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- Erscheinungsdatum
- 1886-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188612048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-04
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
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Nacht-Tele,u'lNttm. S!ur m einem Llieile der Aullaaeö Paris. LDecember. Die Teputirtenkainm« beschlob die Auchebung der Nnterpräsek- tenstellen. Das Ministerium dcmissiontrte. vro»»« Tageblatt für Uolitik, NiltnhMiiü. HeschMsrerkelsr, Wrse«öMt, Iremdoitülk. ^eißniießt« U feiner t'eilszeneliouliv in korrellnn, sl-ffolstm unci 't'srraeottn >n »lleu kroi«I»r«». kl N8t srüelitz. HVtt8^roiror«tr.»» ^US8L-Lö!1-^L3tLlt ^ ?r. mei. I,. Vrsibiok, j»,«e«rzt L Udnv««Io» ^ 4S 4». Z iipreedreii raa lv—iS »ad S—4 vkr kikrobmlttnni. S4»rn«eII>n»iRd«tItei> ! au« dsr von kwt. vr. ^Sxsr alloin voveokoioniston t'abnk, U- zodook »I»n« Iüik«r>'8obeo 8t«i»p«-I, "WW von 13—30 dlk., on gros unci vn detail. V. Mvtrler, 15 LltmrrU 15. N»»t«1tIVo fra«r» Lernspv»r«,s1»tl» 1180. IivckvrwLÄr«n-8pveiLlitL1! 8e8»»t»» Soettmont I» »Non kr»lil»r»«. Ves<ii»n«»«trvoUr Neuheiten. IZ « i» 1» rud VU»drnirer»trL«o S, runkekst dem ^Ittnarkt. !> 4ä«It Uelw, lisksrt ^is bekannt äis ksinstsn nnä bssisn öder- körnäsn, Lra§sn nnä ILanseböttöN. 5strt Lrekv kt Mä 8vkr«LkS» 1. Nr. 338. 3l.r«dr,. L»tta,t: 43,000 »rpl. SUi»«u«si>»«i>«ten »vr de» 1 Dreember. Westwind von ,»>««Ierer s«3eke »ei durchsitzuliiltq minierer PewOlkuiig, ohne wesruiliiije Nicorrsliiiitte. lemteratur Kt«»,«» u ter Null. vemertung: Utzauakier »er Witiernni wechseln». Dresden. 1886. Sonnabend, 4. Decvr. verantwostllider »kestaktvir Kr politisches vr. Smll Biere» In Dresden. Hat die deutsche ReichSreginung noch eine Währungspolitiff? Die Frage drängt sich auf, seitdem man amtlich erfahren hat, daß sie „unbeschadet der WährungSfragc" kleine Posten Silber verkauft. Zeit 1879 bat Deutschland lein Silber verkauft und ertrug ruhig die Verluste, dir durch das sortwührende Sinken des Silbcr- prciies entstanden sind. Jetzt stöbt sie hier und da ein Pösichen Silbers zu gesunkenem Preise ab. Entweder man glaubt an die Turchi'ührung des Bimetallismus — wie kann man dann die Ver luste verantworten, die ans Silberverkimsen bei den jetzigen Preisen entstehen — oder man glaubt, daß die Goldwährung durckgcführt werden muß, wie kann dann die Regierung 7 Jahre versäume», ohne Silber zu verkaufen, und auch jetzt nur gelegentlich einmal sich mit einer kleine» Abstoßung begnügen? Es ist tief bedauerlich, dass die deutsche Währungspolitik so gleichsam im Dunkeln hcnmttappt. Die Silberverläufe lande, zu einer Zeit statt, >vo der Silberkurs in London auf 42 Pence für die Nnce gesunken war, jeder Tag brachte eine niedrigere Notiz, da wirte die englische Negierung im September eine Enquete zur Prüfung der Wtthrungsiragc ein, und von dieser Stunde an stieg der Silberwerth, um sich wieder aus 47 Pence zu heben. Es ist eine ganze Reihe von Lehren, welche die Krz.