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- Erscheinungsdatum
- 1887-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188711084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-11
- Tag 1887-11-08
-
Monat
1887-11
-
Jahr
1887
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Nacht-Telegramme. Mur u, emrm rlmle der Aullagr.» virit». 7. R«v. Der.Rat.- Al»." wird au« Part« gemeldet: türat Mimtier da« vorgestern ldrrvti eine» längere» Vciuch abgeftalte«. - Dar iiiesnllat der vargestrlgen De» »alle wird allgemein dadi» au«,,» legi, daii leiii ttrevi, keine» «»rund nniir»ave. sich durch die Vlnnahuie «er Uttlkrlnch»»g«eoinmilli»n sür ucrledl ;» erachten, nnd dal, »te «>kiiirchi»»g einer kirisis demnach deieiligl sei. - Nacheiort erklltrt. tue ganze tneschichlk lei eine reine «amaoie. nnd c« sei jeizl Lache der Preiie. die tkntlarvnng der Misse» iWer iartzuienen. - «rrv» hat „omncr schriiiiich seinen Dan« sür die lwrgeiirigc uiede ausgesprachen. kdotosraMv ronv. Vdr. Salm likLvdr. HV«l»«g»d»»ii»«tr. it«, nilekst dem vipi>oIdj8VirldLer klatr. 3>s. Jahrgang. I 8poei«litütvll: «lndsr- und «rupponnakualimen, livproduetionen, Vsr- Aust 44 000 Exemvl »r»,,«rut,8vo Niichzodom üild IN Iclln8tl. 2Z.u«tüI>rmm dis 1>obvN8ji-rö88o. Dresden, 1887. Neueste Börskn-relenrau,me St»tti». 7. »I„. Gclieidcniarkl. Weizen N-». Iura I54.66-I66M. «ov.-Dee. I6IM. 7tu>ii-UNai I7UM. vloggeu slan. laco «5 >15. Si««.. Deeenidrr >16..',6. Äveil wai 125.581. iitvdül dedauvirt, N««.Dce. 48,i«>. Avril-Mai 46,66. sviriluo vclinnviki. loco «liue Hali Ü7.56. ,»>> I5«i Lli-nl» «ousumsieuee 46,66, mii <7ii Mark: »onsumsieuer54.76, Nuvbr.-Dee. !»7, iilPril-Mal I6IM. PcilolcuniNM. , Pr»«l a«. 7. SIo«vr. iGrircidc- ' marili.Sviiiiu« pr.i66L.I««6 /„errk. dn Mk. ivrrvrauchSabgadc Sin«. Der. »NM, Dicvr.-Ian. 68,66 ueislrncri. niuggeu Staue«,Her-Deremver >21.56, Leleindkr-gannar 122,56. SivrU siiai 1-8.66. Stubai Staad,. Der«,, 48.56. «vrti.Mni46.25..8>i>I:Gtc,a,e>0ibcii ^»^Marke 16,«,6 vez. - Weiler: alt« l/s»»Hr»QtrLeerII-rle»e»leern an-üae von I'eni. 5iinvr r«iie:. i- nlnw, ingnt i, NU >xal»vvlsl*vn .ivjinM, veoantliei» diüi-1!. A Pkt. Ztsklänakt-^LsclilNsnlieftung -/ae/snäa/'/ieeix ^^oosriLlkanrtluna kiir Kontorbeliark/Dsl iü Ls b'iir dio s>aol»^1vUt«u, sorvio für t NILttvi dar iVolt »imiutru du jfillitssi^v»kreisenlnserato an die erst« uittl Ultvutv ^llnvueon-Lxilkülttoil lliiMMtei» L Voller, dr«8tlen. M zViidrama .rüsnssniie äar Lnnanoo, üiullroto Lntg»ie«n„n>,m» iwck Voitoe- N >,oi <gar»»g dar Vkkvri-Urivt« irratis. I'vlvpl»«»» Skr. II«». kill« MiSSö ksrüs vseksü mit IM«! «>M 8ück«n>i liiik« ri Ntzlir ei miiMtzttzil I'ioißtzit r>» Lwreriüllls Mtelll. tznaillilt VI ÜIÜK8S lkn/26ä am Ad. >5.- ,, V „ 156,265 „ „ 17.56 .. IV .. >56/265 26.- II l .. ,dv/ZVS .. L2.Ü« „ II „ IIM/WL „ „ 2N.- „ I „ Id«/2(>d ,, ,, !D.