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- Erscheinungsdatum
- 1886-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188609052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 4-5, 16-17, 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-09
- Tag 1886-09-05
-
Monat
1886-09
-
Jahr
1886
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Racht-Lelegramm. London. In, wtä» eine tn der »ab ach« matton vervreikrr. vurch welche die Eingeborenen aufgefordert werden, sich von dem englischeii Joche zu befreien. Der Maba Radscha von Dhuligsinah dabe sich den Russen angeschlvssen, welche nach dem JnduS vor rückten. WttfMU, KesMrmW. Mchrkcrillk. Kmii-nkille. Xvukoitoa ja Kr1I1»ator ^a»- Mkrrm^. pnssoaä klir Aolyzeils-Keslyenke, k'ostitrUt.onls, I^ron^ttboa, Noiss- anli «nn»ti^on ttoloxvn- «c.t onjlvv !a vronio, . Vsni»- < nto. ote. Uralr- Ulz'Ijlrlm Iteclri.rf'i-^rtilcvl. 5i„rtjn,6it' 4or avaoston IM«! trwx. tioittiiKijünon- vn«j r^u0"0<»-8t lu,»ot kstteitOv. Uckott t^iitircslolt <lor nouostou u»»(1 ori^iltoUvtou ^rro>»^ni8L0. l8el>lr»8««^l,. ttVIl». vronooSI, valck^runckül. sollt krnn» Hllrtlon, ^nsodles,- plnsel, lusobplnsel. <D»i7L «-It»t»«ttr INarlvnntr. »7. ^u,«Il«nnti^. Iv. ^lso»»t»^t» »«iortolintr <8ta«It «ürlitnt. ZK V»plRSvinIv lUwnii^avtiiR von iiWlMiWli >o omlleo: V,k>8 L 8ei>I<>»,«tr»,»« II, Kkrvkj^^i'vittLlre, —" O""- «M««««»^ ^ ji paoklmann, -sh bi« IiI««x»>Rtr. »«»>,. ikAd«»M L!I»Ie«v-L!88i« in bekannter vorriiirUelivr Oütv unct IteluI -i k»7»i ilc äor L-rlouionis-llpottielcs Irt 8. »*§ri II« !>>>. I tL8. Ks««- «--«USMANk» -N»-«'dL «'.SÄ . ^tolior kür at^IvoUo vvoifiliviro Ilanclarlieikeir. 8m^rna - ^rbeiisn, Disoli-, Reise- unä ^ensterckeeken. ^Itckeutsoiie ^einen- HDI*EElRl Ah Eil ilrdejtvn in immenser ^.usrvrrlrl. 1'upiss«!rio- und kfen^ressstoffe kür 8toro», Vitra^en. Oanlinon; dentseiie, enMselie, krun/.Ssiselie, 2« ^.1 tu»»ritt SO. ^^ boissisolie LLIrvIssarne. Orösste ^us^vaüi von I^eusieiten aller l'npisseris-^rtiicvl. Oesei,/.!, gescliütrk« klessins. Rilli^sbe Rroiso. Nt. 248. 31. lahkMg. Auslage: 42,000 Srpl. wtttermmO-Niirsillile» fite 3. Sevlcmbcr. iltcrZnderliNter Wind von »titilercr Stiirkr. Heiler und trock«». Temperatur wrni» »criNivrrt. Bim.: Sleizu»» zu vritiilirr Kewillerbiid»»». Dresden, 1886. SMMtllsi, S. SchtlU'. vercmiwortNcher Rrbakteur wr Politisches vr. Emil Biere» M DE». Nur zu eluer ganz kurzen, wenige Tage in Anspruch nel,inen den Sitzung versammelt sich etwa am 20. September der Reichs tag. Einziger BerathungSgegcnstand wird der neue Handelsvertrag mit Spanicu sein, der Deutschland verschiedene Vortbeile bieten soll. Obwohl der jetzige Hnndelsvcrtrag mit Spanien erst Ende Juni 1887 abläust, legt die Neichsregierung Werth darauf, den neuen rasch unter Dach und Fach zu bringen, da. wie halbamtlich versichert wird, „die Vcrhiiltnisse in Spanien bekanntlich schnellem und überraschendem Wechsel unterworfen sind". Wenn Wist Bis marck nicht nach Berlin kommt, um an den Verhandlungen thcilzu- nchmcn, so werden diese rasch voriibergehen. Der ordentliche Reichs tag tritt erst später, etwa Mitte Oktober, zusammen. Bevor der eigent liche Grund, die Dringlichkeit des spanischen Handelsvertrags, bekannt wurde, nahm