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- Erscheinungsdatum
- 1888-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188801266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 4-5 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-01
- Tag 1888-01-26
-
Monat
1888-01
-
Jahr
1888
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Killst den irten. deudcii« >let >'» in b>. Prio- ivahrung geltenden onsircier wäh ». mcn in je 41 g Alaun- l. Sohn, irt.ohne 10er I.. Mädch. ;. Aeiih. > ein kl. >b„ und 3 kann, sr. »cd., tniitl» zulegen. ensache. >lf. schwere » Stut., srvler« rbercils ) ni ver> r^gedlatt fiir Pottttk. Uiiicrlialnm», <Lelckc»l0l>rltchr, V»riri:l>e>!»>t. ft>k»>5c»iöte. ecbl»:nc:»k»t ricNeiu'NuiM: M 2.50. i>u:L: Sie P»ü M 2.7». - Jnlkrai« iv>»ue::>,r. lZ l»c> 9>»!luinii. 3 lll,r. ^e»»ta»4 d:»l29.H>!> JnNc»n»!>t: >>>: .:>i»I,e>» S»ln>ui2r>ll>:c>n»in9i>tii! z Ul» N»»uu. Die liuningx Pelil- „!>: ,c„. 8 «»i>c», 15 P v>. m> Mo». >»»» »5rv ne.cll grinaue» M Pi», linier»: Lau» >(k»:»eu:»SI> .üclic <ro VE Reii.nueu aui i>(V Pm>»t< «cac3cör r» Pi» Sille G»»»::« :»: 5»» >:»a>I>i»»:»e (illch.llicll »er Illlemie wird lllwl ar»,»eu. ->»»- / »u'.llac Jiacrü»::^ A»N:»»c »e»cns P:»»u:»ki»»5»:»iiiu»p durch Aue,. Mli.Iell e- Peiinumul»»». Juicruie ueillllk» >»»>:»iNche reuoiu:»irtk An- ^ »»»reu l!rvedili»ue» n». tziir Niickcv-r....... u»bc cm»e:. Uauunnpic keme Ler-V , ,j,>» d;gl)4ttgNtt. II A»s> . S22 Nensl.-Druden. Allst. 4»,000 Excmpl. ß fkiilM- mi Mm - kmimdk I. Mm ,^k in sebrrarr unä ooiilvurt ^ Uvrtl»tt Gt» «n^. 8t II. ^ (vik-k-vi» Horrn >!vk-Oc»n6itvr 7-j Llvinem ülton Itiltn gotrou grüaato ^aiiborlcoit nnck L.ecur»- « tv880. I'iiiilitlielio Deüor^iing Niwk NU8NÜlä8. Ilnsero ^nuoneou-Dxpeckitiou besinclet sieh .jotrt ffllmlrilssiH'üIr. K I. (KUSU M ükilWMRsl). II»N8>«n»,<vln »<: Vo-rlvr, I)i«l»«Ieo. MV W ^— .SK Wl>ln!ellei->iigsli!>> ümlien: der v/^l8 L 8rk1on»ktr»»»^ II, K»0l^L^P07tte!<^ »Srfen - Telegramme. ISrei> lau, 25. In», iGkircidc- »>»>«„. Tpiiiiu» pe. I»» L,r. wu»/,, rr>>. 50 M. ltlkellinnlllsabliiibe -er Jamme »7,70,7ll» ll-Mol .-, M»!- Nilni , , do. 7,» M. ,jl>li»nr lill.llil, . »Nnlinell Ian.-^elie. II5,ll„, ülpiil M», Ull.lll». -I)!ai<rmli ULM -»ul,», '.'lpel,. -Hl-,, 7,.(ll,. >l""i -,—. q,„k „msniiios. — Weller: Triibr. Tlrlll», 25. In». lUlcleeideitt.I Willen Illnii, loco l«!2-,l«, '7l>l,il. !!I,.„ l.o.W Julll-Iuij l7I..,l. liielimu ,,ln„. ,»,» ri^ll-Mn, mu.illl. V°»>llle>,N,c> Haler lv,v l»2 >»8 ^ubel „U"l>> . Iaull.» I7/nl. »lVr.l - Mni 77.Il». LllliiMS lUU Ivco ulkttk ,vnsr dersicurn OV',". niit (5,0 ^?ark» » niit i<0 ^vnsu» ^rnrv jil ' » -7-e.r-I.«». ,7e« ^ I»on,In«« in vornilffl. TVnsrvLlil für Ilorron unä Dämon. M F ^.uttrüxo nncli .tusirürts rveräen nrnmpt eiloetuirt. K js ^f«I«i»I»nn A>>. Dresden, 1888. pnrt. unä or^to l'-tnM. I'l«f. vl'. .UW'8 VrtKÜUÜ-Moi'MLl-I.oWvLLodo llsLm. 3cliisw.s Medk., ii?.