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- Erscheinungsdatum
- 1887-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188712040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-12
- Tag 1887-12-04
-
Monat
1887-12
-
Jahr
1887
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Nicht-Telegramme. IW t» «t«m rbetle »« «uNaael »r«. ««vn. g« «rft— w»»I»«nsk »«> sü adickst ix"«» Sil««c»: La», »ariwtSK. S«rni2lr. »ausft« ll«. ftrcistine« 7S. «»v»r» ?S. vttftm, 2«. »>»««« ». Vaat 2. D»k-«,r,r r. vaftair 2. «vuUcr t. Da ftch keine «»lolute «atartktt ergad. «ft »tu .weiter wad>a-n» ett-r»«rN». In »en v-n»el««n,'n erklL«» fterni. »a» er »u «unftrn Sa dt Laruot'i I «urüLtret«. «ertatlke». S. Der. 8«rn, un» Freyktne« treten »u «unften S,»t kiantti« »urück. Die Wehl i «e» Letzteren «rtchetn« demn-q «tchrr. 32. Jahrgang. Aufl. 46,000 Excmpl. s. L. VMö L Ls., ?lttk>cil. Dinmilr^e 17/!8. C vntral-L unnuvirn-Uxpeilltlau. viUisssts »ml promptg Uvtörciviun-z von 11 n 7. si xori io nlla ^oitunMn ullvr lLuävr. Ilu8>uillmopl'vi8o bei zzrösaoivu ^ukträzzon. Nacht-Telegramm. Nur In einem Llicike der Au!laoe.> Aersailleo. u. Der. Der Konnreb wählte >»» zweiten Wahlizauge ini» via von Stimmen d^ncli tniiiok zum > 8t,»«-i>tvn. Saussicr erhielt 188. Fern, 10. Frehcinet 0, Appci! 5, Flooucl l und Phai I Stimme. Dresden, 1887. kardonkLStou O»rt H«tlQin»iti», s in »Et Llt»t»«Itr U»rlvll»tr»n«o 27 und XmallsootraWv 1V. ^ Heustndtr Nvlnrlodstr««»»» (8t»dt OürUte). , r, ulius »ählcr j Wikdmffkchr. W. ! """ '" Ifti ülil L «ntteiitas, s« ^itudidrUt s«r. Vai»lt,»«r»v»!dI»niitaLtur. Schi»ucksachen OrcMc A,rs>vcrl>l' in allerr ^veiükngen. r^^irriiiiiririirirrri //uriimmr «mpsöblon ilira tüstlivsi eisolieinenckon bosonckarvn V Itvi». ge/ I t t n, ILiiitl« rltllLitlL i »», ^ »^«u- «It t lat N in teiiivrvi» ru billigstell I'ieison. Kleist, vizen» muLtoiMsciiül/lo IlesRiiS. Z!srLsn-^ron1slic:1ltsr ^ I^trolemn-Iiamptzn -Illlius 8vkLälivIi ß ^ ^ fto> ftivv 1<». L ^»invrnt»- n. likftiU-, IT«»!««- unä tzftfta« Hinene!'' Getreidezollvorlage IM Reichstag, Grevn's stiücktritt». Präsideiitenwahl. Posten im Staatshaushalt. Wahl eine?' ncuen Branddirektors. Volks- schulen im städt.HauSbalt. Sachsen im Neichsbausbalt. tstcues Eonicwatorium „i Leipzig. Sinsonie Concert i.8gl. Kapellci. ..Aschenbrödel". Lvnitjlitl,4.Tecbr. Inserate zur Kumoristischen Aeilaqe. Mehrfach ausgesprochenen tvünschen zufolge »ud veranlaßt durch die große Leliebthcit der „Hninorrlltsrlier» Doil.rfl«" z» den „Dresdner Nachrichten", beab>ichtigen wir der inscrirciiden Geschäftswelt zur Mcihnachtszeit, älmlich wie vorm )cchre, Scleaenheit zu bieten, ihre Inserate auch der ..Hrrnrovistisctioir Deil^go" für einen zur Ahe der Auflage (§«>,aoo) billigen Preis cmzufügen. Die vorgerückte Zeit veranlaßt uns nur zur emmaligeu Herausgabe einer solchen Nummer am Zvniiabcnd, de» 17. Tccbr. AiimelSimgen hierzu nimmt die Expedition dieses Blattes bis zum «r. vecember d. I- entgegen. Verlag und vruäl der „vresdaer Vachrichlen". «rnmtwoNULer Rrdatteur für Pvltttslhet l>». LmN Bieren In Dresden. Für gewöhnlich läßt im Reichstag ein schwacher Besuch von Mitgliedern und die Leere der Tribünen einen Schluß zu aus die geringe Bedeutung des verhandelten Gegenstandes. Ist dieser Maßstab nur einigermaßen