man vielfach an, WrslBismarck verspüre dasVediirsniß, vor dem deutschen Volke seine Politik gegenüber Rußland, aus Anlaß der bulgarischen Vorgänge, klarzulcgen. An Verdrehungen hat man cS allerdings weder auf der einen noch anderen Seite fehlen lassen. Diejenigen Blätter, die vorgebcn, im Sinne des Fürsten Bismarck zu schreiben, haben dem deutschen Reiche eine unwürdig zu nennende Stellung zu Rußland angewiesen. Nicht einmal der Ausbruch sittlicher Entrüstung über den russischen Gcwaltstreich in Bulgarien sollte dem deutschen Volke erlaubt sein. Ginge cs nach jenen Blättern, so bestünde die ganze Friedenspolitik des deutschen Reiches darin, Rußland schalten und walten zu lassen, ja jedes freie Wort über unerhörte Treubrüche und Handlungen des Despotismus zu unterdrücken, „Väterchen Zar" ja mit keinem Athcmzuge zu reizen, sonst Verbünde sich Rußland niit Frankreich zum Kriege gegen uns. Das deutsche Volk hat nun freilich eine etwas andere Auffassung von seiner Machtstellung. Es verkennt die Schwierigkeiten der Lage zwischen einem eroberungssüchtigen 100 Millionenreiche und einer rachedurstigen Republik- von 40 Millionen keinen Augenblick: rechnet mit der Möglichkeit, einmal seine Einheit und Freiheit nach zwei Fronten hin verthcidigen zu müssen. Aber daß die ewige Her vorhebung dieser Verhältnisse durch die offiziösen Zeitungen nur »njercFeinde übermüthiger machen muß, ist auch klar. Und wennFürst Bismarck das Bcdiirfniß empfände, öffentlich vor der Nation die groben Schnitzer seiner plumpen Journalisten zu verbessern, so wäre es ihm nicht zu verdenken. Er hätte dabei zugleich Ge legenheit, mit der fortschrittlich-klerikalen Oppositions-Presse ab- znrcchnen, welche darauf ausgcht, die Schwierigkeiten der aus wärtigen Politik Deutschlands gegen den Fürsten Bismarck aus zubeuten und ihn deshalb, weil er dem Zaren nicht in den Arm fällt, als einen D iplomaten zu verdächtigen, der seine Sache schlecht mache und Deutschland zu einem Vasallenstaat Rußlands hinab- gleiten lasse. In der inneren Politik hat Bismarck keine Erfolge gehabt, jetzt zeigen sich mich Mißerfolge in seiner auswärtigen Politik — dieses Leitmotiv hört man unschwer aus dem wirre» Orchester der oppositionellen Presse heraus. Indessen Fürst Bis marck besitzt noch andere Mittel, den Nachweis zu führen, daß er immcr noch der berufene Meister der Staatskunst ist und den europäischen Frieden zu wahrer: weiß, ohne entweder Deutschland zur russischen Schildwache oder Rußland zum Bundesgenossen Frankreichs zu machen. Es sollte uns gar nicht wundern, wenn sich BiSmarck und Giers erst in Franzensbad und jetzt in Berlin — ans Kosten Frankreichs verständigt hätten. Die große starke französische Republik gewährt jetzt einen wunderlichen Anblick. Schweigend, aber lauernd verfolgen die Franzosen die weitere Entwickelung des bulgarischen Trauerspiels. Ihre innere Erregung verbirgt sich nur schlecht unter der äußerlichen Gleichgiltigkeit. Es können Umstände eu,treten, wo die Revanchepolitik Volk und Regie rung Frankreichs wie ein Fieber überfallen und widerstandslos mit sich reißen wird Ein französisches Blatt hat uns bereits ganz offenherzig verrathen: „Wenn von Seiten Rußlands der erste Schuß fällt. so gehen