« ts.llineens' Äerwaltniigskosten der Berufslieiiossemchnstc». Nnsallversichcrunn. Hosnachrichlen, ^» » » Brückenpwjecl, T^cst des Aead. Gesnils,Vereins, Geriet,ksvcrhaildluime». lltvieaner-Vorlcimin, Tonnerstag, 26. Januar. Br »ic N>>Mle Körillir >n,d Aär; werden Ni>onlie»ientS aus die „Dresdner Nachrichten" in der 8x- vedilion, svkaricnstraste Nr. »». u 1 Mark 70 Pfn., für ai,S> wlirts bei de» Kaiserlichen Poslnnslnltcn im deutschen Reichsnebiet jn 1 Mark 84 Pfg., in der Oeslcneickilch - Unnarischen Ntounrchic zu l Gulden 54 Kreuzer (cxcl. Aniozuschlan) annenomiucn. nen ,. billig lasse 48. rlcranlworlliilier Nedaktenr lür PvIttlschkÄ vr. lkinll Biereo In Dresden Bei dem Kapitel I3a, Reichsversicherungsamt, entspannen sich im Reichstage auSführlichc Besprechungen über die Berufsgenosscn- schaslen. die Träger der ganzen NnsaNpcrsichcmiig. Dieselben sind belaimtlich dazu aliSersehcn, bei der Alters- und Krankciiversichc- ru»g emc bcdeutsamc Nulle zu spielen; überhaupt gedenkt man ihnen bei der ganzen künftigen sozialen Gesetzgebung gwhc Aufgaben zuznwcileii. Sv sollen sie bei der Ausführung des ArbeitrischutzeS und der Regelung der Arbeitszeit eine er weiterte Tliätigkeit entfalten. Kurz, man saht die Berussgenossen- schasten als ein Gesäjj auf. das erst noch mit dem richtigen Inhalt gefüllt werden mns;. Im Reichstage jedoch nahm man an dem Stusse Austoh, aus welchem das Gcsäh gebildet ist. Einem grollen Theile der erhobene» Beschwerden über die Leistungen der Bcmfs- geiwsse» chasteu kann mau die Berechtigung nicht absprechen. In chreiii eigentlichen Hache, der Uniallciltschädigung, leisteten sie zu wenig und waren bisher entschieden zu kostspielig. Tie Berwaltungskosten lind jetzt noch viel zu hoch. Den 0720 von ihnen zur Negulirnng getoliiincncii Unfällen steht die gewaltige Ziffer von 2.300.000 Mk. a» lausenden Beiwallnngskostcil gegenüber, svdall die Entscheidung über jeden einzelnen Unfall dnrch'chnittlich 260 Mk. gekostet hat. Und welcher Apparat wird dazu in Bewegung gesetzt! Ueber 47.000 Penenen, die ihr Amt zumeisl als Ehrenamt pcrmaltc», sind ncsihig, lim gegen 40,000 Unfälle zu ordne». Es waltet ein osscnbares Mikvechältiiill ob zwischen den für die Unsälle gewährten Ent schädigungen und den Berwaltungskosten der ganzen Versicherung. rUc 2üwr»sieiiueger wirthschatten ani thenersten; sie hatten nur i» Un alle, wofür 4346 Mk. Entschädigung zn zciklen waren. Ttcieii stehcil 2r/>00 Mk. an Berwaitiuigskosten gegenüber. Dem-- »ächst kuiiiiiit die Äernssgenossenschait der Müller, die 54,000 Mk. Ein!chädigmig zahlten und 84,000 Mk. Berwaltungskosten hatten. Bei ,12 Genuiscnschaften, die den Durchschnitt geben, belaufen sich die E.ilsmädigiiiigSvetUige ans 1,744,000 und die Bcrwaltniigskvstcn anr 2 !2I,,M s'Rk. Rechnet man hierzu noch die Schiedsgcrichts- lwwii iii .f>öhe von 277,000 Mk. und die GratiSbefisidcrnng der S.biiiiftncke der Genossenschaften durch die Post, so übersteigen die BcrwaUniigskosten die Entschädigungsbeträge