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- Erscheinungsdatum
- 1886-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188610062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-10
- Tag 1886-10-06
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Monat
1886-10
-
Jahr
1886
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» ««L» AnitchlMliS, ScsWrreriefr. ZttrsniMt, Irmteiilisle. iGMtzi» eigemi Kcltmi empkivblt uvlor Lcuunttc, kür Lvinkoit unck Oüto.» ^5., m6«binüvllbikli^or, m, 0.8. 8ükll, Llrrunstr. ,A ?LtSüt-^LDVLlt 6»r1 I'r. kvlvkvlt, vr«««I«n, S HV«InIlMAti»A«v 2, <rmllv ä«w Dippnlältivaläaor IN»V/), kesorssl unä parvsrtbet Latent« alter Ickinäsr bescanntlied prompt unä billigt. «issvor varstelliwx. ausssroräentliok «irlcaam unä vodt sotuooelconlt, Ol. ILO unä 2 ülaric. Lvnixl. HokLpotlwIrv Vrvsävn, »l» V«»rzx«i»tl>oi. kiek, 2 larekender^ 2 Fabrik vnu Lorbvkuirvn unä Krrl>Ulru,c'Uon äornintnc tmdoa d»8 ru äk>n Unetllvir^Urn ^r- Ulcnlu. ^nri;uäo8nj»onossorir« trviLolcörbv, por 4—30 ^1. I'iok. .IiM'8 MrmLl-8Msk- v. kme-vtzcktzll, ^ L Lckisms ÜLelik., ^.rtiiLvL ompüoklt ' Xeokti»«It«p Itza<I»I»autt. Nr. 279. 31. rshrgani. A»s1>ir: 42,000 ßrxl. W11ttrmii»-«»»itch>en stir den «. Ociäber. Südostwind von mittlerer Stärke. r»rtlwctse »ewiilk», ader »rockcn. Veri,itltu«»mä8ia warm, «rmerknn« : Oert- liqe und jitttdeise Redeldildnn«. Dresden. 188«. Mittwoch, k. Dctobcr. Lerantwortllcirr Retattenr für Politische- vr. Emil virre» in Dresden. Skit Jahren und auch diesnial haben auf allen Wanderver- (ammlungen die Handwerker aus den verschiedensten Gegenden des Reichs einmüthig betont, daß der Tod des Handwerks die schranken lose sogenannte „Gewerbe srciheit" ist. Sie ist gar keine Freiheit für die Gewerbe, sondern laust auf die Freiheit des Kapitals hinaus, das Gewerbe sich dienstbar zu machen. Kein Gewerbetrei bender oder Handwerker kann bestehen und vorwärts kommen ohne Kapital. aber daß jeder Nichthandwerker berechtigt ist, jedem Ge werbebetrieb vorzustchcn, bedeutet den allmäligen Untergang des Handwerks. Untersuchungen haben die Thatsache ergeben, daß das Handwerk seit dem Bestehen dieser berühmten Gewerdcfreiheit zu rückgeht und verarmt, während das Handeln mit von Handwerkern erzeugten Maaren einen gewaltigen Aufschwung genommen hat. Cs schneidet in die Seele, wenn man bei öffentlichen Aufzügen, beson ders in den kleinen Städten, unsere loyalen Handwerker unter ihren ehrwürdigen Jnnungsbannern oft in abgetragenen Nöcken einhcrziehen sicht, während die Ladenbcsitzcr und Geschäftsinhaber nicht selten die eleganten Herren spielen. In unserer Zeit des Kampfes gegen alle Bande der Ordnung und Zucht sollte sich Jedermann freuen, wenn aus der Mitte eines so zahlreichen und ehrenwerthen Standes wie dem der Handwerker, der laute, dringende Ruf nach sozialen Ordnungen erschallt. Das? die fakultative Innung den Zweck, das Handwerk gegen die Aufsaugung durch das Kapital zu schützen, nicht erfüllen würde, war vorauszusehen und ist seinerzeit auch von allen Sachverständigen vorausgesagt worden. Eine fakultative Ord nung. d. h. eine solche, die