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- Erscheinungsdatum
- 1886-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188608209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-20
-
Monat
1886-08
-
Jahr
1886
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« -r r- - ^ S -- -ch» r 2,4 >» i « O > kdL "M°^ sayLOllv s»w« Einkommen« beranaezogen wechew « wird dt«» dm v«. van lieiraldeten gaiiz recht km. die seither schon bei dm schweren Zelten bilfe Nie ihre Familie» zu sorgen batten. drei — In Bezug aus dre Klassenlotterien in Deuts, hat man folgende vergleichende Aufstellung ausgest Preußen l«X>,000 Loose in 4 Klassen mit zusammen 95,000 Gewinn neu anäaiebt. verlheilt Hamburg 100.000 Look mit 5E500 G »en in 7 Klassen. Braunschweig 100,000 Loose mit nen in 6 Klassen. Mecklenburg-Schwerin 18,000 Los Gewinnen in 6 Klassen Königreich Sachsen eiwlich 1« »nt 50.000 Gewinnrn in 5 Klaffe«. Der libchste Gewinn betr Preußen 800,000 Ml . in Sachsen >10,000 Pik., in Hainhurg B»aunjchweig 200.000 Mk.. ln Mecklenburg 75,000 Mk "" ,sl in Haindurg. Braunschweig und Mecklenburg je er. von 300.000. 300.000 bezw 150.000 Bck. vorgesehen, welche den, zu lebt gezogenen Hauptgewinn der letzten Klasse hlnzutritt. so daß unter umständen der Höchstgewinn 500.000 bezw 500,000 oder 225,0X1 Mk., unter Umständen aber nur 302.0X1. 303,000 oder I5l.ixx> Mk. beträgt. Der Einsatz beläuft sich, abgesehen von dein Reichsslempel, »i Preußen und Sachsen auf 40 Mk. für jede Klasse cuicdrigster Einsatz in Preußen 10 Mk.. in Sachsen 4 Mk). worunter 1 Mk.. also 3'/» Prozent Schreibgebichr - in Braunschweig für die erste, zweite und sechste aus je Io. die dritte, vierte und fünfte Klasse am je 24 Mk.. einschließlich je 1 Mk. oder durchschnitt lich 5 Prozent Schreibgebühr. i» Hamburg aus 6. 12. 18 für die erste, zweite, dritte, aus je 24 Mk. iur die vierte und sechste Klasse, emichlirßlich je l.20 Mk. oder durchschnittlich tff/» Prozent Schreib- geld: i» Mecklenburg aus 7. 20, 2»i. 20, ll) und lö Mk. sür die ü Klassen, einschließlich je l Mk. oder durchschnittlich 5 '1 inne der agten al- V» gegen daß urtheil «ingel worfm > die Aal und sonnt da- la« M ed«,^der Ilarril von ichwer, »Rnderr. nnr keitle ;r mit der Wirksan kau ist. weiß, dal Schreibaeld Bon den Gewinne» werden i» Pnuße» 13^/ic Prozent für die Generatlottcriekasse, 2 Prozent für den Kollekteur in Abzug ne gebracht, in Sachsen für Lotteriekasse und Kollekteur zusammen 15 Fiskus 12, den Kollekteur 6'/« lbzug von 10 Prozent bei Ge- Prozcnt, in Mecklenburg sllr den Prozent. In Hamburg steigt der A . , . iviiuie» unter IM Mk. aus 15 Prozent bei Gewinnen über 1000 Mk., Braunschweig endlich werden 12 Prozent für den Staat. 3 Prozent ulr die Kollekteure in Abzug gebracht. Die Einrichtung der Freilvvte besteht Nur in Preußen und Hamburg, während aber dort jeder der in euier der früheren Klassen gezogenen«! Gewinne em FrcilooS für die nächste Klasse erhält, wird in Hamburg jeder Niete em solches sur die erste Klasse der nächsten Lotterie zuTheil. 