in Frankreich die Gewehre von selbst los!" Eine weitblickende, wahrhaft nationale und republikanische Politi!! müßte den Franzosen allerdings sagen, wie tböricht sie handeln, wenn sie einem n»fruchtbaren Dentfchenhasse die Lebensinteri" Frankreichs am Miltclmccrc und im Oriente opfern. Wenn Franzosen nicht blind und taub gegen die Lehren der Geschichte sind, müssen sie wissen, daß nur ihre Jahrhunderte lange sinnige Politik der Angriffe auf daS deutsche Reich die ll ländcr und Russen zu Weltherrschern gemacht hat. Indem Franzosen mit einem ungeheuren Aufwand von Opfern an Geld und Blut ihre Grenzen nach Osten auszudchnen strebten und da mit schließlich doch keinen Erfolg erzielten, verloren sie ihre schönsten Kolonie» an England. Ebenso ist es nur den durch die Franzosen in Centraleuropa veranlaßten unaufhörlichen Kriegen zu verdanken, daß Rußland zu einer Macht emporwuchs, die chm gestattete, den Protektor von ganz Europa zu spielen und" Jede» zu bedrohen, der ihn, nicht zu Willen ist. Die Franzosen sind von den Deutschen niemals angegriffen worden und haben auch kür alle Zukunft keinen Angriff von uns zu befürchten. Unsere Festsetzung in Metz und Straßvurg ist blos eine Defensivmaßreael, zu der die Franzosen selbst durch ihre Angriffe gegen uns den Grund geliefert haben. Wir Deutschen haben keine Ursache, zu wünschen, daß dieser Zristand fortdaure und wegen der deutsch- französischen Differenzen England und Rußland, jenes zur See und dieses aus dem Festlande, fortwährend den Schiedsrichter der Welt spielen können. Aber auch die Franzosen, dünkt uns. haben daS höchste Interesse daran, daß dieser Zustand nicht andaure. Wie die Dinge liegen, muß jede Stärkung Rußlands auch eine Schwä chung Frankreichs sein, weil sie die Machtsphäre des moSkowitischen CäsariSmuS vergrößert, der schließlich auch die Republik verschlingen wird, wenn er Über den GermaniSmuS Herr geworden sein sollte. Auch wird jeder Krieg, den Frankreich an der Seite Rußlands führt, England auf der Seite der Gegner Frankreichs sehen und unter allen Umständen, der Landkrieg mag auSsallen wie er will. Frank reichs Seemacht gefährden. Es wäre nicht da» erste Mal, daß England die Gelegenheit benutzt, Kolonialbesitz und Flotte Frank reich- »u verrückten und so seinen Rivalen wieder auf etliche Jahr- zehnte unschädlich zu machen. Interesse, ein sraiizösisch-russischcs Bündnis; Für Deutschland war cs ei» hohes »II ,iu,i;c>„,cri-lui„,u)es Bündnis; zu durchkreuzen-, aber was haben die Franzosen nun davon, das; sic die guten Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland gefestigt habe» ? Nächst Bul garien ist es in erster Reihe Frankreich, das die Zeche bezahlt. Das durch Bulgariens Unterwerfung der Mitlelmeerherrschaft ein gutes Stück näher gerückte Rußland schmälert aus's Empfindlichste die Stellung Frankreichs i» der Türkei, in Kleinasien, in Eghpten, am ganzen Mrttelmeerr. Noch ehe Fürst Alexander von Bulgarien — wie lange er noch diesen Titel führt, weiß zur Stunde Niemand — in seine Haupt stadt Sofia ein.zvg, erhielt er die gute Kunde, daß die aufständischen Truppen sich ans Gnade und Ungnade ergeben und seine Verzeihung nnacruscn haben. ES herrscht somit wieder vollständige Ruhe und Ordnung