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lKS an, l ttkvotteu eise». lee « Mt. bemalte le eiiic»' n Muster». und i» » find. ilpsekle hirre Preisen. IIV »«, Ukerv l«-I> »ie jedes PL Dutzend 2.40,2.75.-1 ttUemUut »«r» U, !<«»«««» »ttchl«». »1» «« «>». »W«, ^8» «!«?>« 7 »M »«^8 Äü^iRftn, »er »««»lsfi« «»WL»I1. d«ni»tkr ««R <«r»»t, »ip«t unt v«il»dm. »«re« s«» »te »»ttrr» «ah« »«1t- »1,1. ». „ril. Tie r«. ,utMnck»»««r R>1 »tt 80 «r^n » Stlmmm »er «r,terun« dir Sr- LwU Vvtss, Luek- Mä LMstLanälrwe v <v»r» >LL»»r» «wpüoklt d«1 Roxi im äs« Setmlmkrss »Ils orkoräsrliek«» Lurtsi», -tztlRnten etv. ZV. »S«ert, Izl. 8Lok«. r». Lxl. krsnss. LofMotoxrapd^ Vrv»s«», L»uN»»u», Svestrussv Iko. 10. N«SIi»» LS. lltumilkilkMse» II Okttllei: illiWk^^i'oittcxc, Str»^,eL«r kl.»», we«8 L neM, 8«I>I»»,tr„„ II, KMEnapoinexc, . . ^ »ur »»Minen« »n rrchrtl». Amfter»«m. ü. «»r». Der *rri» lür PrivaiMdrr «ft van 78 aut 7« AI. tür l»a» »II« Irin herab- vlrtzt worbru. vr»«,»». 5. April, iSeirrtprnmrli.i spiriiu« pr. »Hip, 38.26. Inui Juli 393W, «nausi-Lepidr. 1li,6», Aprtt-Mai >26,W. Mai-^uui IÄ.66. «rpl-Lii. 129.18». N«i»Äi ,»c. »er Aprtl-Mai 11,»8». ,>jinl unitahio». «etter: «rachi-off. Steiitn, b. April, Nachm. >,<». I»etret»rm.> Wr!»„ matt, l,k» 158—>61. «Pril-Mai >63,66. I»«,. Ja» >06,66. Naaae» matt, lm» Kt-tt«. «Pril-Ma. II..56. Juni. Juli >26,56. Rüböl ruhig, April- Mai Ci.k8». Sepi.-Oi«. 11,76. tz»». ritu« ftetgeu». loro 39,26, «peil- «ai 39,66, Iuai-Jul« 16,8>». «uauft- ««»». «i.S». «elrolrum ,»c° tlM. MM» kLtru>l»'»-IliillckmMr-M«tiiikt«r,! deillliÄttix, antikoptiseb, orkrinekonä, kl. 1 Lllc., ank 12 kl. 1 kl. Rabatt. Lömxl. Hofapolkvkv Vrvsilvn, »u» L>e«r««»tl»o>e. l'rol. vr. KM8 VrlßtwU-MorwLl-I.otbvL8vdo ompüokie 32«3üülü. 30^k8'ÄU^I» 43,000 EAk. l »»rchsftmsitttch «tttlcrer ve«»lk«»i, mit zeit. NN» stellenweise« Ntrderschlita W» ^ " I.Quartlü-Luwachs L.400 » ! relnpeeatur kaller. aharakier »er Witierung im Lause »eä Lages wechseln» ,,«a«»fichie« siir »e» 6. »prii; »»»wesiwin» »an mittlerer Si»e»e »et ttt ' " ' - 7sgL LeLisws ULcdk., SlsntttLelter LLatUIi»»«. Dresden. 1887. Mittwoch, 8. April. IM», 0!7wN»«kM»« IkdoN«« sie V»Nt1scheA o». «M«I «Irre» w «rridm Handelte e- sich nicht um eine recht ernste Sache, so könnte man sich kranklachen ob der edlen Dreistigkeit, mit weicher sich de tteffS der Spionage die Franzosen auf die gekränkte Unschuld bin« auSspielen möchten. Kein Volk aus Erden betreibt daS Auskund nässten der militärischen Geheimnisse anderer Staaten mit solchem Geldaufwand, so umfassend und mit einem so vollständigen Außer achtlassen d«S internationalen Auslandes. Kein halbes Jahr vergeht, daß nicht das Reichsgericht in Leipzig überwiesene französische Lpione in's Zuchthaus zu schicken hat; was aus den Prozessen da reu an die Oeffentlichkeit drang, erregte allgemeine- Staunen Umgekehrt ist noch nie ein deutscher Spion in Frankreich erwischt „nd überführt worden. Um nun wenigstens eins dieser Exemplare ;u erhalten, hetzt der französische Kriegsminister dem deutschen Mil, lärattachs in Paris fortwährend Agenten auf den Hals, die ihm >l,re guten Dienste anbieten. Jetzt ist, wie schon gemeldet, einer der angeblich im