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- Erscheinungsdatum
- 1886-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188612181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-18
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
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Tageökatt für Politik, WMllm«. HMW««kch. WrkiilieM Iremdeiilille. »I »»,!»»,«»»« »I. ^siküLekts- ^ULStellMA Ir»>»«1»v^erbUeI>er«o. Kr Llmmvr. »ckm»cic, U»o»beä»rk anskorrollan,8tejvrsux/, Llrzjoliks, TerrseottL. I^ck«rHp«»rvll»l8pvviiiUM! «»«,»»„ »«rtt—nt ln ailan kialal»,«». —E-» G,sttnn«ut«v»U» Lt»ul,»tt»»«. » » IS «>*»» I»r»i7^ 1i <1L ^ «i», AkU,Sr,T«r»ti»»>» S, rmlllcdst clew /Atmarict. »S s«ÄlMAA«S»««S vresäen, 8«v«tr»8»o 20, I. LernIpec-tistaUo U1T. 1. 1,a»»«»»-k!»p^3l>lo» k»r all« 2«Itnna«n. u. M>I«t-V«rk»»k air «>, vraailnar Ikentar. III. ülr»««»a-t,»tr»I, nntar Oaranlio. IV. VaUeetla» «er 8Iei». !»»»«»,lolierl«. «««« Dk. LuMll-IIöil-LllStLlt d von l>. Irvldiok, Ki>«mrzl I»r««Uv>» ü?ra«r«r»tr»«»v 4L. H Spreolirolt, von 18—12 uack S—4 vkr Z Dipl»»» Usksrt dsLarmt ä!s tswstsn unä dsstöL Üdsr- 7et2i L«lTv ^Itn»r»» kt unä /URIvlL MLT-IUI Lewäsrr, LkLASü uvä UAvseLettsn. 8OL»r«Lk«rKa88v 1. tHSkLB M LH /H LH LH - , j Lwitt«r»«,»au«n»»,u «ilr »rn I«. Terrmber. Westwind »an »littikrer s»«rk dkl 31. Illllütr Etil. »»rchichitiitUch »liitlrrer «ewiltnn«, Ulme wesentttche NiedtrsOillae. Tcinpc- ! »„«» „acht» «»«er Null, «emertuna: El,«rattcr der Wittern»» wechselnd. Dresden. 188«. SoiHMdtNV, 18.DttVr. Peroittwortllch« rledakteur kür V-lltisthkS vr. Emil Biere» in Dretden. t N«lr mit dem Gefühle tiefsten Unmuths kann der Vatcrlcmds- ircmch das Treiben im Heercsansschuß des llteichstags verfolgen. Nicht blos Das, waS er beschließt, ruft diesen Unwillen hervor, „och mehr stößt die All und Weise ab, wie er seine Beschlüsse saßt. Nach schier endlosen Abwägungen über die Stärke der hanptsäch- l ichsten Heere Europas konnnt'S endlich zurAbstimnuing. Da erlebt man denn ein höchst erbauliches Schauspiel. CS beginnt ein Durcheinander sich kreuzender Anträge, die alle nur als eventuale eingebracht und von ihren Stellern gar nicht ernstlich gemeint sind: theilweise ge währen sie die Forderungen des BundeSrathS. theilweise knüpfen sic sic aber an unerfüllbare Voraussetzungen; bald begegnen sich Teutschfreisinnige mit dem Centrnm, bald bekäinpsen sie einander; dann wieder schließen sie sich aus taktischen Gründen einander an; man stimmt bedingter Weise für «tivas, was man als dauernden Beschluß gar nicht wünscht. Das Ende vom Liede ist eine große 'Null. Es ist. wie man's ausdrückt, „ein Vacuum" entstanden. Darüber schämt sich rnänniglich. Eine Pause tritt ein. Centrum und Teutschfreisinnige stecken die Köpfe zusammen und zimmern neue Anträge, um daS verdrießliche große Loch zu stopfen. Für diese findet sich, abermals unter gegenseitigen Zugeständnissen, endlich eine Mehrheit. 