um 50 Pcoz. Das taugt erichccckciid hoch, aber cs ist schon für Abhilfe gesorgt. Bekannt lich weiden die Kosten sür die Unfallversicherung mittelst Umlage in. Lc» Bclnisgeiivssenichaften erhoben. Dasselbe bringt es mit sich, das; von Jahr zu Jahr die gewährten Entschädigungen und Renten sleigen, während die Verwaltungskosten sich gleich bleiben oder sollen. In 45-20 Jahren wird der sogenannte Beharrungs- zustaiid eiiilrele», wo also die Rentenzahlungen nicht mehr steigen. Bis dahin machen also die Bcrlissgciwsseiischasten eine Probezeit durch und erst dann wird man genauer wissen, welche Summen die Industrie zur Entschädigung sür Unfälle zu zahle» hat. Dan» werden sie auch im richtigen Vcrhältnill zu de» Verwaltungskosten sichen. Diese mindern sich inzwischen. Schon sind die „berühmten" Schvrnstcinsegcr, wie sie der Staatssekretär v. Bötticher nannte, dahiiilrrgekoiiimeii, dall sie zu theuerwirthschastcn, wenn sie ziemlich d Mk, snr ein jedes ihrer schwarzen Häupter an Kosten aufzu- l ringen haben, während eine ganze Reihe von Berufsgenossen- 'chaitcn mit 25 Psg. pro Kopf auskvmmt. Wenn man aber die Kosten des Reichspersichernngsamts tadelt, so mutz man ihnen gegenüber die grollen Gerichtskosten in Betracht nehmen, die früher von Len Arbcitern und Fabrikanten bei Prozessen über die Uniall- entschädigung aufgebracht werden inutzten. Legt man diele mit in die Waagschale, so erscheinen die Ausgaben sür das unentgeltlich arbeitende RcichspeisicherungSamt verschwindend klein. Ans ein anderes Gebiet gelangt man, wenn man an die Ent schädigungen der pemnglückten Arbeiter selbst denkt. Der Sozial demokrat Mrillenberger Uetz sich das Geständnill entschlüpfen, datz t,e Unfallversicherung das beste der bisherigen sozialen Reform gesetze sei, er müsse dies anerkennen. Aber leider wüßten die Ar beiter oft nicht, an wen sie sich zur Geltendmachung ihrer An- st'iiichc zu wenden haben. Sein Vorschlag, in jeder Fabrik einen Anschlag enznbringcn, woraus der Arbeiter ersehen kann, wohin er wegen seiner Aiismüchc zu gehen hat und welches dieselben sind, e scheint uns beachtlich. Auch wäre eS sehr die Frage, ob man nicht geeignete Beamte einsetzt, vermittelst deren ein vernnglückter Arbeiter seine Rechtsansprüche den BerufSgenossenschatte» gegen über durchsetzen kann. Tic Gemeinden könnten eines ihrer Ratbs- mstglicdcr vielleicht damit betrauen, denn sie sind dabei intercssirt, daß ein in einer Fabrik vernnglückter Arbeiter auch das erhält, was ihm gebührt, damit er nicht ihnen als Armer zur Last falle. Es empfiehlt sich überhaupt, dem Arbeiter schon im ersten Stadium der Verhandlungen ctw»S mehr entgegenzukommen. um den Schiedsrichtern lind dem NcichsversicheningSamtc größere Belast ungen zn ersparen. BcwllUgie man gleich von Anfang an den Ver unglückten eine höhere Rente, so wäre viele Arbeit unnölhig. Es mag vorkomme», das; mitunter Simulation unterläuft und die Be- stmiiiiungcii über „thcilweise