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- Erscheinungsdatum
- 1886-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188611078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861107
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 20-21 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-11
- Tag 1886-11-07
-
Monat
1886-11
-
Jahr
1886
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Tageblatt für Politik, Aickr-Mmiz, KrMlAnkkk. Me,«Ml. IrmZEß«. Isrä. SsrlLvIi U'Lvdk. ^sinkLll6!un§ mit krodisrstubsQ DoiHrstn. 4. fsnnspk'svkütklls 321. ^usMrllek« krsisliatso vsrssoäs frei. vs^Lkn kür roiws dlaturvam«. övLlssl'isok-u.Lf- ik'isotiunxsxslkSnk, »«I N»i»1r»»1- »«>»«», «»,»»- ». I« St»»»i>Ii»I-N«>>>»«»t, d. N»ri»d»0. Getfarl'en tn Uut>»» Ntr Nai»t- m>1 v«oar»ri»u,w»>»r«i. ^»pl»»«ple-81ann^a«top von LrLItl L «»««»las, 2<» ^1 tu, »ritt S«. Nr 311. sl >,«r, 42,00V «»»> vrnmi«ortl!<ber RrdaNnn für PütttischkA vr. Emil Vtrrrv ln Drrtdrn. Eine der vorzüglichsten Statistiken giebt daS Reichsjustizamt heraus. Es ist die Kriminalstatistik. Sie wurde 1682 einheitlich ge regelt mid erführt seitdem eine derartige umfassende und zweck mäßige Behandlung, daß die von dem RcichSjuflizamt gelieferten Ergebnisse in nicht zu sernerZeit ein für die Strafjustiz sehr verwend bares Material geschafft haben wecken. Wenn erst längere Zeiträume vorliegen, die eine Vergleichung untereinander ermöglichen, wird man daraus Rückschlüsse auf die Strafjustiz machen können. Es liegen letzt die summarilchen Zahlen über die iin Jahre 1883 wegen Verbrechen und Vergehen gegen Reichsgesetze Abge- und Verur teilten vor. ES handelt sich dabei mir um die ReichSgcsetze. Alle Uebertretungen und Zuwiderhandlungen gegen Lnndesgesetze. gegen das Militär-Strasbuch und die Vorschriften über Erhebung von Steuem sind dabei nicht berücksichtigt. Nun ergiebt sich die wohl-! tuende Tbatsache, daß 1885 die Zahl der Abge- und der Verurteilten gegen IM geringer geworden ist. In den Jahren 82, 83 und 84 stieg die Zahl der abgeurtheilten Personen von 403,604 aus 404,062 und 424L92; im Jahre 1885 sank sie aus 420.960. Verurteilt wurden davon in den ersten 3 Jahren ebenfalls steigend 329.968, 336,129 und 345.977 Personen: 1885 aber fallend 943,065. Es kommen aus 10,000 Einwohner in jenen vierJahren 73,1, 74,0, 75,5 und 74L Venirtheilte. DaS sind zwar recht große Ziffern von be gangenen Verbrechen; bedenkt man aber, daß sich in den Jahren 1882—85 die Einwohnerzahl Deutschlands um mehr als eine Million vemiehrt hat, Io ist das Ergebniß der verglichenen Jahre doch ermuthi gender Natur. Keinesfalls kann man von einer außerordentlichen und gefahrdrohenden Zunahme des Verbrechertums sprechen. Dieses, eines gefälligeren Zrigcs nicht entbehrende Bild trübt sich jedoch etwa« bei folgender Betrachtung. Die Kriminalstrmstik trennt die Verurteilten nach vier größeren Gruppen von strafbaren Handlungen: in Delikte 1) gegen Staat, Religion und öffentlich« Ordnung, 2) gegen die Person. 