zutreffend, so hätte die Getreidezoll-Vor- lage nur ein untergeordnetes Interesse. Beim ersten Bcrhandlungs- tage waren nur etwa 50 Abgeordnete im Saale, die Tribünen ge kehrt leer. Tie Redner sprachen also vor leeren Banke». Am 2. Berhandlnngstage war die Theilnahme nicht viel rühmlicher. Man hatte die Empfindung, daß die gehaltenen Reden im Grunde über flüssig seien: die Entscheidung steht ja doch fest. Die Vertheidiger wie die Gegner der Getreidezollerhöhnng bewegten sich in der Wiederholung längst bekannter Anschauungen und Grundsätze. Wie kann dies auch anders sein bei einem Gegenstände, der den Reichs tag nun schon zum dritten Mal beschäftigt? Viel Neues läßt sich da beim besten Willen nicht Vorbringen. Möge die Erhöhung der Noriizölle nun aber endlich abgeschlossen sein! Soviel Gleichgiltig keit daS Publikum der Koriizollirage entaegenbringt, so leicht könnte cs sich ändern, sobald eine Venheuerung deS BrodeS cinträt?, ohne daß gleichzeitig die Löhne stiegen. Der Grund für die ThctlnabmS- losigkeit deS Publikum- an der Frage liegt einzig in der auf lang jährige Erfahrungen gestützten Ueberzengung. daß Koni preise und Brod- oreise zweierlei sind, daß billiges Korn noch lange kein billiges Brod bedeutet und daß deshalb auch rin nm den Zollsatz erhöhter Korn- prcis nicht zur entsprechenden Erhöhung des BrodpreiseS z» führen braucht. Wäre dem nicht so. so müßte, da wir jetzt die niedrigste» Nvggeiipreise des Jahrhunderts haben, jetzt auch das Brod am billigsten sein. Jede Haushaltung weiß vom Gcgcntheil zu be richten. Andrerseits svll man die Warnung, daß die erhebliche Steigerung der .Kornzölle doch sich schließlich in dem Vwdpreise auSdrückt, nicht in den Wind schlage». Maß zu halten ist überall gut, auch hier. Für die nächste Zeit ist, das ist wenigstens ein Trost, Deutschland mit solchen Unmassen ausländischen Getreides überschwemmt, daß sic bis tief in den Hochsommer hinein nicht anfgczehrt werde» können. Bis dahin werden auch die Lniidwirlhc schwerlich auf bessere Verwertlning ihrer Bodeiierzcngiiisse rechnen dürfen. Möchte die Landwirthschast doch endlich einmal wieder zu geordneten und ruhigen Zuständen kommen, daß sie sich reicher Ernten freuen kann und sie nicht wie jetzt als ein halbes Unglück onzuschen braucht. Dann steht cs auch um die Allgemeinheit besser. Grcvi» gebt also doch! Ein wunderbares Volk, diese Fran zosen ! Sie lieben es, sich selbst und die Welt zu überraschen. Be weglich im Blut, beweglich in den Grundsätze», sind sie auch von einer anecksilbcriien Beweglichkeit in der Politik. Solange die Geist und Leben zerstörenden, Moral »nd Politik vergütenden Grundsätze der Revolution von 1780 in den Kopien unserer Nachbarn spulen, l.inn von gesunden, stetigen Verhältnissen keine Rede sein: da wird ein Wechsel den ander» ablöscn, ein Netter dem ander» Platz machen — ein endloses Possenspicl. bei dem ein großes und geistig lwchveranlagtcS Volk immer mehr abwirthschastct. Der Abgang, den Präsident Grev» mm doch nimmt, ist jämmerlich. Man bat sich den Kopf zerbrochen, warum Grcvy, statt mit einem Nest von Würde zu falle», immer nach neuen Ausflüchten, um sein Bleiben z» rechtfertigen, gesucht hat. Leider hat Niemand eine» anderen Grund gesunden als die Furcht, in eigner Person in den Straf