deutschen Interesse spionirenden Biedermänner von Bvu langer Knall und Fall vom Amte fortgejagt worden. Es besteht der dringende Verdacht, daß die ganze Geschichte von Boulanger erfunden ist, um dem Spionenbedürfniß der Franzosen eine Genug- ,h„ng zu gewähren und sich selbst als den für die Sicherheit des Unterlands unermüdlich wachenden Minister aufzupuhen. Damit wllle die Sache abgcthan sein. Aber das genügt den Franzosen nicht. Mehrere. Herrn Boulanger vergötternde Blätter verlangen e-.'l die Abberufung deS deutschen Militärattaches, eines Majors l>, Hüne, sodann aber die gänzliche Abschaffung dieser Einrichtung - Militärattaches hätten ja keine andere Aufgabe als «den Krieg ;„i!i Besten der Interessen ihres Landes vorzubereitcn. Sie seien die bezeichneten ChefS der Spione undl Verräther." Auf diese 'chici'chämtheit hin erklärte ein Berliner Blatt, daß Deutschland tue von Frankreich etwa gewünschte Entfernung seines Militär attaches dann mit der Abberufung seines Botschafters beantworten müßte. Die.Norddeutsche" ging nicht so weit. In dem gestern mit- aeth- ilten, sehr ruhig gehaltenen Artikel rückte sie den Franzosen ihr großes Sündenregister betreffs der Spionirerel vor. Die Franzosen v:rrathen nur ihr eigene- böse- Gewisser, wenn sie Wer angebliche Spione loszetern oder richtiger gesagt: in ih.n selbst durch bi- Ettahnmgen von 1870/71 nicht gründlich genug gedemüthigten Lclbstüberhebung beanspruchen sie das Privilegium einer frech be- lncbcnc» Auskundschaftung. Den Franzosen soll Alles erlaubt sein; sic fetzen sich über die Thatsachen mit einer unglaublichen Dreistig- l? t l inweg. So behandeln sie den deutschen Unterthan, den aus- gewicscnen Thierarzt Antoine als französischen Bürger und sind so gulig zu versichern, daß „Bismarck auch durch diese Gewaltthat die raiizösische Geduld nicht ermüden würde; eher sei anzunehmcn, daß cr die Geduld Europas zu ermüden beginne. Durch das ewige >'>o»gliren mit der Erdkugel werde der alte Teutonische Riese sie cudlich auf seinen thönerncn Fuß fallen lassen". Die Franzosen willen ihrem Gott danken, daß der teutonische Riese nicht daran denkt, seinen sogenannten „thönernen" Fuß auf ihren Nacken zu "weil. Frankreich möchte sonst garstig ausschreien. Ernstere Folgen » ird die jetzt vom französischen Uebermuthe vom Zaune gebrochene Mimgsfehde wohl kaum haben. Beabsichtigt man in Berlin, durch die übrigens sachlich aw! l begründeten Angriffe auf Boulanger dessen Verbleib im Ac'iilisterium zu erschüttern, so wird dieser Zweck wohl kaum erreicht- «eher kann man sagen, ohne solche Angriffe hätte Boulanger seine üivüc vielleicht längst ausgespielt. Sie haben seine Stellung nur httestigt. Zunächst ist Frankreich der ewigen Ministerkrisen satt. So dann zieht die französische Eitelkeit aus der Wahrnehmung, daß a cutschland auf die Entfernung Boulanger'S hinarbeite, nur die Nutzanwendung, ihn nun erst recht zu behalten. Mit der An zapfung unbequemer Minister ausländischer Staaten haben die Berliner Offiziösen fast immer das Gegentheil erreicht. Fremde Böller lasse» sich da-eben nicht gefallen, was ihnen als Einmischung dritter vorkommt. Die jahrelang fortgesetzten Angriffe der Bcrli» « er