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- Erscheinungsdatum
- 1886-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188610276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-10
- Tag 1886-10-27
-
Monat
1886-10
-
Jahr
1886
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,onc» ^rv«i>ilio»tn an. ö»r S «ade tuiail. Ptanuicrivtr kru»! »molubkrit. Tageblatt für Uokitik, AulcchallM, HesMsverkclsr, McknkcM. IremSeuliilc. .Kechcilr-cheWciike, Icjlpräscntc. LhrenMk» ctc.. violo rv»7on<Iv fiir 6on ^r-?- ättrf. Ll'xlvrntt n»"t i.j K c, ^ii,»>noriIoi.<'r:Ui«'Ni». rn , Or.V'l, «li'.ki», stv. vtc. l« r I^u»- L»anpl tler nouvriton u. oi^itL's lttr OsLl.d.vutLv jo«!oiv^rt. 8«KIo»>«8ln. t«»»,. fn. k>aolitm3im, itOL». 8^»k "Loreirpon kisnr ».fsctupen »uk^ubirvslippn. rRsctllllÜLsig rusammvoesüotxt, von noliltluioncior IVirlcung >8 »nk Lldus von Lrlwtleiüeü. Uvüv l dllc. K Lünixl. üofapotNvkv Orestlvn, H « «n» ««orsvnllrar. 2 krok. MZer'8 ^lMcll-^IiIilt- li. ktzj8tz-veek«ii. Rr.300. 31.)al,r,. Auslage: 42,00^6rpl.I kinrigsninksnn^ priotiiekee m cii lluecii tousenilo vseeuglirsiv^vug Ni2»e sesteekmms,, ! t>»d ' «mps»»I«n. ; EsArÄmvv r K L^ö88to8 I.o'^ci' Hl'08»I»n8, ompllvlilt ru t'nl'iilcnroi^on in> ^ M l'nnxclm», lb^t-m xn I—l l'olwtor pimsoinl. xn Oaini>roi«on « ciio K>räi»vn-5ubrllc von 12,1. L»«^ aus -rueedaok i. Volgtl. ». ^ Vsrlcauf: vresäen, ^aisenhausstr. 25, i. Kausv lt. Viotorin-Snlons. ^ re. ><r «>«i« Ä..,.nui«>.« ^g.L ZMöi^s ÜLcdk. >« I« I LLalNIin»^. Witt«rnn»»i>u»stipie» für dcn 27. Oetodcr. Lnmind v»u miitlrrcr Stärk, bri! . »nrchfchu>iilill> starker Bewölk»»». mit zeit- und stellenweise» Niederschläge». ^roKupN. Trmpcrainr Nacht» unter Nnll. i !, 27. Letbr. Mr »i« Nsmtc Memlier mid Mlemdcr werden Abonnements aus die „Dresdner Nachrichten" in der Ex pedition, Martenstraße Nr. LS, zu l Mark 76 Pfg., für aus wärts bei den Kaiserlichen Posiansialten im deutschen Reichsgebiet zu l Mark 84 Pfg., in der Lesterrcickisch-Ungarischen P>onarchic zu 1 Gulden 54 Kreuzer (excl. Agiozuschlag) angenommen. Expedition der „Dresdner Naelirlüitcu". Marienstr.l.k. dna»lwortü<tier Redakteur sür PolttlsltskH vr. Tmtl Bieren tu Dresden. Mehrere gerichtliche Urtheile, die in letzter Zeit erslvssen sind, haben im Volke recht befremdend gewirkt. Es trat hierbei ein io schroffer Widerspruch zivische» Ncchtsprechinig und NechtSgrsiihl zu Tage, daß die natürliche Scheu, richterliche Eiilfcheiduiigcn zu slitisiren, aufgegeben werden »iuß. Allen diesen einzelnen Fällen ist das gemeinsam, daß die obere Instanz das Urtheil der unteren auihob. ES sei hier nur an die Diätenprozesse und an dcn Prozck Miliz erinnert, denen jetzt der Lottcrieprozcs; sich zugcscllt. Nr. 1 und 3 spielen aus dem Gebiete des Eivilrechts, Nr. 2 war ein lttiminalprvzeß. alle drei haben aber politischen Hintergrund und Färbung. Bei Kriminalfällen stellen sich Widersprüche zwischen den Urtheilen der Instanzen sehr leicht cm, wenn die Zeugen in ihren Aussagen wechseln, neue Zeugen ausgctriebcn werden oder Lcrgl. In dein Prozesse des Polizeispions Ihring schenkte die Unteriustanz dem Zeugnisse Jhring mehr Glauben, als dem der Sozialdemokraten: umgekehrt verfuhr