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- Erscheinungsdatum
- 1886-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188610109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861010
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-10
- Tag 1886-10-10
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Monat
1886-10
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Jahr
1886
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1t. Seite 2. Sonntag, l<». Oct. I>.^< .r i i, ren um ein kleine» reise weder LebenSb epudli aen Preise lind, daß einmal t werden können »nd daß daher ' 'thekar sich vieffäch darauf beschränk» mutz, veraltete, a,t aus der Mode gekommene Romanliterattn zu Diesem Uebelstande adzuhelfen, sind die im Jnser »Me, noch den gr Die nothwendigen . zu wenig Renheiten Lrihbibliothekln sich Viels Theil länT T servireu. Diesem UebeMande en sich zur! Abonnement beabsichtigen mehrere junge Damen chie zu Dresden-An theil deS heutigen Blattes Leihbibliotheken zusammen der ebenda angezeigten Le! gen verpflichtet. — Dem Bernehmen na> , ^ ^ der Ma r t i n-L u ther-Pa r och > e zu Dresden-Antonstadt, unter sich und in weiteren Kreisen zum Besten eines von den Jungfrauen gestifteten Geschenkes für die ihrer Vollendung ent- gegengehende Martin-Lutherkriche zu sammeln. ES gilt vor Allem der Anschaffung eines AltarteppichS und wenn inöglich auch noch einiger heiliger Gefüge. Wenn man nun schon jetzt voraussehen lann. daß die Martin-Lutherkirche nicht bloS der Antonstadt, son dern auch ganz Dresden zur monumentalen Zierde gereichen wird, zur Vollendung und inneren Ausstattung derielben eS aber immer »och mancher Mühe und Kosten bedarf, so wird man das Vor» baden dieser jungen Damen mik ganz bcwnderer Freude begrüben. Möge cS auch den gewünschten und wohlverdienten Erfolg finden. — Dem Soldaten Andreas Friedrich Schwengel aus Münster von der 1l. Kompagnie des 6. Infanterie-Regiments Nr. 105 ist in Anerkennung der von ihm am 22. August d. I. zu Straß- biiig nicht ohne eigene Lebensgefahr ausgeführten Rettung eines Knaben vom Tode des Ertrinkens in der Jll die silberne Lebens rettungsmedaille nebst der Befngniß zum Tragen derselben am weihen Bande verliehen worden. — DaS grobe Teichfischen in Moritzburg findet diese- Jahr Mittwoch und Donnerstag, den 20. und 21. Oktober, statt, r ci Fischzug ersolat ini Frauenteiche, d. i. einem der entfernter gelegenen Teiche. Eine Partie nach dieser romantischen Teichgegend ist bei der waltenden lierrlichen Witterung nur zu euipsehlen. Der Manen wich ist einer der nördlichen deS fiskalischen Teichwässer- Oieviccs. Er liegt etwa 0,0 Kilvintr. vom Großteich und 1,5 Kmtt. vom Schlossteich, nördlich vom Hellberge, bat ungefähr 70 bis 72 Hektar Tcichaebiet und grenzt an den Wildzaun an dessen Nord- leile. Der Teich liegt nnsern westlich der Radeburger Straße, etwa - ieichweit voii Dr'ocü.zvurg rrnd Berbisdorf entfernt. — Herr Dr. Schansnß in Oberviaiewitz, dem wir die Verant wortung dcnür überlassen müssen, schreibt uns: R l> cuinatiS - in u s lind 2 i P h t h e r j t is, das sind zwei Krankheiten, welche manche Familie recht nnglücllich machen können. Der Rheumatis mus. steckt er einmal an Körper, ist schwer heranszubringcn und iiamenktich, wenn die Beschäftigung der bctr. Person Ursache der memnatischen Leiden sein kann oder ist und diese Beschäftigung m>ot geändert