3» Preußen weist schließlich die Bilanz jeder Lotterie 27.450,OM Mk. Einiialime und Ausgabe nach in Sachsen 18,135,000 Mk., in Braunschweig 104M,0M Mk , m Hamburg 9,880,550 Mk., endlich ui Mecklenburg-Schwerin 1,831,500 Mk. — Uiitcr den Sehenswürdigkeiten, welche das diesjährigeAlberts- s e s! biete» wirb, ist auch em „Cirkus Skiese" zu verzeichnen, weicher hinter der Konditorei von Pollender aMgeschlagen wird. Znm „artistischen Leiter" und Direktor desselben ist ein bekanntes Mitglied unseres HoitheaterS auserkoren. Die Glanznummer des „reichhaltigen" Programms wird die Borlührung dreisirter Ochsen bilden. Außer verschiedenen „wilden" Hölkcrslämme» wird sich eine oueittalische Kapelle prodnziren. Weiler werden wiederum unter der Direktion von Carlo v. Bektelvvgt im Naturtheater mit cmer Truppe a»S Floren; d'Clbe und Nizza de Cdem Borstellun- ae» gegeben. Um 8 Uhr Abends findet der von den hiesigen Radtahrer- Becemen veranstaltete Belociped-Lampion-Corso. alSdan» das schon «wähnte Feuerwerk aus dem Teiche und zum Schluß die Retraite der MunkkorpS und Tambourzüge statt. Unsere wohlrenommirlen Brane- reicu. sowie andereBier Grossohandlniigen sorgen inconlantesterWeise, daß dem das Albcrifesl besuchende» Pilblikum auch in diesem Jahre ;iu Crauickniig ein kühler Trank am dem Festplaßc gereicht ivcrden tau» Besonders interessant und lebhaft verspricht eS an der dem Palais gegenüberliegenden linken Tcicheeke zu werden, woselbst em vorzügliches Hackerbräu kredenzt wird. Das Zell ist von Herrn Ober förster a. D> Hosliet. Müller m eine mit Iagdtrvvltäe» geschmückte, »u iuschen Tanneiigrün prangende Jagdhütte nnrgewandell und keim»: daselbst neben anderem Wild auch em feister Rchbvck zur Vettvosting. — Unter den dem Albertverci» zur Bersügung gestellten Gaben zur Berloeumg beim Albertseste befinden sich wiederum 5 Naliiua chmeu, welche Geschenke des Herrn Naumann, in Firma Seidel u. Naumann, sind. --Bekanntlich wurde jüngst Herr Stadtrath Oertel, der ein Radeberger Kind ist, znm Bürgermeister von Zittau gewählt. Ter Stadtrath von Nadeberg begliickwün'chie den Neugewählte,i mit solgcuden Worten: „Tie Stadt Nadeberg, stolz aM ihren Sohn, begrüßt hierum den neuen Bürgermeister von Zittau !" - Geh. Regicruiigsralh Böttcher hat seine dem Studium der Fortschritte der heimischen Industrie gewidmete Reiie auch aus Aue und 'eine Umgebung ausgedehnt. Der Anfang wurde »nt der Besichtigung der Fabrik sür verschiedene Metaü-Legirnngen bez. Bleche, Draht, Rohre u, s. w. ans beniclden der Firma Tr. Geitner. F. A. Lange inAuerhammer gemacht, welche in neuerer Zeit durch Uebernahme einer in der Nähe gelegenen Argcntaiiiabrik.Vergröße- rungeu n»d Nenaiilagen wesentlich gewachien ist. Tie nächsten Beiuche galten den Anlagen der Stadt, zunächst der Fabrik für ge bogenem und eimache Möbel, insbesondere ma!sivgeboge»cr Stühle, von E E. WeUner. welche mit neuen, zweckentsprechenden Maschinen ausgestattet ist. Cs Wime die Besichtigung der Metallwaaremabrik von Ang. Wellner, welche ebenfalls in neuerer Zeit in Betrieb gekommen und bereits beträchtlich vergrößert, Löffels Gabeln. Bier deckel, Barbierbeckrn, Pseisenkops« und Pieisenbeichläge n. s. w., ans Nselalllegiriingsblecben liciert, die inAuerhammer hergeslellt werde». Sodann wurde der Waichcrabrik von F. W. Gaittenbera einBeiuch gewidmet. Dieselbe, m bester Wcoe — auch mit elektrischer Be- ieuchlung — eingerichtet, Hai sich lebhafter Abnahme zu erstellen. Unter Führung des Direktors Drehne »ahm der Regiernngsvertrelei daran: Einsicht von dein jetzigen Lehrgang einzelner Unterrichts- nicher der Schule stir Blecharheiler in Aue. iowie von einzelne» Ergänz»»««, der reichhaltigen Lehriniktelausskellung und den Lchr- ivertslättcii dieser Anstatt Schließlich