— (IrödLvn 17Ü/22Ü u. 2ve/2dO Im VvrI,!IIIn,8«. HV. Idi om,>««, ^ltinai ltt, M Nr. L1Ä. Mael: »eraniworilicher Ncdalieur für Politisches De. Smil Birrev In DreSdm Identitätsnachweis sür Getreide, Wilionassaire. Kofnachrichten, Städtischer tzauslialtplan und erhöhte Steuern. Festmahl der Bogen schütze». Vor sünfzig Jahren sLandtng). GerichtSverhandluiigc». Lotterieliste. daß der Bundcsrath hier sehr viel Wasser in den Wein schütten deren Industrien Sollmch wird. Der LandwirthschastSralh nahm den Mund Viel zu voll: ja die Landwirthe erklärten vfse». das; ihre Fordernngen eigentlich noch weit über Das hinausgehcn, was sie in ihren Beschlüssen ver langten. Sogar eine Erhöhung des Zolls ans Bichsutter wurde gefordert. In Vcrsanunlunacn von Interessenten ist man gewöhnt, das; da nach den Bedürfnissen der Nebligen wenig gefragt wüd. Anders ist die Stellung der gesetzgebenden Körperschaften, von Bundcsrath und Reichstag, Sie haben die Pflicht, der Land- wirthschast ihre Rothlagc zu mildern, aber die industrielle Be völkerung hat einen gleichen Anspruch ans Berücksichtigung, Das grvs;e Ereignis; in der auswärtigen Politik ist, das; die sramösische Kammer den Antrag betreffs der Untersuchung der Wilson'schen Schmutzgeschichten annahm. Doch wurde derselbe so erweitert, das; er eine ganz veränderte Richtung erhielt. Während der ursprüngliche Antrag der Bonapartisten gewisse Vorgänge unter dem früheren Kricasministcr Boulanger auikläcen nnd das schmnchvotte Treiben dcS Schwiegersohnes des Präsidenten der Re publik brandmarken sollte, haben ihn jetzt die Repnblitaner nmge- wandclt in eine Untersuchung aller Borgäiige innerhalb der letzten lO Jahre. Bis zur Amtsniederlegmig dcS ^errn Thiers, bis zu den Thatsachcn. die zur Einsetzung Mac Mahon's »ährten nnd beinahe einen Staatsstreich gegen die Republik zur Folge gehabt hätten, soll sich die Unterluchuiig erstrecken. Die alten Geschichten, über die längst Gras gewachsen ist, sollen neu auSgcnrabcn werden. Dabei, so bossen die Republikaner, soll ein solches Sündenregister der Monarchisten an den Tag kommen, das; die schmäblichen Vorgänge im Kr>cgsniiiiistcri»m und die Schmutzereien Wilion's in den Hinter grund treten und verschwinden. Der Spies; wird also umgedrcht! Schlau ersonnen ist das Ding. Vielleicht ist es nur ein Hilssnüttel, die fatalen Geschichten losznwerdc». Tic Monarchisten spotten mit Recht, das; sich unter allen republikanischen Abgeordneten nicht 22 Mitglieder finden, deren Tugend unanfechtbar sei, und die deshalb einzig berufen wäre», die Sittenrichter über Vorgänge zu spiele», an denen sie fast ausnahmslos mitschuldig seien. Sehr ausführlich wurde i» der ungarischen Delegation die aus wärtige Politik des Graten Kalnokh besprochen. Derselbe erhielt für seine kluge, einzig dem Frieden dienende Haltung die einstim mige Anerkeimnng. Auch Deutschland wird sich diesem Urlhcile des Leiters der Politik seines besten Verbündeten anschlicßen. Dienstag, 8. Novbr. In einem einzigen Punkte haben die Verhandlungen des Land- wirthichaitsrathcö ein Ergebnis; gezeitigt, über welches sich ansirr der Landwirthschast noch ander« Beruiskreise zu freuen Ursache haben. Dieser Punkt betriist den sog. Identitätsnachweis sür Getreide. Aber