EuvcrbSlinstthIgkeit" vedursen einer genaueren Fassung, um ungebührliche Ansprüche abzuwchren; aber in ZwclselSMen soll man sich vor Allem erinnern, daß ein in seinem Berufe Verunglückender immer cm armer beklagenSwertber Mann ist. Sodann ninll die Vertretung der Arbeiter günstiger gestaltet werben, als sic cs zeither war. Wie erinnerlich, wurde meliieren Vertretern der Arbeiter die als Beisitzer in das Rc>chsvcrsichcenilgsamt ge wählt worden waren, von den Fabrikanten der Urlaub verweigert. ES hat sich nachträglich hcrauSgestellt. daß dies Werkmeister waren. Ein solcher emgelebter Werkmeister ist in der Thal nicht io leicht aus einem Fabukbetriebc zn entbehren, ivic ein gewöhnlicher Ar beiter, für den sich schnell Ersatz findet. Wenn die Arbeiter ihre Wahl nicht mehr mit Vorliebe auf Werkmeister richten, io wird obiger UebAstand zum Theil behoben. Der Staatssekretär gab ferner zn, daß es ein Fehler des Gesetzes war, nur zwei ständige Mitglieder des RcichSvcrsichclungsamIS aus den Arbeitern zu wählen. Man wird sie in Zukunft in größerer Anzahl wählen lassen und die Zahl der Vertreter selbst vergrößern. Niit voller Entschiedenheit wies der Staatsiekretär v. Bötticher den von dem sozialdemokratischen Abg. Grillenbcrger geäußerten Verdacht zurück, als ob bei der künftigen Alicrs- und Invaliden- dcs Reichs i Versorgung dir Qnittungsbücher den Zweck hätten, obligatorische Arbeilsbüchcr zn ersetzen. Er erklärt sich bereit, Sicherheiten in das Gesetz aniznnehlnen, um jede» dahin zielenden Versuch eines Mißbrauchs der O.uittniigSbnchcr unmöglich zu machen. Tie So zialdemokraten haben.wirklich nicht »oihwendig, sich deshalb zu er- citerii; sie lassen sich von den Agitatoren nur einen Floh in s Ohr letze», wen» sie Resolutionen fassen müssen, dahin gehend: „Lieber verzichten wir ans die Alters- und Invalidcnvcrsorgnng ganz, wenn sie nicht ohne Qnittungsbücher mögstch ist." Mögen sie doch das ewige Mißtrauen gcgcir die wohlwollenden Absichten der Renhsreglcrnng fahren lassen! Das Unlallversicheenngsgefetz bedarf der Ergänzung und Erweiterung und zwar, daraus machen wir gar kein Hehl, zu Gunsten der im Dienste der Unternehmer thäligen Arbeiter. Klage die Industrie doch nicht in dieser Rich tung über die Unerichwiiiglichkeit des ihr Angeionncnc»! Ohne Opfer für die besitzenden Klassen ist eine Sozialrewrin überhaupt nickst möglich! Sehen die arbeitenden Klasse» den guten Willen derselben, jo habe» dann die sozialdemokratische» Agitatoren bei ihnen kein >o leichtes Spiel mehr. Denn die wcitaus überwiegende Masse der Arbeiter ist von geietzmäßlgem Geist cr'üllt. Störenfriede sind »ne die Agitatoren. Eine Befriedigung der berechtigte» An- iprnchc der Arbeiter liegt im Interesse der Allgemeinheit und nicht zum geringsten Theile der Fabrikanten selbst. Znrmkdrängen läßt sich das jetzige Streben des Arbesterstandes nach Emvorhebung und Schutz seiner Interessen dock, nicht. Diese unabweisbare Sozinl- reioem ist