wird. Die Labill'schen Tropfen haben sich gegen ck wttina als gut erwiesen, sind aber für Viele zu theuer (ca. 7 Mk. f . . Fl'ichet und greifen die Verdanungsiverkzenge an; wer weiß, o nicht, dauernd davon genossen, dem Körper geschadet wird. Alle anderen Mittel — und cs giebt ja unzählige — gegen Rheuma erwiesen sich unwirksam. Rur eins brachle schnelle Linderung und rnhlele nach und nach die Beweglichkeit der Glieder wieder ein die. beiläufig getagt, zum Theil seil 1875 den Dienst vertagten), i Alle auch tue otr bedeutenden Schmerzen. Es ist dies Vraclmnin, welläes neuerdings in Apotheken zu haben ist und sich durch Schad losigkeit für den Körper und Billigkeit (die Flasche 80—100 Pt.) enozeichnet. Dasselbe ist auch bei Diphlhecitis den Terpentin-, Earbol- und anderen Medikamenten vorzustchen, weil cs wohl in die Haut und Schleimhäute dringt, dorr destruirend ans Pilz oder D chimmelkeimnng oder Geschwulst wirlt, nicht aber der Gesundheit '.badet. Das Brachmim wird sicher bald reichliche Anwendung finden. — Für den so schwer von Brandunglück heimgestichten B ü r st e n macder Klötzer, Eschestraße 1. hat sich bereits hils- bercste Nächstenliebc in erfreulicher Weite bcthätigt. Indem in demiclben Hanse gelegenen ircnndlichen Restaurant von A. Vor berger wurden von den Stammgästen für den Kalamitoien 42 Mk. aeä.iminelk, welche Siuiline durch Herrn Vorberger ans Freude dar über, daß er >elbst vom verderblichen Element verschont geblieben ist. ans 82 Ml. erhöh! und uns gestern zur Weiterbeförderung ab gegeben worden ist. Bei dieser Gelegenheit seien die geräumigen, rauchfreien ResiamationSiokale, in denen nur gut gepflegte Biere und ircistiche Speiten verabreicht werden, bestens empfohlen. — Tic in der gestrigen Nummer erwähnte, bei Kadik angc- ichwommene w c i b l i ch e Leiche ist als diejenige der srüheren Wirttnn Müller vom Restaurant zur Hoffnung in Niederloßnitz er mittelt worden. — Im Jnseratentheile der heutigen Nummer veröffentlicht die chrektwn der Dresdner Straßenbahnen den vom 12. cninmmung crwas vrrvrfiertr. mib in Kopenhagen deunmyiaenve Mltthelluiigen rmgegangen » «e^breterne Saloppes «« Wen .Politiken'" zMolgewll dcS geistige Befinden de- Leriogjfzü sten Bedenken Gmunden sollen M mit der «l« der-o wurde vor 50 Jahren kinderreichen, mit Interesse d«g Dtarkttaacn, MontagS «nd Mehlhändl r znrm^. Anfang Stovcnib«, milien Dresden-, besonders in Damals kamen an den beiden gs. «ine »rohe Anzahl Lockwip« und hielten aus den, Allmächte. Beunruhigend« Meldung erzrit nicht nur die plötzliche Reis« des kzogia von Cumberland, sondern auch die von Dänemark nach Gmunden veranlaßt irinrich au» Müll« bei dem inettening deS tgefäße. Die har Z di« Se„dig" und dem Lhaisenbause feil. Der täglichen Kuchengebrauck, für da« übliche Osterleiertogen und den Pflaumcnkuchen im d. M. gilügcn Winteriahrplan. seiner einen — Herr StabStrompeler Franz wird heute die Direktion Kapelle im W estcndschl ö sichen wieder übernehmen. — Vor fünszig Iahren. Ans den Erinnerungen eines alten Dresdners. Loichwitz beginnt den Reigen der Kirchweihfeste in der Umgegend von Dresden, und es folgen dann die übrigen „Kiichiahrtcn". bis zuletzt nm vorletzten Sonntage des alten Kircheii- isti s die beiden großen Paroclnen Briesnitz und Leubnitz den Schluß machen. Tie kirchliche Bedeutung dieses Festes ist freilich ui der nencren Zeit sehr in den Hintergrunv