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- Erscheinungsdatum
- 1887-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188710050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-10
- Tag 1887-10-05
-
Monat
1887-10
-
Jahr
1887
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r,,edl«1t für Marie»!,r. Piackcmitt.'s v '">NN-'S» dis 12 Milt. VuStentlD,, Sil?>vüs>^b»ura»Ljockt'nlaaen«i> > UI» Racnm Die itvalliax Pselil- c»te >cu.« «ilvent lb Ä« lur Man- !-»» oder „ach helNuaen «0 Vf«, ttccicriii Llrnii cEniaeiando .-teile « Pi« Aeliainen aut der Privat- ü.ll .gelte /L> Pi,), <r,»e <Karantie lur das nöchlilaaiae Eriche»»» der. ge'craie wird »ich» »c»clien. Aus- nvNiae Jniertiou» t'lnmäcie aeaen .«iLimmera>ido»a>il„„a durch Pries-' mrl n ad PvIicmMlnnci. Jnterate „chmca imnnilliche renvmnnrie An- . Ervtdiiioua» au ,iur Nuck-1 '.Nannierirne teinc Per-f «irduiiicl! SkNlwikch.Llelie« U Ä»n.. Sir 4!c»>>. Treadc». 32. Jahrgang. Aufl. 44,ÜÜ0 Ere»rp5 fiU z» molllßv Loklafrüokv LVR VF vL » von 12 »ln» k an IrsMö? 8ed>Me!l-ksM v«»8. UkUM. kMkvMzsk i«. i. Dresden, 1887. NknelteBürsen-rclegrarnme. ivre» lau, 1. Okiulce», Nachm. >GrirrI«c>»arI». Sviriiua»». luulj. >««»/» Ott.-Nori. r». !«l«a»c» Ott.. 8I»nbr. l>2,u», dioulii.-Ltk. 112,8». «»rll-Mai >2i,»». Nuliitl Oe,«8er- Novemder uud 8i«vl>r.-Dc>8r. 17,8». Pink: seil. — Wcllcc: LciaudcrUsi. Stellt», 1. Lcliic., Nachi». l,8. iBetreldeniarktj. Weireu dchauPlcl, V I«e° >12-118. ON.-Nu«,». Iisi.ua. 0 illoukmlicr-'Lecbr. IN,!,», '.>i«ril-2Ita> Uiu.äU. illauucu teil, lue« Ii,2-1UK. Ocidr-No». l»7.'.», U!»«d>. Drcdr. >»!'.»». «»rNMuc >»!,»". Nübol «nveräuderi. Oribc. du, .-iPril-ÄNa» IN^i». Lpiriluo acschailciv.. loco vre Oriobcr 87, Ncncbr. Tcc»c. !>7. April-Mai —. 'pettolem» Imo r»,8» IM <«!»«» >uissner varstollunx. irussororüoutlielr virksam uvä vokl- sclrmvekonü, b'I. 1,50 rmck 2 Llarlr. ^ iLilnixl. Httfnpotkvkv I)rtz8<1vu, »in V<;«r«ontl»ar. ^ TU» «vrMLNN F«NK ^aioliluill IniHour §688^9.858, T^LUk1lLU8 I. I'jyl !>>' lijvern IVarMLl«O'liii iiliu'Met!. Vrioot-ZIMo, ^VLU LekivAS VLkdk., I 1 vl» Ur« »ÄÜTG«^ von !0 !V?3e!i ÜN P6e ^/fklke. IViriiiliilltrr 1irit>ilir»«i!8» M«» <4^8 Erispi und die italieniicke Politik, der deuttck-franrösische Gt-nizzwischeniall. OrlStrankenkasse». Militärpflicht der Bolksschullchrer. I n t » O- Biichhändlerbeicktüsse. Ccmcert im .üotel de Sure. ..Die dÄmlueit a»s dem Avenlin". lYenchlSverdmidl. Unsere ncwerb!. -Lchulen. j » «rupluieileflssöii i» OsNileii: WttNLdi^k'OIttcKc, rieual.edre klatr, V,Ll8 L «Lkike. Sedlooaate»»»» II, XkONLNak>oiiE«<c -ti a«tt»6L. Crie-Pi und die italienische Politik, der deutsch irnnzösische Greuzzivischensoll. Orlstcantenkasse». Militärpflicht der Polkaschuilelirer, Bnchhändlcrlieschlüsse. Concert im .'öotel de Snxe. »Die Hoch-,eit ans dem Avenlin" OferichtSvcrbnnlch Unsere «ewerbl. -Lchulen. kurzer Frist lmiseudeu Militärconveutioucu a»s die nauzc 5jäl>riste w»e« Dauer ded Biluduisses auszudclnien. Tac- kann nur dedrolilich snr Diesciiiizen kliiiqen. die ei» schlechtes Äeivisse» Häven. Crispi llinp. wie sein Blatt niissührte. nach Friedrichöruhe, nicht um den Atrien vorziibeleitcn, sondern den Frieden zu sichern. Das köstliche iUemod des Friedens wird nun nicht vlos durch den denlsch- österreichischcn Tvppelposten bewacht: Italien ist jetzt seine dritte Schildwache. Wehe Dem, der dieses iilciiwd anzutasten