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- Erscheinungsdatum
- 1887-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188706174
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870617
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-06
- Tag 1887-06-17
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Monat
1887-06
-
Jahr
1887
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r-relegramme. <Rur in ein«» lbtile der »ukla«« > V»rli«. ia. Juni. «»i<«tn,. In »rr d»n«i^u «drudlimm, nmr- »,n die «ritt»» lür «>Iaj>-Lüthrln«rn tmrisrllo» ,n,r»»mm«». «dg. Mi». k»rrr »e»»Ichnrtc »ritt, da« Gr«»« n>« «im «rivaltnmdrsgel. Vrinz S»r«l«th und ftrdr. «. Irieien ivra- «rn sürftrrna-rr Madnalttne». Leit- irrer legte dar. »all diele im In- lereiir imserer eigene» LILerdeit ersarderlich leien. Die «dgg. Windt- »arst un»«t«»er lprachen gegen vaa («eien, »etanviend. die vlläiler ietrn nur dnrch Milde nl gewinnen. - Margen !>. Lrlungrn üder Braimt- »xinlieuer und «unftimiter. DlirvU var7.UxUt.do unä KUnoru'.drlUor r.orvan- «tLrtivnäor ^»fonUu»!tttor1 kvr kidolunxkboUÜrsrixa. Gnte Uerpslraung rr. bttttoe ^votnrrrnüen. Vvroiktou um! ^ourjüt«» dvitvn vmpl'ulklon: 6s8lkof rum „8Loti8i8elien ttsu8". « erIl «. III. Iimi. Die «aün richt einigrr Plüllrr. dal, I. Mai. die ltaiieri» dereii» nbermarge» >t>gden-!iig0e» derlaiien werde, in» sich noch Noblen, zn begebe», l>e lliiligr «ich »ia>t. - Der «irichc- kanzler loiiröc benie blackimiiing ooi» «gilcr eiiidlnuge» nnü reiilc bann nag, ^riebrichsrnbe ab. Botnsgian». lii. Juni. Der Brano iii bewülligl. («ege» 1«i>« piniier lind ierllürr. Sie« iin, 16. Juni, Nachm. >.6. iGcirecdcm.i 28>izc» man, loco I7i>—Ziuni-Iul, >85,5», Lepld,.. Lklober ,75.5',. Noaar» Utioerättd. loco 12» >25. Iinn InIi ,21.on, Scdl.Okcbr. I2U.6». »iübbl »jede., loco-, ZuniöU.o", Scsi.<O!I. 56,6». SpiriNm feil, loco ci,Juni. Juli 66.m>. Aug .Z,pc. i.cl,a». Legi.. 6-k,dr. I..,,.-,. 'Leliolcum loco l'i.I». .»«MrSASLAiNSN vdiUL-Votu, llsrvondolodonä unä (rolilsedmoelconck. Mr lioconvalesesatvn unä llinckor, t'Irinelia3 Llarlc. Lvnixl. Hokapotilvkv Oro866n, empfskiens^srlken /^ustiug iSÄIsv SV l.08etuvi1r. "VT Lrttr Notl,a. « M. S('r>köi'Ss'S8«Di' A vonn. INeR-tzivin^IiULicler. « kIivto§rLM3L!i. LrÜ5ii3e1ie3 Atelier ^ L>1 Oittli/I«, L'inirvr^ti'niifto 88, I»t. ^ s- 1s.xissöns-M2Metiir tü. HöräA. ^ok1isksrs.iit, ^«ZHUlLOL^: ^ F in 4 Nr.168. 32 Jahrq. Jahrcs-Aufl. Expl.! ^ o l.Oilartal'-jilwE L.4V» > ' Ntedc.s,i,lggc». !vrri,»li„is,mi>l Vecändrriichrr Win» »on mililerer ooikuna. i»ii geil- und slclleiiwcisc» !vcrl,äll»is>mälHg warm. krra»!worilich«r Rebalteiir lür Pvlitlschtö vr. Emil Biere» i» DreSben Nun geht's an den Kehraus, nn Reichstag nämlich und gleich zeitig lni Bundesrath. Letzterem winkt der Schlich einer zwei ReichStagsscsswneil nmspannendcil achlinonatlichen Thätigkei.: er setzt zu diesem Behiffe bündelivcisc die Berathungs- und Bcschlnß- gegenstände auf seine