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- Erscheinungsdatum
- 1888-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188801075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-01
- Tag 1888-01-07
-
Monat
1888-01
-
Jahr
1888
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A.. .kalt- und Lilchsische». - DaS gestern früh 8 Ul,c über daS Befinden Gr. Kal. Hobest des Punze» Friedrich Aligust ausgegebene Bullen» lanret: Le. Kgl. Hoheit Kuben in der vernanaenen Nacht ziknilich a»t ge- schla'kii. TuS Fieder Hut ahgenonime» (383). Die Krankheit »iiinut ikren regelmäßigen Verlans. gez. Dr. Fiedler. — Le. k. k. Hoheit Erzherzog O >' v mit Geniahl.ii. Erzhcrzv- gin M ar > u Ioscpha. >n>d van Wien. wv sie die Weihnachts zeit verbrachten, wieder »ach Blünn zlirückgekchrk. — Tie kal. sächsische SlaatSregiermig w>rd. wie wir anzuneh »ic» alle Uriache habe», sich aeae» deii Antrag aus Auiheduna drS Identitätsnachweises ilir Getreide ansspreche». falls eiu solcher Antrag im Reichstag »est.lll werde» sollte. Tie vor» ihrer «»Heren Auweieuheit in Dresden her in dc» höchste» Geiellichaslskrciie» »och in guiem Andenken steh »de F ü r» i n Mellerni ch wird in diesen Tagen hier zum Besuch erwartet. — .'Im 3. Januar 1838, vor 50 Jahren^ starb ein für Sachsen bedeutsamer Fürst, obgleich er nicht daS Szepter der Negierung gesukrt Kat, der edle Prinz Maximilian, der Vater zweier Könige, Friedrich August II. und Johann, der Großvater unseres Königs Albert. Tie drei sürslliche» Bruder Friedrich August der Gerechte (4 1827). Auto» der Gütige (f 1830) und Maximilian, von denen letztgenannter der Jüngste war. hatten sich der schönen Gabe der Vorielinug zu erstellen. tnS iu's hohe Grenenalter Rüstig- keit des Körpers und deS Geistes zu besitzen. Die ältere» Bewoh ner Dresdens werde,! sieh wohl noch des Prinzen Maximilian er innern. wie er während der Winter-Monate tagtäglich, auch bei rauhem Wetter, Spaneiganae durch die Stadt unternahm, inS- beioiidere durch die Ostra-Allee nach dein Max PalaiS, und dabei nicht selten in bloieni Kopie, den ehnporrn du« unter dem Arme, cinhenchritt. Er war. da König Anton, welcher >827 a» die Re gierung gekommen war, keine männlichen Nachkommen halte, vcr Lhionerbe. Er entsagte aber der Thrvnioige zu Gunsten seines ältesten SohueS, des Prinzen Fnedrich August, in jenen bewegten Septembe,tagen deS Jahres 18:30 und trug durch ienien grotzberzi- gcn und schncUc» Entschluß wesentlich dazu bei, daß nach den be drohlichen Erichemuugeii des öffentlichen Lebens überraschend bald geoidnele Zustande ivieder in Sachsen Platz gussen unter dem Ein- tlnsse des Plinren Milregcnten uns deS neuernannlen Mluisteiiinns LiNdenan Prinz Praxniiilian. welcher in dem 'Brnhsiseh«, PalaiS aus der Anguslusüraße ivohnte, wurde ani seinen austrncklich a»S- aesprochenen 28nns>h in der Stille begraben. Am 5. Januar 'Abends wurde die irdische Hülle vom genannten PalaiS anS unter Fackelb.'gleitiiiig in die Grntl der katholischen Hoikirehc gebracht. Lei» Aiikenkeii wird in der Geschichte Sachsens als ein gesegnetes verzeichnet bleiben! — Z»m 28. Male öffneten sich gestern Nachmittag die Pforte» der vereinten Loge zu den drei Schwertern und Asträn zur grünen den Nauie !,„ große,i Saale des L o g e» b a n i e s. um 21 Mäd chen und 23 Knaben der Wohllbale» hil»berciler Nächstenliebe iheil- hailig ioeiden zu l> sscn. Viele Hunderte waren Zeuge der Weihe- stunde,- and ebenso Viele vermochte die herrlich «lenchlcte, tannen- banmgeichiniirlir geräiiiiiigc Slätle nicht zu fassen. Zwei alt- böhmöche Äüeihnarhtslicdci. Toniatz von E- Niedrl »nd Sologesang. Ged