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- Erscheinungsdatum
- 1886-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188608270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-27
-
Monat
1886-08
-
Jahr
1886
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vesörrev richten » 2 t>l s, > S « «-> (L G an Aeseliaebirge tzten Jahren bei leder « deliebtoe« Zusammenkuntt irgendwelcher Vereine. deren in der heuriaen Gurkenzeit fast tüglich «ine Anzahl tagen, bei jeder Ver sammlung van ein paar Hundert Leuten zu Zwecken de» Vergilt, gen- oder in finanziellen, gewerblichen Interessen Telegramme , den Kaiser und BiSmarck obzulassen. dieselben dadurch lu Antwo zu nöthiae». vielfach vielleicht u», nebenbei dem für die AUgemei höchst ale>cbailt>gen Kviigreßchen einen gewissen Nimbu« lil da- muß als eine große Unsitte, um nicht »u sagen, Auidi, kkit. gerügt werden und verdient eigentlich einmal statt der erfolgenden liebenswürdigen Antwon eine gründliche Abfertij Auch hier sollte die bekannt« Regel stet- beobachtet wert nicht »» Deinem Fürs». wenn Du nicht gerufen wirst I" — Die „Boheinia" schreibt: .Wir können di« im R , reisende Studentenschaft nicht genug auf die in den letzten Jahr daselbst errichtete» Studenten Herbergen Hinweisen. A Herbergen — e- bestehen solche in Marschendors-Rochlitz, Harras dort, Spindelmühlk und anderStvo — sind mit ihren Centralsteuen gleich organisirt. Da- Komitee, in dessen Händen die Leitung der Studentin-Herbergen ruht, besteht au- den Herren Schuldirektor Kindlcr und den Fabrikdirekloreii Rotier und Ritschel. Diese Herren haben sich den Dank der im Riesengebirge reisenden Stu dentenschaft auch »och durch ihr freundliche- Entgegenkommen im ausgedehnten Matze erworben. Aus der Schnerkvppe wurden für die Sludenlenichast von Herrn Pohl vier Lagerstätten reservirt. Durch diese Bc " "" ^ Touren im Ries genießen, ohne . „ , . lei bemerkt, daß nach österreichischem Sprachgebrauch zur „Studenten fchaft" auch die Schüler der höheren Lebranstalte», der Gymnasien und Realgymnasien gerechnet werden. Zur kostenlosen Aufnahme in eine solche Herberge ist eine Legitimation erforderlich, die den Stand der Reuenden genügend kennzeichnet. — Ei» sehr zeitgemäßes Verbot hat der Stadtrath in Leis: n , g bekannt gegeben. Um daS frühzeitige Advflücken der Hasch nnsse — eine Unart, deren Vorkommen nicht selten ist —^zu ver> bindern, hat der Rath da-Sammeln derselben vor dem 1. Septem ber mi städtische» Walde untersagt. Diejenigen, welche da- Verbot unbeachtet lassen, werden mit 3 Mk. Ordnungsstrafe oder verhält nismäßiger Hast belegt. — Vorgestern Abend fand in der Ecntralhalle eine von etwa «>M Pecionc». darunter zwei Drittel Männer, besuchte öffentliche F raue,l u e r s a III »l l » ng statt, wobei der Lehrer Hunger über 6 einem „die Handhabung des Reichskrankenkassengesetzes vom Io. Juni 1883 seitens der Dresdner Orlskraiikenkasseii gegenüber den weiblichen "Mitgliedern derselben" sprach. Die Ausführungen de- Redners be wegten sich in dem Rahme» von fortgesetzten Angriffen - Oltskrankenkasse und namentlich erblickte man darin ein Mißver- bältniß. daß bei einer GefammtaiiSgabe von 400,000 Mk. nur 150,000 Mk alS direkte UnkcritütznngShestrüge. dagegen 149,000. Mk. für Arzt und Apotheker-Kosten und 80,000 Mk. für VermaltungSkosten verausgabt worden seien. Das Thema wurde in intellectueller, materieller und moralischer Hinsicht zu Ungunsten der Ortskasse beleuchtet: die Schwierigkeiten aber, mit denen dieselbe zu kämpfen bat. blieben unerivogen. Andererseits