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- Erscheinungsdatum
- 1887-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188711069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-11
- Tag 1887-11-06
-
Monat
1887-11
-
Jahr
1887
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v»«tl>t»«er. „Slbön »«««»>'> Lp" »»» vdm. üttlli!/. «r. »k»" vk» tm steuiilclo» bk- rrit« inllncllikMt» ilrioin vc» critk» «ktk» krr Lvcr »t voriiiuft« nicht« vkltkik» l,im»,uftioc». Dcr „vktte ,virile imniknliich durch doch- lomanliicht ii»iiiki»tbl,e Lchündkilk». tt»ui»6cr priporruf.) Der dritte «kt "stritt durch leine lliilkuidlt« kinku «ietch «rokk» itrioln ,>>ik der pordtrocoanornc. ftumiia« vervor- rut.i Drr vierte Act «»Irkie Auiauns durch zerlliiiteite huudluua uvtchwü- cheud. errau» aber durch den teier- iiche» Lchiull eine» rauicheubeu >1r- iol«. «umaltger Servorrui.) 32. Jahrgang. Aust. 44,000 Exempl. Ä8«I»v Kt ilt i ^ r< liefert uiu^lerdalt und ^6olk IIvlm, Lo^g uncl Lolu'sidöi'ALSLO 1. Dresden. AcukstcBü» sru-Trlrn> itnime. s 1 kt 1 t»,6. »tov. (Uetretdkinartt. L>kt.-,t» iiililo, ,pcv I.'>»,u»-I«iu,uu, No» -Drc. ii.2,66, «prii-Mai 171,66. !ii»n»>» ruuig, loco ii:t NO,-N»».. Tcrirttbrr 111.66. -Ipril-Mai !>iüp»I delmuviei, 6to» Trc. >7,76, 2ipti>.M,>ii!i,o6. Spirii»sociii»aflsI., >»«» »dnr gas, !«i,7», I»t> ,!UI Mar», «o»i«UitI>»cr 18,:6«, >uil <76 Muri! »tiuuumftcuce :e>,66, Novbr..Lcc.6ii. April-Mai IW,66. Pllroiruin >1,66. PrkcIau. 5. 6!opp>-. lAetrelde- luarkl». LPiiUno Pr. >66 L.ioo- „cicl. 66 Mt. Brrbiaiichaaliaude 6top.-Tec. 18,6». Ticbr. Jan. 6i.W vkrsieueri. »ioiie.t» r>iuv.i.iUcr.Trrruipk> I'.V.iUi, T r>n„bc>. Januar >28.»». »tpril 'Mai >28,6>. Nnboi 'Noudr. D>lp>. 18.66. «Vrii.»IaUN.L6. d,i,it:l»»e»che»tvrd»u W. Morte IU.ro brr., Go.ittiia- Morkciü.to—iu.uopz, WciIcr:6NN!>c. Vretulvn, 8vv8tr»88v ü, I. LernIpr-chlleUo 1,17. I. 4vnvuki»-^»peültlon sOr all» 2vttun8«n. II. Itttlst-Vorkans Mr »lio Oro^'lnor Dksswr. /II. Lts»et»n-<'untrvl« untor Oarantio. IV. ^ollevtlou üer 8üel»s. Ii»uäeltlvtt«rl«. LLi QlLjj L ENRlttSNtÄN, rsu s«k. Vn>»t8«vi l« -HI»nuravtii» . 1 tt 8 « 1' ILLttLZ kSl-l IlgllvMkMN, Ilalliokeran« varnpk-Li^d-VLdrlk I»r«8«>vn. ?srL. QsrlLed Äs-ckk. >V<ziiiItrrn6tunee l^rüdiortttzuboii IV!oritr8lr. 4. ssernsgi eeiisiellv 32i. 8 N /kuslülirliebv kreislisten versende frei. Oeirülir für reine K iS dkatunvoine. W orZolwiiwnclsn Itesoiulereu i» 8inv»ni»-^rjl»«rtvn, IRt i«v- unä nmpköklon ilirs tH^Iiel, L^«N8t«r«IvoItki», j;e/ S eln«»»^vn»r«i», i». ^V.d^vn- «Ittl ltl l» in l'vinvrvi» <U«»i'v8 xu Itilli^ten Kreisen. Kleist eigene musterMseliülxte Dessins. Hl ^ tünieae! ' Ncichsciiiuahmcu und Mntrikiilarbeitrnae, kleinkalidriars Gcwrlir > Neknltcn, Gcrichisv Dincescm^Lcr'nmnilunn. Nevision bei r'lrliengescllschastc», verhaiidliiii^e». Cenceri Mary -irebS. Reue Sonntag,6.9rovbr. ivtranlwortllcher Nkdakleur tiir PoltttschkS vr Emil Blere» in Dresden Hoffcntlich bewayrheitet sich dir