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Nacht- Telegramme. Stur tn einem Arni der »«Na«.» «. ve««»»r. «e «e». dun,« «n^k» »Mt«, m» »mr«. «m, gt,«« ,n »t« ,UNm, de« Suim««. kW» M»»n>«UttdkU>mvu ,i«d In de» »rnijfltmmen Unruhe» »ut,rdr»- ««' Ldaule» zieht t» «nl-lnfte» rn»»en »ulummn,. - «r»t «prti. »er «tullentlch» VMIihntter tn L«. »«n. welcher zu «et»« «u Pari, Mi, auihtilt. Ist «eftern telegrahhilch «» «om berute» worden. tzexi Unü«t 18VS. 12. Jahrgang. Aufl. 44,000 Exempl. v i p l 0 Ut >884. > > «»<-»»» in ui -»„„««i»! st 7st I>«!-V«tl»rlk ». huuntultun^-lienoliLst, Itlai-tsn. »» me» S»»>dL, u>u. ?»!tiau8, Part. u. I. Lt. t'orospreelwt. 1382. NeuesleBürsen-Telrniamuir. Br»«lau, L. Oklvber, R,»I,m. «Gelreidemarttl. Kpirio», p>. noit!. 100"/» Octbr. 47,5«>. 41»,„>c» Ocipr.- ÜIvvi-r. >14,00, Roubi.-rcc. II i,So. «Prtl-Mai 121.00. oiuvol Lrludc,. Rosemper und Stoppe.Tilpr. 47.1,». Zink: lest. — Weiler: Schi»». «te I > tu, «.Lkiiir., Rachm. l.il. itoeleetdemartli. Weizen uuvciuud , toro 144—100. Ltl.-Sivuln. !i,02>o, StopeniSer-lkelbr. Il>2,oo. Apiil-Mnl »>>,50. SIoo«e» s.ist, inen ,lp.. Lcipr.-Rou. 107.00. RopSe.-Tccb, »Ü8H». «pril-M», II»,,». ötijpol ttitl, vliover 48,0», April Mni 18,50. Spiriins tuen per Lelopee d»,7tt, Roobr.-Deedr. oo.oo »,,.>!«. »tat —. Pelrollni» loco iO.so. Dresden, 1887. H kolLkLrvtl«. ^6l/b08illM, ^Sslvrlok »Lllivko. MWlttMijler. p LS KV«tt1n«r»tpa-uv IS. VIdtirv srn! v.g.?»t»nl. »MtKsNollL. Llein Oontar verloirte ioli von'l'Iivrgsisnstr.2 »Ni l» VItzv1i8trn88v 27 (kein» Xurtiirstvnstrnsso). vovon xütiszst. Xotix ru ustunon diitv. C1»rt IL«ii»e>ia«. IwLdLrdvr-Vvi», _ - 2 « maxonMrlcsnä, voräaunimmdesüräsrnil, volilsehmoeiccm«!, in K vorüüKiicdvr (zuaiftät. Kgl. KOpottjeke Zresden. am ^eoraeüli-or. ^ SU«««? NrvsÄvner VeruivkvIlUlKS-LllstLtt lffii VUo VMWvr, Ar.280. Mack: «» s>. Gallen, 'Anarchisten in 'Amerika. Landtagsivablen. Böhme-Jubiläum, Lokal- und Polizcibericht. GerichtS- verhandlungen. ..'Armide". Resultate der Aquarellansttellung. Freitag, 7. Octbr. veramwottlicher Redakteur kür PoNttskhts ve. «mit Vieren tn Dresden. Ziemlich zu derselben Zeit, da in Fricdrichsruhe die Staats männer Deutschlands und Italiens erfolgreich an der Befestigung des höchsten Gutes aller Völker, des Friedens, arbeiteten, beschlossen die in St. Gallen zu einem Kongresse vereinigten Sozialdemokraten eine» Schritt weiter zur Ncvolutivilirnng und z»m Umsturz der Staats- und Gcsellichaftseinrichtnngcn zu thun. Der Geaenlad ist klar und höchst einfach: die verantwortlichen Leiter der Staaten ar- Veite» am Frieden und der Wohlfahrt der Völker, die unverant wortliche» VolkSversührcr bereiten den gesellschaftliche» Krieg und das Verdelbcu der Völker vor. Ter Sozialdemokratie Tentschlandü scheint cs gcluiigeii zu sei», Ort und Zeit ihrer geplanten Zusammenkunft gcheimziihaltcn: sie suchte wohl gar durch Ausstreuung falscher Nachrichten hierüber die Staatsbehörden irrezuiühren. Jedenfalls l'iachlc sie cü fertig, aus allen Thcilen Deutschlands zn ihrem Parteitage iu aller Stille Vertreter nach der Schweiz zu senden. Lb nicht die Behörden den eine» oder anderen Vertrauten unter den zu St. Gallen versammelten Parteigenossen hatten, aus welchem