in Bulgarien; der Wille des Fürste» Alexanders allein gebietet ans beiden Seiten des Balkans. Reicht dies aber uns? Genügt selbst der begeistertste Empfang in Sofia, um den Fürsten aus dem Throne zu erhalten? Er ist von allen Mächten verlassen, für ihn erhebt sich nirgends ein Arni. Tie Unterwerfung seines Heeres, die Begeisterung seines treuen Volkes — sind sie ausreichende Bürgschaften für seinen Thron ? Die Stunde der Entscheidung ist nach dem Einzüge in Sofia nahcgerückt. Fast allgemein glaubt man, Alexander werde in wörtlicher Befolgung seines Eraebenhcitsschreibcns an den Zar seine Krone isiederlegen und das barsche eonsilinm alionncli befolgen. Andere meinen je doch, der telegraphische Knicfall des Bnlgarensürstcn vor dem nicht an Stimmen, die Alexanders Selbstdemnlhignng auf die üblen Einflüsterungen falscher Nathgebcr znrücksührcn. Jedenfalls bereut der jugendliche Fürst den Geschwindschnß, den er mit seinem demutlivollen Schreiben gethan hat. Die unauslöschliche Feind schaft seines kaiserlichen Verwandten an der Newa hat sich freilich rn der häßlichsten Weise vor Europa enthüllt, aber was liegt dem Zaren an dem Urtheilc der Welt ? Es ist jedoch nicht aus geschlossen, daß der Bulgareirsürst den Zaren beim Worte nimmt und dessen Erklärung, sich solange nicht um Bulgarien kümmern zu wollen, als der Battenberaer dort sei, als ein Versprechen ans- fcißt. Lins einen Versuch, unbekümmert um den Zorn feines ge strengen Herrn Vetters an der Neva, in Bulgarien zu regieren, könnte cs der Batrc.-.l eracr wob! ankommen laste». Ob er »doch acht oder bleibt — gleichviel, dü Wr.t weiß seit dem Bricsircchsel der beiden Fürsten sehr genau, welcher größere ist. Ob, er jedoch j cc," ' von beiden Alcxandem der Renrste Telearamme Her „Dresdner Ra»r." von, 4. Sept. Berlin. Die Kaiserin ist heute früh nach Baden-Baden ab- gereist. — Prinz Wilhelm bcgiebt sich Montag zu den russischen Manövern nach Warschau. — In den Oktober d. I. fallen die Jubiläen zweier Orden, des am 18- L)ktbr. 1861 gestifteten prenß. Kronenordens und des Kgl. säebs. Militärs - St. Heinrich-Ordens, welcher am 7. Okt. 150 Jahre besteht. Der vvrnehmstcTräger des letzteren ist der deutsche Kaiser, der das Großkrcuz desselben am 9. Okibr. 1670 von König Johann erhielt. Die für den Kaiser be stimmte Dekoration ist mit dem Lvrbecrkranz im Mittelfeld ge schmückt. König Johann bestimmte, daß die ans diese Weise außer gewöhnlich geschmückten Insignien nur vom Kaiser getragen werden. — Der Reichstag wird den; Vernehmen nach für den 21. d. einbe- rufeir (die „Köln. Ztg." nennt den 10. Sept. als Bermungstermin). — Giers ist frün nach Petersburg abgereist. — Das Berliner reme Prcich. voukols —. i.?»«vlcr »»/,. Neue EgigXcr 95'/». Garant <kt»u»cr 98>/„ Otlomanda»« 9V>. 6»e,;-Vlclir» 799-. EPniNrr . — Stil»- mnn» t Fkft. — Wrttcr: Brrs.tdkrliq. B r c « l a u . -I. Septbr., -iachm. iGclrkidcmarr». EpIrituS vr. >99 Liter 199 Proc. Vr. 8kvlvr.-Octbr. A.99, vr. Norbr Der. 98.99, vr. Avril-Biai «9,e». iiioaac» vr. Sepl.-October 198,99, Vr. Stau.-Tee. IW,99, Vr. AVril-Mni !.!9,99. Rüböl loro vr. ElvI.-Tkiobcr 19.99, Pr. Lciuücr-Nov. —. Zink »I!isahi»9. — Wetter: Tiavsi'ch. Stettin,«. Scvtbr., NachnnttaaS I Mir. iGctreidelnark». Weizen flau, loco 199—199. Pr. Ecvtembcr-Lctbr. 