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- Erscheinungsdatum
- 1888-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188802073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-02
- Tag 1888-02-07
-
Monat
1888-02
-
Jahr
1888
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NaMt-relegramme. .Nur in einem Tlieile der Auttaie.1 Wie», «. g^br. Aui B»v»rt- a»«Ich»Iz erkitrlc MinUler ». We>- terslieimb. ritue Bkimebniun de» Ladrerliaiide» der vaubweiirutltiier» let ublcilin »oili»>c»dt,, imd werde »ixlliieu« eine» Nniiiirnnlkredll von d3».c»x» ii. tür Sie «»ilicllm», der SiciriuieiiiLtiLbe I>erla»ien. Ter ver> iMciciluiiie BiiiidiiUwerirna e»il>alle >ür jede» TlieN die Aora»»ieii»»ii einer eiilimciriende» Mailit. »m die AdiiLlc» des Berlraae« unter aUeiik lluMnde» zur weliunn i» drinne». ^ Allca ivüniche Frteveu. aber »U- feilt« erlidde man die «neasrüil» ,n>»c» Tie Reaikninl, vnla»«e nur/ dos »Mlui«a»alil» iiioidwcndtnr zue1 «craimzun« der »uiiläriichcn L'e- reiliiiiatt. Wie». U. gebcuar. Tie De- miiiion de« »Iriensminiilers. I^eid zeuamegierü ««rate» »m, Tvlnndt- iiideidi. i» vcvorilcbcud. Tieirid^ ertolnt cveaeic »ndnueriider »raut Iietl. welche «eraüe feizr dir Vc, liinder»»« des »derllrn 1<iuiL dcr <lrtr»»verwa««na delvuder» ruc »iinditch »nicht. 3N. Jahrgonq. Aufl. 46.000 Exeinpl. j i»t t>«> ktv»t»n. Ilei^vibalt, I!r>r>- -m-i NaNIallo» iii>v,I.Lu,U. «I» tUINvticm» »Vit ic.«« > tiovdiirt : > »> Nurloi, «in-i „»ei, t.lriiv » ziui.'r.lrao - 1.,rvsc!-n>!ii»i».-. !>»» »!r- «»Ira-r wit ciiluln vir« tvi keervanrebvliokv, in -iar I!»,'nnv»>erea„?' ,!,VI mir k3«,-a (niins mr-tniUxiivn U«i«o>iel,maeb> >,», Nln>,>,»»e>a a>z>I lilninrnuujl. Nn» uni linill Iivi inm^nlncivr Lnocilsudildunir «mxdikio». ürixinnl-t'nrlomnvn in »iii>n eben, vv Ui-Ul »Udärch Xliud vvrinnxbn vnilv: von 1. l'anl 1.lel>e, pee-,ie». Dresden, 1888. London, «. Hebe., Aon». Il.tö. . Evnioto 1«2--„. 1x73er Ruff,,, !»> Iialiencr iii . Lomd.7. Türken >3"/„. Iproc. innd. .'lucerNaiirr >:»> tproc. „»». liioldnnie 7V . Orticr Goidrcnlc xa. Pro. ijoniols in, ' 1»rac uniii.-,. Kandier 77! .. .pro,' driv. Kantnrr toi. vprue. aarn», tiandtcr iüii. Llioinondeint » e«e.-,art,e„ ». Sd««>er 1.7 >«!a.cada>Pacific —. Aedaurun Wnier: 'Wild. >. II. MW «SLM- II. lllur 7ruM, 2 «nlorlv»itr«v!«o 2 ^ . part. ullä orsto ktaM. K Ä Ilonrlno» in vorrUx'I. ^U8vnlil kür tkurivn unä v-rmou. N M ^.uktrügg uaeil »»«»Nrtn vor,Ion prompt elkootuirt. K » 'r«Ivl«I>e>n !>i . 3KU. ^ Z NNV- IN «UM - klicklÄS I. ÜW8 I>ni»iitr,!v in Lelnroiü nnrl couleurt ^ 1'IieAtvl'- Illll! K!il8liVIIW!tItzi0htz-NilKÄL!iH Z. llilüM Nr. 88.5> K Udlirv VoIIIcoilimen8tor8oIli8tt>>.'',t>xcr, xoriitiscilloser A »11! 11iiir r^f L ?wtipvi-to 8NÜI8 umi kiiilieo. ^ T kertlltt »<!-«;,»H-. K,«'Iir<»»t>«»«ri'i»t««v S-K, III.:: H ^SNZM-7- «,« Vvb>'»u«'l». K ^ ivu-tr-v,, tl«„n iie.k.t.'o,»i>tor ^ Nainvllio -»d-v-l...,.?«.. ?c Ä Lleilidm -ilten ttuk.. «.-tr-u -srö88tn 8a>,lü>rk.:it Miü Leeur-t- Ä, VUlk ILöUlAUL, 27- « K tvE. ?uukl>ie>i0 üesorsuos uack -tusvürts. ^ I>ö!l NLM. NsLMl8kv DisSi.rüiK'türstke 1?.!!. MI')!!!. L!. MS»" ii;<»»!>it-«« „nc!> n':uo8ion i'nrj.»!