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- Erscheinungsdatum
- 1886-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188608131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860813
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-13
-
Monat
1886-08
-
Jahr
1886
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Zolianukxnli'L»»« 17 I^rnaisickvu?latr) oiuplistiit ullo 8ort«n unä UeaU»e1 u l'rsikvn 7s/»M MM e-4» „ . ,t.LtakIlli'akt-^Lsckinonksktuno «j^t / «n«/e .- opvrlklksnltlunc, siin eonkorbeclsrk.ÄL Lvvoekmrisgj^ rrusannnsaxsnalLt, von ivodlßliusndar ^VirkunA auf 2Lkv6 un6 2aknÜ6i8o!i. V»86 1 Uark. I-vävrivruuvll-8ptzvikiIiM! z !! Muliöitou in DlliuöuiLsoLöu I! ILoL«« . Politisches. Wenn Fürsten und Staatsmänner Entrevnen abhalten, dann leiert die Phantasie der Journalisten Orgie». Nicht alle die Herren sind freilich mit Phantasie begabt; aber da Alles im Leben weise eingerichtet ist, so kommen auch Die nicht zu kurz, denen daS Kom- lnnaiivnstalcnt mangelt: ihnen bleibt das Bereich des Dcnientis. Im Hochsommer mehr als zu jeder anderen Jahreszeit theilt sich das Heer der Zeitungsschreiber in zwei grobe Kolonnen, die sich scheinbar feindlich gegennberstehcn, indem Das, was die Einen er finden. von den Anderen wieder dcmentirt wird. Im Grunde ge nommen befolgen sie aber Beide nur die alte Regel: getrennt marschiren und vereint schlagen — dem Publikum ein Schnippchen nämlich. Das gilt aber nur im objektiven Sinne, denn mala kiclcm i»>ie die Juristen den bösen Willen bezeichnen) existirt bei den Journalisten nur in den seltensten Fällen, weshalb es sich auch ein Richter erst dreimal überlege» sollte, ehe er einen Zeitungsredakteur eiwa der Verleumdung für schuldig erklärt. Was die orientalische Phantasie, die in der deutschen Presse noch immer theilwcise die L verband bat, ansbrütet, daran glaubt der politische Dichter selbst, und Der, welcher mit dem Donnerkeil des Dementis das schcmen- haite Werk vernichtet, zweifelt nicht im Geringsten daran, das; er damit etwas Gutes lhut, vielleicht gar das Vaterland rettet. Die Herren Diplomaten haben übrigens keine Ursache, sich über dieses Spiel zu beklagen; wenn es ihnen nicht patzt, so mögen sic doch den Journalisten unter dem Siegel der Verschwiegenheit mitthcilen, zu welchen Ergebnissen sic bei ihren Entrevnen und Konscrcnzen gekommen sind; Journalisten sind immer verschwiegen, denn das Interesse ihrer Zeitungen erfordert schon, datz sic nicht weiter sagen, was sie wissen — bevor cs nicht in ihren Zeitungen gestanden hat. Jndctz ist autzcr ein paar allgemeinen Redewendungen über ge- sicherien Frieden aus den Diplomaten wenig herauszubekommen, und so sind die Journalisten auf'S Rathen und Kombiniren ange« wiesen. Rutzlaud war bei der Gasteiner Kaiser- und Diplomaten- zusammcnkunft unvertrctcn - was bedeutet das? Diese Frage ist eigentlich schon dadurch hinfällig, datz früher Nutzland in Gastcin auch nicht vertrete» war. Aber die Frage ist doch zu interessant, als datz man dieselbe so leichten Kaufs aus der Welt schaffen lassen sollte. Die Pariser Blätter haben ja auch eine so schöne Antwort darauf: cs bedeutet, datz Rntzland aus der Tripleallianz auSgeschie- den ist. Tie Pariser Journalisten glauben sicher an diese Bedeu tung, denn ihr Herzenswunsch ist ein Bruch Russlands mit den Centralmächten und eine russich-sranzösischc Allianz gegen Deutsch land. und der Wunsch ist der Vater des Gedankens. Während Rntzland in Gastein unvertreten war, hat sich der Czar den Erz- he-zog Karl Ludwig zu Gaste geladen. Was mag er