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- Erscheinungsdatum
- 1886-12-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188612267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-26
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
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ffernfp,rch-«te0»i» N Allst.. bS2 S!cust..Dre«dm. «bonnrment vlerttlililirll» M2.r0. durch die Pos, Pi. 2.78, -- Aule»,,« Mailmstr. 13 RS, Nnilmiltt. 3 Uhr. Lvimioj,« vis >3 MM, Ü» Ncullaol: Gl.nlrMra. Sur» a»Lrrochnr»r,,cttr»« » Mir Nami». Die livLiNax Pclit- eile <cr>. 8 Silbctti IL P,a.. »ur Mon- ans oder »ach l)cln»a>-i, 20 Pia. iyierm Ltrich il!>uücia»dn Heil« «0 S'a Reklame» am der Privat- eite Keile.20 Ply Sme lpaiamie rir da» nachirlar>ij,e Erillrcrue» der crale wird inen agiciis». liae Aroerlia»» Auiiraac ., i Heillaseri L , rch illmaciaiioN Heile «0 Namen a»i der Pr>vat- - M ^ " . ... ...tamm . , Ziilerale wird ine>i agiciiz». -«»» tva»»ae A>»erlio»d Auiiraac ac^en Lraimmcmiido.raliiiura durch Hner marke» atz. Po»ei»i>ilrl>,»a. ,mlerare »cl»»e» iamrrnirche ie»o»n»yie -ch,. iw»ce» l?»»ediiio»e» 0». gnr R»ck- «abe eiuacl. Mannicrinii! leirre Ler- lnaüiieiueir. Tageblatt für ^ositik, zMerSalliiU. KesMfisükklitljr. MenkrW. WmimliSe. kliMdksDM. Slauir» an« d»Ni-<i»»cd4ak« toSrauo», IKIolill». v4ä«r «te. c»r»44l44 rrack 2«»»trl- tmt»» konimsar 4vo kvlrwrrcle uixi vö^dsra kr. MM», ?srä. ÜorlLvL ÜLidk. ^ ^VsinkantZIuox mit krobiorstribon ^ ßjlon1r8t>'. 4. fsnnZpnsekLlslls 32l. 1? Luakadrliedo Lroislinton vsrsancko frei. OovSIir kür roino B dkaturvoino. rLrbollkL8tvll Vlvllvn»»!»!», Ilolliosmant. XUstscktr Sl>»rlva»tr»«8v S7 an«! LmnUonstrassv tv. Kvastnätr Uvlllrtvt>»lr»88v (8t»üt vörlttr). liitzAtor- mi«l Slrl8lreil-6Ai'äei'«b« lüi' kemii- mi«! vmiiM Rr.zkv.M.Jah-g.Jch«»».«'.'« CM V0Q Achtung vor drm Handwerk« In der Zeit zwischen Weihnachten und Ostern sehen sich stets l'icle Eltcm vor die Frage gestellt: Was soll Euer Junge, der zu Ostern ans der Schule kommt, werden ? — Wo der Jüngling durch die Lage der Verhältnisse nicht aus einen bestimmten Berus hinge- wicien wird, überlassen die Eltern wohl in den meisten Fällen die Entscheidung ihm selbst. Indessen der 1-1jährigc Junge, der eine achtjährige Schiulzeit abschlicßt, oder der abgehende Untersekun daner, der das Freiwilligcn-Zcugisiß erhält, haben eigentlich noch gar kein Urtheil, um das Für und Wider bei der Wahl eines Bcruses abzuwägen. Aus ihre Entschliekung werden vkle Arußcrlichtcitcn und namentlich daS Urtheil der Erwach senen ihres Umganges, zu denen sie sich hingczvgcn fühlen- einwirken. Wie steht cs nun aber mit dieser Einwi.knng? — Wenn bei unfern heutigen gesellschaftlichen Verhältnissen der Lehrer einer höheren Schule die bekannte Frage: was willst Tu werden, beziehungsweise: was wollen Sic werden, air einen der Srhbler richten und die Antwort Schuster oder Schneider oder LrcclHler oder Beutler oder Stellmacher oder Sattler erhalten würde, welch' ein homerisches Gelächter würde eine solche Antwort in der ganzen »lasse Hervorrufen! Wie kann man als Schüler der Tertia oder gar der Sie angeredetcn Secunda eines jener Ge schöpfe zu werden verlange», die