bemängelte man die Vorbe reitungen zu den bevorstehenden Generalversammlungen und den damit zusammenhängenden Wahlen betreffs der Lokalität und Zeit nnd forderte zur lebhaften Betdeiligung auf. Nachdem dem Vor tragenden gedankt und eine Resolution des Inhaltes^ die heutige „öffentliche Frauenverfamiiiluiig" erklärt ihr volles Einverständnis mit den Ausführungen des Referenten und wird im Sinne derselben bandeln, angenommen war, beleuchtete Schneidermeister Jdler die Verhältnisse der Oltskrankenkasse und gelangte ebenfalls zur Ueber- wugung. daß man die Ausgaben mit den Einnahmen nicht in Ein klang bringen könne. Demnächst wünschte eine Frau Schmidt unter V> rugnabme auf ihre Erfahrungen als Mitglied der LrtSkranken- taüe. daß die Mitarbeiterinnen „den Geist, der zu ihrem Wohle nibri. wecken möchten": ein anderer Redner bezeichnet«: die Art der Veröffentlichung über die Abhaltung der Generalversammlungen als ungenügend :c. und nach 1'rstündlger Dauer wurde die Ver sammlung von der Vorsitzenden, Frau Schneidermeister Krelßig, für geschlossen erklärt. — Gestern früh erschien hier eine starke aus Nadelung kom mende Z i g e u n e r g e s e l l s ch aft, deren Verbleiben indes nicht lange wahrte. Die 32 Kopie zahlende Bande ward sammt ihren 0 Wa^en nach Leipzig weiter geführt. Sie waren aus dem Elsaß nach wachsen gezogen. — "Am Sonnabend Nachmittag gebt der größere Therl der s ächsi s ch e n W aiscnkindcr unter Führung des Vorstands mitgliedes der Reichsfechlschule, Herrn Schatz, in das ReichSwaisen- baus nach Schwabach ab. Eine Anzahl Waiscnkinder ans Schlesien wird sich anichließen. Tie Abfahrt erfolgt um 3 Uhr vom Böhmi schen Bahuhvtc. — Die bei telegraphischer VvrauSbestellung von Droschken de,, betreffenden preußischen Eisenbahnstationen Gebühr, welche seither 50 Pf. betrug, ist auf 25 Pf. in V e rst i i^ auf den betreffenden preußischen Eisenbahnstatioiien herabgesetzt worden. — Die Außenseite des an der Schloßstraße gelegene» Flügels des Kgl Res > d c nz s ch l o s s eS wird gegenwärtig rcnovirt, wie die ! an demielbcn errichteten hohen Gerüste zeigen. — Ter bekannte kleine Thier schutz-Kalender der Etllnger'schen Buchhandlung (Wörl u. Komp.) in Würzburg ist I auch für 1887 erschiene» und hofft um so sicherer aus freundliche - Ausnahme, da seinem Vorgäner ein Absatz von ziemlich 99,O0O Eremvlarcn beschiedcn war. Der mit ansprechenden Bildchen aus- geslaltcle Text behandelt die Frage: Was würden die Thicre uns lagen, wenn sie sprechen könnten? — In Beantwortung dieser strage werden nun die Tlnere selbstredend eingcführt, und ihre Aussprache ist bei aller Schlichtheit so zu Herzen gehend, daß die iugendlichcn Leier ihnen gewiß aufmerksames Gehör schenken wer den. Tie Bezugsbedingungen de« freundlichen Büchleins sind un verändert die 'rübcrcn: 5 Mark für je 100 Exemplare. — Alis Berlin ist in diesen Tagen beim Stadtrath zu Schandau die Miltheilung eingegange», daß das von dem ver storbenen Rentier Schultz aus Berlin für Errichtung eines Kranken hauses testamentarisch überwiesene Kapital von 75,000 Mk. in nächster Zeit zur Auszahlung gelangen wird. Man hofft, daß die mit dem vor 3 Jahren erfolgten Tode des Testators ausgelautcnen Zinsen ebenfalls der Stadt Zufällen werden. - Amtsgericht. Der Handarbeiter Karl Emil Richard Bergmann, am 4. Sepk. zu Laubegast geboren, war bisher in der SiemenS'schen Glasfabrik beschäftigt, und demnach mit den Räumen der "Arbeitsstätte vollständig vertraut. Um sich aus billige Weise «Selb zu verschaffen, betrat er in der