Tagesordnungen. Auch die Tagesordnungen der Volksvertretung gleichen von jetzt ab langen Speisezetteln. Fast jedes der GesetzeS-Gerichte, die sich daraus verzeichnet finden, hätte bei ruhigen Zeiten zu einer ordentlichen Mahlzeit ausgcrcicht. Jetzt werden vielerlei Schüsseln und flink hinter einander ans getragen. Ter Reichstag nascht davon ein wenig, dann erscheint ein neues Gericht am Tische. Am Sonnabend hofft man, mir dieser Zuhilfenahme von Nachtsitzungcn. daS grosse Speise-Etablisscmenl schlicken zu kännen. Tic Getränke kommen dabei am allerwenigsten zu kurz. Welchen breiten Raum nehmen die SpirituSdebattcn ein. Tie achtstündige Vormittagssitzung am Mittwoch wnrde sogar aus schließlich durch die Frage der Nachsteuer ansgcsnllt. Leider hat der Reichstag nicht beschlossen, von einer Nachbeslenernng der am l. Oklbr. vorhandenen Aranntlveinvorräthc gänzlich abznschen. Es wird also eine Ausnahme der Lagerbestäude slattsinden und zwar nicht blvs in den Brennereien und großen Spriifabrikcn, sondern auch bei den Kleinhändlern, Materialisten und Gnstivirtheu. Tic massenhaften Eingaben der betr. Geiverbtrcibendcn, ihrer Zahl nach etwa 300,OM Menschen, blieben unberücksichtigt: das Geld- bcdürsniß des FiskuL und die Interessen des Draniiiweinhaudels trugen auch hier den Sieg davon über die ebenso billige, als sach lich berechtigte Berücksichtigung der mittleren nnd kleinen Leute. Es niag gesetzlich zulässig sein, einen in den kreien Verkehr übcr- gegangrnen Gegenstand noch einer Nachvcrsteuer>cng zn unterwerfen und ist bei früheren Gelegenheiten vorgenonnnen worden: den: RcchtSbewußtsein des Volks widerspricht es aber. Doch sei zuge geben, daß die Dähe der Nnchverslciierung. die Bemessung der Aus fuhrprämie und was sonst damit zusammenhängt, dnrch die Be schlüsse deS Reichstags wesentlich zweckmäßiger geordnet ist, als ur sprünglich vorgelchlagen war. Es sind dadurch mnuche Erleichte rungen beschafft worden. Dahin zählt der ans Antrag des national- liberalen Abg. Bähm-Offenbach gefaßte Beschluß, daß bei Wirthcn nnd Kleinhändlern ein Lagerbestand von 40 Liter», in Privaten .Haushaltungen ein solcher von 10 Litern iiachsteuersrci bleiben soll. Das giebt also liiiiroestcns 120,000 Liter -l- ein paar hunderttausend Liter Privatschnaps. Eine schonende Behandlung der Kleinhändler und Wirthe seiten der Stcnerbcamten ist umsomehr am Platze, als mancher jener kleinen Gcwcrbtrcibcnden, um die Nachsteuer ans- zubringen, erst das Geld dazu borgen muß. Eredit ist aber für eine» kleinen Geschäftsmann schwerer und thcurcr, als für einen großen. Die Spirituspreise sind gegen die Zeit vor Einbringung der Branntweinsteuervorlage bereits um 30 Mark auf den Hekto liter gestiegen. Die Nachsteuer wird eine weitere Steigerung um 30 Mk. bewirken. Ta nun am 1. Oktober für den coutingeutirten Betrag des Spiritusbrcnncns nur 50 Mk. Steuer pro Hektoliter zu entrichten ist, so hat die kartoffclbrcnnrnde Landwirthschaft