AnkiindMiin eines.Hamburücr Blaiirs, wonach im nächsten Jahre die ciiizelnen Bundesstaaten vm» Reiche 38 Millionen mehr hcransaejahlt bekommen solle», als sie an dasselbe an Malr>l»larbeitläqen abjnfiihren haben ! Die lchtercn erhöhen sich allerdings, man sagt um 40 Millionen, aber die neue Bramiiweinsteuer liescrt l08Millioncn,d.h. solcheErtriige.dah nicht nur die Matrikularbciträge gedeckt, sondern auch noch eiir Uebcrschub i» obiger Höhe an die Einzclstaaten herausgezahlt werden könne. Be- kaimllich ist daS Verhältnis; der ReichSsinanzcn zu den Emzelstaaten ein ziemlich verwickeltes. Das Reich kann als solches nie ein Defi zit haben: denn decken sich seine Ausgaben nicht mit seinen Ein nahmen. so haben die Einzelstaaten für den Rist cinzutreten; sie zahlen an das Reich alsdann in Gestalt von Matrikularbeitrngcn Wvicl, als der Fehlbedars des Reiches ausinacht. DaS wäre an sich einfach: verwickelt wird die Abrechnung dadurch, daß das Reich nicht alle seine eigenen Einnahmen aus Zöllen, Verbrauchssteuern und Stcnivclabgaben völlig behält, sondern hieraus noch von einem gewissen Betrage ab an die Einzclstaaten vorher Hcrauszahlungcn zu bewirke» hat. Wie sich Reich und Einzclstaatcn gegenseitig ab- zilrcchncn haben, kann hier nicht im Einzelnen auSgesiihrt werden. Es genüge die Bemerkung, das; im letzten EtatSjahrc die Einzel- staatcn noch 1ü'/p Millionen mehr an das Reich zahlen musste», als sie von diesem erhielten. Ohne die steigenden Erträge der Branntwcinstener mussten die Einzclstaatcn ihre direkten Steuern tEinkvminensteuer) beträchtlich erhöhe», um ihre Pflichten gegen das Reich zu erfüllen. Wenn die wachsenden Einnahmen aus der Branntweinsteuer nicht blvs die Matriknlarbeiträge decken, sondern auch .hernuSzahlungen an die Emzelstaaten ermöglichen, so ist bloö zu wünschen, das; sich dies nicht aut ein Jahr beschränkt, sondern aas eine Reihe von Jahren vorhält. Es würde von dem Ertrag der Branntweinsteuer noch viel mehr übrig bleiben, ginge die Zucker- steucr nicht ständig zurück. Sie wird bald gar nichts mehr ergeben. Erst wenn die Novelle zur Zuckcrsteuer in Kraft sein wird, von 1889 ab, darf daS Reich hoffen. auS dieser Stenerquelle Etwas zu schöpfen. Das letzte Wort über die Höhe der Matriknlarbeiträge der Einzclstaaten und die HerauSzaülungcn des Reichs an sie sprechen immer die eigenen Bedürfnisse des Reichs. An sich sind dieselben miincr im Steigen begriffen. Die Verzinsung der sich ununterbro chen vermehrenden Neichsschuldcn verschlingt immer größere Posten dcr steigenden Einnahmen. Niemand weiß zudem im Voraus, welche Summen im Lause der Budgetbcrathung noch das Reich für seine Bedürfnisse anmelden wird. Aber Jedermann weiß, daß solche Forderungen kommen. Schon kündigt man an, daß die Militärver waltung eine große Summe für die Ncubewaffnung des Heeres mit einem Kleinkalibergewehr beanspruchen wird. Den Vorsprung, den das deutsche Heer vor allen anderen Heeren im Frühjahr voraus hatte, als