8) gegen daS Vermögen und 4) in Verbrechen und Vergehen nn Amte. Schm in den früheren Jahren hatte sich die ganz auffällige Thatsache ergeben, daß die Verbrechen rc. gegen die Person an der Gcsammtzunahme der Delikte am stärksten be teiligt waren, während andererseits die Verbrechen rc. gegen das Vermögen eine beharrliche Tendenz zur Abnahme zeigten. DaS Jahr 1865 hat diese Erfahrung auf's Neue bestätigt und damit im Allgemeinen ergeben, daß die Abnahme der aus Gewinnsucht ent> springenden Delikte, sowie die Vermehrung der durch Gewalt-An Wendung oder -Androhung verübten Straftaten fortdauert. Die Straftaten, die sich gegen die Person richteten, haben bis 1885 stetig zugeuommcn, gegen 1882 um 19,1 Proz. Die Delikte gegen das Vermögen sanken in den« gleichen Zeiträume um 7.1 Proz. In der langen Friedenszeit, in der wir leben, ist eigentlich die Zunahme der Gewalttaten nicht ohne Weiteres zu erklären. Ganz bestimmt hängt die Vermehrung der schwersten Verbrechen, der Bluttaten, der Morde, mit der Lehre zusammen, daß es mit dem Diesseits aus lei: daß es keine Unsterblichkeit der Seele, kein Jenseits gebe. Der Gedanke an eine ewige Gerechtigkeit und Vergeltung im Jenseits hat gewiß manchen Moidstahl niedergesenkt. Fahrt nur fort, fühl los Len Glauben an die Elvi gleit auS dem menschlichen Herzen zu reißen, und Ihr werdet bald ersehen, wie sühllos die menschliche Natur selbst wird I Ein erheblich erfreulicheres Bild liefert die Abnahme der Eigenthumsverbrechrn. Sie läßt Rückschlüsse aus die Zrmahme des Wohlstandes, aus ein langiames Bessern der Vermögensverhält- nisse zu. Wenn Wohlhabende keine langen Finger machen, so ist dies im Grunde ebensowenig ein Verdienst, als wenn die Töchter vornehmer Höuser ihre Tugend bewahren. Sie kommen gar nicht mit Versuchungen in Berührung, die in tausendfacher Gestalt an die Arinulh herantretcn. Die Noch ist bei sehr, iehr vielen Diebstählen und ähnlichen Verbrechen die erste, oft die alleinige Ursache. Wenn daher um einen erheblichen Prozentsatz weniger Verbrechen gegen daS Vermögen Anderer begangen wurden, so haben sich die Er- wcrbSvcryältnisse gehoben. Die Versuchungen zu Eigenlhumsver gehen waren dann bei Tausenden von Menschen weniger häufig und nickt so dringlich. Neben den erwähnten beiden großen Gruppen von Verbrechen gegen die Person und daS Vermögen sind die gegen Staat, Religion und öffentliche Ordnung verübten ihrer Zahl nach von geringerer Bcdeulung; die Vergehen un Amte endlich sind 'chr wenig zahlreich — ein rühmliches Zeugniß für den deutschen Bcamtenslanb. Da» Jahr 1885 zeigt auchhier die günstigsten Ziffern. Tie Reden der Präsidenten der beiden Delegationen der mte» reichlich-ungarischen Monarchie klingen ungeheuer kriegerisch. Man sftr de» 7. Ri»e«b«r. küdwellwind dkl »urchichxUtUch ftarlkr Bnvülkuiig.mil zeit- und strllrowegti, NiroersckiiL»«,. Tnuockolur wcxig «kri,»ere. »««er»«,, : «tu»fttrke «ril- un» ftellemueile pür»isch. Wenn es auf einer den Darda- Jnsel festen Fuß saßt und eine L»»I Dt«ilen»»>»i», tt ai«r« imr 17, 1«»li»»»Ir»»»« 1». U»l»ricl»tt»-««, „8t»1t OSrUtr--. Xtvlisr kür stilvoll« vviltljctzs Rsoffarbsibon. LmziruL-^rdsitsl», Ps-reli-, ttviss- Ullä küllstorstsekon. ^Ibtlkubsoiis I-oillvn- »rd«it«o in immonnsr ^.nsvLstl. PupiEris- uiui Lon^rsusstobss kür 8tor«8, Vitrsßsev, üsrrliaM; äeubsasta, snZliseßs, frLnrösiselie, btzlßfisvjik ULicslZgros. Orösst« /Vusrvrckl von Rsustöite» aller Püpisssne-^rbißtzl. Ocmetrl. Assdiüi./.bs Dessins, p.