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- Erscheinungsdatum
- 1886-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188608051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-05
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Monat
1886-08
-
Jahr
1886
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iionccn,,, oabe «ngk! Tagekkatt für Tolittk, MttMm,. HtMAttUsr. MtlllE IttMeivlle. LeMvM eigener Kellttei «mpüskll llvtor ÜLNMtis kktr L «iuksit unä c»»»« «Ltr.»«be.. ioO«diLäsübilli8or, 0. v. Lüllll, SSl»i»l,0k«»1n. I, Lm8»°8 L.lLUüstt. vor »MvtvvrltkuL kür «Linintllvkv NikLSü-VMltzllmiW llnäst «LkIIvI» an äsr Lasso clo» N«»tiI«NL-Hivater» uvä im „Inv»N«1«n»Ia»,9i" ru «Ion dolcanntvn Lassa- stnoäsn statt H orl»«»tv»>»»»r«k«l»ül»r. ^HtnnnriiiiLLiiLn urinurmrr ulius Nyähler -xz Dresden er- Wilsürufferstr. L6. Mine Geber- «nd Nlbum, Fächer jöchmucksachen Größte AuorvaHk in alken Kreistagen. miminmnnLnurrrm ui, mit' Avritr KIinL«vr, omptislilt rar billixsu Ullli prirlltisobon tikisv L«uri»i«r- ItikisvkvKor als Dmoum äor iWietzti^Icöit, Loliäitüt uaä LIsZanr. 6rössto Auswahl von Dasokoil-Xeoessaires etc. LiiMlli»»!' von lWMii«-Mtzittzii» voi^Llitissöi' Uustöi' Avelt Iiv«8tvupr«l8vi». ^ SLrtMLim L 8LLM, KUchjlraße 17. ^ ^.uZustnsstrLssö Hr. 4 Nr. 217. 31. Zahr-a«!. Auslage: 42,000 Sri»!. Politisches. Monarchen« und Diplomatenbcgegnnngen sind in der gegen wärtigen ereignißlosen Jahreszeit die willkoininensten Anknüpfungs punkte für journalistische Kombinationen. Die Tinte, die allein über die Zusammenkunft des Fürsten Bismarck nnt deni Grafen Kalnoky verschrieben worden ist, dürfte ausrcichen, um die gesammte Journalistenwelt in Mohren umzmvandeln. Doch dieseBcgegnung war ja nicht die einzige. Es folgte der Besuch deS deutschen Kanzlers bei dem Prinzregenten in München, bei welchem namentlich von der ultramontanen Presse Bayerns jede Mund- und Handbe wegung deS Fürsten mit Aigusaugcn beobachtet und in ihrem Sinne ausgclegt wurde. Ferner steht bestimmt in einigen Tagen eine Zusammenkunft des österreichischen Kaisers mit dem ihm eng befreundeten Herrscher Deutschlands bevor, der die beider seitigen leitenden Staatsmänner, wie der deutsche Gesandte in Wien beiwohnen werden. Dagegen herrscht noch Dunkel über die Reise des russischeil Staatskanzlers von Gicrs. Man weih noch nicht, wann derselbe feine oft gemeldete und ebenso oft ver tagte Reise nach dem Auslande nntcrnehincn und wann er mit dem Fürsteil Bismarck Zusammentreffen wird. Die gleiche Ungewißheit herrscht über die Reise des italienischen Ministers des Aeußeren, Grasen Robilant. Wie bekannt, hieß es, derselbe werde gegen Ende 'August nach Wien kommen und bei dieser Gelegenheit auch den Fürsten Bismarck besuchen. Bald darauf wurden diese Nach richten kategorisch dementirt. Jetzt wieder weiß ein offiziöses Blatt zu berichten, die Reise deS Grasen hinge nur von OpportunitätS- gründen ab. Im Vordergrund des Interesses steht jedoch gegen wärtig der Besuch, den der Erzherzog Karl Ludwig, der zukünftige Schwiegervater der Prinzessin Maria Josepha, nebst Gemahlin deni russischen Czareirpaare in Petcrhos