fand ein Bestich der Fabrik nir lackirre hölzerne Pstmenkövie. bez. anderer Tabakspseisemheile von Karl Fächer statt. Tie Firma, welche sich ans kleinen Aniän- gc» emwickclt hat, zur Zeit aber eine mit Tainvikrast betriebene, Icimmgc-sähige Anlage besitzt, steht mit ihren Erzeugnissen un Erz gebirge wohl vcrcmzclt da. Ihr Hauvtabsatzgebiet ist außer Teutsch- luiid Holland, Dänemark und Böhmen. - Ter statistische Bericht über den Betrieb der unter Kgl. actff, Staatsverwaltung stehenden Staats- und Privat es i > e » b a h n e n un Jahre 1885, herausgegeben vom Kgl. sächs. ,vlna»z-Miiiisterimn. ist soeben erichienen. Das umsassentze Werk ist eine rcziche Fundgrube tür Statistiker und Alle, welche an dem c ttuestalttgen Eisenbahnbetriebe Interesse nehmen. Wir werden am den reichen Inhalt an anderer Ltelle zurückkommcn. Tie tvpo- g'.avlwclie Aac-stalkiing niacht der Buchdruckerei von C. Heinrich, hier, alle Ehre, — Zn den bereits erwähnten Rcnovalivnsarbeiten im Innern dco Schloßt: vies hierielbsk ist noch »iitzutheilen, daß der eine Ecklhurm, an dem bereits seit 3 Jahren gearbeitet wird, letzt voll ständig tertiggestcllt ist. Dieser Thnrin war bereits im Jahre 1550 mit erbaut worden und hatte »Mailich die historisch wcrihvoUe Ornamenttrung Laute der Jahrhunderte arg gelitten. Jetzt ist dieselbe nun derart restannrt worden, daß alles noch Erhaltene ge- schvnr^nnd nur die schadhaften Stellen wrgsam ausgcmeißelt und neue Stücke, genau passend, danir eingesetzt sind, so daß der histo rische Charakter gewahrt geblieben ist. Die Kosten belaufen sich allerdings allem lncciur aut M,M> Mack. »ÄL NW» «--Mi«)», siakrit von den bat, wird ryan «llet Ri « hrrbeisühten. rrchtr nur em ns SO PrvMt wellen.^ Ott'tragen dieselben auch dazu ße . . Aussprachen der Gegner eine Verständig»»« berbeigetührt wiL Wenn man nun die Beisitzer bei eineur Ehrengericht nut empfind lichen Freiheitsstrale« bedroht, wird man dadurch nur erreichen, daß lreicke Forderungen, die sonst vielleicht durch ein Ehrengericht « worben wären, ohne ein solches zum Austrga kommen, «reit- in Berlin der Fall ist. wo einig« studentische Korpo rationen. «in ihr« Mitglieder al- Beisitzer eines Ehrengericht» nicht einer gerichtlichen Bestrafung attözukvrn. von Nichtevulrurstudenten gestellte Forderungen, wenn kein ausdrückliche- Verlangen nach einem Ehrengericht gestellt wird, vbne ein solches auStragen fassen — Zum Direktor der Ostern 1887 zu eröffnenden 0. Bürger schule an der Dürerstraße ist der bisherige Direktor der 1. Bezirks» schule. Fischer, gewählt worden. — Der Beginn der Vorlesungen an der UnivcMät Leipzig für da- bevorstehende Wintersemester ist aus den 18. Oktober fest gesetzt morden. — Die Eröffnung der gesammten Räume de- Leipziger neuen Börsengebaubes wird bestimmt am 1. Oktober erwlgen. — Der Verband der Tchneiderkorpora ttonen Sachsens, der sächsischen Herzogtyümer und Thüringens tagte Sonntag und Montag in Alteuburg Hierbei reserirte u. A. Heider-Dresden über das Schutzinstitut des Iunungsverbaiides: „Bund deutscher Schncider-Fnnnnge»- und Emmerich-Dresde» über die Ausbildung der Lehrlinge vor de». Besuche einer Zuschneidc- anstalt. Es wurde ferner über einbeitiicbe Leitung von Innungs- veriammlunaen verhandelt und zum nächsten Berbandsort Bautzen gewählt. Der Vorstand wurde ver Akklainativ» wiederarwählt und besteht aus de» drei Vorsitzenden Schulz, Barth und Emmerich