rln von N. Prntz, Blnsik voii Br. NieciliS, leitete» die Ehnst- bc chcnuigsseier ein. und ziva gab daS e>sle>e dem Ircistich geschul te» Logrngeiangverei» niiter Cantor Gastes Direktion Gelegenheit, die Herze» der Fcswcisuinmlnng zn entzünden, während Las legiere von Herr» Kaminer'änger Nreiiicke Mit schöner, lonreicher Stimme zu gefühlvollem Vorirc ge gehrarht ivnide. Hieraus ries der Meister ^ vom Sinhl. Herr Tlanspvrldireklvr 'Winkler, der Versammlung ein K„Hcizlub 2'Nlttonimcn" zn, in setner klrsrrgreisendeii, genilithvollen 8 Anst'r che des 'Neslois der Loge, des vor wenig Monaten zur ewi- ' ^ gen Rnhe eingegaiigcnen Oberlehrers und Eantors einer. Earl N Tranaoll Schraniiii gedenkend. An Stelle deS Enlschlaienen, der 26 Jahre Inndnich die Lautbare Kinderichaar in den llchtstrahlenden ^ Saal emacstihrt Halle, ivalkele Herr Landtaasahacordneler Br. l>I G>ahl dic>es Ainlcs- Herzliche, sinnige 'Worte richlcte Herr Trans- 8 portdiiekter 'Winkler an dir cnigeiühiten Kinder mit dem Plahnruic: ^ .Fiuchtei Gott, iliuet llrccht und scheuet Niemand!" Tie Rede L machte auf G>oß und Klein einen mächtigen Eindriich der durch ß den daraus folgenden Vortrag der achlslniinngeii Ärolette von sls Mc»dclsioln>-'Baiiholdb weiter gehoben wurde Allem Gebrauche! 0 gemäß wnrd nunmehr jedem einzelnen Kinde unter ««sprechend«!! <! Segens- und Gcdenkwrüchcn ein Gesangbuch cingchändigk, und ^ »ach »llzrmcinem Schstißgejang und Tankesworlen eines Knaben winden die Kinder an die lcichbedeckten Tnicln geliihrt, ans denen . L vollständige Bekleidung >ur Knabe» ivie Nlädchen anSgebieilet lag. s^Mil anflichtiaem ,,'Bergcltv Gott" gingen die Beschenkten srende- . 2 strahlend onseinander. ! 6 - AnS der vorgestrigen ersten diesjährigen Sitzung des Stadt- H v e r o r d » e t e n - K o l l c g i n in s, üher ivclche schon gestern ein- ^ gehend berichtet ivard. theilcn ivir oorlänstg mir noch mit, daß die g Schri>istil>rcr wiedenim dieselben sind. w,e im Vorjahre, nämlich die Herren Bnchdrucketeibcsil.er Hcnkler, f/ieg-Raih Prof. Krieg. !)Nm>- n sterialiekrciär (ste»h rind Kaniniann Weigandk, nnd daß auch die vier ordentliche» Ausschüsse gewählt wurden nnd sich ioiort kon- 8 siitnirten. S:e setzen sich folgendermaßen zusammen , Rechts-Aiis- L scnilß. die Herren NechlSanwail Hosrath Tanim lVorsitz). Ainls- » Achter Dr. ,»r. v. Schwarze, Rechtsanwalt Tr. Lehmann, Dr. med. A lliiriih. Glaseinr.isier W>tzl>>h, Ztanimann Thümmler. Rechtsan walt Tr. jiir. Gaeipelt. Tuchlermeiiler Lniuzwitz, 'Rerhtsanwatt Dr. Nu. Tiönie!. — Finanz-Ausschuß, die Herren Tr. med. Osterloh iVmsitz. Apotheker Franz, Komma»» Wngandt, Fabiikhesitzer Bieiling. Ziniinermeiiler Anders l. Betrrebsnigcnienr BartholomänS, slregieriiiigsassesior Di. jur. SlAnert. Kammann Schnabel, Satllcr- menler Kliiigncr nnd Coinmilsionsrath Zieiehner. — Verwallnngs- Aiis'cl.nß: lae He.re» Amtsrichter Dücö'ch lVorsitz), Dr. Phil. Blochwitz, Ticchslermeister Ehrisloph, Dr. med. Berlhold, 'Baumei ster Pkariin, Kom.nann Earl, Fleischerobeimeistcr Jank, Hoiklemoncr- meisier Tiirckc, M chamler Keol und'Billslemnacherinetster'.llricklich. — Wahl-Aiis'chnß: die Herren Rechtsanwalt Zeising (Vorsitz). Satilerobenneisier Gotstähall. Nlinisterialsekietär Ülcyh, Lokalrichlcr Freund. Sllmlniiachermeister H önze, Sciieniabriklint Gabler, Schorn- steinsegermeistcr Anders ll, Tleiiibrnchsbcsitzer Killig. — Bitter den Offizieren des 'B e » r l a u l> t e n st a n d es wird viel'ach d,e Fiage briorochen, ivclche Wirkung das »cne Grietz über die W> hrpslicht ii>r jene bereits verabschiedeten Otfiziere der Rcvrv? und der Landivchr liaiien werde, die nach dem 1. Januar 1850 geboren, ihrem 'Alter enlsprcckcnd zu dem zweiten Amgebot der Landwehr ilns nini 3!