dasselbe ganz in oller Stille mit dem Magazingewehr lNcpclirgewehr) bewaffnet worden war, machen andere Staaten Miene, rasch ciuzubolen. Das Gewehr unserer Infanterie hat ein Kaliber von 11 Millimeter. Auch Oesterreich ging dazu über, ein derartiges Gewehr anznschassen: von seinem Mannlichergewehr wurden bereits 200.000 Stück angefcrtigt. Mittlerweile erfand man das 8-Millimetcrgewehr. Frankreich beschäftigt sich mit dessen Ein führung; die Schweiz hat ein kteinkalibriges Rcpctirgewchr ein- gcsührt; dessen Einführung ist in Belgien, Dänemark, Holland, Schweden und anderen Staaten im Gange; sogar Rußland geht zu diesem System über. DaS kleinkalibrige Gewehr ist deni großkalibrigen nach den verschiedensten Richtungen überlegen. Tie Anfangsgeschwindigkeit des kleinkalibrigen beträgt in der Se kunde MO Meter, die des jetzigen deutschen Magazingewehres nur 400; die Flugbahn jenes nähert sich weit mehr dcr geraden Linie, sein Kcrnschuß reicht bis auf 500 Schritt, bei letzterem nur auf 300. ES besitzt eine ganz außerordentliche Durchschlagskraft seiner Ge schosse. In Oesterreich hat man bei Versuchen ermittelt, daß mit einem einzigen Schüsse des kleinkalibrigen 8-Millimctergewchres 3 Pferde, die hintcremander standen, durchschossen wurden und die Kugel noch tief in die hölzerne Wand eindrang. Es ist in der Durchschnittskraft dem heutigen deutschen Magazingewehre um das Sechsfache überlegen. Seine Kugel verändert am Ziele nicht die Gestalt, sondern schlägt unversehrt durch, lo daß einerseits die Ver wundungen nicht mehr so verheerend zu werden versprechen wie in früheren Kriegen, andererseits mit einer Kugel vielleicht 4 hinterein ander stehende Soldaten getödtet werden können. Da das klein kalibrige Geschoß auch bedeutend leichter ist als das größere, so kann der Soldat weit mehr Patronen tragen. Alle Sachkenner heben die Ueberlegenheit des kleinkalibrigen Gewehres über das großkalibrige übereinstimmend hervor. Warum haben wir cs nun nicht gleich an Stelle des verbesserten Magazin gewehres einaesührt? Ja warum? Erstens war es damals, alS die Militärverwaltung mit rühmenswerther Energie die Mausergewehre in die jetzigen Magazingewehre umwandclte, noch nicht erfunden nnd sodann, wenn seine Erfindung auch sozusagen in dcr Luft lag, so fehlte cö damals noch an zwei Dingen. Schon daß der Gewehr lauf bei dem Gebrauche der kleinkalibrigen Kugel anS Blei oder Hartblei stark verbleien würde, verhinderte damals feine Einführung. Alan schlug vor. die Geschosse zu ummanteln. In Oesterreich hat man die Geschosse mit einem Kupfer nnd Stahlmantel umgeben und versuchsweise Pferde angcschossen, die man dann zur Beobachtung drS Heilprvzcsses der Wunden der Thierarzucischule übergab. Die mit Kupscrhüllen umgebenen Kugeln erzeugten vielfache Blutvergiftungen, wählend bei Geschossen mit Stahlhülle eme vergleichsweise rasche Heilung eintrat. Oesterreich läßt daher jetzt in der Waffcnfabrik Lorenz in Karlsruhe Stahl-Compound