geirrten, und wenn in Großstädter am Kirmesmontage zufällig eine Dorskirche paisirt, ivürde er vielleicht sich wimöern, oierelbe geöffnet und darin einen 'Neunen Gottesdienst mir Puedigt und Ebvrgeiang zu finden. Viele kennen ja das Won Kirmes niir in der Verbindung mit Kuchen und obligatem Gänsebraten. Vor 50 Jahren war zur Loschwitzcr. lKcmcs eine wahre Wallfahrt durch die Ziegelgasse, die Blasewitzer j S'.raße hinaus bis zur Elb'iilne. Im Blasewitzer „Tännichl" (jetzt i fi. ilich ..Waldpark ' genannt) wurde von den Meisten Halt aemachr und in einem improvisirten Bwonak eine Ntagenstäikmig bewerk- iwlligt, und nun ging cs bis zur Elbiähre, die sreilich an solchen Tagen nicht selten eine beschwerliche Uebersahrt gewährte, besonders wenn zwei bis drei Knilchen zugleich mit sibcrgcictzt wurden. Da ist iiauirlich die jetzige Tainpsfähre ein immenser Fortschritt. An eme Brücke zwilchen Loschwttz und Vlascwitz wagte damals Nie mand zu denken. Im Gnsthoie zu Loichwitz wimmelte es von Gästen, und daher zogen cs Viele vor. in den .Grund" ins zur ..Eme" zu wandern, dir damals einen großen Zuspruch hatte, oder man ging östlich bi-Z zur „Presse", dem Wachwitzer Gascho», nahe an .Prinz Friedrichs", water „der Königin lMariej" Weinberg. Bicr wurde zur Kirmes wenig getrunken iLagerbier gab es noch nicht'. man genehmigte sich zur ..Eierschecke" ein Viertel oder eine xu eWein. damals fchr billig, aber nicht schlecht! Von den fetzigen Vielen Restaurants m und bei Loichwitz war damals keine Rede. Auch dcc „Burgberg" ciiilirtc noch nicht, der, später entstanden, sich ein: Zeit lang einer so großen Beliebtheit denn Publikum erfreute, daß er wählend der schönen Jahreszeit nicht bles Sonntags von Dresd nern zahlreich besucht wurde. In die Loichwitzer Pmochie gehört auch der „Weiße Hirich", vor 50 Jahren ein sehr kleines Dort mit nur bäuerlichen Hänsern, unter denen das gutshcnlichc Wohnge bäude stattlich hcrvorragte, in welchem der alle .,Preißlec" mit Würde. Geschick und Originalität die Gasthossgerechtigkeil ansnbte. ^ " bei'' "" Ter Weiße.Hirsch war bei der Dresdner vornehmen Gesellschaft als Ausflugsziel per Wagen sehr beliebt, und am Kilmesmvntagc war der nitt Hirichgcweihcn verzierte, behagliche Saal von Dresd nern überfüllt, io daß die vor dem Hause aufgcfahrene Wagenburg eine Strecke weit die Ehansscc sperrte. Wie hat sich hier im Lame von wenig Jahrzehnten Alles geändert: und als ich kürzlich einen Bckaimlen ausnichen wollte, aber nur mit vieler Mühe fand, hielt ich cs an Ort und Stelle gar nicht als eine gewagte Spekulation, das; nn nächste» Jahre ein „Führer nebst Sitnationsplan" erschiene. .Höchst interessant müßte es lein, das jetzige Flurbuch mit dem vom Jahre 1836 zu vergleichen. Sehr bedenklich wurde vor 50 Jahccn die Heimkehr von der Loschwitzcr Kirmes, wenn etwa im Lanie des späteren Nachmittags oder Abends Regcnwetter eintrat. Alle jetzigen Verkehrsmittel exifttrtcn noch nicht, und nun hieß es : por peäes apostolornm nach Hause. Das war durch das finstere, ziemlich unwegsame Tännicht nicht so leicht, denn es gab noch keine chanssirtc Straße, sondern nur einen höchst primitiven Kom- muilckattonsweg. Mit Kinderwagen war die Passage stellenweise 'ogar gefährlich. Mancher, der infolge des stier oder 35er in dcc Balance nicht ganz sicher war, machte mit dem Baumwnchs - ' cs mit den Stämmen oder mit den Wurzeln) solche