den Frevel- muth hätte! Nach achttägiger Bennrnhiguna hat der Ja,zvunjiliickssall an der französischen (slrenze im Wesentlichen seine iLrledigung giännden. WaS noch üvria bleibt, sind lheils slrajrechtlich disziplinarische, theils völkerrechtliche Piinlte, deren Reacliing man in Nnhe avwarten kann. Was z. B- den Ort des Dhatveslandes anlangt, so hat deuclbc nunniehr ein untergeordnetes Interesse. Stach deutschen Berichten hat eine Grenzverletzung üverhanpt nicht stattgesilnden, da die beiden Franzosen auf deutschem Gebiete angcschoisen wurden. Ter sranzvsischcn Darstellung ist niindeslcns soweit zu glauben, daß die Grenzverletzung nicht beabsichtigt war. GS ist das persönliche Ver dienst des Kosters Wilhelm gewesen, daß durch freiwillige Gewäh rung einer Entschädigung »n die Hintcrlasseuen BrignvnS der Ver schleppung des Streitfalles voraebcugt wurde. (Der Leutnant v. Wangen hat erklärt, daß er überhaupt gar keine Entschädigung wollest Die vssentliche Meinung Frankreichs erkennt denn auch das Bitterlich' in dem Entgegenkommen Deutschlands an. nur darf man den Ausdruck dieses Gefühls nicht in seiner chauvinistischen Presse suchen. Diese ist nach wie vor roh, verlogen und prahle risch : sie vermag sich in ihrer Gesinnungsniedrigkeit nicht zur an ständigen Würdigung der deutschen Handlungsweise zu erheben. Ihr zufolge hat Deutschland nur „aus Furcht vor dem heute mäch tigen Frankreich" nachgegeben. Aus solche Erbärmlichkeit hat Deutschland nur ein Achselzucken und ein gleiches gebührt den Pau- slavislcn. Diese gebcrdcn nch noch viel französischer als die Fran zosen selbst. Der Petersburger „Swcjt" erklärt geradezu: es wäre überaus traurig, wenn das blutige Lrcigniß ohne Folgen und ohne Strafe bleiben sollte. Der „Swejt" droht den Franzosen sogar an, sie würden alle russischen Sympathien verlieren, wen» sie für den „frechen Mord, den ein deutscher Soldat aus französischem Boden begangen", sich nicht gehörig Gcnuglbnnng verichaste. Wie tief müssen nun die Franzosen in den Augen der Russen sinken, wenn sie sich i» diesem Falle verständig benehmen? Merken denn die Französen gar nicht, daß sic von den Russen nur benützt werden Kastanien verLnnvorllichcr Ncdakteur tur PöltttslhkA tu. Emil Biere» In Drekd«» Selten ist in der politischen Welt ei» unerwartetes Ereignib io cmniüthig beurtheilt worden, wie das Erscheinen des itaiienischen Mlnislcrpräsidenlen Erispi in Friedrichsruhe. Freund und Feind begegnen sich in der Ueberzeugung, daß der europäische Friede hieidmch eine mächtige Berstärkniig gewonnen hat. Mit trendiger Gcmigtlimilig begrüßt daher Alles, was in Europa zur Jriedenö- Mtei zählt, dir Verhandlungen beider Staatsmänner. Ebenso be greiflich ist der Aerger und die Enttäuschung aller Derer, die kein höheres Ziel kennen, als Europa in ein einziges großes Schlacht- icld iimziiwandeln. Noch sind wir ohne Kenntnis; von den russi- icheu Zcitmigsstinimcn über den Crispinischen Besuch; aber der Mißinulh der Chauvinisten Frankreichs spricht sich bereits in dem Attsuchcn aus, die Reise Crispi's nach Deutschland zu verdächtigen. Tie hat ehe» der Kriegspartei in Europa gründlich das Rezept verdorben. Wie schon der Argwohn und die Eifersucht der Fran zosen am frühesten von der gleise Crispi's unterrichtet war, so hchc» sie mm nachträglich die Italiener dadurch aut, daß sie cins- sprcligcn: Erispi habe Bismarck ersucht, eine