>. Lebensjahre) gehören würden. Ter Lcietzenln iu' berücksichtigt sic »ich! und bestmimt nur, daß die nach jenem Zeiivniitte gebmenen, bereits zum Landsturm übergetretrnen Mannichatten sich von Neuem zum zweiten Antgcbote der Land wehr bei den zuständigen Landwchr-Komvagnicn anmelden sollen. Ein O'sizier dcs Benrlnubtenstandes ivird nicht nach 'Ablaut seiner gesetzlichen Dienstzeit von selbst gleich den Mannschn'len entlassen, wildern erhält nur msi ein dicshe;nalich''s Gesncli durch Kabniels- or're seinen. Ab'chied bewilligt. Formell betrachtet, könne alw doch auch nur durch eine neue Kabineksordre ei» solcher Abschied wieder rückgänaia annackt werden. Dem widerstreitet die Nitur des ganzen Verhältnisses von Offizieren zum obersten Kriegsherrn. Letzterer Ia»n unmöglich, was er emmal aus Antrag bewilligt hatte, eniiach wieder ziirücknehiiieu, und dies uni w weniger, als er ja ioiist. falls er nicht wirklich den vollen und aanzen Abichied ge- wälne» will, ei»-» in ieinem Dienste stehenden Otsiziei zur Disvo- sition stellt. Eine Verabschiedung bleibt eine endgiltige, cs sei denn, daß dcr König >cwsl den Wiedc>c»itritt aut Nachiiichen bewilligt. Man verweist andererseits daraus, daß. wenn jene Ostuirne Nicht Wiek er hcrangezogen werden, eine Ungleichheit der Wehrpflicht zwischen ihnen und den gleichaltrigen Mamstchgsten. sowie den- lemgen O'siz erc» entstehe, welche ireiw'llig »ach ^erfüllter Dienst pflicht bei der Reserve bez Landwehr geblieben sind f den» diese setzteren Oisizieie werden doch wohl nach Jnkrasttieten dcs neuen Gesetzes v s zn ihrem 30. Lebensjahre verpflichtet bleiben, bez. weiden Wie die „Schics Zig." hör! »„d eigentlich schon der In halt dcs EniwurfeL crgiebt, schein! es nicht in der Absicht zu liegen, am die bercils vercilrchirdclc» Oisiziere ziirückziigreise», und hm- sichilich dericn'gen bei dcr Armee verbliebenen Olsiziere, welche ihrem Aller nach zum zwesten Ausgevote der Landivehr gehören, werde» vownssichlilch königliche 'Aussührungsverordiinngen das Nähere bestimmen. — Die ged» Mltthkllnna an die lvchstichrn Pferde»üch« ter vom K Landstallauit zu Moritzbura aus das Iahe 1687 ist ei schienen und kann vvn den Landwirthen unentgeltlich bei den K. Anitshaiiptniaiunchasten entnoinnirn werden. — Hunderten frvlier Schlitllelnihlänier gewährte gestern der Elbstrom eine lviegrlglatte Fahifläche. während zahlreiche Spa ziergänger ans deiselben Fläche die Verbind»,>g mit Neustadt oder uingekevrt mit der Altstädter Seite zu eireichen »ichtrn. Scbaaren wilder Enten zeigten sich wiederholt über den Häuptern der sich an der Winterlandschast eisre»e»de'i Feiertag-au-fliigler. — Bei der vorgestrigen Vorstellung ii» C > rkuS Herzog, die übrigens im Allgemeinen lehr glanzvoll verliek »nd bei dem äußerst zahlreich erschienene» Publikum wadre Beifallsstürme hcrlwr- riei (nur die laut Zettel „liöchstkonnichen Jiitrimezzi Herr und Frau TeniS". sowie de, „anierikanischc Tvilbarbier" sind doch z» rät ge sehene Auswüchse üderdrastiicher Komik, ui» unte,halten zu töinie»), hakte leider gegen Schluß der Vmsührunaen hin einer der anS- üveiiden Künstler, der jüngste der vier durch ihre vorzügliche» akro batischen Leistlingen bekannten Gebrüder Gantier, daS Unglück, vo» einer durch zwei seiner Brüder gestellten »gtiulichen Puramide herabziistürzcn. sodak er anscheinend bcwußiloS ans der Manege aetragen werden mußte. Um so größere» Jubel rief eS daher »n Publikum hervor, alS dcr Gestürzte nach Verl-nn einer Viertelstunde bereilS