in das Belieben gestellt ist, ob man sie anerkennen und ihr beitrcten wolle, ist aber keine Ordnung. Das Handwerk braucht eben eine feste, für alle Berufsgenossen verbind liche Ordnung, die ihm Schutz gewährt vor der unter der Maske der Gewcrbefreiheit auftretcndcn. kapitalistische» Ausbeutung durch Nicht Handwerker. Der Hinweis aus das KnnslgewerN als Rettungs- inittcl ist verfehlt. Kunsthosen uud Kunststiefeln kauft die große Masse des Volkes nicht. Wir haben in Deutschland nicht reiche Leute genug, sich „stilvolles" Hausgeräth anzuschaffen. Die Er bitterung. die sich der Handwerkerkreise bemächtigt, ist erklärlich genug. Cs ist schmerzhaft, zu sehen, wie das Kleingewerbe und die handiverksmäßige Produktion immer mehr der Aussaugung durch die fabriksmäßige Großindustrie verfallen. Gcwerbszwcige, die noch vor nicht vielen Jahrzehnten unbestrittene Domäne des Kleinge werbes waren, und die auch heute noch in beträchtlichem Umfange für den örtlichen Verbrauch handwerksmäßig arbeiten, nehmen trotz der Vermchmng der Bevölkerung keinen merklichen Aufschwung und weichen in ihrer nationalwirthschaftlichen Bedeutung, schneller oder langsamer, vor der kapitalistischen Produktion im Großbetriebe zu rück. Tie örtlichen Lücken aber, die in den kl leihen des Kleinge werbes entliehen, füllt rasch ein regsamer Zwischenhandel aus. welcher die Massenproduktion der Großbetriebe diensteifrig bis in die entferntesten Kanäle des örtlichen Bedarfes leitet und die Werk- stälte des Handwerkers durch den Kaufladen ersetzt. Daher auch die rapide Zunahme des in den Handelsgcwcrben beschäftigten Personals. An Versuchen der Handwerker, die Vorthcilc der Großproduktion auch sich selbst und ihren Genossenschaften zu eigen und nutzbar zu machen, fehlt es nicht. (Rohstofflager, Fachschulen, gemeinsame Maschinen, Verkaufsstellen u. s. w) L>ie sollten von icder einsichti gen Obrigkeit gefördert werden. Aber die vernünftigsten und wirk samsten Bestrebungen dieser Art bleiben hinter den Erwartungen zurück, sobald nicht der Staat, die Gesetzgebung durch Einführung nsler Ordnungen alle Genossen eines Berufes zu gemeinsamem Wirken vereinigt. Heute steht die Sache so, daß die Inhaber von reiche Waarenmagaziu-Jnhabcr eben im Auslände arbeiten, und die Handwerker des Orts müffen sich fügen oder untergeben; sie sind mit all' ihrem Geschick und Fleiß eben der Konkurrenz ocs Kapitals nicht gewachsen. In ähnlicher trüber Lage befand sich daS Hand werk am Anfang des Mittelalters vor Gründung der Innungen. Damals waren die vornehmen Geschlechter (die Patricier) der Städte die Herren des Handwerks. Um diese Herrschaft abzu- wersen, entstanden die Vereinigungen der Handwerker oder die Innungen. Nur Einigkeit machte die vielen kleinen Kräfte der be sitzlosen Handwerker stark. Uud sie erreichten ihren Zweck. Das Handwerk wurde durch diese Vereinigungen gewerblich, sozial und politisch stark und mächtig. Ei» ähnlicher Drang nach dem Zu- famnicnfassen seiner der Allgemeinheit so nützlichen Kräfte geht letzt durch das Handwerk. Sein energisches Verlangen nach obligato rischen Innungen, d. h. nach Ordnungen, daß