mit diesem wohl verhandelt haben? zBah, garrz einfach, Russland hat Oester reich eine Theilung der Türkei angeboten: Rntzland bekommt Konstanlinopel, Oesterreich Saloniki. Leider besitzt diese Kombina tion nicht den Vorzug, neu zu sein. Und dann bedarf sie auch noch eines Pendants. Letzteres ist indetz unschwer zu beschaffen. Wie? So: dagegen hat Deutschland in Gastein Oesterreich pro- pvnirt, unter deutscher Rückendeckung die ganze Balkanhalbinscl für sich zu nehmen und dafür seine deutschen Provinzen an Deutsch land nl'zutreten. Für die. denen Das zu kühn sein sollte, lassen sich noch ein paar Variationen anbringen: Das neue Oesterreich soll ein slaviicher Bundesstaat nach deutschem Muster mit den Königen von Rumänien und Serbien und den Fürsten von Bulgarien und Montenegro als Bundesfürstcn werden, während der Kaiser von Oesterreich für die deutsch-österreichischen Provinzen seine Vertreter in den deutschen Bundcsrath entsendet. Nun aber genug des grausamen Spiels, da ein längeres Verweilen bei diesen Kombina tionen bewirken könnte, daß auch sie den Lesem bornr tiäo dargc- boten würden Zwischen den Vereinigten Staaten und der Republik Mexiko droht ein ernsthafter Konflikt auszubrechen. Den Anlatz bildet die Verhaftung und Verurtheilung eines amerikanischen Bürgers, des Redakteurs Cutting, durch mexikanische Gerichte. Der Vorgang ist nach der „Newhorker Handelszcitung" etwa folgender: Cutting gab in der in der Nähe der mexikanischen Grenze gelegenen texa niichcn Stadt El Paso eine amerikanische und zu gleicher Zeit in der nicht weit davon entfernten, auf der anderen Seite des Rio Grande liegenden mexikanischen Ortschaft Paso del Norte eine Zei lnng in spanischer Sprache heraus. In der letzteren Zeitung so wohl wie in der crstcrcn hatte Cutting einen mexikanischen Kollegen in El Paso del Norte in heftiger und. wie es scheint, unprovocirter Weise angegriffen, weshalb er von den mexikanischen Behörden ar- rctirt wurde. Da der Arrestat, aus welchen Gründen ist nicht bekannt, lange Zeit im Gcsängnitz schmachten mutzte, ohne datz ihm ans wiederholtes Verlangen ein Verhör zu Theil wurde, sah sich die Negierung der Vereinigten Staaten veranlatzt, einzuschreiten und von Mexiko die Prozessirung oder Freilassung Cutting's gegen Bürgschaft zu verlangen. Ueber dieses Verlangen wurden die Mexikaner sehr entrüstet, und es soll an der Grenze eine beträchtlich scindsclige Stimmung Men die ..Americanos" herrschen. Der Ein »»ttei»n,«.«»»ftii»e» I». «»auf»: Weftwin» «o» mittlerer «tärle »ei »urchlchotttliq starker vewölkuoq, mit zeit- an» stellenweise» Niederschläge». Tempel alxr wenig »»ändert. datz Bürger der Vereinigte» Staaten im Auslande wegen daselbst verübter Handlungen verhaftet würden. Das Haus solle demnach die vom Präsidenten Clcveland an die mexikanische Regierung ge stellte Forderung billigen. Daraufhin hatte der Minister Baynrd ui einem Schreiben an den AnSschntz versichert, datz der Kongretz nicht nöthig haben werde, irgend welche Schritte in dieser Hinsicht zu thun, da der verhaftete Amerikaner seiner, des Ministers, Ansicht nach in wenigen Tagen werde in Freiheit gesetzt werden. Diese Ansicht wurde zunächst von dem mexikanischen Gesandten zu Washington gelheilt, welcher erklärte, die Berichte über eine seiiiv- sclige Stimmung in Mexiko gegen die Vereinigten Staate» seien nntzerordeiillich übertrieben, die besseren Elemente in seiner Heimath leien den Amerikaner» durchaus sreundlich gesinnt, die Trnppen- kvnzentrirung bei El Paso del Norte geschehe einzig und allein aus dem Grunde, weil