in den preußischen Ostproviuzcn alle Ursache, mit Dank auf die ihr gewährte Unterstützung znrückznblickcn. Der seiner Zeit von Bvulangcr auSgembeitcle, jetzt von seinem gütigen 5jährigen Dienstpflicht und der einjährigen der Frei willigen. Sie entspricht dem Anschein nach der demvkratnchcn Gleichheit, ist aber nicht entfernt die Gleichheit, sondern höchstens eine Gleichmacherei und als solche überhaupt nndurchsührbar. Tie Franzosen lieben aber das Prinuen mit radikalen Gniudsätzen, ob wohl sic wissen, daß sic sie gar nicht verwirkliche» können. Die allgemeine drriiährige Dienstzeit ist v»r Allein bestimmt, das Elii- iährig-Frciwilllgensvstem abzuschasten. Diese, Deutschland entlehnte Einrichtung hat sich bei unseren Nachbarn nie recht eingelebt. Um blos 1 Jahr diene» zu müssen, hat dort der betr. Wehrpflichtige ein Examen zu bestehen, das ein wahres Pvssenspiel, aber durch die als Prükungsgrldcr zn entrichtende» Summen sär den Staat ei»e ansehnliche Geldciiinahme gcwcuden ist. Niemand beklagt den Wegsall dieser Vergünstigung, soweit sie nur den Söhnen reicher Eltern zu Gute acht. In diesem Falle ist sie in der Tbat nur daS Privileg des Gelbsacks. Anders steht es bei den sich den gelehr ten Berufen und der Beanitcnlautbahn widmenden Jünglingen. Hier bilden die Unbemittelten einen erheblichen Bruchthcü. Die Studenten 3 Jahre unter der Falme halten, heißt lwir brauchen es nicht zu wiederholen) die unansbleibliche Hcrabdrückung des ganzen Bildungsstandcs der Station. Die verichiedeiic Bemessung der Tauer des Dienens im Heer findet ihre Rechtfertigung in dem Satze: Wer dem Staate nach langen und theuren Studien als Beamter. Arzt, Richter, Lebrer. Gelehrter, Geistlicher oder in anderen Bernsen höherer Art Dienste leistet, der soll nicht auch noch zum Schaden 'einer Studien den gleich langen Militärdienst leisten, wie jeder Andere, von dem der Staat weiter nichts hat. Die Franzosen wollen nun dein Götzenbilde demokratischen Scheins zu Liebe sich so Helsen, daß sic die dreijährige Dienstpflichts gesetzlich cmsühreii, in der Wirklichkeit aber die Soldaten, die sich künftig gelehrten Berufen widme», nach ihrer Ausbildung, d. h. nach einem Jahre, also wie bisher beurlauben und sic höchstens zu den großen Ma növern wieder einberufen. Die Cache würde ganz glatt abgchen, spielte nicht eine absonder liche Sache hinein: die Seminaristcnsrage. Die Radikale» drückten «nn Ende ein Auge zu, wenn tur etliche gelehrte Berufe auch schon im Gesetze die Dienstpflicht auf ein Jahr beschränkt wird. That- 'ächlich hat denn auch selbst der radikale Bonlanger einige Aus nahmen von der dreijährigen Dienstzeit vorgeschlagc», nämlich für die Studenten der Medizin, des Forstsgchs, sür die Lehramtskandi daten und die Polylcchnikcr. ES ist dies eine rem willkürliche Aus wahl. Den Radikalen aber liegt vor Allem daran, die Geistlichen drei Jahre diene» zn lassen. Sic wollen damit vom Studium ocr Theologie abschrecken und der Kirche einen Schlag versetzen. Katho lische Seminaristen und Kapläne. evangelische Pastoren und jüdische Rabbiner die Flinte schultern zn lassen, dünkt ihnen ein Hanpt- ncniiß. Tic Radikalen gestehen ein. daß der Trieb, durch Netinli- riliig des CleruS der Kirche selbst einen verhängnißvollen Stoß ?»