gerade dieicr Punkt wurde in einem Sinne erledigt, der den neidenden Kräften des LandwirthschaitsrathS sehr wenig Zusagen durste. Diese Herren, cs sind bauptsächttch die ostpreusiischen Mlcrgnisbesitzer, führten etwas sehr Vcdcnklichcs im Schilde- Man wnsitc, dasi eine ganz ausiecordentliche Steigerung aller Ein- gcmgszvllc auf landwirlhschastliche Erzeugnisse jeder Art gefordert und beschlossen werden würde. Daran hat man's denn auch nicht ichlen lasse». Aber ihr Triumph wäre vollständig gewesen, wenn sich der Landwirthschastsrath möglichst einhellig für Beseiti gung LeS JdciilitätSnachweises ausgesprochen Hütte. Warum es sich hierbei handelte, werden wir gleich sehen; voransgeschickt sei noch, Lasi in der Pormittagssitzung des Sonnabends alle au» diese Beseiti gung zielenden Anträge mit zwei Dritteln Mehrheit abgclehnt wnrdcn. Ein licier Nisi ging in dieser Frage durch die Versammlung: Die Landirirshc a»>S Mittel-, West- und Süddeutschland verhielten sich gegen das Verlangen der ojlpreusiischen Rittergutsbesitzer durchaus ablehnend. Ilm jedoch nach ausien hin einig zu erscheinen, kleisterten sc am Nachmittag »och einen Antrag zusammen, wonach dem VundcSrathc die Ent'cheidnng der Sache anheimgcstellt und die Piinung der Frage überlassen wurde, „ob die gesetzlichen Vvr- schmtcn über den Identitätsnachweis eine Aenderung erfahren binnen, ohne spezielle Interessen zu schädigen". Für diesen nichts sagenden Antrag konnte sich der Landwirthschastsrath einstimmig erklären. Ter Bundesrath wird sich hüten, den Identitätsnachweis auiznhcbcn. Das blosc Verlangen darnach ist von schnöder, rück sichtsloser Selbstsucht eingegeben. Nicht nur auf Kosten des übrigen Volles wollten sich die Rittergutsbesitzer des deutschen Ostens br- reichem, iondem auch auf Kosten ihrer übrigen Berufsgenossen, der denischcn Landwirthschast überhaupt. Jetzt muß der Ge- bcidchändlcr. wenn er bei der Wiederausfuhr des bon ihm cmgeiuhrlen Getreides die Rückbergütung des Einfuhrzolles bccuissm'cht, Nachweisen, dasi er dasselbe Getreide auch wirk lich cmgcsühcl hat und wo dasselbe in der Zwischenzeit ge blichen ist. Bc'reit man ihn von diesem Nachweis, so wird der Häudicr ohne alle Geiahr beliebige Massen auswärtigen Getreides emiuhrcn »nd auispeichern könne», da er ja mit dem Zolle nichts zu riökiwn hat. Er wird danir schlechtes rnisiichcs Getreide, daS in England unvcrkäuslich ist, i» Deutschland einführen und dafür gutes dcniscbeS Getreide, daS in England weit eher mit indischen! und mucrilciiiischem konkunircn kann, dahin ausführen. Tie Massen des geringeren ircmdcii Getreides müssen den Preis des in Deutschland clbst geernteten immer tiefer drück, n; der Händler kaust letzteres zu niedrigen Preisen aus und verkauft es dann in England zu wesentlich höheren Preisen. T nn die Masseneinfuhr fremden Äe- ireidcS würde zu einer Zeit erfolge», wo der Landmann seine Ernte zu Markte bringen »ins;, weil er Geld braucht, um Stenern. Zinsen und Schulden zu zahlen. Eine unwiderstehliche Pression würde auf >lm durch die