- i:> praeiitvollen /Xlroniliiirben. LAN" Q'e»i«tnn»«« auk N'unsek n.'rvk VerLMi.lt aae!» »tisrrSrt-» prompt. Lerr'sscntlichimn AiiSsölimiNti FivlpiclÄ mit ^iuijlond. Hoslicichnchtru, t.'onditip iTrichincn-j tlichiiiin dos driitsch-österrkiil>lsch>'n Bmidninvrrkmal'?. Ans schau), GcncrolslootSoiuvalt >>eld argen Avq. Lirvkiiechl, Brrsonuninno dcr 6)or!ciidouvereim-, it>rrlch!svcri>ondlnl!ni.'n. Trc»stgA,7.Fcl'rnar. vermiiwolilliiicr Slrdakieitr kür PvIttlschtK v>. Eniil vie rev In Dresden Erst die politischen Aiislnssiinocn. welche olle Welt dom Horsten BiStiimck iin pcrsnnimelten lllcichstone erwartet, werden iin Ttonde sei», »der die Vcdeutunn, Tranioeite und den eiocntlichen Zweck der Aelösfentlichiiiin des denlich-öslerrrichischeii tZiindiiiiwruroos klares Licht zn verdreiten. Bis dolun ist die dsscntliche Mei:iu»n ans Beriniilliimncn anoewicsen. Tic Eine» deuten diese Bewssentlichnnn als einen Allonnschnsj, die Anderen als eine Hriedensbotichosk. In Eiwortnnn dieser hochpolitischen Erklörunnen BiLinnrck's ist on dieser Stelle nichts weiter zn th»n, als dieienipen Thotsochcn zu- sottiinenjnslellen, die der Bcrös,enllichnno der Berlransnrknnbc voron- «inacn. sowie die Zeitiinnsslinnnen Eiirvpos zu sammeln, das heißt: von den lichteren nur die tonanoebende», denn die Äcsnnnnt- heit dcr Zeitniiooslinnnen oller Länder Europas kuldct emen aerodezu belönbenden Ehorns. Do verdient cS vor Allem Hervor- hednno, daß der Bündnißvertroiz seldst dem Zaren bereits vor andert halb Iadren vertraulich mtloctlicilt gewesen ist. Bei seiner An wesenheit ui Berlin, Roveniber v. I., wurde ziviichen chm und dem Huistcn Bismarck über das Lentich-vsterr. Bündniß als ober eine ihn, bekannte, feststehende Tho:iache gesprochen. Die Bcr- osicntlichnng seht ist auch nicht erfolgt, ohne daß dieses Vorhaben dein Zaren vertraulich mikgetheili worden wäre. Zar Alexander II!. hatte lein Bedenken gegen die Veröffentlichung: sie ist denn auch am 3. Hcbr. erfolgt. T ielcc sichrt den Kaleadernainen BlasiuS. Ist dies ein Vorzeichen? Bläff die Veröffentlichung die Kriegswolken hinweg oder erst recht zusammen? Auch wer sich nicht anss Orakeln verlegen will, kommt dabei, je nachdem, zn zweierlei Schlüssen. Entweder io: die Veröffentlichung des Biindnißvcrtrags war dem Zaren gerade recht und sehr willkommen. Er selber bedurfte keiner Warnung, er wußte langst und lehr genau, wie Alles steht: die Warnung ist ausschließlich an das russische Volk, genauer genom men. an die Vanslabcffcn und die Kriegühcßcc tibechauvl gerichtet. Diele wußten bisher noch nicht, welche furchtbare Gefahr ihr Treiben über Ausland heranlbcschivören müsse: sie sind jetzt unter richtet. und dem Zaren seldst ist damit Hediciit, wenn sie einikhc» lernen, wie sie nicht mit dem Kopfe durch die Wand könne». Der Zar ist und gilt auch heute noch als ein Mann des Friedens. Es steht bei ihm. mit den Kriegsvorbereitiinae» innezuhalten, ohne der Ehre seines Reichs zn nahe zn treten. Da er und das amtliche Rußland überhaupt jede feindselige Absicht entschieden leugnet, so kann cS auch einhattcil »»!