nähere BcHnnlichast, daß er am anderen Tage noch die Spurcn an der Sttrne trug. An der Blasewitzer Straße gab es vom „Hcgerciler" an p-s an den Ziegelicblag kein Haus^ also auch bei etwa heftiger wc'.Alldem Regen kcnien Unterschlupf. Und so fröhlich daher am Nachmittage die Kirmesgäste hinansgezogen waren, so umgcslimmt t n n: manchmal am ipäle" Abende w'eder zurück, biS elwa ch. nttägrrschänke" (auf der gr. L^gAggstr) oder bei c.i m d.r ««innen nach zwischen .Banmann ». Mehwedars für den . ianncngcbäck zu den Osterieiertogen und den Pflaumcnkuchen ... September, sowie schließlich (und da» war die Hauptsache) sur das StoUeiibacke» zur Weihnachtszeit wurde von vielen Bürgers- fraurii bei den .Lockwitzern" entnommen. Auch hatte das Lock- witzer Brod in Dresden einen wohlverdienten Ruf. Und wenn eS auch für den Familicnkonjum Vielen zu theuer war gegenüber dem von den übrigen Landbäckern gelinerten Hausbackrnbcode. so wurde eS doch den Genesenden und den Magenkranken ärztlich an- äch nun di« Lockwider Bäcker . äme: diverse Kuchen, die in ihrem Umfange sich nach der Größe der Kunbschaft richteten. Diese runden Kuchen bilden noch eine lebhafte Erinnerung aus meinen Kinderjabren; denn wenn ich alS Schnlkiiadr alljonntäg- lich meinen Großvater, den Kantor in Leubnitz, besuchte, verfehlte ich nicht, alsbald nach mein« Ankunst einen Blick in da» Bestell buch für kirchliche Verrichtungen zu thun, weil m mehreren Dörfern der oberen Knchsahrt (Kauscha, Goppeln, Gostnd, Eutlchütz re.) eS damals Sitte war, bei jedem in einem Bauerngut« stattfi»den ke» bedeutungsvollen Familienfeste, Hochzeit oder Kindtausc, dem Pfarrer wie den, Kirchichullehrer ein oder zwei Kuchen zu schicken. Die Herrlichkeit der Lockwider Mehlhändl« verblaßte, als in dn Melilproduktton überhaupt sich Vieles änderte, die Dresdner Bäcker z. B. nicht mehr das Getreide ia natura kauften, sondern gleich das Mehl von den großen Mühlen bezogen und diese selbst in Dresden besondere Verkaufsstellen etablirtcn, wo oft gewisse Mehl- svrten billiger zu haben waren, als die Lockwitzer sic liefern konnten. Wasser feh Wer hätte vor 50 Jahren in Dresden etivas von.Kaiser-Auszuge" und des gewußt I Die größte Umwälzung im Detail-Mehlverkauf wurde ledoch durch die Hosinühle in Plauen herbeigeführt. Bekanntlich gab es bis zu dem trockenen Sommer 1812 bei nuS „och keine Dampfniühlen. Und cS war daher in mein« Jugend zuweilen Mehl- und Brod-Thrucrung wegen Dürre im Sommer oder auch n großer Kälte im Winter. Nach der 1842« Kalamität wurde die ' auen'sche Hosinühle auch auf Dampf eingerichtet, den man aber nur anivendete, wenn die Weißerik nicht ausreichte, das ganze Ge triebe in Bewegung zu setzen. Die rationelle Beivirtlsichastung, die der jetzige Bentzer des großen (srüher fiskalische») Etablisse ments eintretcn ließ, brachte eS dahin, daß im November und De zember die Ehemnitzer (früher .hohe") Straße alltäglich eine Kara wane mit Hand- nlid Tragkörven, nut großen Hocken und mit Kindeiwagcil versehener Frauen passirte, die das Stollenmehl bei „Bienert" geholt hatten. Und selbst D Stände verschmähte» es nicht, per zu holen, wobei sie, der Sage nach, amten am städtischen Weichbllde m Meinungsverschiedenheit ge- rietheii. — Die große Kirmes in den Dresden am nächste» liegen den Kirchspielen war für die armen Kinder der Wilsdruffer Vor stadt und Fliedrichstadt^traditionell insoicrn