Nacht rum 23. Juli eine «Slasbüttc. in welcher die Arbeiter ihre Kleider aufbewahrten. Nachdem B. verschiedene Garderobestücke visitirt, fand er in einer Weste eine silberne Eylindcruhr, welche einem Arbeiter Lachmann gehörte. Diese eignete er sich an, versetzte sie für 5 Mk. und, um die Einlösung ausmichließen, vernichtete der jugendliche Langfinger den Pfandschein. Tic Slraie lautet auf 10 Tage Äefängnrß. — Empfindlichkeit kann zuweilen zu Unannehmlichkeiten und Kosten führen, wie die Blumenarbciterin Pauline Schierz erfahre» mußte, welche entschieden ihre Privatklage gegen die Steindruckerschesrau Marie Therese Winter geh. Hochtntt nicht genau in Erwägung gezogen hatte. "Am 19. Juni ging die Sch. mit einer Kollegin die Kaiscr-Wilhelm-Straßc entlang: hinter ihnen wandelte die Winter lind zwar nach Angabe der Klage in „auffälliger Weise" mit „Fingerzeigen" und „wöttischem Lächeln", obendrein erlaubte sich die Steindruckersfrau mit einem Gendarm zu sprechen, wobei sie eine „abwchrciidc Bewegung" gegen die beiden Mädchen gemacht haben soll, welche geeignet gewesen wäre, sie als „schlechte Menschen" zu bezeichnen: so lautet der "Anklaacpunkt. Ter nackte Thatbcstand ivar aber der: Tie Winter kam zutällia die betr. Straße hinter den beiden Blumenkünstteriniicn her und fragte den dort stationirten Gendarm um einen Rath, den der Beamte auch erthcilte. Hier durch fühlte sich nun die Schier; so beleidigt, daß sie eine Privat- klage gegen die Winter erhob, welche glaubwürdig versicherte, daß sie den Einkauf von Wirthichastsgegenständen bewirkte und die beiden Mädchen dabei nicht weiter ,m Auge czchabt hätte. Es ist weder der Klägerin, noch der ^' näher anzugcbe». wodurch d und so mußte, dem Plaidoner ... . aemäß, die Abweisung der Klägerin enolgen, welche die entstandenen Kosten zu tragen hat. — Ter Kutscher Karl Hermann Uhlig, 1856 zu Königsbrück geboren, bc'and sich der dem Bäckermeister Haase in Stellung und ist nun beschuldigt, während die,er Zeit sich der Unterschlagung von 12 Mk.. welche chm zu Begleichung städtischer Abgaben von dem Bäckermeister Grutzner emgehändigt wurden, «chuldig gemacht zu haben. Hierfür konnte der Beweis nicht voll gültig erbracht werden und so erfolgte die Freisprechung. Anders verhielt cs sich mit dem weiteren Anklagevunkt betreffs eines ver webten und vollendeten Betrugs. Der ÄngeNagte betand sich am 1. Juni in arger Bedrängiiiß. »»mal er iein Loai» zu wechseln r die Pütt« zwei Le- . die Frau erforderlichen . M um vorläufige- Darlehn bäte. In . , ihn, de« Betrug, indem d« junge Schreiber in ^ ^ !>n?s Herrn dm Summe dem ihm dekannS« Hitsche« ab. Da- Schöffengericht vermag die Angaben d«- Angeklagten, - betr. Geld nur zum vorübtlarheiiden Gebrauch sich aiigeesgnct in haben, nicht ,u widerlegen, aber in Hinsicht, daß U. bereit» im Jahre 1888 wegen Unredlichkeit eine Vorstrafe erlitten, erhielt er zwei Woche,» Vestlngmk. Der bi-her unbescholtene Taprzirrr und Sattler Franz Tdledig. 1856 zu Wittenburg (Preußen) geboren, hegte schon seit längerer Zeit die "Absicht, wiederum in die Ferne zu wandern, doch niangette ihm die kleine Münze hierzu. Am 4. August eröffnet« sich »hm nun eine neue Aussicht, seinem Vorhaben näher zu kommen, indem er von einem Arbeiter eine Mark cmvffng, mit dem Auftrag, für 2l Pfennige Wurst und Semmel zu kaufe». Da- Verlangte üderbrachte Tb- auch, vkiichwand aber alsbald mit den restireuden 79 Pfa. Wegen dieser Unterschlagung wird der An geklagte zu 1 Tag Gefängnis, verurtheilt, welche Strafe, txa sich der selbe seit längerer