--»---- Dresden. 1886. SottNtNg, 7. NvVVr. Brr » l » » , k. 2!»»r«der, RaiOm. »«kittidkmarkn. e»iritll« »r. ION Littr >0» Proc. »r. Niulr.-Lkibr. 81.70, »r. «pril-Mai 80.20. «»gaen »r. »Iiwbr. Lerdr. 120,00, »r. «»rii-Mot 128.00. «ttdöi I»c» pr. N»«r»trr 10,00, »r. April 10,00. Zink: Umsast,«. - «klirr - Sch«». » m ft e r » , m, S. N«»ci»»rr. Brodukica <«i»l»ß>. «rizcu ver Stovdi. —. -«r Mai —. tftoggkii »rr wärt 120, Mai —, still. Lokales Sächsische». feierten Se. Excellenz der dessen Frau Gemahlin das Jusffzminister Tr. Fest der silberne» nun Rußland noch weiter geht? nellen nahcgelegenen griechischen Flottenstation errichtet? Rußland nutzt die gegenwärtige politische Constellation der Uneinigkeit Europas aus und geht vis an die Grenze des Möglichen. Vertrüge sich Frankreich mit Deutschland, wäre Frankreich nicht außerdem mit England wegen Egyptens und der gegenseitigen Kolonialpolitik gründlich zerfalle» — niemals wäre ein Mensch wie dieser Kaulbars in Bulgarien erschienen. Blau kau» es den Russen an sich nicht verdenke», wenn sie diese Zerfahrenheit Europas aus- — Vorgestern beuten. Jeder andere Staat würde cs ebenso machen; über die v. Abeken und Wahl der Mittel denkt man außerhalb Rußlands anders als im Hochzeit. Zarenreiche. Es wundert sich schon Niemand mehr darüber, daß — Der prinzliche Hoflakai H ,-s despotisch, gewaltsam, mit Nichtachtung aller europäischen goldene Medaille rum Kgl. Serbisch Sittlichkeitsbcgrifse, asiatisch, mit einem Worte, daß Rußland russisch — Die Selbstständigkeit der cvange voraeht. Nur darüber kommt kein Mensch in's Klare, warum sich Sachsens ist früher Jahrzehnte hindurch lebhaft ersehnt und b Rußland öffentlich in so schroffen Widerspruch zur öffentlichen Erscheinen der Kirchen- und Synodaiordnuiig mit großem Bestalle Moral des Abendlandes setzt. Warum tritt es in Bulgarien sv begrüßt worden. Und in der Thal ist in den 18 Jahren, seit welche widerlich roh und gewaltsam aus ? Die Bulgaren, in ihrer Ver- i Zeit die Kirchen Vorstände sungiren, auf kirchlichem Gebiete viel c> - lassenheit, fügen sich ja vollständig, sie sind zu allen möglichen Zn- reicht worden. Da ist es nun in Dresden bei der aller drei Jahre geständniffen bereit und leisten sie. Führt Rußland also Pläne im statffindeuden Neuwahl der Halste der Mitglieder eines icden ilde, die über Bulgarien hinausreichen? Wenn es nur nicht Kiraienvorslandes bisher eine auffällige Erscheinung geweien.'daß Friedrich Krüger he» Hausorden. vorher im bulgarischen Moraste stecken bleibt! -leueste Telesnimme der „DreSduer Ra-r." vom S.Novbr. Berlin. Der Kaffer, welcher die Reffe nach Springe einer leichten Heiserkeit wegen ausgegeben hat. empfing im Lause des Vormittags eine Reihe militärischer Meldungen, sowie den Besuch des Prinzen Wilhelm und machte Nachmittags eine Spazierfahrt. Prinz Wilhelm hat sich bereits gestern als geiund gemeldet. — Zu der Lctzlinger Hv'jagd trifft nicht der Prinz-Regent Luitpold, son dern dessen ältester Sohn Ludwig hier ein. gleichzeitig