die Obcrinslan;. Daher die sch widersprechenden Urthclle. Anders bei dcn in Prcuszcn vom Staate angcsangcnen Eivilprozcsscn. Hier gingen die verschiedenen Instanzen von sich widersprechenden Nechtoanschauungeli aus und kamen deshalb zu entgegengesetzten Urtheilen. Nun wird Niemand die Nothwendigkeit mehrerer Instanzen behufs Sicherung der Findung des NechtS bestreiten; Niemand wird aber auch umgekehrt behaupten wollen, daß weil die obere Instanz die Ncchtsanschanung der unteren verwiest und die ihrige an deren Stelle setzt, sic des halb auch unbedingt und allemal das Richtige treffe. Vielmehr gilt auch heute noch, was vor niehr als hundert Jahren der alte JustuS v. Moser ausgesprochen hat, der den Hauptwerth einer letz ten Instanz nicht darin fand, daß dieselbe das wahre Recht spräche, sondern daß sie überhaupt die Möglichkeit gewähre, euren Prozeß zu Ende zu sichren. In den Diätenprozesse», welche die prenß Negierung gegen mehrcreReichStagsabgeordnete angestrengt hatte, gingen sämmt- lichellntcrgerichte davon aus. daß eSnicht den guten Sitten widerstreite, wenn ein Abgeordneter von seiner Partei Diäten bezöge: sie weisen also den preußischen Fiskus mit seinen Ansprüchen ans Herausgabe dcr Diäten an die Staatskasse ab. Das Gegentheil lasen die Richter der sämmtlichen Obergenchte ans den diesbezüglichen Bestimmungen des preußischen Landrcchts heraus. Sie sprachen dem Fiskus das Recht zu. die Diäten zu kvufisziren. Wie reimt man cs »un zus linmen, daß sämmtliche Unterinstonzen so und sämmtliche Lbcr- nistmizen nmgckchrl urtheilen? Sitzen in den Untergerichtcn wirk lich nur unerfahrene Richter, die außer Stande sind, eine gesetzliche Bestimmung richtig ausznlegen? Ganz eigeiilhüinlich sind aber die Uriheile in den Lottcriepro- zcsscn. Es hat uns, daraus machen wir gar kein Hehl, sehr seltsam becühlt. daß die preußische Negierung diese Prozesse überhaupt an- zuslrcngcn sllr migemessen fand. Noch peinlicher ist es. zu sehen, wie zäh sie sie verfolgt. Man weiß zwar auch von anderen Staaten, daß dcr Fiskus, wenn er einen Prozeß führt, bis in die letzte In stanz hinaus appcllirt. Der Jiskirs klagt, wie inan im Volke sagt, bis an die Pechhütte; selbst bei völlig aussichtslosen Prozessen wendet er immer wieder ein neues Rechtsmittel ein. Den Herren Beamten, welche so streitsüchtig thun, kostet ja das Prozessiren per sönlich Nichts; müßten sie die Gerichts- und Prozeßkosten aus der eigenen Tasche bestreiten, sie wären oft friedfertiger und zu Ver gleichen geneigter. So bezahlt aber dcr Staat Alles. Hier richtet sich min die Zähigkeit, mit welcher Preußen tue Lotterieprozesse be- tccibt, ganz direkt gegen die befreundeten Bundesstaaten Sachsen, Braunschlvcig und Hamburg. Es lvar zu begreifen wenn dcr preußische Staat eS nicht gem sah, daß seine Angehörigen in aus wärtigen Lotterien spielten. Preußen verschuldete Lies zum guten Theile selbst; seine eigene Lotterie genügte nicht dem Bedürfnisse des Landes. Jetzt hat Preußen die Zahl seiner Loose verdoppelt und gleichzeitig mehrere Schritte gcthan, um den Absatz fremder Loose bei sich zu erschweren. Den preußischen Zeitungen wurde bei hoher Geldstrafe verboten, die Leipziger