199,99. vr. April-Mai >97.99. Nonac» matt, loco 192—191, vr. Sevicinber.Sctbr. 199.99. vr. Avril-Mai IM.99. ALSul behauptet, Pr. Lept.-Oetober «9,79, vr. April-Mai ««.99. -Spiritus behauptet, loco L9.89, vr. Scptcmber-Oclober 99.29. Pr. Oelbr.-Movember 39,89, Pr. April- Mai «l,99. tvetrolenm loro versteuert Usance >s, Proc. Tara 19,79. A in stcrva >» cPropuftcnf. «. Scplhr. lSchlnsi.f Weizen per November 917. Rönne» per Lctober —, per März «39. Polizeipräsidium verbot 6 Arbeitcibezirksvereine. — Die „Köln. Ztg.' meldet aus Sofia, Fürst Alexander habe während der Nacht eine Depesche erhalten, in welcher Fürst Bismarck ihm widcrrathc, die Vcrfchwörcr zn bestrafen. (?) — DaS Ergebniß der Stichwahl im Lauenburaer Rcichstagswahlkreis ist noch nicht vollständig bekannt. Verfing (sreis.) ist indetz gewählt. Wien. Nach Meldungen aus Sofia wurde Karawelow gestern Abend auch von der Polizeiaufsicht befreit. Nnssischerseits wird verbreitet, daß der Fürst nur dem russischen Konsul Bogdanofs sein Leben verdanke, weil es dessen Intervention gelungen sei, Giuew von der Ermordung des Fürsten abzubringen. — Ter bulgarische Gesandte in Bukarest, Hatscheivitsch erklärt im Gegensatz zu der Ansicht des Zaren, daß die Möglichkeit eines Bürgerkrieges in Bulgarien ansgcscblosscn und die Ruhe gesichert sei, wenn nicht durch auswärtige Einmischung die Saat der Zwietracht genährt würde. — Der Fürst gicbt volle Amnestie. — Der „Pvlit. Korr, wird aus Konstantinvpel bestätigt, die Pforte beabsichtigte den Mächten die Einberufung einer Konferciu zur Lösung der bulga rischen Frage in Vorschlag zu bringen. Das Resultat der darauf bernglichen Sondirungcn bestimmte die Pforte, den Koiifcrenz- aedanken anfzuacben. da derselbe russischerscits entschiedenen Wider spruch fand. Nach den Einwendungen, die seitens Rußlands er hoben worden sind, dürfte der Konferenzgcdanke in naher Zeit kaum wieder auflcbcn. Paris. Bonapartistische Blätter kündigen die bevorstehende Aussöhnung des Prinzen Victor mit seinem Vater Jeromc Napo leon an. — Der „Tcnrps" bestätigt die neueste Bclsortcr Spioncn- aeschjchte, erklärt aber, der deutsche Oberst sei auS der Haft ent lassen worden. — Die radikale Presse kündet eine Interpellation an, weshalb man das neue Spionenaesetz nicht anwendc. Sofia. Die Korrespondenz oes Zaren niit dem Fürsten Alexander ist erst am 3. d. Morgens bekannt geworden. Der Fürst ist wegen der Abdankung noch nicht eniichlossen. Bei der Abdankung wären Unruhen wahrscheinlich. Die Offiziere der fürstlichen Um gebung sind gegen den Rücktritt. Die Berliner Börse verlief reservirt. Spekulative Banken waren bei etwas schwächerem Kurs nur vorübergehend etwas be lebt, deutsche Bahnen anfangs behauptet, spütcr abaeschwächt, österreichische Bahnen auf ungünstige Rübcnerntcbcrichte nach- gebend, Bergwerke infolge der in Aussicht genommenen weiteren Eisenzollerhöhungen Rußlands schwach. Von fremden Renten waren Egypter vorübergehend belebt. Im Kassavcrkehr waren deutsche Bahnen ziemlich fest, österreichische nachaebend, Banken ruhig, Bergwerke still, Industrien belebt und fest, österreichische Prioritäten meist etwas besser. Privatdiskont 1°/« Prvz. sr » » t«» rt 0. 