nur möglich, wemi e«. st-Ls Königthnm sie. energisch i» die Hand nimmt. Die Stautsgewait nlng dazu aber auch mit den nöthigcn Waffen ausgerüstet sein, Derjenige» sich zu erwehren, welche die friedliche Soziastcform durch den gewaltsamen Uinstncz der staatlichen und gesellschaftliche» Ordnungen unterbrechen wollen. Das neu vorgelegte Sozialistengesetz enthält einige zu scharte Be stimmungen, die, wie die Verbannung ans dem Reiche, ichleckster- dings iücht annehmbar sind; cs enthält aber auch Vcrichämmgen, die man nicht von der Hand weisen kann. Nicht gegen die fried lichen Arbeiter richten sie sich, sondern gegen die unerbittlichen Feinde des Staats und der Gesellschaft. Die Führer der Sozial demokraten sind keineswegs harmlose, blos in peitcchrte Weltanschau ungen verrannte Menschen. Wenn man das Trachten ihres Herzens und das Ziel ihres Handelns kennen lernen will, w muß man nur die Sprache vernehmen, welche Lee „Sozialdemokrat" und die „Freiheit" reden. Sv wild war die Sprache selbst in den revo lutionären Blättern von 4848 nickst; wir leben eben in der Zeit der rotkeiiHZnternationale und der anarchistischen Verschwörungen. Mit der Sorte von Gewaltmenschen, wie sie sich in diesen Blättern u»d durch DMiamitbvmbcii bcsthäligt, giebt cs keine Berlin!leimig. Nickst in einem Ausnahmegesetze, ober durch Ergänzung des allge meinen StrasgcletzbnchS mit Bestimmungen von hinreichender Schärfe schasse sich der Staat Ruhe vor derarticzen Umstünler», damit er um Sicherheit an der Hebung der arbeitenden Klassen schassen könne! gen Stellende. Abg. Gehlert (Reichsp.) ist aus sozialwissenichastliche» und wirlhichastlichen Gründen für den Besähigl.ngsiiachwcis. Das Hniidmeck müsse io vcgamsirt werden, daß der Produzent möglichst nmnitlelhar sür die Eonstimenlen, nicht >nr den Zwischenhändler arbeite. Dadurch werde das Handwerk wieder zu Ehre» gebracht, da der Handwerker dann, um sich seine Kmidcn zu erhalten, nur solide Arbeit liefern würde. Der jetzige Zustand repräientire ein modernes Ranbritterthnm. Das Einzige, was die Raubritter zu befürchten hätten, sei, daß sie der Staat zn Commcrzicnräthen mache (Heiterkeit». Das mobile Großkapital, der Bamphr der Jetztzeit, Perichilldc, daß das gehetzte Wild im Handwerkerstände den Ranb- thieren nicht entgehen könne. Abg. von Kleist-Retzow tritt lebhaft sür die Anträge ein. Eine Verweisung an die Eommüsion wird nickst beschlossen, die zweite Lesung findet darnach direkt im Plenum statt. Die Berliner Börse war anfangs lebhafter und die Hal tung vorwiegend fest. Tie fremden Plätze übten keinen bestimmen den Einfluß. Von spekulativen Banken waren Commandit-Antheile ans Gerüchte über größere Betheiügung bei dem Eoncurs der Leipziger Diskontogcscllichaft abwartend. Deutsche Bahnen erfreuten sich guter Beachtung, österreichische waren ziemlich fest, Bergwerke ans bessere G!asgow-Verschissn»gen höher. Im Kassaverkchr waren Bahnen lest, ebenso Banken, Bergwerke gnt gefragt. Industrien belebt und fest, Ebcinnitzer Werkzeug 1 Prozent Höher, deutsche Fonds und österreichische Prioritäten fest. Prwatdiskont 4M-, Pro;. Frankfurt », M.. L>. Jan. Credit 2lL,7S. Staat»»»»» 172,',».' Ilom- bardc» 87,3». Galizier 155,8». E»»vtrr 74,9». 