-Ztg. aus diesen starken Fluktuationen entnimmt. Vor Allem zieht sic hieraus den Schluss, daß die ganze Silberentwcrthung eine künstlich geschaffene, um nicht zu sagen schwindelhafte Erscheinung ist und nicht, wie d>e Goldpartci behauptet, aus Produktionsverhältnissen des Silbers beruht. Tie Silber-Produltion wieS keine Acnderung aus. als Silber von 50 Pence aus 42 Pence sank, und sie weist jetzt keine dlcuderung aus, wo Silber von 42 Pence aus 47 Pence steigt. Silber ist einfach zu einer Waare geworden, die der Börsenspeku lation unterliegt, wie die Aktien einer Bank oder einer Fabrik. TaS ist aber ebenso ungesund, wie unerträglich, denn Silbdr ist als Geld unentbehrlich und ist auch heute noch das WährungSgeld weiter und wichtiger Hcsirdcls- und ProduktivnSgcbiete. Jedes Schwanken des Silberpreijes verändert die Wechselkurse und da durch die Handelsbeziehungen und die Preisbildung der wichtigsten Produkte, So lange der SilberprriS sank, nahm die Weizenzusuhr aus Indien beständig zu. seit der Silberpreis steigt, nimmt die mdocho Weizenzufuhr ebenso beständig ob. und zum ersten Mal seit chibre» fängt der Wcizenpreiö an zu steigen. Diese Thatsnche der Steigerung des SilberpreiseS wird in der englischen Geschäftswelt, die durch ihre indischen Beziehungen direkt ihre Wahrnehmungen M machen weiß, als ein Segen empfunden, der endlich eine Periode geigend« Preise und steigende Prosperität zu bringen verspricht, .'ich,, sagt mit Recht, wenn die Steigerung des SilberpreiseS von >2 aus 47 Pence sich so leicht vollzog und so glücklich wirkt, warum nicht eine weitere Steigerung erstreben? Und wenn schon dieEm- lesnmg einer Währungs-Enquete genügte, den Preis derartig zu steigern, muh da nicht die Beseitigung der ganzen Entwcrthung überaus leicht durchführbar sein? Wir sind überzeugt, dah es in der That keiner besonderen Anstrengungen bedarf, die ganze Silber- Eutwerthuirg auS der Welt zu schaffen, denn die großen Massen des Silbers find gar nicht entwerthet, die Münzen sowohl wie das Silbergeräth halten thatsächlich den allen Werth noch fest, nur was sich zum Verkauf stellen muhte, untertag der Entiverthung. Nur die Plägbarkcit , der Edelmetalle zu Geld sichert denselben einen wslen und unwandelbaren Werth. Gold allein reicht für die Welt nicht aus, Gold und Silber müssen Gclddienst verrichten. Dah aber beide Gcldmetalle oder eines derselben, gcmäh dem „freien Spiel der Kräfte", als einfache Börscnwaare zum Spekulations- L dickt gemacht wird und um viele Prozente hinauf und hinunter gcworsen w>rd, das ist so unertrüglich und so gemcinschädlick. daß ein Einschreiten der Regierungen gar nicht länger hinauSgcschoben werden kann. Durch die deutschen Silberverkäufe hat da- Vertrauen znm weinen Metall einen harten Stotz erlitten; die eben begonnene Visierung der Geschäfte fängt an zu stutzen und z» stocken, Indien was wieder in verstärktem Matze seine Wcizeiimaffen ckchicken, imserc Landwnthschast noch schwerer als zcitbcr leiden. WaS hat dem, das Silber, der THaler unserer Väter, verschuldet, dah nian itn, mit Gewalt cittwesthel? Sollte nicht die ReichSregirrung eS nir ihre Pflicht halten. die-Steigerung drS SilbrrvreffeS zu fördern? Stall dessen hat sie, um einige Hunderttausend Mark einzustreichen, aba aus rein fiskalischem Jnleresse, mittelst kleinlicher Silbervei- Imsic eine Maßregel ergriffen, die dem Nationalwvhlsland nnd dem Beleben der GeschästSthätigkcit Abbruch