oder Vcrbnndgeschoffe Her stellen. Noch größere Schwierigkeiten machte der Militärverwaltung die Herstellung drS richtigen PnlverS für das Kleinkalibergewehr! Damit die lleincren Geschosse die Notlüge AnsiiNgSgcichwindigkcil erreiche», bedarf es eines stärkeren ExolosivnsslosfeS alS das bisher verwendcle schwarze Pulver. Langc fand mail toi» eiitsprecheudes Pulver. Jetzt aber ist cs dcr Pulverfabrik von Eraiucr und Buch- Holz in Rönsahl (Westfalen) gelungen, eine Pulveliorte zu iabrizi- rcn, welche sich soweit kvinpruniren läßt, das; eine langsamere Ver brennung der Ladung als bei dem schwarzen Pulver erfolgt, und dadurch die starken Gasdrücke, welche bisher dem kleinen Kaliber gefährlich wurden, be'eiligt scheinen. Attßcrdem aber hat die Pulver fabrik iu Stein i» Oesterreich ein bciondecs brisantes schwarzes Pulver erfunden, welches alle» Anipiücheu au ei» Pulver für klem- kalibrigc Gewehre entsprechen soll. Ist aber thaisächlich diese Pnl- versragc erledigt, so wird der Emsührung des Jiisaiiteriegewehres kleine» Kalibers nirgends mehr ein Hindcruff; cutgegenstebeu. Selbst die deulschsrcisiuuige „Voss. Zig.", der diese technischen Eiu- zelheilen entlehnt sind, kommt zu dem Schlüsse, das; die dculicbe Militärverwaltung schlechterdings nicht umhin können wird, ebenfalls zum Klcinkuliber überzugche». Denn berrit-s schicken sich die Fran zosen a», unser jetziges Gewehr mit dem kleintaubrigeu Pralvuge- wchr zu überholen. Nu» ist aber das 8-MillimeIertalwcr noch nicht das denkbar kleinste; mau spricht von der Möglichkeit eines 7'/s Millimetergewchrcs. Wenn unsere Heeresverwaltung ein solches be schaffte. so würden wir auch darin noch die Franzosen überflügeln. Die jetzige» Magazingewehre kämen daun an die Landwehr, den Landsturm nnd die Garnisonstrnpvcn. Ob nicht auch für die Ar tillerie ein Umschwung in der Bewaffnung bcvvrstcht, sei hier mir angcdentet. Dcr RcichSlag könnte nnd würde sich nicht dcr Bewilligung solcher Ausgaben entziehen. Sie sind unerläßlich für Erhaltung der Wehrfähigkeit des Reiches und seiner Sicherheit. Niemand würde es verantworten können, nniere Soldaten mit einer minder guten Waffe an die Grenze zu senden. Es ist wahrlich nicht angenehm, daß die Technik in der Erfindung und Verbesserung tödtlichcr Waffen so reißende -Fortschritte macht, aber kein Staat kann sich hier von dem anderen überholen lassen, ohne seine ganze Zukimst aus'S Spiel zu setze». Die Kosten, welche dadurch erwachsen, »illffen eben ge tragen werden. Indessen, so schmerzlich auch dem Mem'chensreunde die Wahrnehmung sei» muß. daß täglich neue und furchtbarere Waffen erjundeu werden, so enthält doch diese Revolution auf dem Gebiete der Bewaffnung zugleich eine Gewähr, daß vorerst der europäische Friede keine Störung zu besorgen hat; denn mitten in der Arbeit dcr Nenbewassniina wird schwerlich ein Staat die KriegS- snrie entfesseln wollen. Neueste Telegramme »er ..Dresdner Nackr." vom 5. Nov "Berlin. Der „Neichsanzcigcr" bringt folgendes Bulletin: Die Rekonvalesccnz des Kn,fers schreitet regelrecht fort. Der K cäite- zustaiid bessert sich laiigiam. macht aber noch größere Schonung uvthwcirdia. — Staatssekretär Graf Bismarck wurde nach seiner gestrigen Rückkehr von Fricdrichsrnh vom Kaiser zu kurzer Konfe renz ciiivfangcii. Vor der Reile nach FriedrichSruh hatte Gras Bismarck eine cinstündige Unterredung mit dem russischen Botschaf ter Gras Schuwalvsf, woraus geschlossen wird, daß cs sich um einen bevorstehenden, zweitägigen Besuch des Czaren in Berlin gehandelt hat. Der Besuch wird nicht vor dem M. ds. erwartet. — Ank Wunsch dcr Kvnprinzessin trifft dieser Tage Dr. Mackenzie in San Nemo ein, um eine ernentc Priikung der Stimmbänder des Kron prinzen vorznnehmc». Von dein Ergebnis; dcr Untersuchung hängt angeblich die Erlaubniß zu einer bcichlcmiigten Rückkehr des Kron prinzen nach Deutschland ab, die viShcr erst snr daS kommeiidc Frühjahr in Aussicht genvinnien war. — Pariser Meldungen zu folge werde der russische Minister des Acußcrcu von Giers durch den Botschafter Grasen Schuwalosf in Berlin, Schuwaloff durch den Bvtichaster v. Mohrcnhcim i» Paris und Mvbrenheim durch den Grafen Jgnatjess ersetzt. — Der „Reichsanzcigcr" publieirt die vom Bundesrath beschlossene Ergänzung der vorläufigen AusiühniugS- besliiniimngen zum Brc»»ttwciusteucrgc!etz. Aus Antrag des Brcu- uereibesitzers kann darnach die Verbrauchs-Abgabe auch nach einem höheren Abgabensatze berechnet und gleichzeitig die zur Abfertigung gelangende JahrcSmenge Branntwein, welche der Brennereibesitzer zu niedrigerem Abgabeniatze Herstellen darf, in Berechnung komme». Den Breimercibesitzern wud in diesem Falle ein Bcrcchtiguuasschcin crtheilt. — Der Landivirthschastsrath nahm iu definitiver Abstim mung die gestern beschlossene Erhöhung dcr Getreide- und Viehzölle an und beschloß außerdem einen neuen Zoll von 50 Pfa. für Kleie. Der Antrag, den Identitätsnachweis aiffzuheben, wurde definitiv abgclehnt, dcr Antrag aus Aushebung gemischter Transilläger kür Getreide mit dem Zusatze angenommen, die bereits lagernden Be stände für die bewilligte Zeit darin zu belassen gegen sofortige nach trägliche Baarzahlung des Zolles, aber keine neuen Zufuhren zu gestatten. Die Anträge betreffs Einführung von Sperrinaßrcgcln nnd Ertheilung dcr Bcvollmäclnigniig an den Bundesrath, zu be sonderen Zeiten aus die Zolllanffätzc von 1885 zurückzugreifen, wurden dcsiniliv angenommen. Paris. Tic republikanischen Kammergrupven beschlossen, den Antrag Cuneo'S aus Einsetzung einer UntersnchnngS-Komimssion anzunehmen. London. Dcr „Times" werden aus Wie» Einzelheiten über die Tripelallianz gemeldet. Die Allianz sei hanpllächlich eine defensive, allein wenn dcr Friede von einer oder mehreren Mächten auf dem europäischen Kontinent oder im Mittelmeere gebrochen werde, dann werde die Allianz eine offensive nnd Deutschland, Oesterreich und Italien würden eine gemeinsame Aktion zu Land »nd See ergrei fen. Der Vertrag enthalte genaue Bestimmungen, was einen en8U8 belli bildet, und welche diplomatische Schritte und welche Zcitfrnt dcr wirklichen kriegerischen Aktion vorbcrgehen müssen, eine» allge meinen Plan für die gemeinsame Aktion zu Wasser und zu Land je nach den Umständen, eine genaue Feststellung der Armeen nnd Flotten, welche jeder Verbündete stellen muß, nnd die zur Herstel lung eines dauernden Friedens zu erreichenden Rclultaic »ach einem siegreichen Kriege. Der letzte Paragraph setzt angeblich jene Tcrri- torialverändernngen fest, welche gemacht werden müssen, bevor die drei Verbündeten den Frieden unterzeichnen würden. Brüssel. Im Aufträge des Königs wird das Ministerium den Gesetzentwurf betreffend den persönlichen Militärdienst unmittelbar nach dem ans den 8. dS. festgesetzten Zusammentritt der Kammern nochmals verlegen, die Dringlichkeit beantragen und die Kabincls- frage stellen. Die Berliner Börse «öffnete fest, doch stagnntc das Ge schäft und vermochte sich auch später nicht lebhafter zu gestalten. Nur Bergwerke waren ziemlich belebt auf höhere Glasgow« Nvti- rungcn. Im späteren Verlauf «fuhren auch Schweizer Bahnen an sehnliche Besserungen. Im .Kassaverkehr bestand für eine größere Anzahl Jndustriepapiere lebhafte Kauflust zu höheren Emmen. Oesterreichischc Prioritäten waren vernachlässigt. Privatdiskont 2 Prozent. n Iu 0 k t u rt 0. M.» I>. Nouciiibcr. ilrrdtl 228V>- Lroaiiipoii» I7S.7Ü. Lom barde» 68'/». Galizier I7N». Gaiiprer 76,26. Iproc. u»»ar. Goidremo 86,86. DI«o»i>> >66.16. Mer iliusseu —. Mnriciiburqcr —. Lama —. Riiliia. Wie», ä. Slovciiibcr. «Iredit 282.66. LlaalSdali» 222,t6. Lombarbru 80,66. Nordwcstb. 1.66,76. Markiiotea 61,2ü. Ung. Kredit 287,66. H-6. V a r « «. 6. Nobdr. iSLIuif.» 6ten«e 82.66. Snirilie li>7,66. Italiener »8.76, eta»I>'bal»i 166,66. Lombarde» 181,26, do. Prioritäten —. Svantcr 686», Saunier 686,87. Lttomaxc» 168,76. Neue linleibc —. Türke» —. gcsl. London, 6. Nopcmbcr, Born,, lt Mir 16 Mtri. Eoniolb 168 /,», l876er Rusfeii 66'/,. JlaNencr 07>,',. Loaidarden 7'/>». Kon». Tnrtc» 11. Iproc. sundirle «wcritaner 186'/,. Iproc. »n»ar. Goldrente 86 ,. Oesl-rr. Gold- rcnie 86. i0r-»s,. konsolp 166. Soupier 78"/,«. . Slcue l?o66«cr 68. Garani. (knudter 69'/,. Oiioi»a:>ba»1 »'/z. 2»ez-rlctlc» 76' ,. Ipanicr 67-/» — Stia» ui«»o: Heft. — WcNcr: Schön. R in sterda m, 5. »lovbr. Produkten lSchlnßi. Wetze» per Novembcr —. per Miirz 198. Moaoen per März 168, per Mai 116. ii'arr« (Produkte»», s, November. cSchlill!.» Wetten vcrNovember 27.16. per März 7«ii»i LL.so. belimwlct. LviriuiL per November «.W. sei Mai-Nuaiist 16.75. rulüz. Nudoi ver November 57.66. rer Mcm Juni 6S.2S. ruhig. Lokales nutz Tächi'jschcs. — Se. Majestät der König und Se. König!. Hoheit Prinz G e v r g begaben sich gestern mit mchrcreo Eavalieren zur Jagd ans Lgiigcbcück« Revier. Das Dm« ward in der König!. Villa zu Strehlen eingenommen. — Dem Dsickwr der Knnstakadcmie und