ur Dresden, aus den zwei Schrittsüvrer» Strobel und Heider >» Dresden, aus dem Kassirer Funke iu Dresden, sowie auS den Beisitzern Och-Gotha, Starke-Leipzig und Schichtiiig-Chemnitz. — DaS diesjährige Sommerkst des Bercius ehemajiger Einjäh rig-Freiwilliger Allemannia" findet Soimtag, den 20. August, statt und zwar in Gestalt einer Omniduspartie mit dem Endziel Augustnübab — Teplitz. Die Anmeldunaen zu dem am 28. und 29. d. M. aus Anlatz der 25jährigen Iuvelkier der Teplitzer Liedertaiel hier stattsiudenden Eängerksle habe» eine ichier unerrvarlele Höhe erreicht, indem die Zahl 1300 bereits überschritten ist. Unter de» a»- gemeldelen Gesangvereinen befinden sich folgende: Aiinaderg iLieder- kranzs, Chemnitz iBützzer-Sliigvereiii. Olcsaiigvereni Erheiterung. Geiangv. Lma und sängerklub). Dresden lMüunergeiangv. und Gcsaugv. Taniihäuser), Großenhalii (Liedertaiel). Geisiilg, Prag (Deulscher Männergeianav. und Liederlarel der deutschen Studenten), Pirna (Gesangv. Liederkranz) und Schandau (das zwei Gesang vereine dahin entsendet). Der Festausichui; ist seibstredend in vollster Tliatigkeit. Im Stadtthealer sindeu am 28. und 2!» d. M. Feslvorstelliinaen statt und zwar am ersten Abende die Netzler'iche Over: „Ter Trompeter von Säkkingen" und am zweiten Abend: „Der Zigcnnerbarvn". Um den Festtheilnedmeni am 28. d. M. die rechtzeitige Theilnahmr an dem aloßartigen Fackelzuge zu ermög lichen, ohne den Theaterbenich beinlrächliaen zn wüssen, beginnt die erste Festvorslellniig bereits nin t» Uhr Abends. Die Bevölkernng wird bezitzzlich der Illiiniination und Tekocirung das Beste leistcn. Auch ein Festball ist sür den 29. beschlossen »r dem iürsllich Clar»'- ichcn Garlenialo». — In Pieschen war am Montag ein Zimmerbrand ent stände» und zwar dadurch, da« ein mit noch zwei kleineren Ge schwistern im Zimmer zurückgclaiseiier 6jähriaer Knabe mit Streich- liölzem gespielt halte. Aus das Geschrei der Kinder eilten die Nachbarn herbei, drangen mittelst Leiter in die verschlossene Stube ein und löschte» den Brand. — Ausdem o b er e n V v ig tl a n d e. Täglich sieht mau jetzt von iächs. Beerciihändler», die sich in de» denachbarten böh mischen Orten niedergelassen haben, um Preißelbeeren clnznkaure», solche unreife Früchte snhreiiweiie über die Grenze bnngc». um »e im In lande zu verkanten. Diese Beeren haben in den Kellern nur die Nothrestc erlangt und sind säuerlich und geschmacklos, das Publikum kann daher nicht genug gewarnt werden, solches unreifes Zeug zu kaufen, denn zn jetziger Zeit haben die Preißelbeere« durchaus noch nicht die Reite und daher auch den wahren Geichmack noch nicht erlangt. Trotzdem alliälirlich von den Fvrstvernxiltnngcn und einzelnen Waldbesitzern Verbote erlassen werden, daß das Ein sammeln der Beeren vor einem gewissen Temiine nnslatkhasl ist und auch seitens der Forstbeamtcn scharte Aussicht geführt wird, so sind dieselben doch zu wenig und machtlos, um dieses Unwesens Herr zu werden. Hier Helten nur Gesetze, die den Handel mit Preißelbeeren vor dem 15. September verbieten. — Im Garten deS Zicgcleibrsitzers August Fritzsche in Rott luff steht ein mit viele» Früchten behängen« Birnbaum znm zweiten Male in voller Blüthe. — In Meißen bat eine zweite Landnngsbrücke für die Tampsschisfpassagiere Ausstellung gesunden. — In einer vorgestern in Chemnitz abaehaltenen Versammlung der Bereinigung sächsischer