that. Eine Besserung ist jetzt mir von Einstand zu erwarten. Dort beginnt nach Weih nachten die WährnngSenqnete ihre Arbeiten und sie wird die Er nst,umgc» der letzten Monate mit benutzen. ES ist alle Aussicht, dah die englischen GelchästSlrnte mit ihren klaren Augen dem Nezeiisabbatl) der Goldwährung rin Ende bereiten. Taö Gründnngsstrber, von dem die Böcke wieder einmal er griffen zu sein ichrint. lenkt immer ernstlicher die Bücke der Politiker am sich. Woher denn diele fortwährenden Emissionen neuer Anleihe» ? Warum dieses sich täglich Neuacbären von Werlhcn? Pier trägt die Schuld? ES wäre ungerecht, in der Bücke allein die Uriache von Erscheinungen zu suchen, die nicht anders als mit schilleren Vermögen-Verlusten enden müssen. Die »nheilvolle Be wegung nahm ihren An-gang bei den Konversionen, den Zinsen- heiabietzimaeit. Di« Staaten machten den Anfang. Preußen kon- vcrtirte besonders die Prioritäten seiner verstaatlichten Eiien- l'almcn, es folgten zahllose Aktiengesellschaften, die Hvpotheken- gläubiger ermähigtrn den Zinsfuß, Preußen und daS Reich thaten das Gleiche mit ihren neuen Anleihen. In gewissem Sinne mar das vollkommen berechtigt. Nur hotte eS die Folge, dah daS Publikum, daS aus emcn bestimmten Zinsengenuh angewiesen war, wme bombensicheren inländischen Staats- und andere ebensolche Werthpapiere verlauste, um auSländitche Werlhe, die zwar unsicher waren, oder höhere Zinsen brachten, ,u kaufen. AlS auch daS, Ausland theilivcise mit ZIliSheinbsetzilngcii vorgmg und da, Wer' einmal genascht hatte. Gefallen an der Spekulation fand, so lange sie Nutzen brachte, so tauschte nnd verkaufte das Publikum seine ausländischen Wertbe wiederum gegen Aktie» von industriellen Uittemehinuugen. Diele kletterten, soweit sich die Böcke gerade aut sie wart, zu unglaublichen Kucke» hinaus. Tie Spekulation, so lange sie glücklich war, brachte nicht selten reiche Gewinne, ge wöhnte gar bald dem Gewinner neue Bedürfnisse an und verleitete ihn zu lnxittiöscn Ausgaben. Was ciniiial damus werden wll, das kann man sich nach den Ereignissen der Krächze,t denken. Jetzt bröckeln bekanntlich a» der Börse täglich kleine Bruchiheile am Kurse der solidesten Staats- und ihnen glcichwerthiger Papiere ab, offenbar sind Zahlreiche Privatleute, erst durch die Konversionen, dann durch das Spekulationsfieber bewogen worden, sich ihres Be sitzstandes an solchen Werlhcn zu entäiitzcrii. Unser Nalional- vcrmögen wnchö bisher nicht blos durch den Fleiß nnd die Spar samkeit unseres Volkes, sondern aus dem sichele» Bezug der Zinsen der Staats- und guter Wcrthpapiere. Wen» der unvermeidliche Rückschlag einmal kommt, wird man erst erkennen, welche ticste Wunden dem Nativiialwohlslaiide »nd dem Lebensglück zahlreicher Familien geschlagen wurden, als Letztere durch die übertriebenen Zilisherabsetzungen verlockt wurden, sich des sicheren Grundstocks ihres Vermögens zu cnlichlage», um durch Spekulationen an der Börse vorübergehend höhere Einnahmen zn erzielen. Jetzt freilich werden alle Wamungen in den Wind geschlagen. Das Publikum drängt mit Ungestüm vorwärts, ergießt sich über alle Gebiete des Effektenmarktes, rechnet weder mit Gegenwart, noch Vergangenheit, svndcm träumt von emer rosigen