Prozeß seines Schwiegersohnes verwickelt zu werden, wenn er nicht mehr unverantwortlicher, unverletzlicher Präsident ist. Anders ist lein greisenhafter Eigensinn und kindischer Wankelmuth kaum zu er klären. Die Minister waren, als sie seinen Entschluß zu bleiben wahmahmen, geradezu starr: daS 2. Ministerium Ronvier gab so fort seine Entlassung; es ist wohl das kürzeste der Republik ge wesen, denn cs lebte vom Morgengrauen bloS bis zum Frühstück. Tie Kammern benahmen sich weit würdiger; selbst die Radikalen, die aus Furcht vor Ferry's Wahl Herrn Grcvi» zum Bleiben er- milthigen wollten, schmolzen bis aus 3 zusammen. Die 9jährige Nmtsthätigkeit Grcvps hat die Hoffnungen, mit denen ihn einst sein Vaterland begrüßte, nicht erfüllt. Auch das günstigste Urthcil über ihn kann nicht behaupten, daß das Ansehen Frankreichs unter Grep» eine Steigerung erfahren, das Land selbst an materiellen oder gar ideellen Gütern gewonnen hätte. Grev» war immer ein Spielball der Parteien, sein höchster Ehrgeiz be stand darin, sich am Ruder zu behaupte,,, um sich und seine Familie zu bereichern. Die Elemente der Zerrüttung haben nnter ihm an Kraft und Ausbreitung gewonnen und wenngleich Frankicich von anarchistischen oder sozialistischen Ausbrüchen in größerem Stile verschont geblieben ist, so ist da« wahrlich nicht das Verdienst GrevyS, der in den Stunden der Gefahr die staatliche Autorität schwächen ließ. Daß bei der von ihm betriebenen Günstlings- wirthschast die öffentlichen Sitte» FuinkreichS, die allgemeine Moral schwere Schäden davvntrugen, ist an dieser Stelle des öfteren dar- gelegt worden. Man rülinit die Friedensliebe Grevys. Es sei nicht verkannt, daß er bei wiederholten Gelegenheiten Besonnenheit genug besaß, Frankreich nicht in litcaerische Abenteuer stürzen zn lassen. Wieviel davon am das persönliche Rnhebedürmiß des hoch betagten Mannes kommt, wieviel auf die Furcht, infolge eines un glücklich vcilausende» Kriegs von seinem behaglichen Amtssitze hccniitemeschwenunt zu werden, das sei nicht >»i Einzelne» nntec- incht. Soviel aver weiß alle Welt, daß imtei GecvhS Duldung die Partriolenliga in Frankreich ihre große Bedeutung erlangt hat. Wiederholt wachte das Wnthen Deronledcs nnv seiner Kumpane Frankreich in die n»inittelva>e Nähe eines Kriegs mit Deutschland. Unter Grev» durste ein Hnndcrttauscnde von Franzosen uiinassLNder Bund den Bruch des Friedens als sein Programm müstcllen, ver künden imd iüc dessen Durchsetzung werben. Es ist keine einzige Handlung, nicht ein Work Grevus bekannt, daß er als Oberhaupt des Staates das Treiben eines Vereins gcinißbilllgt hätte, welcher den Bruch der Verträge und des internationalen Rechtsznslandes auf seine Fahne geschrieben hatte. Es war eine illoyale Haltung, mit Deutschland otsiziell gute Beziehungen zn unlcrhalten. gleichzeitig aber den ränherischcn Euuall m unser Land vvrznhercilcn und das Volk dafür s»slemati>ch bearbeiten zn lassen. Deulschtand kann ihn deshalb ohne Bedauern gehen sehen. Mag übrigens sei» Nachfolger heißen wie er wolle, an der Haltung Deutschlands seinem Nachbar gegenüber wird sich nicht viel ander». Deutschland versucht so gut wie eö eben gehen will, mit Frankreich auszukommcn. Einer Macht wie Dentichland, die »nt so viel An strengung an der Anircchterhaltniig