Ziehungslisten zu der« öffentlichen: das Spielen in fremden Lotterien, daS die Gerichte mit 3 Mk. Strafe belegten, wurde mit Strafen, die bis zu 600Mk. gehen können, bedroht. Tie Gerichte erkennen in leichten Fällen meist aus Strafen von 20—30 Mk. Nun aber faßte die preußische Regierung die Sache aus andereWeise an. Sie verklagte einenKausmann in Kreuz bürg, dcr in der sächs. Lotterie gewonnen hatte, aus Herausgabe seines Gewinns an den FiskuS und stützte sich, genau so wie bei den Diätenprozessen. auf mehrere Bestimmungen dcS LandrechtS. be treffs Herausgabe eines aus verbotenem und rechtlich unverbind lichem Geschäfte stammenden Gewinns. Das Landgericht Opveln wies aber den FiskuS mit seiner Klage ab. indem es überzeugend auslührte, daß jene Bestimmungen des LandrechtS aus de» vor liegenden Fall nicht anwendbar seien. Gegen diese landgerichtliche Entscheidung legte aber der preußische Fiskus Berufung beim Ober- landesgencht zu Breslau ein; dieses hob die erste Entscheidung aus mid verwies die Sache zur nochmaligen Verhandlung an das Untergericht und zwar mit einer Begründung, wonach dasselbe, entgegen seiner RechtSüberzeugung. nunmehr die Anwendbarkeit jener Bestimmungen auf den Fall aussprechen und den Spieler in die Herausgabe seines Gewinn» an den Fiskus verurtheilen muß. Das Breslauer Urtheil ist unbegreiflich. Am bem letzien vrenß. i rung wird nicht verabsäume», die Vcrhandlangen der Sobranie Landtage wurde ein Gesetz gemacht z» dem ausdrücklichen Zwecke. § strikte in den Setnanken der Legalität und der internationalen Bec an Stelle der für die verschiedenen Lmideslheile Preußen-z ver-I träge zu halten, wa? sich wedelt auch ans dcn Modus der Fnnle>! srhiedcneii Bestimmungen über die Bestrafung des Spiels m nicht-j wähl bezieht. Da die Tlieilnalnn' der oslrnmelischen Tevntn.e!' vreiißischc» Lotterien ein einheitliches Recht iüe den ganzen Staat ;n > au dcr Fürst.'»mahl von einigen Mächten als verlragSwidri z n»o schaffen. Unmöglich kann inan annchmen. daß dcr GesetzgeberMntorrel! bezeichnet ist, so wwd die Negierung sich bemühen, die oü stillschweigend beabsichtigt habe, wenn er duckt eine Straie voich rmnelochen Depntirlen zu bestimmen, ans patriotischen Nncl icht.'u 26—3>> Mk. androhte, noch daneben die Einziehung eines Gewinns > sich der Tüetliialime an der Fürsten wähl zu enthalten. Nach B-ne von .H60,6(>6 Mk. ansznlegcn. .Hätte er das beabsichtigt, so mußte sikativn der Wihle» und .b'onslttnirnng d u Sobranje wird ion'-i in dem Gesetze selbst die Einziehung von Lotte,iegewiunen aus drücklich ansgeiprochen werde» Nun gelten in Preußen verschiedene Ewilrcchte. Im Geltungsgebiete des allgemeinen Landrechts wird künftig der Gewinn aus fremder Lotterie kousiszot, wo der <o,1c> Xapal'äm gilt, nicht. In Schlesien bereichert sich der Fiskus, in der Rhcnnvrvvinz nicht. Das BrcSlcmcr Oberlandcsgeucht liat außerdem mit seiner Entscheidung den Erpresinngsversnehen Thor und Thür geöffnet. Ter preußische Staat würde sich nichts ver geben, wenn er die Lottcricpron'sic entstellte und seinen Angehörigen drc Gewinne aus fremden Lotterien gönnte. Wesentlich erbaulicher ist eine andere Angelegenheit, die sich jetzt in Preußen