ivieder in drr ffunsla>e»a erschien und durch einige Luit- piiizelbäiime den Beweis lieferte, daß er einer ernstlichen Gefahr glücklich entronnen lei. — Die Ausstellung des Vereins Canaria l. wurde gestern mit Vekanntgebniig der Ehrenpreise eröffnet. An de» Ehrenpreise» concnrrlrken circa 220 Vögel: eS erhielt Kanne gießer 'Broinberg die goldene Medaille ani beste Eolleelion a»S- ivartiger AaSsteller, Kaufiiianii-Magdehllrg die silberne Medaille ans zweitbeste Collection. Abend-Verlm die bronzene Medaille ans brittkeste Eolleelion, 'Wagner-TreSde» die aoldene Medaille ans deste Cvllcelion eines VereinSmitgliedeS. Znckrrkattdel-DreSde» die silberne Medaille aus zweitbeste Collection. Dnda - Dresden die lnonzene Medaille ans diiltbeste Collection. Außerdem wurden 6 erste Preise. 46 zweite Preise, 82 dritte Preise vergebe». DaS Preis richteresst», an welchem 70 Perlone» theilnahmcn. verlies in ani- niirter 'Weise. — Unter zahlreicher Vctheilignng fand vorgestern Abend im Hotel »nd Restaurant „ A malien h o s" großer EiiiingSschnmuS statt Geiiannies Etahlisseiiient wird seit Kurzem vo» Herrn Robert Rade hewirthichaftet, der als tüchtiger 'Wirth gute« Neiloi»i»re ge nießt. Der lnsbeiige Jnliabcr deS Hvlels und R'estaiiiants. Herr Clemens Zsrbaeckcl. widmet »u»mehr seine ausschließliche Kraft Antoii's bekannter Weinstuhc. deren Besitzer er gewmden ist. — Die diesjährige M a s >' e n t» r n s a h r t wird den, Verneh men nach nach Stnitaart nihren. Von hier anS können AnSslüge nach dem Schwarovald und der Schweiz ^intelnoinmen werde». — Seit dem I. Januar sind die Städte Relchenbach i. V , Plauen i. V., Zwickau, 'Werdau. Euiniililschan. Glaurban. Meerane und Aliciiburi uitter einander sowohl, ivie mit Leipzig durch Te lephon verbunden. Die Ein- und AnSschaltnnaen finde» in Mee rane statt. Die neuen Apparate l'nnctionircn vorzüglich , die zwischen Meerane unk Leipzig gesülirie Unterhaltung >s> dem Obr satt noch denttirher vernehmbar, als die zwische» den einzelnen Ferniprech- stellc» i» Meerane stattsindcnde. — Eine nnaiigcnehmc Ueherraschiing wurde gestern einer Kellnerin in einen, guten Nesianraitt der Pirnaische» Votttadt z» Tlieil. Ein äußerst nobel anstretender Herr, angrlhaii im feinsten Pelz, betrat die Gaststube am zweiten Feierta». Während deS GeiueßenS seiner Zerbe gewahrte man fast an jedem Finger einen goldenen Ring. A» der Wrstenlasche strahlte eine dicke goldene Erbsenkette, den übrigen Gästen Neid erregend entgegen. Der Mann muß sabelhait reich sein! Aber siehe da — als es zur Zahlung kam. „Halle er sei» Portemonnaie vergesse» !" (Wer kennt sie nicht, die allbekannte Redensart?) Er lucht in allen Tasche», umsonst, es ist kein Silberling z» finden. Der jugendlichen Hebe bietet er einen Ring als Fanslpsand an. den dieselbe verweigert, denn der Herr ist zu fein und anständig, er bar» nicht verletzt werden; erst nachdem derselbe noch ei» Darlelni von 3 Mark „bis morgen" in Empfang Vvn der Kellnerin nahm, erklärte sie sich, aber auch erst aus Zureden, zur Annahme bereit. Nach mehreren Tagen präsentirle daS Mädchen einem als Gast anwesenden In welier den Ring. Derselbe erklärte ihn als einen Fünszig- pIcnnig - Ba »a r - R > » q. Bis heute hat sich der seine Hcir tm noble» Ml; roch nicht sehest lasse». — lieber die Schlcner'sche 'Weltsprache „Volnvük" schreibt der bewährte Lehrer derselben, Herr Flösse! (hier. Körncr- slraße 14): Bei dem wachsenden Interesse, mit welchem namenllich wohl auch in Folge der hierüber gehaltenen und mit so großem 'Bestall ansaezrichiieten Vorträge iinmnehr erfreulicherweise die Schlepcr'sche 'Weltsprache „Volnvük" allmählich an Boden mich hier gewinnt, dürste cs angczeigt erscheine», Einwendungen zu begegne», ivclche geeignet sein könnten. Mißtraue» gegen eine Sache z» ver breiten. deren praktische Verwendbarkeit zur Zeit kaum mehr zweifel haft ist und deren unberechenbare Voriheile m absehbarer Zeit auch hier klar hervorlcochlen werden. Daß die Verbreitung des „Vola pük" auch mi anderen Orlen, selbst da, wv cS uns denlschem Boden am eifrigsten gepflegt ivird, m München, bez. 