des Friedens arbeitet, wurde ein ruhiger, bcsvniicner Manu au der Spitze Frankreichs gewiß er wünschter sein, als ein zweideutiger schwächlicher Politiker, wie Herr Frehcinct oder gar ein leichtfertiger Abenteurer. Von Ferry haben wir noch im Gedächtnis!, daß er nach Kräften bemüht war. gute Beziehungen z» Deutschland zu Pflegen. Aber gerade dieses Streben machte ihn leinen Landsleuten verdächtig und eine in der Kolvnialvolilik tdie TonkimAssaire) erlittene Schlappe der französischen Waffen genügte, den „Bismarckknecht" Ferr» himveg- zutcgen. Der Telegraph wird alsbald berichten, ob er oder Frc»- cinet in Veriailles gewählt wird. Boulanger ist in aller Stille nach seinem Cominaiidoposten abucreist. Es ist nicht nndciikbar. daß ihn Frcpcinet wieder alsKriegsministcr beruft: denn Frevcinct war es gerade, der Boulanger überhaupt enldectt und zum Minister ge macht hat. Ilm FcrryS Wahl zu verhindern, setzen die Radikalen und die Patriotenliga Himmel und Hölle in Bewegung. Bereits wiederholen sich jene Austritte, die man von 1780 und den späteren Revolutionen her kennt. Einzelne Nvlks'nhccr. wie Deroulcde, dringen ln den Sitzungssaal, »r dcu sie keinen Zutritt haben und ulnichti-rn die Abgeordneten ei» ; andere, wie die Comunurarden Eanielinat und Bast», erscheinen an der Spitze von Vockshameu vor dem SitzungShanIc; hier zmückgewiclen, ziehen sie nach dem Nachhause. Der Stadtrath vm, Paris hat sich hier i» Permanenz erklärt und marschirt mit dem Nolkshaufen »ach oem Sitzinigssaale de> Kämmer. Die Commune von Paris macht Miene, die gesetzliche Vertretung des ganzen Landes über den Haufen zn rennen und die Leitung des Staates an sich zu reißen. Noch sind die Straßeiituniilltc einstweilen unblutig verlaufen. Wie sich daS Stück weilcrspiclt. vermag Niemand zu sagen. In Versailles aber würfelt man um die Beute. Wer sie davon tragt, hat der Telegraph zu berichten. andere inländische günstige Berichte. Für Bahne» bestand wenig Interesse. Tie Tendenz war AmäiigS fest, später waren öfter- leichisch-schlveizcrüche Bahnen leicht abgcscliwäch!. Fremde Rente» waren ohne Anregung und behauptet. Im Kassavcrkehrc waren Bahnen wenig perandert. Banken ruhig, Bergwerke und Industrien gut getrogt und meist höher, deutsche Fonds und österreichische Prioritäten fest. Privatdiskont 2V» Prozent. r?rai>rs»rt a. M.. 3. Deremdrr. ctresit 224'/,. Ela»!»»»«» ,78. »i»m> d-»dc» 7I'/„ csalizicr —. ikgyvter 71,s>». «vroc. linear. Baidreul« 80,b». Liöronio —. 8Ucr Rulsku —. Handelig. —. tianra!»,5il. ffest. Wien. 3. Lciember. llrrdil 278,80. Siaatüdnd» 222,0«. Comiiar««» 88,8», Nordweslb. >08,0«. Marknotrn Ol,82. »»„. Credi» 28!>.«0. ärs«. KariS.3. Decbr. (Schl«».» «eure 82.3». «nletiie l»7.d». Italiener«.»«, eiaaiübalm 107,t«. l!ombar»c» >32,50, da. Briarlltie» —. Svanier k7>°/,„ EgvUtcr 371,37. vtionranc» 008,73. »ieuc Anlcilie —. Türken —. Fest. London, 3. Teccmlnr, Vorm, ll Ndr >0 Min. TousolS l0i-»/„. 1873er »lullen »31«. IiaNener !»>>/,. Lombarden 7-/«. Kon». Türken ll-/,,. 1i>r»e. inudirke Simerikanrr >29'/.. 