Wege Berichte über die Beschlüsse nach außen gedrungen sind, ent zieht sich unsrrer Kenntnis;. Tie Berichte, ihre Genauigkeit vvraus- gcleht, summen darin überein, das; die sogenannten Gemäßigten von den Radikalen überflügelt worden sind. Die parlamentarische So zialdemokratie unterlag Len Thatendiirstigen. Anfangs hatten walirscheiulich die Zahmeren die Mehrheit, wie der Vorsitz der Serien Singer niid.Hasenclever beweist: dann aber wendete sich das Blatt. Anhänger der extremeren Richtung beschuldigten die sozialdemokratischen Rcichstagsabgeordneten. die Frage der sozialen Revolution in zweite Linie gestellt zu haben. Der Ncchtiertiguiigs- ocriuch aui diese Anklage mutz gcniitzglnckt sei», denn der Parteitag beichlvtz die schärfere Betonung des revolutionären Charakters der sozialdemokratischen Bewegung. Die Sozialdemokratie wird künftig hin mit anderen ihr sonst nahestehenden Parteien keine Kompromisse cüigeheii. Das kann sich auf zweierlei erstrecken: auf die Wahle» und iW das Verhalten der Gewählten später rin Reichstage. Verschmähen die Sozialdemokraten wirklich daS Hand in Hand geben mit den Teutschireisiiiiiigen und Klerikalen bei den Wahlen, so werden die Folgen sin die Telltschsreisiniiigen verhängniszvoll sei». 'Rur l adiiich, Vas; die Deiitschsreisiiiiiigeii sich der Unterstützung der Sozial- dcmokratcii ementen, gelang es ihnen, ihre Handvoll Abgeordneten durchzmeneii; namentlich machten bei den Stichwahlen die Sozial dcmokratcii und Tciitichfreisinnigen gemeinsame Sache und — Ge schäft'. C. in m irischem Gedächtnis;, wie zwiiche» beiden Par teien förmliche Tausrngeschätte porgenoinmen wurden. Für die Unterstützung in dem einen Wahlkreis stellten sich die beiden Par teien die Summen ihrer Angehörigen in dem anderen Wahlkreis qcgcuiciug zur Venugnng. Herr Buddcberg ist z. B. durch die sozialdemokratische Fluihwclle aus Zittau in den Reichstag ge schwemmt worden. Dafür erleben wir cs zeht bei den sächsischen xandtagswalileii, z. B. in Leipzig, daß die Dentschfreistunigen zum Dank unter den rolhen Feldzeichen der Sozialdenwk»atie in den Aahlkampi ziehen. Es wird der sozialdemokratischen Parteileitung schwer 'allen, in jedem einzelnen Falle die St. Gallcr Beschlüsse durchzMhrcn, d. h. ihre Angehörigen abzuhalten, für deutschsreisni i'.igc Kandidaturen zu stimmen; denn die Deutschfrcisinnigen berei ten doch nur den Bode» stir die Sozialdemokratie vor. Wenn aber in St. Gallen den Reichstagsabgeordneten vorge- werw» wurde, das; sie sich zu sehr an den parlamentarischen Arbeiten l'echciligtc'ii, io ist dies eigentlich verwunderlich. Es ist bekannt, wic leicht cs die gewählten Sozialdemokraten mit ihren Pflichten als Abgeordnete nehmen. Wie oft schwänzen sic die Sitzungen! Sehr häufig schicken sie nur einen einzigen Vertreter, gleichsam als Echildwoche >,i den Reichstag. Hat man sie in die Kommissionen Uwaklt, io fehlen sic bei den Arbeiten. Eine Folge der St. Galler Pc chlüsie wird sein, daß die sozialdemokratischen Abgeordneten ihre Pflicht noch lässiger erfüllen und dafür versuchen werde», etliche reavlutionäre Reden mehr zu halten. Tie Arbeiter, die des guten HlaiilwnS sind, sic wählen deshalb Abgeordnete in den Reichstag, daiiul diese dann dort