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- Erscheinungsdatum
- 1888-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188802090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-02
- Tag 1888-02-09
-
Monat
1888-02
-
Jahr
1888
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wLrii,» dorahNmo duiä: ^nki- müten ob. Votiemmlilu»», Mmen iLmmÜi« ren-mmsNl kem« «rr. 33. Jahrgang. Ausl- 46,000 Exempl v L «alorks-tra«,« 2 vALVÜt, part. und «Nits Dtaxo. »omloo« in vorrilxl. tZuLvulll kür Horron und Damen, F Luttrüxs nncb iuiavrirt» verdau prompt vkloctuirt, -Zf Vvlvpk«» vir. S8V. Pdmmktschcl Hasel laeo >62 166. Okubol «»alt, ^rUrna» 1,'».2<«, '.'lprjl» Mni 16,^0. Spiritus unverändert, locu ohne,^,s, ucrstrucrt 27..,,». mit irouittmstcnr» ,ntt ,7NM , 5ronsuu,stcucr^.0,» Äpiil-Mat 22.Ü0. Petrvirnn, loco ucriottt i^.7o Dioss' örosolrürs ist kostöiifroi /» korielnm von n> katontmiWlt ^.uä. LeLnüät. üi o^ilon. ? Luroau kur Lrvirlcunx «lontsekor und krvmder I'atvnto. M. 8aLm, liiiivil - u. I'iiiM-lii^itll. A ^8 ÜpoeiLl-I'Ldrik ^oprüstsr und ^unimirtor t>ioxol-, 1'ac^ot-D> M Vvrvok In«»!»- und Lekut/markou M ^ Plauen b. Vf., Kait^o^tr. 17. Oeridiült^loeal: Onevllen, L1ünen8tr. 8. 8^ /nr ^Di.llli^en Norz^IiUin^ ^ror,5-a ^ur>v.k1il von k^innir - Lekni.Ionon in ^inlc. Ä «n -loi-bun»,' und Kuplor. ko^vis Onunn^on ^»rnds^rlildenr^'ol uud 2 Stcnrpo1'Ap^»lrvate. und iUiU nid» ^ur sV,^f>l!,ran^ von t«/»L»rr»iL- A Arlrpitorr ^odor ^.rt bosionL nn»l'!'oil!on. Ftz I'iok. »I-. lLKvr'8 MormLl-LuLüZv, Die Wirkung der Rede des Reichskanzlers, Verlängerung dcr Legislaturperiode. Oberiandesgcrichtspräsidcnt v. Weber e. Land ^«,,»>»^»»8^-.,^ VNlIV At>Ngtt. tagSverhanolungen, Maicnfest der Ressource, neues AintSgerichtsgebäiide. Knnstvereinsansslellniig. Pros, Schnitzes Portrag, j si Sil), v. tOttritt» «erLNtwortllibrr Redakteur kür PolttlskhkL vr. Emil Bie reu In Dreiben. Eine Wahre Hochfluth von Erläuterungen der Bismarck-Nede rauscht durch die europäische Presse. Es ist da kein Blatt oder Blättchen, cs sei geschrieben in irgend welcher Zunge, es erscheine an einem politischen Mittelpunkte oder in einem weltvergessenen Reste, das sich nicht in Schlußfolgerungen aus der neuesten Kanzler- rede erginge. Mit verhaltenem Athem hatte ein ganzer Erdtheil an den Lippen des Jiirsten-K muler gehangen; nun hat er gesprochen ; nun löst sich die Spannung in schier unerschöpflichen Betrachtungen. Der Telegraph, der am Montag die Bismarck'sche Rede überall hingebligt hatte, blitzt jetzt die von ihr erzeugten Eindrücke nach Berlin zurück. Das Gesammt-Urtheil Europas läuft da hinaus, daß, wennschon Fürst Bismarck nicht gesagt hat: es giebt Krieg oder cs bleibt Frieden, er doch die besten Gründe dafür beigebracht hat- daß die Welt mit voller Bestimmtheit aus die Erhaltung des Friedens rechnen kann. Das den Krieg erklärende Wort wird unter allen Um- fländcn nicht von Deutschland gesprochen werden und die Feinde Deutschlands werden sich auch hüten, es zu sprechen. Ln voll endeter Weise hat Bismarck die beiden Mittel in Anwendung ge bracht. durch die ein Staatsmann öffentlich für den Frieden arbeiten kann: er bethcncrte feierlich und mit dem tiefsten sittlichen Ernste die eigne friedliche Politik, er betonte die Entschlossenheit und die Macht Deutschlands. jeden