16 Centrumslcute, Deutschfreisinnige und Sozial demokraten auf der einen, 12 Konservative und Nationalliberale ans der anderen Seite. Letztere 12 stimmen gegen die Bewilligungen, weil sie in erheblichen Stücken gegen die Forderung der Militärvorlage zurück bleibt. Alles Das aber ist das Werk der ersten Leimig im Hecrcs- ansschnsse und durchaus nicht endgiltig feststehend. Es muß noch eine zweite Lesung in ihm erfolgen, erst dann kommt die Sache in den Bollrecchstag und auch in diesem hat sie das Fegefeuer einer .weiten und einer dritten Lesung zu passiren. Der gesunde, einfache Sinn iin Volke kann sich mit diesem Gezerre und derartigen Durch stechereien nicht befreunden; er versteht jene „feine» Schachzügc" überhaupt nicht. Wie soll cs der gemeine Manu in seinem schlich ten Verstände begreifen, wenn die Dentschfreisinnigen erst stunden lang sich gegen das geforderte sächsische Jägerbataillon ereifern, eS dann aber kleinlaut bewilligen; wenn sie erst die neuen Cadres auf 6 Jahre bewilligen wollen, zuletzt es aber nur auf 1 Jahr thuu: wen» das Centruin zuerst 468,060 Mann bewilligen wollte, in Wahrheit aber nur 450,000 bewilligte?. Das Widerliche dieser parla mentarischen Kanpclcien ergiebt sich am dentlichslcn aus der Thnt- sache, daß die beiden sozialdemokratischen Mitglieder des HecrcsauS- ichusseS, die gegen die ganze Vorlage sind, doch „ans taktischen Gründen" überall mit den Dentschfreisinnigen zusamineiisliniinten. Hätten sie, wozu sie nach ihren Grundsätzen verpflichtet sind, gegen alle Einzelvorschläge der Heeresvorlage gestimmt, so hätten 14 gegen 11 Stimmen gestanden und damit wäre die ganze Vorlage abge- lchnt gewesen. Ta hätte man wenigstens reinen Tisch gehabt. Statt dessen bildeten sie den Schwanz der Dentschfreisinnigen und halsen somit Beschlüsse fassen, die in etlichen Stücken die Vorlage bewilligen, trotzdem jedoch ein völlig unbrauchbares Ganze dar- stcllcn. Eine so hohe, ernste Angelegenheit, wie die Sicherung des Vater landes sollte von Hans gefeit sein vor jenem abstoßenden Markten »iw Feilschen. Machen wir de» Versuch, so schwierig es ist. aus dem Durcheinander das Wesentliche hcrauszngreifen, um den Lesern darzulegc». was eigentlich (vorläufig!) beschlossen wurde. Allen Windungen der Zetteleien bis in ihre letzte Schlupfwinkel nachzu- gchcn, ist freilich nnniöglich. Bewilligt wurden der Heeresver waltung an neue» Cadres Alles, was sie verlangte d. h. der Zahl nach sind alle neuen Truppenfunuationen gewährt worden, jedoch die 15 vierten Bataillone und das sächsische Jägerbataillon nur für die Dauer eines Jahres, die übrigen 15 Bataillone und die 24 Batterien ohne Zeitbegrenzung. DaS Centrnm bestand auf der zeitlich begrenzten Bewilligung von 16 neuen Bataillonen deshalb, weil cS sich hierbei, abgesehen vom sächsischen Jägerbataillon, um neue vierte Bataillone bestehender Infanterie-Regimenter handelte und der Kricgsminister mehrfach erklärt hatte, daß diese Bataillone eine» gewissen provisorischen Charakter haben sollen. Er gab die Möglichkeit von „Rückbildung" d. H..Wiederaufiösnng dieser vierten Bataillone zu, nämlich für den Fall veränderter politischer Verhält nisse. Der CentrnmSabgeordnete v. Huene meinte, die Militärvor- lagc habe eine Dovpclnatur: sie nehme bald eine dauernde bedenk liche Weltlage in Aussicht, bald hebe sie den augenblicklich drohen den Charakter derselben hervor, Der Kriegsministcr erklärte natürlich, daß 16 neue Bataillone nur auf ein Jahr zu bilden, ein Unding sc,; solche