4droc. Ungar. Aoldreute 78,5». DlSconio 187,9». 8»rr Russe» —. Handels». —. Laura —. Fest. Wie», 25. Januar. Credit 27»,4». StaalSdab» 213.9». Lomdardeii 84.75, Rorowestb. 154,»». Marknole» 82,15. Un». Credit 273,25. Zlill. « ari». 95.Januar. ,S»ilu«.) Renie 81.45. »nieidc I»7,9». Italiener 94.17, Staalsbab» 428,75, Lomdarde» —, do. AriarNäieu —. Svauier 87V». iLadiilcr 377,5». Ottomanen 5»7,18. Rene Anleihe —. Türken —. Behauptet. London, 25. Januar, Borm. l> Uhr 1» Mi». Consol» 1»2>/«. 1873er Russen 92-,. Italiener 93V,. Lombarden 7V„ Konti. Türke» 14. 4proc. suudirte Amerikaner 129. 4»roc. Nnaar. Goldrriite 77. Oestcrr. Äoid» reute 87. Breuh. Consol» l»5. Cghvter 74,/,. Reue C»hv>er 1»»'/,. Garant, C»»pler 103. Ottomandank 1ÜV». Suez-Aktie» 82V,. Sdanicc 86V„ — Stim- mnn»: Behauptet. — Wetter: Milde. Amkterda m , 25. Januar. Produkten sSchluhs. Weizen per März 19», per Mai 192, iocichcnd. Rouge» per März 1»5, pcr Mai I»4, matt. Part« , Produkten:, es. Januar. (Schluki.i Weizen per Januar 23.30, per Mai-August S4.io. rulng. Ltnr:t::8 per Januar -'5.7S. per Mai-Augu!i 47.75, still. Rnbös per Januar 54.50. per Mai-?!n»usl 54.5». weichend. London. 25. Januar. iProdukten.I Swing. Getreide ruhig, fremder Weizen sowie Mehl und Mais nur niedriger vcrkäuslich, Haser träge, Gerste ruhig, stetig. — Wcttcr: MNdr. NeuesteTrlearanime ver „Dresdner-lailir." vom 25. Jan Berlin. Im A b g e u rd n r t c n h o n s e intcrpcllirtcn die Polen die Regierung wegen des Wegfalls deS polnischen Svroch- untcrrichts in den Volksschulen der Provinzen Posen und West- Preußen. Dr. v. Iogdzcwski begründete die Interpellation. Tic polnische Bevölkerung habe der Regierung keinen Anlaß zu dieser Maßregelung gegeben, die allen pädagogischen Grundsätzen wider streite. Kultusminister v. Goßler envicdcrte, daß die Verallgemeine rung der den sichen Sprache auch unter den polnischen Mitbürgern in deren wirlhichastlichen und politüchen Interesse liege. Berlin. Reichstag. Auf der Tagesordnung vesindcn sich die Anträge Ackermann und Genossen (cons.) und .Hitze und Gen. (EeittrniiO ans Einführung des Befähigungsnachweises. Hitze ver wies daraus, daß die Anträge inniicr Anhänger gesunden Hütten, und daß auch bei den Frcicvnservativen und Nalwnalliheratcn der prinzipielle Widerstand anfgcgeben sei. Dieselben wollten aller dings nur den Befähigungsnachweis, wo ein öffentliches Interesse vorlicge. Ein solches sei aber für den gesammtcn Handwerksbetrieb vorhanden. Abg. Ackermann: Wie die Entscheidung auch anstaUe, jedenfalls müsse dieselbe endlich getrosten werden. Die Anträge lägen min zum vierte» Male vor. Ohne den Befähigungsnachweis sei in der Thal das öffentliche