ein Festtag, als sie schaareiuveiie ' nicht überall je eine» Pfennig Kirmesinoiitage in der hiesigen Armenschule fast die Häiite der Kinder, well sie (cs war ein Heller, freundlicher Novcmbertag) .Kuchensingen" waren. Uebrigens gab es vor 50 Jahren an der Kuchenbörse aus dem Altmarkle bezüglich der Güte des Kirmes kuchens verschiedene Notirungen; der Kuchen von links der Elbe stand höher im Kurs, als der vom rechten Elbm«; dieser mußte üblicherweise vor dem Genuß erst—mit Butter gestrichen werden' — Gestern früh sind von Dorf Plauen aus die vor einen Schuttwagen gespannten Pferde eines hiesigen Fuhrwerksbesitzers während des Abladens und während der Kutscher sie hat füttern wollen, nach bei Stadt zu durchgegangen. Der Wagen ist an einen Steinhaufen angeprellt, umgekallen und mitten entzwei gegangen, die Pferde ab« mit dem Borderthcil fort- und über die Löbtau«- »nd Weißeritzslraße nach dem Schlihcnplatze gejagt. Merkwürdigerweise haben die führerlosen Pferd« kcnien Schaden angerichtet. — Am 7. Oktober ist in Chemnitz die von dem Geh. Kom- merzienratl, v. Zimmennaml gegründete Naturheilanstait eröffnet worden. Die dlnstalt steht aus einem neben der Stollberg« Straße gelegenen Areal, einem der schönsten Punkte der Stadt, und ist in jeder Beziehung Praktisch ausgesührt und trefflich cingerichtei. Mit der Eröffnung war eine cntspiechende Feierlichkeit verbunden. Bei der hieraus «folgten Besichtigung der Anstalt hatten die Festtheil- nehmer Gelegenheit, sich von de» schönen Emrichiungen der Anstalt zu überzeugen. Geh. Konimcrzienrath v. Zimnicrmann hat in dieser Stiftung sich ein bleibendes Denkmal seines Edelsinns gesetzt. — Am Freitag Abend gelang es in Leipzig einen höchst g e - jährlichen Einbrecher dingfest zu machen. Es wurde nämlich daselbst beim Anbicten von goldenen Uhickctten ein junger Menich scstgeliallcn. welcher jede Aus-kunst üb« den Erwerb der Ketten und über semc Persönlichkeit verweigerte. Als man nachmals in seinem Besitze noch eine große Menge Uhrkellen. Verlogne? und Ubre», sowie einen scharfgeladenen Revolver, ein großes Messer, 27 Dittriche, Ist Hanptschlüffel, 2 Nachschlüssel, 3 Stemmeisen, 2 Bohrer und 1 Feile Vorland, räumte der Festgenommeile ein. den in der Nacht zum vorigen Mittwoch in Dresden in einem Ge- schciilslokalc an der Sophienstiaße verübten Einbruchsdiebstahl be gangen zu haben. Der Einbrecher, ein angeblich Wjählig« Weder ans Großhenncrsdorf. räumte dann auch weiter ein. bereits wegen eines Einbruchs in ein« Kirche mit 2 Jahren Gefänglich vorvcstrast worden zu Win. — Tie Katze des Wächters M. im Landhause inBautzen hatte 'S hne «t, at demnächst S»/»vro». Staats- d nach je nach dem Staats- Wnnd, dB von de» preußi! . auf der Jagd onaeschoksenen 1 enbnmne, Jagdunaliia stellt sich a! chenkels heraus, ohne Benetzung der großen ist voraussichtlich eine langwierige, ch der ..Kraiikf.^Zta." soll der Nachfolger Lol im Auswärtigen Amt, Wirk!. La.