'Bayern überhmlpl, Gegner geinnden hat, ,st eine Thalsache, die gar nicht verschwiege» werden soll. Daß eine Sprache, welche das ÄciiteSprodiikt einer einzigen Person, daS Resnlta! mehr als 2ojäh>iner »naeslrenalcr Ar beit ist, „nd welche erst seit sieben Jahren dem llrtheile der Ocffeiit- lichkeit anheimacstelll ist, der Vervollkommnung noch fähig ist,^mnß wohl Jedermann, auch selbst Demieiilgen, welcher vo» der Sache Kenntniß überhaupt nicht hat. einleuchtend sein. Diese Arbeiten zn iördern. welche de» Zweck haben, ctiva für »ötbig erachtete Verbesse rungen in der Weltsprache zur Geltung zn bringen, ist die Ausgabe — Eni Vergleich, der nn „Cenlralblatt der Dmiberivaltiing" angegebenen Beiuct-szissem der Stiidirendcn der technischen Hochschulen zn 'Berlin »nd Dresden liefert folgendes Resultat: Die Zahl der in Berlin Stndlrenden ist lest dem Smnnieriemesler l88t> boii t)48 ani 73! gestiegen s-V 86t, die Zahl dcr ln Dresden Slndirenden in dcrielbcn Zeit von 344 aut 25!) gefallen (- 85>. Allem Anscheine »ach Hang! dieses Resultat mst der durch Cabinels- ordre vom II. Oelober 1880 erfolgten Gleichstellung der preußi- ichen Slantstcchnilcr Mit den übrigen akademisch gebildeten Be amten zusammen. der iatrrnationale» 'Welkspracheii-Koiigreste, deren zweiter bekanntlich im 'August dieses Jahrcs >» München stattiand. Arbeitet doch noch heutigen Tages die „Acadenue sra»?aise" an der Feststellung aller ihrer nationalen Sbrechbegnsse. ohne bis jetzt noch zum Abschluß gelangt zn sein. Und waS „Volapük" anianak, so genügt — selbst verständlich nur für den der Sprache Mächtigen — ein einziger 'Blick in eines der regelmäßig erscheinenden Äestsprachblältei, um zu erkennen, ivie bei dem Eentralbureau vvn allen Seiten Anträge zahlreich eingeben, in welchen de» Wünschen dcr verschiedensten Nationen der Erde AnSdrnck gegeben ist, über deren Werth und 'Berechtigung der Eenlral-Verein entscheidet, denen also in bereit willigster 'Weise Gehör gegeben wird. Selbstredend kann eS sich hierbei lür alle Nationen nur »m wenig« bedenlsame Aenderungen bez. Ergänzungen handeln, während es Sache des Kongresses wäre, lie'cr eindniigende Wandelungen herbestnstiliren. So hat Schreiber dieser Zeilen ganz willkürlich eine beliebige Nummer eines Welt- sviachbiustes ans verschiedenen anderen hcransgegrifsen, in welchem diesbezügliche Anträge aus Spanien, Dänemark und einigen ! Städten Deutschlands zam Abdruck gekommen sind. An eine Sprache von >o jugendlichem Alter treten eben »och 'Wünsche mannigfacher Art heran, was um so weniger Wunder nehmen kann, je mehr Nationen sich ani derselben befasse». Es ist eben »> „Vola pük" den 'Bedürimssen aller Nationen 'Rechnung getragen, um eben eine WellverkebiSsprache zu schassen. Diese Rücksichtnahme hat mcht nur die Einiarbheit des Shilems und der Grammatik bedingt, sonder» sie hat auch Einfluß auSgenbt ans die 'Bildung der einzel nen Stämme nnd Begriffe. In erster Beziehung bat „Volapük" seine eigenen Svacheigenheiten (Idiotismen) und es kann — daS möge von vornherein erwogen werden, keiner Nation gestat tet sein — ihre eigenen Sviricticigenthümlichkeiten ans Kosten