vorübergehende Formationen ließen sich im Kriege schaffen, aber nicht ün Frieden. Im nächsten Jahre stehe man wieder an derselben Stelle: was soll damit den neuen Bataillonen geschehen? Er. der Kriegsminister, habe bei seiner Bemerkung wegen der Wiederaufiösuna dieser neuen vierten Bataillone an einen längeren Zeitraum gedacht, mindestens an 7 Jahre. Die Teutschsreisinnigen waren in diesem Punkte verständiger als daS Ccntrum: sic wollten anfangs die neuen vierten Bataillone wenigstens aus I Jahre be willige». schließlich aber stimmten sie doch gegen ihre Ueberzengung den nur einjährigen Bataillonen deö Cenmuns zu, um dessen Stimmen bei den, nächsten Punkte einzntanschc». Dieser betraf die Präsenzstärke. Die Vorlage verlangte eine Triippenvermehrmig um 41.000 Mann nnd zwar für 7 Jahre. Ter HecreSailSIchuß bewilligte nur 13,000 Mann mehr und ans 3 Jahre, ailßcrdem eine weitere Erhöhung der Präsenzstärke von 9000 Mann, letzlere aber nur auf etn Jahr. Welche Unruhe und Verwirrung dadurch in da- ganze Heerwesen getragen würde, begreift Jeder-, mann, auch wer oem Kalbfelle nicht gefolgt ist. Im Punkte der Tnipvenverinehrnng hatte das Centrum die vollen 41,000 Mann bewilligen wollen, da sich aber diese Partei für den bei der Bc- ichlnßsassuny über die CadrrS ihr von den Dcutschfreisiiinigen ge gen alle dahin gerichteten Anträge als schlechterdings uiiannchmbar: er besorgt von der Abminderung der Dienstzeit auf 2 Jahre eine Ver schlechterung der Qualität des Heeres. Von einer gesetzlichen Fest stellung der zliikijährige» Dienstzeit wollten die Dcutichircisinniacn auch absehen, aber der Kriegsministcr erklärte auch das Streben darnach kür gänzlich verfehlt. Was »ün? Eine Einigmig ist durchaus noch nicht unmöglich. Am wcitcsle« kommt das Ceiitcm» der Regierung entgegen. Vielleicht ist eine Verständigung der Heeresverwaltung mit dem Eeiitmii: noch zu erreichen. Tenn alle Beschlüsse sind mir bedingungsweise, sind vorläufig gefaßt. So widerlich das Feilschen ui» so thcnre Interessen ist, die Heeresverwaltung wird gewiß noch einen letzten nicht nffs Leben getreten sei, so kann kein Patriot auf diese schwante Brücke treten. Gegenüber der merkwürdigen Bemerkung Engen Richters, daß untere Hecresverslärkung nnd die Rede Moltkc's die Rüstiuiaen der Franzosen beschleunige», durste der Kriegs«» inistcr mit voller Wahrheit behaupte», daß cs nicht Deutschland war. das bei den gegenseitigen Nüstilngscrhöhimgeil voranging und dadurch Frankreich Veranlassung gab. Das Gegenthcil trifft zu. ES ist einfache Pflicht des Reichstags, die Friedensstärke nnseres Heeres dauernd scftznstellen. DaS ist eine Nothwendigkeit für das Heer, das einer stetigen Entwickelung bedarf und nicht mit wechselnden Kriegs- nnd Friedensnnssichtcn rechnen darf. Bei der Unwahr- scheinlichkcit einer baldigen Wciidnng der Weltlage dient die Ver stärkung unseres Heeres der dauernden Sicherung des Friedens. Dahin geht die starke Strömung im Volke. Die Leiitschsirrsinnigen verlieren mit ihrer Nörgelei gegen die Schutzmaßregeln zur Sicherung des Vaterlandes immer mehr Boden »n Volke, vat doch einer der älteste» nnd bewährtesten Fortschrittsmänner, der Abg. Schreck, NamcilS vieler Gesinnungsgenossen