Gctrcidespckulantcn ausgeübt werden. Nicht der dcnlichc Landwirth, der Getreide-Erbauer, hätte von der Beseiti gung dcS Identitätsnachweises den Nutzen, sondern nur der Gc- imdchändler, DaS deutsche Publikum aber mus; sich mit dem zu Brote verbackenen schlechten rmsischcn Getreide üchelicu. Das Reich aber käme um den grvsite» Thcil des Ertrages der Getreidczölle. Sicher wäre dieser die Beseitigung des Identitätsnachweises ver folgende Plan, dem die geineinste Gewinnsucht aus allen Näthe» guckt, von Hans aus überall abgeblitzt, wenn der Getreidehandcl mchi verstanden Hütte, einen Theil der Landwirthe selbst daiür zu erwärmen. Tie Rittergüter im Osten Deutschlands, welche bc- biimllich weit mehr Getreide erbauen, als die betr. Gegenden vcr- mcmcheii, hofften nämlich bei Anfbebung des Identitätsnachweises ihre Ermen zu besseren Preisen im AuSlande abzusetzen, als sic jetzt Neueste Telegramme der ..Dresdner Rachr." vom 7. Nov. Berlin. Die Besserung/ ini Bcsinoen des Kaisers scl regelmässig fort. Heute empfing der Kaiser den Prinzen Wilhelm, der sich ini Austrage des Kaisers nach San Rcmo begicbt, »m dem Kaiser über die in den nächsten Tagen dortielbst stnrtsindcnde Eon sultation mehrerer Aerztc über die weitere ärztliche Behandlung des Kronpriiizcn eingehend zu berichten. — Ter „Rcichsanzeigcr" bringt folgendes Telegramm Dr, Mackenzie's: Das Allgemeinbefinden des Kronprinzen ist aiidancrnd ein Vvrticiflichcs, Derselbe macht »'ich viel Bewegung in freier Lust, Schlaf und Appetit sind gut. Da gegen bat das örtliche Leiden in den letzten Tagen einen ungün stigen Eharakler angenommen. Obgleich keine Spniptomc von augenblicklicher Gefahr vorhanden sind, habe ich doch darum gebe ten, dasi andere Spezialisten hinzugezogen werde». Infolge dessen sind Prof, Schröder-Wien und Privaidocent Dr. H. Krauspc-Berlin anigciordcrt worden, nach San Nemo zu kommen. — Der Londoner Correipondeiit der „Vossischen Zeitung" erführt von Mackenzie's Sohne, iem Vater wurde nach San Rcmo berufen, weil im Habe des Kronprinzen sich plötzlich ernste Symptome ein gestellt haben, welche vielleicht einen neue» operativen Eingriff nvthwendig mache». Durch starke Schwellungen ist die Stimme ivieder ganz heiser nnd scheint eine neue Geschwulst im Entstehe». Dr. Mackenzie's Reise steht ausicr Zusammenhang mit der Frage der Rückkehr des Kroiiprinzcu nach Berlin. Dr. Mackenzie würde der Rückkehr nur zustimmen, wen» außerordentlich wirblige Ereig nisse dies erheischten. — Der „Nat.-Ztg." zufolge wird die ärztliche Coninltatioil jedenfalls auch die OvPvrknniiat des serneren Ausent- halts in San Nemo, der ärzllicherscits mehrfach angcfochten wird, in Frage ziehe». — Der „Reichsanzeigec" dringt folgenden Dank des Kronprinzen: Für die ans allen Theilen meines deutschen Vaterlandes sowie von Nah und Fern, wo Deutsche zur Zeit im Auslände weilen, von einzclncii Personen, Vereine», Versainm- lrmgen und Gesellschaften, mir zu meinem Gebnrtsta . l'/ü Proz. höher, dcnlsche Fonds fest aber still, ebenso österreichische Prioritäten. Pcivatdiscont 2 Proz. Die Nachbörse verlief malt. ss r a X k I « r t «. M.. 7. Novcmlier. Kredit 22L. Staat«»«»» ISS'/,, vom- darde» 6S>/>. Galizier 170/,. Itadvter 7IM, tvroc. Unaar. wcldrrinc SsM. DiSconto l!