da unten im Schmähe der Hand arbeit ihr tristes, von de» Hvheigcbildcten nur mitleidig belächeltes Tolcin hiuiriste». Man muß doch zum Mindesten, wenn man iricht ganz tics hcrabsallcn will, Kaufmann werden, wohlverstanden Bankier, Eomploir-Kaufmann, Engrossist. beileibe nicht etwa „Tütchenkrämcr", als welcher man sich ja aller Bildung hohn- sprechenden .Handlungen wie dem Herings-, dem Gurkenverkause und Aehnlichen zu unterziehen haben würde. Kurzum: nur kein Dülchenkräiner oder Handwerler werde», Hecht cs in der angeführten »lasse; everrio h'cht es natürlich m der folgenden bis zur höchsten, und die daraus sich entwickelnde Geringachtung des Kleiuhnnd- werkes sitzt leider auch bei dem gewordenen Beamten oft noch so tief, dcch er es kaum über sich gewinnen mag, selbstthätig die nvth'gen Schritte zur Bekämpfung dieser unsere ganze Volkswvhlfahrt auf's Empfindlichste schädigenden Ansicht mitzuthun. Wie ott gar thut er. ohne sich der bösen Folgen seiner.Handlungen recht bewrcht werden zu wollen, das Gcgentheil und beweist, daß er immer noch denkt wie einst als Tertianer. Secundaner und Primaner, wenn auch dieser Beweis weniger aus seinen Worten als auS seinen Thaten hervvrgcht. Der Beamte, der sein Gehalt pünktlich erhält und eine sehr griniinigeAußcirseite zur Schau bieten würde, wenn dem einmalnicht so wäre, der vielleicht manchmal schon vor der Fälligkeit seine Gelder cinzieht, will nicht verstehen, daß der Handwerker, dem er schon seit so langer, langer Zeit schuldet, der Bezahlung kür geleistete Arbeiten eben io iröthig bedarf als er selbst, ja oit viel nöthiger. Der „Mensch" hat eine Menge von »uiiden, eine Fluch von Arbeitsbestellungen und Arbeitsabsertignngen — er muß ja horrendes Geld einnehincn und wird in Folge dessen sich nickt sehr kümmern, ob gerade die eine oder andere Summe etwas früher oder später einläuft. Recht so, aber wenn nun die Kunden des Kleinhandwerkcrs zum größten Theilc aus Beamtcnsamilien bestehen? Und wenn nun recht viele derselben die gleichen Gedanken im Busen bergen? Wehe dem Handwerker, wenn er daim nicht durch irgend einen Fond so situirt ist, daß er allcnsalls warten kann, ohne seine eigenen Zahlungen allmählich cinstellcn zn müssen! Da aber in unserer Zeit sich zu meist nur Leute aus den unteren Ständen — und auch diese nur, um zu „steigen" — znm Handwerk bereit finden, ohne An fangs- und Betriebskapital, nur angewiesen aus sofortige oder min destens vierteljährliche Zahlungen ihrer Kunden, muß cs sich selbstver ständlich immer und immer wieder ereignen, daß der junge Hand werker nach kurzer Zeit der Arbeit und des Geschäftes in Zahlungs unfähigkeit geräth und dem Bankerott anheimsällt. Und wenn der Un glückliche nun an seinem Geschick völlig schuldlos war. wenn er rüstig gearbeitet und geschasst Tag und Nacht, um jeden Wunsch seiner Kunden zu befriedigen, lvcnn er alle Kräfte dcS Körpers und Geistes angestrengt und dennoch scheiternd an der Geringachtung seiner Kunden dem Gclchästsuiiterga»ge nicht Vorbeugen konnte, wozu wird ihn sein Unglück treiben ? — WaS klagen wir über zunehmende Auswanderungen, was über daS immer mehr und mehr um sich fressende Gilt der Sozialdemokratie? Man