ihre Interessen wahniehmen und am Wohlc dcS Ganzen redlich und ernstlich arbeiten tollten, sehen sich also künitig noch mehr und jchmerzlicher in ihren berechtigten Erwar tungen getäuscht. Nicht die friedliche Arbeit, nicht gesetzmäßig zu Stande gebrachte Reformen sind es, worauf es der Sozialdemo kratie »»kommt, sondern das Wählen überhaupt, das sich für sie nielirsleiitheils mit dem „tt" schreibt, die mit dem Wählen und Wühle» verbundene Auslegung des Volkes. Die Si. Galler Beschlüsse sind ein neuer Beleg für den alten t!iiakr»ngssatz. daß bei revolutionären Bewegungen die gemäßigte re» Elemente von den gewaltthätigeren bei Seite geschoben, oder wem, sic nicht gutwillig weichen, über den Hausen gerannt werden. Schon müssen sich Bebel »nd Liebknecht Vorwerken lassen, daß sie zu zahm sind! Es kan» eben Niemand so weit links stehen, daß »ich! ei» Anderer sich noch linkscr stellte. Wic der deutsche Freisinn die Porst'M der Sozialdemokratie, ist diese die Vcnbcrkitung kür den Anarchismus. Tie Macht, die jetzt noch Bebel und Liebknecht über ihre Anhänger aiiSübe», schwände in demielben Augenblicke, da die revolutionäre Bewegung zu Thaten überginge: da würden sich noch ganz andere Männer der Leitung der Massen bemächtigen. Welcher Art sie sind, dcnans wirst der Leipziger Prozeß gegen Neve ein Ltrcislicht und noch deutlicher wird es, wenn man auf die Bewe gung blickt, die in Amerika zu Gunsten der 7 Anarchisten in Chi cago in Gang ist. Um diele Bestien »r Menschengestalt vor dem Wgen z» retten, veranstalten Sozialdemokraten und Anarchisten M die Wette Volksversammlungen. Es scheint, als hätten dort die Lozialdemokraten das Bedürtnitz. sich des Wohlwollens ihrer anar- chWchen Genossen zu versichern. Diesem Bemühen kommt das laugwierige amrrikaniichc Gerichtsverfahren zu Hilfe. Im Mai iwriaen Jahres war bekanntlich die Gartenstadt Chicago der Schau platz eines gräßlichen Blutbades. D»c bortiac . . ziemlich stark, gut vrganisirt und mit Wassenüvunacn vertraut sind, glaubten dir Zeit gekommen, den Umsturz der Gescllichait vorzu nehmen. Es wurde ihnen im Lansc der späteren Untersuchung nachgewiesen, das; sie eine Verschwörung zu dem Zwecke von Raub, Mord und Äraiidstislnng gebildet nnd zu diesem Behüte Dnnamit- bomben angetertigt hatten. Als Alles reif zu sein schien, führten sie auf dem Heuinarlt aus nichtiger Ursache einen Anstiche l>erbei, reizten die Vvlksinasscn zur Ermordung der zur Wiederherstellung der Ordnung erschienenen Polizei aus, und als eine natürliche Scheu vor Menschenbiul und ei» Rest von gcietzmäßigem Sinne das Volk abhielt, den Stnchelredeu zu gehorchen, da schleuderten die Anarchisten in die Voiksmasscn eine Bombe, welche den Tod »nd die Verwun dung einer großen Anzahl Meirichen, Polizisten wie Neugieriger zur Folge hatte. Ein Schrei der Entrüstung ging durch das Land: 7 der Häupter der 'Anarchisten wurden ergriffen. Das Schwur gericht führte die Untersuchung, obwohl die öffentliche Meinung den Urhebern des Blutbades sehr ungünstig war, mit großer Unparteilichkeit und Umsicht: es wurde Nichts verabiänint, den Angeklagten Gelegenheit zn geben, den Kovs ans der Schlinge zu ziehe». Trotz aller Einschüchterung der Geschwore nen erkannten diese die Angeklagten des Mordes und der Beihilfe zum Morde für schuldig und verurthcilien sie zum Tode. Das war am !