Banmwollspinnereibesitzer, in welcher ein Antrag einer der größten norddeutschen Banmwoll- spiiinereien aus Reduktion der Arbeit seitens der deutschen Baum wollspinnereien an» der Tagesordnung stand, wurde folgende Re solution gefaßt: „Tie am heutigen Tage m Chemnitz versammelt gewesene Bereinigung sächsochcr Lpinnereibesitzer beschließt, m An betracht der vecliistbringenden Lage der Garnpreite aus die Anre gung einer norddeutschen Baiimwollspinnerei ihre Bereitwilligkeit zu erklären, ihre Produktion cinzuschränken unter der Boraussetzüng, daß auch die übrigen deutschen Baumwollspinnereiverbünde zu gleichen Maßnahmen geneigt sei» sollten, und beauftragt ihren Vorsitzenden, unverzüglich in der Angelegenheit mit den anderen Spinnereiverbänden zn verhandeln." — Amtsgericht. Das trübere harmonische Nachbarleben zwischen dem Nähmaschinensabrikarbeiter Karl Adolf Gustav Schumann, dessen Sohn Friedrich Richard Schumann, Mechaniker- gehili'e seines Zeichens und dem Pianosorlebauer Pani-r ist bereits seit geraumer Zeit kein friedliches mehr zu nennen. Die Vorgänge am Bonnittag des 23. Mai lieferten abermals einen Beweis dafür. Als Schumann sen. von einem Spaziergang sich nach seinem aus der Bautzner Straße befindlichen Wohuhame begab, vernahm er au> dem Korridor schrille Akkorde zankender Weiberzn»gen. In der Meinung, daß seine bessere Ehehälfte bei dieser Gelegenheit dnrck Panier wörtlich und thällich »«gegriffen werde, faßte er denselben an. um seine Frau zu benenn. Der junge Sch. kam hinzu und soll nun ein allgemeines Ringen stattgeiunden haben, bei welchem die Parlcien den Erdboden berührle». lieber dieses Komdorbrama mit obligaten Püffen, welche dem Pianosorlebauer ein körperliches Mißbehagen zniügle», wurde vor dem Schöffengericht unter Vorsitz des Herrn AnttsrichterS Gölitz verhandelt, welches unter Annahme müdemdcr Umstände Vater und Sohn zu einer Geldstrafe von 30 bez — Her heutigen Nummer liegt als Ertrabeilage der G c-! 20Mk. vemrtheilt. Sollte dieklbe nicht beigebracht werden können, werbcjchutz, Organ des Vereins gegen Unweien imHandcl und Inüffen die Beklagten eine Gesängnißskrase von 6 und 4 Tagen antretrn. Gewerbe, bei. — verweilte der l8->7 zu Lirhtenhai» geborene Kutscher — Eme stir dk Duell trage hochbedeutungsvolle Ennckei F Gustav Emil Sturm am 17. Juni in der Schmibl'ichen Gastwirth- dnng über die L-tratbarkeit der beim Ehrcngcncht mitwnkenden i schaff aut der Schaserstraße. Sturm, der in dem Hause daselbst Personen bat. wie das „L T." berichtet, das Reichsgericht.! wohnt, trank einen Schnitt Bier, um damit seine üble Laune hmabzu- 3. Sttasieuat in der Sttaffache wider die vom Landgericht wegen Tpitten. Zwischen ihm und dem Wirth entstand alsbald ein Wort- intclleklueller Beihilfe zum Zweikampf vcrurtheillcn Tr. med ».! Wechsel und sollte St. das Lokal verlassen, welchem Verlangen dcr- Tr. plnl. A. und Kand. med. - ... haben die drei Angeklagten am , ... «iw iv. zu H. gefällt. Wie sestgeslcllt,! selbe erst nachzukommen in Aussicht stellte, sobald er sein Bier aus- Bitten der Studirendeil Sch. und j getrunken habe. Beide wurden nun noch erregter und goß St. W, welche nach vorauKgeganacner und angenommener Heraus ^ dem Wirth das Bier auf de» Kopf, wobei cs a» zoologischen Aus- svrdenmg znm Zweikampf cnttchlossen. aber dariiber nncinig waren, > drücken nicht fehlte Aus Fahrlässigkeit brachte St, dem Restaura- ob, wie die