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- Erscheinungsdatum
- 1886-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188612135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-13
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
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MS Vliiiumnaz wamn od, L »ciimen mm» neoccuEttzci rate eliigel.! Hagcßlalt für LoNtik. NilleihaNiiU. tzkMlsottkchr VörseiiSeriAl, IrcmScnlÜlc. kstrolöiim-IiLinM, ZLor/on KrnuIvnvUlvr. „IlLVttLtTlSIIßl r»I»lL ^ I)r«8llvn, 8ov8tia88v 20, I. ForrifprettrttettL 1117. 1. Zaovueou-Lxp, «tttlun Ntr i»tt«» 2«itvnxon. U. lttttst-V-rkoul Mr äio Dro«linvr ItiOLtor. III. Ltr^ereo-('«atrole unwr Osr^lUl«. ^ AAU A IV. ^ulleetloa «1«r 8>eb». I^nilkdlotterle. VD kVvukelt«»» in !>l«rMii!iIeitI«k» »>«! lliiterMtz», u« r^tellun^, cln8 xrvsstv I^vr »in klnt^o. ILstslsr, 15 MmaM 15. § nn ^ ulius Wähler » -t2 Dresden ei- ^ Wilsörufferstr. L6. I Meine Leder -- und Welallwnarm Album, Fächer Lchmucksüchen Krößio Arlüwcrtzein «kken "Nroiskaxzen. i; r^mrn rnnnnnm 111 n iDT^rrr Nr. 347. 31.?nhrg. luslagc: 48,i>i><> Erpl. WNIen>ni,«au«I>idlr» sür >>«» N.Dkirmber. SiidweNwi»» 0ci diirÄitchnil», mlitl. !NkwoII»>-n >nli zcii- ». stelleniu. Nirderschläucn. Tkmprranir wcu>>> vcriindrri. Wlnosiürle zril- und stcliknweisc stürmisch, lklmralier drr Witlrr»»!! wechsclnd. Telegramme der „Dresdner Nachrichten". Berlin. Heute Nachmittag .2 Ulir ist vor dem kaiserliche» Palais ein Individuum vechaitet worden, welches einen Stein gegen das liistorischr Eckfenster des Palais geworfen liattc. — Der Kauer nahm gegen-1 hl>r den Bvrtrag des SlaalSsecretärs Bismarck enigegeii. llm 5 Uhr fand Familiendiner slatl. M u n ck e n. Der Prinz-Regent ist I>cnle früh kur; nach 8 Uhr hierher zurückgekehrt und wurde am Balmlioie von dem sehr zahl reichen Publikum mit lebhaften Hochrufen begingt. Paris. Die deutsche Gvelelle „Eduard". Kapitän Müller, in Ballast von Bordeaux nach Balmnnc, ist bei Birxboucaii ge strandet : die Mannichast ist gerettet. Sofia. Tie russische Negierung hat dem hier zurückgebliebe nen Seerckär der russischen Agentur, Soinofs, besohlen, sich zur Abreise bereit zu harten. gra »ks» r >, >z. L^rdr. cSanntaat- Bcrtcbr > llrcdit 233.07, SinoiSbalin 222.2s, Lombarden 63'«, Dioconto 214.30. Sldeiüai I35.2S. Lvanier V7.M Lctiwaäi, er«>u >,»»». ix Decbi. Mciii 3.10. iitowei Wuiienvenen san>. ocr Deccmdcr 00. rer Üaimar so-/.. per Mai ms? 07, Ma:a :Ncw, <>«'/,. üm-l» 4'i». werden Lokales und Lächstsches. Se. Majestät der dt önig und Kgl. Hoheit Prinz Georg nut eurer Anzahl Kavaliere morgen Die „Bildchen-Treibjagd^ ui Rivntzbnrg abhallen. - ^ - - Do >enstag die sogenannte Ter junge kaiholoche Prie st e r. welcher Se. Kgl. Hoheit den Prinz-Regen ten Liulvold von Bauern aus dessen Reise nach Berlin und Dresden begleitete, war der Hoftapla» Dr. Trost. — Die HuldigungS-Deputation des Ziunner Infanterie Regi ments Rr. 102, zu dessen Chef Se. Kgl. Hoheit Prinz-Regent Luitpold von Bauer» ernannt worden ist, bestand aus dem Oberst v. Reyher, zwei Hauptleuren und einem Premiellieutenant. Die Devutalivn war auch am Sonnabend Abend zur Beravschic- dung ans dem Böhmischen Bahnhof anwesend. — An