Zeit in UntersuchlliigSbaft befindet, als verbüßt erachtet wird. Ä»rtf»-uug de- lokalen Tdell«« »««»« ». raJk-fikschtchte. Deutsche- Sketch. In Preuße» ist cs mitunter vorgekomme». daß von einzelnen Provinzialbehörden bei den von ihnen erlassenen Verordnungen und Verfügungen die Grenze» nicht innegehalten worden sind, welche dem Einareife» der Obrigkeit in die rvirth schastlichc freie Bewegung der Bevölkerung begrifflich gezogen sind. Beschränkungen dieser Art. wen» sie über daS durch die Aufgabe der Polizei, die öffentliche Ruhe. Sicherheit und Ordnung aufrecht zu erhalten und da- Publikum vor Schaden zu bewahre», gegebene Maß hinan-gehen, werden in der Bevölkerung al- ungerechtfertigte Belästigungen übel rnipfnndrn. Sind sie überdies mit Kosten für die von der Anordnung Betroffenen verbunden, so dienen sie erst recht zur Beschwerde. Ein solches, die weiie Handhabung der Polizeigcwalt überschreitende- Verfahren entspricht naturgemäß nicht den Intentionen der Staat-rraierung. Je energischer dieselbe viel mehr da, wo eS dos öffentliche Interesse und die Sicherheit de- Staate- erheische», von den der Polizei zustedeiiden Befugnissen Gebrauch zu machen gewillt ist, um so sorgsamer wünscht sie, nicht durch das StaatSinterresse gebotene Eingriffe in die wirthschaftliche BewegungSsrriheit der Staatsbürger vermieden zu sehe». Nachdem bereits in einigen Fällen Anordnungen übereifriger Provinzial- behörden aufgehoben worden sind, ist neulich durch allgemeine An weisung an die Behörden der allgemeinen Üande-verwaltung Für sorge getroffen, daß in der Folge bei der Handhabung der Polizei- ewalt die durch das Staatsinteresse gebotenen Schranken einge- alten werden. Die königlichen Regierungen sind insbesondere daraus bliigeiviescil worden, bei allgemeinen Maßregeln auf volizei- lichem Gebiete, welche nicht dlos in lokalen Verhältnissen ihre Be gründung finden, sondern eine hierüber hinausgreifendc prinzipielle oder politische Bedeutung haben, sich des Einverständnisses der Vor gesetzten Centralbehörde zu versichern. Der Fürstbischof von Breslau leidet an hochgradiger allgemei »er Schwäche und ganz abiiorniem Mangel an Gedächtmskrast. ur Zeit ist er vollständig verhindert, seiner Amtes zu walten: auch t kaum Hoffnung vorhanden, daß m dieser "Beziehung eine Wen dung zum Bessern eüitrrten wird. ES wird deshalb bereits der Gedanke veiitiurt. ob dem Fürstbischof ,„cht, wie dies in anderen Diözesen in neuerer Zeit wiederholt geschehen, ein Koadjutor eum zuro sueeockonäi zur Seite zu stellen tei. Tic Beisetzung der Leiche des Bischofs von Metz fand feierlich unter großer Theiinahme in der Kathedrale statt. Dem Traner- gottesdienste wohnten der Großherzvg von Baden, der Statthalter Fürst Hohenlohe, Staatsminister Hofmann und 10 auswärtige Erz bischöfe und Bischöfe bei. Ein Geschenk für den Fürsten BiSmarck wurde dieser Tage von de» Schülern der Seeinannsscdule aus Steinwärder bei Hamburg abgeschickt. Dasselbe besteht aus einem 3 Meter lange» Vollschiff, welches von den Geschenkgebern erbaut, alle Einzelheiten eines wirklichen Schiffes in genauer Anordnung wiedergiebl und für den Parkteich des Fürsten in FricdrichSnih bestimmt iein soll. Eines jähen Todes starb in München der Pächter des Arz- bergerkellers, Karl Maffinger, im Alter von 44 Jahren. Er wurde ornig wegen emer Kellnerin, weil diese einen Gast übcrsordert >atte, und ließ sie hart an. Ein Gast, der die Behandlungsmeile etwas zu schroff fand, reizte den heißblütigen Mann noch mehr, und als dieser aus dem Zimmer, in das er