Angriff nicderzuschlagen. Es wird ver standen werden, daß Deutschland nicht blos mit Oesterreich, sondern auch mit anderen Staaten Bundesverträge hat, also neben Italien mindestens noch mit Rumänien. Mit einem Staate, der solche Verbündete besitzt und der ohne Ueberhebung von den Millionen wafsengeübtcr Krieger spricht, die er an beiden Grenzen ausinar- schircn lasten kann, sucht man nicht so leicht Händel. Und wenn irgend etivas über die gewaltigen Anforderungen an die Stcuer- - kraft der Böller zu trösten vermag, so ist es, wie die «Franks, Ztg." darlcgt, das Bewußtsein, daß eine so gewaltige Kriegsmacht am sichersten den Frieden verbürgt. Deshalb übt die Bismarck'sche Rede eine befreiende Wirkung. Der Druck auf den Gemiithern weicht, welcher das Wirlhschastslcben der Völker so schwer belastete. Nur das schlechte Gewissen oder Nebenintereisen vermögen etwas Anderes aus der Bisniarck'schen Rede herauszulesen, als die bc- rukigende Wirkung. In letzterer Richtung lhun sich die Börsen- uud die deutsch-freisinnigen Zeitungen hervor. Sic mäkeln an einzelnen Stelle» der Rede herum und finden es namentlich ziem lich harmlos, daß Bismarck die russischen Truppenansammluiigen als ein Mittel bezeichnet,:, um diplomatische Schritte zu unterstützen. So können nur Blätter nörgeln, denen Bismarck's Größe nnbc- auem ist oder die als Sprachrohre der Vaisseipekulanten arbeiten. Letzteren hat es einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht, daß die Beunruhigung der Welt nunmehr einem größeren Ver trauen gewichen ist. Selbst wenn Rußland nicht zu trauen ist, be halten die Gründe, die Bismarck kür die Ausrcchtcrhaltiing des Friedens ansührte, ihren Werth; sie schieben die Kriegsgesahr auf viele Jahre hinaus. Wenn die Bismarck'sche Rede auch den französischen Rache- kricgshetzern das Coneept verdorben hat, so ist das nicht zu ver wundern, ebensowenig, daß sie ihren Mißmuth unter den ver schiedensten Ausstellungen an der Rede verbergen. Die meisten Pariser Zeitungen erachten die stiebe friedlicher dem Anscheine nach, als sie in Wirklichkeit lei. Namentlich verdrießt es die Fran zosen, daß sie über die Lage nicht mehr enthüllt habe, als man schon wisse. Nun, mögen sich nur die Franzosen recht deutlich machen, wie die Lage wirklich ist; das wird sie sehr heilsam ernüchtern. Vorläufig suchen sie nach Klärten den Mißmuth Europas auszustacheln. Bismarck diene, bemerken sic heuchlerisch, wirklich nicht der Sache des Friedens, indem er die deutsche Militär-Oberherrschaft in Aus drücken proklamirc, welche die Eigenliebe anderer Mächte verletzen müßten und die Rüstungen Rußlands rechtfertigen. So kann sich nur die größte Verlegenheit und die angeborene Verlogenheit aus- drücken. Tie Rcvanchepartci Frankreichs hätte alle Ursache, kleinlaut zu werden. Die cinmüthige Entschlossenheit, mit welcher die Volksver tretung Deutschlands die großen Opfer zur Stärkung der Wehr kraft auf sich nahm, hat sich den Franzosen tief eingeprägt. Zudem sind die französischen Heeresverhältnisse augenblicklich recht bedenk lich. ES ist trotz aller Vertuschungen ganz offenkundig, daß in Folge der massenhaften Beurlaubungen die Infanterie und ei» Theil der Cavalerie augenblicklich sich in einem Zustande völliger Verwirrung befinden. Die Infanterie weist nicht nur