Se. Kgl. Hoheit den P r i n z re gen ten Luitpold von Bauern ist aus Leipzig von einer Anzahl dort wohnhafter Bürger, deren Familien aus Bayern stammen, eine A drefse nach Dresden abgesandt worden, u> welcher der Prinzregent der seiner Anwesenheit in Sachsens Residenz auf das Herzlichste begrüßt und Hvchstdemselben das vollste Vertrauen in seine weife und gerechte Leitung des Bauernlandes ausgesprochen wird. — Die im November d. I. verstorbene Gräfin von der Schulcnbrrra geb. v. Arnim hat ihrer Heimathsgcmeindc Planitz 60,000 Mk. vermacht. Auch die Gemeinden Cainsdorf und Hehlen erhalten je 30,000 Alk. — Am 6. d. M. und folgende Tage hat eine abermalige Aus- .oosung Kgl. Sächsischer Staatspapiere stattgefunden, von welcher die lprozcntigen Staatsschulden-Kassenscheine von den Jahren 185255 58 59 t>2/06 und »68. auf 4 Proz. herabgesetzten, vor nialS 5-proz. dergleichen vom Jahre 1867, 4vroz. dergleichen vom Jahre 186!» Bit. -V und 11, 4proz. dergleichen vom Jahre 1870, ingleichen die aus den Staat übernommenen, aus 4 Proz. herabge setzten. vormals 4>/e-proz. Schuldscheine vom Jahre 1872 der Lcip- Zig-DreSdner Elscnbahn-Koiiipagiiie betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten StaatSpapicre kwerdcn hieraus noch be sonders mit denr .Hinzusügen aufmerksam gemacht, daß die Liften der gezogenen Nummern 1» der „Leipziger Zeitung", dem „Dresdner Journal und dem „Dresdner Anzeiger" veröffentlicht, auch bei iammtlichcn BezirkSsieuereinnahmeii und Geineindcvorsländcn des Landes zu Jedermanns Einsicht auSgelegt werde». Mit diesen Listen werden zugleich die ui früheren Termine» ausgcloosten, aber noch nicht abgehobenen Nummer» wieder ausgernfew deren große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu ihrem Schaden die AnSloosungen übersehen. ES können dieselben nicht genug davor gewarnt werden, sich dem Jrrthume hinzugrben, daß, so lange sie Zinsicheuie haben und diese unbeanstandet eingclvst werden, ihr Kapital ungekündigt sei. Die Staatskassen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präscntirten ZuiSschcine nicht vornehmen und lösen jeden ccute» Zinsscheln ein. Da nun aber eine Verzinsung anSgeloostcr Kapitale über deren Fälligkeitstermin hinaus in keinem Fall stattfindet, so werden die von den Belheilig- tcn infolge Unkeimtniß der Ausloosung zu viel erhobenen Zinsen seinerzeit am Kapitale gekürzt, vor welchem oft empfindliche» Nach- rbcilc sich die Inhaber von Staatspapieren nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungslisten (der gezogenen wie der rcstirenden Nummern) schilpen können. — Anliiüpfcnd an unsere gestrige Mittheilung über die im Wettiner Gymnasium ausgestellten Entwürfe zu den Fahnen- m aslcn aur monumentalen bronzenen Fußgestellen sei »och benicrkt, daß von den drei bezeichnetcn, mit dem 1.. 