nur Solche daS Recht bekommen, ein Handwerk zu treiben. Lehrlinge und Gesellen zu halten, die dasselbe wirklich gelernt haben, und daß nur solche Leute als Handwerksgesellen eingestellt werden, welche sich als solche le gitimsten können, ist ganz berechtigt. Alle diese Forderungen sind logisch wie praktisch zweifellos richtig, und nur mit ihnen wird es möglich sein. der Psuichcr-, Schwindel- und Wucher-Konkurrenz, die daS reelle Handwerk ruinirt, erfolgreich entgcgenzulretcn. Deshalb müffen alle Die. welchen die soziale Ordnung und der soziale Friede am Herzen liegt, sich darüber freuen, daß die Handwerker selbst die Fahne der Ordnung aufpslanzcn und auch die gesetzgebenden Mächte dazu auffordern. Es verdient Anerkennung, wenn die Hand werker sich entschließen, auch bei den ReichstogSwahlcn Viesen ihren Bestrebungen dadurch energischen Ausdruck zu geben, daß sie nur solchen Kandidaten ihre Stimme geben, von denen sie die Ueberzeugung haben, daß sie ernstlich gewillt sind, diese Ord- »uugsbestrrbungtn der Handwerker zu unterstützen. Thatsächlich sind daS seit vielen Jahren nur die Konservativen und das Centrum nemesen, und wenn die Handwerker früher schon einmüthig für die Kandidaten dieser Parteien gestimmt hätten, so hätten diese schm ttei" - . - ..... . längst stärker im Reichstage austreten können, uud die Handwerker- »orh wäre weiter gediehen. Las Treiben der offiziösen Zwangsschreiber in Berlin wird Laß sich diese Herren untercrnander in den wir schon neulich. Aber die Sprache. lamnüßigeweil ölner Zeitung" gegen den muner toller liegen, erwähnten mären ie sie Fürsten Alexander von Bulgarien plump und ungeschickt und erlaubt sich die Dreistigkeit, zu behaupten, daß diese Artikel „mit dem großen Bleistift des Fürsten Bismarck geschrieben seien", der zwar „ein Staatsmann von unerreichter Groye, aber vielleicht eben des halb kein feinhöriger, spursicherer Pubticist sei". Wir haben als rin unabhängiges Blatt keine Ursache, uns in die Kauipelei der journalistische» Lakaien des Fürsten Bismarck zu lunchen: aber die Wahrheit verlangt, darau zu crimicrn, daß die „Norddeutsche Allge meine Zeitung" lange Zeit über die feige Verschwörung der rwsi- schen Parteigänger gegen den Fürsten Alexander vollständiges Still schweigen beobachtete, während Blätter wie die „Köln. Ztg." und die „Post" mit Artikeln auf die Bühne sprangen, welche daSNechts- gesuhl des deutschen Volkes aufs Tiefste empörten uud sein Ver trauen aus die Politik des Fürfteu-Neichskanzlcrs zu erschiittern anfingen. Waü soll nun die widerliche Prügelei unter den offiziö sen Zwangsschreibern? Einen anderen Zweck kann sie unmöglich haben, als soviel Staub anszuwirbeln, um uöthlg ist. eine politische Schwenkung porzubcrciten. Nach welcher Richtung? Das hängt von dem ferneren Verlause der Entwickelung in Bulgarien ab. Hier erlebt man allerdings ganz Ungewohntes Bekanntlich hatte der kaiserliche Sendbote, General Kaulbars, die Regentschaft genöthigt, den Belagerungszustand aufzuhcben, damit sich die wahre Gesinnung des Volkes bei den Wahlen zur großen Nationalvcr- samlmung frei (d. h. russenfreundlich) kundgeben könne. Eine große Volksversammlung wurde russijchcrseitS in Sofia anberauiut. Sie verläuft tumnmltnariscl). Ein gekauftes Subjekt, das in: russcn- srcundlichen Sinne agitirt, wird von der Tribüne gerissen und blutig geschlagen. Nun crschci»t zu allgemeiner Verblüffung der russische General Kaulbars selbst in der Versammlung und steigt auf die Tribüne. Er wird heruntergepfisien. „Wollt Ihr dem Willen des Zaren gehorchen ?" fragt er die Bulgaren. Ein vieltausend stimmiges „Nein!" antwortet. Kaulbars steigt entrüstet herunter und fährt spornstreichs zu den Konsuln Deuttchlands und Oester reichs. Er hatte als Vvlkstribun einen vollständigen Durchfall erlebt. Ein Sendbote des Zaren, ein Geuccal in Uniform, der als Wanderprcdigcr die Volksmenge gegen die Regierung^ bei der er beglaubigt ist. auszuhetzen sucht, das ist das neueste Husaren - stückchcn der russischen Diplomatie. Durch sein Fiasko nicht cnt- muthigt, bereist dieser Gcmen-Diplomat jetzt Bulgarien. Ueberzeugt man sich denn in Petersburg gar nicht davon, daß die Bulgaren eben nicht Russen werden wollen ? Fürst Bismarck hat diesen Widerwillen der Bulgaren gegen das Kvjakischwerden unzweifelhaft vorausgesehen. Er hat den Russen Gelegenheit geben wollen, zu zeigen, wie weit sie cs in Bulgarien dringen. Hätte er sie in diesem Versuche gestört, wäre er ihnen in den Arni gefallen, so hätte er Deutschland den tödtlichen Haß Rußlands zugezogen, und das russisch-französische Bündniß gegen Deutschland wäre fertig. Jetzt wird Rußland allmälig auch inne werden, daß mit Gewalt dort nichts anzufangen ist. Es wird schon auf den Standpunkt einer Ordnung der hulaarischen Verhältnisse durch Gcsammt-Europa znrückkchren. Die allgemeine Lage gestaltet sich damit immer friedlicher, und dies erzielt zu haben, ohne Rußland in die Arme Frankreichs zu treiben, ist ein neues Verdienst Äismarck'S um den europäischen Frieden, den zu erhalten das A und O seiner aus wärtigen Politik ist. Rtuefte Telegramme ver..Dre»vnerRa»r." vom 5. Octbr. Berlin. Die offiziöse „Nordd." schreibt bezüglich der Rund reise Kaulbars: ..Wenn die „Köln. Ztg." an diesen Entschluß des Generals Befürchtungen knüpft, so mögen ihin vorhergegangene Ereignisse vielleicht gewisses Recht geben. Andererseits aber darf auch nicht außer Acht gelassen werden, daß man es in Bulgarien mit einem Volke zu thun hat, dessen politische Schulung über die ersten Anfänge noch kaum binaus gekommen ist und besten öffent liches Gebahrcn daher leicht Formen aunimmt, deren Urwüchsigkeit dcni an abendländische Sitten gewöhnten Beurtheiler bedrohlicher dünkt, als sie thatsächlich ist. Der PanslavisninS, dessen völlige Nnkeuntniß der wirklichen internationalen Sachlage ihn jetzt wieder zur Lancirnna der geschmacklosesten Angriffe auf die Leitung der deutsche» Politik anipvrut. dürfte dann auch, wie gewöhnlich, so auch jetzt wieder, weit über das Ziel hinausschicßen, wenn er aus den neuesten Vorgängen in Sofia für Rußland die Nothwendigkcit folgert, je eher desto besser in Bulgarien einznrücken. Auch wenn nicht Erwägungen andeiweitcrArt obwalten, so wären immer n»ch