> das A»gefangene geräuichlos rückgängig machen, ohne von lästigen Beobachtern dabei gestört zu werden, olmc befürchten z» müssen, daß die Nachbarstaaten in eia nnze tgemäßes, höhnisches Triilmvhgclchrci ausbrechen. Nach dieser r'luisassnug baut die Veröffentlichung deS Biindnißvertrages Rußland eme ehren volle Brücke zum Rückzug, sie. ist ein Mittel, den Zaren vor den ihm selbst zuwideren Znnuühnngcn der Panslavisten und Lerer zn schützen, welche ans einen für Rußland ungünstig verlausenden Feldzug spckiilireii, der den Zniammenbruch der Zarenberrlichkeit zur Folge hätte. Tiefer Ansicht »eigen wir uns ch lange zn. bis uns die Tdatiachrii emes Anderen belehren. (Erfreulicherweise findet diele Anschauung Bestätigung durch die umstehend ecsichtlicheil Er läuterungen des Fürsten Bismarck, dcr durchaus in hossiinngsvoüem Sinne sich oussprach.) Dabei verkennen wir nicht, daß auch die entgegengesetzte 'Ansicht Gründe zur Verfügung hat. Letztere Be trachtung beruht ans Folgendem: Trotzdem der Zar und das amtliche Rußland schon längst von dein rein zu Berlhndignngszweckcn geschlossenen Bündniß in Kennt- niß waren, hat das Zarenreich seine Rüstungen n»t allem Krg'tciils- gevot fortgesetzt, in vielen Einzelheiten mit auffälliger Beflissenheit zugestandcn. und hat sie in den letzten Woche» so gesteigert, daß die Nachbarn unmöglich gleichgiltig bleiben können. Dm m>r schwersten Opfern und rastloser Tha'krmt durchgesiihrten Bauteil und Trnppenaiisamnilimgcn Rußlands an seinen Westgrenzcn wären eine reine Verschwendung, wollt? cs den Krieg nicht, »nd zwar de» 'Angriffskrieg. Allein der deutschen Grenze gegenüber liegen 80 zum Einmarsch bereite Schwadronen un Quartier: I8l russische Schützen- und Infanterie-Bataillone find in mangclhasten llnler- künsten bei eine» oünnrn Bevölkerung bis hart a» der Grenze cin- auarffrt. in einer bis hart an die Unhöflichkeit streckenden Nähe und in den elendesten Nestern. Mit den militärischen gehen die finanzielle» und diplomatischen Kriegsvorbci'eitnngen Rußlands Hand in .vzand. Nur mit dem Unterschiede, daß betreffs der letzteren beiden Rußland uch mis s Leugnen verlegt, was ihm bezüglich der militärische» Vor bereitungen denn besten Willen nicht möglich ist. Vor wenigen Tagen bezeichnet«: das „Journal de St. Petersbourg" die Zu- ninlhnng, daß sich Rußland »in die 'Ausnahme einer Anleihe iin Ausland bemühe, als „unsinnig". Jetzt melden einwandfreie Be richte aus Brüssel, Amsterdam und London, daß Rußland dort sehr energisch einen Pumpversuch unternahm, man will sogar wissen, nicht vergeblich; dcr Pump toll unter Bedingungen abgelchlossen lei», die für das Zarenreich hart und dcinnkhig waren. Es hätte also mir zu wucherischen Zinsen eine Kriegsanleihe anibringen können. Divlvmatisch aber tras Rußland seine Vorbereitungen, indem sich der Zar mit dem Beschimpler seines Vaters, .Herrn Flognet, aiiSlöhute. Die Einzelnheitcn dicler Versöhnung findet man in der „Tagsgeich.": das Ganze kärckt darauf hinaus, ein hinderlich weazmäumkn, das dem Abschluß eines russisch-französi schen Büiidiuffcs bisber im Wege stand. Ja. inan geht sogar so weit, zu sagen: als Bismarck davon Wind bekam, daß der sran- zasiiche Münster des Acnßeren, Flourens, erfolgreich den Mittels mann spielte, in» dnrch Aussöhnung zwilchen dem Zaren und Flognet, dem lnnsügci' Oberhansi'e der sraiuvsischen Regierung das längst eckelmte »cksckch-üanzösckche Bündniß herbcizuiührkn. da hielt auch Fürst Bismarck es fr» crsocderlich. nicht mehr zu zögern