gähnende Lücken aus. sondern der ganze Ersatzapparat ist In Unordnung ge kommen. Ein Theil der Cavalerie hat andererseits soviel Pferde zu der Bildung der neuen Regimenter abgeben müssen, daß eine Anzahl der Regimenter sich in Verlegenheit befindet, indem die gestellten zahlreichen Rrmonten zu jung und unwillig sind; und da durch ist bei vielen Schwadronen ein solcher Mangel an Pferde material eingetreten, daß die ernberufenen Landwehren nicht einmal beritten gemacht werden konnten. Das Unbehagen der Franzosen ist umso größer, alS sie jetzt erfahren haben, daß vom 1. April ab gegen 3 Millionen deutscher Streiter gestiefelt und gespornt, bcst- bcwaffnet und ausgezeichnet eingetbcilt. aus den Wink des Kaisers bereit stehen. Nicht minder trägt zur Dämpfung der KriegSlust der Franzosen die allgemeine Wehrpflicht bei. Früher, da das Heer aus 3-400,000 Bauernsöhnen und Arbeitern bestand, halte der Krieg für die wohlhabenden Volksklassen nicht so etwa- gar Schreck liches. Jetzt aber, wo die Söhne reicher Bürger und Kaufleute ebensogut ihre Haut zu Markte tragen müssen, da bat der Patrio tismus für Viele einen sehr bletenien Nachgeschmack bekommen und Las Revancheaeschret sein Verlockendes verloren. Wir Deutschen können daher ruhig den Franzosen daS Vergnügen gönnen, an der BiSinarck'schen JriedenSrede hernmzustocher». Ganz ergötzlich stellt sich die englische Presse zu dem großen Tagesereigniß Wohl finde» sich einzelne Blätter, die ihrer Bewunderung der neuesten Leistung des deutschen Staatsmanns eine» offenen, stellenweise sogar begeisterlen Ausdruck geben: die Mehrzahl der englische» Zeilungcn erinnert aber an das betrübte Gesicht der Lohgerber denen ihre Felle sortgeichmomme» sind. Mit der robusten Heuchelei Job» Bults, deren Vollkommenheit kein anderes Volk erreicht, be klagen eS die Blätter LoudouS und dcrProvinzstädte, daß die Aus sichten aus den Frieden nicht für gebessert anzusehcn seien, daß trotz der BiSmarck'schcn Rede die Weltlage zweifelhaft und dunkel bleibe. England rechnete »äiulich fest c»>> einen großen Fcstlandkneg und richtete sich schon auf seine berühmte „Neutralität" dabei ein. Was wären dabei für Geschäfte zu machen gewesen, mit Anleihen und Lieferungen für beide Tbeilc! Wie leicht würde, wenn die Festlandmächtc sich in dem Niesenkample erschöpfte», das neutrale England über die überseeischen Kolonien derselben hergciallen sein ! Der Entgang einer solchen Beute entlockt den Engländern jetzt die beweglichste Klage über die fortdauernde Unsicherheit der Lage. 'Nein, Fürst Bismarck hat nicht blos den Frieden dadurch ge sichert. daß er der Kriegspartei die unwiderstehliche Kraslent'altnng enthüllte, welche die Friedensmächte zu eiiffvickct» vermögen, er zeichnete auch den Weg vor, ans welchem Rußland znr Jnnebaltniig einer friedlichen Politik zu bringen sei. Mehr kann man doch nicht in Petersburg von ihm verlangen, als daß er sich b:reit erklärte, etwaige diplomalische Schritte Rußlands bei der Pforte zur Wieder gewinnung seines früheren Einflusses in Bulgarien zu unterstützen. Rußland hat, seien wir gerecht, ein Anrecht ans eine Ausnahme stellung in Bulgarien krait der Olsicr an Menschen und Geld er worben, die es für dessen Befreiung gebracht hat. Es hat diese Vorherrschaft in Bulgarien durch eigne Schuld verloren. Mache