des Systems zur Geltung bringen zu wollen. AiiS diesem Ginnde sollen »nd düsten z. B. Germanismen, Gallieismen, Anglicismen rc. in „Volapük" »icht übertragen werden, es würden fönst „Volavük" mir dicienigr» ganz zu verstehen »n Stande sein, welche in jener Sprache heimisch sind, deren Idiotismen man in „Volapük" über trage» hat. Was weiterhin die Stamniwörtrr und Begriffe in „Volapük" milangk, so sind die meisten de,selbe» den gcunmiiicheii nnd romanischen Lvrache» eittlehiit. Wir Deutschen sind hierbei durchaus nicht z» kurz wegackomme». Die U»te,jche>dniig aber zwischen Stamm- »nd abgeleiteten Wörtern darr nicht außer Acht gelassen werden, widrigenfalls Jrilhümer »n Verfahre» der Svrache ie'cht »nterlanikn müßten. DaS Wort lenad, Erlernung, ist Skanmi- wort und hat mit »ad die Nadel, mchts weiter gemeinsam, als den Klang seiner zweiie» Lilbe. Was die beiden Vorsilben lc »nd ln aiilangt. erslcrcs zur Bezeichnung einer Steigerung des Begrisies >m Stainniworl: lit, Lirhl, leist. Blitz, das Letztere zur Hrrheiinhrnng deS Begnsss einer Verringerung , lullt, Dämmerung, so ist das eine siir den Kenn« dcs „Volapük" geradezu großartige Lvrachoveratwii. »»r muß »ign sich hüte», Wörter alsniitein«dies«Volsilbeii gebildet ,n bezeichne», welche an dieser Fvrmation keinen Anlheil haben, sonst könnte man sehr wich! auch bas Wort lelet der Schmied, von lei. das Eisen, In diese Klasse versetzen, wie viele andere. Ani diese 'Weile würde man allerdings zu Ausnahmen kommen, deren cs m der Grammatik keine giebt. In anderer Beziehung weicht Schleyer aUerdiiigs detresjS der Wortbildung von der Gleichmäßigkeit der Bildung einiger wenige, Begriffe «WaS ab; e» ist nicht «fmdlich. weshalb er Physik nicht auch nm MSav statt lüSIid Übertrügt, analog den Bezeichnungen der Wissenschaiten im Allgemeinen. Während es aber den Anschein hat. als wolle man aus der einen Seite >n Volapük Schwierigkeiten finden, welche dieser Sprache srrmd sind, giebt es andere, welche die Sprache al- zu leicht ans- fassen, woran wohl, da« soll nicht vcrschwiegen werden, viele „so genannte" Lehrbücher deS Volapük die Hanpischuld Nagen Nur wer Sprachkeuntnisse besitzt, vermaq ohne sremdc Hille Volapük richtig z» erlernen; wer aber knuin seme Muttersprache beherrscht, wrro auch die so leichte Volapük-Grammatik mit erwünschtem Erfolge zu stndiren, nicht im Stande sein. ES will eben auch dies geübt sein. Diese Uednng kann nur unter dcr Leitung de« L brerS gesnnden werden. Das weiß man in den Städten allen, in welchen Tausende von Schüler» a» der Hand weniger Lehrer in dem Zeitraum eine- halben Jahre» im Volapük unterrichtet wuiden. Schon in Bezug drr 'Wahl de« Lehrbuch- bedart es der Vorsicht, denn leider ist bereits jetzt minderwerthiarS. ja völlig wcrthIvseS Material zu Markte beiördert worden. Volapük hat die Bestimmung, Verkehrs sprache zu sei», demnach de> Korrrsvondenz zn diene». In dieser Beziehung bietet sie sich selbst zunst Erwachsene» dar. Und in der Tbat lernen aller Orten, wv diese Sprache Ausnahme gesunden hat Erwachsene dieselbe^ weil sie wissen, daß sie cS sind, welche sic zuerst brauche». Selbstverständlich ab« wird auch unsere Jiiaend bald Vvlapük treibe» müsse», und diese gerade befindet sich in der günstigen Lage, langsam darin vorwärts gehen zu können, nm dann recht tüchtig zn sein, wenn sic soweit h«»ng«ei>t ist, die Svcache vraktisrh ,» berwerlhen. Nur wie man eine Sprache mit einer Schrill ni Vergleich stellen darf, kann man Volapük und Slenvgraphic einander geaenüb«stt'llen. EttvaS anderes freilich ist es, anS der wcstaehendc» Verbreitung der erster«» Gründe herzu- ietten