Wohl gefährdet. Eine gute gewerb liche Ausbildung könne nur der geben, der nachgewiesen habe, daß er ei» Handwerk verstehe. Mit der Eintübrung des Befähigungs nachweises werde auch ein mächtiges Bollwerk gegen die Sozial demokratie errichtet. Es handle sich kcmrswcgs um Einführung alter Mißbräuche, auch gegen die freie Eoncurreirz richten sich die Anträge nicht, nur gegen da? Pfuscherthum. Sic lassen zu. daß sich auch der Arbeiter ohne iicmicnswcrtbe Kosten im Gewerbe selbst ständig machen kann, wenn er dasselbe versieht. Man solle die Sache endlich im Interesse der wirthschastlichen und gesellschaft lichen Hebung des Handwerkerstandes zur befriedigenden Lösung bringe». Abg. Cicaiclski (Pole): Seme Freunde seien zwar von der wirthschoitlichcii und sozialen Nvthwcndigkeit des Besähigiings- nachweiies überzeugt, müßten aber aus politischen Gründen, um die Staatsgewalt nicht zu erweitern, dagegen stimmen. Abg. Goldschmidt ist gegen die Anträge. Der Besähigunasnachweis sei nur ein Privilegium sür Unbesähigtr. Durch derartige Beschränk ungen treibe man das Handwerk der Großindustrie in die Arme. Ada. Lohreu erklärt, daß die Ncichkpartei sür den Befähigungs nachweis. aber nicht für eine schicanöie Meisterprüfung, sondern für eine Prüfung vor einer besonderen Prüfungsbehörde sei. Abg. Metzer-Jena (nat.-l.) ist gegen den Befähigungsnachweis. Bestünde derselbe, so wurden die Handwerker, wie dies jetzt die österreichischen tlm», die Aushebung desselben verlangen. Abg. Grillenberger (Sozialist) ist gegen den Befähigungsnachweis. Unter Denen, welche darnach schrieen, seien ebenso viele Pinscher,wie anßcrhalb der Jinruu- Lokglcs nud Sächsisches. — Gestern Vormittag trafen Se. König!. Hoheit Kronprinz Eonstanrin von Griechenland mit Gefolge hier cm und stieg im Hotel Bellevue ab. Derselbe befand sich Abends unter den zn dem Hofballc geladenen fürstlichen Gästen neben dein in Berlin bcglaiibigten griechischen Gesandten Heren Vlaehos, der am Dienstag Abend im demselben Hotel abgcstiegen war. — Der fürstlich lippnche Kabmetsminister und Bundesraths- JHevollmächtigtc Freiherr v. Nichthofeii zn Detmold erhielt von Sc. Majestät dein König das Großkreuz des AlbrechtsordcnS. Diese Ordensverleihung steht ohne Zweitel in Zusammenhang mit dem unlängst zn Stande gekommene» Vertrag, wonach die k. sächsische Landeslvtteric stn Färsteiitlmm Lippc-Detniold prstnlegirt worden ist. — Accbivrath Tr. jur. Theodor D > stel erhielt das Ritterkreuz 2. Klasse des Äroßherzoglich Oldenburgischcn Hans- und Ver dienstordens. — Der Walzsteiger Ferdinand Kaden erhielt das Allgemeine Ehrenzeichen. — Landtag. Die 2. Kammer bewilligte in ihrer gestrigen kurzen Sitzung die znm Ankauf der ans sächsischem Gebiete ge legenen Strecke der Berlin-Dresdner Eisenbahn und zum Ban einer Verbinduiigscnrve zwischen der .Haltestelle Naundorf und dem Bahnhof Coswig gewiderten 13.365,000 Alk. Abg. Bramjch giebt der Befürchtung Ausdruck, daß die