cs selbst im» Vorichläge. wie sie wieder zu gewinnen ist! Sie sind,! wenn sie friedlicher Natur sind und wenn sie nicht die Lebens-! Interessen Oesterreichs verletze», der Besürwortiing durch Bismarck und wohlwollender Aufnahme in Wie» sicher. So wandelt sich der eiserne Kanzler Bismarck »i den Friedcnskanzlec Bismarck >»»! Neben dem großen Tagesereignis, schlumpst die Thcilnahiiic an den sonstigen Vmkoiiiiiinisse» bettachttich zufainnie». Beinahe mit 2/a Mehrheit, mil 183:95 St. nahm der Reichstag den Antrag aus Ver längerung der Legislaturperiode aus 5 Jahre an. Bei der Berathnng gaben sich deutichfreisinnige und uitramontane Redner alle Mühe, die Kartellvortxien zu verdächtigen. Ticicr ihr Antrag 'olle angeb lich Oec Vorbote zu Angriffen an: das Wahlrektzl >cst>st sein. Mit Entschiedenbeit hat schon der Abg v. Bennigsen bas Unbegründete dien'S Argwobns daractlian. Es bleibt dabei, daß alle verständigen Volkskreise cs als Wohllhat mischen, wenn sie nicht mehr aller drei Jahre die wilde und wüste Wahlagitation durchzumcichen brauchen, in der alle bösen Gcistrr enticssett sind. Wahr ist aber auch, daß die Uebernahmc der Pflicht, 5 Jahre lsintcreiiiandcr als Abgeordneter »ach Berlin zu geben, den Kreis fähiger und würdiger Bewerber einlchränkcn muß. Der Mangel cm Eaiididaten wird noch größer als srühcr sein. Insofern ist der Antrag ans Gcwäb- rung von Diäten, der an sich richtig ist, doppelt berechtigt. Aber man darf ihn nicht mit der Vertangcrung der Legislaturperiode verguicken, sonst bekommt man keine Diäten, aber auch leine Ver längerung. unverändert und daS Attzmeii etivas weniger frei war. Ter Kron prinz soll lientc eine Ausfahrt unternehmen. P a r i s. Aus Anordnung des UnterinchuligsriclstcrS Athalin wird Wilson in Sachen des OrdenshandelS mit Lcgrand und Ercspin dem Znchtvolizeigcricht überwiesen. Der Termin ist am den jtz. d. anberanmt. Tie Berliner Börse crösfiictc schwach aus Nachrichten aus San Nemo und Gerüchte von fortgesetzten rnffMhen Rüstungen, Sväier trat vorübergehend eine lcicistc Bciestlgung ein, doch schwächte sich die Haltung bald auf Londoner Gerüchte von der angeblich bevorstehenden Demission des russischen Ministers des Aus wärtigen, v. Gicrs, ab, worauf besonders spekulative Banken und russische Werthc angebolcn waren, Teulschc Bahnen, ausgenommen Ostpreußen, waren malt. Von osterreichi'che» Bahnen waren Fran zosen gesragl: Bergwerke niedriger, ebenso fremde streuten. Im Knssaverkchr waren deutsche Bahnen sowie Banken fest, auch In dustrien vorwiegend behauptet, deutsche Fonds recht fest, öster reichische Prioritäten schwächer, PcivatdiSkont l'/s Prozent. »zrll » I, » rr a. M.. 8. Fcdr. Credit 2NM SlaalSdadn >71-/«. rom- tarde» Galizier i:>0',. Gadvtcr 74,2!>. t»rac. Unaar. Goidrcntr 77,iU, Diskonts I8K.U. Sncr ütuifeu —. HandrlSg. —. Laura —. Schwach. Wir». 8. gcbruar Credit L68chv. Staattdavn 2N!.7L. Louidardcn 8I.0i>, Nordwcsib. iöij.äü. Marin«:»» ke,27> >. Un». Credit 27»,!>a. Schwach. « aris. 8. gedruar. iSchluya Uteme 8l.L-'. Anleidc lch>,62. gliaNcace se.in. ktaaldbalni 126,LI«, Lombarden 176,2,/, do. iOriorilätca —. Sdaniee 67,66, iiSUVtcr 671,27. Ottomanen S62.66. 