werfe immer ein: es gicbt doch auch eine große Anzahl geschätzter und wohlhabender Handwerker — wie gering ist deren „große Zahl" gegen die ganze Summe jener klein beginnenden Leute der Arbeit! Und wodurch haben dicie geschätzten und wohlhabenden Handwerker sich solcherlei ehrende Attribute ihres Standes erworben? Entweder weil sie selbst das heutzutage seltene Glück hatten, von verständigen wohl habenden Ellern abzustainmen. welche keinerlei Erniedrigung darin fanden, daß der Sohn ein Handwerk erlerne, obschon er nach seinen Lcrmögcnsverhältnissen auch sehr wohl ein Beamter hätte werden können, oder weil sie bei einem mittellosen Anfänge glücklich genug waren, fast nur zur gehörigen Zeit zahlende Kunden zn besitzen. DaS größte Unglück ist nun aber, daß der Handwerker selbst sich häufig sehnt, aus feinem Stand herauszukommen, oder, lvcnn ihm selbst das nickt mehr gelingen will, doch wenigstens um jedcnPreis feinen Sohn dieser entwürdigenden Sphäre zu entrücken. Er muß Beamter werden, oder, wie er zumeist mit »och bezeichnenderer Pegrisssvcrcngung sich ausdrückt, er muß studiren! Ob Anlage da ist, ob nicht, ob das mühsam erworbene Kapitälchen zu Grunde geht, ob cs wohl gar nutzlos verschwendet ist an den Sohn, der schließlich, ausgrstatlet mit zu wenig Geist, als daß er das ihm von den Eltern vorgesteckte Ziel erreichen könnte, als daß er zu dem Berufe oer Eltcm zurückzukchren rmöchte, als ein verbummelter und ver kommener Mensch dq Will und sich Mrftüssig wird, ist dgbei zu- o»ie, ein immer vumvc oringl iic> in oes eiten der Verachtung des Handwerkes den desselben, und dicie Verachtung frißt trebs- h, lodaß bala im Schüler jeder Auslug von wl»trnin«8au»8i«iri> Nir den A> Derember. WeNwind »o» mittlerer Stärke »kl durchschnittlich mittlerer Veivölkiina, mit zeit- und tirllrnweNc» RitdcrschlSaen. Irmperntur Nachte ..i'-cr Null. Zeitweise Nebeldildun». Witterung wechseln». nächst durchaus gleichgiltig. Und wer trägt die Schuld an dem Verkommenen? Die Eitern, denen ihre eigene Thätigkeit verächtlich wurde. Und wer hak sie ihnen verächtlich gemacht ? Und wo sänne sich wohl heute der Sohn, der so rinsältigein Beginnen der Elter» i gegenüber Selbsterkenntnis;. Lust »>id M»il> genug hätte zu lagen: Ich will sein, was mein Vater mit Ehren ist, lieber ein geachteter süchtiger Handwerker als ei» unbrauchbarer Beamter! Wo soll er die Achtung vor dem Stande des Vaters heriieiniien, wer hat sie ihn gelehrt, d» die Eltern selbst in unverzeihlicher Weise ihren Stand gründlich verachten? Wer soll sie ihn lehren ? Es tan» nur immer dieselbe Antwort sein, welche am diese Frage gegeben werden »»iß: Diejenige Erziehungsanstalt, welche an die Stelle oer Eiter» tritt, die zwar möglichst Hand in Hand mit den Ettern wirken soll, die doch aber auch die Pflicht hat, unverständiger Einwirkung der- i selben anl das Kind mit Energie zu begegnen: die Schule. Wie redet der Lehrer, oit der einzige Beamte, mit welchem der jiiiige Mensch in Berührung koinmr, jedenfalls seine Autorität, sein Muster und bisweilen der Einzige, den er bewundern kann, vom Handwerk? Und zweitens, wie darf der Schüler in Gegenwart dcS Lehrers vom Handwerk reden? Fehlen wir nicht