abstattet. Neber die Bedeutung dieses Ereignisses sind die Stimmen getheilt. Auf der einen Seite ist inan bemüht, die Reise deS ältesten Bruders deS österreichischen Kaisers als einen blosen Akt der Höflichkeit hinzuflellen. Es Handke sich hierbei nicht um eine Vcthätigung der freundschaftlichen Be ziehungen zwischen dem Czarenreich und der österreichischen Mo narchie, sondern der Besuch sei lediglich der persönlichen Frcund- schasi der beiden Herrscher entsprungen. In dieses Horn bläst bei spielsweise das offiziöse Organ des russischen auswärtigen Amtes. Man wird nicht fehl gehen, wenn man diese Lesart für ebenso falsch erklärt, wie die gcgentheilige, welche dem Besuche eine emi nente politische Bedeutung für das Verhältniß der beiden benach barten Länder beilegt. Das Nichtige wird wieder einmal in der Mitte liegen. Der österreichische Erzherzog würde die Reise sicher nicht unternommen haben, wenn seine persönliche Freundschaft zum Ezaren nicht den augenblicklichen Beziehungen zwischen beiden Reichen entspräche. Es mögen sich also die politischen und persön lichen Motive die Waage halten. Unterdessen dauern zwischen der russischen und deutschen Presse die Reibereien fort. Auffällig ist es hierbei, daß sich die Hetzereien der russischen Presse weniger gegen Oesterreich als gegen Deutsch land richte», obgleich doch der Gegensatz zwischen Rußland und Deutschland zum größten Theil nur durch das Einvernehmen des letzteren mit Rußland bedingt ist. Tie Besorgniß der russischen Presse, daß sich bei der notorischen Sympathie Lord SaliSbnry's für das deutsch-österreichische Bündniß eine den russischen Inten tionen feindliche Constellation herausbilden könnte, kommt bald in Lockrufen, bestimmt, Deutschland vor die Augen zu sichren, wie wenig vorthcilhast siir dasselbe eine Vertauschung des deutsch- russischen mit einem dcntsch-englischen Einvcrständniß wäre, bald in Drohungen mit einer russisch-französischen Allianz zum Aus druck. Demgegenüber wird von deuticher Seite an,die aus den Berliner Kongreß folgende Zeit erinnert, in welcher bekanntlich, und zwar gezeitigt durch das deutsche Mißtrauen gegen Rußland und gegen dessen Liebäugeln mit Frankreich, die Schaffung der dcnlsch-osterreichischen Allianz und die Ersetzung deS Dreikaiser bündnisses durch dieselbe gefallen ist. Uebrigens hat man gelernt, sich vor einer Jdentifizirung der russischen Preßstimmen mit dem offiziellen Rußland zu hüte», als daß man den erwähnte» Plänkeleien der panslavistischen Organe übermäßiges Gewicht beilegen sollte. Ten besten Beweis, wie wenig Regierung und Presse identisch sind, findet man wieder einmal in dem Katkow'schcn „MoSk. West.". In dem Blatte liest nian folgende Auslassung über daS bekannte Dementi der russischen Botschaft in Paris nach dm Vorgängen bei Enthüllung des Eyanzy-Dcnkmals in Nouart: „Wir wissen nicht, welche diplomatischen Erwägungen die Veröffentlichung der dem russischen Militäragenten gegebenen Lektion erfordert haben. Wir können jedoch nicht umhin, nachstehendes .Kuriosum hervorzuheben: unsere Diplomatie hält es niemals sür nöthig, irgend eine Ver leumdung Rußlands zu widerlegen