>0,s». Siier Siuilcn —. Marirnduracr —. vaura —. Mau. Ni > r », 7. Slovcmlier. Kredit 2SI.IU. 8laa««dalm 22l,25. tioindardcn sr,7S. Nordwcstb. IMM. Marknote« ül,45. Nn«. Kredit 286,75. Schwach. N a r t «. 7. Sivvdr. «Schind.> S«enle 81,87. ItuleNie I67M. Italiener !>>.15, Staat-dalm 465,75. rwlubaedeu >82,56, do. ivrioritiiten —. Svaiiicr 67.81, kadvtcr 575,5l. Ottomanen 466,87. SIcur «nictbe —. Türken —. Schwach. London, 7. November, Borm. ll Nde 16 Mtu. koniols 165 />,. l875cr Nufle» 67>/,. Italiener —. Lombarden ?>/,. kkon«. Türke» 14. 4»>oc. fundirte «imcrikancr I58Y,. 4droc. llaaar. Boldrcnte 86-,. Ocilcrr. Golo- eenlc 86>/„. Vreutz. konlois lkadvter 74. Neue kadplcr 686',. Garant. Eavbter 661/,. OUomanbank 8Y>. Surz-Netle« 76>/t. Ebanlcr 67>/,. — Slim- uinna: grst. — Wetter: Trübe. « m ft e r d a m , 7. Noübr. Produkte» lLchluty. Weizen der November 185, per März 165, steigend. Noagen per März 167, pcr Mai 168, mal«. L o n d o » . 7. Noucmbcr. «Produkten» Schluft. Weizen ruhig, cuglischcr UN- verändert, fremder zu Gunsten der Nänser, Mehl stetig, Hafer gute Nachfrage, Mai« knapp, lheurcr, Malzgcrstc träge, Mastlgerftc fest. — Wetter: Tlstbe. tvart» «Probuklcn«. 7. November, <Siblntc.i Weite» verNovember 22,17, per März-Juni 22,86, fest, Sviritu« »er November 43,oo, per Niai-Auguit 45,75, keil. Rüböl ver November 57.M. uer März-Inn: 5»M. keif, wohuten früh halb 8 Uhr in der Familienkapclle im Prinzenva am Taschenberg der Messe zum Gedächtniß der Köirigin Amalie — Sciirc Majestät der K önig beehrte gestern in Begleit , , nrtStaae zugegange- neu guten Wünsche, nicht minder sür die in denselven angesichts meiner fortschreitenden Genesung mir bezeugten, meinem Herzen wohlthuenden nnd thciknchmcnden Gesinnungen, spreche ich hiermit, bei der Unmöglichkeit, die erhaltenen Briese und Telegramme einzeln zu beantworte», meine» aufrichtigen Dank aus. Babcno den 27. Oktober, Friedrich Wilhelm. Kronprinz. — Die „Nordd" meldet: Kaiser Alexander wird auf der Rückreise nach Petersburg mit seiner Familie ans Kopenhagen hier eintrcssen. lieber den Tag, Slunde, Ankunft und Dauer des Ansenthaltes ist Näheres noch abzuwarte». Tie Ankunft des Zaren in Berlin wird am lll. November erwartet. Die „Krcnzz." nennt den 15. November. — . . lieber den Bombeninnd im Gcrängirrsse des Anarchisten Lingg gelegene Grvsigrnndbcsitz ein Bündiiisi mit dem wird dem „Tageblatt" ans Ehicago berichtet, das; Lingg die Bomben über den er sonst so zetert, und »ran konnte mit mit den Eßwaarcn erlsiclt, die früher frei Paisirtcn. Tw Stimmung zwischen Junker nnd Jobber sprechen, in Chicago, die ansangs für die Vcrnrthcilteii eine aiiiislige war, ist in Folge des Fiumes in das Gegen!,,e«! nmarschlagcn. Der Anarchist Engel veriiichtc Selbstmord nntkelst Landannm. Der Versuch ward entdeckt. Es ward eine