manchmal, wenn wir meine», ellvaS iranisch und in spöttisch hllmoristischevl Tone über die Schuster. Schneider, Sattler und Slellmacher reden ziz dürfen? Eine solche Ironie, ein solcher Humor dringt tief in des Schülers Herz, sie bereiten ersten Platz im Jiineni artig »»d schnell um sich Zuneigung znm Handwerk verflogen ist, daß schließlich die ganze Klasse im Stande ist, in lautes Lachen ci»s;»brechen, wen» nur das Wart „Schuster" in ominösem Klange das Zinuncr d'.irchtöiit Mit welchen Blicken betrachtet der ans der Stunde heimkehrcnde .Hmidwerkeriohii feinen Vater und dessen Gewerbe, und wenn der Vater selbst sich nun »och geringichägig über leinen Stand äußert, welche Abneigung muß der gebildete Sohn vor dem .Handwerk be kommen! Uno wen» dieser Sohn spätec wirklich in der meilschttchcn Gesellschaft eine höhere Stellung als Staatsbeamter eingenommen? Seine Ueberhebimg, sein Widerwille gegen de» Stans seiner Ettern wird ihn gewiß nicht selten dazu treibe», sich des elterlichen.Hand werkes. ja vielleicht der Eltcm selbst, zu schäme». Gestehen wir cs nur er», die Liebe zum Handwerk, die Achtung vor dem soliden Handwerkmüsse» wir unserer Jugend erstwiederanerziehen. Pflanze die Liebe zum Handwerk wieder in die Seele des Kindes uud Tn hast Graßcs gettiaii, viel mehr, als sich durch Sozialistengesetze und andere Staatsaktionen der Nothwchr heutzutage ei-reichen läßt. Kein Land hat je uugcstrglt sein Handwerk verachtet. Was war die Folge davon, daß Ludwig X,V. die gewerbSihäligen calvini- stischcn Handwerker ans seinem Staate vcrnigtc? Zunächst ein un geheurer Mangel an Kavital, dann ei» veihängnißvollcs Ucber- gewicht der innuvai« «».jet« der Bevölkerung und endlich die Rcvv- liition. Ungleich weiser dünkt uns jener gleichzeitige große branden- burgische Zoller, der den fleißigen Arbeitern in seinem Lande Schutz und Arbeit zugleich bot. Er war sich sehr wohl bewußt, daß er durch seine HttndliiilgSwcise die Grundlage des eigenen Staate» festigte und stärkte. Lokales nnd Sächsisches. — Ihre Kgl. M a jeitäten sowie Ihre Kgl. Hoh. Prinzen Georg und Friedrich Angust wohnten an, bciligen Abend l 1 Uhr der El> ri st m ette in der täthvl. .Hoikirche bei. Hierauf »and nach dem Thec bei Ihren Kgl. Majestäten in Strehlen die Wc i h n a ch tS b ei ch c rii n g statt. — Gestern Nachiilittag l Uhr erschienen Ihre Kgl. Majestäten bei Sr. Kgl. Hob. Prinz Georg im Palais an der Laiigestraße zurHvstafel, nach derselben »and die Wcihnachtsbeschemiig der Kgl. Familie statt. — Nach Beendigung des gestrigen .Hofgottcsdienstcs begaben sich Ihre Kal. Majestäten in eine» irestiaal des Kgl. Reüdenzschlvsses, woselbst 8 Knabe» und 8 Mädchen, bedürftige Konfirmanden diesiger Schulen, iiutcr einem Lichtcrbaum reiche Gaben beschert wurden. — Als ein neuer Beweis dcS regen Antheils, welchen Ihre Maj. die Königin an allen wohltdätigen Veranstaltungen nimmt, dürste der bereits ii» Donnerstag-Äiatle berichtete Besuch Höchst- derselbcn bei der im Müller'schen Gaslhosc znLeutewi tz veran stalteten Ehristbeschcrnng gelten. Ihre Majestät hatte sich, trotz der Mißgunst der hcriichenden Witterung und der Gefahr, wegen der crsvlgten Schneeverwehungen das Ziel