sich mit dem Gaste zu einer Auseinandersetzung zurückgezogen hatte, wieder in den (starten treten wollte, wurde er aus der Tbürschwclle vom Herzschläge getroffen. Der 32jährige Hausirer Georg Svcnglcr in Schwanheim stieg in Spcier um 301 Uhr am Dom bis au» die vordere Kuppel und erreichte von dort das unter derselben befindliche Kreuz. Hier »ahm er Aufstellung, feuerte aus einem Revolver drei Schüsse ab und sprang sodann unter Schwenkung seines Hutes vom Dom herab. Ter Tod ist jedenfalls vor Erreichung des Pflasters eingctrctcn; beide Beine waren ganz gebrochen, außerdem war der Kops zer fallen : der Revolver, in welchem noch ein weiterer Schuß war. ist zerdrückt. Der Selbstmörder hatte zwei Briese an den Bücho» Tr. v. Ehrlcr in seinem Zliocke nnd trug außerdem mehrere religiöse kommende» Zuge der Re>chSkan,lerHürst BiSmarck sammt Lhuchln, und Gefolge em, um mit dein hier weilenden russischen Staaio: minister Gier- zn verhandeln Der russisch« Botschafter in London. Baron Stahls ist bemtS ,u dieser Begegnung «i»aetros,en. Der Kager hat dem Thlirmrevarairur und Svenglergehilsen Josef Pacher „in Anerkennung einer anläßlich de» A. hi Geburt», feste» bethätigten loyalen Gesinnung" eine werthvoll« goldene Uhr sammt Kitte gespendet. Bei», Balinhofc Schlucken-», wurden am 26. innerhalb zwei Minuten zwei Männer von» Blitze gclödtet. Ungarn. Bei der vereinigten Budavefter linuvWdtische» Svackasse wurde eine große Descaudativil entdeckt. Anläßlich einer Bücher- und Kassenrevision kam man Unregelmäßigkeiten auf die «pur. Der Schuldtragende ist der seit 21 Jahren angestellte Kalsi- rer Karl Peller, die von ihm seit Anfang Juni d. I. unterschlagene Summe beträgt 82,000 Gulden. Peller. von der Polizei in Haft genommen, legte ein offene» Gestänbniß ab. Seit Februar habe er an der Börse operirt und behus» Deckung der Differenzen die Defraudation begangen. Frankrelch. Paris. Die 2. Sitzung dcS internationalen Ar- beiterkongrefses fand in demselben Saal- Rousseau statt. Der deutsche Sozialist Grimpe laS dabei eine 3 Stunden dauernde Rede vor. in der er sich zunächst über den Mangel der Thatkrast bei den englischen Arbeitern und ihre ÄesiiliiunaSlosiakeit beklagte, was unter den Vertretern derselbe» einen heuigen Sturm bervoriiei. Dann entwarf der Redner ein trübes Bild der Sozialistenveriol- guiigen i» Deutschland; dieselben überstiegen die Zeiten der spa nische» Jiiguisitioii. Doch habe Frankreich an deiiselven mit Schuld, »idem es vor dem Erlaß des BiSinarckschen Gesetzes vo» 1878 die deutschen Sozialdemokraten des Landcs verwiese». Das käme aber daher, weil die Franzvjen nicht geiillgend über das Wese» und die siele der deutschen Sozialisten unterrichtet seien. Grimpe habe cnese Lücke im politischen Leben der Franzosen ausfüllen wollen nnd seine Mitarbeiterschaft der Zeitung „>e Proletaire" angeboten, jedoch seien nur wenige Artikel von ihm angenommen worden, ldie übrige» schickte ihm die Zeitung angeblich wegen Platzmangel zurück. Eine Aenderung dieser Verhältnisse sei abwlut »orhweildni. Die internationale Arbeitervervindung müsse sreieS Versaminlungs recht, freie Presse und dir Aushebung aller Ausnahmegesetze »ns a Schriften bei sich. Das Gericht nahm alsbalv den Thatbcstand aut', worauf die Leiche in das Leichcnyaus gebracht wurde. In Hamburg kam es an der Fondsbörse zu liandareiflichen Konflikten. Seitens der Handelskammer, von welcher die Excedenten zuerst vernommen wurden, ist die Angelegenheit in Betreff der FvndSmakler Sally Masse und Heinrich oer StaatSamvaltscbast