und öffent lich diesem KriegSbündniß daS deutsch-österreichische Fricdensbüttdnrß entczcgenznstellen. Damit kommen wir ans die Ausnahme dieser Veröffentlichung in de» verschiedenen Ländern. Wie verschieden man cs auch beurtheile — keine Liigcnkiinst wird ze im Stande sein, den wahren Zweck des deutlch-ösieer. Bündnisses zu entstellen oder zu ver dunkeln. Sein einziges Ziel ist sittlicher Natur: den Frieden zn beschirmen. Vollkommen trifft das tlrtheil eines Wiener Blattes zu: „WaS die StaalSknnst überhaupt vermochte, was sie. von edlen Zwecken geleitet, für die Sicherheit des Friedens »nd der Staaten on sittlichen und materiellen Garantien arckznbicten im Stande war. das ist von dcr dcist'khcn und der österreichischen Diplomatie geichchen". Taö deutsch-östcrreichilchc Bündmß'ist das beredtste Friedensmanisest an die Völker Enrovas. Dcr einzig ans den Friede» gerichtete Sinn dcr Monarchen Lrnlschlands und Oester reichs spricht sich in geradezu treuherziger Welse in dem Eingänge zn den friedlichen Alnnnchnngen ans. Ein Thurm, mächtig lind unan- l aus die beiden Kaiserreiche, sondern aus Rußland und den Genossen j seiner Schmach. Frantrcich, sälU. Tie Veröffenllichring dieser Ver- , tragSurkunde entzieht dem Zarenreich schlechterdings jeden Vor- ' wand, als könne cs sich durch das Bündniß seiner Nachbarn be droht fühle». Diesem ninviderslehlichcir Eindruck haben sich denn ^ auch die russischen Zeitungen selbst nicht entziehen können. 'Noch l am Tage vor derVcrössentüchilng erging sich dcr ..Nord", der in Brüssel i erscheinende rnisiicbe Schanbuden-'Ariscuier, in den üblichen Unver- lchämlhciten dcr Vanilavisten: er stellte Europa vor die Wahl, eui- ! weder thatiüchlich für 'Rußland in Bulgarien Partei zn ergreuen : oder forüvähcend unter dem Danwklesschwcrl der Kuegsbesnrchtun- ! gen zu leben. So toll treiben cS die nach dem 3. Febr. erschicne- I »en russischen Blältcr nun nicht mehr. Sie folgen ausnahmslos dem von der Regierung ausgegebeuen LovsnngSivorte. Alt dcr Auirichtigkeit des Verlangens der Verbündeten, den Friede» zn er halten. wagen sic nn Eingänge ihrer Artikel selbst nicht mehr zu zweifeln. Aus ihrem Schluffe aber gnckc dcr Pferdefuß heraus. Von dcr völlig wahrhcitswikrigen Behauptung ausgehend, daß „Rußland jüngst unbestreilbare Beweiie seiner Friedensliebe ge geben habe" (wo »nv welche?), behaupten jene Blüttcr, daß Ruß land dem Bnndnißvertrage ruhig rn's Auge sehen könne — ob wohl derselbe Ziele im Auge höbe, die de» russischen Absichten ent gegengesetzt seien. Rußland müsse, io Wied fast höhnisch erklärt» ahwarleu. ob wirklich die Verbündeten den Friede» wollen? Wir haben also ganz den hochiuüihigcn Geist des Pamlavismus, der in sein Verderben rennen will. In Frnnlreich aber führen die Blätter eine doppelzüngige Sprache, ans welcher die Genngthnuiig hervorleuchtet, daß bald die Stunde der Revanche schlagen werde. Das Mindeste ist noch, daß sie die Russen ^n ihrer Starrköpfigkeit bestärken und nn ihnen heniliihrtzcii. >Lie verlangen die baldige Veröffentlichung des Bünd- nißverlragS der Kaiserreiche mit Italien. Das auswärtige Mini sterium i» Frankreich trägt hingegen einen großen Optimismus zur Sckau und erichöpit sich in Belheilerunczeii der Friedensliebe