Zukiinit. Diese Gewinnsucht und Gier des Publikums wird von der Vörie keines wegs gezügelt, sondern ausgestachelt. Freilich, wenn sich Niemand mehr vecküiiren liehe nnd das Privatkavital keine neuen Werlhe mehr auiuälnne, würde auch das Emittirr» und Einmhre» neuer Wertbe auilsisrc». Aber die Börse giebt sich auch gewaltige Mühe, das Publikum zum Spiel hcranziilocke». Schon im Frühjahr machte sie den Versuch, eine neue GnindungSaera herbeizuinhren Da dem Publikum aber noch zu deutlich die Erfahrungen der letzten in den Gliedern lagen, so blird'S bei dem bloten Versuche. Als dann aus mehreren Industriegebieten vereinzelte Spuren der Besse rung sich zeigten, wurden diese volkSwirlhichastlich cckrenlichen Er scheinungen ausgebauscht, die Kucke über die Gebühr getrieben und dem Publikum der Geschmack für solche Unternchinungen deige- bracht. Jetzt sind wir mitten drin in der Schöpuingsaern neuer Emissionen. Die Börse eckann sogar Erschwerungen, wie bei den Grnscmaktien, damit sie als Anreiz doppelt wirken. Obgleich Voll- zahliiiig dieser Aktien zu 1000 Mk. bei der Zeichnung verlangt wurde, zeichnete das Publikum 2ä Mal den aufgelegten Betrag, so datz that. sächlich hundert Million Mark hinterlegt wurden. Die Kurssteige rung betrug an einem Tage gleich 25 Proz. Läßt die Börse dem Publikum etwa nunmehr Rnbe? Sie denkt nicht daran. Schon meldet der Totegraph von denPlänen eiiierdc»t>ch-öslerrrichisch-franzö- siichen Gruppe, die damus hinauslausen. den ganzen östemichischen Geldmarkt umzuwälzen; inan will österreichische Werthe an der Pariser, internationale Wertste an der Wiener Börse einsühren. Damit nicht genug, berätst die Rothschildgruppe ungarische Finnnz- gescstäftc ^in großem Stil!" Schon wird die Nektamctroinmcl sin nene ruffitchc, serbische, türkische, uvrd- und südamcrikanische Werthe »nd allerhand induilrielle Gründlingen gerührt. Dabei legt si^ jeder spekniirende Privatmann die bange Frage vor: Soll i. heute oder morgen verkaufen? Jeder suhlt, daß cs nicht gut ge- ihan ist, die getriebenen Wertbvapierc zuletzt »i den Händen zu babon, denn de» Letzt« beißen stekannllich die Hunde. Daß die Hochfinanz, nicht gebissen wird, dafür bürgt schon der Umstand, dah ne die Fäden, an denen die Puppen tanze», lenkt. ES siebt ganz allein'bei den Banken, die Höhe, welche dieser „A»ffchwung" er reichen soll, zu. bestimmen. So sehen wir denn auf's Neue, wie das Vcimögen, die Existenz von H»»dcrltansenden von Familien in die Hände von kaum einem Dutzend Banktnrckloren nnd Speku lanten gegeben ist. die sicherlich keine andere Richtschnur für ihre Entschließungen und Haiidlnngcn anerkeimen, als ihre eigenen In teressen, ihre unerinehliche Gewinnsucht. Kenefte Tele«ramme vrr „DrrSvner Rachr." vom 3. Decbr. Berlin. Der Reichstag verwies die Uebersicbt über dir Einnahmen nnd Ausgaben des Reiches 1885 86 an die Rechnungs- kommission. — Nachdem der Abg. Peinig über die Cvntrole der Ab geordneten bei der Brnutzniig ihrer Effcnbahnsreisahrt-Karten sich beschwert, nimmt vor überfüllte» Tribünen die erste Berathung der M > l i tä rv o rla ge ihren Anfang. Kriegsminister Brvnfact v. Schellendorf: Die Vorlage ist dinch die zwingcndc Nolhwendia- keit veranlaßt sowohl bezüglich des