übergehen worden, damit endlich einmal ein Beispiel statmtt werde, welches den an der Fondsbörse üblich gewordenen Ausschreitungen cm Ende bereite. Zwischen den anderen Fondsbändler», welche bei dem Exccß betheiligt waren, ist ein Ausgleich zu Stande gekommen. Vom Stadtrath in Karlsruhe ist dem Kommando dcS badischen Leib-Grenadicr-RealmentS für die mühevolle und gefährliche Hilss- arbeit, welche die Mannschaft des Regiments i» der vorigen Woche »ach dem Hauseinstuij an der Unglücksstältc geleistet hat, schriftlich edankt, und dem Regiments-Kommandeur als Ehrengabe für die etheiligte Mannschaft zur gutscheinenden Verwendung die Summe von 500 Mk. übermittelt worden. Zugleich wurde der Kommandeur ersucht, dem Premierlcutnant Buch und dem Sekondeleutnant Frhrn. v. Hornstein, welche bei den Ausgrabungsarbeiten die Mann- ichait in ausgezeichneter Weise befehligten, besonderen Dank aus- zusprechen. Bei der Besichtigung der in München jetzt zujainnlengezogencil 6. Brigade (14. und 15. Jns.-Rkg.. 3- Jägerbataillon) durch den kommandirenden General des 2. bayrischen Armeekorps, v. Orff, zeigten sich im Verlaut der Uebungen einige 80 Mann den An strengungen nicht mehr gewachsen, doch soll nur bei einem der selben, einem Reservisten, vorübergehend zu ernsterer Bciorgniß Anlaß gewesen sein. Ter Tag war ein sehr heißer und hei der Besichtigung — in einige,, Tagen wird da- Armeekorps dem Kron prinzen vorgesührt — soll cS sehr streng genommen worden sein: die Truppen, die um 6 Uhr Morgens auSgerückt waren, kehrten erst gegen 1 Uhr Mittags in die Quartiere zurück. Ucbcrsehen darf freilich auch nicht werden, daß am Tage vorher, einem Sonntage, in zwei Stadtvierteln „Kirchweih" war. bei der die Söhne des Mars wacker »litgethan hatten. I» Tieaenhvf bei Elbing ist der Rendant des Borschußvereins, Kaufmann Ed. Wiens, auf Verfügung der Elbiuaer Staatsanwalt schaft verhaftet worden. Veranlassung zu der Verhaltung haben »roße Defekte gegeben, die auch berelts die Eröffnung des Kon- kuries über daS Vermögen des WienS zur Folge hatten. Die Höhe der Defekte läßt sich, da es sich hauptsächlich um Depositen handelt, zwar ganz genau zur Zeit noch nicht anaeben: Wiens guittirtc über letztere Namens des Vorschußvereins und zwar vorschriftswidrig mit seiner alleinigen Unterschritt. Nach dem Resultat der bisherigen Ermittelungen soll die Gesammthöhe der Defekte aus 140,000 bis 160,000 Mt. zu veranschlagen sein. Immerhin bildet der bedauer liche Vorfall eine förmliche Katastrophe sowohl für den Verein wie für die Tiegenhoser Gegend. Viele ärmere Leute, die ihre Erspar nisse bet dem Verein als Deposit nicdergeleat hatten, sind nun in großer Sorge, ob der Verein ihre Ansprüche, da nicht rechtsver bindlich darüber „uittirt ist, anerkennen werde, und man bringt bereit» zwei Todesfälle, die als Selbstentleibimgen angesehen werden, mit dieser Affaire in unmittelbare Verbindung. Die Gesammteinnnhme aus den Eintrittsgeldern der vergangenen Woche beträgt in Herrenchiemsee 8000 Mk., in Neuschwanstein 7000 Mk. Diese Gelder werden thcils zur Instandhaltung der königlichen Schlösser, theils aber »ür Remunerationen der dortigen "üiblat war. aber zumal er sein Logi» zu wechseln ae- »um Umzug bez. M Miethe nicht Hofdienrrschast verwendet, da für diese kein Gehalt auSgcsrtzt ist internationale Arbeiterverbinduilg müsse sreieS Versciminlimge' t, freie Presse und die Aushebung aller Ausnahmegesetze Maßregel» auch für Deutschland erzwingen, sowie die Bcaiiaoianng aller aus Grund des Sozialistengesetzes Verurtheilten. Eine