Frankreichs. Tie Kriegspartci sei dort völlig ciuslnßlos. Diese .Heuchelei ist zu durchsichtig, um Jemanden »och zu iärckchcn. Die ans die Freiheit io stolze Republik Frankreich würde gegebenenfalls kernen Augenblick zögern, der asiatiichen Despotie Heeresst'tge z» leiste». — Was aber die englischen Zeitungen anlangt, so ver gesse man bei Allem, was diese zur Tagesfrage schreiben, das Eine nicht: England betrachtet einen Krieg aus dcm Festland als die j günstigste Gc.egciipeir zur Ausdehnung seiner eigenen Mach. Tic Lage ist ernst, sie ist bedrohlich genug. Erfreulich ist das Eine: die ruhige Entschlossenheit, welche Tentichland selbst be kundet. Der Avvell an die Furcht Kat auch Ke, dieser neuesten Be drohung keinen Wieürrhall in den Herzen drnischcr Männer gefunden. Unerträglich ist uns nur die Tauer dcr Ungewißheit. Tie Kosalen- schwärme müssen zum Marsche koinmandirt werden -- ob vorwärts oder rückwärts? das müssen die Russen sagen : wie warten die Ent scheidung gelassen ab. Findet nnierc Friedensliebe in Rußland weder Oil an den noch tliackächliche Nachfolge, so erfülle sich Ruß lands Geschick! Zunächst meinen wir allerdings, baß dcr Zn, der etwas mehr zn verlieren hat, als die in Geldnöthen ichwchcndcn Großfürsten, die Akceasälsckcc und ehrgeizigen Höflinge, als die Vorkämpfer des asiatische» Barbakeilthrims und finstersten Glanbcns- druckes — daß dcr Zar ini Stande ist, sich seiner talichen Freunde und heimlichen Feinde zu erwehren. Die umstehend ersichtlichen Erklärungen des Fürsten Bismarck im Reichstage gewähren der Erwartung, dgß der Friede erhallen bleibe, neue Unterstützmig. Auch der Reichskanzler letzt seine Hoff nung voll ans den Zaren; er vertraut dessen Worten unbedingt. Fürst Bismarck führt ans, daß Rußland schon mehrfach nahe daran war, dcr Versuch»»«! zu erliegen. Krieg zn führen, daß aber stets die Stimme der Besonnenheit die Obcr'oand behielt. Was schvn mchnach sich ereignete, warum sollte es diesmal nicht wieder cm- treten? Das ist dcr Gcdanlcngairg des deuffchen Reichskanzlers. Mag dcr die Weltlage von hoher Warte überschauende Staatsmann auch darin Recht behalten! wird als Freund oder Gegner iiliiio rascher zur H.urd sein können, je naher sich ferne Truppen an der Westgrenze befinden. Vielleicht i rechnet Rußland ans eme baldige Wendung m der Ouenckcage, um dabei mit größerem 'Nachdruck soiort aickzntccten. Ich nehme , an, daß eine europäische KcisiS erwariet wird. Wir haben in diesem Jahrhundert vier orientalische Krisen erlebt. Dieselben tolg i tcn in Etappen vvn ctiva 20 Jahren. Warum sollte die nächste > schvn fetzt eintreten: auch die polnische»'Aufstände wiederholten sich ! in bestimmten Periodcn. Vielleicht sind die Truppenzusüni>nenziel>- ! nngen auch daraus zurückzuiührcii. Ebenso unterliegt die Regier»»' j von Frankreich einem periodischen Wechsel. Wir haben keinen Grund ! in die Zukunft schwarzer zu sehen, als bisher. Wahrscheinlich wird die ! nächste Krisis eine orientalische icin und 'Rußland will vütteicht z seine diplomatische Forderung dadurch wirksamer machen, daß hinter ! ihr ein kriegsbereites Heer steht. Einer orientalischen Krisis aber - gegenüber haben wir gar keine Verpflichtung. Wenn diese Krrsu- s cinlrilt, werden wir die Stellung der zunächst belbciiigtcn Brachte j abznwarten haben. Wir sind schon in schlimmeren Lagen gewesen, j!o 1810. 