-Rath Kaps«, d« s. , deS Fürsten Bismarck für da- diplomatische Eamen vorbereitet dazu bestimmt sein, in dasselbe Brrbältnih zum Grasen Herber BiSinarck zu rreten, welches früh« zwischen besten Bat« und Lothar Bücher bestanden hat. Herr Kays« ist erst vor einigen Jahren vom Judenthum zum Cdristenthum übergetreten. Die bayrisch« Regierung beads obligationen, wahrscheinlich nach uw bedarf, besonder» tur Babndauten auSzuarben. Der in London erscheinende .Anzeiger" warnt die deutschen Arbeiter davor, nach England zu kommen, um Arbeit zu suche». Wenn irgend wo sich, so heißt es in dn Warnung, die Arbeils- losigkeit bitter fühlbar macht, dann ist eS hi« in London der Fall. ES giebt viele Fabriken, die, wenn sie nicht gar ganz geschlossen sind, so doch nur noch einige wenige Tage i» der Woche arbeilen. Mit den» Uebndandnehmen der Arbeitslosigkeit steigt im gleichen Verhältniß dw Erbitterung des einheimischen Arbeiters gegen den Ausländer. Privatin tzüfichenreuter, Schwiegervater deS Minister» v. Lutz, hat sich in Würzbum «schossen. Der Gefreire Mull«, d« am 8. Juli in Bamberg den von ihm arretirten flüchtigen Ulanen Karlstadt erschoß, wurde sreige- ^ "^» Salzungen ist eine TyphuSepidemie auSgebrochen. au welcher 76 Personen krank darnieder liegen. Koloniales. Von den, deutschen Besitz in Südwestasrika ist d« nördlich gelegene Theil. den man als das Gebiet der Hereros im Gegensatz zu dem der Namaquas bezeichnen kann, bei weilen, der wrrthvollere. Während in Angra Peguena und dessen Hinler- laud alle Hoffnungen auf unterirdische Schätze und Gewinnung von üges<'' ,zlieornr,iiaoi iraouwneu mioiern ein »zeurag, als we reise auf die Dörfer zum „Kuchenklatschen" zogen, zwar rall Kuchen, aber dock wenigstens ein Stück Brod oder Pfennig erhielten. Und noch im Jahre 1813 fehlten am die Gewohnheit'. Ratten und Mäuje, die sie gelange», ihrem Herren vorzulegen. So hatte dieselbe kürzlich eine Ratte gefangen und vemichie unter den Augen ihres .Herrn mit derselben zu spiele». Da plötzlich cutlief der Katze die glatte und man war eitrigst be müht, die letztere zu tobten. Das Thier flüchtete sich in das Hosen bein des Wächters und setzte seine Fahrt unter fortgesetztem Beißen bis auf den Rücken fort, woselbst es erst aetödtet werden konnte. Ni. ist infolge des Schreckes schwer erkrankt und kann zur Zeit immer noch nicht das Bett verlassen. — In der Stadtwaldung in Bischofswerda stürzte beim Ausästcn von Bäumen der «st 25 Jahre alte Waldarbeiter Kurth so unglücklich von einem Baume herab, daß n nach wenigen Stunden verstarb. Er hinterläßt Frau und drei Kind«. — In ein« der letzten Nächte ist aus der Altmannsgrünn Straße in Treuen der 34 Jahre alte Maurer Hübner a»S der Ncuenwelt bei Treuen — ein ost vorbestrafter, dem Trünke erge be»« und überaus gewaltthätig« Mensch — mit einer Stichwunde i» der Brust tod! amgesmlden worden. Es liegt offenbar ein Mord vor. Mehrere der That verdächtige Personen sind bereits verhaltet worden. — Während bislang in Leipzig nur die Beamten der Criminal- und politischen Polizei mit Revolvern ausge rüstet worden, sind nun auch oie dortigen Schutzleute zum großen Theil in der nämlichen Weise bewaffnet worden und soll demnächst die ganze Schutzmaiuischast dort mit dies« Waffe versehen werden. — Die Versammlung deS Bezirksvereins .Königreich Sachsen" im deutschen Fleischerverbnnd, welche in Annaberg getagt hatte, hat Plaue» als nächsten Versammlungsort gewählt. — Ein Toppelselbstmord wurde am 7. d. in Großdeuben stammt, wie man . UEache zum Selbstmord rst , sie s sagt, bstmoi aus Zwenkau, die andere ouS Gautzsch, dis je jetzt nicht bekannt. stortsetznna de» lokalen Tvette» Gelte ». Die Lentf Preußen ist bei der «st TazeSstkschlchte. che» «eie t für da» Winterhalbjahr 1866/87 zum ten Mattosen-Division ernannt worden. Kapitän-Leutnant Prinz Heinrich von