Großfürst Wladimir von Rußland. Prinz-Regent Luitpold wird erst nach der Rückkehr der Kaiserin erwartet. — Der Neffe und präsumtive Nachfolger des Königs Karl von Rumänien, Prinz Ferdinand von Hvbenzollcm. Secondelieutnant bei der Garde, begiebt sich dieser Tage nach Rumänien. — Im Marmorvalais z» PotSdanr. der wem emen Thell den Kaiser in sein wecke. — Üeber das Befinden des Fürstbischofs von Breslan. Herzog, wird berichtet, die Krankheit des Fürstbischof- fei eine die aeistige Funktion lähmende Gehirnkrankheit ohne Einfluß auf das körperliche Befinden. Der Fürst-Bischof scheine äußerlich wohlauf zu sein, ginge im Garten spazieren und dürfte noch längere Jahre leben. — Ler »Germania* wird aus Rom geschrieben, daß die Bureaus des päpstlichen Staatssekretariats Vorarbeiten über die schwebenden Fragen der Revision der Maigesetzgebung begonnen Papst vertraute die Ausackeitung der en^des Pui^en Wilhelm, ist beute Feuer aus die Zahl der abstimmendeii Gemeindemitglieder eine vechältnißmäßig sehr geringe geblieben ist. Man kann es hauptsächlich aus de» Umstand zurücktühren, daß bei den Kirchciioorstaiidswahleu ein et was koinplizirter Apparat in Bewegung gesetzt wird, indem Jeder, der sein Wahlrecht m dem später augeietzteu Wahltermine ausüben will, vorher sich in die Wählerliste einschreiben muß. Dieses vor herige Einschreiben wird von Vielen verpaßt, trotz ihres kirchlichen Sinnes, und sie sehen sich dann am Wahltage von der Ausübung ihres Wahlrechtes ausgeschlossen. Es ist aber gerade diesmal wünschenswerth. daß in ganz Dresden die Wählerschaft zahlreich sich belheilige. Es werden innerhalb der zu Neujahr zu beginnen den dreijährigen Wahlperiode wichtige Fragen zur Entscheidung kommen: Gründung einer Parachie <wir haben jetzt bereits 10). Bau urrrer Kirchen (drei schon bestickende Parochieu haben noch keine Gotteshäuser), Vermehrung der geistlichen Kräfte in mehreren Parochirn rc. Da gilt es, daß Männer von Einsicht, Thatkrgft und Begeisterung in den Kirchenvorständen vorhanden sind. Es möge daher jeder Parochiane sich rechtzeitig in die Wählerliste einschrel- ben und dann die Ausübung seines Wahlrechts nicht vergessen. — Der Staatssekretär Dr. v. Stephan, bekanntlich ein ge waltiger Jäger vor dem Herrn, ist in Leipzig eingekaffen, um auf niedreren üenachbartcu Revieren dem edlen Waidwcrk obzoliegen. — Die heute um 11 Uhr im Gewerbehaus stattfindende Fest- Versammlung des Allgemeinen deutschen Schulver- einS findet zu Ebren der zur Berathuim der Vereinsangeleaen- ' Heiken hier versammelten Delegaten des Landesverbandes Sachsen " statt. Derselbe hatte sich seinerzeit auf dem österreichische» Schnl- vercinstag in Salzburg durch zwei Dclcgirte vertrete» lassen, und in Envieoe - - - - - ..... haben. Ter Papst vertraute die Ausarbeitung der Wünsche des heiligen Stuhles einem Prälaten «m. Der Schwerpunkt der Ver handlungen liegt in der Fomiulimng der Ausdehnung der Be dingungen der für immer zu gewährenden Anzeige der Pfarrer. Eine Verständigung darüber wirb in nächster Zukunft envartet. — Eni hiesiger Crmnnal-Schutzliiann vermittelte die Festnahme der in Dresden wegen Meineids und Betrugs steckbrieflich