oder gegen die in deutschen und österreichischen Blatten, so gewöhnlichen Beleidigungen Ruß lands zu protestiren; stolz ianorirt sie die Presse, so lange dieselbe Rußland gleichgültig oder feindselig gestimmt ist. So wie aber m der Presse eine Kundgebung der Hinneigung zu Rußland sich zeigt — und wie wir schon gesagt, ist die französische Presse uns nie mals so einmüthig gewogen gewesen wie letzt — so fühlt unsere Diplomatie sofort das Bedürfniß, zu protestiren und einen kalten Wasserstrahl ausznschütten. Zu wessen Bestem? fragen wnc. Vielleicht zum Vergnügen der Offiziösen in Berlin und Wien, welche, bevor General FredcrickS Petersburg noch verlassen hatte, es siir nöthig hielten, allerlei bissige Ausfälle gegen seine Mission zu richten? In diesem Falle wäre es doch einfacher gewesen, die Thcilnahme unserer Agenten an der Feier zu verbinden»; es wäre dies jedenfalls weniger demonstrativ gewesen, wenn nun einmal eine Demonstration zu Ehren Rußlands unsere Diplomatie so sehr 'n Verwirrung sitzt, als durch ein Dementi den Vertreter der russi schen Armee biohzustellen." Die russischen Stimmungen und Wunsche charakterisich zugleich ist aber auch der Resi Wiknlch^, »jL'^der stelle es gar nicht so e.l.g hat, wieder seinen politischen Skandal, und wieder ist A""^.A"/»naer der traurige Held desselben. Er ist wieder »> einen "A^nl.aiwel" verwickelt, doch ist derselbe anderer Rat ur , als dies am o s e Lriftpulverei mit Herrn v. Lareinty. Die rouolist'schen Blatter orrvffentlichten dieser Tage mehrere auch in W>tter»nq«a»»3<!,ie, für 9. ver»>iderlicher WI,d mittlerer Stiirkr bei mittlerer Bewölk»»,, »l,»e «esrntltch« Ntrpcrschlanc. Wltrmee. Löngere Fort dauer de« herrschende» Witteruimöjuftaxdii, wahrscheinlich. diesem Blatte reproduzirte Briefe, die Bonlanger als neugebackener Bngadegeneral an den von ihm Mt in die Verbannung getriebene» diesen Briewn entpuppt em banaler Schmeichler, um mit Nebersvriilgllng verschiedener Kameraden in eine höhere Stellung cinznrücken. Zu gleich stelle» sie aber de» Krieasministcr als Lügner an den Pranger der Oeffentlichkeit, denn sie sichren den Beweis, daß Bonlanger, als er in der Kammer erklärte, er sähe nicht, wie der Herzog an seiner Ernennung rum Brigadegencral mitgcwirkt haben solle, gegen sein besseres Wissen gesprochen. Wahrhaft kläglich ist cs, nnznschcii, wie sich der würdige General dreht »nd winbet, um sich mit leidlich heiler Haut aus der Klemme zu ziehen. So ließ er über den ersten veröffentlichten Brief erklären, er sei immer mehr zu der Uebcr- zeua»iig gekommen, daß der Brief apokryvh sei. Einem Berichter statter deS „Voltaire" gegenüber erklärte er: „Während meines zweistündigen Spazierrittes habe ich nur an diesen Brief gedacht, aber ich kann mich durchaus nicht erinnern, ihn geschrieben zu haben. Was mich in dieser Ueberzcnanng bestärkt, das ist der Stil desselben. „Gesegnet sei der Tag" ist nicht von mir, me habe ich das schreiben können, nie wäre es mir eingefallen, mich solcher Ausdrücke zu bedienen..." Nachdem nun von mehreren Blättern sogar die Facsiiniles der Briefe veröffentlicht wurden, da hals ihm kein Leugnen mehr, sein