1. Seplir. «»Vit 991'/,. s«--«»a»n 183'/,. Lo». »«rdn, —. «»lizier 73,89. «proc. Nn„r. «oldrcnic »««conto 997,10. 89er Rnffeu —. MeSlendurger —. Still. «len. «. «e»»r. «lredit 979.9». S«aai»bahn So«,dar»«« »altzirr -. «lteth.l -. «»,. «„» 197.SS. e,m. - - . . »ar»». 1. «e»«»r. «-»in». Rente «3.39. Anleihe 199,97. JtaNe»» 199.19. «1«-,S»,hu «33.73. v,m»,r»ra 998.93. :»,. «rioritälea «panier 81,93. «Ihpter 373.99. Ottomanen «98,99. Rene Anleihe —. Fest. »,»»,«.«. «eptdr.. vorm. II Ude 19 Mln. Sonsol» 191. 1873er SttNener W'/^ -omdarde« S'/,. »««,. riirle» !«'/,. «Vr oc. fimdtr«, »«er«»««» U»»/«. «Pro« kn,«e. Golde««, «3-/» vefterr. «oi». Lokales mW Sächsisches. — Vorgestern Abend besuchte Se. Kgl. Ho heit Prinz Leopold Von Bayern in Begleitung zweier Offiziere den Zoologischen Garten. — Der hiesige kgl. Preußische Gesandte Graf Dönhoff ist nach Beendigung seines Urlaubes hierher znrückgelehrt und hat die Leitung der Geschäfte wieder übernommen. — Das Königsdiner findet m Zwrckau während der Ma- novertage im Hotel „Deutscher- Kaiser" statt. — Gestern Mittag wurden aus Anlaß des Gedächtnis;- tages der Konstitution mehrere Hundert Arme der Stadt vom Armenamt gespeist. — Aus Anlaß des K onstitntionsfestes waren gestern Abend die öffentlichen Plätze der Stadt durch Gasphramiden er leuchtet. — Am Freitag gab Herr Kammcrherr Gras Luckncr den Herren Generälen und Offizieren am dem Manövcricld hinter Oberhäßlich bei Dippoldiswalde ein Frühstück. Nachdem „das Ganze Halt!" geblasen war, fuhren statt der Kanonen die Svene- und Geschirrwagen des Herrn Grafen und des Herrn Hottraikeur Siegel in die Gesechtslinie und wurden mit großer Energie ohne Wider stand genommen. — Herr Kantor Baum seid er sendet uns Folgendes mit der Bitte um Veröffentlichung: In Ihrem geschützten Blatte Nr. 247 Seile 9 ist von mir ganz unbekannter Seite von einer Zu sammenkunft früherer evangelischer Kapellknabcn, Schüler des Hoff- vrganisten Jvvamr Schneie,-, Erwähnung gethan worden, die für die Ocffcntlichteii immer Ansicht nach sich wirchans nicht eignete, ebenso wenig Interesse für die Sache hatte. Bei dieser Zusammen kunft nun, soll n. A. auch die Hoffnung ausgesprochen worden sein, daß in miscrer- Liturgie die Zwischenspiele bald wieder cingeführt werden möchten. Der Unterzeichnete in seiner Stellung als Kantor der Dreikviiigskirche halt es ffir seine Pflicht, hierdurch öffentlich auSznsprechen, daß dies cinestheils seinen künstlerischen Ansichten nach vollständig widerspricht, andernthcils aber, so lange er, in der übrigens recht mit,scheu, der alten Zeit gewidmeten Zusammenkunft verweilte, die Frage über die Zwischenspiele gar nicht vcnlilirt worden ist. — Zur Bestätigung unserer vorgestrigen Notiz sei erwähnt, daß Herr Telegraphenimpektor Mohrniann die interimistische Over- leitung des hiesigen Telegraphen- und Telephon-Amtes bereits seit dem 1. d. M. übernommen hat, da der bisherige Direktor des Telegraphcn-Amtes, Herr Vitzthum v. Eckstädt, aus Alters- und GesundycitSi-ücksichtcn nunmehr seine langjährige Tbätigkeit im Dienste der Telegraphie mit dem wohlverdienten Ruhestand Ver tauscht. — Dem Vernehmen nach sollen bei dem hiesigen Tclegraphcn- amte junge Leute bis zmn 