Zeitpunkts der Einbriiiauiig als bezüglich der Dauer der geforderten Vermehrung. Es handelt sich m» keine augenblicklich drohende Kriegsgefahr: aus eine solche wäre die Mobilmachung die einzige Antwort. Wir befinden uns aber in einer Epoche, wo auf die Dauer des Friedens nicht zu rechnen ist. Die Kriegsmacht Frankreichs geht der unsrigen seit längerer Zeit bezüglich der Friedenspräsenzstärke vor. Solle» wir ui,S von einem Nachbarvolk, welches mit gewisser Bcgehrlicnkeit ans den deutschen Besitzstand blickt, militärisch überflügeln lassen? ES ist dringend nothwendig, die Vorlage noch vor Weihnachten zu erledige», da eS einer dreimonatlichen organisatorische» Vorbereitung iür den Ueber- aang in die neuen Verhältnisse bedarf- Bei der Ausstellung der Vorlage hat die größte Sparsamkeit obaewaltet. nur das Nolh- wcndigste ist beriiaiichtigt worden. Der Kncasmiiiister tritt weiter der Meinung entgegen, daß die Regierung nicht auf das Sevtennat Gewicht lege. Tie Regierungen müßte» daraus bestehen, daß die Vorlagen bezüglich der Dauer und Feststellung der Präsenzstärke eine Fassung erhalten, die eine stetige Entwickelung aewührleiite. Er bitte ui» möglichst einstimmige A»nahme tBeiwll). — Richter: Wenn es sich um eine angenblickliche Kriegsgefahr handelt. wird der Reichstag die Mittel jur Mobilisimna m einer einzigen Vitzinia bewilligen. Darüber ist keine Täuschung möglich. Es handelt sich hier aber um eine danc»nde Vermehrung der Fricdrnspräsenzstärke, die noch nicht ausreichend »wtivirt ist. Die Komi»issionSsitz»ngen müssen noch manche Klärung bringen. Redner bemängelt die znm Vergleich gegebenen Ziffern über die französische und russische Armee. Die deutsche Armee sei stärker alö aus dem Papier stehe. auf Oesterreich zu zählen Die Stärkecksscr sei auch nicht allein entscheidend, wie der letzte russisch-türkische Krieg gezeigt. Die Ein führung der 2jährigen Dienstzeit werde durch ein wichtiges soziales Interesse aefordert. Die militärischen Ausgaben Fraiikccichs seien höher, weil ein Mann in Frankreich mehr Kosten verursache. Die Freisinnigen hielten eine jährliche Feststellung der FrirdenH>räsenz- zifscr für richtig. DaS Budgetrechl des Reichstags werde aber bei 3jähriger Feststellung noch immer gewahrt. (Beifall links.) — Kriegs minister Broniart v Schellendock erklärt, die Ausarbeitung dev Vorlaae habe nicht früher erfolgen können, da die Vorlagen erst durch die allae meine Politik che E nt Wickelung veranlaßt seien (hört, hört). Ueber die Armerstärke der Nach barstaaten würden der Kommission noch weitere Mitlbeilnngkii gc macht werden. — Gras Sattem (kons) ist für die Vorlage und be antcaat die Verweisung derselben an eine besondere Kommission von 28 Mitgliedern. — Pabcr (Volksp.) erklärt sich für die Äec mehrung des Heeres im Interesse einer intensiveren Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht, aber gegen die gesorderten Mehr ausgabcir. Die Deckung solle durch Einführung einer 2jährigen Dienstzeit erfolgen nnd die Feststellung der Priiiciizziffer alljährlich stattflndcn. — Die Wciterberathung folgt morgen. gr»ati«rt a. vi.. S.Dr«»r. Hrrdl« rU»,Sa. St,«is»ad>> ISS/,. »!om »arten 87.N. Galliger lüg.»