Gedächtnis; stärkte sich und er erinnerte sich jetzt, die Briese geschrieben zu haben. Nun muß eine andere Ausrede herhaltcn: „Er habe erst nacbträglich erfahren, daß ec dem Kriegsministcr Farrc allein, nicht dein Herzog von Äumale seine Emennniia zum General verdanke. Daher der scheinbare Wider spruch zwischen der Kamincrrede und dem Dankbriese an Anmalc." Daß dies die gegnerische Presse nicht befriedige» kann, ist selbstver ständlich. So schreibt das opportunistische „Paris": General Bon- langer liefert uns augenblicklich ein Schauspiel, das sür das fran zösische Gewissen nur wenig erfreulich ist. Es berührt in der That schmerzlich, einen Kriegsministcr. einen Soldaten sich in falschen Ausflüchten aller Art, in jämmerlichen Haarspaltereien, ja sogar in unwürdigen Entstellungen der Wahrheit erschöpfen zu sehen, nm glauben zu machen, daß er nicht vor 6 Jahren Briese mit den herz lichsten Versicherungen der Ergebenheit an einen damals mächtigen Prinzen geschrieben und unterzeichnet hat. Diese Briefe existircn und sind leider authentisch. Wir können nicht umhin, welch' her vorragende Eigenichasten dieser geschäftige Soldat auch haben inag, uns zu -singen, ob daS Interesse der RepnAik --und Frankreichs es erheischt, an der Spitze unser« nationalen Strcitkräfte einen solchen Mann zu lassen, dem man derarkige Vorwürfe in's Gesicht schleudern kann und dessen Gedächtniß in gewissen Fällen ein sehr kurzes ist I Dagegen wird Bonlanger von den radikalen Organen in Schutz genommen, und der Mann mit der versagenden Pistole und dem kurzen Gedächlniß wird nach wie vorder cinslußrcicheKricgsininistcr bleiben. D«sd-». ,W«. Donnerstag, S. Angnst. W i e n, 1. Auaust. ikrrdit 281,19. StaatSbaim —. Lombardru —. Galtzicr —. Elbethai —. ling. G»Id >77,90. Nrntcn ftcincud. Pari«, 1. August. Schluh. Arulc 82,97. Ruleibr 199,29. Italikuer »9,92. e»aatOl>»bn 133'/«. Lombarde» 207V» do. Prioritäten —. Spanier eo>/,. ckgpvier 379,0«. Ottomanen 997. Neue Anlcite —. Schwach. BreüIa » , 1. August, Nachm. tN>eireidemarkt>. Spiritus Pr. 199 Litt» 19» Prac. pr. August.Srpt. 39.99, Pr. Tcptbr.<Ott. 37,9», Pr. Nov.-Dir. 37,29. Noggk» pr. Sepi.-Ottobcr lA/i», pr. Lrlpr.-Nou. >39.99, Pr. No».-Dcc.. 131,99. NiibSl loco pr. Sepi.-ONober 12,9», pr. Lciobrr-Nov. —. Zink umsaploo. — Weiter: Bcräudrrlich. 8 ic «tin , 1. August, Nachmittags l Mir. ttLctreidcmarkti. Weizen matter, loc» Uk—199, pr.Augnst-SkpIcmbcr 197,9», pr. Olt.-Nov. 197,9». »logge» »lattcc. loco 129—129, pr. Augiift-Lkpieiubrr 121,9», pr. Ociuber-Nov. 121,99. Iliülwl beluinptrt, Pr. August 12.99, pr. Srplrmbrr-Octobcr 12,99. Spiritus pchaliptri, loco 37,9», pr. Ai!g«ft-Scplei»9rr 37,39, pr. Scptliupcr-October 37,99, pr. O!>.