- zusügen, sie hauptsächlich veranlaßt, ans der dreijährigen Dienstzeit sür Alle zn bestehe». Es ist aber auch unwahr, daß das nene Wehr- gcsetz die gleiche dreijährige Dienstzeit snr^dic überwiegend große Masse der Wehrpflichtigen vcrwiiklichl. Schon Art. 50 bestimmt eine Ausnahme. Der ganze Jahrgang, der scin drittes Jahr voll endet, kann iösort nach den große» Hcrbstmanövern nach Hause ge schickt weiden. Das sind schon 4 bis 5 Wochen weniger als die gesetzliche Dienstzeit. Ferner wird bestimmt, daß jedes Jahr der Kriegsmiiiister nach seinem Gutdünken einem Theste deijenigen Mannichasteii, die ihr zweites Jahr hinter sich haben, sürOMonaic Urlaub gewähren kann: diese Urlauber we»de» duech das LooS be stimmt. Hierdurch wird sür einen weiteren Thcst des-Heeres die Dienstzeit ans 29 Monate berabgcsetzt. Weiter ist in Art. 49 be stimmt, daß die ausgebildelsien Soldaten jeder Klasse, nachdem sic cincr Prüfung sich uiilerzvgcn haben, schon nach zweijähriger Dienst zeit, und zwar in »nhescliränktcr Zahl, entlassen werden könne». Endlich ist bestimmt, daß gewisse Bcriiisaite», wie die Poliilechnikcr, Lchraniiskandidaten und Forslsachstudenten mir ein Jahr zu dienen brauchen. Nach dem Wortlaut des Gesetzes dienen also Etliche ci» Jahr: Andere in beiräclstlichercr Zahl dienen zwei Jalnc; der gröpere Theil dient 29 Monate und der Rest 35 Monate. Wer dient drei Jahre? Absolut — Niemand. DaS Wcbrgcsetz sührt also weder den dreijährigen Dienst, noch gleichen Dienst iür Alle ein. Wohl aber thnt cs etwas Anderes. ES ichasst eine nngchciirc Masse wenig und halbanSgcbilvcier Soldaten. Die militärischen Aittvrstäteu Tcntschtands erklären sogar iür die Infanterie die dreijährige Dienstzeit sür unerläßlich, um den Soldaten sür die gesteigerten Anforderungen ansznbstden, welche die neuere Enlwiclclnnn der Taktik an die individuelle Selbst ständigkeit des einielncn Mannes stellt. Bei den Epczialwasfen reichen die drei Jahre gar nicht ans. Nun mögen die Franzosen glauben, daß ihre Rekruten sich leichter nusbilden lassen und an stelliger sind als die denlschen: wenn das wahr nt, umso besser sür die Franzosen; wir bczweiicln es. Glanbhait ist weit eher, daß die mmchelliaste Ausbildung der in vei iiärllci Zahl Abgehobenen und die masselihgste Ausdehnung der TispositioiiS-Benrlnuhungeii, zu denen man aus Ersparnißgründen bald greisen wird, das sranzv- süche Heer allmählig, aber niiaushaltiani in daS Fahrwasser des Milizeulhums hiueinircibeu muß. Frankreich wird eine ungeheuer zahl reiche, jedoch uugcsährliche Nationalgarde haben. Nur einen Vortheil wird, abgesehen von der numerischen Vergrößerung des