New lution in diesem Sinne wurde angenommen und beschlossen, sosvrt an s Werk zu gehen, um eine derartige Agitation in Szene zu setzen. — Das „Journal offielel" veröffentlicht eine Statistik von 1865, aus welcher hervorgcht, das; die Bevölkerung Frankreichs stetig im Avnehinen begriffen ist, denn die Zahl der Geburten beträak bloS 922,361, von denen noch 28 Prozent illegitime. Seit 1872 hat man ein solch' trauriges Resultat nicht wahrgenoiinne». — Gegen llOO Lothringer sind in Paris einäetrosteii, um an den Wallfahrten nach dem Sacrecoenr auf Montmartre nnd nach Lourdes sich zu betheiligen. Ihr Marsch durch die Straßen glich einem wahren Triuniphzuge. lleberall wurden sie mit Blumen und jubelnden Zurufen begrüßt. Voran trugen sie katholische Kilcheiuahncii. Trikoloren und Banner mit den Wappen der Städte, aus denen sie hcrkame». Sie trugen ihre "Nationaltracht und sangen patriotische Lieder. Seit Januar 1886 sind 256 Pilgerzüge mit 800 Personen ans Elsaß-Lothringen nach Hem Sacrecoenr gekommen, woraus der „Figaro" schließt, daß das beste Band zwischen den Reichslandcn nnd Frankreich die Religion sei. — Einige französische Blätter bringe» folgende gehässige Annonce: „Zu verkaufen, wegen Abreife: Eine prachtvolle, antike Pcndule, Broiice. reich vergoldet mit Hände ifel innigen, Styl erstes Kaiser reich, dazu zwei passende 7armige Leuchter; sie slaininen von der Belagerung von Paris durch die Preußen her. laut Attest eines hohen deutschen Offiziers. Zu erwägen rc." — Die Kaiserin Eugenie ist »ach Fornborvugh zurückgekehrt. wo sie den Besuch ihres Vetters, des Grasen Pnnwli, Sohn der Prinzessin Charlotte, erhalten hat. Die Prinzen Murat und die Herzogin von Mouchy weilen augen blicklich auch bei der Exkaiserin der Franzosen. — Aus Ehantilly werden zwei Ausweisungen gemeldet, welche allgemeines Aussehen erregen. Zunächst ist es der gerade auf Reisen befindliche Baron von Kenichendorff, Sohn der berühmten Mme. Stoltz, welcher cm vielgenannter Sportsman ist und zn den Intimen des Herzogs von Aumale gehörte, da seine Schwieacrmutter lange Zeit Repräsen tantin bei demselben war. Ter Ausweisungsbeiehl lautete aui 24 Stunden Frist. Die Baronin begab sich zum Präickten, um einen Auischub zu bitten, da sie nicht wisse, wo ihr Gemahl sei. Die Behörde gestattete denn auch noch 48 Stunden längeren Aufenthalt, doch trat' inzwischen ein Telegramm des BaronS aus Brüssel ei», in dem derselbe erklärte, in Belgien bleiben zu wollen, seine Ge mahlin möge allein die Ilebersiedelnng leiten. Tie zweite Aus weisung verrisst den englischen Prediaer in Ehantilly, W. Trought, der auch in sehr freundschaitlichcn Beziehungen zum Herzog von Aiimcile stand. Es sollen noch mehrere derartige Maßregeln geplant sein. — AnS Calais wird ein nicrkwürdiges Naturereignis; ae- nicldct. Um 3 Uhr Nachmittaas deckte ein tast undurchdringlicher stiebet die Gegend, bis uni 8 Uhr "Abends sich ein herrliches Nord licht zeigte. Der Nebel wurde durch Blitze zerrissen und brachte um 2 Uhr Morgens ein heftiges Gewitter, infolge dessen die eng lische Barke „Saint Cuthbertt" und das französische Schifferboot Nr. l87 m den Wellen verschwanden. Auch ans anderen Städten Frankreichs, namentlich aus Reims, werde» solche verheerende Ge- witlerstürme gemeldet. — Marseille war abermals der Schauplatz zweier EiteriuchtSdramcn. Im ersten Falle erschoß eine Frau ihren ungetreuen Gatten in einem Eaiv und am "Nachmittag desselben TageS vitrioürte eine Frau Rvnauicre die Geliebte ihres ManneS beim Betreten der Kirche. Beide