für die Notlnvendigkeit der Verbreitung der letzteren. Ob ans Grund des Volavük Formeln sich werden ausstellen lassen, ivclche dem Weltteiegravhcnvcrkehr z» dienen vermögen, mutz der Ziiknn't überlasse» bleiben. Unmöglich ist eS gewiß nicht. Der Evde Telegraphie ist auch nicht in einem Jahre entstanden. — Entstiel, ist cs nunmehr gelungen. de» auch in Rötha aus getretene» H e i r a t h S l ch io i n d I e r in L>ebrrt>volk>vitz, wo er schon früh« dasselbe Manöver versucht hat. r» vech itten. Nach einem vergeblichen Flnchtvelsiich ereilte lhn lein Schicksal. Der Verhaitete soll bereits 6 Jahre ZiichlhanS verbüßt haben. — Dem Postillon Louis Ferdinand Eicht« >» An nabe rg wurde in Anerkennn»» lein« gute» Dienstf»ihri»ig und insbeson dere seiner besondere» Fertigkeit im Blasen deS Posthorns als Ans- ieichiiniig „daS EH>en-Postho>ll mit silbernem Mundstücke und sil bernen O-nasten" verliehen. — I» Groitz'ch sind kürzlich sallche, übrigens gilt nachgr- machte Zweimarkstücke a»>aetancht. Beim dortigen Postamt sind kurz hintereinander 2 Stück derrnttg« Fallchstücke angehalten wor den. Nur i» einen, Fall vermochte der letzte Besitzer anzugeben. von wem er daS Stück erhallen. — Nach über »> äßigein Genüsse an Alkohol verstarb in LamperiSwalde bei O'chatz in der Sylvestemacht der Dienstknrcht Hentschel an Herzlähmniig. — Die des R a nhmordes an dem Mcssinger'schen Ehepaar verdächtige 22jäbrige Dienstinagd Agnes Bei« ist am 4. d.Abends an die Staotsanivaltschait einaelieserl worden. Man fand bei drr- ielben 'Blnlivnren an den Kleidern und das dem erschlagenen Ehe paar gehörige Geld. — 'Nach langen n»d analvollen Leide» ist am 4. d. die Ehefrau deS Schutzmanns Böael i» Reichenbach an den Folgen der T r i cd i n o- i is verstorben. Abgcmagert bis a»> Haut und Knochen, hat die bekiagensiveithe Fra» 10 Worden hindnich dieser heimtückischen Krankheit Widerstand geleistet, ehe sie ihren Toa >a»d. — Am Mittwoch Abend wurde von der Polizei in Lob au ein Individuum sestgeiivminen, welches wegen Diebstahls und Ver- dacbkS. eine» Mord begangen zu habe», vom Kgl. Amtsgericht Schandau steckt» teil ich versolgt wird. — Im Avril d. I. wird in Leipzig ein homöopathisches KrankeiihanS «öffnet. In demselben iolle» nicht nur Kranke be handelt. sondern es toll auch Acrzte», welche die Homöopathie kennen lernen wollen, Gelegenheit gegeben werde», sich praktisch ansiiibilden. Für die beide» erste» Jahre wird das Unternehme», einem Voranschlag zuivlgc, einen Zuichuß von 16,000 Mk. jährlich eriordem — Amtsgericht. Der Schisser Ludwig Tobalinsky, 1870 zu Cnlin an oer Weichsel geboren, Heia»» sich in der Nacht zum 6. August v. I. a»t einem hier vor Anker liegenden Elbkahn. Während des Schlummers eines MiljchisserS wählen seine Augen heilteincheiid im Srhlairanm »mb« und ein Rock, eine Mütze und die silberne Taschenuhr lenieS Collegen würben momentan dos diebische Eiaeitthilm dc? Ostpreußen, der sich mit dieie» Gegcn- stänben eittsernke. In Hamburg wurde er erst am 17. Dezember ermittelt und in Halt genommen. Diesen Diebstahl muß T- mit 4 Wochen Gesängniß büße,,. — Für einen Kohlensnhlmann ivar dcr Handarbeiter Friedrich Trangott Reiche Mit dem Abliefern von Kohlen, sowie dem Einkaisiien der dafür belrefsendcn Geld beträge heanstragt. Er zeigte sich dirsteü Vertrauens aber »icht würdig, denn er »iiterirhlng ieit Juli t»s Dezember v. I. ihm an- verlrartte Geldinmiiiei, von 5M'k., 5,75 Mk., 8.80 Mk. »nd 17.05 Mk. welche er m eigenem Nutzen verwandle. Im Hinblick, daß R. enies TbeilS in pekuinär« Verlegenheit sich befand, da er durch den Tod seiner Fra» in Schulden