6!e»c Aiilcibe —. Türken--. Ulicntschicd. London, 8, gebruar, üiorm. tl Udr 16 Min. ConsolL 162",, 1872er ittiifsc» glalicnek 62. Lombarde» 7//,. Non». Türken 12'/.. Iproc. tundirlc eimeclkancr 126. Ivroc. Nnaar. Goldrente 76V». Octierr. Gold- I reute 86. 6/rcntz. Coniolü I6ä. Eaooicr 71. Neue EaNdicr 166V«. Garant. ! CiOlpler >62'/», Otkomanbant 16'/,o. Suei-Nctlcn 82>,. Svanier L6-'„ — S»m- j muna: Ruh!». — Wetter: Mild. N »I ft e r d a m . 8. gcbrnar. Brodulten iSchluip. Wetze» »er März 1S1, per Mai 162,weichend. »loaac» »er März 162, »er Mai 162, weiche»«. »>ar!« iVrodiiNciii. s gcbruar, iLclilnii.i Wetten ver Februar 23.16. LA ver Mal'Auülift 21,16. scsi. LinrNus ver Februar 17.S6. »er Mai-Augusi^E 13.22. ruhig, biiidöi »er Februar si.oo. »er Mai Auauli 22,22, matt, ZLiA, London. 8. Februar. Nvroduklcnl Schluif. Getreide rnhia, trägcst, /W« ermattend. Mols und Gerste stetig. Stadtineiil 22-21, — Wetter: Mil». ^ «1» L. VS Lokales und Sächsisches. L?» rr» Q» 8» — Am 13. d. giebt Ihre Durchlaucht Prinzessin von Ardeck,« eh. Prinzessin von Hano», weffbc kürzlich von Wiesbaden nach » -teurfte Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 8. Febr. Berlin. Rcichstag. DaS Wehrgcsetz wurde ans Antrag v. Fraiikensleiiis in dritter Berathnng einstimmig angenommen. ES folgt die erste Bcralbimg des Antrags Lvbren, wviiack die Brod- verkaufspreise ver Kilogramm täglich wühlend der Verkaufszeit öffentlich im Veikantslokul bekannt gemacht und die Zusammen setzung deS BrodeS angegeben werden soll. Lohren begründet seinen ?- oll. . .. Antrag niit der Nottiwendigkeit, das Publikum m die Lage zu ^ vom Anbeginn der Thätigkcit dieser Komimssion Tbeil; er hat sic wer üücrgesicdett ist, ein groges Bastlest, zu welchem ca. 300 Ein- tadungcn ergangen sind. Das Fest findet iin Hotel de Saxe statt und beschränkt sich nicht nur auf den Saal, sondern überhaupt aus LA die erste Etaczc des Hotels; eS werden alle Salons und Zimmer L-e- dersclben geöffnet sein. § § — Der Geldbriesträger a. D. C. A S te i nb orn erhielt nach » § 45jähriger Dienstzeit das Allgemeine Ehrenzeichen. , » — Von einem sehr schmerzlichen Verluste, den der sächsische « T Staat erlitte», giebt uns ein Privat-Telegramm aus Berlin Kunde. «K Tort ist gestern der Präsident des Oberlandesgerichts, Wirkt. Geh. « Rath Tr. v. Webe r, Exc.. gestvrbcn. Derselbe bekleidete noch mehrere andere StaatSämter als Präsident, Er stand als solcher dem Disciplinacgerlchtshof und dem Staatsgerichlshose vor. Der oberste richterliche Beamte des Königreichs Sachsen kmmte sich seinem eigentlichsten Amte der Rechtsprechung a» der Spitze des Oberlandesgerichts. wie es nach Aufhebung des Oberappellations- gerichts gebildet worden war. seit einer Reihe Po» Jahren nicht mehr widmen, da er als Vertreter des Königreichs Sachsen nach Berlin nbcrgesiedclt war, um als Mitglied der Kommüsion zur Aus arbeitung drS gemeinsamen dciitschcn Bürgerlichen Gesetzbuchs eine noch bedeutsamere Stellung ausziilüllen. Ez/c, v. Weber nahm an dieser großen, ja erhebenden Aufgabe mit aller Begeisterung «r» » KL. o rn* <r» setzen, die Brodpreisc kontroliren zu können. Wie gegen zu thenres Brod. müsse daß Volk auch gegen schlechtes Brod geichützt werden. Metzler (Centn»») erklärt den Antrag in der vorliegenden Fassung für uiidiilchsühlbar. Werde derselbe Gesetz, so stehe jeder Bäcker stets mit einem Fuß im Gefängnis;. Die Bäcker würden dann ihre Läden schließen. Metzler beantragt schließlich Verweisung an eine Conimiision. Dnvygileau (nat.