1850 und I8W. Wir greife» nicht an, um einem Angriff zuvor zu kommen. Man hat rnr Westen und Olten einen falschen ! Begriff von der Pflichttreue eines deuffchen Ministers, wenn man daraus rechnet. Auch 1866 kostcle cs Blühe, daß das Duell zwischen > Preußen und Oesterreich nicht den Eharaktcr eines euroväiicden Eoalilionskriegcs gewann. Seit 1867 herrschte ein nervöser Zustand, dcr imrrträglich schien. „Schlagen Sie doch lieber los!" wurde da mals gcrathrn. aber wir thaten wohl daran, Nicht anzugreiseir. son dern daß w i r die Angegriffenen waren. Damals wie jetzt waren ,wir daraus angewiesen, unsere Kräfte so zu erhöhen, daß wir, nnab- hängig von der angenbffcktichrn politischen Lage, dastrhe» als eine Htarke Nation, welche, jeder Eoalttion leibslständig gewachsen, luder Krast ihre Macht geltend zn machen, ihre ' Lage ist, durch eigene Kratt ihre Mackst ge! ! Würde und ihren Besitz zu vertheidigen. Was die Kosten anlangt, >lo erinnere er daran, daß Frankreich seit dcm Kriege drei Milliarden ! für Kriegszwecke nunvcmdcte, Tcmlschlcmv nur 1'.». Wir müssen ' größere Anstrengungen machen als andere 'Nationen, denn wir sind : mehr nnSgeietzt als jede andere schon durch nnscre Lage inmitten , Europas. Die Hechte im europäischen Karpfenteich sorgen dafür, daß wir nicht zn Karpfen werden, sie zwingen uns zum Ziiiammen- , harren. Unsere CohäsionSsähigkcit wird hoffentlich dadurch so ge- > steigert, daß wir unangreifbar werden. Die Angriffe wegen unserer Stellung zu Rußland ans dem Berliner Kongreß sind ungerechtsec- I löst. Wir haben die rujs-sche» Interessen möglichst wahrgenomiac». s Oesterreich aber pursten wir uns nicht entfremden, wenn wir uns niclrt ssoliren oder vollständig in Abbängigleit von Rußland bringen wollten. Tie Veröffentlichung des deutsch-österreichischen Bündniß- öcc Text N! Nkurftr Trlearktrin't ver „Trcsvner Raedr." vom 6. Febr. Berlin. Reichstag. Die Tribünen sind dicht besetzt. In dcr Hofloge erblickt man die Prinzen Wilhelm »nd Leopold. An dem Eingänge zu», 'Reichstagsgebäude hatte sich enr zahlreiches ^ Publikum aiigescmimclk, »m die Ankumi deS Reichskanzlers zn er warte». Beim Hcrannahcn seines Wagens wird dcustbc von dcr dicht gedrängten Menschenmenge mit bramenden Hnrrahncken be grüßt. Dcr Reichskanzler betritt den Saat bei Beginn der Sitzung. Arck der Tagesordnung steht: Erste Bcrathnng der Anleihe- Vorlage für die Zwecke der Durchführung des neuen Wrhrgc- fetzcs. Reichskanzler F nrst Bis in a r ck: „Ich werde durch meine Worte die Mehrheit für die Vorlage weht vergrößern, lieber die Lage spreche ich nicht gern, weil ein Wort vvn den schwerwiegend sten Folgen sein kann. Aber bei dem Zustande, der Bennnihignng der öffentlichen Meinung, erwartet man eine Aufklärung von dem Minister des Auswärtigen. Ich könnte aut meine nn vorigen Jahre an dieser Stelle gelhanen Aenßcruügen verweilen. Wenn i sich die Lage seitdem geändert, so geschah dies eher zum Gute», als ! znm Schlimmen. Ich kann niich daraus beschränken, auf Das zu t verweisen, was ich hier vor Jahr und Tag sagte. Wir besorgte»' damals einen Krieg mit Frankreich. Ein günstiges Shmptoiu