Versöhnung zwischen Papst und Italien zu Stande zu dringen und zwar aui der Grund lage emer Gebietsabtretung an den Papst. Leo XIII. ist bekanntlich lercst. das Geiomintkonigreich Italien anzuerkennen, sobald ihm dicß'S einen Stadttheil von Rom und eine» Stressen Landes bis an'sMccr abtritt. Davon kann aber schlechterdings nicht die Rede lein »Nom ist nnautastbar!" lanietc ein Telegramm, das König .viumbert vor einigen Monaten zu einem Feste nach Rom richtete So wünschenswert!) cs im allgemeinen Interesse wäre, daß sich der Papst mit Italien versöhne, so erschöpft doch ein so praktischer Politiker wie Bismarck nicht seine Kräfte an der Lösung eines un- möghchcu Problems. Zu allem Ueberflnß hat auch da? ministe rielle Blatt in Rom, die Niforma, bündig erklärt, daß die gleise (frispi's mit der vatikanischen Frage ganz und gar nichts zu thun habe. Sollte sie in den Besprechungen beider Staatsmänner ge stresst worden sein, so mögen sich die Italiener beruhigen: Bis marck kau» nichts gereichen haben, was ihren Besitzstand beein trächtigt. Tic Papstsragc stört nicht den Frieden Europas; nur Nnvcrstcu'.d oder Böswilligkeit kann glaube» machen wollen, daß sie die Neuc Euspi'S über die Alpen »vthig gemacht habe. Gerade Enöpi wäre der Letzte, der seinem Könige anriethc, Nom zu ver lassen und cs dem Papste zurüekzngebkn, und von einer anderen Löuiu-z will ja der Papst nichts wissen. Somit lstestst cs dabei: die Reise CriSpi'S hatte nur den ein zige! Zweck, dos Friedensbollwerk der beiden Kaisermächte gegen die Ei'chüch'l'»,igL>vers»che von Russe» und Franzosen zu verstärken, bäum ist Nr richtige Man» dazu. Er kehrt zu seiner ersten Liebe, .u Tcul'chlcmd, zurück. Wohl war er, als Gras Nobilant das Biiudmp »ist Teustchlnud abschloß, ein Gegner desselben. Damals wa> >r öuluer der Linken in der Kammer. Bismarcks Leibblatt, d,c „Noiddeistschc", las ihm damals deshalb gehörig die Leviten; s.c gab ihm z» verstehe», daß, wenn er an dem Friedensbündniß rüttle, er mil alle» Umstiirzclementen Europas, französischen Ehau- vmstleu, uiststcheu Nihilisten, Polen und anderen Gesellen an dem- ielbeii Strange zöge. Erispi hat die Berechtigung dieser Anklage eilaiutt, dem, als er Minister wurde und sich die Tinge ans nächster Nähe ausihen konnte, da wurde er anS einem Gegner des dcittich ilalicmschen Bündnisses ein Freund desselben. Jetzt ist er mir der Gast des dcntichen Kanzler? in dessen lauenbnrgii'chcm S ldichloß gewesen! Den Hebcrgang zu seiner Rückkehr leitete er Nieste im Februar dic'eS Jahres ein, als er einem französischen Be- r.meislatter gegenüber sich ungefähr also äußerte: er habe sich mit der Temokralie Italiens über die deutschen Siege 1870 gefreut, ».st Napoleon gegen die nationale Einheit Tentschlands zu Felde g -ge» ici. Italien werde suchen müssen, einen neuen Krieg rw-ichen Frankreich und Italien zu verhindern, weil eine Nieder lage des ersleren die Freiheit des französischen Volks, emc Nieder lage DeustchlondS aber die Einheit des deutschen Reichs gefährde. Liest aber wolle Italien erhalten wissen: eS entspreche daher den Iistcrcsse» Italiens, sich denjenigen Mächten aiizuschließen, die Willens und im Stande sind, den Frieden aufrecht zu erhalten — das seien aber die beide» Kaisermächte." Dieser Gcdankengang wird »och durch die eigensten Interessen Italiens greifbarer ge macht. Ein rmsisch-sranzösischcs Bündniß. wenn