geschichtliche Traditionen zur Stelle, welche darthun, wie fragwürdig der Nutzen einer solchen Maßregel für das Interesse des Okkupiren- den zu fein pflegt. Wir erinnern beispielsweise cm Polen, woselbst eine starke rujsiichc Partei vor der Bcsitznalzznc nicht zu bindern vermochte, daß später so mächtige Reaktionen gegen den Besitzer selbst emtratcn. wohl auch der! meint, was mit wahrscheinlich in die übrigen LandeStheile tragen wird, erreicht werden soll, wenn nicht ein Vorwand zur Besetzung da ist, ist schwer zu begreifen. Ferner auf dem Wege sich der Revolution als deS Mittels für seine Zwecke zu bedienen, scheint man rnssiicher- seits vor einem weiteren Vorgehen aus diesem Wege nicht mehr zuriickzuschreckcii. Berlin. Die „Germania" schreibt; Die Lage des hl. Stuhles hat sich durch die geradezu diabolische Agitation in so hohem Maße verschlimmert, daß der Papst, wie uns aus Roni ans privaten, Wege mitgctheilt wird, die Nuntien auf diese Agitation gegen die Kirche und das Papstthum hinwies und ihnen ausgab. die Aufmerk samkeit der Regierungen aus die Gefährlichkeit der Lage des Papst thums hiiizulcnke». Wien. Laut einer Meldung der',,Wiener Allg. Ztg." stürzten gestern Stacht im Budgctsaalc des neuen Pnrlamcntsqebäudes die Dippelbäume (Dachsparren) ein. Wien. Cholcrabericht. In Triest erkrankten 11 Personen und verstorben 2, i» Pest 4 von 6 Kranken. — Die ostasiatische Post brachte neun Millionen in Gold und Silber vom anamitischen KvnigSschatze. der seinerzeit inHue erbeutet wurde. Temcsvar. Die Stadthauptmannschait ließ dem Redakteur der „Neuen TemeSvnrcr Ztg." Friedrich Reusche, angeblich wegen politischer Bedenken einen Ausweisungsbefehl znstellen. Paris. Heute Abend spielt im Chateau d'cau-Theatcr ein Drama „Jnarez", welches Bazaine und andere lebende Personen vorfüdrt. Cassagnac verspricht, das Thearer mit bonapartistischcii! Raufbolden zu stürmen. Um diese würdig zu empfangen, stellt! die Thcaterdirektion der Studentenvereinignng einige Hundert Frei karten zur Verfügung. Ein Kamps ist nicht unmöglich. Melbourne. Ans der Insel Niapu fand ein von Erd > erschüttrmngen begleiteter vulkanischer Ausbruch statt. Verluste an Menschenleben kamen nicht vor. Ein neuer Berg, 200 Fuß hoch, ist entstanden. Tic Insel ist mit Asche bedeckt, stellenweise in der Höhe von 30 S«4 Die Berliner Börse erössnete infolge der bnlgariichc'n Meldungen schwach. Tie Spekulation war rescrvirt, das Geschäft still, auch später nahm dasselbe keine größere Entwickelung an. Das Hanplintcressc konzentrirle sich auf Franzosen, die trotz, ungünstig n Einnahmen stiegen. Auch andere österreichische Bahnen wncen recht fest, inländische spekulative Bahnen Anfangs ziemlich beleb., später still. Von spekulativen Banken waren Diskonto ichwanteiw, deutsche Bank höher. Bergwerke ans sester Gniiidlenden; schwankend, fremde Renten ndgeschwächt. Im Kassciverlehrc waren deuncae Palmen tesi. oslerrcichischc aiizichend. Banken ruhig, Bergwerke uns Industrien fest und belebt, ösierreichnche Prioritäten ziemlich lest. Privatdiskont 2 Proz. Tie Nachbörsc war sehr fest. Franksvrt a. M„ 0. Octbr. Nredi« W,7L. SlaalSbalm 291.7.',. Loni- bardrn 87M. Galizier 1k<>,7.'