«. Gaiivtee 77.SL. «»ror. Nniiar. Goltrenie «I,»e. Disco,»» riKM. «Nee Russen —. MccNcnburacr —. Fest. W « eu, it, Drcember. ikrrdit ügS.W. Siaaisbalm 248,2ö. Somtatden 107,75. Nordwesi». 189,75. Marknsir» 81.87. Ung, Credl« M8.«,. tzsest. V » e» S, .8. Dcctr. «Llnit. Rente «,»». «nieilie N0Z2. Iiali-ner 102,87. Staatsbalm L02M. Lombarden 228,75 »o. Ortorii»een —. Spanier «77,08, ikgyvier 387. Ottomane» 541. Nene Unlelhc —. Fest. Lonton, 3. Dcccmter, vorm, u Ute ro Min. Sansol» 100 /,. 1873er Russen 98»,. (Italiener 10I>/„ Lombarden !»/„. Sono. TSrlen 11»/,«. itroc. fandirtc Rmertkaner 132",. 1»roc. Unaar. Galtrrnie 81- ^ Orfiere. «,l». reu» 9i. Srenh. 8o»s»I« i03>«. ikattier 78 /,. Rene Sattler 98. Garant. Gattier 98'/,. Ottomantank II»/,. Suez-Vctim 85'/,. Stanirr 68"/„. — Sti«- nmna: Fest. — Wetter: grost. B r e s l a u , 3. Dceember. Nachm. iGetreitemarkis. StiritnS »r. 100 Liter 100 Proc. vr. Decbr.-Iaiiuar 35.«8>, »r. «vrll-Mai 38^0. Roaaen «r. Dectr.- Ja auir »r. Ntril-Mai >35.00. »r. Mai-Inni >38.0». Rütti »r. Deermtrr. Januar 483>0, tr. 9>trII-Mai 48,23. Zink umsatzlos. — Setter: rhauschuec. S « r »i» n , 3. Dee., Raitim. 1 Utzr. «Weirritemarkts. Seinen ermattend, loco 153-158. de. Der.-Arm. >59,00, tr. Avril-Mai 108.00. Roaarn underitiideri, loco 122-123, vr. Decraiter Januar >28,50. »r. «tril-Mai >30,30. Rüdöl dehanvtt». »r.Dec. 45,00, »r.«t'tl-Diat 43^>0. Stiril«» «nteerndee«, loco 38,20, vr. Dkrember-Januar 38,20, »r. «petl-Rtal 37,80, pr. Jnni-Jnli 38,70. Seirolnim loco >1,40. «ms« er»««. 3. Dceember. Produkt« (Schlutzt. Sei»« Per Mai 220, ftei,«d. «,»,« »er PIsrz 127, ftei,r»d. L»n»»n, S. Deeember. Produkt« (Schluss. Welzen fest, aesraa«, Sch. bl» 1 Sch. fett Montag HStzer. «»gekommene Ladungen stramm. Me-l >, Sch., Hafer ca. ", Sch. thrurer, Siadimclil 25—34. Mais knap», Gerste fest, Liahlgrrftc, Söhnen, «krbsen an,sehende — Weiter: Frost. vokales «nd Sächsisches. ^ 77 Z» der gestrigen, bei Ihren Kgl. Majestäten in der Kgl. Villa zu Strehlen stattgettindenen Hoktafel hatten der Kackest, japanische Staats,„inlsler General Vicomte Tani nebst seine» Begleitern. Mim- sterialsckreiär Shiba undAitillerichailptma»» Mourata, sowie ocrKgl. Staatsminister, General der Kavallerie. Graf v. Fabricc, Einladun gen erhalten. Am Tage zuvor folgte der japanische Staatsminister nebst seinen Landsleuten einer Einladunä des Herrn Stadtratli Teuchcr zur Befrchtlgunaeiner der Reservoire der städtischen Wasser leitung auf Fischliäuicr Revier. Alljährlich rverden bekanntlich ab- ivcchsclnd die beiden SammclbassinS vollständig ablausen gelassen, damit der Jiinenrauin gründlich gereinigt werde. Die ostasiattsche» Gäste nahmen nun mit großem Interesse von diesen! Bauwerk, in das sic hinadstiegen, Kenillniß. — In der vorgestrigen öffentlichen Stadtverordnetcn- sitzung wurde dem Vorsitzenden Geh. Hofrath Ackermann ans dlc Dauer des Reichstages Urlaub ertheilt. Den Vorsitz führte dies mal der erste Vicevorsteher Herr Amtsrichter Dürisch. Er gedachte zunächst mit ehrenden Worten des dieser Tage verewigten Rechtsaniraltes Matthäi und forderte das Kollcwmm auf, zum Zeichen der Anerkennung uud Erinnerung sich von den Plätzen zu erbeben. — Bewilligt werden nach den vorliegenden Nathskommu »ikalen und zwar ohne wesentliche