gerieth. nndere» Thesis ab« ani seinem Sündcnreaist« sich bereits mehrfache Vorstrafen wegen Unterschlagung ic. beezcichnet finden, erachte» der Äerichtshos, dem Antrag dcs Herr» Staatsanwalt Schramm gemäß, eine Geiänaniß- itrase von lO Wochen als «ne «itwrechende Ahndung. Eine Woche gilt durch die Untersiichnngsliast als verbüßt. — „Starrend vor Frost sieb' ich vor Deiner Tliüie", konnte der Schnhmacher- gclelle Karl Wilhelm Jeschke entschieden Nicht ausrnfe». alS er sein trantrs Hemi vernhlosse» vorsand, d«in es war a» einem heißen Jnlit-iae 1886. als er nach H ime kam „nd die Hanswirtbm durch Abwesenheit glänzte. Endlich kam dieselbe an nnd Jelchke. noch ivnihcittbrannt. längere Zeit vor verschlossener Pforte gestanden zu baben, brdrobte die Wirlbn, mit gezncklem Messer todtstechen in ivollcn. I» Fiilae dieser Bedrolnmg ivird dem Angeklagten 1 Woche Gesäiigiiiiz.ziimttilt. — TaS I867 geborene'Büfsetniädchen Johanne Reinhilde Träger benützte ihre Stellung bei dem Restaurateur W hncrt zu Diebstählen von Geldern vo» je 15—20 Pia bi« eine Summe vo» 32 Mk. als Defizit voihande» war. Die Angeklagte, bisher unbescholten, hat vollen Enalz geleistet nnd wird zu »Wochen Gefängnis; vernrtheilt, wovon 2 Wochen durch dir Unikrsnchung«- hast als verbüßt gelten. — Erst am2l. Dezember v. I. wurde die Handarbeiterin Johanne Marie Lonüe Wenzel. 185!) geboren, wegen Betrugs nach einer verbüßten Gefängmßstrase i» der Dauer von 14 Tagen entlassen. Zwei Tage daraus begab sie sich zu dem Kaufmann Beil, um inr «n daselbst bekannles Ehepaar Maaren im Gesnnnnlbetraar von 4 Mk. 60 Pia. zu verlange». Diese An gabe war Schwindel, denn die Wenzel war keineswegs hierzu be auftragt. Für dikien Betrug wild der Angeklagten «ine «e>tcre »wöchentliche Geiängnißstrase zudiktirt. Wittern», vom ». Jommr. vormiikt« nog, v«k,r Völol«. V«I» itrnize l!>. Nochniiilea« 2 Uhr: 7N2 Millini., k ,rftie,r». rhermvinrtinzravh »o>t, i'irniiiiiin , Lcuivkralur : h»chlir 3 <8ruv Külte, »ttvrigftr !Z «rav Küttr. Wölk«,. Lliwind. W-tlerftanvderSlte ams. Januar i 1S8 <t»> u«trr N»K. ragesgeschtchte. Deiitseste« Reich. In dem NeujahrSteleyramm, welches, wie üblich, Kaiser Franz Joseph auch diesmal an Kail« Wilhelm sandte, befand sich, wie man hört, die folgende Stelle: „Möge G 'ti geben, dos; die verworrene politische Lage sich baldigst kläre, damit unsere Völker beruhigt werde» und die Segnungen oeS Friedens «chatten bleibe»." sc. Majestät der Kaiser hat auf die aus Anlaß des Jahres wechsels dargebinchte Glückwiinschndresse der Berliner Stadtverord neten lolgendc Antwort erlasse»: „Die Stadtverordnete» baden Mir in gewohnter Weise die Freude gemacht, Mir in einer Adresse ihre Glückwünsche zum Neuen Jahre ansznsprechc». Ich danke Ihne» dasiir vvn ganzem Herzen. TiesgerührZ hat Mich besonder- die innige Theilnahme. welcher Sie für die schwere Erkrankung Meines Herrn Sohnes. Sr. Kniscrl. n»d Kgl. Hoheit des Kivnprin- -kn, in warm empfundenen Wmtrn Ansdrnck geben. Der Allmäch« ttcze, dessen Rathichluß unertorschlich ist, hat über Mich »nd Mein Hans damit eine ernste Prüfung verhäng). Grvß ist Mein Schmerz über diese .Heiinfnchung, welche Meinen Herrn Sohn nun schon seit langer Zell nicht nur von der volle» Ausübung seiner Bernispslich- ten, wildern a»ch vvn sei»« Heiinnth ier» hält. Mit dem ganzen Volke, welches dem Leidenden in seilen« Einmnthiglcil seine in>t- nihlendc Liebe zn «kennen gegeben Hai, hosse Ick zu Gott, daß Er ,n Seiner Weisheit Alles znm Beste» wenden werde. Mit großem Untcresse habe Ich in Ihrer Zuichrist zum Thcil Meine eigenen
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