Offiziösen auf Gladstone haben nur dessen Verbleiben inr Amte befördert; erst als man in Berlin ihn möglichst gleichgiltig behan delte, vollzogen die Engländer den Sturz Gladstoncs, der lange vor» bereitet war. Der Panslavi'st Katkow ist soeben mit einem blauen Auge davon gekommen, weil der Zar nicht den Anschein aufkommen lasten durfte, als ob er unter Deutschlands Druck ihn so fallen ließe, wie er wohl sonst gethan hätte. Was hat man in Berlin nicht Alles gegen dm italienischen Staatsmann Crispi gewettert, dm man als Franzosenfreund hinstellte I Man hat es doch nicht zu hindem vermocht, daß dieser selbe CriSPi jetzt mit dreien seiner Partei genossen in daS nme italienische Ministerium Antritt. Schlägt Italien nun künftig etwa eine uns abträgliche Haltung ein? Da ran ist nicht zu denken. König Humbert hat mit seiner Unterschrift weben das abgelaufene Bündniß mit Deutschland-Oesterreich unterzeichnet. Jede- künftige Ministerium Ist daran gebunden, .ludcm entspricht daS Bündniß auch völlig den eigensten Interessen .Italiens. Crispi ist aber auch wirklich kein Franzosmfreund. Er gilt sogar als Franzosenfresser. Die italienischen Republikaner wollen von ihm nichts wissen, ihnm gilt er als Streber nach Ehre und Fürstcngunst, während er von Berlin aus noch vor Kurzem als Feind der Monarchie und Bundesgenosse der Sozialisten geschil dert wurde. In Wirklichkeit ist dieser feurige Sizilianer von allem EtwaS: ihn spomt ein unermeßlicher Ehrgeiz, er ist voll glühenden Thatendrangs. Er hat seinen Standpunkt so oft gewechselt, daß es ihm auf eine Umwandlung «ehr oder weniger nicht ankommt. ES macht ih« Mne Grwiffm-btffe, jetzt in daS Miuisterimn DepretiS ein zutreten, daS er soeben beschuldigt hat, die Interessen des Vaterlandes verrathen zu haben. In daS neue Cabinct geht zum lebhaften Be dauern Deutschlands Graf Nobilant nicht mit über, der so wesent liche Verdienste um die Erneuerung des Bündnisses mit uns hatte. Der Premier DepretiS verwaltet das Auswärtige mit. Italien hat also ein gemischtes Ministerium. Kann dasselbe auf eine große Mehrheit in der Kammer zählen ? Das wird die erste Abstimmung zeigen. Crispi wird sich vermöge seiner Geschmeidigkeit in die Um stände zu schicken wissen. Wenn er durch energische Befürwortung des Bündnisses mit uns sich um sein Vaterland verdient macht, dann wird wohl auch in Berlin das Mißtrauen gegen ihn schwinden. Unsere deutschen Landwirthe fahren fort, in massenhaften Pe titionen den Reichstag zu bestürmen, mit dem Unfug gründlich auf- zuräumcn, der jetzt zum Schaden Aller mit der „Knnstbuttcr" ge trieben wird. Die deutschfreislimige Presse stellt die Sache so dar, als stäken nur die Großgrundbesitzer (Agrarier) dahinter, wenn die Knnst- buttersabrikanten gezwungen werden sollen, ihr Fett als solches un zweifelhaft kenntlich zu machen. Zugegeben, daß auch ein In teresse der Rittergüter in Frage steht, so handelt es sich hier um eine die ganze LandwirthschLst berührende Sache. Dem kleinsten Landwirth kann cs nicht gleichgiltig sein, wenn eines seiner Haupt erzeugnisse, die Butter, betrügerischer Weise durch Fälschungen ent weichet wird. Das gleiche Interesse an der Ehrlichkeit der