in fester männlicher Erklärung seinen Unwillen über die Haltung Engen Richter's ausgesprochen. Dieser wagt es nicht, völlig die Militärvorlage abzulchncn, weit er die Reichstaasanflöuing fürchtet, dafür verpfuscht er sic nach Kräften. Mit wlchcr Pfuscharbeit ist aber dem Vaterlaude nicht gedient. Das Volk würde sich bei Neuwahlen in mächtigem Auf schwünge die Gefolgschaft Richters abschütteln. Es ist zur Zeit »och ungewiß, wie Rußland sich zu der Kandi datur deS Prinzen Ferdinand von Evburg stellt. Als deutscher Prinz, österreichischer Offizier. Katholik, und der Königin von Eng lanL verwandt, hat dieser Biilgarenthwii-Bewerber eigentlich Alles vom russischen Standpunkt aus gegen sich. Wenn sich der Zar damit befreundet hätte, so müßten ihm auf aiidercu Gebieten sehr weitgehende politische Zugeständnisse gemacht worden irin nnd zwar von Dcntscbland und von Oesterreich. Wo liegen sie? In England ist man äußerst mißtrauisch: man behauptet, Deutschland und Oesterreich halten England etwas geschenkt, was weder dem Eine», noch dem Anderen gehört habe, d, h. sich ans Kosten Englands nnd hinter dessen Rucken mit Rußland verständigt. Ganz unglaublich ist Das nicht. Genau so, wie Enalang im vorigen Jahre den Staatsstreich in Philwpopel ins Werk letzte, um Rußland in l Europa zu beschäftigen nnd von seinem Angriff ans Indien ab- ziilenken, genau w könnte sich jetzt Rußland die Gewißheit ver-! schafft habe», daß ihm in Bulgarien und am Balkan überhaupt Nichts von Oesterreich und Deutschland drohe. So in Europa gedeckt, würde Rußland seine Pläne in Eentralasicn gegen Indien wieder aufnchmen, , P e st. Unterhaus. Bei der Verbandlnng des Nachtragskredils für Erweiterung des Ticnslgebäudcs des Handelsministeriums be antragte Envöd» Namkns der äußersten Linken, den Nachtragskredit abzulchneii. sowie die Mißbilligung des Hauffs über das ungesetz liche eigenmächtige Vorgehen deS Handclsministers ausznsprcchcn. Die Berliner Börse erössnete reicrvirt. Tic amang-S besseren Küche wichen bald zurück nnd der weitere Verlaus zeigte eine schwache Tendenz. Geldknappheit und die politischen Verhältnisse legten Zurückhaltung aus. Lokale Bankpapffre wurden durchweg stark angeboten: Bahnen blieben niedriger nnd von fremden Fonds wurden namentlich Russen behauptet, nachdem dieselben anfangs einen Rückgang erfahren. Bergwerke blieben gleichfalls niedriger. die Tendenz durchweg ziemlich fest; Hart Deutsche Fonds blieben schwach, öfter still und fest. Die Notiz für Prwatdiskvut Erwartung der morgigen Erhöhung des Reichsbank diskontS gestrichen. st r X » r t n r t a. M.. 17. Terbr. lskkdlt Ä7.ÜL. Sinai»»»»» M2,e«. e»i» tardk» —. <»a>i.,i,r IÜ8..1». E»»»t«r 75,7«. «»rar. Unaar. Äol»rc»ir 83,8>. Lisconio 213,1«. Wer Nüsse» —. MeMenbnrger —. Ziemlich seft. w > e n, 17. Dcccnibcr. I5re»I» 2S5M. S«aa«S»alia 2>',IM. domtzar»«» INI,75. Nirrwestb. 1«s>M. Marknolcn «1,77. Una.Crel>l»3«1.<X>. U»a. Wold —. tzrsl. Pari«, 17. Tccdr. Schluss. Oicnlc «2,87. «»leide 110,22. Italiener 102.1.,. Staat«»»»» b17„50. Louidarden 222,50, to. Srloritiie» —, svanier «7,81, Ea»»»cr3t>0. Lttomanr» 530. Nruc «nleibe —. Türken —. > sscr. La»»»». 17. Teeeinder, Ivorm. II Udr 10 ÜN1». Eonlol« 100-/,,. 