>. Oktober. Am 25. 'November erlangten die Anwälte einen Strasanlichub, mir die höhere Instanz nnznruscn. Diese hat bis zum KZ. September' ds. I. verhandelt, bestätigte aber dann das Todcsurthcii nnd setzte dessen Vollstreckung am den II. November fest. Hatte» schon während dieses langen Prozesses die Heliershelser jener Schürten alle Hebel >» Bewegung geletzt, den Galgen um seine Beute zu betrüge», io scheuen sic jetzt erst recht vor keinem Einschüchterungsmittel zurück. Merkwürdige Gegensätze in Amerika ! Los Volk, wen» cs »lirchtet, daß ein P'erdedicb dem Galgen ent laust, macht selbst den Richter Lynch und hängt den Verbrecher oft noch vor seiner Veriirtheilung nur. Bei einem Verbrechen aber, das einen politnchen Beigeschmack bat. verzögert sich die Strafe in's Unleibigc. Monatelang hat es gedauert, ehe der offenkundige nnd g-ständigc Mörder des edle» Präsidenten Garsield iein Verbrechen büßte! Die Elueagoer Mordbube» erscheinen vielen Amerikanern als „politische Märtyrer", obwohl von eincm politischen Gedanken bei ihren Schandthaten gar nicht, desto mehr von gemeiner Mord- lnst und Raubgier die Rede ist. Zwar giebt alle Welt zu, das; Spieß und Genossen der intellektuellen Urheberschaft des Blutbades überführt sind, aber der Beweis sei nicht erbracht, daß Einer von ihnen die Bombe geworden. Nun bedroht aber das Strafgesetz nicht bloS den Mord, sonder» ausdrücklich die Urheberschaft, die Theilnahnie nnd Begünstigung des Mordes mit dcni Tode. In thorichter Rührseligkeit verlangt man die Begnadigung jener Scheu sale zu Acbc'islänalicher Eiinperriliig", obwohl dieic mir die Anwart schaft aut baldige Befreiung sein würbe. Dieser Unsinn ist nur dadurch zu erklären, daß dir Parteien drüben auch mit diesem entsch lichen Ereignis; — Wahtvolitik treiben. Werl sich die Arbeiter für die Begnadigung von Mördern verwende», tragen die Parteien Bedenken, sich für die Wahlen des künftigen Jahres die Arbeiter stimmen zu verscherzen. Wohin schließlich Lik menschliche Gesell schaft kommt, wenn blutbefleckte Äncircinstenhäupilinge aus Wahl- lücksichtcn dem Henker entrisse» werden, das bedarf keiner Darlegung. Von Zürich aus aber ist auch an die deulschen Sozialdemokraten das Geheiß crgnnaui. sich der Bewegung zur Begnadigung der Anarchisten anzujchlicßen. Das läßt tief blicken. «eueste Tklearamme Ser ..Tre-Vver Rachr." vom 6. Oct. Leipzig. In dem Reichsgerichts-Prozeß gegen den Anar chisten Neve plaidirte der Angeklagte in halbstündiger Rede für seine Freisprechung. Der Obeireichsanwalt beantragte IO Jahre Zuchthaus. Die Urtheilsverkiiiidigiing erfolgt Montag Mittag. Berlin. Die „Nordd. Allg." feiert in warmen Worten die Zusammenkunft Erispis mit dem Reichskanzler als einen neuen Be weis der alten erprobten, zwilchen den beiderseitigen Herrschern und Völkern bestehende» Frenndschait und ihrer friedlichen Bestrebungen. EnspiS Besuch habe die volle Uebcreinstimmung der beiden Staatsmänner in ihrer Entschlossenheit ergeben, im Verein mit Oesterreich den Frieden zu erhalten, einen europäischen Krieg nach Möglichkeit zn verhindern und im Falle der Nothwendigkert den selben