Butter- erzcugung hat aber auch der unbemitteltere Theil des Publi kums. Erreicht man durch gesetzliche Bestimmungen, daß die Kunstbutter als Jett kenntlich wird, so muß auch der Preis dersel ben fallen und dann steht sich der kleine Mann besser als jetzt. Den Kunstbuttersabrikantcn ihr Geschäft zu verderben, so weit sic cS in anständiger Weise treiben, liegt kein Grund vor; sie liefern dem Publikum ein billigeres nahrnngSreiches Genußmittcl, das als Er satz der Natur-<Milch)butter von hohem Werthe ist. Deshalb sind wir dagegen, die Kunstbutter etwa so zu färben, daß ihr Genuß dem Volke verekelt wird. Wenn der Spanier die ihm aus Holstein zu- gesührte Butter nur rvth gefärbt ißt, so brauchen wir ihm das nicht nachzuabmen; auch das sanfte Grün oder Blau oder Violet ist bei der Butter widerlich, aber ein entschiedenes Braun ist ebensowenig unappetitlich, wie die ähnliche Farbe von Pflaumenmus; oder Syrnv. Unrecht aber ist cs und kaum anständig zu nennen, wenn die Kunstbuttersabrikantcn darauf bestehen, ihren Erzeugnissen die Farbe der Naturbutter zu geben — schließlich läuft das doch auf eine Täuschung des Publikums hinaus. Aehnlich ist cS auch mit dem Namen selbst. Wohl haben, chemisch bettachtet, die Kunst- und die Naturbutt-r denselben Stoff. Dieselben Pflanzen, welche die Kuh In sich zu Milch verarbeitet verarbeitet der Ochse in sich zu Fett (Talgl — denn Jeder thut was er kann. Da es nickt mög lich ist, soviel Butter zu erzeugen, daß dem Bedarf der Menschen an Fettnahrnng damit genügt werden könnte, so ist die Erfindung der Maraarinbntter eine wahre Wohltbat für die ärniere Bevölke rung. Aber weder sollte diese überS Ohr gehauen werden, daß sie die Knnstbutter viel zu hoch und nur unwesentlich geringer als die reine Milchbutter bezahlen muß, noch sollte eine der letzten Hoff nungen der Landwilthschnit in ihrer jetzigen Lage dadurch vernichtet werden, daß ein Kunsterzcugniß die Milchbutter immermehr entwer- thet und verdrängt. Schon letzt kommt es sehr häufig vor, daß Bauern sich Borräthe von Kunstbutter aus den Fabriken kaufen und ihrer Butter beimischcn, ohne daß die Städter es wissen oder beweisen könnteir, daß eine solche Mischung stattgesunden hat. Die ehrliche Buttercrzeugnng wird bald ganz verschwinden — die Versuchung für die Bauern zu manschen uns zu betrügen ist bei der Schwierigkeit der Entdeckung eben zu groß. Daß aber die Landwirlhschaft damit gestürzt. Gestern wurde seine Leiche an's Ufer geschwemmt. In einem zurückgclassenrn Briefe erklärt er, er habe, um nicht zu Per hungern, cs vorgezogen, einen rascheren Tod in den finsteren Tiefe» der Welle» zu suchen. Die Berliner Börse erösfnete ruhig und ziemlich lest. Später trat infolge auswärtiger Notirungen eine leichte Abschwäch nng ein. Die Nachbörse war schwach. Banken waren vorwiegend fest. Deutsche Bahnen überschritten später die Anfangscurse etwas Franzosen waren schwach, andere österreichische Bahnen besser, fremde Fonds wenig verändert. Für Bergwerke bestand kein Inter esse. Der Kassavcrtehr war ruhig, die Tendenz vorwiegend fest, deutsche Fonds waren abgcschwächt. Privatdiskont 2 Proz. 8ra«1f»rt a. M.. !