zngetrngcn. Tie Wiedereroberung des Wahitrenes Grandenz-Straßlnira ist eine Thatiaihe, die alle guldentichen Herzen freudig berührt. Bis 1881 war dieser Wahlkreis stets deutsch vertreten: damals ging er an die Polen verloren, die ihn bis jetzt ! behaupteten. Nunmehr hat deutsche Eintracht ihn den Polen j wieder entrissen. Die Polen setzte» alle Hebel in Bewegung; > hatten sie sich früher schon in Stärke von etwa 8ö Pwz. an der > Wahl belhciligt, so brachten sic diesmal 96 Proz. aller Wahlbe- Hechliglen ans die Beine. Sie erreichte» die höchste Ziffer, die ihnen üherhanpl möglich ist. Tic Deutschen nber rührten sich diesmal auch gewgllig ; sie erschienen in Stärke von 8'« Proz. an der Urne. Ter durch die Gesetzgebung und die Maßregeln des letzten Jahres verschärfte Gegensatz zwischen Deutschen und Polen hat also unsere Ltainmesangchörigcn zu regster Thcilnahinc angcipornt: sie liennten den Beweis, daß dcr Wahlkreis vorwiegend dcuüch ist. Die Polen sind wnthend: sie behaupten, die dentichen Katholiken hätten nicht für den Polen gcstnnmt, sondern für dcn Deutschen. Als ob dies nickt daS Naturgemäße wäre! Die Polen zürnen dein Ecntrnm, das sie wie eine Eilrone anepresse und dann wcgwerse. Nun bat aber gerade die Eentrinnspressr die dentichen Katholiken ausgerordert, für die Polen zu stimmen. Wenn diese ihr Vaterlandsgcinhl nicht dazu entwürdigt haben, so verdienen sie dafür de» Dank ihrer Lands leute. I» der Bekämpfung des Polenthums bildet der Ausfall der Grandcnzer Wahl eine große Ennuthigung. Den französischen Revanchepolitikern hat der Emvsang des Botschafters Hcrbettc durch den Kaiser Wilhelm und dessen Jagd ausslug nach dem Harze recht sehr das Conzcpt durchkreuzt. Sic gefielen sich darin, die Lebenslage des Kaisers Wilhelm als gezählt ogrzuslcllcn. Die France brachte noch an, Sonnabend ein Tele gramm des JiilmUs: Mr. Herbette werde bei den. Zustande des Kaisers noch lange auf eine Audienz warten müssen. Und nun tauscht der rüstige Monarch mit dem Botschafter Versicherungen friedlichster Natur ans und »ährt am nächsten Tage in die Herlffl- liiit des Harzes hinaus, dort dem edlen Waidwerk obzniicgen. Brennt denn wirklich Frankreichs Bevölkerung so sehr auf dcn Revanchckricg? Nach evenso zahlreichen wie unwiderleglichen Ber- ichernngm verständiger Franzosen ist das französische Volk »n Äroßen für das Kriegsgist, das kvmödienhgste Pfuscher und Markt- chrerer ihm mit Gewalt einünpien wollen, zur Zeit durchaus un empfänglich, und nur der acwohnheitsmäßige Trugschluß, mit dein die zudringlichsten und krrnchcndslcn Stimme» hier und da noch immer für die tonangebende» gehalten werden, macht cs erklärlich, tvenn Feincrstchendc m diese» Etzmkelcien der Straße einen Matz tab für die wirklichen Beziehungen Trulichlands und Frankreichs inden zu müssrn glauben. Daß diese Beziehungen weder »rach den lLirkusivriiiigen eines Teronlede, noch nach dem Verbot dentichen BicreS in dem vom Kriegsiniinster Boulanger gestiffetc» Offiziers kasino. oder ähntichcn Verbräimmgr» kiiidücher Leidenschaft zu be- »rtheilcn sind, dafür werden die wohlverstandenen realen Jnlcrrffcn Frankreichs sorgen, die eben jetzt wieder in die vorderste Linie dcr