Beibehaltung der zwilchen Dresden und Nanndorf verkehrenden Omnibuszüge ohne Anlage eine» zweiten Gleises nicht gut dnrchzuinhrcn sei, da die Negierung beabsichtige, den Güterverkehr ans der anznkanfenden Strecke zu vermehren. Die Einrichtung der Omnibnszüge habe sich vortrefflich bewährt und die Beibehaltung derselben sei zur Nothwcndigkcit ge worden, nachdem viele, namentlich kleinere Leute daraus ange wiesen seien, ihre Wohnungen außerhalb Dresdens zn nehmen. Er bitte deshalb im Namen der ganzen Gegend, den Verlebe der Omnibnszüge nicht zn beschränken, die Zahl derselben im Gegentheil »och zu vermehren und die Züge womöglich »ach dem Böh mischen Bahnhof weiter zn führen. Finanzninitsler o. Könne ritz entgegnet, cS liege kein Grund zn der Befürchtung vor, daß die Regierung den Verkehr der Omnibnszüge zu bcichränkcn bcab- sichligc. Sollte sich die Nothwendigkeit der Anlage eines zweiten GclciicS Herausstellen, so werde die Regierung keinen Anstand nehmen, mit einer solchen Forderling an die Kammer zn treten. — Auch die crste K a m m c r erledigte in ihrer gestrigen Sitzung, welcher zahlreiche Mitglieder der zweiten Kammer ani der Tribüne beiwohnten, mehrere wichtige, aut de» Ban neuer Eisenbahnlinien bezügliche Positionen des außerordentlichen Staatshaushalts. Be richt erstattete über dieselben Kaimiicrherr v. d. Planitz. De- battelos wurden 3.229,200 Mk. für die Müglitzlhalbahn bewilligt. Bei der Forderung von 2.103,000 Mk. sür da-Z Projekt Berthelsdors- Großhartmamisdorf mit Brand-Langenau, die gleich'allö anstandslos genehmigt wurde, äußerte Abg. Wecke den Wunsch, man möchte die Anlage einer Haltestelle bei Berbisdorf wohlwollend in Erwägung ziehen. Für die Strecke Fretberg-Halsbrnckc wurden 940.0« «4 Mt. einstimmig bewilligt. Bürgermeister Beutler dankc hierbei sür das in der Vorlage dem fiscalifchcn Bergbau seitens der Regierung be wiesene Wohlwollen und bittet um znstimmeiidc Berücksichtigung der von der Kammer der Regierung zur Kenntnißnahme über wiesenen Petition deS Freiberger Staotraths um Errichtung einer Gütcrhaltestellc an der Kreuzung der Dresdner Straße. Eine tätigere Debatte entspann sich um das Projekt Großvostwip-Cunc- walde. Die überwiegende Mehrheit der Deputation beantragt, zur Herstellung einer iiormalspuriaenSccnndürbahn von Großpostwnrnach Cunewalde 1,040,000Mk. zu bewillige», währendAbg. v. d Planitz als Scperawotant beantragt, die Vorlage abzrilchncn. gleichzeitig aber die Negierung zu ersuchen, noch dem gegenwärtig versammelten Landtag r,nc Vorlage über den Bau einer schmalspurigen Sccundttr- bal,n Grvßpostwitz - Cunewalde - Beiersdorf - Dürrhennersdors zn machen. Ter Rkicrent der Minorität, v. d. Pianist, erklärt, durch Zustimmung zu der Regierungsvorlage präjudicire sich die Kammer tur die spatere Bewilligung der Linie Tnnbeicheim-Oppach-Bcicrs- dorf-Schonbach Türrhennersdors. Er wolle oder nicht die Verant-
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