-lib.) erklärt gleichialls den Antrag für undurchführbar. Es sei nicht möglich, daß der Bäcker die Be- stondthcilc des Brodes angcbe. Die Ansichten über gesundes und nicht gesundes Brod gingen anseinander, und die Polizei könne das am wenigsten entscheiden. Brömcl (ircis.): Diejenigen, welche den Antrag in der vorliegenden oder in inodificirter Form wollten, ständen unter deni Eindruck, das Brod verlhcuert zu habe», und wollten, nachdem sie die Landwitthschast und die Bäcker geschützt, jetzt auch die Käufer schützen. Aber die beantragten Zwangsbestim- mungen erschwerten nur den Verkant und vertbeuerte» deiiigcmäß die Preise. Gewiß sei nur die Belästigung der Bäcker, nicht aber der Vortbeil des Publikums. Zwanzig deutsche Jnnnngsverbändc hätten gegen den Anlcag pctirt trotz der Zusammengehörigkeit der Zünstc. v. Frcge (cons.) hält de» Antrag für znr Zeit »»durch- verechncn scie». Abg. sichtbar. Dcr gute Kern müsse erst Hcrausgeichält werden, weshalb ordentliche Freude in ta„dmirlb''cl,ältlichen eine Conimiisionsberctthung »vlhig jei. Tie Mißstande ließen sich ohne Schädigung des Bäckergciverbcs abschaffeil. Der Anirag wird an eine 14gliedriae Comiiiission verwiesen. — Es trügt die zweite Berathnng der Anträge Munckcl und Rüttele» auf Enttchtt- diguna unschuldig Vcrurtheilter. Kulemann (nl.) hat eine Reihe von Abänderungen beantragt und wünscht Verweisung der ganzen Materie an eine Kommission. Die KommiisionSverweiimig wird abgrlehnt. Nachdem sich Klemm (kons.) im Prinzipe gegen die Anträge ausgesprochen, wird die Berathung abgebrochen. — Morgen: Militäranleihe, Legislaturperiode. Etat. Berlin. Die Reichstagskommission für das Sozialistengesetz nahm den ersten Paragraphen des bestehende» Gesetzes unter Ab lehnung aller Abänderungsanträge an. — Die Biidgetkomniissio» dcü Reichstags genehmigte heute den Nachtragsetnt des Auswär tige» Amtes und der Postverivaltung. — Dcr italienische Minister präsident CriSvi sandte gestern NamenS der italienischen Negierung ein Glückwunschtelegramm an den Fürsten Bismarck, in welchem er anssprach, daß die von ihm gesprochenen FriedeiiSwortc von ganz Europa gehört worden sind. — Der „Neichsanzeiger" publizirt die Verleihung deS Allgemeinen Ehrenzeichens an die Schutzleute Jhring und Naporra. Berlin. Das Abgeordnetenhaus ben'eth den Antrag auf Verlängerung der Legislaturperioden. Die Nrdner dcr Freisinnigen und des CeninnnS sprachen dagegen, die Konservativen und Nntiv- nalliberalen dafür. Die zweite Berathnng findet demnächst im Plenum statt. — Morgen: Antrag aus Gleichstellung dcr Lehrer an den nichtstaatlichcn Schulen mit den Lehrern an Staatßanstaltcn. Berlin. „Kreuz-Ztg." und „Post" sprechen von eingetrossenen wenig tröstlichen 'Nachrichten über das Befinden des Kronprinzen, die vielleicht die Tracheotomie schneller nothwendig machen könnten, als man erwartete. Das „Berliner Tagebl." meldet, daß bei der wesentlich gefördert und hat noch die Freude erlebt, sie ihrer Vollendung nahe gerückt zu sehen. Die Vollendung dcr Ausar beitung des Entwurfs selbst, dessen Annahme durch BnndeSrath und Reichstag, das Jnslebentreten des Bürgerlichen Gesetzbuches selbst zu erleben, war ihm jedoch nicht vergönnt. Der Vcistorbcnc