Heeres, die neue Oiganimtion der srcmzösischen Armee bringen, das ist die Verminderung der Zahl der Eadrcs, nnd i» gleichem Schritt damit die Erhöhung der Essectivstärkc der Friedens - Eadres, welche bis jetzt eigentlich keine „Stämme' lür die Kriegssormation abgaben. sondern nur „Stümpfe" darilclltcn, ans denen die Krirgsarmee sich ansbmicn sollte. Diese „Stünwfe" machtcn die Fricdensarbcit kaum möglich, da die sranzösisckicii Eompagnicn bei den viele» Abkam- niandiriingeii an Zahl etwa den „Zügen" der denlschen Armee gleichkamc», und selbst bei Paraden mehrere Eomvagnicn zu einer ziisammeiigcstcllt werde» mnjzlen, weil sonst die Reihen z» durstig erschienen. Natürlich würde sich nn Falle eines Krieges die Win zigkeit des Friedensstandcs noch viel kühlbarer macken. Wir haben den Eindruck, als »eien die eben besprochenen Bkslimmnngc» oes neuen sranzösiicheii Müstärgeictzcs für die Wirkung nicht in die Ferne, sondern sür die Wirkung gegenüber den eigrnen Landes- gcnossen berechnet. Man will mit den Nieicnzahlcn der französi schen Armee den Franzosen imponiren, was bei der großen Jllu- sivnsiähigkeit unserer westlichen Nachbarn leicht zu erreichen ist. Wir unsererseits habe!', wie cS scheint, keine Ursache, uns durch die geplante miUtärüche Armee-Reorganisation zn Besorg nissen drängen zn lasse». Zunächst ist die bloße Thatsache der Reorganisation ansceichend, für eine gewisse Zeit Franlreich zu zwingen, daß cs Frieden halte, denn eine in der Reorganisation begriffene Armes hat immer nur die Halite ihrer Schlaglertigkeit. Für die Zeit, welche danach kommt, werden wir später sorge», die Wachiaintest der deutschen Heeresverwaltung bürgt dafür, daß es imnier nach bei Zeiten geschehen wird. Krorsle Telearaminr vrr „Dre-tzner Racktr." vom 16. Juni. Dr-sde». 1887. Freitag, 17. JlNii. sei, eine wohliiniirtc Industrie ans Kosten der Steuerzahler zn bc günstigen. — Abg. Grat Ehamaro (Eenlr.) beiürworlet kurz seinen Antrag, derirlbe bilde einen Uebergang zur Fahrilatstener, die ja kommen werde, welche aber jetzt noch nicht durchsnhrhar sein würde. — Abg. v. Bennigsen (n.-!.): Gerade vom Standpunkte der Herren Schräder n„d Wille hilse die Regierungsvorlage und der Antrag Ehamarö einen grape» Fortschritt. Das Svsrei» der Export prämien werde,ja durch dieses Gesetz nicht neu riiigeiähit, dasselbe bestehe und iverde durch dieses Gesen zniii ersten Niale in erheblichem Maße eingcichränlk. Ter Zuckercenstnn lei gestiegen, aber bei Weitem nicht in dem Maße, wie die Z»ckerpreisc gesunken seien. Shnc de» deutsche» Rübenzucker würden wir die »nsinnigsten Preise iür Eolonialzncker zahlen. Er bitte, den Antrag Ehamaro anznnchmcn als den gelungenen Vernich einer Besserung gcgcnnber dem bisherige» Zustande. — Abg. Schräder (sicst.): Jetzt sei die Gelegenheit zum Uebergang zur Fnbrilalstener günstig: lasse man dieselbe voruvergehen, so werde man schließlich nntcc viel schwierigeren Verhältnissen den Uebergang