Kimstgcwcrbcschulc zu Leipzig. Hosrgth Prof. Dr. Phil. Nievcr, wurde dos Ritter kreuz 1. Klasse des Verdienstordens, dem in den Ruhestand getrete nen Rendant beim Amtsgericht Rgdebcrg, Jricdemann U n g e r, das Veidiciistkreu; verliehen. — Dem Schriftsteller Robert Prölß in Dresden ist vom Herzoge zu Sachsen-Meiningen das Rittcrkrenz 1. Klasse desSachjen- Eencslinischcn HauSordcnS verliehen worden. — Die erste Diöcesan-Vcrjammlung dcr Ephorie Dresden 1. unter dcr Amtssührung des Heren Konsistorialrath Tr. DibelmS fand vor zwei Jahren Ansang November siatt, und cs wurde dabei n- A. beschlossen, einen ollgemeincn Knchcnbausonds für Dresden zu begründen. Dre zweite derartige Versammlung soll nächsten Freitag, den 11. Nov., Abends O'/i Uhr. im Stadtverord- netensaale abgchalten werden. Die Tagesordnung ist vom Vor sitzenden Dr. Dibelius in folgend« Weise sestgcstcllt worden: 1) Gesang. Gebet, kurze Ansprache. 2) Luthcrsestspiel, Geinemde- Dinkonie, Evangelisches Vereinshaus; Ncs.: Dr. Dibclins. 3) In schriften an Schulen, Privathänsern und auf Fricdhöien; Rci.: Archldiakonus Lieschkc. 4) „Unsere Markm-Luther-Kirche"; Res.: Amtsrichter Rüger. 5) „Ist es wünschenswerth, miicre evanael.- litth. Kirchen auch an Wochentagen offen zu halten?" Ncs.: Rechts anwalt Dr. Bahr. 6) Eventuell: Diskussion über andcrwcitc, aus der Milte der Versammlung angeregte Gegenstände. — Dcr Artikel über Reviiions w eien bei Aktien - Ge sell s ch a f t e n im vorgestrigen Blatte veranlaßt einen im Dienst von Altien-Unternehmungen ergrauten Beamten, sich hierüber nach stehend ausznsprecheii. „Erörtern wir zunächst einmal, in welcher Weile die Revision bei den Aktiengesellschaften gchandhabt wird. Da kommt man denn von vornherein zu dcr Thatiache, daß nicht die einzel nen Geschäfts-Manipulationen dcr Geicllschaftsvorstände bczw. Direktoren einer Kritik seitens des Revisors unterliegen, sondern daß dessen ganze Thäiigkcit sich ans die Prüfung dcr Bücher nnd Rechnungen beschränkt. Und wer sind die Personen für gewöhn lich, denen man ein io wichtiges Amt anvcrtrant ? Zmucrst sind cS Leute, welche diese Tbätigkcit als einträgliche Nebenbeschäfti gung betreiben, städtische Beamte und Staatsbeamte, Lehr« dcr Buchhaltung und Schönschrcibekunst, oftmals auch Kanflcute, die schon einmal Schissbruch gelitten. Daß diesen Revisoren oft jede kaufmännische Bildung abgebt, znm mindesten aber fast ohne Aus nahme die Keniitiuß dcr betreffenden Branche des Geschäfts, von welchem sic als Revisor bestellt worden sind, ist Thalsachc. Die Prüfung dcr Geschäftsbücher und Beläge geschieht daher auch seitens dieser Herren in d« Regel nur calcnlatorisch; außerdem verfolgen sic die Ueberträge aus den verschiedenen Büchern bis aus die Cvnten im Hauptbuch und vergleichen letztere znm Schluß mit der ausgestellten Gewinn-Rechnung bczw. Jahres-Bilanz. Wenn dies Alles gewissenhaft anSgcsührt wird, so hat es kür die Sicher heit dcr Aktionäre immerhin schon einen