Tagespolitik rücken. Zudem hat das fortwährende Revnnchcgeschrei und Fanstdrohen gegen Tcntschland die Lungen »nd Hnndmiiskeln aümälig ermüdet; die Versuche, Rußland an ein Bttndniß gegen Deutschland zu kesseln, sind stets an dessen frostiger Haltung abgc- glitten, aller Liebe Mühe war umsonst — genug, die deutschen Trauben sind noch zu sauer und aus die Länge wirkt dcr nnanf- hürlichc „Lärm um Nichts" dcr Rachcrcden gegen dcn Erbfeind lächerlich, und das ist ein Ding, welches Frankreich auf die Dauer nicht ertragen kann. Ein Konstikl mit England dagegen, ovulär und zeitgemäß, scheint mehr Erfolg versprechen zu wollen. )ljne Zweifel würde eine engere Verbindung Frankreichs mit Deutschland aus Anlaß Aegpptens der deutschen Politik freiere Hand in ihrem Verhalten zu Rußland gewähren und für den Welt frieden von höchster Bedeutung lein, sobald Frankreich die erforder lichen Bürgschaften gäbe, daß cS ans absehbare Zeit hinan» den Frieden mit Deutschland nicht brechen werde. die Ernennung der Vollmachlen uir die Regentnha't an die Reibe kommen. Es gilt als zweifellos, daß die Proiongalivn de .Gewa! tcn dcr Rege»»,chail anstandslos erfolge», höchstens eine M.'dmla tmn persönlicher Natur eintrclcn werde. W >c n. Der offiziöse Pestce „Nemzel" vlaidirt warm >,ir ein enges und aufrichtiges BnnSniß Denlichlands und Oesterreichs mir Italien zur Sicherung der Freiheit und Una'ohäugigkeil der Ba! tanhalbinsel. Bern. Der Ehei des Eiseiibahndeparlements sucht bei dem Bnndesralh die Ermächlignng nach zur Einieitung von Veistaa! lichungsuiilerhaiidlnttgcn mit verschiedenen Bahnen, zunächst nur der Nordostbahn. Lv » do ». Der „Standard" cr'ährl daß Prinz Waldemar von Dänemark der bnlgarüchen Sobranje als Kandidat nir den Fürsten- thrvn werde vorgeichlagen und ivrhncheinlich auch gewahrt werden. — Der„Dail» Telegraph" erfährt, weder Oesterreich noch Deutsch land seien geneigt, die Kolleliwaiiiaa zu imierstülzen, welch: von Frankreich. Rußland und der Türkei zu dem Zwecke untemommcu werde» sollte, England zur Räumung Egyptens zu zwingen. — Waddington pflog gestern eine lange Unterredung mit Lord Jddcs- leigh. — Riaii erwartet, Ehnrchill werd" heute oder morgen in Bradiord wichtige Erklärungen über die eghp'.öche Frage o.bgebcn. Die Berliner Börse eröffnete seit, nnnentlich für Eisen bahnen. Franzosen waren lebhaft begehrt, auch andere österrei chische Bahnen anziehend, dcittiche Bahnen ruhig, Banken ruhig, aber steigend. Renten fest. Bergwerke wurden durch Arbennenl- r lassuiigcii bei den westfälischen Kohlengruben nngnnstig beeinslußr Im Kaffcwerkehre waren Bahnen >est, Banken ruhig, Bergwerke und Industrien icst. deutsche Fonds schwach, österreichische Priori täten stlll und behauptet. Privatdi-skont 3 Prozent. Arantlnrt a. M.. Lü. Lciobrr. 0rc»>t 2/7°/». SwalSiiaiiu »87. Sou!» bardr» 8ip.«. cSaligrr tSK'/z. c?»qr,tkr 4-ror. N»»ar, c8olr>re»le 81,20. DtSroiito 2II,»0. 88k» Nuffc» —. Mrcklcnbnrgkr —. Ars«. Wie», L>>, Ocwbcr. etrcdit 278,88. SKmrsbaii» 2-!2,7.'>. tivmbarde» 186,50. N«sdwks<b«k»i 17». Marknoicn 61,22. U»a. srcdii 288.2.',. gcst. Paris. 