2. und 3. Preise bedachten Entwürfen nach dem Gutachten der Preis richter auch keiner in unveränderter Form zur Aus führung kommen kann. Ein näheres Eingehen auf dieselben scheint daher für jetzt überflüssig zu sein. In, Allgemeinen ist aber zu be merken, daß, so engbegrcnzt die Ausgabe ist. ein mehrere Meter hohes Fußgcstclle für Fahnenmasten herzustellen, doch viel hübsche Phantasie auS verschiedenen der Entwürfe spricht. Namentlich der znm Ankauf bestimmte Entwurf von Fritzsche u. Epler tritt insofern ansprechend hervor, als er in Hochreliefs die Begrüßung des Kaisers durch König Albert darstellt und sonnt durch sich selbst eine An deutung über den Sinn und Zweck der Fahnenmasten überhaupt giebt. Indessen der ungenügeiide Unterbau, sowie der an sich schon nicht glücklich gedachte obere Theil (das Relief bildet den Miltel- thcil) ließen es nicht vollkommen erscheinen, und auch die beiden anderen Entwürfe, die vom Hüttenwerk Lauchhammer und der von Harold Richter ließen den Preisrichtern Manches zu wünschen übrig. DaS Verhältnis; der Masten zu dem Fußgestell, oder auch die archi tektonische Entwickelung der Basis und sonstige Koiistruktions- gednnken schienen nicht recht glücklich. Ganz m der Erscheinung, wie man letzt die nur in Frage kommenden drei präiniiiten Ent würfe sieht, werden also die Fußgestelle nicht aufgeführt. Vielleicht ergießt eine Verschmelzung daS relativ Beste. — Bei der gestrigen^Kirchcn Vorstands Wahl der Küh',. Di ctrich.Ka 1 scr, Flechsig. Wächter, Geißler, Heger. Ha — Der Eentral-AuSschuß des 6. Deutschcn Turnfcstes befand sich gestern in der angenehmen Lage, seine Schlußsitzung ab- haltcn zu können, und wurde in derielbcn mitgetheilt, daß das ent standene Deficit ,n Höhe von 4686,58 Mk. aus Befürwortung der hohen städtischen Behörden von der Stadt Dresden übernommen worden ist. Selbstverständlich werden dadurch sämmtliche Zeichner des GaranticsvndS ihren Verpflichtungen vollständig enthoben. — In der amtlichen Militär-Zeitung „Der Kamerad" »»de» wir auch Einiges über die Laulbahn unseres Rcsidcnztheater- DMtorS E. Larl. V beißt da u. — tv-S Manchen «ty» ozeß, betrügerischen sich jetzt vor dem eisirru wird — „Tie spaßhafte Bezeichnung „RegimcntSkcipkllmcistcr" rührt daher, daß Kamerad Karl auch beim Ernste deö Krieges dem Scherz seines künillerüchen Metiers so viel als möglich treu bliev und im Lager wiederholt mit sorgiain nusgcwähtten und gut cin- Ilnbirten soldatischen Kräften Ovcretten-Eniembles inszemrte. Dieser willtoinnie» geheißene Einsall wurde seitens der znschanenden Olsiziere damit belohnt, daß sic ihrem Kompcigiüethcatcr-Tircllor einen E h re n t a t tst 0 ck dedizirten." — In letzter Zeit sind am der Wettinerstraße hintereinander 5 B 0 denkn m merdiebstähle verübt worden »nd zur polizei lichen Kenntnis; aeiangt. Zur Habhastwerönng der Diebe stellte in der Nacht zum Sonnlag der 7. Polizeibezirk eingehende Recherchen an, die b'S zur Zeit resnltntlos geblieben sind. Die -Bewohner ge nannter Straße venviglen zu Hunderten mit regem Interesse die Nachivrichungen der Polizei, wobei cs nicht iehltc, daß bei Einigen ! in der Phantasie die vermeintlichen Diebe auf den Dächern herum- 1 spazierten. > — Für die Abonnenten von Dresden liegen der heutigen Nummer vier Extravcilagcn vei: „Ter Gewerbes ch u tz" , eine Enlpiehtnng der Lederwaaremabrik von E. Heinze, Breitestraße. der Beloeiped-Fabrik von Sch laditz u. Ber» hnrdt, JohanneS- allee 7. und der Verlagsbuchhandlung von Karl Flemmcng in Glvgau. — Von morgen ab findet in dem Restaurant von W 0 bsa j (Schloßstraße) die Verweisung eines vei