- Noocmber 38,19. Petroleum loco versteuert Ulanre 19, Proc. Tara 19,79. London, 1. August, Barm. Il Uhr 19 MI». Coitsolit 191'/,s. 1873er Rustru »8>/,. Italiener 98'/,. Lombarden 9'/.. Kon». Türke» 11'V„. Iproc. siinoirtc Amerikaner >39>/i. Iproc. iiuger. Äoltrcntc 89-/,. Oestcrr. Gold- rrntc 97. Prciiö. Eousol» 191. ikgvpkcr 73. Neue Eghpter 93. Gorani. tkghptrr 99'/,. Oktomnndank 19'/,,. Lnez-Acllcu 78'/,. Spanier 39'/-. — Stil», mung: Fest. — Wetter: Trübe. « »iftcrda »> «Produkten», 1. August. «Schluh.» Weizen per November 219, weichend. Roggen per Oktober 122, März >23, weichen». London , 1. Angnst. Produkten iSchl»tz>. lüctreide ruhig. FrcltagSkoiitsc »nverindrrt. — Wrttcr: Bewölkt. Peukfte Telegramme ver..DreSvner Nacbr." vom 4. Aug. Berlin. Marquis Tseng hielt in der Maschiiienbauanstalt „Vulcan" bei Stettin eine Ansprache, worin er sagte, er hätte seit her in England gelebt, und in Folge dessen seien die Bestellungen seiner Negierung auf Kriegsmaterial ausschließlich in England er folgt : er, der Botschafter, habe bisher auch das englische Material sür das vorzüglichste gehalten. Seme Kollege» im Anstande seien anderer Meinung, und w habe der chinesische Gesandte in Deutsch land diejenigen Bestellungen, welche ihm von der chinesischen Re gierung übertragen worden seien, stets in Deutschland ausführen lassen. Ob England oder Deutschland besseres Kriegsmaterial ge liefert habe, werde sich erst durch eine Probe fcststellcn lassen. Diese Probe könne aber nur im .Kriege gemacht werden: mithin habe China, das in Frieden und Freundschaft mit allen Nationen lebe vorläufig keine Gelegenheit, eine solche Probe anzustellen. — Prin zessin Margarethe, die jüngste Tochter des Kronprinzen, wurde bei vcm gestrigen Spazierritt vom Pferde abgcworsen und leicht verletzt. Heidelberg. Der heutige Festakt in der Heiligengelstkirchc begann halb 10 Uhr und hatten sich von der Aula aus im feier lichen Zuge der Prorektor, die fremden Dclegirtcn und die akade mische Körperschaft dahin begeben. Das großherzogliche Paar und der Kronprinz wurden ain Eingänge des Gotteshauses vom Pro rektor und deni engeren Senat empfangen und auf ihre Plätze geleitet. Die Kirche war ' - der malerischen Händel's „Hallclnjah" hielt Kuno Fisch halt meisterhafte Festrede über den Entwickelunasgana der Umber sität. Ter Mendclssohn'schc „Lobacsang" schloß die erbebende Feier, "aste in. Der Kaiser beehrte gestern Bismarck mit einem und Gemahlin geladen sind Paris. Die öffentliche Meinung zeigt sich überwiegend un günstig für den Kriegsmmistcr Boulanger, insbesondere wegen seines anfänglichen Ablengnens seiner Briefe an den Herzog von Anmale, deren Äuthenticität er später bekennen mußte. Auch die gemäßigte republikanische Presse greift den Minister an. „Vonlanger mag ein guter Soldat sein," sagt „Liberte", „aber em Charakter ist er nicht." — Limbourg. der Gewährsmann deS „Journal deS Tcbats," hat dem Krieasministcr bisher nicht geantwortet, jedoch der Presse ein CommunicniS zugcscndct des Inhalts, daß er einen General, welcher zwei Mal an einem Tage öffentlich geleugnet habe, nicht die Gnade cmthuc, einen Brief desselben als eine Heransforderuna anzniehen. Brüssel. Die niederländische Regierung setzt mit großer Energie die Verhaftungen von Sozialisten fort. Dreißig derselben ist die Theilnahme am Barrikadenkämpfe bereits nachaewicsen. Gestern wurden 20 Sozialisten verhaftet, und darunter befand sich Banderbröck, welcher eine rothc Fahne ans die Barrikade in der Lindenstraat auspflanzte. Dem Bürgermeister von Amsterdam wur den 18,000 