>. Gavi'ter 7'>,so. «proc. Unaar. Goldremr LIScanto 212,10. 8«er Russen —. Mecklenburger —. gejt. Wir«. 0. Oktober. 8rr»U 278.8». StaatSbalin 297,7L. Lombarde» 107.0». Nordwestbah» 171,25. Marknoten «1.80. Ung. Yredit 288,00. Fest. v 0 rtS, 5>. Oktober. Schlich. Rente 82,80. Anleihe II»,92. Italiener NN.I,.. Staatsdabn 188. Lombarden 230. d». Prioritäten —. Spanier 63W. tkgyptcr 38«.V». Ottomanen 807,00. Reue Anleihe —. Fest. Bre - lau , k>. Oktober, Rachm. lMeireibemark». Spiritu» pr. 100 Lilcr 100 Proc. Pr. Octbr.-Robbr. 36,10. vr. Stovbr.-Dcc. 36.18, vr. OtpripMai 37,7». Roggen »r. Oktober 130,0», pr. Rovbr. - Drcbr. 130,0», vr. April-Mai 133.0». RSböl loco pr. Oktober - November 13,00, pr. April-Mai 11,00. Zink »msahioo. — «etter: Schön. Stettin, b. Oktober, Nachm. 1 Uhr. tGetreibemarkts. Weizen matt, loco 113—l»1, pr. Oit.-Nov. >81.30, pr. AprMMai l«»,0». Roggen unvrrüudcrl, loco 118—122, pr. Oktober - Rovcmbrr 121,0», pr. April-Mai 128,80. Rtiüöl «nveriinbert, pr. Oliober-Novdr. 13,00, pr. April-Mai 11,20. Spiritus klau, loco 37,0», pr. Octobcr-Rovcmbrr 3«MI, pr. Rovrmbcr-Dccbr. 3«,90, pr. April- Mai 38,8». Petrolrum loco prrstcucrt NIancc 1 Proc. Tara 10,70. Amsterdam iBrodulteni. 8. Oktober. (Schlich.) Wcizrn Per November —, per Mai 218. Roggen per Oktober 120. Lokales und Sächsisches. — Se. Majestät der König begab sich gestern Abend ^ !) Uhr mit dem Wiener Schnellzuge in Begleitung des Kgl. Flügel- - adjutantcn Major v. Malortie nach Wien, um alsdann nach Sleier- ^ mark zu den daselbst stattfindcndcn kais. Hochwildjagdcn zu reise». Mit demselben Zuge verließ Se. K. K. H. der Gcoßherzvg von Toskana mit dem Dienstlämmerer Oberst Baron Silvatici die Residenz, während die Frau Großherzogin von Toskana, K. K. H.. heute mit der Oberstbofmeisterin Gräfin ö Tonrll und Hofdame Gräfin Lcdochowska avrcist. — Gestern Nachmittag 6 Uhr fand im Residcnzschlosse kleinere Hostafci statt, an welcher Sc. K. H. Prinz Georg mit hoher Familie, sonne die noch anwesenden Fürstlichkeiten lhcilnahmeii. Ihre Kgl. Majestäten begaben sich lsicrauf wieder nach Strehlen zurück, woselbst um 8 Uhr der Thce eingenommen wurde. — An „Ihre kais. kal. Hoheit. Erzherzogin M aria Ioies a" > sandte auch das katholische Kasino in Leipzig ein Glückwiinich-Telc- s gramm. Darauf kam folgende Depesche : „Kaiserliche Hoheit danten , bestens für Wünsche. Kammcrvorstcher v. Türkheim". — Se.Maj. der Kaiser von Oesterreich hat folgende Ordens- i auszcichnnn g en verliehen: der Odcrstallmcister v. Ehrenftcm, I der Ministerlairath im Ministerium des Königlichen Hauses, Ge- ! beimrath Bür, der Hosmarschall Er. K. H. des Prinzen Georg. ' Freiherr v. Gntschmid erhielten das Grvßkrenz des Franz Josef - Ordeirs, der Ceremonienmeister Freiherr v. Miltitz das Komtlnirtren',' des Franz Josef-Ordens mit dem Sterne, der Kapellmeister Hosiath Schuch daS Ritterkreuz der eisernen Krone dritter Klasse und der Gehcimsekrctär und Registrator im Ministerium des Königlichen Hauses Münch das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens. — Vorgestern