im Staate Chihuahua revolutionäre Umtriebe im Gange seien, und dieselbe sei in keiner Weise als eine feindselige Demonstration gegen die Vereinigten Staaten anznsehen. Der Kvngretz hat sich infolgedessen vertagt, ohne irgend einen Beschlntz in dieser Angelegenheit zu fassen. Inzwischen ist Eutting doch verurtheilt worden, die Voraussicht Bavard's aus eine befriedigende Lösung ist also nicht cingetrossen. Im Gegcntheil herrscht an der Grenze geradezu eine kriegerische Stimmung. Es gilt stir nicht unwahrscheinlich, datz ein Einsall in Mexiko zur Befreiung Cutting's gemacht ivird, und die Einwohner von El Paso, welche ernste Be sorgnisse für ihre Sicherheit hegen, haben eine eigene Bürgergarde vrganisirt. Zugleich ist die Erbitterung gegen Cutting eine so grotze, datz man die Befürchtung hegt, er könne von dem mexikanischen Pöbel gelyncht werden. Ein solcher Akt der Volksjustiz könnte die Situation zu einer so verwickelten machen, datz eine friedliche Lö sung kaum möglich wäre. Für die Wichtigkeit, die man in den Vereinigte» Staaten der Angelegenheit beimitzt, zeugt es, datz man allen Ernstes von einem sofortige» Wicderzulammenlreten des Kongresses spricht. scindiciige Slimmnng gegen die .,Americanos Herrschen, -ver Ein spruch der Verciuigtcn-Staaten-Regicrung blieb also erfolglos, und der Prozetz gegen Cutting nahm seinen Fortgang. Das Ende desselben war die Vcnirtheilnng Cutting's zu einem Jahre Zwangs arbeit und 600 Dollars Geldstrafe. Gegenüber der äußerst «beraten Auffassung, welche in den Vereinigten Staaten über Pretzvergehen herrscht, mutzte dort die Höhe der Strafe außerordentlich befremden und die Erbitterung gegen Mexiko noch erhöhen. Bereits am 8. August halte der Ausschuß des Repräsentantenhauses für auswär tige Angelegenheiten eure dem Sause vorzulegende Resolution an genommen, welche sich auf die Weigerung der mexikanischen Regie rung. Cutting auszuliefern, bezog. ES dürfte nicht geduldet werden. Xentste Telegramme der „Dresdner Xachr." vom 12. Aug. Berlin. Der Kaiser ist Vormittags gesund und frisch in Potsdam eingetroffen und aus Babelsberg von der kronprinzlichen Familie bewillkommnet worden. Sonntag trifft die Kaiserin auf Babelsberg ein. — Der Reichskanzler trifft Ende des Monats in Berlin ein. — Lilli Lehmann bezahlte Herne die kontraktlich festge setzte Konventionalstrafe von 13500 Mk. Die Generalintendantur befürwortet nunmehr die definitive Entlassung der Sängerin aus dein Verbände des Opernhauses. — Die neueste Nummer des rus sischen „Offiziösen Nord" erklärt, datz die Triple-Alliance neu ge- krästigt und stärker als jemals dasleht, um ihre friedencrhalteude Aktion forttnsetzen, welche sie eben während der orientalischen Krisis mit Erfolg geübt bat. — Die Nachrichten über das Befinden des schwer erkrankten Fürstbischofs von Breslau lauten fortgesetzt ungünstig und lassen das Schlimmste befürchten. — Metzer Nach richten melden umfassende Vorbereitungen für den festlichen Em pfang des Kaisers. — Eine größere Anzahl Hihschläge bei den Truppenübungen werden ans Baden und Bayern gemeldet. Bei der Garnisonsübnng in Karlsruhe kamen am 10. August eine grö ßere Anzahl Erkrankungen vor. Jn Wolznach (Bayern) kamen am 9. August bei einem Jnsantcriemarsch 15Erkrankunassnlle vor. darunter einer tödllich. — Zwischen Berlin und dem Vatikan soll ein Ab kommen getroffen lein, welches, um stir die Zukunft allen unterge ordneten Streitigkeiten ein Ende zu setzen, das Verfahren betreffs der Präsentation der Pfarrgeistlichen und der Behandlung der geist lichen Seliünarie» regelt. L