der letzten Moritzvurger Hossngd von Sr. Majestät dem König geschossenen jungen Wild schweines statt. — Gestern Morgen nach 2 Uhr ist ein Theil der Eisengießerei von Louis Paul n. Komp, in Rade beul, namentlich der Dach- stuhl, durch Feuer zerstört worden. Die Dresdner Feuerspritze war die erste zur Stelle. — Riesa. Ter hiesige Stadtrath hat beschlossen, bei dem Kgl. KriegSnilnisterinm die Hierhcrvcilcgnng der neuziibildenden Batterien zu erbitten. — Auch in unielcr Stadt haben die Sozialdemokraten Anstrengungen gemacht, um die Stadtvecorüueten- wahlen zu beeinstnssen, doch ist bei dem gesunden Sinne unserer Bürgerschaft bis jetzt kein Erfolg zu spüren. — Der Gedanke. Herrn v. Friesen als Neichstagskaiididaleii ausznstctte», findet hier in Riem, wo man Gelegenheit hatte, die wirllich guten Eigenschaften deS damaligen Ritlnwisters kennen zu lernen, viel Anklang. — Der Bremser Karwath wurde ans dem Bahnhose zu Glau ch a n überfahren und schwer verletz!. — In Zwickau starb ganz plötzlich Herr Berginsvcktor Böhmer an der Kopfrvie. Er war ein in den Bergwerkskrcisen be liebter und geachteter Mann. — Der gestern erwähnte umfängliche Prozes Bankerott und Beihilfe zu solchem berr., der fl Schwurgericht in Ehe m 11 t tz adipieltc, endete damit, daß von den 18 Angeklagten 10 völlig fteigesprochcn, dagegen der Hmiptange- klagte Rädert Diebe i» Tanra. der Bankerotteur selbst, zu 2 Jahren Gesängniß verurtheilt wurde, während die übrige» 7 An geklagten mit je verlcknedcn bemessener mcl>rino»a!lichcr Gesüngniß- straic wegkamen. Der Prozeß bat natürlich in der dortigen Gegend die lcbhaftefte Thestnahmc gesunden. — In RIlsdorf brannte cs vorgestern schon wieder; die Leute kommen aus der Aufregung nicht berauS. Das Hans Aug. Krctschmcr'S ward diesmal em Raub der Flammen, und zwar sicher lich wieder infolge Brandstiftung Zwei Familien verloren ihre ganze Habe. — Nm die erledigte Zittaner Stadtgärtner-Stclle haben sich bis jetzt nicht weniger als 200 Bewerber gemeldet. — Der im vorigen Jahre durchgegangene Skadt-Stenerein- nehmcr von Zittau, Reise»! n s. wurde in der Nähe von , Wien verhaltet. Es siebt ein sensationeller Prozeß in Sicht,? — Aus M ittweida wird geschrieben: Ilnicre Kirchcnvor- i stgiidswahl ist bis ans Weiteres verschoben worden. ES hat sich sin die Wahllisten die unerhörte Zahl van 700 Wählern cintragcii lassen, und da soll erst eine Sichtung volaenommen werden, da sich »eben Steuerrestanten auch slenerzahlcnde Familienväter haben eintragen lassen, die ihre schon ziemlich weit hcrangewachscncn, so weit auch geninden Kinder, noch nicht zur Tauic geführt habe». Sie können als Verächter des Wortes Gottes, also als wahlunsähig, znrückgcwieseii werden. Der Kirchenhau hat seiner hohen Kosten wegen Viele so aufgeregt, das; man gewärtigen muß, wie in das Stablverordnelen-Kvlleginm, so auch in den K irchenvorstand lauter Sozialdemokraten zu bekommen. — Amtsgerj ch t. Kaum zu begreifen ist cs. wenn ein frühe rer Soldat, als welcher ocr Handarbeiter Hcinr. Theodor Roch gedient, sich ehrkränkcnd über diese» Stand ttußerl, wie dies am 4. November Abends von ihm gegen den Posten innkbnbcnden Grenadier Adam bei der neuen Post geschah. Der Angeklagte