Kompagnieführn - ^ a chlageu sind, weise» die Gebiete der Hereros, Bastards . in Volkes bei höherer Kulturstufe ihrer Bewohner größeren Reichthum au Vieh und Mineralien aus. Die Barmer MiisionsgeseÜschaft, welche hier seit Jahrzehnten mit glück lichem Erwlae Ibätig ist, hatte bereits in de» 70er Jahren eine Haiidelsgesellschast für HandelSzwccke und zur Ausbeutung der Kupferiiimcu in's Leben gerufen. Die Unsicherheit der Verhältnisse, die Bestrebungen der Kapkolonie, das Land zu annektircn, die wiederholten Kriege zwischen Namaciuas und Hereros, trübten bald die anfangs sich giinztig gestaltende» Aussichten. Ein Jahrzehnt ist darüber hiirgeaaiigen, bis endlich durch die wiederholten Verhand lungen deS Reichskanzlers mit dem englischen Kabinet und die deutschen Schutzve»träge klare Verhältnisse geschaffen wurden. Frei lich sind noch m dieicin Jahre die beutegierigen und aul den ver- häUnißmäßigeii Reickttmi» der Hereros lüsternen Hottentoiteil aber mals in das Gebiet MabervS eingefallen. Tic südweslafrikairische Gesellschaft, deren Mitglieder zum Theil auch in dem mehr ver sprechenden Neu-Guiiiea-Uitteriichine» enaagirt sind, hat es bisher unterlassen, an die Ausbeutung ihres Besitzes zu gehen. Die Aus deutung der Kilpfcrminen mag z. Z wenig Erwlg versprechen, und außerdem sind die Bcsitztiiel noch streitig. Letzteres gitt wenigstens von dein i» dieser Beziehung werthvvllstcn Tlieil des deutschen Schutzgebictc?. dem sog. Kaokofeld, welches sich nördlich von der Walsiichbai in der Richtung der Küste «streckt. Hierher batte Herr von Lilienthal, ein zu praktischem Handeln entschlossen« rhciniicher Großkammann, in aller Stille eine Expedition entsandt, welche für ihn Kaufverträge geschlossen hat. Zwilchen ihm und der südwest- asrikanischen Gesellschaft finden gegenwärtig unter Vermittelung des auswärtigen Amtes Verhandlungen statt, durch welche das Besitzverhältiiiß geklärt werden soll. Oesterreich. Die.M. N. Nachr." ergänzen ihre gestern mitge- theilten Meldungen von Anarchistenverhaitungen m Wien durch die etwas phantastiich klingende Nachricht, unter den Verhafteten sei eine Falschmiinzerbande, die, nach nihilistischem Muster, durch Er zeugung falscher Banknoten die Sache deS Anarchismus fördern wollte. Unter dieser sollen dieselben Verbrecher sein, welche vor etwa zwei Jahren in der Maske von Polizisten bei ein« Frau ein drangen und eine größere Summe Geldes „mit Beschlag" belegten. In der Nacht vom 5. auf den 6. ds. stürzte, wie schon ge meldet. die 20 Dieter lange Brücke über die Ache nächst dem Jttcr- iiinnel (Strecke Salzburg-Wörgl), während der Güter-Sammelzug dieselbe passirte, ein. Der Maschinensühr« suhlte ein Schwanken und riß den Negulatur aus. Unmittelbar daraus folgte der krachende Zusammensturz der Eisenkonstruktion Der Ted« blieb säst senk recht hängen, 15 Wagen stürzten nach und befinden sich thcils zwischen den Widerlagern, theils in der Ache. Von dem ZugS- versonale wurden drciMann anscheinend leicht verletzt. Die ciienic Fachwerks-Konstrnktion der Brücke, welche bei Erbauung der Linie Salzburg-Wörgl i» den Jahren 1872 bis 1875 durch die Prager Eisen-Jnduslrie-Gcsellschast bcigeslellt worden war, wurde im Au gust d. I. bei der vorgeschriebenen periodischen Visitation anstands los befunden. Vor der Katastrophe paisirten die fahrplanmäßigen Personen- und Güterzüge, ohne daß von dem betreffenden Per sonale