es siegreich wäre, also seinen Zweck erreichte, schnürte Italien im Mittelmeer so ein, Laß cs ihm alle seine Lebensadern unterbände. Durch seine Lage im Mttelpunlie des MittclmcereS gebührt Jkalien die Vormacht im Mi ilcimcerc. Schon hat Frankreich ihm daS wenige Seemeilen cnlimne, gncr vor ihm liegende Tunis weggeschnappt, aus dessen Beim Italien das erste Anrecht hatte. In Tunis leben 200,000 Imstener und nur 2000 Franzosen. Tunis bildet die natürlichste Eolvme iür den Ucbcrlchuß der italienischen Bevölkerung, sein Lande! inlst m de» Händen der Italiener, seine Kultur m eine meicistlich italienische. Frankreich bemächtigte sich >. Z. Tunesiens wcientiich iniolge der Unterstützung Deutschlands; Bismarck hoffte damst Frantreich von dem Revanchcgedanken abzubrmgen. Der Laut blieb aus. Der bloße Gedanke, daß Frankreich und Rußland sich am Millclmccr die Hand reichen, jenes vir ganze Nordküste Afrikas und Egnplen nehmen, dieses aber der Nachbar Italiens am adria- iilcben Meere werden könne, nimmt schon den Italienern den Atbrm. hu'-pi sAnschluß an Deutschland-Oesterreich ermöglicht Italien die Guialluug «einer Macht um Mittelmeerc. Die Franzosen werden zu 'pät erkenne», daß sie siir ihr undankbares Verhalten gegen Tcustchland am Mitiklmeer Einbuße erleiden. Neben dem Bünd- msivcriragc zwischen Deutschland und Italien, der schon im vorigen Iabre vereinbart wurde und der ans K Jahre gilt, lausen auch Mstäccoiwkntivnen einher, die jeweils auf 6 Monate abgeschlossen wurden. Ecispi's Reise nach Friedrichsruhe soll nun. wie glanb- Imtt verlautet, hauptsächlich dem Zweck gegolten haben, jene mit I. Octobrr. Oicbci 2W.l<>. SI»al«b«v» - . Lombarde» . Galizier —. Markuoiea —. Nu». Credit —. Nun. Golb 8S,1». Rui»». Dari«. 1, Oktober, l Schlug» »ienie 82.22. Unieibc l»!i,1!>. Ilalicnrc 88,87. Siaaiobab» 182,8». Lombarden >88,Ai, do. vrioritLlc» —. Svaitter >!8-/„ Eabvter 38!!,»». Ottomanen 188,0». -Neue Allleibe —. Türken —. gcft. London, 1. Oktober, iitorni. >> Mir l» Min. Conioia l»1> I873cr Singen 98'/». Oialirner SM,',. Loacdardc» Kouu. Türken >!!- ,. cproc. inudlrlc Amerikaner 128. Ivroc. Miliar. Goidrente 8»'/,. Oesierr. Gold- renic 88. lirrug. ConsalS 1»0/„ Cnyvttc 78. Neue <e«>,«trr 98 /,. Garani. Eabvtcr !>8>/,. Ottanianoanl !>'/,«. Tuez-Actte» 78',^. Svanicr iiü /,. — Sticu- mun«: Mat«. — Wetter: Trübr. 'N in si c r d a »,, 1. Ociobrr. Proburir» iSchl»s,>. Weizen »er November 181, Per Miirz 188. Nongen brr Oktober 8ir, per März I»2. -i»ar>» < Lrodu11e»>. 1, Lctober cLitMUi > Weizen ver October 22.1». ver Januar Avril 22.28. rukcia, Lvirilus ocr Oclebcr is.vs, i>er Januar- Avril 11.8». ruliia. Rudö! ver Oktober ss.75. vor Januar Avril 88.78. lest. die Kastanien ans dem Feuer zu holen ? Nkursle Telegramme ver ..Dresdner Nacklr." vom 4. Oct Berlin Prinz Heinrich begiebt sich von Darmstadt zur Feier des Geburtstags des Kronprinzen nach Italien. — Tie Leiche des Geh. Rath Langenbeck ist hier cinastcofsen. Der Familie desselben gingen vom Kaiser imd der Kaiserin und zahlreichen anderen hochgestellten Personen Beleidstelegramme zu. — Für!8M ist im hiesigen Ausstellm,»Spark eine Ansitellniig von Apparaten, Einrichtungen rc. zur Verhütung von Unglücksfällen, wie auch zur er-sten Hilseleistung nach Unglücksfällen m Fabriken w. geplant. — Der EciitralmiSi'chnß der dciitschsrelsinnigcn Partei bcichioß^ einen Parteitag für Thüringen in Sonnebcrg, für die Provinz Sachsen in Naumburg abzuhaltcn. — An Stelle des süchs. Geh. Neg.