nicht erreichen zn könne», nicht abdaiten lasten, die Ehristbeschernng, welche der hiesige Jo hannes-Verein den Kindern der LeutewitzerKiiiderbcwahranstnlt be reitet hatte, mit höchstihrem Besuche zu beehren. Auch die Vor- standsdamen des JohanneSvcrcins. an deren Spitze Frau Kreis- »auptmann v. KoppenfclS, hatten sich im Verein mit der bekannten Aohlthäterin, der Frau Baronin von Fuchs-Nordhof». ungeachtet, des schlechten Wetters, eingesunden, um Zeuge der erhebenden Feierlichkeit z» sein. — Ihre Kgl. Hoheiten die Prinzen Friedrich A u gnst. Johann Georg und Max gingen vorgestern Abend ohne jede Begleitung über den Christmarkt und bclnstigten sich wieder holt über das Gedränge vor manchem Weihnacktsbazar. — Tie Weihnachtsgeschenke für Ihre kauert, königl. Hoheit die Frau Erzherzogin Mar 1 aI 0 sc»a hat noch vorige Woche ein eigener Courier »ach Klageiüurt befördert. Unter den reichen Spenden Sr. Kgl. Hol», des Prinzen Georg nebst Familie, sowie Ihrer Kgl. Maiestäten befanden sich auch Abbildungen derjenigen Zimmer des väterlichen Palais auf der Langestraße und der Kgl. Villa zu Strehlen, in welchen die Erzherzogin als iächsu'ckc Prin zessin mit Vorliebe geweilt hat uud an die sich ihre reizendsten Er innerungen knüpfen. — Dem Gymnasialoberlchrer Tr. Albert Beruh. Arnold in Bautzen ward der Titel „Professor" verliehen. — Die Nachrichten über Verluste an Menschenleben, welche durch die letzten Schne est ürme herbcigcsührt worden sind, vermehren sich in bedauerlicher Weise. Auch am Klingcnbcrgcr Flur, wo der bereits gestern erwähnte -10jährige Handarbeiter Anton Kußma aus Sorcuze in Kram in ziemlich erfrorenem Zustande im Schnee a»f- geilmdcn wurde und nach kurzer Zeit verstarb, wurde aus dem Wege nach Dvrshain am 23 Vormittags ein unbekannter, etwa W Jahre alter Mann, anscheinend ein Zimmerinan». tobt im Schnee aufgesundcn, der allein Anscheine nach ebenfalls erkoren ist. Der selbe führte eine Tasche mit Handwerkszeug bei sich, wovon ein Hammer T. B. gezeichnet ist. — In vergangener Nacht ist das Stationsgebäude Arns dorf abgebrannt. Thcilweise erhalten blieb mir der östliche Flügel. Ucber die Entstehung des Brandes ist Näheres noch unbekannt. — Von den weiteren verschneiten Eisenbahnlinien sind von gestern Nachmittag an zur Verkchrseröfsniiiig gelangt die Linie»: Chemnitz-Borna-Lcipziä, Zwickau Fallenste,n. Moiei-Ort- mannsdors. Wüslenbrand Miihlteich. Wilüchthal-Ehrensriedersdors nebst Zweigbahn ObeHerold. Thum, Annabrrg-Weipert lind Riesa» b'ür ckis «avls kür all« > Llttttor äoriVelt nimmtru tÄrismSksigonl'i-aisonlonvnrto an äio erste uml illtektv ztnnvneen-Lxpvältlon kiMEteiii L Voller, Vreden.! M ^Virkrriuiw äar äil-lcrbto avä Voit-sr- A « bolOrdorunT 6er Ollvrl-Hriofo krslis. I'olt'pjaor» Xr. LLOV. Dreien, jvtLt V/LlLäruLksrLtr. 17, ll. Dresden. 