ondo n. Salisbury empfing gestern eine Deputation der „Rcichsföderationsliga", welche die Ernennung einer Kommission empfahl, um aceiancte Schritte zum Schutze der Häsen und des Handels des Reiches in Kricgszeitcn, zur Förderung deS Handels verkehrs in FriedenSzeitcn und zur Erreichung einer engeren Ver einigung der sämmNichen Theile des Reiches borzuberciten. Ter Exprcmier der australische» Kolonie Viktoria cmptahl Unterhand lungen anzuknüpscn, um die Deutschen ans Neuguinea und die Franzosen aus Ncukaledonien herauSzubringen. Salisbury bezeich- nete letzteres Ansinnen als eine Unmöglichkeit, versprach jedoch sein Möglichstes zur Föidernng der Födcrationsidec zu tlmn, deren Ver wirklichung er trotz aller entgegenstchenden Schwierigkeiten nicht für ausgeschlossen halte. — Der kanadische Vicekönig Lord Landowne befindet sich auf der Fahrt nach England, um der Negierung die Beilegung der Fischereitrage zwischen Kanada und Amerika durch Ernennung eines Fischerciausschusses zu empfehlen. Die Berliner Börse eröffnete schwach und still. Die Auslassungen eines hiesige» Blattes bezüglich des Verhältnisses RRtzlands zu den centraleuropäischen Mächten verstimmte. Äon spekulativen Banken wichen Kreditaktien und Diskonto-Kommandit nicht unerheblich. Deutsche Bahnen waren schwach und vernach lässigt, österreichische Bahnen ohne einheitliche Tendenz, Franzosen und Elbethal matter, Duxer höher. Bergwerke erfuhren erhebliche Einbußen. Auch der Äentenmarkt zeigte matte Haltung. Im wei teren Verlaus trat keine Besserung ein, im Gegentheil verschlechterte sich die Tendenz noch mehr. Im Kassaverkehre waren deutsche Bahnen meist niedriger, von Stammprioritätcn verloren Dresdner !'/« Prozent. Oesterrcichische Bahnen waren ziemlich gut behauptet, Banken still, Bergwerke unentschieden, Industrien vorwiegend besser, österreichische Prioritäten behauptet. Privatdiskont 1'/» Prozent. » r » « k » « rt ». M.. 12. «laust, «reble WS'/«- «taatSbabn 181'/,. Lom- »arten -. Galizier —. Sg»tt>ttr 71,7». «proc. Nnaar. Gold«»«« 88,2». Gotthard». —. McSIendurarr —. DiScooio 208,1». Still. Wir». >2. «»allst, ikredtt 28«,so. Stoa,»»ahn . Lombarde» . Galizier «lbetbal -. U«,. «old IVS^Ü. Matt. »art». IS. «lauft. S-tlll». «eine 82«. «»leibe 109,»». Italiener »S.S». «taa«t>babn 181'/,. Lombarden 238'/,. b». «rtoritäte» —. «panier 8»,88. tkalpter 37b,82. Ottomanen, SI2. Neue «nleihe —. Urft. London, 12. «laust, «orw. II vbr l» Min. Sonlol» I»1«/„. >873er Rüsten SS>/,. Atallcner 99. Lombarde» «on». Türken I1"/„. Iproe. fnndirte «merikaner IM. Iproe. Unaar. «olprente 87'/,. Oestcrr. Golb- rritte »8. «reust, «onioiä lSI. «ad»«» 71«/,. Reue Ea»i>«cr 97. Garant, «gpptrr S9>/«. Ottomaudank l»'/«. Surz-Actlen 78'/,. «panier —. — «»>«. «u»a r —. — Wetter: «istS». 0 r « »I » « . 12. «uaust. Raistm. lGrlretdrmark». «pirttus »r. 1Ü0 Liter »00 «roc. pr. «uanft.Scp,. 37,2». Pr. Septbr.-Ok«. 37.2», »r. Slop.-Der. 37.1». R-aaeu »r. «ept.-Oktober I27,ro. pr. Ocidr.-R-P. lrs,L», Pr. Rov.-Dec. IM.b». RvbSl loeo »r. Sept.-Oki-ber 12,Sb, »r. Ociober-No». . Zink umsatzlos. - Wetter; Trübe. « «« t»»». 12. «uaust. R-chmltta, I «br. tGetretdewark». Welzen matt, lor, 1b»—IM, pr. «uauft-eeptemter I»9,b», pr. Oct..R,v. IbS.M. Roaacn malt, loeo 120-123, pr. «uauft-erptembrr 121 ,b». pr. Octobrr-Nov. I2-.V». Rüböl «elchästälo», pr. «"»«ft 12.»». »r. «eptember-October 12,»». Splritu» —, lor» 38,7», »r. «uguft-Sepiember 38.»». pr. «eptember-October 38.1». pr. Okt.