Mageiipumpc angewendct. Wien. Ter von der Opposition in der ungarischen Delega tion vorbereitete Antrag betreffs Einfetzniig einer Enguetc zur Prü fung des nenciiigcsührtcn Manlichergewcbrs hat keine Aussicht auf Einnahme. — Im Berichte der ungarischen Delegation über das Budget des Auswärtigen ivnrde ein Passus angenommen, worin die Regierung aiifgeiardert wird, dasi Ihrige aiifzubietrn, damit die Zollpolitik Deutschlands und gegen Oesterreich sich sielindschaftlichcr gestalte. Chicago. Bei einer Untersuchung der Zellen der ver einer Zelle m, Inland«, können; sie erhielten bei der Ausfuhr ihres eigen erbauten Getreides dafür eine» Zoll, den sic jedoch eigcnilich »iir beanspruchen kennten, wenn sie fteindes, erst ans Rußland eiiigeiühltcs und nicht ielbil crbaiiies Getreide zur Ausfuhr brächten. Daher schloß der i'silich der Elbe --- --- --- - - -- Getreideschachcr, . Recht von einem Bündiiisi zwischen J'iuikcr und Jobber sprechen. Es gennle ihn »übt, das; bei Aushebung des Identitätsnachweises cm neues Börsciipapier geschaffen worden wäre, das sich ganz »n- mitlelbar gegen die Landwirthschast gerichtet hätte. Bei Entrichtung des Eingangszolles würde nämlich ein Schein gegeben werden, der nberiragbar nnd zum Handclspapier gemacht worden wäre. Tie >Nos;hä»dler hätten daun eine Waste mehr in der Hand gehabt, dcr Landwirthschnit ihre Ernten zu schlechten Preisen abzudrückcn. Gegen diesen abichcnlichen Plan, der den Gctreidespckiilanten ganz gcwaliige und dauernde, " " " ' " ' Asiens wenigstens vvrül «rbcr sür die Landwirthschast geradezu ein Fluch genannt worden wäre, lehnten sich denn auch die Vertreter dieser letzteren Landcstheile auf, nnd sic schlugen ihn zurück. Dciitschlaiid bleibt also von dieser widernatürlichen Ehe zwischen Schacher und Landwirllsichaft befreit. Das ist wenigstens ElwaS: denn die übrigen Beschlüsse des Lcmdwirtbschaftsraths schießen mit wenigen Ausnahmen »reit über daS Ziel hinaus. Löblich waren die Beschlüsse, dasi die Gctreidcbändlcr oc» Zoll bei der Emsiihr des Getreides baar bezahlen, und daß die gemischten Tran- sitlagcr ansgelwben werden sollen. Warm» sollen denn die Gctrcide- lmndlcr den Eingangszoll gestundet bekommen? Gemischte Transil- !«>gcr gicbt cs etwa 23; sic dienen fast ausschließlich zu Gunsten der ausländischen Einfuhr. Nur 5 bis 6 Prozent inländischen Ge- ireides befindet sich dort, welches mit fremdem gemischt wird. Diese gemilchten Läger haben de» offenbaren Zweck, die Eingangszöllc z» verkürzen. Was jedvch die Beschlüsse des LandwirthschaftsiathS imlaiigt vctrcfsS der Forderungen, Ivie hoch die Eingangszölle be messen werden sollen, so geht uns ein Zweifel darüber nicht bei. urthciltc» Anarchisten wurden »i einer Zelle unter Zeitungen ver borgen 6 gestillte Bomben gesunde». Es sind strenge«: Maßregeln bezüglich des Verkehrs niit den Gefangenen getroffen worden. — Ter Referent des Obergcrichts Illinois hat den Repräsentanten dcr Union und den größte» Zeitungen Europas de» Text dcr Verhandlungen des Anarchistcnprozesscs zngcstrllt. uni