30. Lebensjahre angenommen werden, um die zur Bedienung der Klappenschiankc der Stadt-Fern- s p rech e i n r i ch tn ii g bisher verwendeten jüngeren Postbeamten zu ersetzen. Gewiß bietet dieses Vorhaben jungen unbescholtenen Männern, welche gesund sind und gutes Hörvermögen besitzen, Gelegenheit zn eurem dauernden Unterkommen. — Der längere Zeit als verschollen bezeichnete Lehrer Fasold befindet sich seit einigen Tagen wieder wohlbehalten bei seinen hier lebenden Eltern, nachdem er einige Wochen lang, von ciner Gehirnkrankheit befallen, in der Leipziger Universitätsklinik znge- bracht hat. Geradezu nnerklärfich ist nun das Verhalten der Leip ziger Polizeibehörde in dieser Angelegenheit. Als Herr Fasold bei seiner Ankunft in Leipzig infolge seiner Krankheit bereits in bewußt losem Zustande durch Organe der Polizei der Universitätsklinik zu- gesührt wurde, sind auch Lessen Efjctteii und Papiere durchsucht worden, welche die bestimmtesten Aufschlüsse über die Person dcS Kranken gaben. Trotzdem hat es die Polizeibehörde nicht sür noth- wendig erachtet, den Angehörigen oder Vorgesetzten desselben irgend welche Nachricht zu geben, selbst da nicht, als F. in den Blättern als vermißt bezeichnet wurde. Erfft durch den behandelnden Arzt sind die besorgten Eltern über das Schicksal ihres Sohnes in Kcnntniß gesetzt worden, nachdem I. 23 Tage im Krcmkcnhanse ver bracht hatte. x. „ 77 Während der noch längere Zeit in Anspruch nehmenden Uinpflastcrnng der M a r, en b r ü ck c darf ans der Angustusbrücke der Verkehr von Lastfuhrwerk von Abends 9 Uhr ab nicht blos bis 7 Uhr früh, sondern ausnahmsweise bis Vormittags 8 Uhr stattsinden. D:e Sperrung der Brücke scheint von den Interessenten außerordentlich schwer empfunden zn werden, wie zahlreiche Zu schriften an die Redaktion erkennen lassen. Einer derselben sei noch Folgendes entnommen: „Die Maricnbrückc ivird auch nach Ablauf von 14 Tagen noch nicht sür den Verkehr eröffnet. Hierdurch werden die Lastverkehrsinleresscnten aus das Schwerste geschädigt. Schon bei Gelegenheit der Seestraßcn- und Schloßstraßcu-öi- tirung und >etz ' ' werden müsse. Gerade die Marienbrücke gestattet recht bcnuem ein rasches und unbehindertes Arbeiten auch in der Nacht. Das Pflastern daselbst stört keinen Anwohner, das zur Arbeit nötbiae Licht bietet die vorhandene Gasbeleuchtung. Dasselbe könnte selbstverständlich noch durch Zuhilfenahme von anderen Laternen beliebig vermehrt Werden. Also brechen wir endlich mit der alten Gewohnheit, vgar die dringlichsten Stmbcnhcrstellniincn nur mit Tagcarbcit fcrtiastellcn zu wollen. Daß imt ernstlichem Willen auch bei uns große Arbeiten in kurzer Zeit bewältigt weiden können, hat uns s. st. die Erköhniig derVclbiildungöbahii a» der Nosenstrake gezeigt. — Im Interesse des reifenden Publikums suhlen wir uns veranlaßt, folgende Zuschrift, die uns von Herrn Rittergutsbesitzer v Geisdorf zugebt, zum Abdruck zu bringen: „Vor einigen Tagen wollte ich, wie fast alljährlich, mit meiner Iran einen kleinen Aus flug in Ihre schöne sächsische Schweiz unternehmen und tclegraphirtc an den mir von früher her wohlbekannten Wirth deS große» Was er- iT SSSÄ»4« I U^lkl Ü« Ilt
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