>. April. Srrdi« 221,»«. Sta-tSd-I,« >86,75. ze,w. »«rde« 67,25. Balizirr >65'/,. Epftpter 71,70. Iproc. N«8,r. «»ldreut, 86,86. rirconi» >93,20. 86er Russe« —. Mcftleuturger —. Still. Wien. 5. April. 8re»it 286,1». «»„tSdahn 231,8». L-mdorden 86,25. Nordweft». >63,6». Marknote,, 62.6». Nng. Ere-it 285,25. Schwach. «ar>»,5. April. 'Schluß.» Rente 86.82. »«leihe >»»,57. Italiener 98,67. GtaatSbah» 17»,6». Lombarde» >88,75, do. «rioritiite« —. Spanier 85'/., lkphpter 381°/» Ottomane» 505,»». Ne«e Anleihe —. Türke» —. Ruhig. Loa»«», 5. April, vorm. » Uhr >0 MI». Tonlol» l»2'/„. 1873er Muffen 93'/,. Italiener 96'/,. Lombarde« 7>/,. Mono. Türken >»>/,. Ivroe. fundirtr Amerikaner >3>>/,. Iproc. Ungar. Soldrente 8»'/.. vesierr. Sold» reute 88. vrenh. ltouloll l»1'/,. Eghptcr 75>/,. Neue «ghpter 98'/,. Garant. Gghpter 99. Ottomandank >»»/„. Snez - «eite» 8l>/„ Spanier 63'/,. — Stimm»»»; vehanptet. — Wetter: Natzkalt. »mster»,m. 5. April. Produkte» lSchl«». Welze» »er Mal 222, -er November —, Roggen per Mal »5, per Oktober 12». ich in's eigene Fleisch schneidet, das muß den Kurzsichtigen unter >en Bauern noch ganz besonders klar gemacht werden Neueste Telegramme der ..Dresdner Rackr." vom 5 April. Berlin. Der Kaiser ist von seiner letzten Unpäßlichkeit nun vollständig wieder hcrgcslellt. Heute Nachmittag unlernahin der selbe zum erste» Male »ach seiner Unpäßlichkeit wieder eine «spazier- ahrt. — I» der Kapelle deS kronprinzliche» Palais fand beute die !onfinnation der beiden jüngsten Töchter des Kronprinzen, Prinzes- innen Sophie und Margarethe, statt. Die Kaiserin wohnte der- elben bei. — In der heutige» Plenarsitzung des BundesratheS wurde der Gesetzentwurf, betr. die Abänderung der Gewerbeord nung (Jnnnngswcsen) den Ausschüssen für Handel und Vcrkelw und für Justizwese» überwiesen. — Dem Bundesrathe ging der erste Bericht der Vollzugs-Kommission für den Zollanschluß Ham burgs zu. — Es beißt, der künftige Nuntius in München, werde nicht nur am Berliner Hole, sondem auch am Hofe in Karlsruhe und an den anderen deutschen Höfen accreditirt. — Der „Kuryer Poznanski" publicirt ein Krakauer Telegramm, nach welchem die Berliner Regierung die Ucberfiihrung der Leiche Kraszcwski's durch deutfches Gebiet verboten hätte. Die Leiche würde übcrWicn in Krakau einkeffen. — Gestern Abend fanden vor dem Geschüftslokal des vcr- ,astetensozialdemokratischcnAgitators Michelsen in Nordhause» Zn- ammenrottungen statt. Die Polizei mußte den Vlatz säubcm. Es wurden mehrere Jnbastirungen vorgenommen. — Die „Nat.-Zta." und ' >>e „Sttaßb. Post" bringen eine Erklärung einer Anzahl in den Reicks landen eingewandcrter Deutscher gegen die Einverleibung Elsaß- Lothringens in einen andere» deutschen Bundesstaat. — Gegenüber >er römischen Meldung der „Franks. Ztg.", daß aus Grund von Be- prechunaen zwischen Galimberti und den Führern des Centtums üe abgelchnten Amendements deS Bischofs Kopp im Abgeordncten- jause wieder eingevracht werden sollen, und daß der Papst das Gesetz nur unter Protest acceptiren werde, wenn die Anzcigepflicht nicht im Sinne der betreffenden Amendements geregelt wird, wird ,er „Krcurztg." berichtet: Galimberti hat keineswegs den Wunsch ausgesprochen, daß die im Lerrenhause abgelehntcn