sucht lbcilweisc zu leugnen, jedoch deckt die Beweisaufnahme vollständig die Anklage und wird Roch zu einer Gcsängnißstrase von 14 Tagen wegen Beleidigung eines Mitgliedes der bewaffneten Macht verurtheilt. — Die l861 geborene Emma Amalie Höhnig war bei einem Eigarren- händler am der Secstrnße als Answärtcrm thütig. Diese vorüber gehende Stellung benutzte die Höhnig. ihren Auftraggeber in 17 Fällen zu bestehlen, indem sie sich größere und kleinere Kistchen Cigarren, sowie Eigarettenickiackileln mit Inhalt heimlich aneignete und ihrem Geliebten als auch einem anderen ihr bcim Oesfncn des Ladens behilflichen Manne Geschenke damit bereitete. In Berück sichtigung des immerhin erheblichen Werthes, sowie des groben Vertrauensbruchs wird die Angeklagte mit einer 8wöchigcn Gc- fängnißstrafe belegt. — „Wenn Sie Bolizcicr sin, bin ich erscht rrchi Eener!" will der Äahnarbeiter Johann Julius Gommlich zu dem Flurschützen und Tapisieriearbeiter Johann OSkar Garne in ' ^ vrii, ,;iuiilyi,vrii nno -r.l»»iici>earvciicr x)vii>inn »^viar cournc in der Nacht zum 17. Oktober auf der Bergstraße in Pieschen gesagt haben, als Görne mit seinem Gewehr bewaffnet nacb der Woh nung gehen wollte. Der Flurschütz gab sich als Vertreter der Polizei aus, woraus Gommlich sich cbeiisalls als Gendarm gcrirtc. Hier durch entstand ein Skandal, daß die Nachtruhe erheblich gestört wurde. Gommlich, der nach seiner Ansicht den Flurschützen sin eine! verdächtige Person hielt, zumal er alle Polizisten Bleichens genau. kannte, wollte durch sein Vorgehen seinem Verdachte auf de» Grund ! kommen, weshalb rr die List gebrauchte, sich als gesetzliches Organ > vorzustcllcn. Die beiden vermeintlichen Polizisten wurden durch den echten Beamten Henker erkannt »nd ihre Personalien sestgestelll. Diese gegenseitige Fopperei wird als Ruhestörung mit einer Geld strafe von 6 Mk. für jeden der Angeklagten belegt. — Ohne irgend welche andere Veranlassung, Konkurrenzneid ausgeschlossen, beleidigte der «Schieferdecker Franz Ludwig Gustav Hcllsritzsch den Tachdecker- meistcr Robert Heinrich in der Restauration „Stadt Wien" am 3. Oktober in erheblicher Weise. Heinrich, welcher Obermeister der Dach- und Schieserdeckel-Jnniliig ist und die besten behördlichen Atteste für seine oelieiertc» Arbeiten amzliwciscii vermag, enuhr Lik Hüter feinem Rück?» geäußerten WbWttmnkuogcn unv Vreu-te en können wir nichts Beycres thun. als die zu tige und entschlossene Polin? sottznsctzen, welche der anSgezcich- ncte Präsident dcs vorigen KabinctS längst hier mit solcher Auto rität vorgelragen Hot. und welche die ganze Kammer billigte. Im Innern gestalte! uns die von den Wahlen l865 geschaffene Lage keine großen Verbesserungen; mveie HauvtpfUcht ist. gut zu re gieren, um die Bevölkerung endPliig der Republik zuzuftihren. Ntkhlkre IP Pahlprograinw arilgefußrte Flage», über die wir ge- !ivdvrtkrrm, ImlMi ktz VM UM Gi WüMtzke Dresden. 