1»roc. Unaar. iSoldrente 80'/,. vefterr. Gold» reute 80. Prcuh. Sousol» lO«!. SaoVtcr 73>/>. »lene SaObter »8>,!. «arant. idaüi'ier I00V«. Lttomanbank I0'/„, Suez-Actien 70",. Spanier K7. — Sttw- mnna: iociiaiibtet. — Wetter: Mild. 71 in ft e r d a m, 3. Teccinber. .Produkte» iSitilnft». Weizen per iiftirz t»0, per Mol 102. Oloaae» »er März 100, per Mai 108. »>aet« iProduttcn», 3. Deccmbcr. iSchiuk.' WeNcn verDccember22.7r, ver Mor;-Ainii 23,80, tesi. Svmniz ver Dceember aä.sa. ver Mai-Augusi ->7,7S, teil. Wwöl »er Dcccmber L7.2S. ver März Juni 38.50, fest. (v Kenrste Ttlearainwe vrr „Dresvuer Nachr." vom 3 Decbr. Berlin. Die Kaiicrin unternahm heilte die erste Anstährt nach der Rückkehr aus Koblenz, woraus aut einen relativ günstigen Gesundheilszustand der hohen Frau geschlossen wird. — Tie Budget- Konnnüsion des Reichstags beriech den Marine-Etat. Nach Dar legung des Adiniiälittttschcss wurden die Anträge auf Streichung verschiedener Posten zurückgezogen, im Extra-Ordinarium die zur Erbotilii'.g eines Marine-Lazareths zu Lehe getordetten 365,000 Mk. abgelehnt, weil der Koslcnansatz zn hoch tvar. Sonst ward der Marine Etat unverändert ongenommcii. — Die Reichstagskoin- milsion für die G°treidezvll Vorlage hat sich heute konstttnirt. Der Kommission gehören 15 Anhänger der Vorlage und 13 Gegner der selben an. Zn den Anhängern der Vorlage gehören 4 Mitglieder des CentiiimS und 2 der nativiiallibernlcn Partei, während 4 Ultra- moittanc und 6 Nationalliberale Gegner der Vorlage sind. Die Sozialdemokraten sind m der Kommission nicht vertreten. — Straub arbeitet an einer Broschüre über seine Maire mit Höchberg, in welcher auch verschiedene Schriststücke, darunter der vielbernfenc Zettel drsMaschinenincistersBiandt.zum Abdruck gebracht werden soll. Halle a. d. S. Bei einem Brande der Ziegelei in Gehosen kamen 4 Personen in den Flammen um. Von den Ucbrigcn, die sich durch Hcravsprmgeii retten wollten, wurden 3 schwer verletzt. Versailles. Im dritten Wahlgang der allgemeinen republi kanischen Wahlversammlung der Dcpiitirlcn und Senatoren wurden 505 Stimmen abgegeben. Davon entfielen ans Ferr» 170, auf Sadi Carnot 162, ans Freycinct 100 und auf Briisvn52. Hiera», Wat inan in einen vierten Wahlgang. Der Versailler Kongreß ward um 2 Uhr eivssnet. Präsident Lcroher erklärt, daß sich die National versammlung zur Präsidentenwahl konstituirt habe. Michelui will einen Antrag einbringcn. Ter Präsident weist dies zurück, da die LvlalkS »nd Lisch,'ischeS. — Gestern Nachmittag unternahm Ihre Majestät die K ö n i- ain den Besuch von drei Pedeulc»ldcn Geichäslcn in der König- 7^ I ohai, list raße: von Uter'S Nachfolger. Juwelier Mau und ist» Blumcnvcrkaus von Presse!, überall reiche Einkäufe bewirkend. Die ausgedehnten Utcr'ichcn Geschäftsräume wurden von Ihren M Majestäten cinachend besichtigt. ^ — Ter 2. Kammer liege» in ihrer morgenden Sitzung einige ch Kapitel des Staatshaushalte S, allgemeine Staatsbednrfniste belresscad, zur Beschiußfasjung vor. Dieselben umsassci, dieCiviüiste, L Apanagen, Verzinsung und Tilgung der Staaisschuldcn, die aus den Staatskassen ruhenden JahrcSrcnten. LandlagSkosten und einige ft-» allgemeine RegierungS- und Verwaltungsangelegenherten. Die » Civilliste Sr.Majestät de? Königs bctraat 2,285,>100 Mk., die Scha- ^ lnllcnbedürmisse, Garderoben- und Hosstaotsgeldcr Ihrer Majestät » der Köniaiil 00,000 Mk.. der Renlenvetrag der Sekniidogenstlir «ft. 262,l»W Nck., Apanage des Prii:zen Friedrich August 60,000 Bik., ftj der außerordentliche