187::c» Russen SIN«. Italiener lOO'/r- »omdarden 8»/,«. Kon». Türke» 11'/«. «vror. fnndlrte Anicrikancr 131. Iproc. Unaar. Goldrente 83'/,. velterr. Gold- renie St. Preust. Eonsol« 105' ,. Eg«»ter 75. Neue E«>>»tcr!>5. Garant. EaNdtcr -8'/,. vtiomandank ll-/,«, Suez-Nktle« 82'/,. Spanier «7'/,. — Stimm»»«! tzcsl. — Wetter: Halt. « ee ««> u , 17. Tecruwcr, Nachm. 1 Nbr. tGttrri»eniarkl>. Weizen fester, loe» 151—1«3, »r. Tcc.-Ja». l«1,:->, de. Npril-Mai l«7,50. Roaaen „»verändert, lor» 120—123, vr. Lrccnibrr-Zauuar 123,50. vr. Avril-Mai 120,00. Nüdül bkdnuptet, «r. Lcermber 15,20, vr.Avril-Mai 15,5«. SvlritnS rustia. loe» 3«,10. »r. Tcremdkr-Januar 3«,3«, pr. April-Mai 38,10, vr. Juni-Juli 38,10. Petroleum loe» 11^15. « rr « lau , 17. Tceemdcr, Nach»,. iGetreidemarkiU Spirttu« »r. 100 Liter 100 Proc. Pr. Leebr.-Jannar 35,NO, vr. Avril-Mal 37.00. Nooae» vr. Leedr.- Jannar —, vr. Avril-Mai i:>3,50, vr. Mai Juni 135,00. Nüdöl vr. Deccmbrr- Jannar 18,00, vr. April-Mai 1«,5«. Zink umsatzlos. — Wetter: Regnerisch. Amsteedai» , t7. Ttlemdcr. Provuktcn «Schluß». Wrizr« prr Mai 22«, ftclocnd. Roagcu^xr Mär; 12«, per Mai 128, fest. von» an, 17. Teccmber. Produkt«! iSchlusti- wetzen fest, fremder mitunter istearer, zuestcktzaltc»». Mehl Häher geholte». Mahl,erste stell». Ertse« un« Pohneu »»ziehen». Ueürlge« träge. — Wetter: Frost. Rrnesterclekranime Ver..Dresdner Ra»r." vom II.Decbr. Berlin. Der Reichstag nahm in 3, Lesung die Einreihung der Albttiniu-Papier-Fabriten unter die genehmlgnligspftichtigcn Ge- werbeanlagen an. Sodann genehmigte er 30,000 Mk. zur Unter stützung des deutschen Fischerei Vereins (10,000 Mk. mehr als im Vorjahre). Hierauf entspann sich eine längere Debatte über die Erhöhung des Fonds zur Förderung der Hochseefischerei von 100,000 ans 200,000 Mk, Tic Abgg. (Vamp. Gebhard, Kruse und der Staatssekretär P. Bötticher sprachen für Erhölzuiig, Schräder da gegen. Bei der Abstimmung ergaben sich 08 stimmen für Er höhung. 77 dagegen; daS HauS war somit beschlußunfähig. Die Weitcrbcrathnng erfolgt morgen, Ter Schluß des Reichstages vor dem Wcihnachttestc sollte bereits heute erfolgen; da jedoch Mei nungsverschiedenheiten über die Tauer der Ferien bestehen, soll der Beschluß des Hauses eingcliolt werden und wurde deshalb die morgige Sitzung aiigcsctzt. Die Mehrheit des Reichstages will erst wieder am 1l. Januar zulammentreten, der Präsident ist jedoch sur den 7. Januar. — Tic Militärkvmmission nahm heute den Antrag deS Centnnns auf Befreiung der Geistlichen vom Militärdienst so wie die Resolution auf Beschränkung der Einberufung der Disposi- tionsnrlmibcr an. Die Konsewativen und Nationallibcralen wünschten den sofortigen Eintritt in zweite Lesung. Der Kriegsminister v. Bromcut weilte mit, daß er kurz vor der Sitzung eine Nachricht erhielt, welche die Beichleunigimg der Vorlage noch wünschens- werther erscheinen lasse. Die Freisinnigen und das Centrum sind für die Vertagung bis nach Oienjahr. Schließlich wurde die Fest ung der nächsten Sitzung dem Vorsitzenden Grafen Ballestreem lcisletru Liebesdienst dankbar beweisen mußte, so stimmte sie, acgl ihre wirkliche Ansicht, für die Verkürzung der Präsenzstärke mit den Dentschfreisinnigen. Ein dritter