ist es, daß Fr.rirkreieh bei seiner letzten Präsidentenwahl nicht in die Pandoiabürhse griff, solidem de» friedlich gesinnten Piäsidenten Camot wählte, während andererseits die kriegslustigen Minister aus dem französischen Kabmet ansichicden. Frankreich ist heute weniger explosiv gesinnt als im Variable und die Kricgsbcsürchtnngen knüpien sich heule auch mehr an Rußland als an «nankrcich Aber auch bezüglich dcr Stellung Rußlands bi» ich heute noch derselbe» Mei nung wie danials. wv ich ausiprach, wir hätten von Rußland keinen Angriff zu erwarte». Iey bin überzeugt, daß der Kaiser Vvn Ruß land nicht die Absicht hat. uns anziigrriicn. Das Zengniß des Kaisers bv» Rußland in dieser Beziehung ist mir wcrlhvvllcr als. dies dcr russische» Presse, die nicht eine Macht ist wie die Presse in! Frankreich. Ich gebe zu, daß die Triippenkoncentrirnng Rußlands j an unserer Grenze bedenklich erscheinen kann, ich sehe aber keinen! Grund oder Vorwand z» einem russischen oder europäischen Kriege.! Rußland hat kein Interesse, preußische oder österreichische Provinzen zn erobern. Ich gehe soweit, daß ich sage, wenn eine Explosion m Frankreich erfolgt, io ist nicht zu erwarten, daß sich Rußland gegen »ns verbündet: wenn wir aber Krieg mit Rußland bekämen, w haben i wir auch Krieg mit Frankreich, lieber die ruisischen Tnippenzu- sanimenzichiingen kann ich freilich vom nsisische» gnSwärligcn Am! keine Aulklärung fordern und demnach auch die anthentlschen Motive nicht »»geben, aber mit der cniswärtigen Politik icit einem Men- schenaltcr vertrant, kann ich nur doch meine Gedanke» machen: ich nehme nn, daß das russische Kabinct für den Fall einer enroväischen Krisis das Gewicht der russischen Stimme erhöhen will. Rußland Vertrages wurde mit Unrecht als Ultimatum arffgesaßt. deS Vertrages war nn russischen Kabinct längst bekannt. Wir haben dem russischen Kaiser loyaler Weise keinen Zwecke! darüber gelassen, wie die Dinge liegen. Der Vertrag mit Oesterreich ist der Ausdruck dcr beiderseitigen dauernden Interessen. Tic Notliwen- diglecl dcr Existenz Oesterreichs ist im Interesse des europäischen Gleichgewichts eine zwingende. Nach der Verstärkung in Folge der Wehrvorlage sind wie stärker als andere Bl ächte. Wir verffigen über die besten Mcnschcnkeäite, ältere, gediente Lenke. Famitten- väker: für diese sind mich die besten Waffen nöthig. Wie werden an jeder Grenze eine Million Kämpfer oufstcllen, im Innern noch über eine Reserve von l',ä Million verfügen können, weis uns kein Volk dcr Welt nachinachen kann. Wir haben Material an Offizie ren und Unleroffstreren. das diese ungeheure Armee lonimandcrei: kann. Der deutsche Offiner laßt keinen Soldaten im Feuer im Stich, umgekehrt kein deutscher Soldat seine» Offizier. Wir sind nicht aus Furcht stiedstrlin. sind vielmehr überzeugt, daß wir siegen we-oc». wen» wir angegriffen sind: aber wir lassen uns die mora lische Wirkung nicht entwinden, die uns zur Seite steht, wenn um angegriffen werden. Wir haben versucht, mit 'Rußland die alten vertraulichen Beziehungen wieder anzuknüpsen. tanicu aber Niemande m n a ch. Bulgarien ist kein Objekt zur Enisachnng eines erirvpäischen Krieges. Sprüht Rußland den Änrsich aus, um unsere diplomatische Unrerslützung seiner