckel ohivalten, die Ent scheidung zu Grinsten der Minorität anSiallc. Francke (n.-l.) er- ! wiedcrte. die Gcicbäslsordnring iei ans sub selbst heraus, nicht aber I zu Gunsten der Minorität oder der Majorität zu intccvretiren. j Rach längerer Debatte, in der Windthorsl und Rcachcnsvcrgec iür die Znläisigkeit des Antrags am geheime Abstimmung in der heutigen iiach Teutichiand betrug 55'/- Pro;, von dcr Gcsanin>t-Aus»hrOcste>- rcichs. BeideReiche sind Nicht nur volilisch.sondern anchmirthichastlich aus einander angewiesen, eine Zollemigrnig sollte daher Beide verbinden. Ein Uebel'gangssladinni nckißtc dasselbe vorberciten, und die deutsch- österreichische Zolllirrie sollte vorläufig zu einer Zwischenzvlllinie umgcwcnidelt werden. Diesem Ziele stehen freilich mannichfache und starke Hindernisse entgegen, staatsrechtlicher wie materieller Natur. In letzterer Hinsicht ter blvS an die Valntaverhältnissc und das Tabnlsmonopol in Oesterreich, sowie an die Schwierigkeit erinnert, welche die Theilung der gcmcinsgme» Zolleinnahinen zwischen de» beiderseitigen Bevölkerungen böte. Ter Weg zu einem dklilsch-vslencichckchcn Zollverein ist weit, avcr sicher nicht weiter als der Weg von dem toiiiciuSwcrsen Oesterreichs cruS dem deutschen Bund 1866 bis zum Anschluß des Büridnißvertrages zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn 1879. Die Berathnng des jetzt ernenertcir armseligen Meistvergünsti- gungsvcrirags führte im Wiener Reichsrath zu hochbedcntsamen volitckcden Kundgebungen. Durch de» Bündnißvertrag von 1879 ist Oesterreich in gewissem Sinne wieder deutsches Bundesland geworden, rief stolz et» Redner aus. Nie und niinrnennehr kann Deutschland an sinnen Grenzen einen zweiten rmsischen Nachbar dulden, wie es cin vecklavisirtes Oesterr,',:,, wäre, ingte er tanz». Aber schon ein bloßer Handelsvertrag isi de» Ezechen ei» Gmncl: sie fürchten von jeder Annäherung beider Rcncbe eine Stärkung des Tenlschthiims in Oesterreich. In dem politischen Bündnis; er blicken sic sogar eine Schmälerung der Großinacblstellnng Oester reichs. Daß Oesterreich in jedem europäischen Eonslitt künftig nicht mehr aus sich allein angewiesen ist sondern am die Schwerter Tcntich- .. .. . . lands und Oesterreichs z» seiner Vcrtheidignng zähle» dmf. kräftigen Worten gegen den derbrechcrckchen Leichtsinn verwahrt, ^ wollen dieEzechen durchaus^ nicht sichen, «sie gehen am die Rnisi- daß er nach blutigem Lorbeer trachte, er hat die friedliche Arbeit als die wahre Wurzel des Volkswohls gepriesen. Gewiß ist der Prinz mit Lrw und Seele Soldat, er schenkt dem Heere ein unermüd liches Angc, auch er fürchtet außer Gott Nichts In der Welt, aber er bekannte sich ebenso offen zu den Worlcn des Kanzlers, der einen Angriffskrieg als eine unsitlliche That gebrandinarkt hatte. Möchten doch die Franzosen ihre unsinnige Kriegsangst, die nahezu possirlich wird, fahren lassen! Wir Deutschen aber sind nun erst recht in dein Vertrauen zu dem jetzt 28jährigen Prinzen bestärkt worden: er wird das Friedensprogramm des von ihm bewunderten großen 73jährigen Kanzlers auSsühren. Im Gegensatz zu der drolligen Angst der Franzose» äußert sich die russische Presse jetzt, nachdem der Wortlaut der Bisinarcl'iche» Rede vorliegt, recht ruhig. Ter