Beitrag zu den' Etäblirnngskoslcn desselben so 50,000 Mk. <25,OM genieinjähria). Die Verzinsung der » Staatsschulden cifordern 22,27tß423 "Rk., die Tilgung derselben U 8.705,072 Mk. Ans den Staatskassen ruhen insgesammt 740,060 BK. JahrcSrente». Hierunter befindet sich eine Summe bon 110,601 Mk. EiitzchädignugSikntendesHanscs Schönburg wegen Einfiihriing der sächsische» Abgabcnverfiissnng und der Salzregie in den Schöiibiirg'schen lKeeeßherr,chatte» und 138,750 Mk. Abiösungs- rcnten der Stadt Leipzig wegen Wegfalls des früheren Anthecks an den Handelsabgaben. Für Ablösung der den Domainenetat nicht angchörigen Latten sowie Abfindungszahlungen bei Rechts- fircitigkciten sind 50-'X» Mk. eingestellt. Die Kosten des Landtages belaufen sich ant 126,OM Mk., aiißcrdeui eriordert daS stenographische Institut noch einen Zuschuß von 30,250 Mk. Da diese Summen den Jahrcsbcdarf parsttllen und der Landtag aller zwei Jahre Zu sammentritt, >'o hat man, nm die Kosten eines Landtages zu erhal ten, die letzterwähnten beiden Summen zu verdoppeln. Dasselbe gilt von den in den Jahresetat mit 78,MO Mt. eingestellten Diä te». Reisekosten und Nepräsentationsaufwand ttir die Kämmermit- gliedcr. Für allgemeine RegierungS- und Verwaltungsangelegen- hcüen sind insgesammt 82.300 Mk. erforderlich. In dieser csnmmc ist ein Posten von 60,300 Mk. einbegriffen als Dispositionsallkm- t»m iür die topographische und geologische Spezial karte des König reichs Hachsen. — In nächster Zeit wird der Rath eine Bcamtcnstclle zu be setzen habe», welche nicht blos bei der städtischen Verwaltung, son dern auch für die ganze Einwohnerschaft von großer Wichtigkeit ist: es ist die des städtischen Brand-Direktors. Es war Anfang der 60er Jahre, als mit Errichtung der hiesigen freiwilligen Turiiersenerwehr ein neues Leben in das ziemlich veraltete und zer fahrene Feuerlöschwesen unserer Stadt kam, und schon lange vorher batten Diejenigen, welche über die bisherige Organisation der Löschanstaltc» etwas näher oricntirt waren als die große Menge, mit Zittern und Zagen an den Ausbruch einer größeren FeucrS- blnnst gedachr unter der beängstigclidcn Fraae: was soll da werden? Der min Heimgegangene Direktor Nitz, welcher um die Errichtung und Leitung der Turnerfeuerwehr sich große Verdienste erworben hatte, wußte mit großem Gcichick aus der alten Zeit in die neue überzusuhrcii, und in Bälde war die neue Institution nicht blos beliebt, sondern auch energisch wirksam. Als im November 1866 der große Brand auf der Breitestraßc anSbrach, war cs nur der MaMkMpMi. i ü i e.ss M,a w-. iO>n ' der Turnerfeuerwehr und dem geschickten Kommando ihres cm Wählkollegninl sei. Enisagnac be^ichncl Hauptmanns zu danken, daß nicht auch die westliche Seite der Versammlung nur „ .... . . die Vcrjainnisiing als souverän. Gaulicr bestreitet, daß der Prä sident die Rechte der Versammlung beschränken diirie. Der Präsi dent erklärt, ans dem Boden der Verfassung zn sichen. Michelin sagt, er wolle eine Revision der Verfassung veantrage». Der Prä sident lehnt dies ab, Michelin protcstirt. Der Zwischenfall bleibt ohne Folgen. Die Abstimmung beginnt 2'/« Uhr. Versailles. Gelegentlich der bcntigcn allgemeinen Ver sammlung der republikaniichen Deputirten und Senatoren sprach Pellctan sich in der um ihn