gemeinsam abznwehren. Diese Aufgabe sei keiner schweben den Detailiraae untergeordnet, auch nicht der Ausfluß vorüber- zehender persönlicher Stimmungen, sondern das Ergebniß der Gc- ammtinteresscn beider Völker, welche gewillt leien, nach der Her- tcllnng ihrer nationalen Einheit sich der Pflege der miterrnngenen Güter zn widmen. Ter friedliebende Bürger, der jedes neue Pfand zur Kräsliguna des Friedens freudig begrüße, werde, wie aus den Besuch Kalnokus so auch auf den Besuch Erispis. mit Genugthuung Hinblicke». Diejenigen ausländischen Stimmen, welche ihr Miß fallen über den Besuch ausdrücken. zeigten dadurch, daß sie nicht der größeren Mehrheit der europäischen Bevölkerung angeboren, welche den Frieden wolle, sondcm der kleinen Anzahl Derer, welche die Calamität großer Kriege über Europa hcrbcisühren wollen. — Der Bnndcsrath genehmigte heute den Antrag Preußens wegen erneuter Anordnungen aus Grund des 8 28 des Gesetzes gegen die gcmeiiiaesäbrlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie für Spandau nnd nvenvics die Vorlage betreffs der 1888 zu veranstaltenden internationalen Ausstellung in Melbourne de» Ausschüssen. Iannowitz (Schlesien-. Gestern Abend ist ein Kolilenzug aus Hirschdcrg beim Einlaufe» in den hiesigen Bahnhof vollständig entgleist, der Zugführer ist getödtet, der Packwagen und eine An zahl Kohlenwagen würben vollständig zertrümmert. Paris. Die von Rochefort inscenirte Nationalsainmlung für die Wittwe Brignon hat Fiasco gemacht. Der Pariser Ge- mkinderath beabsichtigte, sich mit 5000 Francs mir Stadtkosten zu bethriligen. Der Beschluß würde von der Regierung zweifelst»« anullirt worden sein. Inzwischen hat die Wittwe Brignon erklärt, daß sic die Sammlung Rochciorts znrückweisc. Die von der deut schen Regierung zu gewährende Entschädigung wird aut 50,000 Francs angegeben. Das Jahreseinkommen Brignons soll 1300 Francs betragen haben. — Der Eonflict mit Madagaöcar ist bei- gelegt. In Tunis, wo die Erbitterung zwischen Italienern und Franzosen groß ist, hatte die Nachricht von der Zusammenkunft Bismarcks mit EriSpi freudige Manifestationen Nächste Woche findet die Vcrtheilnna des neue» , zunächst bei dem 7. Armcecorps (Deport Besc»i?on), statt. London. In hiesigen diplomatischen Kreisen finden die Ver suche der Partei „Jeune Tiirgiii" in Konstantinopel Beachtung. Die genannte Partei schlägt vor, jede Beziehung zu Bulgarien, also auch die Snzciänität anszuhebeii. Sehr hochgestellte Türken, darunter zwei Diplomaten und rin Feldmarschnll, betonten in Gegen wart des Sultans, daß ans dem jetzigen Verhältnis; kein Vortheil, wohl aber Gefahren für die Türkei erwüchsen Selbst in Osiriiinc- lien hätten last alle Türken das Land verlassen oder seien im Be griff. es zn thnn Dce Großvezir soll diesen Vorschlägen nicht ga»', abgcneigl sei». Der Sultan nimmt bis jetzt eine ablehnende Hal tung ein. da der vollständige Rückzug der Türkei eventuell die Russen wieder aus de» Weg nach Adricuropcl »ihren könnte. Chemnitz. Der Anssichtsrath der Maschinenfabrik - Wiede beschloß in seiner heutigen Sitzung »orbchältlich der Revision 80,700 Mk. zn Ab>chreibnngen und Rcier'veslellnngcn sowie die Vertheilung einer Dividende von 2".:> Prozent (^- 8 Mk > der Generalversammlung, welche am 7. 