Hcranswrdernng lautete, mit Sabeln oder, wie der Ge- ie»r mit dem Glase hierbei mehrere Verletzungen am dem Kopse forderte verlangte, mit Pistolen gekampff werden sollte, behufs Er- > bei »nd wurde nun St. des tzaussriedensbrnches und der Körper- ledignng dieser Differenz und Bestimmung der Kampffvaffen ein Verletzung bezichtigt. Von der ersten Beschuldigung wurde der Ehrengericht gebildet und mich einem vcrgeblichen^Verinch, den ^ ärgerliche Rosselenker kostenlos frcigesprochen. hingegen wegen sghr Streik m Güte beizulegcn. ihren chrengerickulichen Lvrnch dnhin lässiger Körperverletzung unter Annahme mildernder Umstände abgegeben, „die gctallenen Beleidigungen koimtcn^durch eine ge- einer Geldstrafe vv» 25 Mk. event. 5 Tagen Gesängnißvemrthci wöbnlich»^ Säbcliiwniur geschlichtet, werden " ^.-",a>i,h,n hat Fortsetzung des lokalen LvellcS Lelte ». zwischen Sch. und W. em Zweikamvt aiff Sabel stattgc'unden In > " ' der Ecivägimg. daß, wie den Angctl.rgten bewußt war, ihre vorge schriebe,,e Thätigkeit dahin abzielte und thatiächlich dahin wirksam geworden ist, ein der Aussühn»,g des Zweikampfes entgegenstehen- des .Hindernis;, die Uneinigkeit über die zu wählenden Waffen, durch ihren sür die Duellanten maßgebenden Ansspruch zu be,eit>- gen. ulio den Zweikampf selbst durch Rath zu fördern, hat das 13 am n in Metz ae« war ISO» « »tkum« Orlran^u dem deutsch«, aber nur ein Bis. Sitzung«, chnngffchen in Niederbwnn. L,tu>orv>icyof von »i 1881 Voachutor oum zur« (mit e.) IL.»«-.. aenommen. und »»ekn in kter- Vom to, ». D. H<üm is Netz ernannt worven. otbringen, welche e; Halm war während tdalkr aeh iwar >>cher ^ l'war zos« du« ren 1k KrriSdw meister von Stiwt in Elsaß metller hat. Herr Verwalter. Der evangelische Prediger zu Weither (Wests,) schoß jüngst in seinem tpahrschrtnlich gerechten Zorne über da« Unmaß im Trinken der Thrill,ehmer an einem Feuerwebnest ein Bischen gar weit über da« Ziel binau«. indem er in einer dr«, Woche» daraus gehaltenen Predigt sagte: „Jetzt, nachdem di, Th«lnehmrr hoffentlich nüchtern geworden, wolle er ihnen sagen, daß Jeder, der zu di,km Teukls- skst geholfen habe, sei es durch Mitteiem, sei es durch Kränzebinde», sei es durch Aushängen von Fahnen seme Hände beschmutzt habe, und er ersuche daher Alle, die an solchen Götzen- und Teuklsksten thetlnehmen wollen, von der Kirche und dem heiligen Abendmahl km zu bleiben." Die Werther Feuerwehr ließ sich das „Teufels- kst" nicht gefallen und verklagte den übereitrigen „Diener am Wort bei der Regierung. Die Grinelndebevollniächtigten von München ließen an den Magistrat das Ansuchen ergehen, an die JuriSdiktionsbehürde in Budapest ein Schreiben des Inhalts zu richte», daß im Gememde- köllegium keine Geneigtheit bestehe, der a» dasselbe gerichteten Ein ladung Folge zu gebe», und daß daS Gemeinvekollegium die Ein ladung dankend ablehne. In der MagistratSsitzuiig schnitt Bürger- iiielster Dr. v, Erbardt alle Erörterungen mit der Bemerkung ab, datz sich der Magistrat materiell mit der Einladung nicht zu be schäftigen habe, weil die Einladung »ur an da- Gemeindekvlle- ginin. nicht aber an den Magistrat gerichtet sei. Indessen beantragte Redner, dem Ersuchen des Gememdekolleamms stattzugcben und in diesein Sinne ein Ablehnungs-Schreiben „ach Budapest zn senden. Dieser Antrag wurde ohne jede Debatte einstimmig an genommen. In Breslau brach um Mitternacht in der dem Fiskus