Gulden zur Vertheilung an die Familien der verwun deten Polizeimänner übergeben. Die Berliner Börse «öffnete ziemlich fest und belebt. Kredit und Diskonto-Kommandit wurden besser, von deutschen spe kulativen Bahnen besonders Mecklenburger, Ostpreußen und Ma- rienbuvger bevorzugt. Oesterreichische Bahnen wirkten anziehend; 'Liuxer und Elbetvm wurden in größeren Beträgen für hiesige Rech nung gekauft. Bergwerke blieben ruhig und wurden besser, fremde Renten blieben fest. Später befestigte sich die Haltung noch niehr, namentlich Bergwerke wurden bevorzugt. Im Kassaverkchr war die Haltung gleichfalls fest. Bergwerke und Industrien wurden vor wiegend höher. PrivatdiSkont IV» Proz. Fr, «es,»» ».v»„ «. «lredit 229»/,. ««„»Nat» »vm- »«»«, 91'/,. «-iizirr ,99'/.. »«IU>ter 73.3«. ^pror. Uniar. «„drritte 83.79. «ott»«rtz». Mttkl«»»«rkrr -. Dircem»« 298,za. F«ft. Lokales nnd Sächsisches. — Henke, am Geburtstage Ihrer Majestät derKönigin werden in tausend und abertausend Herzen im Sachsenlande Segens- Wünsche empfunden werden. Und obgleich die Hohe Frau mit Sr. Majestät dem Könige zurückgezogen im idyllischen Ncheseld den heutigen Tag feiert: der Jubel treuer Sachsenherzen und die Dank barkeit so Vieler, die in unserer LnndeSmutter die barmherzige Wohlthälmii preisen, ist ein weihevolles Gebiirtstagsangcbinde. Möge daS sichtliche Wohlbefinden, in welchem Ihre Majestät vor einiacn Tagen aus unserem Dresdner Volksieste weilte, sic hinüber- bcglcitcn in das neue Lebensjahr und lange, ja lange noch sort- dauern! — Se. Majestät der König hat die Einladung, den Feier lichkeiten der Wiedereröffnung des Städtischen Museums »iw der Enthüllllna des monumentalen Brunnens ans dem Auguitusplatze in Leipzig beizuwohne», angenommen. Die Feierlichkeiten werden am 1. September Vormittags 11-Uhr staltfindcn. — Deni Kgl. Bayr. Generalleutnciiit Keller, Freiherrn v. Schleitheim, Gouverneur der Festung Ingolstadt, wurde das Groß- kreuz des Kgl. Sachs. Albrechts-Ordens verliehen. Der Kgl. Vayr. Haiiptmanil Freiherr v. Zovcl zu Giebclstadt, Kompagniechef im Jnf.-Leibrcg,. erhielt das Ritterkreuz 1. Kl. und der Kgl. Bayr. Preimcrleiitnant Graf v. Svreti-Weilbach dieses Regi ments das Ritterkreuz 2. Kl. desselben Ordens. — Zu Ehren des GeburtStages Ihrer Maj. der Königi n wurde heute früh die große Revcille in Altstadt vom Musikkorps des 2. Grcn.-Rcg., in Neustadt von dem des 2. Jäger-Bat. Nr. 13 ausgeführt. — Der am Montag zwischen dem Heller nnd Volkerk-dorf unter Generalmajor v. Hollebcn stattgenindenen Felddicnst - üblin g. welcher Se. Majestät der König und Sc. Kgl. Hoheit der kominnndirciide General Prinz Georg beiwohnten, war folgende Idee zu Grunde gelegt: Eine Norddivision war über Königsbii'ick im Vormarsch gegen Dresden. Dresden war von einer Süopartei schwach besetzt, Verstärkungen aber i», Anmarsch. Die Spezialidce für die Nordpartei lautete: Die Division setzt ihren Vormaricy ans der Chaussee fort. Das über Volkersdorf entsendete rechte Sciten- detachenienl (Norddetackemcnt) hat über Rähnitz bis Hcllcrbergc gegen Dresden vorzngeyen. Rendezvous: Südausgang von Vol kersdorf. Die Spezialidce siir die