trat 1871 an die Spitze des Kal, Obcr-Appellationsgerichts uns wurde 1879, nach Aushebung desselben bei dcr Neuorganisation dcr Jiistizgksctze, Präsident deS Oberlandesgerichts. In, Jahre 1881 siedelte er mit seiner Familie nach Berlin über. Der hiesige Land- aerichtsdircklor v. Weber ist ein Neffe des Verstorbenen. — Landtag. In der gestrigen Sitzung dcr 2. Kammer stand als erster Gegenstand der Tagesordnung der Gcsctzenlwuri über die Aufbringung der Kosten bei Grilndstückszusammeiileauiigcn zur Vorberathniig. Abg. Köckert begrüßt den Entwurf im Interesse der Landwirthichaft mil Freude. Besonders sympathisch sind ihm die bestimmten, präcisen Tarifsätze. Nicht ganz erklärlich sei ihm. daß von sänimtlichen Zusammenlegungen zwei Drittel ans den Re- gierniigsbezirk Leipffg Hainen. Tcr^Te^ittaiion^gebc er die Frage u berechnen seien. A ars mau erwaricie. nas „Berliner Lager», meivcr. vag vei ver, viel unz»rragi>cykciten gc,ul,rt, daß er »ch nur freuen würde, wenn .heutigen Untersuchung durch Mackenzie die Anschwellung ziemlich' die Regierung ein neues Fischereigcsetz vorbereitm und dem nächsten cctzncn seien. Ada. Strauch ist überzcual, daß das Gesetz äußer liche Freude in landwirihschastlichen Kreisen Hervorrufe» wird, und wünscht, daß die Zniaminenlegniigeii benachbarler kleiner Griiudstückc durch Verbilligung dcr Sätze möglichst gefördert wür den. Abg. Phi ipp bcanlcagt, den Entwurf zur Schlnßbcrathung zu stellen, da durch die DeputalioilSberathmig kaum eine Verbesse rung werde erzielt werden. Abg. Hcrrmann verleiht dem Wunsche Ansvtuck, daß die betheiligten Kreffe von den ihnen durch den Ent wurf gebotenen Vortbeileii möglichstell Gebrauch machen niöchlcn. Nachdem Staatsminister v. Nostitz - Wallwitz dem Abg. Strauch entgegnet, daß dem von ihm geäußerten Wunsch durch die jetzt zu Recht bestehenden Verordnungen bereits entsprochen sei, insofern als bei kleinen Zusainincnlcgungeii kein Stempel und ganz un wesentliche Kosten zu zablen seien, beschließt die Kammer gemäß dem Antrag Philipp. Abg. Döblitz berichtet hieraus über eine Pe tition des Gutsbesitzers Rudert in Eichcnbach um Erlaß eines Ge setzes wegen Ablösung des Fiichercirechtes i» sremden Gewässern, Die Pctcntcn suchen oarznlcgcn. daß sie als Verpflichtete durch die Ausübung der Fischerei seitens Dritter, da die angrenzendcn User ländereic» meistens ans wcrtlwollen Wiesen bestünden, durch das Betteten derselben und da eü vorkomnic, daß die Berechtigten ganze Gesellschaften znm Fischen nfftbrächten, bedeutend an ihren Erträge» geschädigt würden. Eine Aendcrnng dieser Zustände erhoffen die Petenten von einer Ausdehnung der AblösungSgesetzgebung unseres Landes auf die Fischcreigerechtiame in dcr Weile, daß aus einsei tigen Antrag der GmndslückSintercsscnten gegen eine von dcr Be hörde fcstzustcllcnde Entschädigung an den berechtigten Tbeil, der artigen Anträgen Folge gegeben werden müsse. Die Tep- bean tragt, die Petition dcr Regierung zur Kennt,lißnahme zu über geben. Abg. Wehner hofft, daß die Regierung hierdurch veranlaßt werde, der Frage dcr Bildung von Flichercigciwsscnschasien wieder naber zu treten. Abg. May: Das jetzige Fischcreigcietz habe zu w viel Unzntraglichkeiten geführt, daß er sich nur freuen würde, wenn
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