Nnicndements im Äbgeordiietenhansc wieder cingcbracht werden sollten. Von dem ersten derselben, bezüglich der Anzeigcpflicht, hat er sogar aus drücklich erklärt, daß zu seiner Einbringung gar keine Veranlassung vorlicge, da ja diese Frage zwischen der Cune und der preußischen Negierung geregelt worden sei und die vom Herrenhause beschlossene Fassung der getroffenen Abmachung entspreche. Betreffs des zweiten abaelehnten, bez. modificirten Slmendemcnts des Bischofs Kopp hinsichtlich der vMtändigen Straflosigkeit des Lesens der Messe und SpendenS der Sakramente kann dagegen nicht bestritten werden, daß Galimberti von der durch das Herrenhaus beschlossene» Ein schränkung sehr peinlich berührt war. weil er solche Handlungen als durchaus zu den inneren Angelegenheiten der Kirche gehörig be zeichnet«. Doch würde eS unrichtig sein, hieraus den Schluß ziehen zu wollen, daß er sich für die Wicbcrcinbringung des Amendements ausgesprochen hätte. Wien. Der aus dem Prozeß Stöcker bekannte Talmnd- Gelrhrte Dr, Morgenstern bat sich an, Sonntag in die Donau Lokales und Sächsisches. — Ihre König!. Majestäten besichtigten am Montag iintcr Führung des Hofrath Grass die Schülerarbeitenausstcllung der Kgl. Kunst ge werbe schule, sowie die z. Z. im Kgl. Kunstge werbemuseum veranstaltete Bimtdruckansstellung. Tic allerhöchsten Herrschaften sprachen ihre besondere Befriedigung über beide Aus stellungen ans. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg trifft, wie man aus Klagen- furt telegraphirk, dortselbst mit seinen drei Söhnen und seiner Tochter Prinzessin Mathilde wahrscheinlich schon am 14. d. M. zum Besuche seiner Tochter Erzherzogin Maria Joiepha und des Erzherzogs Otto ei» mid wird in der landschaftlichen Burg wohnen. — Der Minister des Inner» und des tikgl. Hauses, Staats minister von Nosiitz - Wallwitz, ist am Dion tag Abend nach der Schweiz gereist und wird in ungefähr 14 Tagen zmückkchren. — Der Gouvernenientsauditcur Justizrath vonGottschalck wurde zum Generalauditenr mit dem Rang der juristischen Rätbe des Kriegsniinisteriiinis, der Divisionsauditeur Dr. Pechwell zum Gouvernementsauditeur, der Gamisonauditcur der Festung König- stein Dr. Bucker zum Divisionsauditeur, der Gerichtsasjessor Scheidhauer, seither Hilfsrichter bei dem Amtsgericht Dresden, gleichfalls zum Divisionsauditeur und der GcrichtSasscssor Du cka r t, seither Hilfsrichter bei dem Amtsgerichte Königstein, zum Gmiiisvii- auditeur der Festung Künigstein ernannt. — Die 15. (König!, sächs.) Compagnie des Eisenbahn- regiments hat am Montag Mittag in Berlin ihren feierlichen Einzug gehalten. Zum Empfange derselben hatten sich zahlreiche Offiziere mit der Kapelle des Eisenbahnregiments aus dem Anhalter Bahnhofe emaefunde». Mit klingendem Spiel marichirte die Com pagnie nach der Großgörschensttaße, wo das Haus Nr. 20 für tt' Jahre als Kaserne gcmicthet ist. Das Haus war auf's reichste ge schmückt. Vor demselben, wo sich die in Berlin lebenden sächsischen Reserveoffiziere und andere Offiziere versammelt hatten, wurde d,c Compagnie von dem stellvertretenden Bataillonskommandeur mit einer Ansprache begrüßt, in welcher er darauf hinwics, daß sic »m Angehörigen