1886. Sonntag, 26. Deebr. Nossen. Ferner sind noch gesperrt die Linie Freiberg-Nvssen, Oschak-Miigeln. Döbeln. Weida-Mehllheuer, Wurzen-Grotzbothen und Nocbich-Narsdorf, Penig. an deren Befreiung jedoch mit allen nur zn Gebote stehenden Kränen gearbeitet wird. — Ter in gestriger Nimmier erwähnte Feldwebel, dem das allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden ist, heißt nicht Scheid hauer, sondern Schö » hcider. — Dem größeren Publikum ist als Passanten unserer Straßen jetzt die größte Vorsicht aiiznrcilhen. da das eingelrcienc Thamvetter den auf de» Dächer» der Häuser angesammelten Schnee zu», Rutschen bringt, auch die gm Dcichrgude hängenden Eiszapfen wslöst und am die Straße wirft. Bei dem Hame 6l der Strch- lencr Straße hat der hercibnttschende Schnee vorgestern den ganzen Tachsims niit heruntcrgerissen. Ein Glück, daß unten gerade Nie mand vorüber ging. — In einer Villa am Bantzncr Platz Hot gestern gegen Abend ein Stnbcnbra >id slaltgcsnndcn. — Ltr Hamburnrr poftdampfcr „Wieland", 8apt. hebich, ist am 2t d. M. in Nriviiork cingetroffe». — Es ist nicht unbemerkt geblieben, daß die von dem Vor stände der hiesigen d e u t s ch -»r e, s i n n i g e n P a r te i gegen den Abg. Schreck erlassene Erlitt,mig nicht durch die Person des lang jährigen Vorsitzenden unierzerchnct worden war. Man tlicilt mrS iinii mit, daß Herr Rechtsanwalt Tr. Emil Lehmann, der in der Militärirngc keineswegs an! dem einseitigen Stmidpiuikte Engen Richters siehe, infolge der Erörterungen über die Schreck'lcbe Erklä rung sei» Amt als erster Vorstand der diesigen Parier nicoergelegt habe. Jedenfalls ist er den gehässigen Angriffen ans seinen lang jährigen Kollegen Schreck, wie sic »r jener Erklärung sich geltend machten, persönlich fern geblieben ; auch deutete das schlechte Dentich. in dem der Bann über den Abg. Schreck abgcsaßt war, aut einen anderen Verfasser hin. Als treibende Kraft bei der Hetze gegen den Abg. Schreck bezeichnet man uns den Schuldirektor Schmidt, be kanntlich einer der rührigsten Agitatoren der Tcnlschrreisinnigcn. Anher Herrn Dr. Emil Lehmann ist auch der frühere Landtagsabg. Roth, eben infolge der Haltung der Tcutschfreisinnigcn in der Mi- litärfrage, aus dem Vorstand und der Mitgliedschaft dieser Partei anögeichieden- — Das durch seine Lage in unmittelbarer Nähe der König- Johann- und zukünftigen Ringstraße nicht wenig begünstigte Re staurant und Cafe „Pirnas scher Platz" «Inhaber: Saum und Friedcl in Asch affen bürg) halt in den für die Weihnachtszeit geschmackvoll dekorirtcn Räumen von morgen an eine Reihe seiner beliebten Winterkonzerte ab. Diese von einer tüchtigen Militär- cr .... groß und der gesteigerten Nachfrage, dessen sich das Ascha»fe»l»iiger- Ge tränk von Saum und Friede! in hiesigen Kreisen erworben hat. dürfte so Mancher die günstige Gelegenheit benutzen, sich in diewin behaglichen Restaurant bei den daselbst gebotenen Genüssen aiH einige Stunden das Leben angenehm zu machen. — Stach de» Wasserbczugsbedingiiilgen ist dos beständige Lamenlassen des Waiserlcitungswassers in solchen Grundstücken, in welchen der Wasserverbrauch durch Wassccinesscr nicht kontrolirt wird, bei einer Geldstrafe von M—100 Mk. verbo ten. ES sei im Interesse Aller hiermit dieses Verbot in Erinnerung gebracht. Ferner wolle man nicht vergessen, die in jedem Grund stücke entweder im Kellergeschoß oder in besonders dazu erbauten Schroten angebrachten Privathauptliähne oder Ventile, sowie die Wassermcsser vor Frost zu schützen, da nicht nur die Jnstaiidietzung der durch Frost beschädigten