Petersburger „Regicrungsbotc" veröffentlicht sie sogar Wort für Wort. Es liegt angenichcinlich der Mächen Negierung daran, den rnssenfreundlichen Wendungen dreier Rede in Rußland die weiteste Verbreitung zu verschaffen. Nach der geflissentlichen Mißachtung, welche Fürst BiSmarck in seiner Rede der russischen Presse zu Tbeil werden ließ („rüder Ton", „gedruckte Dummheit") liegt in der jetzigen maßvollen Sprache der russischcnZcitiiiigen cinezieiiiliche Sklbstbkherrschung. Einzelne Blätter wagen sogar von der Abneigung Rußlands gegen einen Krieg zu sprechen. Es bleibt blos z» wünschen, daß sich diele löblichen Ge sinnungen i» Thaten kundlhun. Wenn cs dem russischen Stolze zuviel zumulhen hieße, die angcsammeltcn Truppen jetzt zmück-u- ziehen, so könnte Rußland wenigstens weitere Maßregeln dieser Gattung cinslellen. Mit den jetzigen Truppen ist ja doch nicht viel onzusangen; Krankheiten wilthen unter ihnen: die Organisation des Eisenbahnwesens ist noch immer mit all' seinen siühcren Ge brechen behaftet, sodnß im Falle eines Kriegs die Tcnppcn ohne Proviant, ohne Pferde und ohne Transvortmiltel wäre». Doch, man hat deutscherseits den Russen keinen Nalh zu geben. Im englischen Parlamente hat soeben Lord Salisbury eine Sprache geführt, die russischen Obren nicht sehr angenehm klingen dürste. Mit einer Deutlichkeit, welche nichts zu wünschen iibrig- läßt, erklärt der englische Prcmiermckcksler, daß England im Orient viel stärker als Deulichland intcrclsirt nnd engagnt lei. daß es Traditionen habe, welche eS nicht ausgebcn wolle und daß Eng land lest an den Interessen hänge, welche es drei oder vier Gene rationen hindurch ini Südostcii Europas behauptet babe. Dieses Festhalten an den erwähnten Interessen hat England durch einen langen und blutigen Krieg und durch wiederholte Bereitschaft zu einem neuen Kriege bekundet. Gefahr droht aber »n Südosten Europas, so fügte Lord Salisbury hinzu, den Interesse» Englands nur von russischer Seite. Unter solchen Umständen muß Rußland auch die Feindlchast Englands für etwaige kriegcriiche Pläne in Betracht ziehen. Ein festes Bündniß freilich bat England mit den lestlän- dckchrn Kriegsmächten nicht abgeschlossen: das erklärte soeben die Negierung im Parlamente. Aber auch ohne cin solches Bündniß wird England, wie die Welt jetzt weiß, an der Seite der Mächte z» finden kein, die den Fricdcnsbrechrr Niederschlagen. Daß aber ein Krieg ans lange Zeit hinaus nicht dcolit, versichern soeben (i. Tagesgesch) das Leibblatt Bismarck's und andere amtliche fstirung Oesteireichs auS. Damit ha iS icciltch gute Wege, aber der Minister Gras Taafse fühlte sich doch gedrungen, sich gegen den Aiiwucs zu vkrlhcidigen. als ob e» sie innere Politik Oencneichs im ilndnitichen Sinne leite. Zunächst stellte er die Tlwtiache fest, daß sein Ministerium um 2 Monate älter ist. als das Bündnis; piit Dkulichlaiid: er vecsicherte auch, das; er das Bündnis; mit Deutsch land 9 Inlne lang gepflegt habe »nd das solle mit Gottes Hille auch noch longo Zeit geschehen. Aber damit ist nicht die Anklage widerlegt, das; unter seiner Rrgieuiilg gar Vieles geschehen ist. um Oesterreich seines deutschen Eharafters zu entkleiden. Tie Tentschen können sich der schweren Befürchtung nicht