gehörigen, aus der Hinterbleiche beleaenen Clareninühle Feuer aus. welches sich in kurzer Zeit über das ganze Grundstück verbreitete. Elarenmühle II. ist bis aus die Umfassungsmauern niedergebramit. Elareiimiikle I. dagegen vollständig erhalten. Mehrere Tausend entner Mehl. Getreide und Malz sind verbrannt. Verlust von Menschenleben ist nicht zu beklagen. Erst gegen 3 Uhr Morgens gelang eS der Feuerwehr, welche mit allen Mannschaffen und Fahr zeuge» ani Platze war, das Feuer auf seinen Herd zu beschränke». Apermals sind zwei Ausweisungen ans Berlin zu verzeichnen Am Dienstag ging die Ausweisungs-Ordre den Mitgliedern des Streik-Komitees der Klsteiimachcr, Leibnitz und Seidel, zu. Ein sozialdemokratisches Begräbniß hat am Sonntag Nach mittag in Schönederg bei Berlin zu skandalösen Austritt«, ge führt. In dem Krankenliauk zu Moabit mar ein Maler, Namens Metzreck, ein hervorragender Sozialdemokrat, gestorben. Gegen 100 Männer und etwa 20 Franc» schlossen sich, röche Abzeichen tragend, dem Leichcnznge an Aut dem Kirchhvt, wohin Gendarmen und Schutzleute dem Tranergetolge das Geleit gegeben, schien die Feierlichkeit einen ruhigen Verlauf nehmen zu svlle». als aber die Leiche in das Grab gesenkt war »nd Einer des GetolgeS, der das Wort ergriff, um eine Rede zu halten, im Sprechen verhindert wurde, ging scffvrt der Skandal lvS. Lautes Schreien und Brüllen, verhöhnende Redensarten, wie: „Frauen, zieht die rothen Unter röcke, die rothen Strümvie aus." „Gendarmen, die rothen Biesen aus de» Hosen" und ähnliche und gemeinere Redensarten veranlaßten endlich die Beamten zu der Drohung, de» Kirchhof räumen zn wollen. Dadurch konnte die Leiche wenigstens unter die Erde ge bracht werden. Beim Niederlegen der Kranze aus den Grabhügel mußte die Gendarmerie wiederum emschreiten, um das Halten von Reden zu verhindern; schließlich mußten die Sprecher sich darauf beschränken, daß jeder Leidtragende einen Spruch laut sagte. Das würdige Trauergcsolge zog nun lännend und tobend in das Dorf in mehrere Restaurationen und trieb dort derartigen Unfug, daß ihnen der Aufenthalt von den Wirthen verboten wurde. Da sie der Aufforderung nicht Folge leisteten, mußten wiederum die Gen darmen einicbrciten, und nun kam es zu Tbätlichkcite», die damit abschlossen, daß drei Personen, ein Arbeiter Behrendt und die Töpfer Splitt und Todt verhaftet wurden. Be, ihrer Visitation wurden denselben inner Anderem die neuesten Nummern des „Sozialdemo krat" abgenvminen. welche die gemeinsten Schmähungen gegen den Fürsten Bismarck enthielten. Tie drei Verhafteten würden am Montag wegen Hausfriedensbruchs, öffentlicher Beleidigung der Beamten. Widerstands gegen die Staatsgcivalt und wegen groben UnsngS, verübt aus eurem Kirchhof, zum Uitteriuchuilgsarrest in Moabit emgeliekrt. Gegen mehrere andere sind ebenfalls noch Strafanträge gestellt worden. In Rudolstadt ist ans den Professor Flach (Verfasser des Werkes : „Ter deutsche Professor der Gegenwart") ei» Attentat ver übt worben. Derselbe wurde Sonnabend Nachts d*" 12 Uhr. als er ans dem Heimweg nach seiner isolirt gelegenen Villa begriffen ivar. überfallen und erhielt tiim Stichwunden. Ter sehr krittlige Man» wurde nach seiner Wohnung geichafft und vom Stabsarzt Dr. Tcttmer verbunden. Man will bemerkt haben, daß das Op'cr des nächtlichen Ueberfalls, das verhewatbet und Vater mehrerer Kinder ist, sehr intim mit einer junge» adeligen