Debatten: .3000 Mk. zu bauli chen Veränderungen an der zur Neustüdter Gassabrik gehörigen Ammoniaksabrik, 5700 Mk. zu der allerdings längst wünicbenswerth gewesenen Belegung des entlang der Friedhofsmauer am Stern lausenden Fußweges mit Graniiplatten, 288 Mk. zur Her ling einer Wafferzuleituirg und einer Entwässerungsanlage für Probirhaus, 3575 Mk. als Anliegerbeiträge für die an der Bräuergasse gelegenen lommunlichen Grundstücke zur Erbauung der dortigen Harrptschlcuße und eine fortlaufende Unterstützung von 15 M. pro Monar an den dienstunfähig gewordenen Laterncnwärtcr Emst Lehnest. Der Voranschlag für das Wasserwerk wird mil 792,048 Mk. in Einnahme und Ausgabe in den )887er Hanshall plan eingestellt. Es wird dabei u. Ä. der Rach ersucht, eine Boi läge darüber einzubringen, bis z» welchem Betrage im EinMalle die Inanspruchnahme der VerfügllnaSsunime ohne Gehör der Stadl verordnetcn erfolgen darf. Die Reklamationen des Herrn Kaufmann H. H. G- Becker und des Herrn Fleischcrmeister Richard Fasolö, Seiten deS Erster«, gegen seine Wahl zum Mich Kode des städti scheu SkuerauSjchresies, Seiten des Letzteren gegen seine Wieder wähl zum Michticde des Ausschusses zur Prüfung der Abgabenresle werden als unbeachtlich abgelchnt. Des Letzkere» Anfuhren, daß er in seiner dreijährige» Tstätigkeit in diesem Ausschuß sehr viele semer kleinen Kunden, bei denen n als „Slcilcrerntrcibcr" erschienen war, eingebüßt und dadurch vielen Schaden gehabt habe, was weiter sortzusetzen nuin ihm doch nicht zumrithcn rviiiie, wurde ganz beso» derS mißbilligt, weil, wie der Referent des NcchtsauSsctniffes, St.-V- Adam, bctvnl, dann, wenn man solche Gründe gegen Uebernabmc eine- öffentlichen Ehrenamtes gelten lassen wollte, eine Wahl zu solchem anS den Kreisen der Gewerbtreibciiden ganz illusorisch w«den würde. Der vom Rechtsausschuß uiid vom Vorstand gemeinsam redigirte Entwurf einer neuen Geschäftsordnung für das Kollegium nahm zuni Schluß eine längere Debatte in Anspruch. Die Sache ist rein interner Natur und es sei hier nur enie Bestimmung (8 litt erwähnt, die auch weitere Kreise iiitcressircn dürste. Am Grund des vor einiger Zeit vorgekommeneir Falles, daß ein Sladtvcrord neter gegen de» ihm vom Vorsitzenden gewordenen Ordnungsruf opponiric, ist in den, bezcichncten Paragraphen die Bestimmung ausgenommen worden, daß die Verhängung eines Ord'inngsrufei? dem Vorsitzenden nach freiem Eliiiessen überlassen bleibe und emc Berufung dagegen n,cht zulässig sei. wogegen b« emer Entziehung des WvrteS, falls sich dadurch der betreffende Stadtverordnete in seinen Rechten gekränkt süblen sollte, die Berufung auf Entscheidung durch das Plenum zulässig sein soll. Ueber diesen Paragraphen entspann sich eine längere Debatte. Herr St.-B Lufft wollte die Mög lichkeit der Berufung nicht nur bei der Wortentziehung, sondern auch beim Ordnungsruf gewahrt wissen und führte zur Begründung seiner Ansicht a». daß, je mehr man einen Vorsitzenden mit Rechten airsslatlc, man ihn auch mehr zur Willkür reize, welchen Gedanken er in längerer Rede ausstihrte. Ta sich aber eine Mehrzahl Redner für die Annahme des unveränderten Paragraphen auSsprach. so Sn «2«
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