- Nopembrr 38,1». «rtrolcum loco «erftruert Uschtre ln« «roe. Tara 10,7b. « mft « r » - m «Produkten», 12. «ugust. ««chlust.i wetten per Rovrmber 21». «oaaen »«» Oktober 12«, Mär, 128. SvrlckftrS MäiLvr, LLKLL. ? LölliKl. Holapoidoko, Vrosckvn. an» tmt urßxvulliur. Dre-de». >88». Freitag, 18. August. Lokales «nv SitchstiLeS. — Nach der vorgestern aus dem Wiiiterbcrg-Revier stattge- fuildcnen Hofsagd war kgl Tafel in Billa „Quisisana" zu Schandau festgesetzt, woselbst Se. Maiestät der König auch übernachten. Jagdgäste Sr. Majestät waren Prinz Albert von Sachsen-Alteuburg. sowie Generalleutnant v. Earlowitz, Obersorslmcistcr Blohmer uiio die Revier-Vorstände der zu besagenden Reviere. Geh. Rath Ober- Hofmeister v. Lüttichau und Frau Gemahlin waren für den Abend ebenfalls zur Hostascl in „Qnisisnna" geladen. Zu Ehren der An wesenheit Sr. Majestät des Königs war für gestern Abend 8 Uhr Pconicnaden-Konzert und Illumination im Kömgsvark zu Schandau arrangirt. — Tic Rückkehr des Königs nach Lustschloß Pillnitz er folgte noch gestern Abend. — Uebermorgen, Sonntag, begeben sich beide Kgl. M ajestä le n nach Zwickau zur Theilnahme an dem daselbst zum Besten des Albert-Vereins arrangirlen Volksfeste. Es ist solenner Emvsang der Majestäten vorbereitet; am Bahnhof werden die gesammlcn Militär- und Kriegcrvcreine' niit ihren Fahnen und Standarten Spalier bilden. — Uever den Aufenthalt Sr. Kgl. Hoheit Prinz Georg in Che m n i tz wird von dort noch geschrieben: Nachdem am Mitt woch früh die Vorstellung des dortigen Regiments beendet war, kebrle Sc. Kgl. Hoheit nach dem Bahnhof zurück, um unter Führung des Herrn Oberbürgermeisters Tr. Andrst und des Herrn Oberst von Dchirschnitz verschiedene gewerbliche Etablissements und die Knnst- hülte zu besichtigen. Zunächst begab sich Prinz Georg nach der sächsischen Maichinemabuk und stattete derselben eine» IRstündige» Besuch ab. Mit sichtlichem Interesse durchschritt Se. Kgl. Hoheit die ausgedehnten Werkstätten, in denen ein reges Leben herrschte, und verweilte hier und da bei Bemerkcnswerthem, so bei einer in der Montage begriffenen siebcnbnndcrtvierdigen horizontalen Tamvf- maschine, bestimmt für die.Herren Möller und Schreiber in Ebcrs- walde, deren großartige Husnagelsabrikm n. A. den Bedarf der deutschen Armee an Hufnägeln decken, namentlich auch bei einer Ausstellung von Patronenhülsen und Geschossen in allen Stadien der Vollendung, welche im Werkzeugmaschinenbau, zu dessen Ressort die Herstellung der nir Patronen- und Geschotziabriken dienenden Maschinen gehört, üuprovisirt worden war. Gegen 11 Uhr tras Sc. Kgl. Hoheit tu dem Schlacht- und Vichhoi ein und wurde da selbst vom Obermeister Kickelhayn und den Vorstandsmitgliedern der Fleischerinnnng mit srcndiger Ansprache empfangen. Zunächst be gab sich der Prinz in das Verwaltungsgebäude der Anstatt und nahm Einsicht in die Geschäftsführung derselben, wohnte sodann dem Schlachten mehrerer Thicre vei und besichtigte mit besonderem Interesse die Einrichtung für milroskovische Fleischbeschau. Sticht minderes Interesse wendete Se. Kgl. Hoheit den übrigen Abthci- dcr Anstalt II Pi rr» z-p 2 r-r «r cs" luiigen des Instituts, sowie auch dem ans eigene Kosten d bcrgcstcllteii Geleise zur An- und Abfuhr des Viehes zu. begab man sich nach dem Saale des Restaurants, der ein S 1» einfach, aber o ailtzer Sr. Kal. Hoheit 15 Herren Theil. Kurz daraus, als die Herrschaften Platz genommen, nahte sich Herr Restaurateur Haubold Sr. Kgl. Hoheit und bat nntcrthänigst, Hochdeuyelben einen Trunk anbietcn zu dürfen. Sc. Kgl. Hoheit würde ihn um so mehr zu ehrfurchtsvollem Danke verpflichten, als aus dem Glase, welches