Punkt betraf die Dauer der Dienst zeit. Hier wurde gar Nichts beschlossen. Die Dentschfreisinnigen beantragten eine Erweiterung der bestehenden giekrntcnvakanz für die Infanterie von 1 auf 3.Monate^ sodaß die Rekruten erst im Januar eingestellt werden sollen. KrieaSminlstrr bekämpfte (Centn»») überlassen und damit die zweite Lesung bis Neujahr vertagt. In der Debatte erklärte der Kriegsministcr, das Gesetz in der gestrigen Fassung für die Regierung iMnehmbar. Berlin. Der Bundesrath nahm gestern auch einen Gesetz entwurf an, wonach Kunstbutter nur dann, wenn sic als solche be zeichnet ist, verkauft werden darf. Berlin. Die Bnlgaren-Deputation ist heute Mittag hier einactroffcn und ohne jedes Aussehen im Kaiserhos abgcstiegen. lieber die Tauer des hiesigen Aufenthalts sind noch keine Disposi tionen getroffen. — Der „Rcichsanz." pnblizirt die Verhängung des kleinen Belagerungszustandes über die Stadt n»d Landkirisc Frankfurt a.M., Hanau, den Kreis Höchst und den Obcrtaiinilskrcis. Die Verordnung beschränkt sich auf die Maßregel der Ausweisnnas- beiugniß, das Verbot deS Wasfentragens, die Einführung, den Be sitz und Verkauf von Sprengstoffen. Frankfurt a. M. Die hier verhafteten Sozialisten werde n unter der Anklage des LandeSvermthS vor daS Reichsgericht gestellt. Wien. Ter bulgarische Teputirte Stoilosf, welcher dem russi schen Botschafter v. Lowanoss seine nnd seiner Kollegen Bitte iibcr- bracht hatte, m Petersburg anznsragen, ob die Kandidatur des Prinz Ferdinand von Cobnm dort genehm sei, wurde gestern aus die russische Botschaft beschiedcu und ihm eröffnet, da,; Rußland ab- lehnc, sich über die neue Kandidatur in uincrhniidluiigen cinzn' lassen. Lowmiosf motivirte die Entscheidung damit, daß sowohl die bulgarische Regentschaft als die Sobranje lingesetzlich beständen, und die Deputation daher kein gesetzmäßiges Mandat habe, lieber- dies sei die Kandidatur deS Minarelicrs noch nicht beseitigt. 'Nach dieser Mittheilnng beschloß die Deputation sofort nach Berlin ab- zurrisen. Lokales und Sächsisches. — Ce. Mas. der König empfing gestern .'Nachmittag den ans der Dmchcciff hier weilenden Fürst-Erzbischof Von Prag, Grafen Schöiiborn, in Audienz. — Jhce Maj. die Königin beehrte gestern die kunstgewerb liche Wcihnachtsaiisstcttllng des Hoflieferanten E. Kreinsen und die Spielivaarenhandlung von C. W. Dietz, Piünitzcrstraße; in beiden Geschäften bewirkte Ihre Majestät namhafte Einkänse. — Der Priuzregent Luitpold von Bavcrn hat dem KriegSmiilister Grasen v. Favffcc und dem Obcr-Hosmaffchall Frhrn. v. Könneritz das Großkrenz des Verdienstordens der bayrischen Krone, dem Haiismarschall Grasen Vitzthum, dem Ober-Hofmeister Frhrn. v. Lüttichau und dem Obcrstallmcistcr v. Ehrenstein das Großkrenz des Verdienstordens vom heiligen Michael, ferner den Generalleutnants v. Funcke und Scnfst v. Pilsach das Großkreuz des Militär-Verdienstordens verliehe». — Ter dieswintcrliche Subscriptionsball im Kgl. Hostheater der Neustadt ist bereits festgesetzt und wird am 22. Jan. stattsindc». Tic Allerhöchsten und höchsten Herrschaften haben bereits ibr Erscheinen in Aussicht gestellt. Wie im vorige» Jahr ist den Tamcn Balltvilctte vorgeschriebe»; hohe dunkle Kleider