Dame verkehrt und niil derselben gar einsame Spaziergänge unternommen bade an Orken und zu Tageszeiten, die em vcrheiratheter Mann zu so etwas besser nicht wählen sollte. Die betreffende junge Dame ist die Braut eines höheren Forslbcantten und Reserveoffiziers. Der Bräu tigam weilt seit einiger Zeit in Rudolstadt und mag wohl den immerhin unerlaubten Umgang bemerkt baden. Am veraangencn Donnerstag Abend soll nun der Bräutigam mit dem Vater der Braut beim Heimaang aus der Kneipe F. mit der Braut zu ziem lich vorgerückter Nachtstunde noch im Garten angetrosfen haben. Bei Vieler Gelegenheit wird sich nun wohl die VerwundungSlzene entwickelt haben, da man Hillentte und dergl. gehört haben will. Nach Allem tcheint F. eine wohlverdiente Strak «»geheimst zu habe», die natürlich für den Attentäter (vermuthlich ist eS der Bräu tigam) auch mcht ohne Folgen Mauten wird, da. wenn auch von F. keine Anzeige ccwlgt ist, die Sache dennoch der Staatsanwalt schaft vorliegt. Uebcr den Hausen,stürz in Karlsruhe wird weiter gemeldet: In der Nähe des Schwimmschnlioegs bauen die Blechnermeister Schütt und Goidichinidt ein vierstöckiges Wohnhaus und zwar sind Tait-fteschichte. Deutsches Skelcli. I» Potsdam führte am Todestage Jnedrich's de? Großen bei der Parade der Kronprinz das l .Garde- regimeitt zu Fuß persönlich bei dem Kaiser vorüber. Nach dem Schluß der Feierlichkeiten ans Anlaß des lOOjähriaen Todestages war bereits bis unter das Dach fertig gestellt, doch stand das ganze Gerüst noch. Außen besteht oer Bau aus Backsteingemäiier, im Innern sind massive Steine. Als die Arbeiter um 1 Uhr zur Ar beit gingen, bemerkten sie einen Riß in der Mauer »nd eine Mi- nitte lpätcr — kaum hatte man die ersten Warnungsruse ertönen lasse» — stürzte das ganze HauS in sich zusammen, nur noch einzelne Gcrüststangen ragten in die Lntt. Eine Staubwolke umgab die Unglückssratte, », der ca. 20 Perionen ihr Grab gesunden hatte». Von allen Seiten kam Hille herbei und sofort wurde mit den Nettunasarbeiten begonnen, die eingetroffeneii Soldaten arbeiteten unter Leitung des DivisionSgcnerals von Keßler. StaalSanwalt »nd UiiteriuchiingSbehördc waren sofort zur Stelle. Bauunternehmer Kirchenbailer ist verhaftet worden. Bis jetzt zählt man 12 Todte. acht schwer und mehrere leicht Verwundete. Die Fachtechniker tadeln an dem «„gestürzten Haus das schlechte Speikmatcrial. das Fehlen der Binder, die verkehrte Ausnegelung, die oberflächliche Bauart. Das vierstöckige Haus wurde in fünf Woche» errichtet. Io daß es nicht gehörig austrockncn konnte. Die Entrüstung des Publikums ist grem. Allgemeine Theilnahme erregte unlängst der in Berka bei Weimar unter Svmptomen der Vergiftung erfolgte plötzliche Tod eines jungen blühenden Mädchens. Der Verdacht der beklagens- werthen Elten, lenkte sich sofort aus den Bräutigam ihres Kindes, einen HandlunaSreisendkii F. Schulz aus Köthen; die kilciis der Staatsanwaltschaft in Weimar eingelcitctc Untersuchung sühne alsbald zur Verhaftung dcS Berbrechers, der nach Mitthciiilng de; genannten Behörde seine ruchlose That bereits eingestanden Hut und nunmehr seiner wohlverdienten Straie «ttgegensieht. Ueber die Anwendungen des Sozialistengesetzes bezüglich de, sozialdemokratisch«, Druckschriften und Vereine sind in einer soeben erschienenen, vom Volizeikkretär Atzrott »> mnllichcm Auffmae ver-
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