entschlageii, daß, wenn in der bisherigen Weise gegen sie sortgcarbcitet wird, die Ltavisirung Oesterreichs »nanshaltsaine Fortschritte macht. Graf Taasfc ibcilte den Wunsch, daß die Czechea sich mit den Tcntichen per tragen möchten, er fügte aber sofort binzn: das Gleicbc wünsche er von den Teuliche». Als ob diese cs je an Versöhnlichkeit hätten fehlen lassen! Die Deutschen ihrerseits sind recht begnüg aus das Vorgehen der Regierung, welches ihnen die Verträglichkeit mit den Ezechen überhaupt crmögticht. Sirueste Teleatammr ver..Dresdner Radir." vom I I.Fcbr. Berlin. Der „Ncichsaineiger" veröffentlicht folgende Bulle tins von gestern: Das Nllgeinembefiiiden des Kronprinzen war im Lause des Tages recht gut. Fieber und Schmerzen waren nicht vorhanden. Das Bulletin von heute Bounittag lautet, der Kron- vrinz hatte eine gute Nacht und fühlt sich heute recht wohl. — Dem Berliner „Tagelilatt" wird ans San Reinv genicldet: Die Opera- tionswnndc heilt vortmslich. Tec Kronprinz wird heule Nachmit tag schon aufrecht im Bette sitzen dürfen, wenn die Krankheit weiter dcickethen günstigen Verlaus minnst und wahrscheinlich am Dienstag mckstrhen könne». — Der „Voss. Zlg." geht üver London folgende Petersburger Meldung zu: Heute fand wiederum benn Kaiser ein Militärrath statt. Wohtinsvrinirtc O'slziere behaupten, die Gencrale Richter, Gnrko und Kostanta weisen von weiteren Trnppcnvcr- schiebnngen an der Westgrenze entschieden abrathcn. Der Czar soll geäußert haben: BiSmarck hat Recht, ich wünsche keinen Krieg. — Der Beginn der Erdacbeitcn für den Nordostieckanal steht sin Früh jahr in sicherer Aussicht, nachdem der Grnndccwerb günstige Fori- tcbritte gemacht bat. Die Vorarbeiten schreiten rüstig fort. Das vorläufige PlaickcststellniigSvcrfahrcn nach dem Enteignuiigsgesetz ist für die ganze Kanallmic beendet. Berlin. Ter Reichstag erledigte Wahlvrüi'nngen. Die Wablc» Dr. Haannann's (»atwnnll.) undRichter(s>cck.)wurden für rer Tpezinldebattc wurde die Verlängerung der Legislaturperiode mit 237 gegen 126 Stimmen angenommen. Die 3. Lesung findet bereits ani Montag statt. Brüssel. Ter König der Belgier richtete unmittelbar nach Empinng der Nachricht über die Operation em in warmen Worten abgeiaßles Telegramm an die Klonprckucisin, worin er seiner herz lichen Theilnahine an den Leiden des Kronprinzen Ausdruck stiebt lind die Hoffnung ausspricyt, dgß die Zeit der schweren Prüfung des deutschen KstiicrhnnseS vorüber sein möge. P nris. Der Boro» Hirsch reiste gestern von Konstcmtmopel ab, nachdem er dem Scilla» eine Anleihe von 20 Millionen ver weigert hat. — Ter Sultan von Marokko verlieh einem belgischen Evickortium die Konzcisivn zur Erbauung der ersten Eisenbahn in Marokko, von Fe; bis Meguincz. Berliner Börse. Tie Haltung war fest mit Ausnahme iür Russen. Das Geschäft war zeitweise lebhafter, doch verhielt sich die Spekulation immer noch abwartend. Von deutschen Bahnen waren Ostpreußen nnd Marienbnraer schwach, Mecklenburger pro- rentweüc anziehend, österreichische Bahnen zicnilcch fest, spekulative Banke» höher, Bergwerke still und fest. In der zweiten Hälite der Böcke waren russische Noten nachgebend. Im Kassaverkehre herrschte durchweg feile Tendenz. Industrien waren lebhaft, Privatdiskont 1"/- Prozent. H r >> » r > >1 r I n. M.. I I. Acbr. (sredii 211.0». StaalSviiIin 172,25. u»m. datden,ri.5n. Mailgrr i:,IM. rktttzlUkr 71,75. roroc. II»a»r. «Iloldrcule 77,20, DIticonio 127,Sil. 80er Russe» —. HundelKg. -. Laura —. Still. W i r » . II. gcdruar. Kredit 269.25. StaatSdalm 215.10. Uaiudarden 80.85. Oiordwcslb. 