sma nicht gestaltet. Die Herren haben im Frack mit weißer Cravatle, die Offiziere im Militär - Geffllschafts - Anzüge zu erscheinen. Olm 7. Januar werden in den Tageskassen des Altstädtcr und Ncn- städtcr Theaters die ZeichnnngSlisten auSgclegt, die am 20, Jan. geschlossen werden. Wird schon vorher die zur Ausgabe festgesetzte Zahl der Billets gezeichnet, so findet der Schluß derselben selbst redend vorher statt. Ter Preis deS Billets ist wieder 8Mk. (Herr) ruid 5 Mk. (Dame) und muß sofort bei der Zeichnung entrichte! werden; auch gilt jedes Billct nur für die Perlon, deren Name ans demselben verzeichnet ist. — Die Ucberführniig der Leiche der verstorbenen Frau Gräfin V. Veust vom böhmischen Bahnhof nach dem inneren katholischen Friedhof erfolgte gestern Vormittag in feierlichem Kondukt; reicher Blumenschmuck sowie vier riesige Kränze bedeckten den Wagen. Die Beisetzung der Verblichenen findet Sonntag Nachm. 2 Nhr statt. — 'Auch in diesem Jahre hat Se. Maß der dentlche Kaiscr dem „Mnsemn für Völkerkunde" in Leipzig eine namhafte Summe zuweilen lassen. — Berechtigtes Aufsehen, aber auch lebhafte Anerkennung ruli eine Erklärung über die Militärfrage hervor, die soeben der Abg. Schreck. Mitglied der dciltichfrcisrnnigen Partei, ini Ein verständiuß mit mehreren seiner politischen Freunde veröffentlicht. Der Abg. Schreck kehrt sich mit Mutl, und Schärfe, mit Folge richtigkeit und Palriotisinns gegen das Benehmen seiner Partei führer in dein HecrkLan-Sschusff des Reichstags. Der alte bewährte Volksvertreter sagt >n seiner Erklärung: „Wenn ein solcher Mann, wie der Feldmacschall Gras Moltke, im Rcfflistage bei der Befür wortung der Militärvorlage Erklärungen abgab, wie die jüngst ge hörten, so ist sich derselbe gewiß der ungeheuren Verantwortlichkeit, welche er hierdurch übernommen hat. vollständig bewußt gewesen. Grns Moltke hat es nicht verdient, daß man in seine Worte Zweifel srtzt. Die jetzige politische Situation ist sonach klar. Andererseits ist es nahezu kindlich, bri einer politischen Lage, wie die jetzige, von der Rcichsregicrung in der betreffenden Kommission noch Wcitergehcndc Mittheilungen, etwa gar über föderative Abmachungen der Mächte, zu beanspruchen. Derartige Mittheilungen ohne ge nügenden Schntz gegen deren Verbreitung wären nahezu Landes vcrrnth ! Bei der letziaen, nach dem O lügen vorliegenden, politische» Lage ist eine weitere Beanstandung der Genehmigung oerMilitär- Vvrl«,gc offenbar nnpatriotisch nnd ich verwahre micy, im Einver- ständniß mit mehrere» meiner politisclM Freunde, ausdrücklich hier mit dagegen, daß die Haltung einzelner Mitglieder der deutsch- sreisimilgen Partei in der gedachten Kommission als der Ausdruck der Geiil»»»igen der Gesannntheit dieser Partei angesehen werde." Der 'Abg Schreck hat sich stets seine Unabhängigkeit bewahrt und da er dabei in lebendiger Fühlung mit Dcni, was die Volksseele bewegt, geblieben ist, so ist seine Erklärung ebenso werthvoll als kennzeichnend. — Die vom hiesigen Konservativen Verein am Donnerstag Abend nach dem Tivoli cinbcrnfene öffentliche Ver sammlung war von etwa 500 Bürgern der verschiedensten Bernfs- 7?^ Nt-- U-
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