das Verfahren des Gerichtshofes darziilegen. Berliner Börse. Die Hicrhcrkunit des Zaren inachte keine» Eindruck, während die Auslastungen des „Journals de St. Mtcrsb." über die Rede Kaliwky's verstimmten. Von spekulativen ,ankeii waren Ercditaktic» belebt, deutsche Banlcn schwächer, Berg werke vorwiegend angeboten, österreichische Bahnen meist still. In Frau wie» und Lomvarden fanden zu niedrigeren Eonrse» spekula tive Verkäufe statt. Deutsche Bahnen waren matt, -bcsvirdccs Ma- ricnburger und Ostpreußen. Fremde Renten waren geschirstsloS. Russen niatt. Kassavcrkclir war still. Brauereien schwacher, von an- LokaleS nnv Sächsisches. — Sc. Majestät der König kam gestern Vormittag nach dem Ncsidenzschloß und ließ sich Vorträge der Hercen Staatsmiirister und Dcpartcmentscheis, sowie des Herrn Geh. Rath Bär erstatten. Hieraus nahm der König einige Meldungen von OlNiicrcn ent gegen. Nachmittags 5 Uhr scind Hoftaiel mit einige» Einladungen in Billa Strehlen statt. Abends begaben sich beide Maiestälen wiederum nach dem Residenzschloß, übernachteten daselbst und Prinzenvalaiö bei. Begleitung des Adkntantcn Herrn Oberstleutnant Müller von Bemeck die Kimstgewerbehalle behufs Besichtigung des elektrischen Schnei lschers von Ottomar Anschutz aus Lissa mit einem säst einstündigen Besuche, nahm unter Erläuterungen des augen blicklich hier anwesenden Herrn Anschütz von den Vorsühmngen des Cchnclliehers, sodann von den Einzelheiten der Construktion des Apparates selbst, eingchcirde Kenntnis; und spendete dcr ingeniösen Erfindung seinen Beifall. — Auch nahm Se. Maiestär das als Gesellenstück ans dcr Kiinsttijchlcrei von Udluft und Hartman» hcrvorgegangene Zierschränkchen in Augenschein und sprach Herrn Udluft allerhöchst seine Zufriedenheit mit der seltenen Arbeit aus. — Se. Grvßherzogl. Hoheit der Prinz M ax vo n Bade n. welcher zur Zeit akademischer Studien halber in Leipzig sich aui- hält, wurde vorgestern Nachmittag von Ihren König!. Majestäten in der Königl. Villa zu Strehlen empfangen und nahm sodann an der Fanülientafcl Thcil. Der Prinz war im Hotel Bellevue ab- acstiege». — Ihre Durchlaucht die Prinzessin Elisabeth von Schwarz- b nrg- S ondersh a nseii ist nebst Gefolge und Dienerschaft hier kingetrosicn und ini Grand Union Hotel abgesliegen. — Pfarrer Ludwig in Eaverlitz erhielt das Ritterkreuz 1. Klasse vom Aibrcchtsorde». — Die durch das Ableben des Obcrsvrstmcisters Franz Robert Blohmcr zur Erledigung gekommene Obersorstmeislerstelle im Forir- bczirkc Schandau ist dem zeitherigen Verwalter des Himdshnblcr Forstreviers, Oberförster Hermann Ger lach, unter Ernennung desselben z»m Obcrforstmeistec übertragen worden. Dem in den Ruhestand getretenen Rath bei dem Oberlandesgericht Osmund Plcsch wurde das Ritterkreuz 1. El. vom Verdienstorden ver liehen. Stadtbezirks-Inspektor Legschcidt in Dresden erhielt das Albrechtskrcriz. Im 31. ländlichen Wahlkreis iAnnaberg-Marien- bcrg), wo sich längst zwei Amtshariptlcute als Landtagscandidalcn gcgenübcrstandcn. machen sich jetzt die Coirservativen