versammelten Gruppe kür die Noth- wcndigkeit ans, die Stimmen für Sadi Eariwt abzngebr», damit alle republikanischen Stimmen auf einen Kandidaten vereinigt wären. CaleS »nd Grauet erwiedcricn, damit würoe der Majorität niigesvimcn, sich der Minorität untcrzuordnen. Die politische Hal tung Brisson's und Sadi Carnot's werde von den Republikanern aennßbilligt. Beide müßte» zu Gnnsten Frevcinet's zumcktrcte», der nach F-crrh die meisten Stimmen ans sich vereinigt. Paris. Der Pöbel zeigt Nciguiig zu Gewattthatcn, er miß handelte Kutscher und suchte besetzte Droschken iiiiiznwerscn und schlug harmlose Spaziergänger. Falls Ferr» gewählt wird, sind Straßcnunruhcn unverinkidlich. Es sind indeß auch genug Truppen vorhanden, nm bei Frnv's bekannter Energie die Ord nung zu sichern. Aus die einzelnen Kandidaten werden in allen Gesellschaftskreisen hohe Wetten entrirt. Die scharre Sprache der Glevy'schen Botschaft ist in den republikanischen Kreisen übel aus genommen worden. Die Berliner Börse setzte mit anziehenden Kursen bei entschiedener Kauslust ein. Tie feste Tciidcnz behauptete sich bis zinn Schluß. . höheren Kursen. Bergwerke waren gleichfalls gut Wartung eines günstigen OnartalabschinsieS.der Für Banke» bestand ein ziemlich reges Interesse zn wieder gut Nl-iomerk,- Mnn>» nttittn'olks aut aesragt ans Er-' Raib. die ( Lanrabiitte und Straße von den Flammen ergriffen wurde, und dieselben sich des ganzen Hänsercnrrees »ach dem Nachhause zu bemächtige» konnten. Und in vielen Fällen bat in der Zeit der letzte» 20 Jahre die Tbätigkcit der Feuerwehr uns vor großen Brände» bewahrt, sodaß in neuerer Zeit, obgleich die Häuser- und Einwohnerzahl immer mehr steigt, doch die Zahl »msangreicher Schadenfeuer sich verrin gert hat. Die Tnrncrscnerwehr war der verdienstvolle Vorläufer der städtischen Bernssseiicrwchr und der verstorbene Ritz hat es ver standen, dieser in wenig Jahren eine große technische Tüchtigkeit und, waS »och mehr Werth ist. eine freudige und milchige Hingabe an die Pflichterfüllung beiziibriiigen. Der Brand-Direktor darf nicht am grünen Tisch ergraut sein, er muß »litten im Leben ge standen haben; es genügt nicht, daß er ein Mann des Buchstabens und der Instruktion ist, er muß sichern Blick und rasche» Impuls zur That haben; er hat nicht blvS die Konkrole über die ihm unter« gebene» Leute zu üben, er muß jederzeit bereit sein, der ganzen Mannschaft mit gutem Beispiele voranzugckcn. Die Thäligkeit des Brand-Direktors läßt sich durch Ober- oder Beigeordnete nur wenig nnterslützcn; in der Stunde der Gefahr wird für ihn immer das Wort gelten: „Selbst ist der Mann!" Es wird nicht an Be werbern um die vakante Stelle fehlen: nicht blos ans Sachsen, sonder» auch aus anderen Tl»eilen Deutschlands iverden Anstclliliigs- geiuchc kommen: gicbt eS doch in viele» großen und mittleren Städten wvhlvrganisirte Fenettvehrcii. Aber gerade bei der cigen- thümlichen Stcllnng und Ausgabe eines Brand-D-ircktorS lömitc man das Wort anwendcn: „Viele sind berufen, aber Wenige sind aiiserwählt!" Und ein Fehlgriff ist in diesem Falle nur schwer ;n machen. Dem Vernehmen nach beabsichtigt der Rath, die Stell» »uninchc mit 15M Mk. Gehalt zu dotircn außer freier AnstSwohmma im Fcnerwchrgebäude.
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