150,02. Marluole» 62,25. II»«. Credit 271,25. !>iul»». Var gs, l i. grbruar. < Schluß.» Rente 81.17. auieibc 106.65. Italiener 92.55, Staatebaim 120,00, Lomdarde» —da. vriaeitaten —. Spanier 66,67, Tgopicr 276,87. Ottamane» 501,87. Reue Tluleilie —. Tisrke» — Bcdauptcl. L o n d o u . II. grOruar, vor!». II lldr 10 Min. Censoi« 102 ,,,. I872cr Rusicn 91'/,. Itaiirner 91-/,. Lombarden 7>/„>. Ikon». Türke» 12°«/,.. Iproc. Inndiric Amerikaner 129-',. Ivroc. Nnqar. Goldrcnie 76V». Ocitcrr. Gold» teilte 86. PreuO. Consoi« 105»,. Eonvltr 71' ,. Reue Gapptcr 161. Garant» i?a>»-icr 162'/,. Oltomanbaiit 9°-,„ Suci-Actlcn 82-/,. Spanier 66V», — Stim- inuna! gcsl. — Weller: Mild. R m st c r d a NI, II. gcdrnar. Produkte» iSchlttsy. Weizen per Mürz 191, per Mai —. Oloaae» per Mürz 161, per Mai 102. -1>ar!» sPioduitein. II. grliruar cSü-Inss.i Weicen ver gebruar A.so, ver Mai Ainrnli si.eo. scsi. LviriiuS ver gcvruar 17.66. „er Mai-Auami a?.7S. matt, viüvöl ver Aevmar 61.60. ver Mai Auoust 6i.6v. bckiauvtet. Lokitlcs nnd Sächsisches. — Nächsten Dienstag, den 14. Februar, findet in den Pracht- siilen des Kvnigl. S chlosse S ans Allerhöchsten Befehl das diesjährige letzte Bat liest (sog. Fastnachtsball) statt. Das Lberbofmarschallaint hat hierzu zahlreiche Eiiiladnnge» erlassen. — Die in answärtiaen Blättern verbreitete Alitthcilnng, das; an das Mitalicd der medizinischen Facultät der Universität Leipzig. Herrn Präs. Dr. His. eine Berusting nn die Universität in Wien gelangt und von diesem cingenonime» worden sei, welche Mittheilnng, wenn sic wahr wäre, eine» großen Verlust für die dortige Universität bedenlen würde, ist unbegründet. — Eine von den Mitgliedern der ersten, wie der zweiten Kam mer der Ständeversginiiilniig unlcrschiiebene DankeSadrcsse an den Reichskanzler F- ü rst Bismarck ist bereits vorgestern an dciisetbc» cibaewndt worden. — Den Briefträgern Kühn nnd Lorenz in Leipzig. M ickiel in Zittau und dem Postschaffner Weise in Dresden ist von Sr. Majestät dem Kaiser das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — Der Reichstag hat die Abändcrnngen des Wehrgesetzcs gngenvmmcn, in den nächsten Tagen wird die B-nössentlichmig der selben erfolge» und damit das Gesetz in Kraft treten. Die Dienst pflicht im stehenden Heere bleibt unverändert. 3 Jahre aktiv und 4 Jahre in der Reserve. Die Landwehr wird in zwei Aufgebote ein getheilt; im erste» Aufgebot beträgt die Dienstpflicht fünf Jahre, und zwar erfolgt der Eintritt in dir Landwehr ersten Aufgebots mich abgeleisteter Dienstpflicht im stehenden .Heere: dann tciit der gediente Snldat in die Landwchr zweiten Amgebots. Hier dauert die Dienstpflicht bis znm 31. März desjenigen Kalende,jabres, in welchem das 39. Lcbensiahr vollendet wird. Demnach ifl die Land- wclnpflicht (der Eintritt in das stehende Heer mit dem 20. Lebens jahre angenommen) i»n sieben Jahre verlängert. Tic L-mdwehr- lente zweiten Aniaebots