'November staitsindct, vorzu- schlagen. Berliner Börse. Vrm auswärts mangelten Anregungen. Die Börse setzte mit wenig veränderte» Eurien ein. Baust'» be festigten sich im weiteren Verlaute aui erhöhte Emissionsthätig- keit der leitenden Bankinstitute, mich Bergwerke schlugen eine stei gende Richtung ein. Deutsche Bahnen waren Whr schwankend, österreichische ruhig. Galizier schwach: fremde Renten >n> Allge meinen schwach. Vvn Bergwerken waren Laurahütte bevorzugt. Im Kassaverkehr waren Banken belebt. Bergwerke lest und höher, auch für Industrien bestand lebhaftes Jnleieffe. Deutsche Bahnen waren ohne einheitliche Tendenz, deutsche Fonds und österreichische Prioritäten fest. Pcivatdiskont 2 Proz. Arankfort a. »i.. «i. eciobcr. crrkdtt iM. eiaalSdaii» I87>/,. n»w- b,r»en 72.21,. «aiijier 17«,2». »aül'lcr 7',,Ii>. Ivroc. Nnciar. UioNirr»!« 8i1,«a rieconlo 188,40. 8>ier iliuslcu —. Laura 181,40. Schweizer Norsosi -. gcsi. W t e a, ü. Oelober. Credit 2842,0. ötaaisdaiin —. Lomdarden —. Galizier —. Marinoie« —. Nu». Credil —. Uno. Gold —. Hcfi. Varl».«. Lctobcr. «Schluß > Olcnie 82.45. »nlelbe 109,52. Italiener 99,05. Slaatdbali» 482,50. Lombarde» 187,50, do. ivrlortliitl» —. Spanier «7,94. Cabpier 481,47. Ltlomaucn 491M. »ieuc Anleibc —. Türken —. gicst. Land»», «. Oktober, Lorm. ll Nvr 10 Min. ikousolo 102>/,». 1874er Rügen 95-.. Italiener 97-/,. Lombarden 7>/,». Nono. Türken 14-„ 4proc. suudlrte dlmerikaner 127>,. 4proc. Ungar. Golbrente 80. Oellrrr. Gold» reute 89. «reuß. ContolS 10t>/,. Eavpter 75',,. Rene Eauvicr 99>/„ Garant. Sabiner 98-/,. Ottomantank 9-1„. Sucz-NrNcn 78'/,. Spanier ««-/,. — SNm- mana: Behauptet. — v>ct«er: Bewöllt. A m st e r p a m , 6. Oktober. Brobnlle» iSchlntzi. Weizen per November 181, per Mtrz 18b. Roggen per Oktober 95, per Mürz 102. Bart» <«rodukten>. «.lLctvbcr. «Säilutz.' LZeNen per October W.io. per Januar-Avril 22.2s. ruliia. SvirUn» ver Oclober 44.7S. ver Jamiar- Avril «.so. malt. Nüböl ver Lctober 57.2s. ver Äanuar-Nvril ss.oo. ruliia. zur Folge. — Lebet-Gewehres, Heinrich Regime» XXVII. Rcuß j. L-, Premierlentnant im Gärdchusärcn- egimenl nebst Gemahlin, Erbprinzcssin Elise, Ihre Durchlaucht Prinzessin Elisabeth Reuß j. L-, Ihre Durchlnnch-l die Prinzessin Elisabeth v. Bentheim-Tecklcnburg-Rheda und Sc. Durchlaucht Prinz Otto v. Schönburg auf Droyssig nebst Gemahlin. — Das Wahlkomitee für den Rcustadt - Antonstädtcr Wahlkreis beginnt nunmehr — fast möchte man sagen: endlich — sich z» regen. Dasselbe hielt dieser Tage unter Hinzuziehung einer Anzahl Wähler der konservativen, iiativnalliberalen nnd christ lich-sozialen Partei eine Sitzung ab. in welcher ein Aufruf zur Wiederwahl des Herrn Betricbsingcnicm BartI, 0 lv in ä u s fest gestellt wurde. Außerdem wurde beschlossen, einige öffentliche Ver sammlungen zu veranstalten, in denen der Herr Kandidat sprechen wird. Die Ordnungsyarteien haben im Neustädten Wahlkreis allen Grund, sich ja nicht in Sorglosigkeit cinzuwiegcn, sondern Mann für Mann an die Urne zu treten. Bei der letzten Wahl wurden ca. 1070 konservative, 400 iiativnallibcrcile, 250 freisinnige nnd 900 sozialdemokrakische Stimmen abgegeben, so daß diesmal — falls die Usinnigen