Südpartei lanleie: Die Besatzung Dresdens hat eine Vorpostenlinie von Schänkhübel üb« Rähnitz gegen Boxdorf etablirt (supponirt.) Dem 2. Jägcrbataillon Nr. lü und einem Zug Gcndcrciter ist die Besetzung des Hcllerdefiles und Deckung der linken Flanke deS bei Schänthübel-Klotzschc supponirt etablirtcn Infanterieregiments übertragen. Das Süddetachement unter Oberstleutnant v. Treitschke war aus dem 2. Jägerbataillon Nr. 13 und einem Zug Gardcreiter zusammengesetzt. Dasselbe Halle sein 'Rendezvous an der Hellerschänke. — Zur Verfügung des Leitenden standen außerdem auf dem Manöverterrain: 2 Bataillone des Schützenregimcnts Sir. IW. IV« Eskadron des Gardcreiterre- aiments »nd eine Batterie des 1. Fcldartilleriereaiments Skr. 12. Der Beginn der Bewegungen war auf 8 Uhr 30 Minuten festge setzt. D« erste Zusammenstoß fand bei dem Dorfe Rähnitz statt. Die Avantgarde des Norddetachement stich hier auf 2 Kompagnien Jäger des Süddctachements, welche d» Waldlisiere südlich Rähnitz besetzt hatten. Nach kurzen, Gefechte Dgen sich die Jäger in der Richtung auf die Hellcrschänke, gefolgt von der Avantgarde des Norddetachemenls zurück. Das Süddetachement nahm darauf, nach dem zu ihm noch die beiden bcrcitgehaltenen Bataillone des SchützenregimentS Nr. IW, sowie l'/i Eskadron des Gardereitcr- regiments und eine Batterie des 1. Feldartillerieregimcnts Nr. 12 gestoßen waren, eine Position auf den Höhen am Südrand des Kellers ein. Das Norddetachement, welches seinen Vormarsch aus der Chaussee fortgesetzt hatte, entwickelte sich zum Angriff ans die Position des Suddctachcmcnts. Das Süddetachement ging jedoch seinerseits zur Offensive üb« „nd vcranlaßte dadurch den Gegner, von weiterem Vorgehen abznsehen. Die Ucbiing wurde gegen 11 Uhr ans Beicht des Leitenden abgebrochen. — Gestern Vormittag fand in der Nähe von Boxdors eine größere ivclddien st Übung statt, welch« auch Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg beiwohnte. .., .'-Tie diesjährige allgemeine Bnßtagskollekte siir die Arbeiten der llinncii Mission hat den höchsten Ertrag ergebe», der le in Sachsen »nt einer Kirchcnkollckte «zielt wurde. Der bisher höchste Ertrag war 1884 die Summe von 13,000 Mk.: diesmal wurden Mach 16,300 Mk. eingenommen. , . -7 Gestern Nachmittag 4 Uhr fand im großen Verhaiidlungs- saale des Kgl. Landgerichts zn Freiberg die Publikation des Urthcils sainmt Enticheidlinasgründen im Prozeß gegen Ferdinand Angnst Bebel nnd acht Genossen wegen Vergehen gegen die 8t? 128 und 129 deS R.-St.G.-B. statt. Die Tribunen waren wieder,11» . ... . . - esiillt, wie >79 ^ st». 2 » «- cheincn dispcnsirt hott-, icne'n': auch die Bertheidiger waren nicht an- Dagegen nahm ein hervorragendes Mitglied der sozial demokratischen Pattei, Liebkecht. am Ioiimalistentische Platz. DaS vom vemi Landgcrichtsdircktor Bollert vorgctragene Urthcil ' weite Entfernung" ihrer Wohnorte Ho in war Kein« «schic wesend Angeklagten Karl Heinrich v. Voll gnaz Aucr, Heinrich Wilhelm Dictz! mar^Ferdinmid" Ämms^Bebe? Ignaz Au« Leim , Franz Egon Frohme, Friedrich Heinrich Mull«, Johann Theodor
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