reisten wieder von hier ab: Ihre Kgl. Hobest die Herzogin Amalie in Bayer n, Ihre K. K. Hoheiten die Erz Herzoge Ludwig von Oesterreich und Ferdinand mit Gc maylinnen, Se. Kgl. Hoheit der Erbprinz und Ihre Kgl. Hoheit die Erbprinzcssin von S g ch s cn - Me i n i n g c n. — Von H o chz c i tsf iirstl i ch k e i te n reisten gestern weiter ab: Se. K. H. Erbprinz von Meiningen vom Berliner Bahnlinie; Se. Hoheit Fürst von Hohenzvllcrn-Siginarmgen früh vom Leip ziger Bahnhöfe und Se. K. H. Herzog von Genua Abends 0 Uhr voin böhmischen Bahnhöfe. — Se. K. K. H. der Großherzog von Toskana, in Begleitung des Herrn Oberst v. Kirchbach, beehrte gestern Nach mittag 0 Uhr das Panorama auf der Pragcrsttaße mit einem längere» Besuche. — Die Hochzcitsseierlichkeitcn an unserem Hofe sind vorübcr- acgangen, olme daß verschiedene andere Verlöbnisse von Prinzen und Prinzessinnen, die man als bevorstehend angc- kündigt hatte, prvklamirt worden wären. Dafür wird Wiener Blättern setzt ans dortigen Hvfkreffen von einer Verbindung der beiden Fürstenhäuser geschrieben. Sv lange es in einem Fürsten hauie heirathstähige Söhne und Töchter aicbt, verbindet sic die geschäftige Fama, ohne daß sic es selbst wissen. — Zum Konsul der Vereinigten Staaten von Amerika in Leipzig nt Herr Samuel R. Millar cnicmnt worden. — Ihre Exccllenz die Oherhofmcistcrin Freifrau v. Globig giel't heute Abend eine Festtafel, zn welcher 80 Einladungen er gangen sind. — Am Sonntag hätte, wie ein hiesiges Blatt meldet, die un leidige Sucht des Publikums, sich bei Wagenanfsahrten all zuweit vorzudrängen, bald einen schweren Unfall herbeigeführt. Als Mittags gegen 12 Uhr Ihre k. k. Hoheiten die Erz- hcrzöge Otto >uid Ludwig durch die Knrfnrstenstraße führe», geriet!) die in der Striescner Straße wohnende Näherin Martha Lange unter den Hofwagcn. Die Verletzte wurde sofort in der Wohnung der Frau Dr. Ivel von Herrn Dr. Klemm untersucht, der die Beschädigung als unerheblich konstatircn konnte Die Erzherzoge fuhren erst nach beendeter Unlersnchnng weiter und ließen für die Verletzte eine Droschke herbciliolen. Nachmittags erschien in der Wohnung der Näherin ein Lakai, der im Aufträge der Hoden Herren Erkundigungen einzvg und ein namhaftes Schmerzensgeld überbrachtc. - Wegen der von den Stadtverordneten neulich angeregten Beseitigung der Ausdiinstungcn des Zw in g er tc ich es hat der Rath veichlossen. mit dein Kgl. Finanzministerium unverzüglich ni Verhandlungen zu treten, um die Speisung des im Eigenthume des StaatssiskuS befindlichen Teiches mit reinem Wasser zn erreichen, inzwischen jedoch zur möglichsten Beseitigung der zur Zeit vor handenen üblen Ausdünstungen de» Hochitrahl im Teiche täglich außer an Regentagen cmc halbe Stunde wringen zu lassen. — Im Mai dieses Jahres war vom Rathe veichlossen worden, die in dem Bebauungspläne für das vormals militärfiska lische Areal mit IV. bezeichncte Baustächc, welche nngcfähl 0500 qm. umfaßt, für den vom Kal. Finanzministerium geforderten Preis von 300.000 Mt. für Schulbanzwccke, insbesondere zur Er-
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