der verschiedensten Bundesstaaten ihr Heim zu thcilcn und daher um so mehr für gute Kameradschaft zu sorgen bade. Hierauf wurde die Compagnie von dem sächsischen Major der Pio niere, Piemtz, deni Oberstleutnant und Cvmmandcur des Ei'cn- bahnregiments, Knappe, übergeben. — Es war schon früher mitgetheilt worden, daß der Stadtrath es ablehnt, dem Antrag der Stadtverordneten auf gänzliche Auf hebung der Jahrmärkte Folge zu geben. Die Stadtverordneten hatten sich dabei auch beruhigt» aber neuerdings gebeten, wenigstens die Aushebung des Johannismarktes zu beschließen. Der Rat» bar sich auch dariiber schlüssig gemacht, ist indessen auch stier zu einem ablehnenden Beschluß «»kommen, weil alle die Gründe, welche gegen die Aushebung der hiesigen Jahrmärkte überhaupt sprechen und welche für den Rath bestimmend gewesen sind, auch der Am- hebung emes der diesigen Jahrmärkte zur Zeit noch entgegcnstche» — In seiner Plenarsitzung hat der Rath in seiner Eigenschaft als Mitglied der Kircheninspektlon und als Patron beschlossen, wegen der Auspfarrung der Gemeinde Blasewitz aus der Kreuz parochie und Erhebung derselben zu einer selbstständigen Kirchen- gemeinde befürwortenden Bericht an das evangelisch-lutherische Landeskonsistorium zu erstatten und dabei sich dafür auszusprechen, daß trotz der zur Zeit ablehnenden Haltung der Gcmcinoe Gruna der Ortstheil N e u - G ru n a in die neu zu errichtende Parochie Blasewitz eingepfarrt werde. Außerdem will der Nach das Patronat über die neue Kirchengemeinde in Anspruch nehmen und für den Fall der Genehmigung dieses Anspruches die Gewährung eines entsprechenden Patroiiatsgelchenkes, vorbehältlich der Zustimmung der Stadtverordneten, znsichern. — Wegen Regelung des Fußweges, der längs der Mauer am Prinzlich Georgischen Garten an der Bürgerwieic hinlämt, ist schon seit längerer Zeit zwischen dem Rath und der Sekundo- geniturverwnltung verhandelt worden und ist cs nun auch zu einem Abschluß gekommen. Es wird demnächst die Einrückung der de treffenden Mauer und die Fußwegarbcit, sowie die dabei nöthigc Verlcgumi des Kaitzbaches beginnen. Wenn auch die Sekundo gcnitur sich zur Einrückung der Gartenmauer, zur Abtretung des erforderlichen Landes, sowie zur Herstellung des Fußweges an» ihre Kosten einverstanden erklärt hat, so erwächst doch durch all' di, übrigen Arbeiten re. der Stadt immer noch ein Aufwand von ziemlich ll.000 Mk. — Stach langen, trüben Wochen trat gestern das erste schöne Frühlings Wetter ein. Wie lange? — kraget die Sterne Bei einer Sonncnwärme bis 18 Grad R. wandertc, was wandern konnte, in's Freie. Insonderheit füllte sich der Große Garten mtt Spaziergängern, die massenhaft das AuSstcllimgstcrrain lür die Internationale Gartenbauausstellung umstanden. Ilcbcrall zeigte sich ,n der neucrivachendcn Natur das erste zarteste Fnihlingsgrün. und lobpreisend durcheilten winlernatnrinüdc Vögelchen den Planen Arther. — Nachdem in neuerer Zeit die königl. prenß. Negierung den Bau einer Bahn von Triptis über Lobenstein nach Blanken stein in Aussicht genommen hat, diese Bahn aber rncksichtlich der Strecke Lobcnstciir-Blankenstcin sich mit dem Projekt Götteiigrün- llo.i.isn aHj pnn ^ .isiiiäs