nicht zu imtcrjchätzenden Werth: aber in wie vielen Fällen fehlt nicht die Sorgfalt und Gründlichkeit gänzlich, schon aus dem einfachen Grunde, weil man dem Revisor nicht die »vthige Zeit dazu läßt, ihn vielmehr drängt, seine Arbeit wegen des Termins der Generalversammlung io schleu nigst als möglich zu beenden. Ein großer Thcil der Revisoren ist denn auch „prompt" genug, bieranf emzugehen, ja es sind mir Falle bekannt, wo ein iolcher Mann, nachdem er an einigen Tagen mehrere Stunden die Bücher eingesehen und sogenannte Stichpro ben darin vorgeiivmmen hatte, unbedenklich die Züchtigkeit dcr Bücher und Bilanz bescheinigte und . . . dafür sein Honorar cin- strich; ein für die geringe Arbeit jedenfalls sehr leichter Verdienst. Die Arbeit war dabei die Nebensache, die Hauptsache die Unter schrift, wcnigslciiS für die Verwaltung. AVer auch sonst ist cs eine Unmöglichkeit, in wenigen Wochen, ja oftiiials Tagen, die ganze Jahresarbeit vieler Menschen gründlich durchgehen zu können, zu mal wenn dem Revisor jede Kriiiitnis; dcr Branche abgcht. Hier aus geht hervor, welchen Werth das Publikum im Allgemeinen den Beglaubigungen der Jahresbilanzen bei Akticn-Unternehmungen bezüglich ihrer Richtigkeit beilegen kgim. Ich erinnere hier nur an die bekannten Vorgänge bei einer Aktieiisvinnerei, welche vor meh reren Jahre durch ein Versehen beiäder Inventur eine hohe Divi dende zahlte; das Jahr daraus gingen die Aktionäre infolge dieses Fehlers leer ans. Auch hierbei hatte der Revisor die Richtgzkeit des Gewinn- und Veilust-Evnto'S und der Bilanz bescheinigt. Der AnssichtSrath brachte aber zu sein« eigenen und des Revisors — de» er noch als besonders schneidig bezeichnet«: — Eulsrhnldigiliig vor, daß so etwas auch bei der größten Sorgfalt Passiren könnte. 0 8!meta aimpjioitas! — Tic zweite Kategorie von Revisoren sind die mit festem Gehalt als Beamte der Aktiengesellschaften angc- slrllten, wie solche bei den meisten größeren Bankinstituten zu finde» sind. Diese Herren sind aber keinesfalls dazu Hernien, die Hand- lnngSweisc der Gesellschafts-Vorstände und Direktoren zu überwachen, vielmehr besteht ihre Thätigkcft in der Uebcrwachnng der in dcr Bnchhaltcrei und Kaffe angestelltcn lliilerhcanfte» beziv. Prüfung der von diesen geführten Büchern nnd Kassen. Tieie Revisoren sind den Direktoren mfterslellt, werden von ihnen oder wenigstens durch ihr Zifthnn angcstellt, mit Zulagen bedacht, entlassen und erstatten in der Regel ihre Berichte auch nur an die Direktion; mit dem Anssichtsrath direkt haben sic in de» wenigsten Fällen etwas zu lbun. Daß em Mann in einer derartig abhängigen Stellung sich nicht vermessen wird, das Geschästsgcbahrcn sein« Ehcfs zu tritisiren, kann ihm Niemand verdenken.auch hier heißt es: „West' Vrod ich esse, dess' Lied ich singe". Wie schwer cs für einen Uifterbcontten überhaupt ist, selbst bearnndctc Beschwerde kHeljenmLntel auffsllenü diiiig!
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