bewerlstrlttgrii iniijse». — Abg. v. Ranchhanpt (kon>.): Durch die Vorlage werde die Znckcrindustli' nicht begünstigt, sondern im Gegemheck belastet. Während sich die Börse als ganz unergirbig erwiesen habe, müsse auch hier wieder der Grundbesitz einlreten nnd immer neue Lasten ans sich nehmen. — Abg. De, Wille lfreii.) beantragt Herabsetzung der Erpvrt-Bcr- giitiingssätze. Tie Anträge des Grasen Ehamaro werden mit großer Mehrheit angenommen. Der Rest des Gesetzes wurde ohne erheblicheModificationrii nach den Vvrichlägen der Kommission angenommen. Es folgt die zwecke Berathung der Novelle znm Jnnnngsgrletz Heranziehung von Nichttniiunasmckgliedem zn den Kosten der von den Jnnnngen getroffenen Einrichtungen für Her- ' bergswefen. Gesellen-ArheitSnachweiS, Fachschulen und Gcwerbc- schicdsgeiiclstc). 'Nach der Regierungsvorlage soll diries Recht be wahrten Innungen ans deren Antrag durch die höhere Verwaltnngs- brchörde gewährt werden können. Nach den Kommissiviisanträgeil soll dieses Reckst solchen Innungen, denen mehr als die Hälfte der Arbeitgeber, welche ein ich der Innung vertretenes Gewerbe selbst ständig betreiben, -rchne Weiteres zustchcii, nur dann versagt werden können, wenn die getroffenen Einrichtungen den össentticken Inter essen nicht entspWcn. Der BundcSlommissar Lohmann spricht sich gegen die Konim-monscintrüge ans, weil diese cm Mißtrauensvotum gegen die höheren Verwaltungsbehörden enthielten. Duvignean lncit.-lib.) beantragt Wiederherstellung der Regierungsvorlage und einen Zusatz, wonach eine Bcitragspsiicht zu Jimungs Fachschuleii nnd Schiedsgerichten nicht stattstiiden soll, wenn wiche von Gc- mcindeivegcn m dem betreffenden Bezirk errichtet sind. Geh. Hot- rath Ackermann ist für die Vorschläge der Kommission. Wenn man dem Mittelstand einen festen Tamin gegen die Uiiisturzbcwegnng schaffen wolle, so müsse das Jnnnngswcien im Sinne der Selbst verwaltung der Innungen geregelt werden. Der Koinmiisionsbe- schlnß cnlhalte kein Mißtrauensvotum gegen die Behörden, und zwar um io weniger, als dasselbe ausdrücklich Ausnahmen zulasse, wo solche im öffemüchcn Interesse geboten seien. Daß man den Berlin. Reichstag. Auf der Tagesordnung: 2. Bc- rathung der Znckerstenervorlage. — 8 1- welcher den Einfuhrzoll für Shrup und Melasse ans >5 Mk. und für anderen Zucker jeder Art auf 30 Mk. 'cstietzt, w>rd dcbattclos angenommen. — 8 2 bestimmt, dnß die Zuckerstcucr als Matcricilstcner und als Ver brauchsabgabe rchoben wird. — Abg. Plafferott (Eenlr.) spricht seine Genngthnnng darüber an?, daß man bezüglich der Zncker- bcsteuerung endlich zu einem anderen Shstem gelangt sei, welches den Uebergang zur Fabriksteuer bilden werde. Er und ein Theil seiner Freunde vom Eentrui» hielten die Regierungsvorlage für besser als den Antrag Chamarö, wurde» aber für den letztere» im Interesse des Zustandekommens des Gesetzes stimmen, da damit immer noch eine Besserung gegenüber dem jetzigen Zustande ge schaffen iverde. Die Abgg, Mester-Halle und Schräder veniitragen, die Materialstencr ganz zn streichen. Der Antrag Meyer wird gegen A! Stimmen abgelehnt und 8 2 in der Eoininii'i'imissafstliig angenommen. 