verfolgten Frau Struerrnth Weber. — In Folge drohenden Einsturzes mußte et» vierstöckiges HauS in der Mühlenstraße heute Plötzlich geräumt werden. Wien. Beide Delegationen bereiten masscnhafle Anfragen an Kalnoky vor. Kriegerische Stimmung ist in der österreichischen Delegation nicht vorhanden. Die verfassungstreuen Delegaten hatte» gestern eine lange Konserenz, in welcher beschlossen wurde, zunächst über das Wesen des deutsch-österreichischen Bündnisses zu »iierpelliren. weil von der daraus bezüglichen Antwort die ganze Aktionsfähigkeit Oesterreichs im Oriente abhingc. Paris. Der Handelsminister wird den der Kammer unter breiteten Gesetzentwurf bezüglich der ausländischen Nachahmung«« französischer Erzeugnisse zuruckziehen. Sofia. Heute wurde ein Dekret vnblizirt, durch welches über Stadt und Kreis Philippopel der Belaaerungszustand verhängt wurde. — Die neuesten Nachrichten aus Tirnowa deuten an, daß Regentschaft und Ministerium Angesichts der Unmöglichkeit mit Russofilen eine Einigung zu erzielen bez. ihre Forderungen füllen, nunmehr entschlossen sind bis z»m Aeußersten am — Der Aufstand in Burgas brach Mittwoch aus unter „ desselben russischen Kapitäns Nabokoff der im Mai den vereitelten uffch gegen den Fürsten Alexander in BurgaS geplant batte. amalS wies das Petersburger Kabinet entrüstet die Behauptung zurück, daß Nabakoff überhaupt mit jenem Komplot in Verbindung gestanden. Dieser wurde aus Kaulbars Andringen jüngst auS der Hast entlasten. Da gegen die Rebellen keine Strafe verhängt iverden dar», wird eine Ausdehnung der Wiederholung des Auf standes in Folge russischer Umtriebe vesorgt. .. Die Berliner Börse war aus Nachrichten von der Er- Hebung in Burgas verstimmt, die Course allenthalben nachgebend, —^ ......v.. -...a war die Haltung zwar etwa? zuversichtlicher, aber doch möchte beinahe glauben, als stünde man vor dem Ausbruche eines schwankend, die Umsätze zwmlich rege. Banken waren später ssill, auch Krieges zwischen Oesterreich und Rußland. Sprachen die Herren «ahmen die Umiütze in Eisenbahnen ab; Ostpreußen und Marien- .... . Hl Tr. Smoika und Gras Tisza aus eigener Bewegung so drohend? In der Wiener Hofburg ist man autzcrordcnllich erstaunt über die Auslassungen der Herren. Die Wiener Zeitm,gen mühen sich eifrig, jenen Reden einen Dämpfer auizuscben. Erst am 15. ober 20. November will in de» Sitzungen der Delegationen der österreichische Reichskanzler sich über seine Orienlpolitik älchern; er hat absichtlich einen so späten Tag gewählt, um die Dinge in Bul garien bis zu einer Art Abschluß sich ausreifen zu lassen. Vielfach wird die naheliegende Vcrmuthlmg geäußert, die beiden Präsidenten Ler Delegationen hätten nur deshalb den kriegerischen Ton ange schlagen, um dir Abgeordneten zur Bewilligung der Hccrrssorde- mngen zu bewegen. Diese Erklärung genügt doch nicht völli Sie wollten Rußland eine Warnung zürnten, einzuhalten und nicht die Geduld Oesterreichs zum Zerreißen anzuspanncn. Ob sie auf Rußland Eindruck machen, bleibe dahingestellt. Schaden kann der Versuch oder nicht. Die Nationalität der Herren Smolka und Gras TiSza sagt in bezeichnender Weise den Rüsten, daß in