Bestrebungen zur Wieder gewinnung seines Einstnsscs in Bulgarien, io wird dies geichchen. Trv Hungen sr »ch len Nielcts! Wir Dentschen fürchten Gott, sonst Niemanden ans dcr Weit. Tie alte OvscrstendiüItt j deS deutschen Volkes ist nicht erstorben. Wird uns ein Krieg um ' gedrungen, so werden die Tage der Volkserhebung von 1813 zurück- kehren. Jeder Wehimaii» wird das Gefühl in der Brust tragen: Gott ist mit uns! (allseitig anhaltender Bestallst — Nach kurzen znfiimmenden Erkläcirngen von Franckenslein's (Centn»») v. Hell- dorffst- (Colli.), v. Pcmiittgfcn's (natll.), Grasen Bahr (Neiehsp.) und Nickcrt's (freis.) wird die Anleihcvorlage an die Undgekkonun-i- i sion verwiest», die Wchevvrlnge ans 'Antrag von Franaeüstein-> l«:n dloe angenommen. Tie Sozialdemokraten hatten sich variier ! entfernt. Fürst BiSmarck dankte und erklärte die Einstimmigkeit ine j eine Verstärkung der Garantie dcr Ziele der Vorlage. — Morgen: Legislaturperiode. Berlin- Außer durch die Prinzen Wilhelm und Leopold, !den Erbhcrzog von Oldenburg und die Hofstaaten, war die Dipto matciiloge heute dicht Effekt durch die Botschafter Oesterreichs und Spaniens, die Gesandte» Dänemarks, Schwedens und Italiens, die ersten Bolschastsräthc und die üvrigen Gesandten. Fürst BiSmarck ging nach der Sitzung zn Fuß nach Haust, begleitet von einer nach Taniendc» zahlende», Hiirrah rufenden Volksmenge. Die Polizei war machtlos, das 'Andrängen zu verhindern. Dcr Fürst war i» heiterster Stimmung. Berlin. DaS „Tageblatt" meldet nuS San Nemo: Jur unteren Theile deS Kehlkopfes des Kron">inzen hat eine Anschwel lung neuerdings eine schwache Vergrößerung ernähre», dieselbe er schwert das Arhmen, erleichtert jedoch das Schlucke». Rom. Ter König vvn Italien ist an Bronchitis rrkmnlt. B erIin. Gegen Ende der B orsc nalnn das elickstrc Gepräge des Verkehr-- den Eliaraiter großer Erregtheit an. ohne daß die Bewegung stark genug war, die Umsätze nenneirbwertff zu beleben. Die Veranlassung gaben vielfach »sidecsprechende Meldungen über die bereits im Reichstage seitens de» Reichskanzlerc> abgegebene Er klärung, die polnische Lage beiressend. Die Ansicht ist überwiegend, daß die bezüglichen Auslastungen angethan sind, die Zuversicht an die Erstattung des Friedens zu stärken. ftrnnrsort 0. k. grbr. 0,k!,» ','14,37. 8l>>a,«d,ii» 17u.!za. «om- dar»-» «I,cc>. Manger In3,>',!». e°a»»!cr 11.3c». riiror. Nnsar. iüoidrrot« 7S.7S. DlSconlv ix7,I0. liier iNiisie» —. vandriSn. -. r.a»ra -. grsicst. Wien, 6. pelircucr. prcdii ec.i.Kci. «laattNiab»'.'il.30. r-nidarde« ML-. Nordwestb. lüO.irv Acarkicoce» l?,'.',7'»»». Ucesil 7!ci!I,äl>. gkft. Varce. >i, Februar. > sa>c»ft.> !»c,»c «niridc loe.iv. Mailrurr S3.0U, Maacc.bac,,! 121,"u, liombaioc» >7<i,2c>, d». irilkiliUca . Kraxler 1i>,,33. ckavvier 313,72. ONecciaue» ücn,'-.i. iNrue iii'.ilribr —. Ttirkc» —. grst. 'Prubilkieni. «..lstbrnar. 'Scklntr.' Wencn vcr Sedniar per Mai ,'i»ciu!>^e.i.3L. icsti. «vninis vn IM-nar «>c.7L. »er Mai-An>u.f> 18.23. nclup. !>»>düi »er gchniccr Ü1.23. »cr Anaicti 5i.2d. ricilici. 71 mflkrdam. u. gebcuar. Prodxkie» «sqiuft». Wei-.e» »re M»r, 133, per Wcii IS». Slrtgriid. «!»,i>ieu »cr Milrz t»S, per Mat ll)li. Sicigrud.
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