-Naths p. Ebreiistrin wurde der säckst. Geh. iNegierungSrath Vogel zum stellvertretenden Mitglied des BnndcSraths ernannt. — Fürsthischo* Kopv rrisfr am 10. d. in VreS au ein, um den siirsthischöflichen Stuhl einzunelimen. — Der Reichskanzler bat heim Bundesrath beantragt, eventuell darüber zu beschließe», ob ei» Reichscoimnissar zur nächstjährigen JnbliäuniS - Ausstellung in Melbourne dorthin gesendet werten soll und ob und in welche» Grenzen etwa eine materielle Unterstützung der Aussteller durch lhcilwrile Uebernahme der Einrichtungs- oder Beaittsichtigungskosleu angezcigl crsrhcine. Ter Antrag ist mit dem großen Jlitercsie begründet, weiches in den gewerblichen Kreisen Deutschlands dieser Ausstellung entgcgengc- bracht wird. — Der Redakteur des »RcichZiicundes", Emil Batty, wurde vom hiesiaen Landgericht ivcgen Beleidigung des Fürsten Bismarck zu I Monate» Äefängniß vcrurthcilt. Berlin. Tie „Nordd Allg." bespricht die vom Hygienischen Congrcß in Wien beschlossenen sozialpolitischen Resolutionen und sagr hierbei: Auch der Hygiene-Cvngreß hat sich damit begnügt, Posiulate zu sormiiliren, ist icdoch nickt dazu übergegangen, den Inhalt derselben mit den Anforderungen des praktischen Lebens in Einklang zu bringen, indem er etwa versucht hätte, von, Stand punkte dcö Hygienikers ans ein internationales Arbeiterichutzgesetz zu sormiiliren, welches, indem eS den Ankordernnge» der Hygiene und Humanitäl Rechnung trägt, gleichzeitig klar stellt, wie denn im Einzelnen generelle oder sogar internationale Bestimmungen praktisch brauchbar zu sormuliren sein möchten. Alle bisherige» Verhandlungen sind aber gerade an der Schwierigkeit gescheitelt, derartige Bestimmungen genciell durch die Gesetzgebung zu treffen und dennoch den Bedürfnissen »ach allen Seiten gerecht zu werden. Sicher ist, daß, vermuthllch am einsachsten im Verordimiigswege je nach den bestehenden Lokalvcrhältnisse», die in den Thesen des Hygiene-Eongrcsses von Neuem fornmlirtcn Forderungen wenigstens tucilweisc erfüllt werden können. Frankfurt a. M. Ucber den nächstjährigen Aiimenschiff- sahrts-Congrcß konstituirtc sich unter Miguels Vorsitz ei» Orgam- salions-Eomitce. Dasselbe nahm de» September für die Abhaltung des Conaresscs in Anösickt und stellte ein Arbc'tSproarannn aut, welches folgende vier Punkte enthält: Statistik der Schiffbarkeit, der Fahrzeuge und Fortbcwegungsmittel. der Sccranäic und des Nutzens für die Landwirthichast. Wien. Die Behauptung des „TempS", der Zweck der Reise CrispiS nach Friedrichsruhe sei gewesen, daß Italien für die Unterstützung des österreichischenVorschreitcnS nach Saloniki anderwärts eine Entschädi gung durchsetzen wolle, wird in hiesigen politischen Kreisen als müßige Erfindung bezeichnet. Die Berliner Börse «öffnete fest und ruhig. Spekula tive Banken waren vernachlässigt und etwas schwächer. Für öster reichische Bahnen erhielt sich das Interesse, namentlich waren Elbe thal lebhatt gefragt, Lombarden waren niedriger und angrboten: von deutschen Bahnen waren Ostpreußen und Mecklenburger bevor zugt und höher. Spekulative Montanwrrthe waren fest imd etwas besser: fremde Renten sehr still. Im Kassavrrkehr waren Baimen wenig beachtet, Banken leblos, Spritbank Wiede 00« Proz. nied riger nngeboten. Für Bergwerke und andere Industrien bestand günstige Siimmnng. Tentsche Fonds still, österreichische Priori täten kaum verändert. Prwatdiscont 2'/« Proz. Der Schluß war schwächer. » r « » tf, , i «. M„ «. Octbr. ikreb« 228'/,. ««aal»,»» >88'/,. «»»- b»rbn> 7».»