8 3 dcr Regierungsvorlage setzt die Malerialneuer vom 1. August 1888 ans 1 Mark für 100 Klgr. rohe Rüben und die VcrbrauchSabgabc auf 10 Mk. für IM Klgr. Zucker fest. In Vrrbindung damit wird 8 0 diScnlirt, welcher die Stenerbergütung scststrllt. In der Eommissian ist eine Verständigung über die Steuerintze lind die Slenervkrgütuiigsiätze nicht erzielt worden. Dagegen haben sich Vertreter der beiden konlervativc» Parteien, der nationallibcralen Partei und des Centrums auf der Gnind- lage eines Antrags Ehmnarb zn einem einheitlichen Vorschläge geeinigt. Danach soll die Material-Steuer 80 Pfg., die Verbrauchsabgabe 12 Mark und die Steiicrvergülung 8 Mark 50 Pfg. (sür Rohzucker nnd Raffinade), 10 Mark 65 Pig. (sür Kandis und Zucker in Broden) nnd 10 Mk. (ffir alle übrigen, harten Zucker rc.) betragen. — Abg. v. Kmdvlsf zReichsp.) bcsür- wortet den Antrag Eliammö trotz mehrfacher Ausstellungen, die er an demselben zu machen hat. Gerade in heutiger ernster Zeit fei cs lwchcrfrrulich, daß die großen »aatserhaltrnden Parteien m der Wichtigen Reform der Zucker- nnd Bramitwcinstclier zuiammenstehc». — Staatssekretär Dr. Jacobi konstatirt, daß es den verbündeten Negierungen zur Freude und Gcnugthuung gereiche, daß die Evm- über die Exportveraiitung des 8 7 zu streichen,'dafür aber die Eon- siimsteucr aus 12 Mk. fcstzuietzc». Gerade ti " ' Jnnnngen seitens dcr Behörden wcmg eittgegcnlomme, beweise die Thaffache, daß bisher die ans Grund dcr bestehenden Gesetzgebung zulässigen Vorrechte nur wenig Innungen zu Theil wurden. Ec hoffe, daß die Regierung an der bestehenden Differenz nicht die ganze gesetzliche Regelung dcr Materie »heitern lassen werde (Beifall). Nbeinbaben (Ncichsparlei) ist gegen, Hitze (Ccnkcum) ffir die Kom mission, Vanmbach >'steifst spricht sich gegen die Erthcilung von Vonechten an die Innungen überhaupt ans nnd verlangt volle Gewerbcsrciheit. Der Direktor im Reichsamt des Innern, Bosse, erklärt die Kommiisionsbcschlüsse für die Regierung nnanmchmbc». Er gebe doch anheim, dieselben fallen zu lassen, um die Ergänzung einer in der Thal klaffenden Lücke unserer Gewerbc-Gei'etzgcbnng zu ermöglichen, v. Kleisl-Retzow (kons ) bedauert diese Erklärung. Wen» auf dem Wege der Innungs-Gesetzgebung clivaS erreicht werden solle, so müsse man das Vertrauen ans den Handwerkerstand sehen und ihn selbstständig machen, was nur möglich ici, wenn man ihn, Selbstverwaltung gebe. Tie Kommiisionsbcschlüsse werden mit einer kleinen Mehrheit abgelehnt, ebenso der Zusatz Tnvignean'S: die Regierungsvorlage wiid angenommen. Angenommen wird ferner ein von der Kommission ungeschlagener Gcsetzeiitwnri, wonach den Jnmmgcn die Vorrechte des 8 lOOo (Lchrlingsivesen betreffend, zu Theil werden sollen, wenn mehr als