Oester- reich die Volköleidcuschaiten der Polen und Magyaren auch vor einem Wafscngang mit Rußland nicht zurÜcklchrccken würden. Wann Wut «un der Punkt ein, wo Oesterreich nicht mehr thatenloS dem Umsichgreifen der Ruffenzu»ehe» darf. Dian sagt: wenn Rußland in Buwaricn emrückt. Nrm giebt es eine Auffassung, die dahin geht, Rußland degeb« sich damit « ein» Mauseialle, und Oester« r«ch bandle rmklua. werm e« Rußland davon abdaltr. Lbcr wenn burger fest. star? ongcöoten, später Egyvier matt, besserten " sck en, von Renten waren Russen anfangs bevorzugt. Bergwerke rrössneten >s. I ebenso Franzo ^.äier En, sich später aber etwas. Im Kastaverkeyr waren Banken schwächer, Bergwerke, ruhig, Industrien fest und belebt. Solbrig 1höher. Von österreichischen Prioritäten waren un garische und Ostbahn-Silber höher. PnvatdiSkont 2'/s Prozent gr « « kf« r« ». M» k. N»,rm»er. VK>al»»a»« 177,7». «,m- »,r»e» »4.80. Valltirr —. <k,»»ier 78.10. «»roc. N«>ar. Soltrritti —. rircoxi» rir.s». Mrr Nnffni —. Mt<klk»»>irg^ —. »ritz«. wie»,«. N»»k«»er. Sr,»u 081.10. e«a,»«»,d» Lia.ZO. L««»ar»n» 108,00, N»r»w«ft»«h» 170,00. M«rkn»ie» 6I.N. Ung. <lrk»i« MHO. ftrft. »arl», K. «o»»r. Schl,», «ente «S.». »»leid» IO»,12. Siallrx« 101,80. »»«»»»ahn 828,70. Lombarden 228.70, do. VriorttSt»» —. Lixuilrr kV/,,. Sliivter 88». Otlomm,«, bis. »trat «„leibe 82,80. Besser. >«„»»». S. »koveniber, Vorwlii. II Nbr I» Mt». <Im>s,r» 101«/^. I873r» >»Nen »7-/,. Italiener OS'/,. Lombarden 8"/,,. «oav. Türke» I3"/„. 1»roc. krmdirke «»erila»rr 182. 1»roe. Ungar, «oldrrate 88'vefterr. Gold» »r»ti 21. Brea«. «»»soll 100. Sg»»«er 71'/,. Ren» «addier »1>,,. Sara»!. »«»»Irr 27'/,. Litowaudairk IO'/,,. S»e»>«cUe» 81'/,. Spiuter Kl'i«. — Sit«» ««««! rchwach. — «etter i «e,r». «1«111»» 6. 2to»., «»chm. 1 Udr. «Irireldewarktj. «eize« «»vrränber«. l»e, >18-10», »r. »too.-ree. 108,00, »r. «vril-Mat 102,00. «mrnr» unvcrOnderi. l»e» 120-irr, »r. «ovemder-Decemder I21M. »r «drU-Mai 1L8g>0. Oiiidöl »,»ert»»er«. »r. 2!o»e«d. 11L<», ,r. «Piii-Mai 10.0». «»irtt»« ftan. l»r, 00.20, »». «,»e»»er.re«ra'»er 80.0», »r. reeemder-Jaauae R.i», »r, «»rU-M,i 87,00. ««»ira« l»» »nftyi^r «s«,e 1 P»»e. »v« II,<». deutlmg des Schnlvereins sprechen. Die Ortsgruppe Dresden hat 950, die Ortsgruppe Leipzig 480, Chemnitz 720. kleinere Städte anck noch bedeutende Milgliederzablen; so Bautzen 225, Zittau 250,- Zwickau 204, Oichatz 271. Pirna 239, Plauen i. V 208. Ja selbst ein OA wie Deuven b. Dresden bat 206 Mitglieder. So ist der Verein in 4 Jahren auf 8500 Mitglieder in 75 Ortsgruppen ge kommen, Inte restant ist cs. d,e Listen der Vorstände dnrchznschen. Die meisten sächsische» Oberbürgermeister, inehrcre hohe Geistliche, Staatsanwälte und andere staatlichen und städtilchen Beamten, frühere Militärs wechseln in denselben mit Käuflenten. Fabrikanten. Künstlern und Handwerkern ab. Das regste Interesse für den Verein beweisen freilich und mit Recht die Schulmänner der ver schiedcnsten Anstalten. Herr Dr. Kn oh beabsichtigt heute über die Lage der Deutschen in Eislciihanien zu sprechen. — Bei dieser Gelegenheit sei ans eine bei E. Pierion hier erschienene Broschüre von Karl Prüll »Die Kämpic der Deutschen in Oesterreich um ihre nationale Existenz* hingewicseu. In drei von ihm herausgc gebenen Broschüren ähnlicher Tendenz wurden einzelne Phasen des gegen das Deutschthum im Donaureich gerichteten Nasteiikalnpics aeschilvert. I» der vorliegende» ist ein schon »mrisscncs Gciammr oild dieses Kampfes, welches seine Motive und letzten Ziele enthüllt, die treibenden Parteien und Persönlichkeiten genau rbaraktcrisirl. gegeben. Der Reingewinn der Broschüre lVreis 1 Mark) wird dem deutschen Schulverein in Dresden überwicicn. — Herr Friedrich Schütz veröffentlicht in der „N. Fr. Pr." eine Reihe von Aussätzen über denGrascnBcu st. Darm will er von diesem u. A folgende Aeiißcruiigen gehört haben: „Mein Berhältniß zum Fürsten Bismarck ist zeitlebens ein schwankendes gewesen. Wir haben unS gegenseitig von Jugend an im Auge be halten. Leider habe ich es »ruh bedauern gelernt, daß er glücklicher in der Wahl seiner Position gewesen, als ich. und daß Mich der liebe Gott übcwst aus verlorene oder schwierige Posten gestellt hat. Welligen ist bekannt, daß König Wilhelm zur Zeit, als er frische Kräfte für die Regierung »uchte, daran dachte, mich zum Eintritt in preußische Dienste zu gewinne», und daß umgekehrt Bismarck, bevor er die Bahn seiner Erfolge betrat, wünschte, in die österreichische Bmeaukratie zu treten. Seit Bismarck »nd ich einander gegenüber standen, denke ich oft an diese Tarlüfscrie de? Zufalls. Dieser »iigtc eS auch boshaft genug, daß die Stamnischlösicr unserer Ahnherren nicht weit von einander gelegen waren. Ein verschollenes märkisches Lied. daS mir in jüngeren Jahren in die Hände fiel, nennt dir Rochow, Bismarck und Beust in einem Athem als gefürchtete Raubritter, wobm — meine Eitelkeit läßt dies nicht verschwiegen - die Benft als dieieiiicn bezeichnet werden, deren direkteste Ab stammung vom Teufel erwiesen ist. Eine Zeit war ich übrigens in bester Frcundschait mit Bismarck, dies war, als Preußen den Handelsvertrag mit Frankreich schloß nird Sachsen demselben beirra». Damals — cs war nn Mai I8»>3 — begegneten wir uns in Berlin auf das Herzlichste. Wir lustwaiidclten gemeinsam durch die Stadl, au Bismarcks Seite hörte ich die Schellen kappe Rcusche's und Beide Hclmeckina's klingeln. Zu unserer Nebcrraschung sänge» Zeise, welche die volle Anerkennung Kaliich'S für unsere Handels Politik aussprachen. Das Publikum applandirte, zu uns empor schauend. „Hören Sie. Sic sind sogar populär," meinte Bismarck Bald daraus war Bismarck in Dresden. Diesmal ivnrdc ich sein Führer an den Uiem unseres großen Elbstromes zu den Kunst und Naturschönheiten unserer lebensfrohen Stadt. Leider hielt unser Einvernehmen nicht lange an. Bismarck nahm es übel, daß ich bei diesem Anlässe über die Vorbereitungen zum Fürstentage schwieg: ein ungerechter Vorwurf, denn ich konnte kein Geheimnis; enthüllen, das ich selbst nicht gekannt. Der Verlaus deS Fürstcn- ^ tages erhöhte diese Spannung. Die Fürsten. Kaiser Franz Jose« ! an der Spitze, hörten nicht aus. zu glaube», daß es schließlich ge- " lingcn müsse, dm Widerstand Pwußens wider die Absichten des
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