26. Lrtbr. Schluß. Rrnle 82.7,7. «»Ikihc Illlg«. Jtattkncr N».2i>. StaatSbabn 188-,',. liambardc» 226>/„ dc. Prloritälrn —. EVanier LW,z. «g»t>lkr Ä88. Otioniauc« »es. Rcnc vlnleitir —. tzcsi. t! o » d o u , 26. Lclobkl, Barm. 11 Niir 1» MI». ckonlolS 164- >70.r Niiffcn 87'/,. Jtaliencr 8!». Louibardcn 8»/,.,. Ko»u. Türke» W4proc. suadirte illmrrikauer I6I>„. 4»roc. Uuaar. Muldreulc 8:1'/,. Octicrr. Gold- reute SI. Perus,. Eontols 101'/,. lkgvvier 76 Nene <Sg»n>Icr 87>. Garant. E«qpter 87-/,. Lttanmnvank 9-/,. Enr.i-Artle» 82. Spanier 66. — Stim mung; Fest. — Wetter: Kalt. Stritt», 26. Oktober. Nachm. 1 Nlir. tGetecidemarro. Weizen still, loco 118—170, pr. Oclobrr-Novcmbtr 17,2,6», de. VIPrU-Mai 162.64. »toggcn st.U. loco 118—122, pe. October - Siovcmbcr 126.46. vr. April-PIai 128,7,8. 8Iüböl «nverLnter», Pr. October-Stovcmbcr 11.7,4. pr. Apr!I-Mai 17>,7». SpiritnS scsi, loco i>6.4», pr. Oetober-Novembcr S6.68, Pr. 8to»cinbrr-DceI>r. 66,6», pr. ÄPri!> Mai 38,14. Petroleum loco versteuert Usance 4 Proc. Tara I»,8». BreSlau, 26. Oktober. Nachm. tGeirctpemarkO. Sviril»S pr. IN» Liter 164 Proc. pr. Octbr.-Novbr. 36.68. vr. Novbr.-Trc. 37>,84, vr. ekprtl-Mar 37.t>». Stoaaen pr. Oktober N!2,»0, pr. Noveuibrr-Trcbr. 128.»». pr. Stpr>l-Ä!a> l'U.» ». Siüböl loco pr. October-Novembcr —, pr. ?lprIl-Mai 16,6». Zink: l».isa>>- l«S. — Setter; Triibr. Amsterdam, 2«. Oktober. Produkten <Sck>lutz>. Wiizcn per Mai —, Rogarn per Octobcr 121. per ML»; 127. fest. —— «MW 1 Sleukste Telearamme ver..Dresdner Rachr." vom 26 Octbr. Berlin. Der Kaiser ist Nachmittags von Blankenburg zu- rückaekehrt. — Die Ankunst des Königs und Prinzen Georg von Sachsen erfolgt Freitag Abend 11 Uhr. Die hohen Bcsuchsaäste werden im Kgl. Schlosse übernachten, und am Sonnabend Vor mittag mit dem Kaiser zur Hoffagd nach Hnbertusstock fahren. — Prinz Friedrich Leopold reist Freitag über die Schweiz und Ita lien nach Bombah. — Grat Molike vollendete heute sein 86. Lebensjahr und verbrachte seinen Geburtstag aus seiner Besitzung Krrisau in Schlesien. — Der Staatssekretär Herbert Bismarck hat sich nach Varzin hegcbcn. — Morgen wird die internationale Grad- messunaS-Konterenz durch Minister v. Goßler eröffnet. Frankreich ist noch nicht beigetreten, aber durch drei namhatzte Gelehrte auf der Konferenz vertreten. Ter Beitritt Großbritanniens und dcr Vereinigten Staaten von Nordamerika gilt als bevorstehend. — Der kommandirende General des 6. Armeekorps, v. Wichmann, ist an einem akuten typhösen Bronchial-Katarrh, weicher die feinen Luft wege ergriffen hat. erkrankt. — Vergangene Nacht ermordete der auf der Belsorter Straße wohnhafte, infolge Trunksucht geisteskranke Maurer Fing-r seine Frau durch Schläge mit dem Kochtopie. M annhei m. In Tricberg ist gestern Nacht die am Bahn hose befindliche Susset'sche Sagemühle vollständig abgebrannt. Sieben Personen, die ganze Familie des Besitzers, darunter 4 Kinder, fanden ihren Tod in den Flammen. Wien. Die bulgarische Negierung hält an dem 27. Oktober als Eröffnringstcrmin für die große Sobranje fest. Sie war ge neigt. einen 14tägigcn Aufschub zu bewilligen, wenn ihr Garantien geboten worden wären, daß die Mächte bis dalnn über dcn Kandi daten für dcn Fürstenthron Einigung erzielt hätten. Die Rcgie- LokiNeS und