«. Guiizier 178.8». G,v»ter 71,8». 1»r,c. Nmiar. «oldrenik 88,7». Dilcinio 187.1». 8»,r «uff»» —. La«r« —. «»wiizrr Rordoft Still. Lokales »mv Sächsisches. — Seit dem Bestehen der Ortskran kcnkaisen sind wiederholt Besorgnisse über deren Kassenverhältuissc. sowie darüber laut geworden, daß bei de» großen Aittordcruugcn eS kaum möglich sein werde, den Reservefonds, der durch die alljährliche Rücklage eiucs Zehntels der Kassenvcitrüge aus die Höhe einer Jahresaus- gabc gebracht werden soll, zu erreichen, ohne eine Erhöhung der Beitrage oder, was namentlich diejenigen OctSkrciukcntasjcn betrifft, die auch de» Angehörigen der Kassemmtgliedcr Unterstützung gewähren, eine Eiiischrimlung der Kassaileistimgen eintreten zu lassen. Beide Eventualitäten wären sehr zu beklagen gewesen, da einerseits dem versicherungspstichtigen Arbeiter der Bersichernngs- zwang leine pekuniären Schwierigkeiten bereiten soll, andererseits aber gerade durch die Unterstützung der Famiiienangehölcgen der Werth der Krankenversicherung erst ein vollständiger wild. Daß dieser Weith tliatsächlieh mehr und mehr erkannt wird, ergiebt sich sehr anschaulich aus den vorliegenden, hierauf bezüglichen Ziffern. Das Krankenvcrsiehernngsgesctz gesteht zu. daß vecsicheningspslichti- gcn Personen, welche ihre Krankenversicherung durch eine Hilsskasse (freie Versicherung) wünschen, der Austritt aus dcrOrtSkcaulenkaffe am Schlüsse des Jahres durch eine drei Monate vorher erfolgende Kündigung möglich wird. Während nun Ende 1885 bei einem Mitgliederbestände von rund 20,000 858 Mitglieder gelüudigt haben und 137 (7 pro Mille) davon wirklich ausgetreten sind, Ende 1886 aber bei 21,( 00 Mitgliedern die Zahl der Kündigungen 313, die der Aus tritte ans der Kasse 52 (2 pro Millr) betrug, habe» dieses Jahr bei 30,000 Mitgliedern nur 137 Personen ihre Mitgliedschaft gekündigt, sodaß, da die meisten derselbe» sich noch eines Anderen besinnen, diesmal laum 1,5 pro Mille der Ortslrankeiilasse den Rücken kehren werden. Andereiscits bringt die Vereinigung aller bei der Kranken versicherung bctbciligter Kreise zu einem Ganzen eine bessere Ueber- tragiliig der, namentlich bei manchen Gcwerbsgruppen mit der Arbeit verbundene» Eckranlimgsgetahr mit sich, und cs ist daher oer Vereinigung der bis zum 25. November vorigen JahreS hier bestandene» 7 Ortskrankcnkasscn zu einer Kasse, durch welche eine nicht unbedeutende Erspmniß im Verwaltungsanfwand ermög licht worden ist, nicht znni klcinstcn Theile zu verdanken, daß die Kassenverhälmisse der Ortskrankenkasse sich io auffallend gebessert haben. Während am Schluffe des vergangenen Rechnungsjahres die Dresdner Ortskrankenkasse einen bei der Aufsichtsbehörde depo- nirten Reservefonds von etwas über 25.000 Mk. besaß (abgesehen von ca. 23,000 Mk. außenstehenden Kasscnbeiträgcnt beträgt der Reservefonds zur Zeit bereits 01,000 Mk. Tic Kasseimiitglicdcr haben alle Ursache, mit diesem Resultat, welches von der Sparsam kcit und Umsicht der Verwaltung das beste Zeugnis; ablegt, zufrie den zu sein, und man vermag hiernach der von der Verwaltung ausgesprochenen Hoffnung auf eine Erweiterung der Kassenleistim- gen »ach der