irgend eine Wahrnehmung gemacht, beziehungsweise geincl-ct worden wäre, welche auf einen abnormen Zustand des Objektes hätte schließen lassen. Jin Abgeordnetenhaus«: ist die Interpellation, welche dn Abg. Hkilsbcrg aus Anlaß der bulgarischen Krisis über das Verhälimp zwischen Dciiischland und Ocsterreich-Unaarn cmgebracht, drovi m»»u von dem Mimsterpräsidenteii Grme» Tnafsc beantwortet worden. Graf Taasse beantwortete die Interpellation des deniichen Klubs unter großer Spannmig des Hauses mit folgende» Worten: .Die Annahme, daß das Verhältniß miicrer Monarchie zu Deutschland erschüttert wäre, ist völlig grundlos (Bella!!); dasselbe beruht nach wie vor auf den von dem Minister veö Aeuß«en in den Delega tionen wiederholt definirten lOniiidlagen, und kein Anlaß liegt vor, welcher eine Lockerung oder Trübung der gegenseitigen engen und vertrauensvollen Beziehungen zuläßt." (Lebhafter Beitall.) Der Antrag des Abg. HcilSbcrg, eine Debatte hieriibn zu «öffnen, wurde abgclchnt. Die Antwort ist entschieden genug, gegenüber den bereits vor ein« Woche bekannt gewordenen Erklärungen des Herrn v. Tisza «scheint sie jedoch fast als überflüssig. Ter deutsche Klub hat dicics Mal einen Schlag in's Wasser getban. Die Wien« Blätter koustatireu übereinstimmend, daß die riick- Msloie und jede mißverständliche Deutung vollständig ausschlie- ende Erklärung des Ministerpräsidenten Grasen Taaffe über die Unsere vemerkt das ollizlvs Erklärung, auch in Zukunft sei keine Äenderung in den austro- deutscben Beziehungen z» befürchten, darf man den kommenden Er eignissen mit gefestigter Ruhe entgegen blicken. Cholerabericht. In Triest 5 Erkrankungen. 2 Todesfälle, in Pest 10 Erkrankungen, 3 Todesfälle, in Istrien 3 Erkrankungen. Frankreich. Das alte Projekt, Paris in einen Seehafen zu verwandeln, nimmt jetzt greiibare Gestalt an. Der Viceadmiral Thvmasset ist bei dem französischen Ministerium für öffentliche Ar beiten im Namen ein« .Aktiengesellschaft zum Studium der Ver- wundlung von Paris in einen Seehasen" um die Erlaubniß eingc- kommen, im Seine-Bette einen Schifffahrtskanal zwischen Paris und Rouen hcrzusiellen. Dies« Kanal soll Schiffen bis zu 6 Nieter Tiefgang ermöglichen, bis nach Paris zu gelangen. Die Gesellschaft verlangt vom Staate keine Unterstützung und keine Zmsenbürgschlllt. sondem bloS das Recht, den Kanal 99 Jahre lang auSzubcuteii, ebenso lange die von ihr trocken zu legenden Theile deS Flußbettes zu benutzen und für jede von Rouen bis Paris oder mnaekehrt beförderte Tonne eine» Höchstbettag von 3 Franke» zu erhebe». Der Bauplan ist von Herrn Bouquet de la Grue ausgcarbeitet und seine Verwirklichung soll 110 Millionen Ins. kosten. Der Haupthafen für Paris wäre zwischen St. Denis und Clichy, der für die große Ringbahn bei Pvissy anzulegcn. Binnen 3 Jahren sollen bi« Arbeiten vollendet und der Kanal dann anderthalbmal so breit sein wie der Suezkanal. Die Gesell schaft betont auch die Wichtigkeit deS Kanals als B«theidiflli»gs- linic. Er würde der ganzen französischen Flotte gestalte», die Ver bindung zwischen Paris und dem Meere gegen ei» Feindeshecr sreizuhalten (auch im Winter?) und die Verproviantirmig deö ver schanzten Lagers von Paris stets zu sichern. us Arras wird gemeldet, dag 129 von 191 Bergleuten, die in den Gruben von Drocourt bei Hemn-Lietard beschäftigt sind, früh
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