sich zu den Sozialdemokraten schlagen sollten — 1400 stimmen der OrdnungSvarteien 1150 sozialdemokratischen gegenüber stehen werden. Hierzu kommt, daß die Zahl der Wahlberechtigte», die den niedersten Steuersatz entrichten, ganz außerordentlich zugc- nonnncn hat. woraus man mit Bestimmtheit schließen kann, daß die Sozialdemokraten diesmal ganz besondere Anstrengungen mache» werden. — Wie das „Lcivz. Taaebl." von bcrnscner Seite vernimmt, wird ini Leipziger 3. städtischen Wahlkreise dessen seitheriger Vc> treten, Herr Dr. für. Karl Heine i» Nenschlenßig, seitens der n,i- tioiialliberalen nnd der conscrvativen Partei wieder alS Eandidnl zu der bevorstehenden Landtagswahl in Vorschlag gebracht, und es -st die Veröffentlichung des von beiden Parteien zn erlassenden lalilaufrutcs in den nächsten Tagen zu erwarten. Herr Tr. Heine gehört seit einigen Jahren dem Lcipigcr conieivativcn Verein an und die nationalliberale Partei in Leipig beweist dadurch, daß sic dem Vorschlag seiner Wiederwahl anschlicßt, wic ernst und aus .tig sic ihrerseits an deni Cartell sesthält. Möge dieses Beispiel patriotischen Handelns auch anderwärts im Lande überall 'Nach ahmung finden, denn nur dadurch wird es möglich iein, gleiche Erfolge wic bei den ReichsiagSwnhten zu erzielen. — Die Vermnthung. daß die waschechten Richtcrianer bei den Landtaaswahlen mit den Sozialdemokraten Arm in Arm geben werde», hat durch die jüngst in Leipzig nbgehaltenc sizia!- Lolale« uns Sächsisches. — Ter erste Tag bei den kaiserlichen H 0 ch w ildja g d e» in Steiermark, zn welchem Sc. Majestät der König gereist ist, wies ein geringes Ergebniß aus. In der 'Nacht war Schnee gefallen und dazu wehte ein sehr cmpsindlicher Nvrdwcslwind. Der Gang zu den Gcmscnhöhcn unterblieb ganz. — Sc. Majestät der König hat dem Bcickerobermeister I. Hauswald und dem Hosinundbäckcr A d a m das Ritterkreuz 2. Klasse vom Albrecktsordcn verliehen. Diese den genaimtcu Herren mit Rücksicht aus den glücklichen Verlaus der Bäckereiausslellung gewordene 'Auszeichnung wurde denselben gestern auf dem Rath hause in Gegenwart des Herrn Bürgermeisters Bönisch vom Herrn Oberbürgermeister Dr. Stube! unter herzlicher Ansprache übergeben — Am Dienstag Abend trafen Erbprinz, Erbprinzessin Elise und Prinzessin Elisabeth von Neuß hier ein und stiegen im Holet de -Tmxc ab. — Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Louise v. Wales, welche inkognito unter dem Namen Lady Chester reist, ist, mit Gefolge Von Wien kommend, hier cingetroffen und im Hotel Viktoria ab- gestiegen. — 'Anläßlich der heutigen Feier der silbernen Hochzeit des Prinzen Georg von Schönburg und Gemahlin Prinzessin Luise von Beiftheim-Tecklcnbnrg-Nheda auf Schloß Hermsdorf trafen vorgestern Abend im Hotel Bellevue hohe Gäste ein: die Frau vrrw. Grobherzogin Marie von Mecklenburg-Schwerin, Kgl. Hoheit, die von ihren hier stndirenden Söhnen auf dem Leipziger Bahnhose begrüßt ward, ferner Herzogin Elisabeth von Mccklcn- burg-Schwerin und die mit dem Mecklenburgischen Hause ver wandte Prinzessin Mathilde von Schwarzburg-Rudolstadt und deren Kinder, Prinz Günther und Prinzessin Thekla. Ferner werden der Hochzeitsseicr beiwohnen: Se. Durchlaucht Erbprinz !?S > LL " S- s Z «-t