1886. Moittllg, 18. TeM'. demzufolge eine Privalllage gegen den Schieferdecker an, dcr Hein- neh's Leistungen und die seiner Arbeiter als Psnichereien bezeich- ncte. Für diese öffentliche Beleidigung wird Hellftitzsch zu einer Geldstrafe von 40 Mk. verurtheilt, welcher im N htcinbringnngc falle 8 Tagen Gefängnis! gleich erachtet wird. — Bei dem Fleuch ' mcistcr Olvrich war der 1868 geborene Geielle Otto Albert Herbst nutz Zwickau icit längerer Zeit thäitg. Im vorigen Monat eignete sich dericlbe zu >0 verschiedenen Rialen gehacktes Rindfleisch an, welches er einem anderen Fleischer als Präsent übermittelte. Be, seinem Abgänge auS dem Geich äste nahm Herbst eine sogenannte Abziehlchale widerrechtlich an sich, weiche ihm zum vorübergehen den Gebrauch übergeben war. Für oicicn Diebstahl in Verbin dung mit der Unterschlagung wird dem Angeklagte» eine vierwöchige Gcsängii»;strcue anferlegl. — Im „Erdgcricht" zu Klotzsche befand sich der 1865 geborene Handarbeiter Eduard Moritz Böhme am 1!. November in ziemlich gehobener Stimmung, Durch den verübten Raddau erfolgte seine Bciärdernn^ an die irische Atmosphäre, Au, der Dvostraße setzte Böhme de» Skandal fort und erfolgte dcmzn- svlgc die Arrctnr durch den Gemeindediencr. Diesem in der recht mäßigen Ausübung seines Amtes befindlichen Beamten widreietztr sich der wegen Ruhestörung bereits vorbeslraitc Handarbeiter, Tae- Schöffengericht verurtheilte. den Excedentcir zu 14 Tagen Gefängnis; und 3 Tagen Hast. — Die Handarbeitersehcsrau Amalie Anguste Grabt gerieft) mit dem Handarbeiter Eduard Friedrich Hermann «Müller, 1861 zu Kaitz geboren, in einen gewaltigen Streit, wobei Müller ihr ein paar derartige Ohrfeigen appstcirlc, daß sie eine starke Kiefernerschiitterung davonting »nd mehrere Tage den Mund nicht !zu öffnen vermochte. Bon diesem Ereignis; spurte man nun bei !dcr Verhandlung allerdings nichts mcbr. denn mit siaunenerregcn- ^ der Suada führte die Verletzte die Anklage wider ihren Gegner. « der wegen der Schinipserei und Ohrfeigen-Spendimg zu einer Geld strafe von 20 Mk. verurtheilt wird. v»m l','. Dkccmdcr. «aromklcr uaii, L-karBSsnlt,rSaIIftratzc lg, Minnas 12 Uhr: 740 MUUioeicr, !0 gefallc». ThrrmomrironroPH »nch 2Ica«mn>, rr»wrrn«»r: düchsik: 7 Mrad Wäriric, Mkdrtaftc: Grad MLruic. — Negrn. — Liiswrstwind. Waficrstan» dcr Glbk »m 12. Dkkcmber: 116 «nitr Null. LV- 8 ^ TakeSgcschichle. Tentschcs Neittz. In Verim herrscht mne-.balb der Reichs- s tagskreisc biS in die Reihen dcr Linken hinein darüber vollkommene , Uebereinstiminnng, das; die Annahme der Militär-Vortage, sei es . mit 7 oder 5 Jahren Dauer, völlig gesichert ist, ES steht ganz fest, , daß es das Ecntrum auf eine Auflösung des Reichstags nicht an- j kommen lassen will. Dem Vater des ermordeten Dr. Jühlke, Hofgartenvirektor ! Jühlke in Sanssouci, ist vom Fürsten Bismarck folgendes Bcileid- ! schreiben zugegaiigen: „Geehrter Herr Direktor! Mit tiefem ! Schmerze erhalte ich die Nachricht, daß Ihr Sohn, an dessen bis- l herige Wirksamkeit in Afrika sich so große und viele .Hoffnungen ! anknüpften, ein Opfer seines Muthcs und seiner Hingebung im 1 Dienste der vaterländischen Interessen geworden ist. Ich kann dem Drange meines Herzens nicht widerstehen, Ihnen meine herzliche 1 Theilnahme an dem schweren Schlage, der Sie nach Gottes Fügung « getroffen hat, nnszndrUcke», gez. von Bismarck." Wie die „Poll" erfährt, ist Fürst BiSmarck seit einigen Tagen unwohl. Personen, die vor kurzer Zeit mit ihm zusammen waren, wissen