das wieder- bolte Vergnüge», einander zu bekämpfen. Dem Eoninicreienrall) Wimmer ist in dcr Person des Gutsbesitzers Louis llhlig in Grum- bach ein Gegner erstanden, dcr als „Vertrauensmann des landwirlh- schastlichen Ereditvereins" bezeichnet wird. Aiischcincud spielt also der Gegensatz zwischen Industrie und Landwirthschast hier mit. Herrn llhlig wird nachgesagt, daß er „voll und ganz sür die vro- jcktirte Eisenbahn Wolkcilstem-Jöhstadt eintrcten wird." Dasselbe dürfte Herr Wimmer auch thnn. Der vom Rathc i» diesen Tagen i'estgcstellte Entwurf zum städtischen Hanshal rpla n e auf das Jahr 1888 weist eine er hebliche Steigerung des städtischen Bedarfs, d. h. Erhöhung der städtischen Stenern, nach. Denn während dcr für 1887 vereinbarte Haushaltplan sich in Einnahme nnd Aus gabe mit W.M!M!2 Mt. begleicht, werden im kommenden Jahre die sür die verschiedenen städtischen Zwecke erforderlichen Auswen- dungen eine Höhe von 11.199,778 Mt. erreichen. Zum weitaus größten Theile ist diese Bedarissteigcriing auf die erhöhten An sprüche zilrückzuiühren. welche das Volksichnllvesen und die Armen pflege an die Stadtkasse stellen, wie denn auch zu pciichiedcncii anderen Zewckcn, insbesondere zur Verzinsung dcr städtischen An leiheschuld. sowie zur Unterhaltung der öffentlichen Verkehrswege reichlichere Mittel anzuwcisen »ein werden. Eine Mehrbe lastung dcr fteilerpflichtigen Einwohnerschaft ist unter diesen Verhältnissen nicht zu umgeben gewesen nnd es hat daher dcr Rath beschlossen, die Gemeinde-Einkommensteuer in Höhe von 40 Proz. des Steilersolls — gegenüber 35 Proz. im lausenden Jahre — anSzuschreibcn und die Schulanlagc nach den Sätzen von 51-> Pig. von 1 Mk. Miethins und l6'/e P»g. von se 100 Mt. Grundwerth — gegenüber 5 Pig. und bez. 15 Pig. im lausenden Jahre — zur Erhebung zn bringen. Dem ist mm allerdings der in letzter öffentlicher Stadlvcrordnetcnsitziiiig vom Vorsitzenden des St.-V.-Fuianzausschusscs, Herrn Dr. Osterloh, gethane nnd mit lautem Bravo ausgenommenc Ansspruch kntgc'geiiznstcllen, daß er dcr Hoffnung sei, es werde sich trotz der erheblichen Steigerung des nächstjährigen städtischen Bedarfs, das Budget doch ohne Er höhung der Steuern begleichen lassen. Es wird dies wohl nur möglich sein, durch verschiedene Abstriche nnd durch noch ansgc- dchntcrc Herbeizichung des Reservefonds, als sie vom Rathe schon, wie üblich, niit 300,000 Mk. vorgesehen ist. — Jedenfalls wird die Bcwahrhciimig des Dr. Osicrlohschen Ausspruches von Tansendcn. denen die immer wachsenden Abgaben schwer aus dem Beutel liegen, sehr ersehnt. — Das alljährlich am Anfänge dcr Wintersanon statlfindcndc Festmahl der privilegirten Bogcnschützcn entbehrt nicht eines gewissen politischen Hmtergruirdes. Vcrtreier der königlichen nnd städtischen Behörden, zeichnen die Festlichkeit durch rhr Ecscheineir aus. und wenn die AuSlassungem die von dieser Stelle als Entgegnungen aus die offizielle» Toaste Seiilsliitr L8e5nti3»-t11,Fo!llruutS-ALee 7, Lase Rimig
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