neben dem Sr. Kgl. Hoheit gewidmeten stehe und ihm heilig sei, Sr. Kgl. Hoheit Bruder, unser allgelicbter König Albert, vor 5 Jahren getmuken habe. Prinz Georg war über diese Aufmerksamkeit Herrn Haubold's sichtlich »ehr erfreut. Als das Mahl beendet war und Se. Kgl. Hoheit Abschied nahm, sprach er nochmals dem Herrn Obermeister der Innung und dem Tirckior der Anstalt gegenüber sich ans das Lobendste aus. Gegen 12V» Uhr beehrte Se. Kg!. Hoheit die Knnsthütte mit seinem Besuche. Von dem Vorsitzenden des Vorstandes und von dcni Vorsitzenden des Ansstelluiigsaus- schnsses ehrfurchtsvoll begrüßt und geleitet, besichtigte Se. Kgl. Hoheit zunächst die im Oberlichtsaale nntergebrachtc Sammlung der Kunslhütte. danach die iGemälde der Stadlbibliothek und diejenigen der lausende» Ausstellung. Nach '/«I Uhr wurde Prinz Georg von Herrn Kommerzienrath Illing in dessen Fabrik empfangen und von demselben durch das Etablissement geführt. Damit war die Rundfahrt beendet, und Se. .Kal. Hoheit folgte der Einladung des Chemnitzer Offizierskorps zur Thrilnahme an dem Diner im Mili- tärkasino. Die Abrene Sr. Kgl. Hoheit erfolgte Abends gegen halb 7 Uhr nach Zwickau. Vor der Abfahrt wurde Sr. Kgl. Hoheit vom Oberbürgermeister Herrn Dr. Andre ein Hoch ansgebracht, in welches das auf dem Perron zahlreich versammelte Publikum be geistert cinstimmte. — Sc. Excellcnz der Herr Staatsminister Graf v. Fabrice hat seine Kur in Kiffmgcn brrndet und ist hierher zurückgekehlt. — Rittmeister z. D. Eberhard Graf v. Fabrice wurde zum Kammerherru ernannt. — Der» Meister in der Sachs. Gutzstahlsabrik zu Döhlen, Heinrich Stvminen in Denken, ward das Allgenie,ne Ehren zeichen verliehen. -Gestern waren 25 Jahre verflossen, seit Hm Robert Walther an der 1. Bürgerschule sein Amt als ständiger Lehrer bekleidet. Die Schulinspcktion lieb ihm ein Glückwunsch- und An erkennungsschreiben überreichen. Herr Direktor Kleinert gab im Namen des Lehrerkollegiums den Gefühlen aufrichtiger Frcuoe und Herz icher Segenswünsche Ausdruck. Auch dargebrachlc äußere eichen der Liebe und Achtung werden den Jubilar au den sestli- >cu Tag cimncrn. — In Leipzig wurden drei bisherige Pribatdocenten, die Dok toren txranz »iw Henry Srttegast und Hcrrmann Howard außerordentlichen Professoren an der Universität ernannt. — Die Feier des 5 0 j ä h r i g en Jubiläums derSocietätS- brauerei zum Waldschlötzchcn wurde gestern Nachmittag mit einem Festmahl in dem Saale des Brauereletabüffcmciits begangen. Ter Saal war aus'S Festlichste mit Guirlandcn und Fahnen ge schmückt. Inmitten von sriichem Tanncngrnil erhoben sich die Büsten Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm, unseres Königs Albert und csr. Kgl. Hoheit des Prinzen Georg. Als Vertreter der Regierung war GH. Finanzrnth v. Kirchbach, als Repräsentanten der städtischen Behörden Bürgermeister Böniich und Stadtrath Hendel, ferner Stadtvcrordnetenvvrstehcr Geh. Hofrath Ackermann, Schulrath Heger u. A. anwesend. Von der Terrasse herauf, ans der sich em zahl reiches Publikum eingesnndcn hatte, drangen die vorzüglich cxekiitirtcn ^ ^ ""lutzner) Regimentes. Mil einer Reihe trefflicher ... ... Fcstthcilnehmer erfreut. Von denselben seien namentlich die der Herren Rechtsanwalt Gerlach, des Vorsitzenden zu des Vmvaltiiiiasratbs. des Generalkonsul Rosenkranz, Bürgermeister Bönisch, Direktor Bier. Geh. Hosrath Ackermann und Schulrath Heger hcivoracbobcn. Zahlreiche Glückwunschtelegramme trafen während der Tafel ein, so von Herrn Geh. Kommerzienrath Jordan
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