davon nichts, versichern auch, daß er in vortrefflicher Stim- innng sei und durchaus nicht den Eindruck eines Mannes mache, der am Vorabend kriegerischer Ereignisse stehe. An den dänischen Küsten sind folgende deutsche Schisse ge strandet: Die Rostocker Brigg „Johannes", die Nostvcker Bark „Scharnhorst", die Elsflether Brian „Aradns", dcr Emdencr Schooncr „Hilka" und die Bark „Neptun" von Vegesack. Tie Mannschaften wurden sämmtlich gerettet, diejenige der Brigg „Ara- dus" mit großer Lebensgefahr durch Soldaten von Kronvnrq. Die Brigg „Johannes" ist total Wrack. Beim Reichstage sind bereits über 200 Petitionen cnigcgangcn. Eine große Zahl deriitbcn, besonders von Vorständen von Orts- krankenkasscn überreicht, bittet um Abänderung des Arbefter- KrankcnvcrsichernngsgesctzeS. svezicll nm Aufhebung der Karenzzeit. Eine weitere Reibe von Gesuchen betrifft Abänderungen dcr Ge werbeordnung, besonders wird die Einschränkung deS Hausirhandels in Anregung gebracht. Die „Freie Organisation junger Kansleute" in Berlin wünscht, das; derKrankenkassenzwang ans die Handlungo- gehflsen van ganz Tenftchland ausgedehnt werde. Sehr viele Nummern betreffen die Zollgesetzgebung, mehrfach wird gegen Ein- sühning eines Zolles an» Rohkur^r, »in Aufhebung des EmgulUts zolleS ans PctroleiiiiMser. um Swuersreikeit der Maltose petmo nirt. Der rheinische Bauernverein — Freiherr v. Loe — bittet da gegen wiederum um Erhöhung der Eingcmgszöllc sür ausländische Weine und für Käse. Zahlreich sind auch »i diesem Jahre die Pc litione» um Aushebung des Impfzwanges. Tic Vorstände von itbcr 100 israelitischen Gemeinden überreichen eine Petition, welche gegen die von dem Verbände der Thierschiitzvercinc des dcntichcii Reichs besürworlclen reichsgesetzliche» Maßregeln, betreffend das Tödlen dcr Schlnchtthicre, gerichtc! ist. Wie im vorigen Jahre vctitionikt auch diesmal eine Reihe landwirlhichaftlicher Vereine, daß der Reichstag auf das Zustandekommen der internationalen Dvpvellvährniig hinwirkcn möge. Auch die Peiilionen um Erlaß gesetzlicher Maßregeln zur Bekämpfung der gewerbsmäßigen Un zucht sind wieder eingereicht worden. Der deutsche Frcideiikerhund bittet um fakultative Einführung einer nichlicligiösen Eidesformel. — Bei der Bndgerkommissioii ist eine große Zahl von Petitionen überreicht von Städten, welche um Benetzung in eine höhere Servisklasse bittet. Frankreich, Tic Mitglieder des neuen srcmzösiichcii Kabinels traten, nachdem auch der Geicmdte i» Lissabon, Billot, die lieber nähme des Ministeriums des 'Auswärtigen abgelehni hat, zu einer Sitzung zusammen, in welcher beichlaffeii wurde, das; Golste! das Ministerium dcs Auswärtigen interimistisch übernehmen solle. In dcr Kammersitzung verlas Goblet folgende Erklärung: „Dir ver hehlen uns nicht die Schwierigkeit unserer Ausgabe, indem ivir »ns Ihnen verstellen, Tie unvedinate. rückhaltlose Ergebenheit, die ohne Rücksicht aui Persönliches alle Rep»blilai>er dem L inde und der Republik schulden, hat uns zur llcdemabmc dieser Ausgabe ver pflichtet ; sic giebt uns die Hoffnung, sie Müllen zu können. Im Auswärtigen können wir nichts Bestcres thun. als die zugleich vor-
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