Hähne, bez. Ventile und Wassermesscr an» Kosten der betreffenden Hausbesitzer erfolgt, sondern auch das >» Folge von Defekten an den Piivatieitimgen unbenutzt abgeflosscnc Wasser ebenso wie das zu hauswirthschastlichen oder gewerblichen Zwecken verbrauchte zn bezahlen ist. — Tie hiesige kgl. Gewerbe-Jnsvcktion wird in nächster Zeit wieder einen Lehrkursus für Heizer und M asch > nisten ab- haltcn. Diese nützliche Einrichtung bringt nnßcr der Erläuterung der Tcimpskesselmilggen insbesondere auch Belehrung über rauch freie Feuerungen, deren Einrichtung und die Bedingungen chrcr Wirksamkeit. — Was schon vielfach angeregt worden ist. hat n. a. auch der hiesige Gustav Jäger-Verein bei seiner Weihnachtsbescherung mit bestem Erfolge angeweiidct: Die Geschenke wurden im Gehei men den Eltern zugeitellt, so das; diese dieselben ihren Kindern selbst bescheren konnten. Die ganze Äeschciung ist aber Herrn Pros. Tr. Jäger in Stuttgart zu verdanken, der von seiner Wcihnachtsspeiide <2500 Mk.) auch dem hiesige» Verein einen io namhattcn Theil zu- gcwicscn hatte, daß 18 Empfänger mit Normalkleidcm versehen werden konnten. — Uebermorgen. Dienstag, hält der Gew erbeverein seinen letzten diesjährigen Famitienabcnd ab. — In der Nacht zu», ersten Feiertag kam ein 72 Jahre alter Herr, welcher »chon am Verfolgungswahn l»t. in Tob'ucht. Seine Unterbringung m das Slndlkrankeiihaus machte sich »olh- wendig. — Ter aus dem Hause Lvkhringerstraße Nr. 8 in großen Massen lagernde Schnee hat sich vorgestern Nacht iii'olge des Thanwetters in Bewegung gesetzt und hat beim Herab»alten vom Lache eine 15 Centner schwere steinerne H a u o v e r k l e i d n „ c^ „oi hcrabgcrissen. Zum Glück ist Niemand, obwohl Leiste aui der Sliaße waren, ver letzt worden. — El» trauriges ^Weihnachten hat eine HaiidarbeiterSiraii am Terassenuser gehabt. Sie baue ihr 7 Jahre altes Löchterchen allein gelassen, »m an» dem Ehristn-artte ellvaS zu laufen. DnsKnld hat sich am Ofenicuer etwas zu schaffen gemacht, niidünddic K leider in Brand gcrathen. Als die bedaiiernswerthe Mutter »ach Harne kam, fand sie diw Kind in der Behandln»« ihrer Nachbarn, welche die erste Hilfe gebracht hatte». Da das Mädchen nbwece Biand- wiinden erlitten hatte, brachte cS die Mutter nach dem Sladttraoken Hause. - Tic Ehristseier der Gesellschaft „Hoffnung" findet Dienstag Abend 8 Uhr in Meinhoid's Sale» mil Vorlrogen und gcmeinschastlichem Sauper statt. — Die Da mv s s ch i > s sa hrtsgcs cl ls ch a s t hat infolge vermehrten Eisganges ihre Fahrten auf der Elbe cingestelll, mithin sind auch die Landiliigsbrücten entfernt worden. Zm» Gluck sind die meisten Eiseildahnliiucn wieder im Betrieb, so daß der Verkchr mehr und mehr in geregelte Verhältnisse treten kann. — Daß die S tra ßc » rc i n ig u n g knn'tig von der Stadl besorgt werden svll. muß gewiß als ein Fortschritt anerkannt werden und bei normalen Verhältnissen wird die Durchführung auch mög lich sei», wen» auch mit der dafür ansgeworsencn Summe von M.000 Mk. wahricheinlich nicht ausznkommeir sei» wird. Tic Schncesälle der letzten Tage geben ober zu weitere» Bedenke» An- » s ^ s — § 2. rL--. v « d <v
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