die Halite der Handwerker, welche ci» rn der Innung vertretenes Gewerbe selbstständig be treiben, derselbe» angchören. Die Annahme erfolgt mit 156 gegen 122 Stimmen. Nächste Sitzung Abends 8 Uhr. Gcsctzentwürsc für Elsaß-Lothringen, sowie de» Gcwtzeittwurf betreffend die unter Aus schluß der Ocffc»tl!chkeit stnttfindcndcn Gcrichtsvclbandlnngen. Berlin. Ter Kaiser hat i» vergangener Nacht zwar mit Unterbrechungen, aber im Wesentlichen recht gut geschlafen. Die Bert:ner Börse eröfsncte aut Grund ernster Nach richten über das Befinden des Kaisers, sowie Bismarck s nnd aui Grund einer Meldung, wonach Grcvy im Herbst abdanken wolle, matt. Das Geschäft entwickelte sich sehr sclnvcrfällig, bald aber trat ans Grund neuerer Nachrichten über das Befinden des Kaisers eine allgemeine Befestigung ein. Das Geschäft blieb rndeß still. Im Kassaverkchr waren deutsche Bahne» nnd Banken gleichfalls still, »nd letztere bliebe» ziemlich fest. Bergwerke wurden schwach, für Industrie» zeigte sich wenig Interesse. Sächsische Webstuhlfabrik bst Pcoz. nieduger. Deutsche Fonds wurden schwächer, österreichische Prioritäten blieben vernachlässigt. Privatdiskont W Prozent. ftr - aks» rt a. M„ 16. Juni, crrrdii 227'/,. «taaiSlialm Nil.L». »acdcn 76'/-. Gailzirr —. c?a»r>«kr 7.7,6». «»rac. Ucnmr. Äoldrcnc« 8i,n>. j DiSrcmco lüS.M. 8»cr Rnisc« —. Lcura —. Besscr. ! Wie», 16. Juni. (Kredit 282,56. StaaiSbab» 226,56. Lombarden —, Rordwefib. —. Marlnotc» —. U»a. (Kredit —. U»n. Wold 161,7«. Malt. v ari ». 16. Iu»>. «Sibluha «enie 81.66. TlnieNic 168,80. Italiener SS,55. «iaaisbabn 166,66. Lombarde» 175.0», do. PriorNittcn —. svaiiiec 67.5». tkesbicr 578. citomancn !>l6, Ncnc Al,leide —. Türken —. Rulh». London, >6. Juni. «orm. U UI,r 16 Min. Soniol» l»1'/„ 1876er Rnsien Sü'/>. Iialicner S8»„ Lombarde» «>»/„. Non». Türke» 11'/-. Ivroc. snndirie Amerikaner I82>/,. lyroc. Unaar. Goldrenic 81',,. cefterr. iSoid- rrnic S». Vrcu». «onso!« I»6. Eaüvier 71'/-. Neue Eadbicr 67'/,. Garant. «6>»»cr >6«'/,. viiomanbanc >»'/„. Suez - Aktien 8»'/-. Spaiiicr 61> ,. — Siimmuna: Matt. — Wetter: PracbtvoU. A »> Nerdam , 1«. tznui. Produkten iSchluß). Welze» Per November 221, Roaarn per Oktober 122. «pari» iProvukte»,. 16. tzanii. <SchI»si.> Welccn per Juni W.io. ver Seviember-Deeemlicr smo. ruln«. Lim,lue- vcr Jlini «.so. rer Lcvlcn'üer- Teceinber ii.vo. nilna. Nildöl ver Juni SS 75. per Scm.-Dec. S7.S0. liiil. »ach London cr- sei cs doch sehr bedenklich, ein Gesetz zu machen, dessen in hcnligcr großer Zeit Tendenz Lokales nnv Siichsi'kvcS. — Tic Abreise Sr. Majestät des Königs folgte gestern Abend 7 Uhr 30 Minuten vom Bcckmhos Niedersedlitz. In Dresden nahm dcr Extrnzua den Hrnn Kannilclhenil Graf Vitzthum v. Eckjiädt auf, dcr nebst den Herren Generickadjutaiit Grneralleulnant v. Earlowitz und Flügcladjiilant Oberstleutnant llNüller v. Beeneck das Gefolge des hohe» Reffende» bildet.
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