Sächsisches. — Am Freitag Abend begicbt sich Sc. Majestät der K ö n i g über Rödcran nach Berlin, um am Sonnaöcnd an den Hoffagken in Hnbertusstock thcilzunchnicn. Voraussichtlich tehri Se. Majeila: am Sonntag nach hier zurück. — Das vriilzlichc Hoslager in Ho st c r w i tz wird am Freitag aufgehoben. Damit werden auch die Filiale der Kgl. Hoi apotbeke in Pillnitz, die fliegende Fähre und tue Telegrapheiistation eingrzogcn. , — Wenn auch die Jagden, welche Se. Majestät der König dieses Jahr bei Sibnllcnort abhiclt, nicht die glänzenden Oie stütate des Vorjahres erzielten, da das Wild und namentlich Rehe und Hasen sehr durch de» harten Winter gelitten batten, war doch die Gcsammlstreckc dcr 5 Jagden vom 18. bis 22. Oktober eine noch recht beträchtliche. Es wurden geschossen: 4 Rebböcke. 83 Haien. 33l Fascrnrnhähnc, '222 Fasancnlicnncii. 4 Rebhühner. 2l Wald schnepfen. 19 Kaninchen, 2 Füchse; im Ganzen 687 Stück. Ans der am Donnerstag bei Herrn Baron von Palm ans Lin; abgchaltencn Jagd erlegte Se. Kgl. Hob eit Prinz Friedrich A u g u st 15 .Haien und 1 Rehbock. Das Jagdcrgebniß überhaupt war 111 Hasen. 3 Rebböcke, 1 Fasan und 7 Kaninchen. — Lehrer Ednard N itzsche aus Sardors. jetzt in Riesa lebend, erhielt dcn Adler zum Hohenzol>crn'schci: Hansorden. — O-rtsrichtcr Gottfried Schwibbns in Laitterbach erhielt das Allgemeine Ehrenzeichen. — In einer im Ganzen sehr abfälligen Würdigung der Laus bahn dcS Grasen Bcnst berichtet die „Voss. Ztg". Folgendes: In diese Zeit (1866, nachdem Blsmarck sich geweigert Halle. Beust als sächsiichcn Friedc»suilte>händler zu cmRangens lallt eine Episode der Bcust'ichcn Tliatigteit. deren Folge» dem vielgewandten Staats mann«: in Sachsen selbst trotz allen Mißgeschicks dantdarc Erinne rung sichern werden. I» Berlin war die Annexion Sachsens nach beendetem Kriege beschlossen: man legte hier entschiedenen Wert» aus dieselbe, und die Haltung deS Königreiclis vor dem Kriege gab zu einer so einschneidenden Maßregel^ nicht minder LZcranlajsung, i liige Hannovers cs gcthan. ^ 77. ' . dem König von Sachsen nach Wien gekommen war, schnell cnt- als diejenige Hannovers cS gcthan. Da machte sich Beust. der mit dem König von Sachsen nach Wien gekommen war, schnell ent schlossen auf den Weg nach Paris, erinnerte Napoleon an die treue Bnndesgcnossenschast zwischen Friedrich Anglist von Sachsen und Napoleon die elfterer auch in dessen Unglück bis zum letzten Augenblick gehalten, und stellte cs dem für die Traditionen seines Hauses so empsänglichen Kaiser als eine Ehrenpflicht dar, nun auch seinerseits dem Nachkommen jenes treuen Freundes seines Oheims den Thron zu erhallen. Das Mittel half; Napoleon ließ im preußischen Hauptanartier erklären, daß er die Annexion Sachsens als KricgSsall ansehen werde; eine französische Diversion am Rhein wäre zu jener Zeit eine große Gefahr für Preußen gewesen nnd Hütte die Früchle des Sieges, die cS schon in dcr Hand hielt, wieder in Frage gestellt. Die Forderung Napoleons wurde also zugestanden und die Erhaltung des sächsischen Thrones unter der Be dingung versprochen, daß Sachsen sich vollständig in die militärische
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