Erreichung des gesetzlichen Reservefonds oder einer Er mäßigung der Kassenbesträge nur znznstunmen. Es steht übrigens scsi, daß der Reservefonds der Ortskrankenkasse am Schluffe des laufen den Jahres 100.000 Mk. bereits überschritten habe» wird. Da das Krankeuversichemugsgrsetz gestaltete, die Versicherungspflicht auch aus HandlüngSgeluIsen und Lehrlinge zu erstrecken, hat die Dresd ner Kausniaimschait in rechter Erkeimtniß dcS SrgenS dieser Ver sicherung die ortSitatiltarischc Regelung des Versicherungszwanges erbeicn. Diesem Wmitchc ist durch die hiesige» städtische» Kollegien entsprochen worden. Wiederholt ist in Eirculare» deü Verbandes der Deutschen Handlungsgehilfen (Sitz Leipzig) aus die in Dres den in nächster Zeit eintrctende Vmichcrungspslicht der Handlnngs- gehilfen hingewiescn und zum Beitritt bei jener Hilsskasse autgc fordert worden. Ohne dieser, dem Triebe aus Erhalinug der Kasse entspringenden Maßregel entgegentrelen zu wollen, ist es doch ver wunderlich. daß in dem neuesten Circulare von der genannten HandinngSgchilsenkasse nachstehende, vollständig unbegründete Be fürchtung ausgesprochen worden ist: „Wird ei» Mitglied der OrtS- kiankentaise krank, so nimim diese Kasse die von ihr gezahlten Krankengelder von dem nach 8 60 des Handelsgesetzbuches 6 Wochen lang iortzugc ''ährende» Gehalte na Reqreßwege weg." Ans Grund emgezoacner E>tUi,on,u,igrii können wir iiisttheileii, daß die Orts- krankeukasse weder dma > gedacht noch beabsichtigt hak, ihr Mietende Mitglieder des HandcGstandes m den Uiiierstützungslechtcil irgend wie zu schmälern. — Nächsten Freitag findet Vormittags 11 Uhr Kreisaus - schußsitzung statt. — Der hiesige PrivaiuS C. F. Lenb n er hat der Stadtbiblw- thck wiederum eine sehr reichhaltige Sammlung von Schriftstücken. Drucksachen und Eruiiieruugsgrgenstäiidcil, welche sich aus die An wesenheit Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm in Dresden im Sept. >882 beziehen, sowie eine Reihe von Klaisikcransgahcn zum Ge schenk gemacht. — Vor einigen Monaten ersuchten die Stadtverordneten den Rath, bei sernerlsin vorznnehiuciidcn Veränderungen in der N u m ni e r i r u n g der Häuser sowohl die Besitzer der betreffen den Grundstücke, als auch die Ahiniclher sechs Monate vorher schriftlich von den in Aussicht genommenen Abänderungen in Keiinlniß zu setzen. Der Rath brschlieht deshalb, lünitighni, sobald Veränderungen in der Häuiemnimiicririnig vorgenommcn werde», die Besitzer der davon betroffenen Grundslncke nicht bloS, wie seit her, durch mündliche Ansage, sondern »'christlich davon in Kenntnis; zn setzen und dieselben inn Benachrichtigung der Micther zu ersu chen. Dagegen trägt der Rath Bedenke», ans eine direkte Benach richtigung der Micther znzukvmmeu, mit Rücksicht ant die hierdurch der VeNvaltmig erwachsende Gcschästslast. Im laufende» Jahre winden »ugcsähr 7000 Ausfertigungen nvlhwendia geworden sein, auch würde durch eine künslsg in der Regel in den ,vnihl>ngsmona ten zu bewirkende Bcnachrichtnng von den niit Rücksicht »ns daS Adreßbuch im Herbste anSzimchrciidcn Veränderungen das Ziel der Benachrichtigung aller Bcthciligtcn nicht erreicht werden, weil ein Theil der Micther imivl'chen gewechselt. — Im geschäftlichen Verkehr hat sich in der neuen Zeit die Sitte eingebürgert, den Ausgleich bei Bezahlung bezüglich der L'
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