Attcntäterlmrcn wurden verhaftet. Italic«. Die Cholera macht, wenn wir ganz Italien im Auge habe», keine Fottfchnttc. "Allein io viel ergiebt sich, daß sic von Ort zu Ott wandert und indem sie lsicrab nimmt, dort zum»»»!. Wie ernst die Regierung die Sachlage nimmt, beweist der Umstand hinlänglich, daß der Ministerrath, der unter Vorsitz des Minister-' Präsidenten Depretis statt hatte, sich außer mit der answärligcn Politik Italiens nur noch mit den hygienischen Verhältnissen des Landes beschäftigte. Für deutsche Leier mag es zunächst von Jin tcressc sein, über die Cholera in Oberitalien ein Wort zu hören. Venedig ist nach den letzten "Berichten fast cholcrasrci. Nur 2 Falle kamen in der Stadt vor. Dagegen kann man dies noch nicht von der Provinz sagen, wo ungefähr 30 Fülle waren. I» der Provinz von Padua kamen letzthin 70 Fälle vor: mich die Stadt ist nicht frei. In Vicenza und Verona tritt die Krankheit nunmehr nur mäßig auf. Von Undine und Trevisv gilt dasselbe. Auch Ferrara und Bologna leiden noch immer. Ravenna. wo früher keine Cholera gewesen, weist jetzt eine ziemlich erhebliche Anzahl von Fällen am. In "Apulien nimmt die Cholera bedeutend ab. "Nach den letzte» Berichten aus Barlelta kamen dort zum Schluß der letzten Woche an einem Tage 34 Krankheits-, und 13 Todesfälle vor. Auch Ruvo und Aeguaviva della Fonti leiden noch immer. — Bei dem rn Rom tagenden internationale» Komitee zu Gunsten der von der Cholera heimaesuchten kleinen Kommunen Italiens sind bisher im Ganzen.'150,000 Lire eingegange». "Nachdem 250,000 L. dcreils verthcilt wurden, veriügt die Hilsskasse augenblicklich nur über 100,000 L- In ganz Italien bereiten die Mmlizipien Feste zu Gunsten des internationale» Komitees vor. Spanien. Nachdem Leo XIII. den Jesuitenorden rehabilitirt und in den Kirchen „für die Freiheit der Kirche" täglich zu beten befohlen hat, wird es nicht sehr verwundern, daß auch hier bald entsprechende Maßnahmen getroffen werden, wo die Jesuiten zwar gesetzlich ausgewicien sind, sich aber wieder massenhaft einaer>cht?t haben. Man glaubt, daß gegen die Besitzer eingezoyener Kirchen- gütcr die Exkommunikation verfügt wird. Die klerikale Fluch ist auch hier in sichtlichem Steigen. Im nächsten Sommer wird in Madrid eine Ausstellung der Philippinen eröffnet werden: sie wird sowohl eine Industrie-, als eine ethnographische Ausstellung sein. Auch Maaren aus Deutsch land, England rc., welche auf den spanischen Inseln Absatz finden, sollen ausgestellt werden, damit die spanischen Fabrikanten ihre Rivalen kennen lernen. Tnaland. Die Londoner Morgenblättcr betonen, eine mili tärische Besetzung Bulaarieirs, wo wie in Ostrmnelien vollkommene Ruhe herrsche, sei nicht geboten. Die „Times" bemerken, unter solchen Umstünden wäre eine fremde Einmischnna ohne Vorwand beispiellos. Die Haltung des bulgarischen Volkes, seine Anhänglich keit an den Fürsten und die Energie, mit welcher der Versuch, das Land fremden Einflüssen zu überliefere vereitelt worden sei, müsse ihm die Achtung Europas sichern. London. In der letzten Kammcrsitzung kritisirtc Labouchere lebhaft die irische Politik der Regierung, woraus ihm Sir HickS- Beach crwiedcrtc, daß die soziale Ordnung nicht hergestellt, aber gestört würde durch eine Selbstregieriing, da dieselbe in die Hände der Revolutionsvartcl fiele. Die Unterslichniigökominissioii sei nicht ernannt, um Zeit zu gewinnen, sondern habe einen richtigen Zweck und bofft der Staatssekretär zum Schluß, daß die Irländer telbst
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