stehen in Kontrolc des Landivehi-Beziits- i». Lagesgescy.) das Berliner Zeitungen. . - „ Außer dem Bündnißvertrag. den Deutschland mit Oesterreich vor 9 Jahren abgeschlossen Hut, ging es im voiigcn Jahic auch ladesHandl" giliig erklärt. Bei der Debatte über Haaimaun's Wahl führte Abg.! kommandos. Ta dieselben aber seinerzeit bei ihrem Ucbertritt zum " ' "" " - ' - - Landsturm in den Listen gestrichen worden sind und jeder Nachweis über ihre Verhältnisje, Wolmiiiig re. fehlt, so macht sich eine Ncu- aickstellnng der Listen nothwendjg. und haben sich die nunmehr der Landwehr zweiten ArckgebolS Angehörige», das sind die Iahrcs- klassen 1870 bis mit 1875, innerhalb 6 Wochen nach Inkrafttreten des Gesetzes (was noch abzuwartcn i 1t!) schriftlich oder mündlich bei de» betreffenden La'idwchr-Bczirksfcnnpagnicn zu melden. Hierbei sind die Militärpapicre vorzulegcn, und wenn dic'clbcn nicht inehr vorhanden sind, Duplikate z» beantiagen. Der Landsturm besteht ans allen Wehrpflichtigen vom vollendeten 17. bis znm vollendeten 45. LcbenSiabre, welche weder dem Heere noch der Marine angehöre», »nd wird m zwei Aufgebote cingetheilt. Znm Landsturm ersten Aufgebots gehören die Landsluunpflichtigcn bis zm» 31. März desjenigen Kalendcrjghreö. in welchem sie ihr 39 Lebensjahr vollenden, zum Landjtnrni zweiten Aufgebots sodann bis zum Ablauf der Landstinmpslichs. Demnach tritt ein Land Träger (sreis.) an, daß AUcs gclcheheil sei, um namentlich Bergm bester zu gewinnen. Die Wahlzeilel mit dem Nomen Haarinann seien anS Eartonpapicr in drcieckiger Form gefertigt worden und die Leute hätten mit erhobenem Zettel antrelcn müsse». Abg. v. Helldors erwiderte, daß geiadc von soilichristlichcr Seite die gröb sten ÄMbeeinflusslingen gegen die Arbeiter slaltgesunden. Abg. Klein (nnllonall.) verwies am' die von foickchrsttlichcr und ultra- »lontancr Seite vorgelominenc Verhetzung der Arbeiter gegen die Arbeitgeber. Von einer Wohltyrannei der Industriellen sei keine Rede, da Arbeiterentlassungen nicht slattgesunden bätten. 2lbg. Slötzel (Ccntiittn) bestüligi die Angaben Trägcr's. sflamentlich im Bochunicr Kreckc sei die Wahltyrannei groß. Tie Nngiltiakeil der Richter'sche» Wahl war von der Komniiisip» beantragt worden, well das sozialdemokratische Wahlkomstee aufgelöst worden war. Sldg. v. Mantensscl (ko»>.) trat kür die Giltigkeit ei». Abg. Singer (Sozial.) war gegen die Giltigkeit. Wenn Richter seinen Plgtz wieder einnähnie. so winde dies einen Einbruch in die Verfassung l welnmann nach Beendigung seiner Dicnstpsiichi in der Lcmdwchl bedeute», küür die Gistigkeit der Nichier'schcn Wnlil sliiumicn die! zweiten Aufgebots joiort in den Landsturm zwcitc» Ansgebots über. Coit'ervativen, die Nationall'bcralen und das Ecntcnm, iür dic lln- Die Vecköngerung der Landstimnpsckchi bis znm vollendeten 45. —. „ X,...,.».. .. .... hinaegen der Freisinn und die Sozialdemokraten. Tie Lebensjahre hat kc i »e r ü ckwir lend c Krack: es treten dcm- eine Erneuerung des Handelsvertrags ein. Leider ist derselbe höchst'Wahl Dennebergers beantragte die Kommcksion zu beanstande».' nach Personen, welche vor dem Tage des Inkrafttretens des neuen I-t >K suLtLätsr Muts! - IHbrickt?
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